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C0BD0
Wohnort: 
Steiermark

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2025
We are Austria
Pavicsits, Nina

We are Austria


ausgezeichnet

Fantastische Frauen

„We are Austria, 77 außergewöhnliche Frauen aus Österreich“ von Nina Pavicsits ist ein inspirierendes Buch, das Frauen aus ganz unterschiedlichen Bereichen vorstellt.

In kurzen, prägnanten Texten und mit wunderschönen bunten Illustrationen werden 77 Österreicherinnen gewürdigt, die auf ihre Art und Weise Geschichte geschrieben haben. Die Mischung aus Name wie Brigitte Bierlein, die jeder schon einmal gehört hat, und weniger bekannten Persönlichkeiten macht das Buch spannend und abwechslungsreich. Besonders gelungen ist die moderne, Gestaltung, die es auch für junge Leserinnen und Leser attraktiv macht.

Inhaltlich bietet es eher einen Einstieg als tiefgehende Biografien. Allerdings regt es zum Weiterdenken und Entdecken an. Insgesamt ist „We are Austria“ ein spannendes Buch, das Einblicke in das Leben von oft übersehenes Personen gibt. Klare Kaufempfehlung und jedenfalls als Weihnachtsgeschenk geeignet - auch für Männer!

Bewertung vom 15.10.2025
Alle weg
Maiwald, Stefan

Alle weg


ausgezeichnet

Niemand mehr da?

Was passiert eigentlich im Ferienort wenn alle Touristen weg sind? Steht das Leben still oder passiert doch etwas, von dem nur die Bewohner und Bewohnerinnen wissen?

Stefan Maiwald nimmt uns mit in die Nebensaison im malerischen Fischerörtchen Grado und erzählt allerlei über die Bewohner, Weihnachtsbräuche, und vor allem Pinos Bar.
Wie schon im Buch „Die Spaghetti vongole Tagebücher“ von Maiwald, gibt es keinen Höhepunkt. Stattdessen sind es „just vibes“ und man bekommt mit jedem Kapitel mehr die Lust nach Italien zu fahren und die Nebensaison selbst zu erleben (Flamingos in Grado? Oder vielleicht doch Krokodile? Kann man sich als Hauptsaison Grado Tourist jedenfalls nicht vorstellen).

Der Einband des Buchs ist sehr schön und auch die Seiten sind mit viel Liebe gestaltet. Das Buch passt als auch perfekt als Weihnachtsgeschenk.
Klare Leseempfehung für Italien Fans, die sich auch im Winter nach der Adria sehnen.

Bewertung vom 06.10.2025
Girls of Dark Divine - Eine Tänzerin. Ein Fluch. Eine verzweifelte Liebe.
Woods, E. V.

Girls of Dark Divine - Eine Tänzerin. Ein Fluch. Eine verzweifelte Liebe.


ausgezeichnet

Ballett trifft Fantasy

„Girls of Dark Divine“ von E.V. Woods ist eine faszinierende Mischung aus Mystery, Romantik, Thriller und Übernatürlichem. Die Geschichte überzeugt mit einer intensiven Atmosphäre, einer starken Hauptfigur deren Entscheidung man dennoch nicht immer nachvollziehen kann und auch der Romance Teil kommt nicht zu kurz. Allerdings sollte man die Trigger Warnungen am Anfang des Buchs lesen um zu wissen, auf was man sich dabei einlässt.

Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, was es leicht macht, in die Geschichte einzutauchen, und die Dynamik zwischen den Figuren sorgt für durchgehende Spannung und man kann vor allem ab der zweiten Hälfte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die deutsche Version bietet auch ein alternatives Ende - so kommt dann wirklich jeder auf seine Kosten.

Insgesamt ist „Girls of Dark Divine“ eine emotionale, düstere und gleichzeitig hoffnungsvolle Geschichte – perfekt für alle, die gern in Welten voller Geheimnisse und verbotener Gefühle eintauchen. Und nicht nur für Ballett Liebhaber geeignet!

Bewertung vom 02.09.2025
Peggy Guggenheim
Horncastle, Mona

Peggy Guggenheim


ausgezeichnet

Faszinierende Frau

Mona Horncastle ist mit dieser Biografie ein spannendes und sehr modernes Porträt gelungen. Mir gefällt besonders, dass sie Peggy Guggenheim nicht nur auf ihr exzentrisches Privatleben reduziert, sondern ihren Mut und ihre Leidenschaft für die Kunst. Sie wird als eine Frau dargestellt, die trotz der Widerstände eine eigene Stimme gefunden hat und die Kunstgeschichte maßgeblich prägte.

Das Buch zeigt viele Seiten von Peggy, von denen ich so nicht wusste. Sei es, als sie während des Zweiten Weltkriegs Künstlerinnen und Werke rettete, oder als sie in New York mit ihrer Galerie ein Forum für den damals völlig neuen Abstrakten Expressionismus eröffnete. Ich finde beeindruckend, wie viel Weitsicht sie dabei bewiesen hat.

Mona Horncastles Schreibweise ist gut lesbar und regt zum Nachdenken an. Insbesondere die Frage, wie Guggenheim wohl bewertet worden wäre wenn sie ein Mann gewesen wäre hat mich zum Denken angeregt. Leider zeigt die Frage auch, wie sehr die Kunstszene noch immer von Geschlechterrollen geprägt ist.

Insgesamt finde ich es eine inspirierende Biografie, die Peggy Guggenheim als starke und eigenwillige Persönlichkeit sichtbar macht. Wer sich für Kunst, Geschichte oder beeindruckende Lebensgeschichten interessiert, wird hier auf jeden Fall fündig.

Bewertung vom 01.09.2025
Der Regenbogenfisch in Gefahr
Pfister, Marcus

Der Regenbogenfisch in Gefahr


ausgezeichnet

Neue Abenteuer

Marcus Pfister gelingt es auch in diesem Band, die bekannte Figur des Regenbogenfischs in einer lehrreichen und zugleich berührenden Geschichte zum Leben zu erwecken. Diesmal geht es nicht nur um Freundschaft und Teilen, sondern auch um ein sehr aktuelles Thema: den Schutz der Umwelt und die Verantwortung, die wir alle für sie tragen.

Der Regenbogenfisch und seine Freunde stehen vor einer Bedrohung, die ihr Zuhause in Gefahr bringt. Gemeinsam müssen sie Mut zeigen, zusammenhalten und Lösungen finden.
Die Illustrationen sind farbenfroh, detailreich und mit den glitzernden Schuppen, die den Regenbogenfisch so einzigartig machen das Highlight des Buchs.
Ob das Thema der Überfischung für Kinder so leicht zu verstehen ist weiß ich nicht, aber das Buch versucht es trotzdem so kindgerecht als möglich aufzuarbeiten.

Insgesamt finde ich „Der Regenbogenfisch in Gefahr“ ist ein gelungenes Kinderbuch, das nicht nur durch seine schönen Bilder, sondern auch durch seine zeitgemäße Botschaft überzeugt und sich hervorragend zum Vorlesen eignet.

Bewertung vom 17.08.2025
Die Suche nach Zuhause
Ritter, Marie Luise

Die Suche nach Zuhause


ausgezeichnet

Bin ich angekommen?

Gehöre ich hier wirklich hin? Und ist Heimat einfach nur ein Ort oder gehört dann doch mehr dazu?

Im Buch „Die Suche nach Zuhause“ erzählt Marie Luise Ritter von ihrem halben Jahr in Paris mit allen Höhen und Tiefen die sie dort erlebt hat. Ganz generell passiert nicht besonders viel in dem Buch - also „just vibes“.
So zwischendurch fragt man sich, ob es der Autorin überhaupt in Paris gefallen hat aber die Eindrücke von denen sie berichtet machen doch Lust auf Frankreich - wenn auch nur für eine Urlaub oder auf einen Café au lait in den belebten Straße Montmartres (also bitte keine Wohnungssuche in Paris).

Insgesamt war das Buch nicht ganz das was ich erwartet habe, man konnte sich aber trotzdem gut in die Situation hineinfühlen. Was Heimeit im Endeffekt bedeutet muss aber jeder für sich herausfinden. Trotzdem eine Leseempfehlung für alle Frankreich Enthusiasten.

Bewertung vom 03.08.2025
All Better Now
Shusterman, Neal

All Better Now


ausgezeichnet

Was ist die Wahrheit?

Ein Buch über eine Pandemie? Jetzt schon? Hm, ich weiß ja nicht so recht…und doch hat mich dieser 570 Seiten lange Schinken absolut überzeugt.

Crown Jewel, so heißt das neue Virus, das zwar 4% der Bevölkerung tötet, aber wenn man es bekommt und es einen nicht umbringt, ist man wie verwandelt. Jeder der Genesenen sieht die Welt aus einem völlig neuen, besseren, Blickwinkel, ist emphatischer und interessiert sich nicht mehr für Dinge wie Status oder Konsum. Ob es dabei aber wirklich nur positive Seiten gibt, wird sich erst mit der Zeit herausstellen...und es gibt einige, die die Ausbreitung des Virus verhindern wollen.

Was mir gut gefallen hat war, dass Covid in dieser Welt auch existiert hat und dieses neue Virus nicht nur ein Platzhalter für das alte war. Für meinen Geschmack sind die Hauptcharaktere etwas zu jung, was einige unrealistische Interaktionen und Beziehungen zur Folge hat.
Neal Shusterman hat es aber auch geschafft, absolut unausstehliche Personen zu schreiben über die man sich ewig aufregen kann, denen man aber gleichzeitig auch nicht lange böse sein möchte. Man will einfach wissen, was als nächstes passiert.

Das Buch lässt einen mit vielen Fragezeichen zurück und ich kann es nicht erwarten den nächsten Teil zu lesen.

Bewertung vom 28.07.2025
Katzen, die wir auf unserem Weg trafen
Mikail, Nadia

Katzen, die wir auf unserem Weg trafen


sehr gut

Katzen?

Das Buch „Katzen die wir auf unserem Weg trafen“ von Nadia Mikail besticht durch das wunderschöne Cover und dem nach Road Trip und flauschigen Freunden klingenden Titel.

Was ist wirklich wichtig wenn die Welt untergeht? Das versucht Aisha für sich herauszufinden und macht sich mit ihrem Freund, dessen Eltern, ihrer Mutter und einem nach Curry aussehenden orangen Streunerkater auf den Weg ihre Schwester zu suchen, die sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Gemeinsam fahren sie durch Malaysia und kehren an lang vergessene Orte zurück.

Auch wenn es natürlich ein Buch für jüngere Leser ist, ist der Road Trip etwas zu kurz gekommen und ich hätte mir mehr Beschreibungen von diesem Land gewünscht.
Auch die Tatsache, dass Sie ihre Schwester genau dort finden, wo sie sie erwartet haben, war für mich etwas enttäuschend und der Spaß der Suche damit zu schnell vorbei.
Und was mich noch zusätzlich etwas enttäuscht hat ist, dass wir auf dem ganzen Weg nur einer Katze begegnen…

Insgesamt war es ein sehr schönes Buch über wiedergefunde Familie, Trauer und dem Besinnen darauf was im Leben eigentlich zählt. Allerdings hätten ein paar Buchseiten mehr die Geschichte jedenfalls verbessert und spannender gemacht.

Bewertung vom 24.06.2025
Neuanfang in Notting Hill
Clarke, Norie

Neuanfang in Notting Hill


ausgezeichnet

Wirklich Neuanfang?

Ist es irgendwann einfach zu spät für die ganz große Liebe? Und kann man vergangene Fehler hinter sich lassen?

Im Buch „Neuanfang in Notting Hill“ verfolgen wir abwechselnd das Leben der 32 jährigen Jess und der 80 jährigen Joan. Auf untypische Weise lernen sich die beiden kennen und entscheiden sich für einen Folgenschweren Tausch: Die eine geht online, die andere offline.

Eine der besten Beziehungen ist die zwischen Jess und Joan, die sich über das ganze Buch entwickelt und es ist schön zu beobachten, welchen positiven Effekt die beiden aufeinander auswirken.
Die Liebesbeziehung zwischen Joan und Joe habe ich mit viel Spannung verfolgt und ich hätte auch gerne mehr über ihre Jugend erfahren. Die Beziehung von Jess und Ed und auf der anderen Seite Mr PO Box war etwas vorhersehbar und hat mich nicht wirklich gefesselt. Auch die „Enthüllung“ zu Jess‘ Exfreund hat sich lange hingezogen und war im Endeffekt mit ein paar Sätzen und nicht besonders plausibel abgehandelt.

Das blaue Buchcover erinnert an die bunten Häuser in Notting Hill und passt finde ich sehr gut zur Geschichte.

Ich empfehle das Buch nicht nur allen London Liebhabern (Road Trips inklusive), sondern auch allen die sich sicher sind, dass ein Neuanfang immer möglich ist.

Bewertung vom 26.05.2025
Urlaub vom Patriarchat
Oertel, Friederike

Urlaub vom Patriarchat


ausgezeichnet

Perspektivenwechsel

Im Buch „Urlaub vom Patriachat“ erzählt Frederike Oertel von ihrer Reise nach Juchitán, einem der letzten Matriachate der Welt. Dort versucht sie herauszufinden was es heißt in einem Matriarchat zu leben, wie man das Matriachat definiert und ob “Matriarchat” automatisch heißt, das Patriarchat und alle damit verbundenen sozialen Strukturen hinter sich zu lassen.

In Juchitán angekommen, wird sie liebevoll von ihrer „Gastfamilie“ aufgenommen und wir lernen die Familie, Freunde und Gepflogenheiten kennen.
Die Autorin wechselt zwischen der Erzählung ihrer Reise und Daten und Fakten zu Themen wie Tradition, Selbstbestimmung und Angst. Dieser Schreibstil macht die oft erdrückenden Fakten verdaubar und sehr kurzweilig. Es liest sich daher eher wie ein Roman als ein Sachbuch. Nichts desto trotz ist es sehr gut recherchiert und enthält einen ausführlichen Anhang.

Das Orange Cover mit den bunten Blumen schreit nach Mexiko und passt sehr gut zum Thema.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe einiges über „das Frausein“ und unterschiedliche Aspekte dazu kennengelernt. Ich empfehle es jedem, egal ob Frau, Mann oder Muxe, der sich fragt ob es nicht noch mehr gibt als die sozialen Normen die wir als „normal“ betrachten.