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Maria

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 18.10.2025
The Business Trip
Garcia, Jessie

The Business Trip


sehr gut

In diesem Buch begleiten wir Stephanie und Jasmine, die beide in ein Flugzeug nach Denver steigen und deren Wege danach nicht mehr ganz nachvollziehbar sind. Nur merkwürdige Nachrichten an Freunde und Kollegen lassen etwas Schreckliches erahnen.

Der Schreibstil lässt sich flüssig und angenehm lesen. Die CHARAKTERE sind größtenteils gut und authentisch ausgearbeitet. In jedem Kapitel steht zu Beginn der Name der Person, aus deren Sicht man das Geschehen erlebt. Neben 3 Personen, deren Perspektive man häufig einnimmt, gibt es noch einige weitere Charaktere. Diese konnte ich alle gut auseinanderzuhalten und bin nicht durcheinander gekommen. Im Verlauf der Geschichte nimmt man auch die Sicht des Täters ein und bekommt dessen Gedanken und Beweggründe mit. Das fand ich interessant und unsympathisch zugleich.

Dieser Thriller ist das Debüt der Autorin, weshalb ich darüber hinweggesehen habe, dass sich das Ende etwas konstruiert anfühlt. Ansonsten ist die HANDLUNG gut durchdacht, sehr schön ineinander verwoben und es hat Spaß gemacht, mitzurätseln und kleine Hinweise im Nachhinein noch besser zu verstehen.

Die SPANNUNG wird durch kurze Kapitel, teilweise Cliffhanger am Kapitelende und eingestreute Nachrichtenverläufe aufrecht erhalten. Zu Beginn des Buches war die Handlung noch etwas langsamer und spitzte sich im Laufe zu (mit einem kleinen Durchhänger bei etwa der Hälfte). Der Fall wird im Verlauf quasi von hinten aufgerollt, d.h. man begleitet verschiedene Personen, wie sie die Tage nach dem Flug verbracht haben und was passiert ist. Dadurch erhält man zunehmend ein Bild von den Geschehnissen. Nach einem Plotttwist hatte ich eine Vermutung für das Ende, wurde allerdings nochmal etwas überrascht.

Im Verlauf der Geschichte hat mich jedoch manchmal die Aneinanderreihung von Geschehnissen GESTÖRT und ein Charakter war teilweise unausstehlich. Außerdem gibt es außen auf dem Buch schon einen Spoiler für den Verlauf der Geschichte (was wahrscheinlich nicht in der Hand der Autorin lag).

INSGESAMT hat mir der Thriller gut gefallen und ich wollte immer weiter lesen. Auch die kleinen Schwächen haben dem kein Abbruch getan.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2025
Die Brücke von London
Arth, Julius

Die Brücke von London


ausgezeichnet

Wir begleiten die mutige und starke Juliana, den klugen Straßenjungen Alder und den sympathischen Neuankömmling Oliver im Jahr 1749 in London. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke zu Estrid ins Jahr 1202, deren Schicksal mit der Brücke verbunden zu sein scheint.

Ich bin schnell in die Geschichte hinein gekommen, durch den leicht altertümlichen, aber flüssig Schreibstil. Außerdem schafft es der Autor die angenehme Atmosphäre und Umgebung gut darzustellen - ohne ausschweifende ellenlange Beschreibungen. Immer wieder gibt es auch ein paar humorvolle Passagen (z.B. S. 350 "An den vertäfelten Wänden hängen große Gemälde, allesamt Porträts griesgrämig dreinblickender Edelleute.").

Von Anfang an wollte ich immer wissen, wie die Geschichte weitergeht, denn jeder Protagonist hat sein Geheimnis. Immer wieder tauchen neue Fragen und Rätsel im Verlauf auf, auf deren Lösung ich gespannt war. Außerdem haben viele Kapitel einen Cliffhanger am Ende, was die Spannung aufrecht erhielt.

Mir hat auch gut gefallen, dass man einiges über die Geschichte der Brücke und von London erfährt sowie über die damalige Zeit.
Die Charaktere erhalten eine gewisse Tiefe und auch Nebencharakteren wird mittels weniger Sätze Leben eingehaucht. Zudem fand ich die Dialoge meist sehr authentisch.

Vor allem im letzten Drittel nimmt die Geschichte an Fahrt auf und spannende Wendungen und Geschehnisse ereignen sich.
Schließlich werden alle Fragen aufgelöst und es war interessant, wie die Zeitstränge verwoben sind. Das Ende war sinnvoll, aber für mich nicht zu 100% zufriedenstellend. Ich persönlich fände einen zweiten Teil, in dem man gewisse Nebenfiguren weiterverfolgt interessant, um noch weitere Geschichten rund um die London Bridge erfahren zu können.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen - vom Schreibstil, über die Charaktere bis zu der anhaltenden Spannung und besonders die Atmosphäre der Geschichte.

Bewertung vom 07.02.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Archäologin Fria Svensson und Hauptkommissar Ohlsen Ohlsen könnten unterschiedlicher nicht sein - sie neugierig und hartnäckig, er wortkarg und zurückhaltend. Trotzdem sind beide auf ihre Weise sehr sympathisch. Sie müssen sich zusammen schließen, um einem Täter, der seine Opfer nach Wikinger Vorbild begräbt, auf die Schliche zu kommen. Denn weitere Frauen sind schon in seinem Visier und gelten als vermisst.
Besonders gut hat mir gefallen, dass auch die Nebenfiguren Tiefe haben und ein bisschen ungewöhnlicher sind, als in den meisten Krimis. Der Schreibstil ist angenehm und die Autorin schafft es, die Atmosphäre gut darzustellen. Vor allem durch die verschiedenen Perspektiven der beiden Protagonisten, der Opfer und der Täter gelingt ihr dies sehr gut. Lange ist nicht klar, wer überhaupt Opfer und wer Täter ist. Besonders zum Ende hin habe ich einige Verdächtige gehabt, denn es kamen immer mehr Hinweise hinzu und es wurde immer spannender.
Außerdem hat mir sehr gut gefallen, dass der Fall ganz nach polizeilichem Vorgehen beschrieben wird - zumindest stelle ich mir echte Ermittlungen so vor.
Das Haustier Hund Bølle von Fria und ihrem Mitbewohner Marten hat die Handlung immer wieder aufgelockert.
Insgesamt hat mir die Art des Erzählens von Karen Kliewe sowie der Fall selbst gut gefallen. Bisher kannte ich noch kein Buch von ihr. Und der Kliffhanger im letzten Kapitel hat mich neugierig auf den nächsten Teil gemacht.

Bewertung vom 08.10.2024
Die Kunst der Hexerei
Panhans, Iris

Die Kunst der Hexerei


ausgezeichnet

Das Buch von Iris Panhans beschäftigt sich mit Magie und Hexerei. Wie kann man eine Hexe werden? Sie erklärt, dass Magie in unserer Welt anders ist als in Fantasybüchern oder Harry Potter Filmen.
Die Autorin erklärt, dass es in der Magie um mehr geht, als sich viel Geld herbeizuzaubern. Sie beinhaltet das Schaffen einer Verbindung zu sich und der eigenen Magie, Kennenlernen der Natur und der eigenen Intuition.
Deshalb geht die Autorin in diesem Buch auf die Grundlagen der Magie ein: verschiedene Begriffe, unterschiedliche Pfade der Hexerei, Reinigung und Schutz. Außerdem werden u.a. Kräuter, Pflanzen, Edelsteine und magische Praktiken wie das Erstellen von einem Talisman, Hexenfläschchen oder Sigillen erklärt.

Insgesamt vermittelt das Buch sehr übersichtlich viel Grundlagenwissen sowie praktische Anleitungen, und wie man als Anfänger in die Praxis starten kann. Besonders gut gelingt das auch durch die vielen alternativen Tipps zu z.B. teuren Räuchermischungen.
Auch die Gestaltung hat eine magische und gemütliche Atmosphäre, denn die vielen Fotos und Illustrationen sind nicht nur wunderschön, sondern von der Autorin selbst fotografiert und gezeichnet (bis auf 3 Stück).

Ich war anfangs etwas skeptisch, doch mir hat das Buch sehr gut gefallen und es hat mich überzeugt, mich noch mehr mit den Themen auseinanderzusetzen. Es wird viel Wissen vermittelt, ohne dass es in seiner Fülle erschlagend ist. Außerdem zeigt die Autorin ihre Sicht der Hexerei auf, ohne auf Allgemeingültigkeit zu bestehen. - Denn sie weist darauf hin, dass es nicht nur den einen richtigen Weg gibt, sondern jeder für sich seinen Weg finden kann, Magie zu praktizieren. Man merkt, wie viel Liebe, Leidenschaft und Arbeit in diesem Buch stecken.

Bewertung vom 17.07.2024
Maybrick und die Toten vom East End
Glas, Vanessa

Maybrick und die Toten vom East End


ausgezeichnet

In diesem Buch begleiten wir Maybrick bei seiner Arbeit bei der Polizei, während er sich um einen brisanten Fall eines Mordes an einem Kind kümmern muss. Jedoch ist er nicht der alleinige Protagonist, denn weitere Hauptpersonen sind sein Freund und der Arzt Dave Roberts, Kinder der Straße - Jorma und Gwen - und Bosse einer Bande - Hester und Heath.
Durch diese verschiedenen Perspektiven lernt man London im Jahr 1910 und die damalige Atmosphäre noch besser kennen . Die Autorin hat quasi ein eigenes Universum geschaffen. Ich habe mich tatsächlich in diese Zeit versetzt gefühlt - Das Buch wirkt düster, brutal, raffiniert und spannend. Auch die detaillierte und tiefe Darstellung der Charaktere hat seinen Teil dazu beigetragen. Maybrick ist gewissenhaft und empathisch, hat aber auch sein Päckchen mit sich zu tragen. Sein Freund Roberts dagegen ist sarkastisch und unfreundlich - und trotzdem für den Leser sympathisch. Hester und Heath werden meist direkt, erfolgreich und ehrgeizig dargestellt, und sind ein gutes Team. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen und lässt sich flüssig lesen.
Jedoch habe ich einen typischen Krimi mit Ermittler im Vordergrund und Verfolgen eines Falls vorgestellt. Dies war nicht der Fall: Zwar geht Maybrick dem Mord an Kindern nach, allerdings ist dies nicht der Hauptbestandteil des Buches. Wir verfolgen die verschiedenen Charaktere und finden dadurch immer mehr über den Kindermörder und andere Verbrechen heraus.
Die teilweise cholerische, brutale oder unfreundliche Art der verschiedenen Figuren mit anderen Charakteren umzugehen, wirkte zeitgemäß und ist gut dargestellt. Außerdem hat mir die Verzweigung der Protagonisten und der Umgang untereinander gut gefallen - Glas hat quasi eine eigene Welt erschaffen, in die man eintreten kann, und Maybrick als Ermittler sowie auch Hester und Heath als Kriminelle begleitet.
Obwohl mir das Buch sehr gut gefallen hat und ich es wirklich atmosphärisch finde, hat mich das Ende in gewisser Hinsicht etwas gestört (wer das Buch gelesen hat, weiß vielleicht, was ich meine). Auch die Entwicklung von Maybrick am Ende des Buches hat mir nicht zu 100% gefallen.
Insgesamt finde ich das Buch aber sehr gut. Die Atmosphäre und die Charaktere sind wirklich super dargestellt und ich möchte am liebsten gleich einen zweiten Teil lesen (: