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Bewertungen
Insgesamt 10 BewertungenBewertung vom 12.01.2025 | ||
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Ich tat die Augen auf und sah das Helle Wunderbare, mich nachdenklich stimmende Lesestunden haben mir Mascha Kalékos Gedichte und Prosatexte beschert, die in diesem Band so wohldurchdacht von Daniel Kehlmann zusammengestellt wurden. Herausgekommen ist ein wahrer Goldschatz unter den Büchern, Gedichte von wunderbar eingängiger Satzmelodie, deren Worte wie Perlen auf einer Schnur aufgereiht sind. Gedichte, die wehmütige Geschichten erzählen, Bilder erzeugen und mit so wenigen Worten ganze Romane entblättern. Gefühle und Gedanken werden glasklar auf den Punkt gebracht und geben viel von Mascha Kalékos Leben preis. Mich haben sie zu der Frage gebracht, an was man sich später wohl von mir erinnern wird. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 29.12.2024 | ||
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In diesem kurzen Roman geht es um das armenischstämmige Ehepaar Gena und Mila Simonyan und ihre beiden erwachsenen Kinder, eine Familie, in der jeder seiner Wege geht. Die vier leben im 16. Stock eines Wohnhauses sowjetischer Ära. Sie sind allerdings mittlerweile mehr eine Wohngemeinschaft als eine Familie. Zema ist Polizistin und trägt viel Wut in sich. Lazare liefert mit einem Mofa Pizza aus, träumt aber davon, Rapper zu werden. Gena war hochdekorierter Polizist und ist völlig desillusioniert, was sich in absoluter Untätigkeit spiegelt. Mila, die als Frisörin für das Einkommen der Familie sorgt, hat sich anderweitig verliebt und ist auf dem Weg, ihn zu verlassen. Die Handlung ist, inklusive Rückschauen, eingebettet in den 9. April 2017 und wird multiperspektivisch erzählt. |
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Bewertung vom 21.12.2024 | ||
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Die allermeisten Rezensionen, die ich über dieses Buch gelesen habe, berichten von einem Nach-Wende-Roman, von einer Geschichte, in der es um die Befindlichkeiten der Menschen in den neuen Bundesländern in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung geht, um die Schwierigkeiten, sich mit den geänderten Lebensbedingungen zu arrangieren. Ja, darum geht es auch. Ich habe dieses Buch allerdings in erster Linie als die Geschichte einer dysfunktionalen Familie gelesen, als eine Geschichte von massivem psychischen und physischen Kindesmissbrauch. |
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Bewertung vom 12.10.2024 | ||
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England, 1964. Helen, Mitte 30, ledig, ist Kunsttherpeutin in einer psychatrischen Einrichtung. Seit drei Jahren unterhält sie eine Beziehung zu Gil, einem Psychotherapeuten, der in der gleichen Einrichtung praktiziert. Doch zu ihrem Bedauern hat diese Beziehung keine Zukunft, denn Gil ist verheiratet und hat von vornherein klar gemacht, dass die Trennung von seiner Familie keine Option ist. Sie lässt sich sehr von Gil beeinflussen, und mehr und mehr wird ihr klar, dass sie in einem unguten Abhängigkeitsverhältnis feststeckt und ihr Leben sehr, zu sehr, nach seinen Bedürfnissen ausrichtet. Dabei vergisst sie, selbst zu leben. |
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Bewertung vom 07.10.2024 | ||
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Ich bin total begeistert von diesem sehr kurzweilig geschriebenen Buch, weil ich auf unterhaltsame Weise viel Neues über die Familie Mann erfahren habe. Vor allem wusste ich kaum etwas über die Vielschichtigkeit der Töchter Monika und Elisabeth, über Monika eigentlich gar nichts. Ein Umstand, der sich aus diesem aufschlussreichen Buch heraus erklärt. Annette Seemann inspiriert mich zu weiterer Lektüre von den und über die Manns. |
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Bewertung vom 30.09.2024 | ||
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Elsa Koester ist stellvertretende Chefredakteurin bei der Wochenzeitung Der Freitag. 2019 verbrachte sie beruflich eine Woche in Görlitz. Ihre Beobachtungen dort inspirierten sie zu diesem sehr lesens- und nachdenkenswerten Roman. |
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Bewertung vom 20.09.2024 | ||
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In den Jahren 1845 bis 1849 wurde die irische Bevölkerung Opfer einer furchtbaren Hungersnot. Ausgelöst durch die Kartoffelfäule kam es mehrere Jahre hintereinander zu Missernten. Kartoffeln waren das Hauptanbauprodukt und demzufolge auch das Hauptnahrungsmittel der ländlichen Bevölkerung. Mangels Erträgen waren die Pächter bald mittellos und konnten den Mangel an Kartoffeln nicht kompensieren. Die Regierung hätte den Export von Weizen untersagen können, um die eigene Bevölkerung zu unterstützen - hat sie aber nicht. Über eine Millionen Menschen bzw 12% der Bevölkerung starben an Hunger. Weitere 2 Millionen wanderten aus, um diesen furchtbaren, ausweglosen Verhältnissen zu entkommen. |
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Bewertung vom 15.09.2024 | ||
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Gleich vorweg: Akikos stilles Glück war ein großes Lese-Glück für mich. Japan, dieses so weit entfernte, lange Zeit in sich abgeschlossene Land, erscheint mir oft fremd, unzugänglich und unkompatibel. Sendkers Protagonistin Akiko hat es mir jetzt ein Stück näher gebracht. 1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 25.08.2024 | ||
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James Baldwin wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass hat der dtv-Verlag seine Romane und Essay-Bände neu aufgelegt. Miriam Mandelkow hat sie neu übersetzt. |
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Bewertung vom 16.08.2024 | ||
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Reza ist 9 Jahre alt, als er in den 80er Jahren mit seinen Eltern aus dem Iran nach Deutschland flieht, wo er fortan in einer Plattenbausiedlung in Bochum lebt. Reza ist ein äußerst sensibler, kluger Junge und später junger Mann, dem Khani eine wunderbare, poetische, bildhafte und fein ziselierte Sprache in den Mund legt. Rezas Leben wird geprägt durch Erfahrungen, Herkunft, Erziehung und Umfeld. Seine akademisch gebildeten Eltern, die alles dafür tun, Land und Leute zu verstehen, ahnen wenig davon, wie vollkommen konträr zu ihrer inneren Haltung die Zustände draußen in ihrem Wohnviertel sind. |
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