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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2025
Liebste Tochter - Du lügst so gut wie ich
Douglas, Claire

Liebste Tochter - Du lügst so gut wie ich


ausgezeichnet

Saffys Verhältnis zu ihrer Mutter Lorna ist schon lange schwierig. Als bei Renovierungsarbeiten im Garten des Familienanwesens zwei Leichen entdeckt werden, finden sie jedoch wieder zusammen. Alles deutet auf einen jahrelang zurückliegenden Doppelmord hin. Journalisten belagern das Haus und Saffy sieht nur ein Chance - sie muß die Ermittlungen selbst in die Hand nehmen! Doch ist sie wirklich bereit, das dunkelste Geheimnis ihrer Familie ans Tageslicht zu holen?

"Liebste Tochter – Du lügst so gut wie ich" von Claire Douglas hat mich total begeistert. Die Autorin schafft es von Beginn an, den Leser tief in die Geschichte eintauchen zu lassen. Sie erzählt die Geschichte in verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven, ein Handlungsstrang ist spannender als der andere. Zum guten Schluß ergeben sie alle zusammen Sinn und bilden ein Ganzes. Bis dahin kommt man der Wahrheit Stück für Stück auf die Spur und rätselt gebannt mit. Der Spannungsbogen wird kontinuierlich hoch gehalten. Claire Douglas spielt hier förmlich mit unvorhersehbaren Wendungen und einer Atmosphäre, die so düster ist, wie das Geschehen. Dabei kommt Claire Douglas ohne Action aus - sie arbeitet viel mehr mit psychologischer Spannung. Beeindruckt hat mich die gefühlvolle Art und Weise, wie hier mit dem Thema Alzheimer umgegangen wird. Ein wirklich schweres Thema und trotzdem drückt die Autorin nicht auf die Tränendrüse.

Dieser Thriller bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.02.2025
Mord im Himmelreich
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich


ausgezeichnet

Der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus hat es sich gerade auf dem Campingplatz Himmelreich gemütlich gemacht, als er einen kleinen Hund retten muß, der auf einem Board auf dem See treibt. Bei der Hunderettung birgt er noch eine Leiche, die unter das Board geschnallt wurde. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch Kupernikus glaubt nicht daran. Er ermittelt selbst - schließlich hat er sich sein Leben lang auf die Rolle des Tatort-Kommissares vorbereitet!

Andreas Winkelmann beschreitet mit "Mord im Himmelreich" einmal neue Wege jenseits seiner bisherigen Thriller. Und dieser Ausflug in den seichten Krimi ist ihm voll gelungen! Er beschreibt das Camperleben sehr authentisch, hier merkt man, daß dieses Leben für ihn nicht fremd ist. Man fühlt sich fast selbst als Camper und auch die Charaktere bilden eine sympathische Truppe, die alle ihre speziellen Eigenarten aufweisen und so tatsächlich auf dem Campingplatz leben könnten. Unter ihnen finden sich jede Menge Verdächtige, so daß man einige Spuren verfolgen kann. Andreas Winkelmann läßt hier auch einigen Humor einfließen, so kann man über die Polizei eigentlich nur lachen, so unbedarft, wie sie an den Fall heran geht und auch die Camper bieten so manche humorvolle Situation. Dieser Krimi ist nicht actionreich und bluttriefend. Wer das sucht, sollte sich an die anderen Bücher des Autors halten. Aber ich fand es auf seine ganz spezielle Art spannend und sehr unterhaltsam, wozu auch der angenehme Schreibstil von Andreas Winkelmann beigetragen hat. Für mich kann er ruhig noch mehr Krimis mit Björn Kupernikus in der Hauptrolle schreiben!

Bewertung vom 02.02.2025
Die Villa
Ryder, Jess

Die Villa


ausgezeichnet

Aoife starb vor drei Jahren bei ihrem Junggesellinnenabschied. Ihre Freundinnen kehren nun in die Villa zurück, in der das Verhängnis seinen Lauf nahm. Die Freundinnen wünschen sich nichts sehnlicher als einen Abschluß. Doch in der Villa brechen die Wunden wieder auf, jede von ihnen hat andere Erinnerungen an die verhängnisvolle Nacht und hütet ein Geheimnis.

"Die Villa" von Jess Ryder ist kein nervenaufreibender Thriller. Vielmehr besticht dieses Buch durch eine ruhigere, psychologische Spannung. Die Handlungsstränge wechseln zwischen der Vergangenheit vor drei Jahren, dem heutigen Treffen der vier Frauen, sowie den Perspektiven der Freundinnen. Etwas aufpassen muß man hier schon. Diese Wechsel erhöhen natürlich die Spannung und steigern den Drang, immer weiter zu lesen. Man kommt hier wie bei einem Puzzle Stück für Stück der Wahrheit näher und muß seine eigenen Vermutungen immer wieder korrigieren. Die Charaktere sind so gestaltet, daß man hier niemanden bevorzugt. Durch Sympathie hervorstechen tut hier keine der Freundinnen, so daß man allen irgendwie alles zutraut.

"Die Villa" ist ein Thriller, der auf eine ganz besondere Art und Weise fesselt und mich begeistert hat!

Bewertung vom 01.02.2025
Sweet Home
Horst, Norbert

Sweet Home


ausgezeichnet

Das Essener Ermittlerteam Kriminalhauptkommissar Deniz Müller und Staatsanwältin Camilla Lopez bekommen einen neuen Fall: Am Rand einer abgelegenen Straße wird die Leiche eines Mannes gefunden. Daß es Mord war, ist sofort klar. Der Täter ist auch schnell gefaßt, über das Motiv schweigt er aber. Da entdecken die Ermittler auf seinem Handy ein Video, daß die Frau des Täters mit einem unbekannten Mann zeigt. Offenbar hat der Mann die Frau willenlos gemacht und vergewaltigt. Der Ehemann hat sich daraufhin selbst auf die Suche nach dem Vergewaltiger gemacht und ihn getötet. Doch er hat den Falschen umgebracht. Deniz Müller und Camilla Lopez finden heraus, daß diese Vergewaltigung kein Einzelfall ist. Sie bekommen es mit einem skrupellosen Täter zu tun, der vielleicht sogar aus ihren eigenen Reihen stammt.

Der Krimi "Sweet Home - Du bist nirgends sicher" ist der zweite Fall für das etwas ungewöhnliche Ermittlerteam Deniz Müller und Camilla Lopez aus Essen. Norbert Horst hat seinen Krimi sehr raffiniert aufgebaut. Alles fängt ganz normal an. Eine Leiche wird gefunden, der Mörder schnell ermittelt und man lehnt sich entspannt zurück. Doch dann geht es erst richtig los. Der eigentliche Krimi beginnt und der Fall ist an Spannung nicht zu überbieten. Norbert Horst beschreibt die Arbeit der Mordkommission so detailgetreu wie es eben nur ein Fachmann kann. Er weiß genau, wovon er spricht bzw. schreibt. Die Charaktere handeln sehr real, machen Fehler und sind verwundbar. Eben keine Action-Helden. Dieser Krimi ist atemberaubend. Man vergisst beim Lesen vollkommen seine Umwelt und wird Teil der Handlung. Ich hatte für mich so viele Verdächtige ermittelt, aber das Ende war eine totale Überraschung. Diese Krimiserie ist ein absolutes Highlight!

Bewertung vom 29.01.2025
Kalter Hund und Krustenbraten / Hauptkommissar Hirschberg Bd.7
Müller, Jessica

Kalter Hund und Krustenbraten / Hauptkommissar Hirschberg Bd.7


ausgezeichnet

Krindelsdorf steht wieder einmal Kopf! Eine internationale Hunde-Show sorgt für Aufregung. Davon bleibt auch Kommissar Hirschberg nicht verschont. Zum einen nimmt auch Tante Isobel mit Mops Picasso daran Teil, damit Picasso als Zuchtrüde zum Einsatz kommen kann, zum anderen wird die international erfolgreiche Immobilienmaklerin, die mit ihrer Pudeldame teilnehmen wollte, mit einem Pfeil in der Brust tot aufgefunden. Und es folgen noch weitere Leichen. Hirschberg und Hansen ermitteln im Rahmen der Hundeshow - und treffen auf einen Jahrmarkt der Eitelkeiten und Missgunst!

"Kalter Hund und Krustenbraten" ist ein wahrer Volltreffer. Jessica Müller schickt Kommissar Hirschberg wahrlich vor die Hunde. Nicht genug, daß zu Hause noch immer Tante Isobel, Dornberg und Mops Picasso logieren, nein, er muß auch noch auf einer Hundeshow ermitteln, bei der jeder Teilnehmer verrückter ist, als der andere. Immer wenn man dachte, schlimmer geht's nicht mehr, lehrt Jessica Müller den Leser etwas anderes. Ich weiß gar nicht, mit wem ich mehr Mitleid hatte - mit Hirschberg oder mit Picasso, der spaßbefreit an der Show teilnehmen muß und dann auch noch "zwangsverheiratet" werden soll. Einer darf hier natürlich auch nicht fehlen, wenn es darum geht, humorvolle Szenen einzustreuen: Pfarrer Schmalzengruber, der auch hier wieder sehr lustige Auftritte hat. Bei all dem Humor kommt die Spannung aber nicht zu kurz. Man fragt sich die ganze Zeit, ob der Mörder die Konkurrenz ausschalten möchte oder ob hier jemand einfach planlos mordet. Und ganz ehrlich- ich hatte bis zum Schluß alles und jeden in Verdacht. Jessica Müller beschreibt ihre Charaktere wieder sehr bildhaft. Man bekommt von den Showteilnehmern ein klares Bild und kann so manches Mal über ihre Marotten nur mit dem Kopf schütteln. Auch die bekannten Charaktere sind alle wieder mit dabei und auch wenn es hier ebenfalls einige sehr spezielle Menschen gibt, mag ich sie alle sehr gern und könnte auf keinen von ihnen verzichten. Noch nicht einmal auf Schmalzengruber.

Mir hat dieser Krimi wieder echt tolle und fröhliche Lesestunden beschert. Ich hoffe auf viele weitere Fälle in Krindelsdorf!

Bewertung vom 28.01.2025
Die Kolonie
Tudor, C. J.

Die Kolonie


ausgezeichnet

In der kleinen Stadt Deadhart in Alaska wird ein Junge mit zerfetzter Kehle aufgefunden. Der Fall erinnert an eine Tat vor 25 Jahren. Detektive Barbara Atkins wird zur Unterstützung von Sheriff Jensen Tucker hinzugezogen. Für die Einwohner Deadharts ist der Schuldige schnell gefunden - sie glauben, ein Mitglied der Vampirkolonie, die in einer Bergbausiedlung tief in den Bergen lebt, ist der Täter. Barbara gerät unter Druck, die gesamte Kolonie töten zu lassen, doch die Beweise sind für sie nicht stichhaltig und sie findet heraus, daß die Einwohner lügen. Barbara und Tucker müssen sich beeilen und die Frage klären, ob sie es mit einem Mörder oder Monster zu tun haben.

C. J. Tudor überrascht mit ihrem neuesten Buch "Die Kolonie" auf der ganzen Linie. Was wie ein üblicher Thriller beginnt, wird zu einem wahren Gruselroman in bester Stephen-King-Manier. Plötzlich trifft man auf Vampire, die fernab des bisherigen Bildes als ausgegrenzte Kolonie in einer abgelegenen Bergbausiedlung leben. Hier werden Vampire zu Opfern der Gesellschaft, müssen um ihre Existenz und ihr Leben fürchten und benötigen staatlichen Schutz. Dafür ist hier Barbara Atkins da, die absolut sympathisch beschrieben wird. Keine Superheldin, sondern eine normale Frau, die über sich selbst lachen kann und weiß, was sie will. Aber nicht nur sie wird hier sehr gut beschrieben, auch die restlichen Charaktere erwachen hier zu leben. Jeder einzelne mit Ecken und Kanten, keiner ist austauschbar. Die Handlung ist durchweg spannend und das Ende deutet darauf hin, daß es mit Barbara Atkins eine neue Serienheldin gibt. Ich fände das richtig gut!

Bewertung vom 26.01.2025
Alter Zorn / Ida Rabe Bd.3
Stein, Lea

Alter Zorn / Ida Rabe Bd.3


ausgezeichnet

Hamburg 1949. Ein neuer Fall geht der Polizistin Ida Rabe ganz besonders nahe. Ein toter Junge wird in Övelgönne am Ufer der Elbe gefunden. Ida ist sich sicher, daß es sich bei dem Kind um den Jungen handelt, den sie und ihre Kollegin Heide vor Monaten halb verhungert gefunden haben. Damals brachten sie ihn in ein Kinderheim. Bei der Obduktion der Leiche entdecken die Ärzte Spuren von Misshandlungen. Ida setzt alles daran, um mehr über das Leben des Jungen herauszufinden. Eine Spur führt sie zu einem Wunderheiler. Der lebt mit seinem Gefolge auf der Elbinsel Waltershof. Um mehr über diese abgeschottete Gruppe zu erfahren, läßt Ida sich als Anhängerin des "Meisters" einschmuggeln. Sie begibt sich durch ihre Nachforschungen in große Gefahr und merkt viel zu spät, daß sie verraten wurde.

Der Krimi "Alter Zorn" ist der dritte Fall um die Polizistin Ida Rabe. Die Autorin Lea Stein führt ihre Leser darin nach Hamburg in das Jahr 1949. So kurz nach dem Ende des Krieges erscheint das Leben dort fremd und unwirklich. Die Not der Menschen wird in der Handlung drastisch beschrieben. Vor diesem Hintergrund kann man deren Verrohung etwas besser verstehen. Doch was in dieser Geschichte mit zum Teil wahren Begebenheiten erzählt wird, ließen mir die Haare zu Berge stehen. Das Schlimmste aber war, daß die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Diese Tatsachen werden in dem Krimi zu einer enorm spannenden Geschichte verarbeitet. Man fiebert dem Ende entgegen und es fällt sehr schwer, das Buch an die Seite zu legen. Zumal auch im Leben der den Lesern dieser Serie schon vertrauten Personen nicht immer alles glatt geht. Dieser dritte Teil ist einfach toll!

Bewertung vom 23.01.2025
Alstergrab
Hansen, Leo

Alstergrab


ausgezeichnet

Ein Wissenschaftskongress in Hamburg wird von verstörenden Verbrechen überschattet. Forscher werden gefoltert und ermordet, weitere werden entführt. Dr. Elias Hopp, Janne Bakken und der LKA-Profiler Zillinski tauchen bei ihren Ermittlungen tief in die Welt eines Zukunftsszenarios ein. Und sie müssen sich beeilen - es geht nicht nur um das Leben der Geiseln!

Mit "Alstergrab" hat Leo Hansen den dritten Band seiner Krimiserie aus Hamburg geschrieben. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man dieses Buch auch gut ohne Vorkentnisse lesen. Leo Hansen flicht immer wieder wichtige Details zu seinen Hauptcharakteren in die Handlung ein, so daß man sie als Neuleser sehr gut kennenlernt und ihre Eigenheiten versteht. Allerdings wäre es sehr schade, wenn man die ersten zwei Bände nicht lesen würde. Nebenbei bereitet "Alstergrab" so viel Lesespaß, daß man automatisch alle Bücher lesen wollen wird. Dieses Buch fesselt von der ersten Seite an und läßt den Leser nicht mehr los. Leo Hansen hält die Spannung kontinuierlich hoch und bietet zum Schluß noch einmal einen richtigen Kracher, der alle Fragen auflöst und stimmig ist. Seine drei bekannten Charaktere Elias, Janne und Zille sind hier wieder mit dabei und zeigen, wie perfekt sie aufeinander eingespielt sind. Neue Charaktere fügen sich erst nach und nach ein und die anfänglichen Querelen haben durchaus unterhaltungswert. Aber auch sie schaffen es, sich in die Gemeinschaft zu integrieren. Was mir wieder sehr gut gefallen hat, ist das hanseatische Flair. Hamburg wird hier toll beschrieben und der Funke fliegt über - man fühlt sich, als wenn man selbst in der Hansestadt wäre!

Mir hat dieser Krimi wieder richtig gut gefallen und kann ihn jedem empfehlen!

Bewertung vom 22.01.2025
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


ausgezeichnet

Die Pastorin Anna von Betteray hat mit ihrer Gemeinde in der Kleinstadt Veen am Niederrhein alle Hände voll zu tun. Auch ihre Familie hält sie immer auf Trab. Vor allem ihre Mutter Mechthild ist oft nicht einfach, denn sie will Anna unbedingt verkuppeln - am besten mit einem Mann von Adel. Die lebenslustige Großtante Ottilie lebt in einer Seniorenresidenz und hat gerade zum fünften Mal geheiratet. Annas Schwester Maria hat zwar nach dem Willen der Mutter einen alten Grafen geheiratet, der hat aber krumme Geschäfte gemacht und sitzt hinter Gittern. Seitdem hat Maria Suchtprobleme und hat ihren Sohn Sascha bei Anna in Obhut gegeben. Da kommt es in der Gemeinde zu einem Unglücksfall. Die geistig behinderte Raffaela wurde bewusstlos aufgefunden und liegt im Koma. Niemand weiß genaues, aber die Gerüchte sind schnell gestreut. Es kommen alte Vorurteile auf, die schon lange vergessen geglaubt waren. Jetzt ist Annas Hilfe gefragt - als Pastorin, aber auch als Freundin.

Der Roman "Vielleicht hat das Leben besseres vor" hat mich sehr bewegt. Anne Gesthuysen schreibt ihre Geschichte immer so voller Herzenswärme, da taucht man richtig in die Handlung mit ein. Man versteht sofort die Schuldgefühle von Raffaelas Mutter. Obwohl man genau erkennt, daß sie Fehler macht, kann man nicht sagen, ob man es besser gemacht hätte. Doch so problembeladen die Handlung auch ist, die Geschichten um die Gemeindemitglieder sind oft zum Lachen, manchmal auch zum Kopfschütteln über so viel Intoleranz. Anne Gesthuysen beschreibt das Leben so, wie es nun einmal ist. Die Höhen und Tiefen in der Familie der Pastorin werden von ihr sehr einfühlsam erzählt. Man bekommt das Gefühl, daß diese Familie solche Krisen braucht, um ihren Zusammenhalt wiederzufinden. Nur dann erkennen sie, daß sie einander brauchen. Dieser Roman ist mit feiner Feder geschrieben und liest sich absolut wohltuend.

Bewertung vom 21.01.2025
Der Cocktailmörderclub / Phyllida Bright Bd.2
Cambridge, Colleen

Der Cocktailmörderclub / Phyllida Bright Bd.2


ausgezeichnet

Die berühmte Krimiautorin Agatha Christie und ihr Detection Club veranstalten in Listleigh eine Wohltätigkeitsveranstaltung. Selbstverständlich übernimmt Agathas Haushälterin Phyllida Bright die Organisation. Als Höhepunkt soll der beste Kurzkrimi der Hobbyautoren des Listleigh-Mordclubs ausgewählt werden. Doch gleich bei dem Empfang zur Eröffnung stirbt ein Gast durch einen vergifteten Cocktail. Weil Phyllida schon einmal einen Mordfall im Haus von Agatha Christie gelöst hat, übernimmt sie sofort auch die Ermittlungen zu diesem Giftmord. Ganz nach Art von Hercule Poirot, Phyllidas großem Vorbild, geht sie den vielen Spuren nach. Doch der Mörder ist sehr raffiniert und führt die Polizei auf falsche Fährten. Nur Phyllida läßt sich nicht täuschen. Obwohl sie bei ihren Ermittlungen in Lebensgefahr gerät, löst sie natürlich auch diesen verzwickten Fall.

Collleen Cambridge hatte eine überaus witzige Idee. Sie läßt in ihrer Krimireihe die Haushälterin von Agatha Christie die Fälle lösen. Natürlich kommen auch die große Dame des englischen Krimis und ihr Ehemann darin vor. In dem Buch "Der Cocktailmörderclub" bekommen sogar die anderen Krimiautoren wie Dorothy L. Sayers und G. K. Chesterton ihren Auftritt. Die Geschichte ist ebenso spannend wie amüsant. Die verschiedenen Charaktere werden sehr lebensnah beschrieben und auch die weniger liebenswerten Menschen kommen nicht so unsympathisch daher, daß man sie verachten könnte. Wie in einem typisch englischen Krimi üblich, ist der Fall sehr wendungsreich und nicht einfach gestrickt. Man muß schon gut mitdenken, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Dieses Buch ist so toll geschrieben, es hätte genau so gut aus der Feder von Agatha Christie persönlich stammen können.