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Top-Rezensenten Übersicht

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Sali
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Striegistal

Bewertungen

Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 01.12.2025
Medea
Hewlett, Rosie

Medea


ausgezeichnet

Hexe oder unverstandenes Wesen
Medea, die zauberkundige und schöne Tochter des Königs von Kolchis und ihre schrecklichen Taten – so ist sie uns bekannt.
Ja auch hiervon handelt dieses Buch. Aber, und das fand ich schön, es gibt dem Kind Medea eine Stimme, welches einsam und nach Liebe bittend am Königshof aufwächst. Missverstanden und zum Teil gefürchtet, ihre Macht der Laune der Göttin Hekate verdankend. Einzig ihre Tante Circe versteht und lehrt das Mädchen. Doch eines Tages erscheint Circe nicht mehr am Königshof und Medea ist den Launen ihres Vaters ausgeliefert. Mir hat besonders gut ihre Entwicklung gefallen, vom kleinen und ab und an widerspenstigen Mädchen hin zur jungen Frau. Missverstanden, verprügelt, ungeliebt und ausgenutzt. Somit ist es kein Wunder, dass Medea mit den Argonauten flieht und auf Iason „hereinfällt“, der sie auch wieder nur als Sprosse der Karriereleiter betrachtet und nutzt. Bis dahin hat Medea immer fremdbestimmt gehandelt, um Zuneigung zu bekommen. Als sie als erwachsene Frau merkt, dass sie hintergangen wurde, ist ihre Rache furchtbar. Wird es für sie irgendwann einmal Mitgefühl geben und wird sie einmal ein echtes positives Gefühl haben. Das Buch stimmt nachdenklich. Es lässt sich sehr gut lesen. Man kann den schlimmen Lauf der Dinge schon erahnen und hat doch Hoffnung auf ein Wunder. Nur für Medea scheint es keins zu geben.
Aber ich gebe eine Leseempfehlung für all die, die zum einen an griechischer Mythologie interessiert sind und sich zum anderen denken, dass da doch mehr gewesen sein muss, als uns in den Sagen verraten wurde.

Bewertung vom 23.11.2025
KI unzensiert: Die ChatGPT-Interviews - ChatGPT:
Anitra Eggler

KI unzensiert: Die ChatGPT-Interviews - ChatGPT: "KI wird die bessere Spezies sein"


sehr gut

Interview mit einer KI
Anitra Eggler hat sich getraut und hat versucht ChatGPT aus der Reserve zu locken. Spaß beiseite - aber sie hat mit der KI ein Interview geführt genau wie mit einem menschlichen Gesprächspartner. Die Antworten sind erstaunlich, manchmal lustig (Thema Partnerschaft) und manchmal zutiefst menschlich. Ja ChatGPT wurde von Menschen programmiert und trägt unsere Gedanken. Aber wie das Programm antwortet, ist schon beeindruckend. Und zum Schluss bleibt die Erkenntnis - alles hängt von uns ab und wie wir die KI nutzen und ob wir neugierig bleiben oder blind glauben. Erkenntnisreich zu lesen. Ich war erstaunt, dass das Buch so klein ist. Und ein riesiger Nachteil ist der Einband, der rollt sich schon bei normaler Luftfeuchtigkeit. Das Problem hatte ich schon häufiger bei den Selfpublisher- Büchern. Fazit: Es ist gut zu lesen. Bahnbrechende Erkenntnisse kann man nicht erwarten, aber es ist unterhaltsam.

Bewertung vom 20.11.2025
Mr. Saitos reisendes Kino
Bjergfeldt, Annette

Mr. Saitos reisendes Kino


ausgezeichnet

Ein Buch voller Weisheit
Lita und ihre Mama Fabiola, die Schuhe und Tango liebt, müssen aufgrund eines Missverständnisses aus Buenos Aires fliehen und landen durch Zufall auf einer windgezausten Insel vor der Küste Neufundlandes. Dort freundet sich Lita schnell mit der gehörlosen Tochter ihrer Unterkunft im Seemannsheim an. Für beide Mädchen ist das der Beginn einer wunderbaren und einzigartigen Freundschaft. Nur Fabiola, die den Tanz und die Bewunderung der Männer liebt, kann diesem einsamen Ort voller Fischer nicht viel abgewinnen (das Ziel ihrer Reise war eigentlich Paris) und die Frauen des Dorfes beäugen das südamerikanische Temperamentsbündel misstrauisch. Wird Lita es schaffen, dass sie trotzdem bleiben können. Als dann noch Mr. Saito mit seinem reisenden Kino und seinen Filmen kommt, ist Litas Welt perfekt. Mr. Saito schafft es auf behutsame Weise Talente und Selbstvertrauen in beiden Mädchen freizulegen und setzt einen Grundstein für beider Zukunft.
Ein so schön und angenehm zu lesender Roman. Es wechseln sich langsame Szenen mit Temperament ab, auf Tragödie folgt Versöhnung. Und das Buch beinhaltet so viele schöne und weise Redewendungen. Schon allein diese machen es so lesenswert. Genau richtig, wenn draußen der Herbstwind pfeift. Der Roman wärmt die Seele.

Bewertung vom 20.11.2025
Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine gelungene Mischung aus Thriller und Komödie
Der Trauerredner Mads will für seinen alten Freund Patrick eine Trauerrede schreiben. Dumm nur, dass er ihn das letzte Mal als Kind gesehen hat und rein gar nichts mehr aus seinem Leben weiß. Als er anfängt zu recherchieren, stochert er nicht nur im Nebel, nein er bohrt direkt in ein Wespennest und ehe sich der unbescholtene Mads versieht, wird er von zwielichtigen Gestalten bedroht oder gewarnt (ganz, wie man es will). Wer war sein Freund? War er so ein „Schwein“ wir manche behaupten oder musste er sprichwörtlich den Kopf hinhalten? Und als wäre es nicht schwierig genug, wird auch noch seine gesamte Familie inkl. bester Freund bedroht. Sein Vater und seine Geschwister haben auch Geheimnisse vor ihm und die Polizei hält ihn für einen Spinner. Da hilft nur eins – selbst ermitteln.
Das Buch ist so toll immer mit einem Augenzwinkern geschrieben. Ich habe Mads richtig gemocht und habe mit ihm gefiebert. Das ist das geniale an dem Buch. Der Spannungsbogen steigt stetig an. Immer wenn man denkt, jetzt ist es gelöst, setzt der Autor noch „einen“ drauf. Die Mads und seine Freunde sind liebenswert und nett. Ein Buch mit Suchtpotential. Von mir eine volle Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.11.2025
The Blackgate Invitation
Henning, Sarah

The Blackgate Invitation


weniger gut

Naja
Wenn man von einer wildfremden Frau gefragt wird, ob man sich als ihre Enkelin ausgibt und mit ihr zum Familientreffen in eine hochherrschaftliche Villa geht, dann wird man vielleicht zögern. Allerdings springen sowohl für Ruby als auch für ihre Schwester Wren 4000 Dollar dabei raus und es sind ja nur ein paar Stunden. Also begeben sich die Schwestern ins Abenteuer ihres Lebens. Und der Small Talk läuft gut, die Familie freut sich die Nichten zu sehen, denn diese leben seit vielen Jahren in Übersee. Gekonnt umschiffen Ruby und Wren kleine Fallen und als das Dinner beginnt, können sie sich eigentlich entspannen. Aber dann stirbt die Hausherrin plötzlich und magische Dinge passieren. Und aus dem kleinen Treffen wird der Horror ihres Lebens. Das Familientreffen ist ein Treffen der obersten Hexen und eine von ihnen wurde gerade ermordet. Es bleiben drei Tage Zeit um 4 Artefakte und den Mörder zu finden, sonst bleiben alle auf ewig eingesperrt. Die Story klingt gut. Und sie liest sich auch gut. Aber leider nicht mehr. Die Autorin schafft es aus meiner Sicht nur ungenügend Rubys und Wrens Ausnahmezustand zu beschreiben. Alleine unter Hexen, man darf nicht auffallen, geschockt, von dem was vorgefallen ist und dann die magische Suche. Und wer ist der Mörder? Wird er wieder zuschlagen und warum?
Leider plätschert die Geschichte wie eine Schulschnitzeljagd dahin. Es gibt ein paar spannende Momente; aber kaum schnittige Dialoge oder Streitigkeiten. Eigentlich ist das Überraschendste an dem Buch der Mangel an Überraschungen. Und das bei der Story. Idee super; Ausführung mäßig. Fazit kann man lesen; aber es gibt deutlich besseres.

Bewertung vom 02.11.2025
Die Spur der Vertrauten
Dabos, Christelle

Die Spur der Vertrauten


ausgezeichnet

Wenn das „Wir“ alles ist
In der Welt von Claire und Goliath ist die Gesellschaft (das Wir) alles und das einzelne Individuum ist muss sich diesem „Wir“ unterordnen. Praktischerweise haben alle Menschen einen bestimmten Instinkt (z.B. reparieren oder retten) und müssen diesen augenblicklich umsetzen, wenn sie getriggert werden. Claire und Goliath stehen kurz vor ihren Abschlussprüfungen, die über ihre Anstellung und ihren gesellschaftlichen Rang entscheiden werden. Doch dann verschwinden Schüler und niemanden außer den Beiden scheint das seht zu stören. Sie beginnen zu ermitteln und stellen sich mehr und mehr dem „Wir“ entgegen.

Die ersten ¾ des Buches haben mir sehr gut gefallen. Eine dystrophische Geschichte mit einer erschreckenden Gesellschaftsform – die beiden Jugendlichen. Eigentlich angepasst; aber doch noch individuell denkend. Am Anfang hat es sich etwas gezogen. Aber das hat mich nicht gestört; Geschichten bauen sich manchmal langsam auf. Irritiert hat mich am Anfang die Epoche, in der der Roman spielt. Anhand der technischen Geräte würde ich auf 80er frühe 90er Jahre tippen. Das war für mich auch ok. Mal was anderes. Doch als es an die Auflösungen; an die Entwirrung der Handlungsfäden ging, da hat die Autorin gefühlt zum Schwert gegriffen und die Handlungsstränge einfach durchgehackt. Erst baut sie behutsam die Handlung auf und dann „zack“ – unlogisch; im Stil völlig anders. Der Schluss hat das schöne Buch echt absacken lassen. Das ist so schade. Ich weiß nicht, ob ich so ein Buch empfehlen soll.

Bewertung vom 31.10.2025
Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


ausgezeichnet

Der 5. Fall
Eigentlich wollte Joyce nur in Ruhe die Hochzeit ihrer Tochter mit ihren Freunden feiern. Doch am Tag nach der Trauung ist einer der Trauzeugen verschwunden. Dessen Geschäftspartnerin offenbart ein unfassbares Geheimnis und wird wenig später ermordet. Also starten die Ermittlungen, obwohl nicht alle Mitglieder gleich mit den Herzen dabei sind. Ron plagen familiäre Probleme, Ibrahim wird von einer alten Bekannten heimgesucht, die auch gleich noch einen Übernachtungsgast mitbringt. Aber die Ermittlungen helfen Elizabeth aus ihrer Trauer herauszufinden und der Fall ist auch äußerst kompliziert. Man will ja schneller als die Polizei sein und dabei keine Bombe unter dem Auto riskieren.
Auch der 5. Fall liest sich flüssig; manchmal lustig und immer liebenswert. Die Ermittler, sind zwar alt – gehören aber noch lange nicht zum alten Eisen. Und auf die Idee der Geschichte muss man erstmal kommen.
Ein schönes unterhaltsames Buch. Kenntnisse über vorangegangene Teile sind meines Erachtens nicht notwendig. Ich empfehle diesen Band nicht nur Hobbydetektiven.

Bewertung vom 29.10.2025
Das Dreizehnte Kind
Craig, Erin A.

Das Dreizehnte Kind


ausgezeichnet

Ein schönes Märchen über das Leben
Hazel ist etwas Besonderes. Als 13. Kind wurde sie einem Gott versprochen, und zwar dem Tod selbst. Erst spät holt er sie in seine Obhut. Aber dann beginnt ihre Ausbildung zur Heilerin und wird später an den Königshof gerufen, um den König zu retten. Aber auch Hazel ist gegen den Tod machtlos. Kann sie ihn trotzdem überlisten oder ist das Schicksal stärker.
Ein sehr spannend geschriebenes Buch, welches sich auf eine angenehme Weise mit dem Leben und Sterben auseinandersetzt. Der Tod selbst kann nicht verstehen, warum die Menschen ihn fürchten. Und er trachtet keineswegs wahllos nach den Lebenden. Schon allein deshalb setzt er alles daran, dass Hazel eine Meisterin in der Heilkunst wird. Sehr eindrucksvoll finde ich die Szenarien, die Hazel heraufbeschwört, in ihrem Streben, Leben zu retten. Hazel rebelliert gegen ihren Paten. Mehr als einmal habe ich die Luft angehalten aus Angst vor Strafe. Aber auch der Tod ist zwar ein unsterblicher Gott, aber er zeigt durchaus menschlische Spuren und kleine Schwächen bis hin zu Gedankenlosigkeit. Superschön bildlich wurde mit den Kerzen des Lebens erklärt, was passiert, wenn man sie nicht rechtzeitig löscht, nämlich dass auch völlig intakte Kerzen in Mitleidenschaft gezogen werden können und somit Leben vor ihrer Zeit enden. Wie soll Hazel sich da entscheiden.
Mir hat das Lesen der Geschichte sehr gefallen. Sie ist definitiv mehr als ein Jugendbuch und auch für Erwachsene gut und spannend lesbar. Ich möchte dieses Buch von Erin A. Craig sehr gern weiterempfehlen.

Bewertung vom 13.10.2025
Der brennende Garten
Ganeshananthan, V. V.

Der brennende Garten


ausgezeichnet

Ein Buch, welches mich zutiefst beeindruckt hat
Liebe V.V. Ganeshananthan sie haben es auf geniale Weise geschafft, den Bürgerkrieg in Sri Lanka in einen Roman mir nahe zu bringen und zwar ohne Partei zu ergreifen. Sie lassen Sashi, eine junge Tamilin ihre Geschichte erzählen. Zu Beginn war es Sahis größtes Problem, die Zulassungsprüfung zum Medizinstudium zu schaffen. Und dann beginnt ihre Welt sich Stück für Stück aufzulösen und neu zu formen. Ihre Sorgen, ihre Zweifel, ihre Brüder, die zu den Tamil Tigers gehen. Die Anziehungskraft dieser Truppe auf Sashi. Was ist Menschlichkeit und wo sind Grenzen. Soll man sich selbst aufopfern oder doch auch auf sich selbst hören. Fragen, die jeder Heranwachsende sich stellt. Doch bei Sashi kommen sie in aller Härte und mit schlimmen Konsequenzen. Und doch beschreibt Sashi ihr Leben rational wie es sich für eine angehende Wissenschaftlerin gehört. Ein Buch, welches berichtet und beobachtet und dadurch so sehr ins Herz trifft. Hier braucht es nicht die ausufernde Beschreibung der Gefühle wie Leid, Hass und Trauer nein die klare Sachlichkeit, die ist es, welche mich in ihren Bann gezogen hat.
Vielen Dank für dieses eindrucksvolle Buch, was mir einen Konflikt nähergebracht hat Ich hatte davon gehört, gelesen und auf meiner Reise Ende der 90er Jahre nach Sri Lanka auch gespürt. Aber das komplette Ausmaß und der Schmerz in der Bevölkerung haben mich erschüttert. Die Not der einfachen Tamilen, die immer zwischen den Fronten stehen und vielmals sind es die einfachen Menschen, die ihre Hilfsbereitschaft teuer bezahlen müssen. Sie haben es geschafft, diesen Menschen eine Stimme zu geben. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar und ich hoffe, dass viele Menschen diesen Roman lesen und beginnen auf beide „Seiten de Medaille“ zu schauen.

Bewertung vom 03.10.2025
Die letzte Stunde / Ever & After Bd.3
Tack, Stella

Die letzte Stunde / Ever & After Bd.3


ausgezeichnet

Der Kreis schließt sich
Ich liebe diese Geschichte. Der Kreis schließt sich. Das Ende sucht den Anfang. Stella Tack schafft es auf ihre unnachahmliche Weise ihren Figuren Leben einzuhauchen und auch für die Nebenrollen packende Charaktere zu entwickeln. Eine Geschichte über Liebe und Verrat, Hoffnung und Verderben - „bis ans Ende ihrer Tage“ - das kann sehr lang sein. Wieder einmal wird man abgeholt und mitgenommen - sei es im dunklen Wald, im verwirrenden Palast der Götter, bei den armen magischen Wesen in der Menagerie. Einziger Wermutstropfen für mich war die Länge des Buches. Aber der packende Schreibstil der Autorin hilft über den in Teilen etwas langatmigen Mittelteil hinweg. Ich denke 100 Seiten weniger hätten der Geschichte nicht zum Nachteil gereicht.
Aber das ist Meckern auf hohen Niveau. Ich hab das Buch genossen. Man kann es durchaus auch Lesen, wenn man die vorangegangenen Bände nicht kennt. Aber es gibt keine Zusammenfassung am Anfang, wie das manche Autoren machen und die diejenigen, die die Fortsetzung lesen wollen, nur langweilt.
Und ich hab immer noch die Hoffnung, dass es doch noch nicht das Ende ist… Ein kleines Haar kann große Auswirkungen haben.