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arbnora

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2025
The Pumpkin Spice Latte Disaster / Pumpkin Spice Latte Bd.1
Groh, Kyra

The Pumpkin Spice Latte Disaster / Pumpkin Spice Latte Bd.1


weniger gut

Jude kehrt nur zur Hochzeit ihrer Schwester in das englische Nest Lower Whilby zurück. Ein Ort, der all das verkörpert, wovor die ruhelose 26-Jährige flieht: Gemütlichkeit, Routine und Dorftratsch. Doch ausgerechnet dort bringt der grummelige Barista James ihr Leben durcheinander. Er ist Sohn einstiger Brit-Pop-Ikonen, viel zu attraktiv und alles andere als begeistert, als Jude ihn für ihren Podcast interviewen will. Als sie kurzfristig in seinem Café aushilft, geraten sie nicht nur ständig aneinander, sondern auch einander immer näher. Aber kann Jude, die vor ihren Gefühlen stets Reißaus nimmt, bei ihm endlich ankommen?


Kyra Grohs Erzählweise mochte ich schon immer, und auch in diesem Buch mochte ich ihr angenehm leichtes, warmes Schreiben. Auch das Setting hat mich sofort abgeholt: ein gemütlicher Ort, perfekt für ein herbstliches Lesegefühl. Eingekuschelt in eine Decke, während es draußen kalt ist. Die Grundidee der Story fand ich interessant und vielversprechend.

Leider konnte das Buch diese anfängliche Begeisterung für mich nicht halten. Bei Romance-Romanen erwarte ich nicht zwingend perfekte, aber zumindest halbwegs sympathische Hauptfiguren. Doch genau daran scheiterte es für mich. James war mir bereits ab Kapitel fünf unsympathisch, besonders durch Gedanken wie:
„Aber ich hatte Hoffnung, dass mir das Bier helfen würde, später in einen traumlosen Schlaf zu fallen, statt die halbe Nacht wach zu liegen, nur weil ich mal wieder einen passabel geformten Arsch in Sportleggings gesehen habe.“ (S. 37)
Diese Gedanken hatte er nach der ersten Begegnung mit Jude. 
Als Love Interest wirkte er damit auf mich sofort abstoßend, und dieser Eindruck hat sich leider bis zum Schluss nicht mehr verändert. Auch zu Jude fand ich keinen wirklichen Zugang, sodass es mir schwerfiel, emotional in die Geschichte einzutauchen.

Obwohl ich Kyra Grohs Bücher bisher sehr gerne mochte, war dieses hier für mich leider insgesamt enttäuschend.

Bewertung vom 25.07.2025
Die Geschichte des Klangs
Shattuck, Ben

Die Geschichte des Klangs


sehr gut

Im ländlichen Maine begegnen sich während des Ersten Weltkriegs die zwei junge Musikstudenten Lionel und David. Gemeinsam sammeln sie später Volkslieder in den Wäldern New Englands und halten sie auf Wachszylindern fest. Dann verlieren sie sich aus den Augen. Jahrzehnte später stößt eine Frau auf dem Dachboden auf ihre Aufnahmen und lässt eine längst vergangene Liebe wieder aufleben.

Die Grundidee des Buches hat mich sofort angesprochen. Musik, Liebe, Verbundenheit und Verlust werden auf einfühlsame und bildhafte Weise thematisiert. Der Stil ist poetisch und angenehm zu lesen, und durch die geringe Seitenzahl lässt sich der Roman schnell durchlesen.
Allerdings blieb für mich gerade durch die Kürze des Buches einiges an Tiefe auf der Strecke. Manche Figuren und Emotionen hätten mehr Raum verdient. Eine schöne Geschichte, aber ich hätte mir gewünscht, länger in ihr verweilen zu dürfen.

Bewertung vom 30.06.2025
We Burn Daylight
Johnston, Bret Anthony

We Burn Daylight


gut

Jaye folgt ihrer Mutter widerwillig in eine gefährliche Sekte in Texas. Bis sie Roy trifft, den Sohn des Sheriffs. Zwischen ihnen entsteht eine tiefe Verbindung, doch Jaye verbirgt, wo sie lebt: auf der Ranch eines selbsternannten Messias. Während sich die Lage zuspitzt und Gewalt droht, geraten die beiden in den Strudel aus fanatischem Glauben, Liebe und politischen Abgründen

Das Buch behandelt hochrelevante Themen wie Fanatismus, Radikalisierung und den Wunsch nach Zugehörigkeit und das ist seine größte Stärke. Besonders gelungen sind die eingestreuten Kapitel in Form von Podcast-Interviews, die Einblicke aus der Zukunft geben und das Geschehen aus neuer Perspektive beleuchten.
Allerdings blieb bei mir emotional vieles auf der Strecke. Ich konnte keine echte Bindung zu den Figuren aufbauen, was den Spannungsbogen für mich deutlich geschwächt hat. Die Handlung zog sich für mein Empfinden sehr, teilweise wirkte sie langatmig und zäh.

Wer sich für religiösen Extremismus und gesellschaftliche Konflikte interessiert, findet hier spannende Ansätze, muss aber Geduld mitbringen.

Bewertung vom 16.06.2025
Anna oder: Was von einem Leben bleibt
Sußebach, Henning

Anna oder: Was von einem Leben bleibt


sehr gut

Henning Sussebachs Buch „Anna oder: Was von einem Leben bleibt“ hat mich gleich zu Beginn mit seinem einfühlsamen Einstieg berührt. Der Autor versucht, das Leben seiner Urgroßmutter Anna nachzuzeichnen – anhand von Erzählungen innerhalb der Familie, alten Gegenständen und den historischen Ereignissen ihrer Zeit. Besonders eindrucksvoll fand ich, wie es ihm gelingt, persönliche Geschichte mit Zeitgeschichte zu verknüpfen: Zu jeder erwähnten Jahreszahl werden prägnante Schlagzeilen oder historische Geschehnisse genannt, die den zeitlichen Kontext greifbar machen.
Der Schreibstil hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Sprache ist klar und poetisch zugleich, das Buch lässt sich flüssig lesen und bietet dabei immer wieder Zitate, die nachhallen. Sätze, die ich so schnell nicht vergessen werde. Durch die teils spärliche Informationslage bleibt viel Raum für eigene Gedanken und Interpretationen, was das Lesen zu einem sehr persönlichen Erlebnis macht.

Bewertung vom 23.05.2025
Peace, Moms
Weigert, Evelyn

Peace, Moms


sehr gut

Evelyn Weigert schafft es in Peace, Moms, mit viel Humor, Ehrlichkeit und Selbstreflexion das Muttersein in vielen Facetten darzustellen. In ihrem lockeren und leicht zugänglichen Schreibstil nimmt sie uns mit auf eine Reise durch den Alltag mit Kindern inklusive Herausforderungen, Beziehungsthemen und der oft drastischen Veränderung des eigenen Weltbilds.
Besonders positiv ist mir aufgefallen, wie authentisch und offen die Autorin schreibt. Sie scheut sich nicht, auch schwierige oder sonst tabuisierte Themen anzusprechen. Ihre Schilderungen über die Partnerschaft mit Kindern sind gut nachvollziehbar. Man spürt, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Anerkennung der täglichen Leistung von Eltern. Die Autorin bringt auf den Punkt, wie fordernd und gleichzeitig bedeutsam Elternschaft ist, ohne zu dramatisieren, aber auch ohne zu beschönigen.
Allerdings bleibt nicht jede Passage ganz widerspruchsfrei. An einigen Stellen wirkt Evelyn Weigert (trotz ihrer sonst so offenen Haltung) etwas wertend gegenüber anderen Müttern, etwa beim Thema Kinder in Restaurants. Das wirkt vor allem deshalb paradox, weil sie an anderer Stelle selbst die häufige gesellschaftliche Verurteilung von Müttern kritisiert.
Als Nicht-Mutter fand ich es spannend, in den Alltag einer Mutter einzutauchen. Dennoch hätte ich mir am Ende ein Kapitel gewünscht, das auch die schönen, emotional erfüllenden Seiten des Mutterseins stärker hervorhebt. Das hätte das Buch für mich noch runder gemacht, besonders für Personen ohne eigene Kinder, die sich sonst vielleicht eher abgeschreckt fühlen könnten.
Peace, Moms ist eine ehrliche und unterhaltsame Auseinandersetzung mit dem Muttersein nicht nur für Mütter, sondern für alle, die sich für die Realität des Familienlebens interessieren.

Bewertung vom 24.04.2025
Cinema Love
Tang, Jiaming

Cinema Love


gut

Ein Kino, zwei Herzen – und die Welt dagegen

Cinema Love erzählt die berührende Geschichte von Old Second und Shun-Er, deren gleichgeschlechtliche Liebe im konservativen China nicht akzeptiert wird. Heimlich treffen sie sich in einem alten Kino – einem Ort voller Erinnerungen, Sehnsüchte und stiller Rebellion.
Der erste Teil des Romans hat mir besonders gut gefallen. Der Schreibstil ist einfühlsam und poetisch, die Emotionen der Figuren werden eindrucksvoll transportiert. Auch das Setting – das alte Kino – ist atmosphärisch dicht beschrieben und verleiht der Geschichte einen ganz besonderen Charme. Darüber hinaus greift der Roman wichtige gesellschaftliche Themen auf, wie Liebe, Freiheit und die Herausforderungen queerer Identität in einem repressiven Umfeld.
Leider verliert die Erzählung ab dem zweiten Teil für mich deutlich an Spannung. Die Handlung wirkt stellenweise langatmig, und durch die vielen Erzählstränge entsteht ein gewisses Chaos. Es fiel mir schwer, der Geschichte weiterhin zu folgen. Auch sprachlich wurde es teilweise etwas holprig – möglicherweise ein Ergebnis der Übersetzung.
Insgesamt ist Cinema Love ein wichtiges und mutiges Buch, das mich jedoch nicht durchgehend überzeugen konnte. Der Anfang hat mich emotional sehr berührt, während mich der weitere Verlauf eher verloren hat.

Bewertung vom 14.04.2025
Mickey und Arlo
Dick, Morgan

Mickey und Arlo


gut

Sieben Sitzungen, ein Geheimnis

Als Mickey vom Tod ihres entfremdeten Vaters erfährt, trifft es sie kaum – bis sie erfährt, dass er ihr ein Vermögen hinterlassen hat. Der Haken: Sie muss sieben Therapiesitzungen absolvieren, um es zu bekommen. Nichtsahnend landet sie bei der Therapeutin Arlo – ihrer Halbschwester. Auch Arlo erkennt sie nicht.

Das Buch punktet mit einem flüssigen Schreibstil und einer interessanten Grundidee. Besonders gelungen fand ich die wechselnden Perspektiven der beiden Schwestern, die nicht nur für Abwechslung sorgen, sondern auch zwei sehr unterschiedliche Charaktere beleuchten.
Leider konnte mich die Geschichte emotional nicht so erreichen, wie ich es mir erhofft hatte. Trotz der spannenden Thematik blieb vieles an der Oberfläche. Vor allem die Darstellung der Therapiestunden wirkte auf mich wenig realistisch, was es schwer machte, wirklich in die Handlung einzutauchen. Zudem blieb die Motivation des Vaters, der alles ins Rollen bringt, unklar. Insgesamt eine gute Idee mit viel Potenzial, das für mich jedoch nicht ganz ausgeschöpft wurde.

Bewertung vom 06.03.2025
Die Tage nach dem Pflaumenregen
Chen, Karissa

Die Tage nach dem Pflaumenregen


ausgezeichnet

Karissa Chens Roman Die Tage nach dem Pflaumenregen ist eine bewegende Geschichte über Liebe, Verlust und das Wiederfinden nach Jahrzehnten der Trennung.
Die Handlung beginnt 1938 in Shanghai, als sich Suchi und Haien ineinander verlieben. Doch der Bürgerkrieg reißt sie auseinander – Haien zieht in den Krieg, hinterlässt nur seine Geige und die rätselhaften Worte „Verzeih mir“. Erst 60 Jahre später führt das Schicksal die beiden in Los Angeles wieder zusammen.
Das Buch ist emotional und schmerzhaft, aber zugleich wunderschön erzählt. Besonders beeindruckend sind die bildhaften Beschreibungen der Orte, die einen mitten nach Shanghai oder Los Angeles versetzen. Auch die Charaktere sind tiefgründig und authentisch gestaltet, sodass man mit ihnen mitfühlt.
Der Roman springt zwischen verschiedenen Zeitebenen – eine Erzählweise, die mir persönlich sehr zusagt, da sie die Spannung erhöht und die Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll verknüpft. Zudem gibt das Buch faszinierende Einblicke in die chinesische Kultur und die turbulenten Zeiten des Bürgerkriegs.
Insgesamt ist Die Tage nach dem Pflaumenregen eine ergreifende Lektüre, die zum Nachdenken anregt und lange nachhallt. Eine klare Empfehlung für alle, die emotionale, historische Romane lieben!

Bewertung vom 13.02.2025
Something Old, Someone New
Rosen, Jessie

Something Old, Someone New


sehr gut

Something Old, Someone New von Jessie Rosen erzählt die Geschichte von Shea, die nach einem überraschenden Heiratsantrag vor einer unerwarteten Herausforderung steht. Der Verlobungsring, den ihr Freund John für sie ausgesucht hat, stammt aus einem Secondhandshop. Laut dem Aberglauben ihrer Großmutter kann ein Ring mit Geschichte schlechtes Karma in die Ehe bringen. Um dem auf den Grund zu gehen, begibt sich Shea auf eine spannende Reise durch Europa – mit Stationen in Italien und Portugal –, um die Vergangenheit des Rings und dessen ehemalige Besitzerin zu ergründen.

Jessie Rosen überzeugt mit einem flüssigen Schreibstil, der es leicht macht, in die Geschichte einzutauchen. Die Handlung ist unterhaltsam, spannend und besticht mit einer schönen Botschaft.
Besonders gefallen hat mir die Reise durch Italien und Portugal. Die Protagonistin Shea wirkt sympathisch und realistisch. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist authentisch und macht sie umso nahbarer.
Das Ende der Geschichte war gelungen und hinterließ ein warmes Gefühl. Dennoch empfand ich einige Teile der Handlung als etwas zu schnell. Besonders die Beziehungen, die Shea auf ihrer Reise knüpft, hätten meiner Meinung nach noch etwas mehr Tiefe verdient. Hier wäre es schön gewesen, mehr über die Menschen zu erfahren, die sie auf ihrer Suche begleiten.

Something Old, Someone New ist ein unterhaltsamer Roman, der mit einer kreativen Handlung, einer charmanten Hauptfigur und einer wundervollen Reise durch Europa punktet. Ich würde das Buch allen empfehlen, die eine leichte, herzerwärmende Lektüre mit einer Prise Abenteuer suchen.

Bewertung vom 13.02.2025
Dancing Queen
Fabbri, Camila

Dancing Queen


weniger gut

Paulina erwacht blutend in einem zerstörten Auto – neben ihr ein unbekanntes Mädchen. Nach und nach erinnert sie sich: an ihr eintöniges Leben in Buenos Aires, den spontanen Roadtrip mit ihrer Kollegin Maite und an Lara, die Fremde an ihrer Seite, die vielleicht alles verändern wird.

Leider habe ich das Buch vorzeitig abgebrochen, da es mich weder inhaltlich noch emotional erreichen konnte. Die Geschichte wirkte auf mich blass und ohne klare Richtung. Die Charaktere blieben flach und uninteressant, sodass ich keinerlei Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Emotionale Momente, die mich hätten berühren sollen, blieben aus. Insgesamt fehlte es dem Buch an Tiefe und Spannung. Leider war es überhaupt nichts für mich. Auch der Schreibstil konnte mich nicht fesseln, da er stellenweise langatmig und wenig ansprechend war. Ich hatte mir von diesem Buch deutlich mehr erhofft, wurde jedoch enttäuscht und konnte mich bis zum Abbruch nicht in die Handlung hineinversetzen.