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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nayezi
Wohnort: 
NRW
Über mich: 
Hallo ihr! Ich lese seit ich denken kann und habe nun vor kurzem das Rezensieren von Büchern für mich entdeckt, was ich nun auch hier tue :)

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2025
Just for the Summer
Jimenez, Abby

Just for the Summer


sehr gut

„Just for the Summer“ ist auf den ersten Blick eine süße, charmante Romance – und entpuppt sich beim Lesen als deutlich mehr. Abby Jimenez gelingt es, eine unterhaltsame Liebesgeschichte mit emotionalem Tiefgang zu verbinden. Was wie eine leichte Sommerlektüre beginnt, berührt im Verlauf immer wieder auch ernstere Themen und überzeugt mit einem sensiblen Umgang mit psychischen Belastungen und familiären Prägungen.

Die Figuren sind liebevoll gezeichnet, glaubwürdig in ihren Ecken und Kanten und vor allem in ihren Unsicherheiten nachvollziehbar. Die Chemie zwischen den Hauptfiguren stimmt, und es ist schön mitzuerleben, wie sich ihre Beziehung entwickelt – nicht nur romantisch, sondern auch emotional und auf Augenhöhe.

Der Humor ist oft spritzig und herzlich, allerdings hat nicht jeder Witz bei mir gezündet. Auch die Geschichte selbst hätte an manchen Stellen etwas straffer erzählt sein dürfen – ein paar weniger Längen hätten dem Lesefluss gutgetan. Dennoch bleibt das Buch durchweg angenehm zu lesen und vermittelt eine Wärme, die man nicht so schnell vergisst.

Fazit: „Just for the Summer“ ist mehr als nur eine romantische Sommergeschichte – sie ist auch eine Geschichte über Heilung, Vertrauen und zweite Chancen. Trotz kleiner Schwächen ein berührendes und unterhaltsames Leseerlebnis mit Herz und Verstand. Ideal für alle, die Romantik mögen, aber nicht auf Tiefe verzichten wollen.

Bewertung vom 24.05.2025
Vorsehung
Moriarty, Liane

Vorsehung


ausgezeichnet

„Vorsehung“ ist ein Roman, der mich nicht nur hervorragend unterhalten, sondern auch tief bewegt hat. Liane Moriarty gelingt es, mit feinem Gespür für menschliche Abgründe und Alltagsbeobachtungen eine Geschichte zu erschaffen, die lange nachwirkt. Das Buch ist mehr als ein spannender Roman – es lädt ein, über das eigene Leben, Entscheidungen und deren Konsequenzen nachzudenken.

Besonders gefallen hat mir der Aufbau: Die kurzen Kapitel verleihen dem Roman Tempo und Sogkraft, ohne an Tiefe zu verlieren. Dadurch ist das Buch durchweg fesselnd und man fliegt beinahe durch die Seiten, auch wenn die Themen oft schwer wiegen. Moriartys Stil ist präzise und gleichzeitig emotional vielschichtig – sie schafft es, ihre Figuren lebendig und glaubhaft zu zeichnen, mit all ihren Widersprüchen und Zweifeln. Was mich besonders überzeugt hat, ist das Ende: Es ist klug, rund, nicht überinszeniert – und trifft genau den Ton, den das Buch verdient.

Fazit: „Vorsehung“ ist ein eindrucksvoller Roman, der Spannung, psychologische Tiefe und erzählerisches Können auf brillante Weise vereint. Wer Bücher mag, die unterhalten und gleichzeitig zum Nachdenken anregen, wird hier fündig. Für mich ein echtes Lese-Highlight – intensiv, klug und berührend.

Bewertung vom 21.05.2025
Perlen
Hughes, Siân

Perlen


sehr gut

„Perlen“ ist ein stilles, aber eindringliches Buch, das sich durch seine atmosphärisch dichte und bildstarke Erzählweise auszeichnet. Hughes gelingt es, mit einer fast poetischen Sprache Gefühle, Stimmungen und Erinnerungen einzufangen, die unter die Oberfläche gehen. Die Geschichte entwickelt dabei eine melancholische Tiefe, die sich langsam entfaltet – und gerade dadurch nachhaltig berührt.

Inhaltlich ist der Roman bewegend, weil er existenzielle Fragen verhandelt, ohne laut zu werden: Verlust, Identität, Kindheit und das, was in der Erinnerung verschwimmt. Allerdings verzichtet Hughes bewusst auf einen klaren roten Faden. Der Erzählfluss wirkt stellenweise fragmentarisch, was zunächst irritieren kann. Es fehlt oft ein konkreter Anhaltspunkt, an dem man sich als Lesender festhalten kann. Diese Orientierungslosigkeit spiegelt jedoch genau die emotionale Lage der Protagonistin wider – ein kluger, wenn auch fordernder erzählerischer Kniff.

Gerade diese Struktur erfordert Geduld und Offenheit. Wer sich jedoch darauf einlässt, wird mit einem starken, bewegenden Finale belohnt, das die losen Fäden auf eine leise, aber wirkungsvolle Weise zusammenführt. Am Ende hinterlässt „Perlen“ einen bleibenden Eindruck – zart, traurig und voller Nachklang.

Fazit: „Perlen“ ist kein Buch für Zwischendurch, sondern eines, das man spüren muss. Wer bereit ist, sich auf eine fragmentarische, aber poetisch erzählte Geschichte einzulassen, wird mit intensiven Momenten und einem berührenden Ende belohnt.

Bewertung vom 09.05.2025
Stars (eBook, ePUB)
Kullmann, Katja

Stars (eBook, ePUB)


weniger gut

„Stars“ ist ein Roman, der viel anreißt, aber für mich letztlich wenig einlöst. Die Erzählweise ist gewöhnungsbedürftig – verschachtelt, sprunghaft und teilweise so distanziert, dass es mir schwerfiel, überhaupt einen Zugang zu finden. Erst nach über hundert Seiten konnte ich mich halbwegs auf den Stil einstellen, was den Einstieg unnötig zäh gemacht hat.

Besonders irritierend waren sprachliche Unregelmäßigkeiten: So tauchen plötzlich gehäuft Anglizismen auf, nur um danach wieder völlig zu verschwinden. Solche Brüche im Ton haben meinen ohnehin mühsamen Lesefluss zusätzlich gestört. Auch inhaltlich bleibt vieles unklar – die Protagonistin wirkte auf mich blass und schwer fassbar, und gerade der angedeutete philosophische Unterbau über verborgene Muster oder einen „höheren Plan“ bleibt mir persönlich zu oberflächlich, um wirklich zu tragen.

Zudem verliert sich der Text immer wieder in Abschweifungen, die kaum etwas zur eigentlichen Erzählung beitragen: sexuelle Episoden, beliebige Beobachtungen und unverständliche Vergleiche – wie etwa die „Hitlerjungenfrisuren“ auf Seite 65 –, die eher befremden als bereichern. All das wirkte auf mich zusammenhangslos und teils unnötig.

Fazit: Für mich war „Stars“ ein schwer zugänglicher, in sich inkonsistenter Roman, dem es trotz seines Anspruchs nicht gelungen ist, eine klare Linie oder emotionale Tiefe zu entwickeln. Wer sich für fragmentarisches Erzählen und gesellschaftliche Miniaturen interessiert, könnte hier vielleicht mehr finden. Ich persönlich habe mich über weite Strecken eher durchgekämpft als mitgenommen gefühlt.

Bewertung vom 02.05.2025
Before we were innocent
Berman, Ella

Before we were innocent


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich emotional wirklich gepackt: „Before We Were Innocent“ ist bewegend, bedrückend und vor allem fesselnd – ein stiller, aber intensiver Roman, der weit über das Lesen hinaus nachwirkt. Besonders beeindruckt hat mich, wie feinfühlig Ella Berman die psychologischen Dynamiken zwischen den Figuren darstellt. Freundschaft, Loyalität, Schuld und Erinnerung greifen auf subtile Weise ineinander und erzeugen eine dichte Atmosphäre. Bermans Schreibstil ist leise, aber eindringlich. Ohne großes Pathos vermittelt sie eine emotionale Spannung, die sich unter der Oberfläche aufbaut und lange nachhallt.

Der Einstieg fiel mir ehrlich gesagt schwer – das Tempo ist ruhig, vieles bleibt zunächst unausgesprochen. Aber genau diese Zurückhaltung entfaltet nach und nach ihre Wirkung. Am Ende war ich so überzeugt von der Tiefe und Kraft des Buches, dass ich trotz des zähen Beginns klare 4,5 Sterne vergebe.

Fazit: Ein Roman für alle, die sich für psychologisch fein gezeichnete Geschichten interessieren und nicht vor leisen Zwischentönen zurückschrecken – absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 23.04.2025
Staying Alive
Mirasol, Eva

Staying Alive


gut

„Staying Alive“ ist ein ungewöhnliches, stellenweise herrlich absurdes Leseerlebnis mit viel schwarzem Humor und einem guten Gespür für skurrile Details. Besonders gefallen hat mir der bissige Ton der Erzählstimme sowie die spielerische Einbindung medizinischer Begriffe und Abläufe – das verleiht dem Buch eine originelle Note und sorgt für einige wirklich unterhaltsame Szenen.

Allerdings hatte ich während der Lektüre auch gemischte Gefühle: Die Handlung springt mitunter recht abrupt zwischen Zeit- und Erlebnisebenen hin und her, was das Lesen an manchen Stellen etwas holprig machte. Der rote Faden ging dabei teilweise verloren, und ich musste mich mehrfach neu orientieren.

Auch die ausgedehnten inneren Monologe der Protagonistin haben mich zwischendurch ein wenig aus dem Lesefluss gebracht. Zwar verstehe ich, dass diese Gedankenspiralen stilistisch das emotionale Chaos und die Zerrissenheit der Hauptfigur spiegeln sollen – für meinen Geschmack wären etwas straffere Passagen hier wirkungsvoller gewesen. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Was „Staying Alive“ aber zweifellos gut gelingt, ist die Kombination aus Überzeichnung und tieferer Thematik. Wer Lust auf ein humorvoll-exzentrisches Buch hat, das sich nicht allzu ernst nimmt, wird hier fündig. Realitätsnähe sollte man dabei nicht erwarten – doch genau diese kontrollierte Absurdität macht den Charme des Romans aus.

Fazit: Ein ungewöhnlicher Roman mit Witz, Eigenwilligkeit und einem besonderen Tonfall – nicht perfekt, aber definitiv originell. Für Leser und Leserinnen, die schräge Geschichten mögen und sich auf etwas anderes einlassen wollen, einen Blick wert.

Bewertung vom 08.04.2025
Before I Let Go
Ryan, Kennedy

Before I Let Go


sehr gut

„Before I Let Go“ von Kennedy Ryan ist ein ebenso emotionales wie vielschichtiges Werk, das tief unter die Haut geht. Die Autorin widmet sich bewegenden Themen wie Verlust, Trauer, mentaler Gesundheit und dem komplizierten Wiederfinden zweier Menschen, deren gemeinsame Geschichte ebenso stark wie schmerzhaft ist.

Der Schreibstil ist flüssig und kraftvoll – Kennedy Ryan findet Worte, die berühren, ohne kitschig zu sein, und zeichnet ihre Figuren mit großer Authentizität. Besonders beeindruckend ist ihr respektvoller, feinfühliger Umgang mit sensiblen Themen wie Depression, Trauer und Trauma. Nichts davon wird romantisiert oder dramatisch überhöht – stattdessen entsteht ein ehrliches, mitfühlendes Bild davon, wie Heilung und Nähe aufeinanderprallen können.

Die Dynamik zwischen den Hauptfiguren ist intensiv und glaubwürdig. Ihre Konflikte sind nachvollziehbar, ihre Verletzungen spürbar – das macht die Beziehung so greifbar und emotional mitreißend. Zugleich bleibt das Buch realitätsnah: Es gibt keine schnellen Lösungen, sondern langsames Verstehen, zarte Annäherung und echtes Ringen miteinander.

Ein Punkt, den ich allerdings nachvollziehen kann – und teile –, ist die Kritik am letzten Drittel des Buches. Hier rückt die physische Anziehung deutlich in den Vordergrund. Die expliziten Szenen nehmen spürbar zu und drängen die zuvor so feinfühlige emotionale Entwicklung stellenweise etwas in den Hintergrund. Eine etwas reduziertere Darstellung hätte der Tiefe der Geschichte besser entsprochen.

Bewertung vom 04.04.2025
Leben und Sterben
Buyx, Alena

Leben und Sterben


ausgezeichnet

Alena Buyx gelingt mit „Leben und Sterben“ ein packender und zugleich reflektierter Einstieg in hochaktuelle ethische Fragen rund um Medizin, Gesellschaft und individuelle Verantwortung. Schon der Einstieg überzeugt durch Klarheit und Relevanz – das Buch eröffnet Denkräume, ohne vorzugeben, was „richtig“ ist. Besonders beeindruckend ist, wie anschaulich Buyx komplexe moralische Dilemmata erklärt und mit realen Beispielen verknüpft. Dadurch wird die Lektüre auch für Menschen ohne Vorkenntnisse verständlich und nahbar.

Ihr Schreibstil ist sachlich, aber nie trocken – er bleibt zugänglich, trotz der inhaltlichen Tiefe. Man spürt ihre wissenschaftliche Expertise ebenso wie die menschliche Perspektive. Obwohl es ein Sachbuch ist, schafft sie durch persönliche Bezüge und konkrete Fallbeispiele Nähe. Das Buch wirkt dadurch weniger wie ein Fachtext und mehr wie ein Gespräch auf Augenhöhe.

Eine kleine Schwäche sehe ich im Quellenverzeichnis: Es wirkt stellenweise unübersichtlich. Eine strukturiertere Darstellung der verwendeten Literatur hätte hier den wissenschaftlichen Anspruch zusätzlich unterstrichen und dem Lesefluss beim Nachschlagen geholfen.

Besonders spannend fand ich das Buch, weil es drängende gesellschaftliche Fragen stellt, ohne einfache Antworten zu geben. Es regt dazu an, über Verantwortung, Solidarität und Selbstbestimmung neu nachzudenken – Themen, die uns alle betreffen. „Leben und Sterben“ ist also ein kluges, differenziertes und gut lesbares Sachbuch. Es bietet hilfreiche Impulse für Leser und Leserinnen die sich mit ethischen Fragen am Lebensende oder in medizinischen Grenzsituationen auseinandersetzen möchten. Sehr empfehlenswert!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2025
Wenn die Tage länger werden
Stern, Anne

Wenn die Tage länger werden


ausgezeichnet

„Wenn die Tage länger werden“ von Anne Stern ist ein tiefgründiger Roman, der weit über das Thema der Mutterschaft hinausgeht. Die Autorin beleuchtet auf einfühlsame Weise die komplexen Verhältnisse zwischen den Generationen und die Belastungen, die durch Erbschuld und familiäre Geschichte entstehen. Sie behandelt diese Themen sensibel und vermeidet Klischees oder einfache Antworten. Besonders beeindruckend ist die bildstarke Sprache, mit der Stern die inneren Konflikte und die Entwicklung ihrer Figuren beschreibt. Ihre Szenen sind lebendig und emotional, was dem Leser eine tiefgehende Verbindung zu den Charakteren ermöglicht.

Im Zentrum der Geschichte stehen die Auswirkungen von Vergangenheit und Erbe auf das Leben der Protagonisten. Stern geht dabei geschickt auf die verschiedenen Facetten von Schuld, Verantwortung und der Schwierigkeit, die eigene Geschichte zu akzeptieren, ein. Sie fängt die Zerrissenheit und den inneren Kampf ihrer Figuren authentisch ein und verleiht ihnen dadurch eine beeindruckende Tiefe.

Der einzige kleinere Kritikpunkt ist der anfänglich holprige Einstieg in die Handlung. Zunächst dauert es eine Weile, bis die Geschichte richtig in Fahrt kommt. Doch sobald man in die Erzählung eingetaucht ist, wird der Roman zu einem fesselnden Erlebnis, das nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch eine starke emotionale Wirkung entfaltet.

Insgesamt ist „Wenn die Tage länger werden“ ein bewegendes Werk, das lange nachwirkt. Es ist ein nachdenklich stimmender Roman, der auf subtile Weise die Komplexität menschlicher Beziehungen und die Bedeutung von Vergebung und Akzeptanz thematisiert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2024
Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1
Groh, Kyra

Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1


sehr gut

Die Protagonisten waren beide sehr liebenswert und man hat beim Lesen immer wieder bemerkt, wie gut diese zueinander passten. Allgemein wurde ich auch gut in die Handlung mit hineingezogen, sodass ich letztlich mit den beiden Hauptfiguren mit bangte. Mir gefiel dabei auch, dass diese gut ausgearbeitet waren: So hatten beide ihre „Laster“, welche sie im Laufe des Buches zum Teil auch aufgearbeitet haben. Das hat allem eine Authentizität, Lebendigkeit und Tiefe verliehen, die mir als Leserin sehr gefallen hat.

Zudem war der Schreibstil in der Lektüre sehr angenehm, wobei mir auch gefiel, dass sich dieser - je nach POV - an den jeweiligen Charakter angepasst hat. Darüberhinaus mochte ich, dass im Roman auch ernstere Themen, wie z.B. Belästigung am Arbeitsplatz eine Rolle gespielt haben. Diese sind sensibel verarbeitet worden, wurden immer gut eingeordnet und waren an eine wichtige Botschaft geknüpft.

Leider empfand ich aber das Ende im Werk als sehr lückenhaft; viele Fragen standen noch offen und manche inhaltlichen Aspekte wurden nur ungenügend erklärt. Da hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin mehr auf Ausführlichkeit, als auf (teilweise) unnötiges Drama gesetzt hätte.

Insgesamt ist es aber immer noch eine bezaubernde Geschichte, die mich persönlich gut unterhalten konnte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.