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Phija

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2025
Weil es nicht anders sein kann
Glen, Joanna

Weil es nicht anders sein kann


ausgezeichnet

Was für ein Vogel bin ich? Papageientaucher? Oder doch eher Ralle? Vermutlich werden die Fragen für dich gerade keinen Sinn ergeben, aber am Ende dieses Buches wirst du dich das sicher auch fragen! In "Weil es nicht anders sein kann" begleiten wir über drei Jahre hinweg Sol und Addie, die beide ein sehr ausgeprägtes Wissen über Vögel haben, sonst aber etwas verloren im Leben wirken. Die beiden begegnen sich auf einer kleinen Insel vor der Küste Englands und spüren gleich, dass da etwas zwischen ihnen ist. Jedoch sind beide auch stark gezeichnet von ihrer Vergangenheit, sodass diese noch immer ihre Gegenwart bestimmt.

Das Buch war wirklich in vielerlei Hinsicht etwas ganz besonders. Der Schreibstil ist sehr detailverliebt und ruhig. Daran musste ich mich erstmal ein wenig gewöhnen. Eine Arbeit, die sich jedoch definitiv lohnt! Die Geschichte ist dadurch wirklich entschleunigend, jedoch gar nicht langweilig, da zumindest nach den ersten hundert Seiten ständig etwas anderes unerwartetes passiert.

Unsere beiden Protagonisten sind dabei das Herzstück der Geschichte. Sie sind unglaublich sympathisch und authentisch. Man bekommt einen starken Einblick in ihre jeweiligen Vergangenheiten, so dass sie immer absolut nachvollziehbar handeln. Man will sie manchmal zwar trotzdem einfach nur schütteln, allerdings versteht man, dass es anders aber einfach nicht sein kann. Und das liebe ich an diesem Buch! Diese Figuren sind wirklich perfekt ausgearbeitet und es macht einfach nur Spaß dem Weg der Beiden zu folgen. Ich will gar nicht viel zu ihrer Liebesgeschichte sagen, um ja nichts vorwegzunehmen, jedoch ist es mit Abstand die Beste, die ich seit langem gelesen habe! So viel sei zumindest gesagt.

Was auch erwähnt sein soll, ist dass man mit dem Buch defintiv sein Vogelwissen erweitert! Vielleicht etwas ungewöhnlich, jedoch auch mal etwas total anderes. Etwas, was man sonst vielleicht nicht so aus Romanen mitnimmt.

Für jeden, der ruhige Geschichten zum Durchatmen wertschätzt, ist das eine absolute Empfehlung. Für mich ist es ein richtiges Herzensbuch geworden!

Bewertung vom 13.07.2025
Fia & die Herzensbande 1. Mission Spielstraße
Wunderlich, Christian

Fia & die Herzensbande 1. Mission Spielstraße


ausgezeichnet

Das Cover des Buches sieht vielleicht aus, wie jedes beliebige Kinderbuch. Nett, verspielt, bunt. "Fia und die Herzensbande" ist aber so viel mehr. Fia zieht mit ihren Eltern vom Land nach Köln (es hätte kein besserer Ort gewählt werden können!!!). Schnell schließt sie sich mit den anderen Nachbarskindern zusammen und gemeinsam gründen sie die Herzensbande. Dabei könnten die einzelnen Charaktere kaum unterschiedlicher sein. Sie alle sind besonders auf ihre ganz eigene Art, aber alle werden so genommen wie sie eben sind. Jeder findet in seiner Besonderheit seine ganz persönliche Stärke und wird so zu einem unverzichtbaren Teil der Bande. Wäre das die einzige Message in den Buch, wäre das schon schön, jedoch bietet das Buch noch so viel mehr.

Gemeinsam erlebt die Herzensbande eine Menge an Abenteuern. Mal sind sie aufregend, mal ganz ruhig. Jeder kleine Geschichte ist auf ihre ganz eigene Art berührend. Sie lernen zu helfen, sie lernen loszulassen, sie lernen dass es okay ist sich auch mal zu fürchten. Mit einer Menge Fantasie wird man als LeserIn einfach verzaubert und auf diese Reise mitgenommen.

Der Schreibstil ist leicht gehalten; immer mit einer Schippe Humor. Fia, unsere Erzählerin der Geschichte, erzählt ganz frei von der Leber weg, jedoch immer auch mit Köpfchen. Gerade wir Erwachsenen kommen hin und wieder auf unsere Kosten, was für komische Dinge wir manchmal von uns geben. Somit ist es nicht nur ein Buch für die Kleinen, auch wir großen können hier eine Menge mitnehmen.

Ich will gar nicht weiter um den heißen Brei reden: Ich liebe das Buch.

Bewertung vom 02.07.2025
One song apart - London Hearts 1
Schäfer, Lorena;Fast, Valentina

One song apart - London Hearts 1


sehr gut

Wann hat jemand eine zweite Chance verdient? Quinn in "One Song Apart" muss gleich am ersten Tag ihrer Ausbildung darauf hoffen eine zu bekommen. Denn alles geht einfach nur fürchterlich schief. Dabei war es ihr Kindheitstraum Journalistin zu werden. Unter ihren Fehlern leidet ebenso der aufstrebende Popstar Milo, der der Presse sowieso kritisch gegenübersteht. Gemeinsam müssen sie sich beide eine zweite Chance geben.

Der Schreibstil war der Hammer. Anders kann man es einfach nicht sagen. Der Schreibstil war eine glatte 10/10 und hat einen nur so durch das Buch fliegen lassen. Gerade deswegen ist es für mich ganz schnell zu einem richtigen Wohlfühlbuch geworden. Es war einfach zu lesen, aber nicht platt. Alle Szenen waren voller so wunderschöner Details, dass man einfach nicht anders konnte, als sich dieser Welt hinzugeben. Vieles ist hier natürlich ziemlich realitätsfern, aber das ist völlig okay gewesen. Darum geht es in dem Buch auch nicht. Man sollte einfach träumen und genau das ist gelungen.

Die Geschichte an sich war manchmal vielleicht etwas kitschig, jedoch in einem unglaublich verträglichem Maße. Die Liebesgeschichte ist absolut Slow-Burn, geht dann jedoch plötzlich mit einem krassen Tempo los. Das ist auch einer der wenigen Punkte an dem Buch, was mir leider nicht so gefallen hat. Jedoch sind es minimale Sachen, die der Schreibstil und die ganze Welt des Buches wieder wett machen.

Quinn und Milo sind tolle Protagonisten, die man einfach gerne begleitet. Milo wirkt vielleicht etwas zu glatt, Quinn hat jedoch definitiv ihre Ecken und Kanten, was sie jedoch auch so liebenswert macht. Beide, aber gerade Quinn machen in dem Buch eine merkliche Entwicklung durch, bei der es einfach nur Spaß macht, dabei zu sein.

Ich bin ehrlich, das Buch ist ein absoluter Must-Read für den Herbst. Ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Bände, denn schon in diesem sind so viele Momente versteckt, bei denen man merkt, dass sie Ausgangspunkte für die Fortsetzung sind. Und die Momente versprechen noch mehr Emotion und Tiefe. Ich bin also gespannt!!!

Bewertung vom 24.06.2025
Wild Strawberry Bd.1
Yonemoto

Wild Strawberry Bd.1


ausgezeichnet

Was würdest du machen, wenn deine Schwester krank ist und die Gesellschaft sie vernichten will? Wie ist es in einer Welt zu leben, in der dich jede Sekunde derselbe Parasit befallen könnte? In der Situation stecken Kingo und Kayano im ersten Band von "Wild Strawberry".

Die Zeichnungen sind wunderschön, eigentlich mehr als wunderschön und laden immer wieder zum Verweilen ein. Sie kreieren eine groteske Atomsphäre zwischen Brutalität und der Schönheit der Natur. Man wird durch die Zeichnungen förmlich in die Welt hineingesogen. Aber auch die Charaktere haben ihren Charme und wirken alle einzigartig und sympathisch.

Auch die Story kann mehr als überzeugen. Sie wird mit einer hohen Geschwindigkeit erzählt; trotzdem bleibt alles klar und verständlich. In diesem Einstiegsband nimmt die Spannung ziemlich an Fahrt auf und überrascht mit unvorhergesehenen Wendungen. Unsere beiden Protagonisten Kingo und Kayano sind beide sehr authentisch und - ahh einfach toll, so dass man nicht anders kann, als sie auf ihrer Reise begleiten zu wollen. Auch alle anderen, die man in dem Band kennenlernt, sind Charaktere mit ihren Eigenarten und zumindest angedeuteten spannenden Hintergrundgeschichten, die in den anderen Bänden mit Sicherheit mehr Raum bekommen.

Ich würde so gerne mehr ins Detail gehen, jedoch will ich hier niemanden Spoilern. Aber wenn ihr die Erfahrung haben wollt, über einen Manga unbedingt sprechen zu wollen, dann lest diesen. Ich freue mich nun unglaublich auf den zweiten Band und bin mehr als gespannt, wie es in dieser Reihe weiter geht!!!

Bewertung vom 15.06.2025
Im Leben nebenan (eBook, ePUB)
Sauer, Anne

Im Leben nebenan (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lasst uns über dieses Buch sprechen!

Will ich wirklich Kinder bekommen? Wenn ja mit wem? Und was ist, wenn nicht? Bei diesen Fragen dürfen wir Antonia bzw. Toni in "Im Leben nebenan" begleiten. Die Geschichte fällt gleich auf, durch ihren ungewöhnlichen und doch sehr spannenden Aufbau. Wir begleiten Antonia sowie Toni, ein und dieselbe Person, die jedoch ab einem gewissen Punkt verschiedene Entscheidungen getroffen haben, wodurch sich ihre Leben völlig unterschiedlich entwickelt haben.

Lange hat ein Buch mich nicht mehr so emotional durcheinandergebracht. Viele Themen werden angerissen, mit denen gerade Frauen in ihren Zwanzigern und frühen Dreißigern stetig konfrontiert werden. Kinderwunsch, unerfüllter Kinderwunsch, ein fehlender Kinderwunsch. Was es bedeutet Mutter zu sein, was es heißt sich in der Mutterrolle nicht zurecht zu finden. Im Vordergrund stehen sowohl Antonias / Tonis Gefühle genauso wie der Umgang der Gesellschaft damit. Beides so real und authentisch und deswegen teils so schmerzhaft. Ich wünsche mir, dass viele Menschen dieses Buch lesen (gerade auch Männer) damit mehr Verständnis, Perspektive und Austausch über diese Themen geschieht. Gerade dafür ist dieser Roman, ist aus meiner Sicht, ein wundervoller Katalysator dafür.

Der Schreibstil ist sehr flüssig gehalten. Er war nicht zu plakativ, aber auch nicht zu verschnörkelt. Die Sprache war sensibel und an den richtigen Stellen brutal zu gleich. Die Autorin weiß, wie man es schafft Emotionen bei den Lesenden hervorzurufen!

Mein einziger Kritikpunkt wäre vielleicht, dass dem Buch eine Triggerwarnung fehlt (oder zumindest in meiner E-Book Version nicht vorhanden war). Gerade die ersten Seiten können dabei bestimmte Personen definitiv emotional sehr Aufwühlen. Deswegen hier von mir eine große Triggerwarnung bzgl. Fehlgeburt und einer detaillierten Darstellung dessen.

Ansonsten bin ich mir sicher, dass das Buch vielen Menschen den Horizont erweitern kann.

Bewertung vom 11.06.2025
Das Gefühl von Unendlichkeit
Taylor, Austin

Das Gefühl von Unendlichkeit


sehr gut

Wollen wir unsterblich sein? Mit dieser Frage müssen sich Zoe und Jack beschäftigen als sie glauben das Altern aufhalten zu können. Wie man mit solch einer Verantwortung umgeht in unserer heutigen kapitalistischen Gesellschaft zeigt "Das Gefühl von Unendlichkeit" sehr eindrücklich.

Der Roman verwickelte mich immer wieder in die verschiedensten Dilemma und forderte mich so dazu auf, mir selbst eine Meinung zu bilden. Auch wenn es solche Ansätze zur Unsterblichkeit noch nicht gibt und alles in dem Roman fiktiv ist, scheint es doch so authentisch und real, dass man diese Möglichkeit einfach nicht ignorieren kann.
Es sollte einem im Vorhinein bewusst sein, dass dieser Roman mit allmöglichen chemischen wie auch wirtschaftlichen Details gespickt ist, die einen manchmal etwas überfordern können.
Mich hat die Geschichte aber wirklich fasziniert. Das Buch konnte ich größtenteils kaum aus der Hand legen und war ständig mit meinen Gedanken in der Geschichte, selbst wenn ich den Verpflichtungen des Lebens nachgehen musste. Die Mitte hatte sich zwar etwas gezogen, jedoch konnte das letzte Drittel, das wieder völlig wett machen. (Durchhalten lohnt sich!!!).
Jack und Zoe waren wirklich spannende Wegbegleiter, die dadurch geglänzt haben, dass sie so unperfekt waren. Sie hatten ihre Fehler und machten ihre Fehler. Sie machten mich wütend, aber genauso wollte ich sie am liebsten vor allem Schlechten bewahren. Ihre Liebesgeschichte läuft sehr nebenbei und ist absolut Slow-Burn. Aber es hatte sich genau richtig angefühlt, dass der Roman den Fokus nicht auf eine spektakuläre, explosive Liebe, sondern auf Zwischenmenschlichkeit gelegt hatte (mit Liebe als einen Teil davon). Eben auf die Chemie zwischen den beiden. (Tut mir leid, aber ein Chemie Wortwitz musste einfach sein).
„Das Gefühl von Unendlichkeit“ ist ein wirklich einzigartiger Roman, welcher genau in unsere Zeit von schnellem Fortschritt passt.

Jeder der Naturwissenschaften in der Schule geliebt hat und vielleicht bis heute ein Nerd im Herzen geblieben ist, für den ist das Buch definitiv eine riesige Empfehlung!

Bewertung vom 23.05.2025
Nuria
Zeevaert, Sigrid

Nuria


sehr gut

Da Nurias Eltern zu viel um die Ohren haben, soll sie ihre Ferien bei ihrer Oma verbringen. Diese kennt sie kaum und trotzdem steht sie kurze Zeit später auf dem Lastenkahn von Oma Ella - der Madame - um einen Auftrag zu erfüllen. Dabei können wir die 8-jährige Nuria im gleichnamigen Buch begleiten.

Das Buch wird beworben als eine Geschichte "über Mut und Selbstbestimmung, die Begegnung mit der Natur und das Miteinander der Generationen". Eine Geschichte über Mut ist es allemal. Nuria ist ständig mit Situationen konfrontiert, in denen sie Angst hat, die sie jedoch überkommen muss. Sie wächst auf eine authentische Art über sich hinaus und kann damit sicher ein Vorbild für viele Kinder sein.
Auch über die Natur, gerade ihre Ruhe und Schönheit bekommen wir so manches erzählt.
Allerdings wird leider über das 'Miteinander der Generationen' nicht wirklich verhandelt. Eher wird gezeigt, wie Generationen aneinandergeraten und dass gerade die Älteren sich manchmal lieber doch nochmal reflektieren sollten. Was daraus gezogen wird, ist dass man sich so ein Verhalten nicht gefallen lassen muss und auch den Mut haben darf, ein respektvolles Verhalten einzufordern.

Der Schreibstil ist wirklich flüssig und lässt sich leicht lesen. Eine große Überraschung sind die tierischen Mitstreiter. Diese sind haben total viel Charakter und wachsen einem richtig ans Herz. Einige Szenen sind zudem mit schwarz-weiß Bilder unterlegt, die die Geschichte unterstützen und zum Verweilen einladen.

Das Buch ist eine eher ruhige Geschichte. Sie regt zum Denken an und macht tatsächlich Mut. Jungen Leserinnen und Lesern kann man dieses Buch bedenkenlos empfehlen!

Bewertung vom 29.04.2025
Artemis - Abenteuer auf dem Meer der Wünsche
Turan, Fabiola

Artemis - Abenteuer auf dem Meer der Wünsche


ausgezeichnet

Wolkenmagie? Das Meer der Wünsche? Ein Schiff namens Deamcatchter? Ein junges Mädchen, dass gerade noch auf einem Eliteinternat in den Sommerferien Schulstoff nachholen sollte, findet sich genau in dieser fantastischen Welt wieder. Bei dieser Reise dürfen wir Artemis in "Artemis - Abenteuer auf dem Meer der Wünsche" begleiten.

Die Geschichte ist sowohl wirklich actionreich und gleichzeitig auf eine ganz besondere Art einfühlsam. Artemis wächst in dieser Geschichte merklich über sich hinaus und genau diese Entwicklung ist für Groß und Klein so schön mit anzusehen. Die Geschichte ist eine Ermutigung seinem Herzen zu folgen und seine Leidenschaften auszuleben, aber vor allem auch an sich selbst zu glauben!

Der einzige Kritikpunkt ist jedoch, dass manche Nebencharaktere etwas blass wirken und es, erstmal auf der Dreamcatcher angekommen, kurz etwas zu schnell geht. Jedoch in Anbetracht der wirklich einzigartigen Welt und der besonderen EInfühlsamkeit an den Richtigen Stellen, sind diese Punkte für mich zu vernachlässigen.

Es macht richtig Spaß das Buch zu lesen und ich kann es jungen Fantasyfans (aber junggebliebenen älteren Hasen) absolut empfehlen.