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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Frau M. aus M.
Wohnort: 
Magdeburg

Bewertungen

Insgesamt 109 Bewertungen
Bewertung vom 28.04.2025
Mystery Eye
Blum, Susann

Mystery Eye


sehr gut

Sehr mysteriös
Tammy, Isaac, Bendix und Kim sind keine durchschnittlichen Jugendlichen. Vielmehr leben sie alle in schwierigen Verhältnissen, wenn auch sehr verschiedener Art. Sie kennen einander nicht, sind aber telepathisch miteinander verbunden. Und dann ist da dieses mysteriöse blaue Auge, das sie sehen können, wenn ihr Blick sich begegnet. Nur alle 99 Jahre gibt es dieses Phänomen, dass sich die Betroffenen aber erst selbst erschließen müssen. Durch Zufall begegnen sich Tammy und Isaac, wodurch die Geschichte buchstäblich Fahrt aufnimmt. Mit Unterstützung ihrer Freunde Sahara und Lucas schaffen sie es, quer durch Europa zu reisen und Bendix und Kim ausfindig zu machen. Nur gemeinsam haben die Vier Zugang zu einer ganz besonderen Kraft. Am Ende der Geschichte stehen die sechs Jugendlichen am Beginn eines neuen Abenteuers auf dem nächsten Level.
Die Story ist sehr spannend und voller Action. Es geht um Freundschaft, um Vertrauen, Ehrlichkeit und Wagemut. Ich hatte viel Freude beim Lesen.

Bewertung vom 22.04.2025
Das Licht in den Wellen
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


weniger gut

Und wenn sie nicht gestorben sind...
An dieses Buch bin ich wohl mit falschen Vorstellungen herangegegangen. Inge Martensen haut kurz vor ihrem 100. Geburtstag mit ihrer Urenkelin Swantje ab. Die beiden besteigen ein Schiff nach New York. Diese Szenerie bot in meiner Phantasie einen tollen Hintergrund für eine turbulente Geschichte. Aber nach den ersten hundert Seiten, die ich noch sehr spannend fand, driftete die Handlung ab ins Seichte, Kleinkarierte und Engstirnige. Inge ist mit 25 Jahren nach New York ausgewandert und dort mit ihrem Kartoffelsalatrezept! groß rausgekommen. Ihr gelingt einfach alles. Sie ist überall willkommen. Sie findet die große Liebe. Auch ihr Sohn ist natürlich ein schöner und erfolgreicher Junge. Und wenn doch mal etwas nicht so gut läuft, gibt es sehr schnell Satisfaktion. Es wird stets alles ganz genau beschrieben, wichtig scheint auch zu sein, dass die Personen immer gut gekleidet und gegebenenfalls geschminkt sind und wonach es gerade riecht. Der Roman hat mit der Realität wenig zu tun. Das Ende des Romans ist abrupt. Inge und Swantje sind zwar losgefahren, kommen aber nicht an. Und wenn sie nicht gestorben sind, sitzen sie wohl noch heute dem Balkon ihrer Luxuskabine an Bord der "Caribbean Sea".

Bewertung vom 15.04.2025
Wo wir uns treffen
Hope, Anna

Wo wir uns treffen


ausgezeichnet

Ein wunderbar starker Roman
Von diesem Roman bin ich von der ersten bis zur letzten Seite sehr fasziniert. Kulisse für die Handlung ist ein 400 Hektar großes Anwesen in Sussex, das der Familie Brooke seit sieben Generationen gehört. Die Familie und einige nahestehende Personen sind zusammengekommen, um das derzeitige Familienoberhaupt Phillip Brooke zu beerdigen, der ein ziemlich schwieriger Charakter war. Fünf Tage lang werden die Ereignisse abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen liebevoll und detailreich gestalteteten Figuren erzählt. Es ist ein wahrer Genuss, die Schilderungen der wunderschönen Natur rundherum zu lesen und mitfühlen zu können. Die Betrachtungen und Empfindungen der einzelnen Personen kommen einer Darstellung ihrer inneren Landschaften gleich. Jede von ihnen hat starke Seiten, Talente, Verletzungen und auch Abgründe.
Anna Hope spricht auf leise und doch eindringliche Weise verschiedene aktuelle Themen an. Die Familie befindet sich an einem historischen Wendepunkt. Erstmalig gibt es eine weibliche Haupterbin. Viele neue Sichtweisen kommen zur Sprache. Woher stammt der ganze Reichtum? Welche Verantwortung ergibt sich aus dem Handeln der Ahnen? Können die bestehenden Strukturen auch in Zukunft noch tragen? Ist es möglich, Frieden mit einer schmerzvollen Vergangheit zu schließen? Wie können die Beziehungen der Familienmitglieder untereinander besser werden? Dabei wird ganz klar, dass es auf alle diese Themen sehr vielschichtige und teilweise widersprüchliche Antworten gibt.
"Wo wir uns treffen" ist ein wunderschön komponierter Familienroman, der bis zum Schluss spannend und unterhaltsam ist.
Ich gebe gern eine klare Leseempfehlung und alle Sterne, die ich vergeben darf.

Bewertung vom 12.03.2025
Hase und ich
Dalton, Chloe

Hase und ich


ausgezeichnet

Eine ganz besondere Begegnung
Während des Corona-Lockdowns zog sich die Autorin in ihr Haus auf dem Lande zurück. Eine ungewöhnliche Begegnung mit einem winzigen Feldhasenbaby veränderte ihr Leben von Grund auf. Der kleine Hase schleicht sich in ihr Herz, obwohl ihr ihre Freiheit und Unabhängigkeit von jeglicher Art Beziehung sehr wichtig sind. Da es kein Zurück mehr gibt, nachdem sie das Hasenbaby mit nach Hause genommen hat, versucht sie das scheinbar Unmögliche. Feldhasen gelten als nicht domestizierbar und es scheint ein aussichtsloses Unterfangen zu sein, das Hasenbaby überhaupt aufzuziehen. Aber Chloe und Hase scheinen sich in ihrem Temperament sehr zu ähneln und sich blind und stumm zu verstehen. Die Autorin schafft es, die Bedürfnisse ihres Pfleglings immer besser zu erkennen und akzeptiert sämtliche Umstände, die sich daraus ergeben. Es wächst eine ganz besondere Verbindung zwischen den Beiden. Chloe profitiert enorm von diesem Kontakt. Hase ist Teil der wilden Natur. Sie weiß ganz genau, was sie braucht. Und Chloe lernt, die Schönheit und unendliche Vielfalt der Natur um sie herum zu sehen und findet dadurch auch einen völlig neuen Zugang zu sich selbst. Gerade auch die Schilderungen der Natur finde ich wunderschön und sehr beruhigend. Wunderbar sind auch die vielen zarten Illustrationen. Der Bericht über die Freundschaft zu einem Tier entwickelt sich zur Einsicht, was wir Menschen uns nicht zuletzt selbst antun, wenn wir unsere Bequemlichkeiten gedankenlos auf Kosten der Natur leben. Ich bin sehr begeistert von diesem Buch und gebe gern eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.02.2025
Tinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenen
Metz, Alina

Tinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenen


ausgezeichnet

Die geheimnisvolle Welt des unterirdischen Labyrinths
Alina Metz erschafft auf sehr spannende und unterhaltsame Weise die Phantasie eines unendlich riesigen unterirdischen Labyrints aus Büchern aller Zeiten und sämtlicher Themen. Dort gelten eigene Gesetze, die auch gefährlich für Menschen sein können. Nur sehr wenige Menschen wissen davon und haben gar Zutritt. Der Buchhändler Raban Krull ist einer davon. Man braucht die Ausbildung zum Büchersucher und bestimmte ganz besondere Ausrüstungsgegenstände, um das Bücherlabyrinth betrreten zu dürfen. Minna möchte auch Büchersucherin werden. Sie hat es ihrer Mutter, die vor elf Jahren spurlos im Labyrinth verschwand, einst versprochen. Sie stellt fest, dass ihre Mutter noch lebt, aber in den Spiegelgängen gefangen ist. Mit Gulliver, Rabans Sohn, und Jascha, einem weiteren Lehrling besteht sie viele atemberaubende Abenteuer, bis sie ihre Mutter befreien kann ... und damit erst das ganze Desaster offenbar wird. Damit ist die Tür für Band zwei geöffnet. Die Figuren sind liebevoll, sehr phantasievoll, sehr authentisch gezeichnet. Auch die kleinen literarischen Exkurse am Ende jeden Kapitels finde sehr amüsant. Die ganze Aufmachung des Buches ist wunderbar.
Ich bin sehr begeistert von diesem Buch. Es findet ganz bestimmt sehr viele Leser.

Bewertung vom 27.10.2024
Die Kunst des InnSæi
Gunnsteinsdóttir, Hrund

Die Kunst des InnSæi


ausgezeichnet

Ein Buch wie ein Freund
Von diesem Buch bin ich sehr begeistert. Schon das Cover gefällt mir gut, da es sich von den gängigen Stilen anderer Bücher abhebt. Ich habe schon viele gute Bücher darüber gelesen, wie ein glückliches Leben gelingen kann. Daher habe ich gar nichts Neues erwartet, sondern eher eine Bestätigung dessen, was ich schon weiß. Doch zu meiner großen Freude bin ich sehr positiv überrascht worden. Hrund Gunnsteinsdottir hat mit ihrem Buch bewirkt, dass sich meine Sicht auf mich selbst und die Art, wie ich mit mir umgehe, verändert hat. Möglicherweise hat mich das Buch zum richtigen Zeitpunkt gefunden. Auf jeder Seite konnte ich Fakten und Zusammenhänge erkennen, die mich betreffen. Es ist ein absolut aktuelles Buch, das sich sehr gut auf die heutigen Lebensbedingungen in der Welt bezieht. Die vorgeschlagenen Übungen sind einfach und verblüffend gut wirksam. Es lohnt sich sehr, sich auf "Die Kunst des InnSaei" einzulassen.
Ich wünsche diesem Buch sehr viele Leser.

Bewertung vom 15.10.2024
Lauf Leben, lauf! (eBook, ePUB)
Geiger, Suna

Lauf Leben, lauf! (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Über die Tochter einer sehr verletzten Mutter
In diesem Roman gibt die Autorin der Ich-Erzählerin Antje eine Bühne. Antje erlebt ihre Kindheit und Jugend während der DDR-Zeit. Schlimm ist, dass ihre Mutter sie nicht gut behandelt, sie wiederholt demütigt, ausgrenzt zurücksetzt. Der Vater ist ein gewalttätiger Alkoholiker und schon früh nicht mehr präsent in Antjes Leben. Antje beschreibt, wie sie trotzdem überlebt hat. Sie schildert die in der DDR vorhandenen Strukturen, die ihr stellenweise wichtigen Halt boten. Außerdem gab es Personen, die Antje förderten und beschützten. Ihr Stiefvater Horst und ihr Lauftrainer waren wichtige Eckpfeiler. 1989 fiel die innerdeutsche Grenze. Vieles veränderte sich sehr schnell. Antje konnte viele der neuen Chancen für sich nutzen. Ich finde ihren Blick auf die deutsche Geschichte sehr authentisch und wichtig. Der stärkste Aspekt dieses Buches aber liegt in der Frage, warum ihre Mutter so hart zu ihr war. Die Erkenntnis, dass die Mutter selbst ein brutal hartes Leben hatte, an dem sie schlussendlich zerbrochen ist, wird vielleicht so manche/n Leser/in mit einer freudlosen Kindheit etwas Verständnis für seinen eigenen Eltern vermitteln.
Das Buch scheint aus dem Herzen heraus geschrieben. Die Sprache ist einfach, die Sätze unkompliziert. Antjes eigensinnige Anschauungen gefallen mir sehr. Ich wünsche dem Buch sehr viele Leser.

Bewertung vom 09.09.2024
Die Modeschöpferin von Manhattan
Weng, Joan

Die Modeschöpferin von Manhattan


ausgezeichnet

Klasse KLeider für klasse Frauen
In dem wunderbaren Roman von Joan Weng steckt sehr viel drin. In erster Linie ist es ein Porträt der Möde-Legende Valentina Schlee. Sie lebte in einer Zeit in New York, in der es angesagt war, ein Geheinmis aus seinem Leben zu machen. Deshalb gibt es leider nicht viele belastbare Informationen. Der Autorin ist es jedoch bestens gelungen, eine wunderschöne, sehr verletzliche, genial kreative Person zu zeichnen, die in ihrem Leben einige sehr heftige Schicksalsschläge hinnehmen musste. Man kann sich auch alle tollen und buchstäblich einzigartigen Roben sehr gut vorstellen, die für die exklusive Kundschaft gefertigt wurde.
Auch die anderen Figuren im Roman sind in all ihrer Schönheit und Wiedersprüchlichkeit sehr liebevoll gestaltet. Sie alle haben ebenfalls sehr spannende und für die Zeit typische Geschichten. Sehr gut gefällt mir, wie Joan Weng besonders die Frauen inszeniert. In einer extrem widersprüchlichen Zeit zwischen ausschweifendem lustvollen Leben und den immer nochl sehr engen gesellschaftlichen Erwartungen eingekeilt, müssen sie alle Entscheidungen treffen, was sie aus ihren Möglichkeiten machen wollen.
Ich bin sehr begeistert von diesem Roman und wünsche ihm ganz viele Leser.

Bewertung vom 31.08.2024
Selbstversorgung im Winter
Genrich, Til

Selbstversorgung im Winter


ausgezeichnet

Viele schöne Ideen für die eigene Ernte
Hinter dem Titel des Buches habe ich zunächst ein normales Gartenbuch mit Themenschwerpunkt Winter erwartet. Zu meiner große Begeisterung ist es aber viel mehr als das. Til Genrich hat es geschafft, meinen Blick auf das gesamte Thema zu verändern und ein neues Verständnis für Aussaaten und Ernten zu entwickeln.
Im Buch wird sehr anschaulich mit Fotos und Grafiken erläutert, dass eine Selbstversorgung rund ums Jahr möglich ist. Dazu gehört der Anbau von frosthartem Obst und Gemüse im Garten oder in Kübeln auf dem Balkon, die Anzucht von Keimlingen und Mikrogrün im Sprossenglas bzw. Kressesieb, und zu meiner großen Verblüffung auch das Sammeln von Knospen in der Natur. Ein großer Anteil für die Winterversorgung besteht außerdem darin, die meist üppige Sommerernte haltbar und lagerfähig zu machen, so dass man davon noch in den kalten Monaten zehren kann. Es werden mehrere Konservierungsmethoden beschrieben. Das Buch lädt ein, die Dinge auszuprobieren und selbst Erfahrungen zu machen. Da ist wirklich für Jedermann und -frau etwas dabei.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und außerdem noch jede Menge gelernt.
Ich gebe gern eine unbedingte Leseempfehlung für alle am Thema Selbstversorgung Interessierten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2024
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


ausgezeichnet

Eine besondere Liebesgeschichte
Dieses Buch erzählt die Geschichte von Ava, die seit 12 Jahren mit einem Rechtsanwalt verheiratet und Mutter dreier Kinder ist. Sehr gut wird das Dilemma der Mütter, die den ganzen Tag mit Sysiphus-Arbeiten beschäftigt sind, dargestellt. Der Mann versteckt sich hinter seiner Karriere und findet sehr elegant Ausreden, wenn er doch mal direkt um Beteiligung gebeten wird. Die Kinder machen auch ihr Ding und nehmen das Engagement der Mutter als selbstverständlich. Im Grunde ist jeder allein in dieser Familie. Ich finds klasse, dass Ava aus ihrem "Permafrost" aufwacht. Sie kann beim besten Willen nicht mehr so weitermachen. Sie trifft auf Kieran, der 19 Jahre jünger ist. Zwischen den beiden stimmt es sofort. Aber ihre Lebenssituationen sind so verschieden, dass es keinen gemeinsamen Weg geben kann. Ava bleibt in der Verantwortung für die Kinder bei der Familie.
Das Buch ist ein schonungsloser Spiegel unserer Gesellschaft. Mangel an Kommunikation, Vorurteile und fehlende Wertschätzung sind stark ausgeprägt. Widersprüchliche Situationen und Wünsche zerren an den Nerven. Ava geht beinahe daran zu Grunde. Doch sie entwickelt sich, lernt ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen und besser für sich zu sorgen.
Alle Figuren sind sehr authentisch, verständnisvoll und liebenswert gestaltet.
Die ganze Geschichte und besonders ihr Ende gefällt mir sehr gut. Für mich ist es eine Ehrung der Mütter, denen ganz selbstverständlich tagtäglich Extremleistungen abverlangt werden. Ich gebe sehr gern fünf Sterne.