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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
scouter
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Unna

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 20.07.2025
Sunbirds
Slocombe, Penelope

Sunbirds


ausgezeichnet

Anne und Robert leben ein gutes Leben in Schottland gemeinsam mit ihrem Sohn Torran und ihrer Nichte Esther. Doch auf einer Indienreise verschwindet Torran spurlos aus einem Hotel. Annes und Robert fahren wieder zurück nach Hause, doch allen voran Anne gibt keine Ruhe, um endlich ihren Sohn wieder zu finden. Nach 7 Jahren gibt es einen Hinweis über ihn, den ihre Nichte Esther, eine Journalistin gefunden hat und darüber auch einen Artikel geschrieben hat. Also macht sie sich mit Esther auf den Weg zurück nach Indien und nimmt die Spur ihres Sohnes auf. Aber das ist noch etwas, das sie finden will.
„Sunbirds“ von Penelope Slocomb ist ein Roman einer sehr interessanten Reise auf der Suche nach einer Person, aber nicht nur, da steckt auch mehr dahinter. Das Ehepaar Anne und Robert sind auf der Suche nach ihrem verschwundenen Sohn Torran und Anne macht sich dann am Ende auf den Weg zurück nach Indien. Gemeinsam mit ihrer Nichte Esther, die Anne zu Beginn nicht mag. Doch sie nähern sich auf der Suche stark an und klären ihr Verhältnis zueinander. Begleitet werden sie von Menschen, die ihnen Wege aufzeigen. Da ist auf der einen Seite Liam, den Anne auf ihrer Reise trifft und mit dem sie eine interessante Zeit verbringt auf der Suche nach sich selbst. Nachdem sie weitere Spuren finden, machen sich Esther und Anne auf den Weg in die Berge zu einem geheimen Ort, wo sich Sunbirds aufhalten sollen und Torran gesichtet wurde. Begleitet werden sie Von Dawa Tsering einem Berg- und spirituellen Führer. Dieser bringt Anne näher zu sich selbst. Diese spirituellen Reisen in Indien sind es, die dieses Buch interessant machen und lesenswert. Die Autorin begleitet dieses Erlebnis durch eine sehr einfühlsame Sprache, die hier sehr angemessen erscheint. Die Such nach einer Person und die Entwicklung der Person Anne machen die Story interessant und die erzählten Bilder aus Indien tun ihr Übriges.
Für mich war dieser Roman schon deshalb sehr interessant, da ich über die Spiritualität in Indien viel gehört habe, aber mehr auch nicht. Hier wird in einer sehr nachvollziehbaren Art und Weise mein Horizont erweitert und eine sehr gute Unterhaltung war es obendrein noch.

Bewertung vom 17.07.2025
Himmel ohne Ende
Engelmann, Julia

Himmel ohne Ende


ausgezeichnet

Ein ereignisreiches Jahr im Leben der 15-jährigen Charlie. Sie macht einiges durch in dieser Zeit von Ablehnung über Zuneigung und Liebe, Verlust und Trauer und unbändige Freude. Sie träumt sich ihr Leben, an dem sie manchmal zu verzweifeln scheint, aber mehr und mehr machen ihre Freunde, und hier vor allem Pommes, ihr Mut ihr Leben zu leben. Sie hat einiges an Auf und Abs zu erleben in ihrem Elternhaus, mit der Abwesenheit des Vaters und dem neuen Freund der Mutter und einer neuen Schwester. Das alles kann sie mit Hilfe ihrer Freunde aushalten und auch der Tod der Großmutter wirft sie nicht aus der Bahn, denn wie sagt sie die Erinnerungen an Menschen sind unsere Asse im Ärmel und davon hat Charlie einige.
Der Roman „Himmel ohne Ende“ von Julia Engelmann sind die Erlebnisse der pubertären Charlie und ihrer Freunde und Familienmitglieder. Julia Engelmann erzählt diese Geschichte, wie sie auch ihre Poetry Slam Geschichten erzählt, voller Emotionen und Empathie zu den Menschen. Diese Charlie ist schon ein ganz eigener Typ, denn sie lebt in ihrer Gedankenwelt und wirkt daher zu Beginn sehr abweisend zu den meisten Menschen. Doch dieses wird sich im Laufe des Romans ändern, denn sie hat einen wichtigen Menschen an ihrer Seite, der ähnlich ist wie sie, aber ganz anders wirkt. So ist das nun mal mit uns Menschen und ich glaube in der Pubertät wirkt alles noch viel stärker, wie durch eine Lupe betrachtet. Das macht auch die Autorin, die auf einige Dinge sehr verstärkt schaut. Da ist z.B. ihr Hamster Markus, der ihr Vertrauter ist zu Beginn der Erzählung und durch dessen Tod sie mehr auf sich alleine gestellt ist und natürlich auf Pommes, der eine verlässliche Größe in ihrem Leben wird. Auch wenn er nicht da ist, wächst ihr Selbstbewusstsein und das tut dieser Figur sehr gut. Auch ihre Oma ist ein Fixpunkt in ihrem Leben und auch ihr Tod macht sie am Ende stärker, da ihre Oma ihr Lebenshinweise gibt, die sie beherzigen soll. Dieser Roman zeigt die Entwicklung der Jugendlichen Charlie auf der Schwelle eines neuen Lebens, dass sie am Ende bereit ist zu führen und nicht nur darüber nachzudenken und sich Sorgen zu machen, über Gott und die Welt
Ich kannte Julia Engelmann schon aus ihrer Poetry Slam Zeit und mochte ihre sehr treffenden Geschichten sehr, vor allem ihren bekanntesten „Eines Tages, Baby“. In dieser Tradition ist auch dieser Roman geschrieben und ich bin nicht enttäuscht worden, denn dieser Roman ist ein tolles Leseerlebnis.

Bewertung vom 16.07.2025
Das Nest
Morton-Thomas, Sophie

Das Nest


gut

Fran und Dom besitzen einen Platz, auf dem sie Wohnwagen vermieten. In einem leben ihre Schwester Ros und ihr Lebensgefährte Ellis mit deren Tochter Sadie. Sadie und der Sohn von Fran Bruno gehen in die gleiche Klasse. Fran ist gerne draußen am Wasser und beobachtet Vögel und deren Gelege. Dort fühlt sie sich am wohlsten. Am Rande des Campingplatzes leben Tad und seine Familie. Sie sind Roma und ein umherziehendes Volk, dass über den Winter hier am See leben. Als die Kinder eine neue Lehrerin in der Schule bekommen, ändert sich das Verhalten von Sadie und Bruno. Außerdem werden in der Umgebung immer wieder tote Vögel gefunden. Dann eines Tages verschwinden auch die neue Lehrerin und Ellis, Frans Schwager.
Der Roman „Das Netz“ von Sophie Morton-Thomas kommt mit einem sehr mystischen Cover daher. Handelt es sich um Fran oder um Sadie oder um die neue Lehrerin, es bleibt etwas im Dunkeln. Genau wie die Story, auch sie bleibt für mich etwas undurchsichtig. Es handelt sich um einen Roman Noir und ja das kommt mir auch so vor. Denn die Hauptcharaktere, denen die Kapitel gewidmet sind, bewegen sich gleitend aufeinander zu und voneinander weg. Es mag auch daran liegen, dass die Familie von Tad Roma sind, ein fahrendes Volk und das hier leichte Vorurteile tief im Innern verarbeitet werden. Für Fran sind die Vögel, die sie beobachtet ein Ankerpunkt in ihrem Leben. Ihr Mann, der außerhalb des Platzes arbeitet, ist keine richtige Stütze für sie und auch Bruno zieht es mehr zu seiner Cousine Sadie. Diese lebt mit ihren Eltern Ros und Ellis auch auf dem Campingplatz. Sadie ist in der beginnenden Pubertät und hat mit sich selber einige Probleme. In diesem Fall ist Tad ein guter Gesprächspartner für sie. Hier begegnen sich die beiden Welten am intensivsten. Als der Mord geschieht, nimmt der Krimi Fahrt auf. Doch die Spannung ist nur am Rande spürbar.
Für mich ist dieser Vertreter des Roman Noir sehr schwer verständlich und ich bin nicht wirklich mit ihm warm geworden. Interessant war es für mich kennenzulernen, wie sich dieses Genre darstellt. Ich denke der Roman ist etwas für Leser, die sich in diesem Genre mehr zu Hause fühlen als ich.

Bewertung vom 14.07.2025
Bretonische Versuchungen / Kommissar Dupin Bd.14
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Versuchungen / Kommissar Dupin Bd.14


ausgezeichnet

Kommissar Dupins neuer Fall har Schokolade zum Thema. Doch vorher hat der Kommissar noch versucht seine Angst vor Booten zu therapieren. Da kommt es ihm gelegen, dass sein neuester Fall sich nicht auf dem Wasser abspielt. Die Inhaberin einer Firma die Schokolade herstellt und verkauft wird tot in einem Bottich voller Schokolade gefunden. Diese Familie ist sehr einflussreich und so ist der Druck, der auf dem Kommissar und seinem Team liegt, sehr groß. Das bedeutet für alle eine Menge Arbeit und wenig Schlaf. Denn, nachdem sie in der Familie alle befragt haben, meldet sich die Schwester aus Bayonne, die dort einen Ableger, der Firma führt. Doch auch diese Befragung bringt sie dem Motiv nicht näher, aber sie entdecken in einem Kakaosack ein Paket mit Kokain. Sollte das das fehlende Motiv sein? Doch dann kommt die Nachricht, dass es einen weiteren Toten gibt.
„Bretonische Versuchungen“ von Jean-Luc Bannalec ist Kommissar Dupins vierzehnter Fall. Wieder einmal ermittelt der Kommissar und sein Team tief in der Gesellschaft der Bretagne. Diesmal ist Nolwenn seine Assistentin eine große Stütze, da er ihr versprochen hat sie diesmal stärker zu beteiligen. Die Ermittlungen ziehen sich quer durch die Bretagne bis in das Baskenland immer auf der Spur der Schokolade. Der Autor führt den Leser in das Geheimnis der Schokolade ein und das finde ich sehr interessant. Ein kleiner Abstecher wird noch gemacht, um den Kommissar von einer Phobie zu heilen. Ebenfalls wird die Bretagne mit seinen Schönheiten immer wieder thematisiert. Das Cover gibt schon einen schönen Einblick. Doch das ist nicht alles, denn Dupin und sein Team werden bis an ihre Grenzen gefordert, was immer mal wieder durch die Ausfälle bei Schlafmangel dokumentiert wird. Hier werden dann auch hin und wieder Wachmacher erwähnt, Petite Café und Schokolade. Der Weg der Schokolade in der Bretagne ist sehr authentisch verfolgt worden und passen zu einem Krimi entwickelt worden. Der Spannungsbogen ist sehr gut entwickelt und birgt am Ende noch Überraschungen.
Ich finde die Figur des Kommissar Dupin sehr gut entwickelt und auch sein Team wird sehr gut dargestellt. Das die Bretagne immer wieder mit seinen Besonderheiten und Schönheiten beschrieben wird gefällt mir außerdem noch sehr gut. Doch auch die Krimifälle sind gut recherchiert und so ist das Gesamtpaket empfehlenswert.

Bewertung vom 12.07.2025
Beduinenmilch
Sommerfeld, Nirit

Beduinenmilch


ausgezeichnet

Talia Edelmann ist eine jungen deutsch-Israelin, die zu ihren Verwandten nach Israel fliegt, um ihren achtzehnten Geburtstag zu feiern. Dieser Tag ist ebenfalls wichtig, da sie dann zum Militär gehen kann, um Israel zu verteidigen. Das ist ihr größter Wunsch und ihre Cousine Noa und ihr Cousin Guy unterstützen dies. Sie hat, da sie eine Deutsche mit israelischem Pass ist, eine Befreiung vom Wehrdienst. A, Flughafen weist sie den Passbeamten daraufhin das sie sich einziehen lassen möchte. Als sie ihre Einladung zum Militärdienst bekommt, behält sie das erst einmal für sich und auch ihrer Großmutter erzählt sie nichts. Je länger sie in Israel lebt und je mehr Menschen sie trifft um so mehr stellt sie fest, dass es alles nicht so ist, wie ihr manche Menschen aus ihrer Familie erzählen. Und auch das Tagebuch ihres Großvaters zeigt eine andere Wirklichkeit auf.
Das Cover des Romans „Beduinenmilch“ von Nirit Sommerfeld ist sehr gut gewählt und gefällt mir sehr gut. Einfach gehalten zeigt es eine gewisse Wellenbewegung, die sicherlich auch für das Gefühlsleben der Hauptdarstellerin steht und die Farben passen in die Landschaft, in der sich Israel befindet. Es ist ein Auf und Ab, das Talia, der Hauptcharakter, umtreibt. Sie ist voller Enthusiasmus aus Deutschland zu ihrer Familie geflogen, um sich dem Land zur Verfügung zu stellen. Ihre Familie in Israel unterstützt dies auch, gerade ihre Cousine Noa und ihr Cousin Guy sind ihr dabei eine große Hilfe, ebenso wie Onkel und Tanten und auch Savta, ihre Großmutter. Doch Talia erlebt auch andere Seiten in Israel, die ihr zeigen, dass es auch eine andere Wirklichkeit gibt, die der Palästinenser, die sie kennenlernt und auch von jungen Menschen aus Israel, die sie trifft und mit denen sie sich anfreundet. Es sind unterschiedliche Ansichten, die auch in ihrer Familie vorherrschen und zwischen denen sie nach ihrem achtzehnten Geburtstag lebt. Und diese wirken sehr verstörend auf die junge Talia. Die Autorin beschreibt diese Wirklichkeiten mit einer sehr deutlichen Sprache und sehr authentisch aus einer internen Sichtweise. Diese ist sehr gut nachzuvollziehen und ebenfalls das Chaos, dass in dem Kopf von Talia sich breit macht. Sehr geschickt lässt die Autorin auch Saba, den Großvater von Talia zu Wort kommen, der in einem Tagebuch seine >Situation zwischen 1947 und 1961 beschreibt.
Ich finde diesen Roman sehr gut gelungen, da er die Situation aus dem Jahr 2014, als heute, beschreibt und den Ausflug in die Geschichte der Anfänge des Staates Israel in Einklang bringt. Ebenso macht sie deutlich, dass es immer zwei Sichtweisen gibt in diesem Land, die der Israelis, und noch nicht mal aller, und der der Palästinenser. In diesem Verhältnis liegt eine große Sprengwirkung. Ich kann diesen Roman nur wärmstens empfehlen, da diese Beschreibungen zum eigenen Mitdenken anregen.

Bewertung vom 10.07.2025
Alpenverschwörung
Rüfenacht, Martin

Alpenverschwörung


ausgezeichnet

Während einer Videokonferenz eines Pharmaunternehmens wird essen Innovationschef ermordet, vor laufender Kamera. Das ruft die Kantonspolizei auf den Plan. Der Polizist Stephan Bernauer und sein Team sollen die Ermittlungen übernehmen, denn der zuständige Beamte und Freund Stephans ist zurzeit mit schweren Verletzungen außer Gefecht und liegt im Spital. Stephan uns sein Kollege machen sich an die Arbeit und müssen erst einmal ein Motiv finden. Der Pharmafirma geht es allem Anschein nach sehr schlecht und der Ermordetet war auf einer sehr erfolgversprechenden Spur. Die beiden Beamten machen sich auf die Suche und eine Spur führt sie in das Kloster Muri auf den Spuren von altertümlichen Rezepten. Ob das der Schlüssel zu dem Fall ist, bleibt allerdings im Dunkeln.
„Alpenverschwörung“ von Martin Rüfenacht ist ein Alpenkrimi, der in der Schweiz spielt und eine sehr interessante Story zu bieten hat. Das Cover gefällt mir gut ist aber eher nur der Hintergrund zu diesem Krimi. Erst einmal geht es um ein Verbrechen rund um ein pharmazeutisches Unternehmen. Außerdem hat dieser Krimi einen spannenden Ansatz in die Vergangenheit eines Kloster zu bieten. Hauptcharaktere sind vordergründig drei Kripobeamte der Kantonspolizei und einige dunkle Figuren. Die Jagd der Polizisten nach dem Motiv für am Ende zwei Morde ist spannend und führt die Polizisten durch die Schweiz bis nach Südtirol. Auf der Jagd sind eigentlich zwei, die Kantonspolizisten Bernauer und Ponte, denn er hat diesen Job eigentlich nur für seinen verletzten Kollegen Strebel übernommen. Die Story ist sehr gut und auch plausibel erzählt, denn diese Situation ist schon nachvollziehbar. Auch die Einbindung eines Klosters ist gut gelungen, denn dort sind immer wieder pflanzliche Bestandteile in ihrer Gesundheitsversorgung eingesetzt worden. Der Ausflug nach Südtirol hat natürlich etwas mit dem Kloster zu tun. Die Sprache, die der Autor benutzt ist gut nachvollziehbar und er fügt auch immer wieder typisch schweizerische Begriffe ein, was für die Authentizität spricht. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und auch das Ende hält einige Überraschungen parat.
Ich mag diesen Alpen-Krimi, da er sehr gut Einblicke in die schönen Landschaft der einzelnen Szenen gibt und ach einige nette Einblick in alte Rezepturen bietet. Dieser Band ist spannend und unterhaltsam zugleich, ganz nach meinem Geschmack und deshalb auch eine gute Empfehlung.

Bewertung vom 08.07.2025
Mörderisch verstrickt - Ein Strickclub ermittelt
Oswald, Susanne

Mörderisch verstrickt - Ein Strickclub ermittelt


sehr gut

Mette hat einen Traum wahr gemacht, die Eröffnung eines Strickladens, Strickschick, in Lüttjekoog an der Nordsee. Ihre Freundinnen und sie treffen sich einmal pro Woche zu einem Stricktreffen, um die neuesten Kreationen auszutauschen und zu stricken. Eines morgens ist ihre Freundin Anne, die Pastorin, im Watt unterwegs und macht einen sensationellen Fund, eine goldenen Statue aus der versunkenen Stadt Rungholt. Sie ist so überzeugt davon, dass sie eine Ausstellung in der Kirche machen möchte. Doch dann wird die Statue gestohlen und Mette entdeckt ihre detektivische Ader.
Der Krimi „Mörderisch verstrickt“ von Susanne Oswald ist ein ganz spezieller Krimi. Er spielt an der Nordseeküste in einem lieblichen kleinen Ort, wo jeder jeden kennt und man sich hilft. Das zur Ausgangssituation, denn hier ist der Strickclub zu Hause und alle seine Hauptcharaktere. Die Crimestory nimmt erst in zweiten Teil seinen Hauptlauf, denn dort geht es um das kriminalistisch in diesem Ort geschieht und hier sind auch einige andere Figuren beteiligt. Doch die Teilnehmer des Strickclubs und deren Beschäftigung wird im ersten Teil sehr ausführlich beschrieben. Wenn man keine Ahnung vom Stricken hat, bekommt man einen Einblick, was alles möglich ist. Die spannende Story beginnt mit dem Fund der Figur und den Geschehnissen in diesem Zusammenhang. Hier steckt dann auch noch eine Liebesgeschichte mit drin. Ansonsten ist dieser auch eine Zeichen von Freundschaft und Zusammengehörigkeit in einem Dorf an der Nordsee. Die Sprache ist einfach und verständlich und das Buch ist gut zu lesen. Die Spannung im zweiten Teil ist gut aufgebaut und im Anhang bekommt man auch noch „Strickrezepte“ obendrauf.
Für mich ist dieser Krimi ein gutes Beispiel eines Cozy Crime, wie sie auch aus England und Schottland bekannt sind, es gibt auch Hinweise auf eine andere Serie der Autorin. Ich mag diese Art der Krimis. Ein bisschen viel sind mir die Beschreibungen der verschiedenen Strickmodelle. Ansonsten hat der Krimi alles zu bieten, was dieses Genre ausmacht.

Bewertung vom 07.07.2025
Die Lago Maggiore-Morde - Tod im Camper
Regez, Annemarie

Die Lago Maggiore-Morde - Tod im Camper


sehr gut

Als ein Toter in einem Camper gefunden wird, muss die Polizei entscheiden, wie sie vorgeht. Roberta Casanova ist befangen und muss daher in einem Cold Case ermitteln. Die junge Ispettrice Marta Ravelli darf sich in diesem Fall beweisen. Sie bemerkt bei ihren Ermittlungen, dass die Ursprünge dieses Verbrechens in der Vergangenheit liegen, und so reist sie mit ihren Freund und den Ermittlungen im Gepäck nach Italien, um diesem Verbrechen auf die Spur zu kommen. Die Vergangenheit spielt ein große Rolle bei der Lösung dieses Falles. Derweil beschäftigt sich Roberta mit einem Cold Case, den sie schon mal vergeblich bearbeitet hat. Sie sucht Spuren und wird fündig.
Der Krimi „Die Lago Maggiore Morde – Tod im Camper“ von Annemarie Regez spielt in einer wunderschönen Grenzregion der Schweiz und Italiens. Das Cover zeigt eine von Sonnenschein durchflutete Sicht auf den Lago Maggiore und auch die Sprache passt sich dieser Schönheit an. Die Beschreibungen dieser Region laden zum Verweilen ein. Doch natürlich gibt es auch die andere Seite und die wird hier beschrieben. Die Autorin macht auch einen Ausflug in die radikale und von linken Aktivitäten geprägte Zeit. Dieser Ansatzpunkt ist sehr interessant, da sie hier auf eine Kriminalistin trifft, die diese Zeiten nur vom Hören Sagen kennt. Auch im zweiten Erzählstrang bearbeitet die Autorin persönliche Themen, wie Homophobie und deren Probleme, wie auch wie sie Familien beeinflussen können. Es gibt in der Aufteilung der Kapitel auch einen mysteriösen Auftritt eines M, den ich nicht immer gut zuordnen konnte. Der Spannung tut das keine Abbruch, denn die Erzählstränge werden am Ende gut zusammengeführt.
Dieser vorliegende Krimi ist ein guter, regionaler Krimi aus einer wunderschönen Region und auch die Fälle, die dort bearbeiten mir finde ich gut. Deshalb beurteile ich dieses Buch als lesenswert.

Bewertung vom 07.07.2025
Die eiskalte Strohwitwe von Sylt
Wood, Dany R.

Die eiskalte Strohwitwe von Sylt


ausgezeichnet

Oma Käthe ist mal wieder bei ihrem Freund Hinnerk auf Sylt und muss sich allerdings auch mit dessen Schwester Ellen auseinandersetzen, die ein Darstellerin vom Broadway ist und ihr gehörig auf die Nerven geht. Als sich dann die Möglichkeit bietet etwas anderes zu unternehmen und bei der Lindholms, einer Unternehmer Familie, den Haushalt zeitweise zu führen, sagt sie zu. Bei den ersten Treffen lernt sie auch die Menschen und deren Besonderheiten kennen. Die junge Fernanda, die brasilianische Schwiegertochter, von Georg Lindholm tut sich durch ihre kalte Haltung besonders hervor. Allerdings wird diese auch bald gefunden, denn jemand hat sie umgebracht und wollte sie im Sand vergraben. Auf der Mördersuche hat man auch sehr bald einen Verdächtigen, den Gärtner. Doch trifft dieses allgemeine Klischee zu?
„Die eiskalte Strohwitwe von Sylt“ von Dany R. Wood ist ein amüsanter und spannender Cozy Crime über eine Kult Oma aus dem Saarland, die bei ihrem Freund Hinnerk ermittelt. Schon auf dem Cover, das mir sehr gut gefällt, wird der Bezug zum Inhalt hergestellt und so ist es ein leichtes in diesen Küstenkrimi einzusteigen. Die Rentnerermittler von Sylt treffen hier auf einen verzwickten Fall, denn die Tote gehört zur reichen Unternehmerfamilie Lindholm und diese Familie ist sehr besonders. Das merkt auch die mit allen Wassern gewaschen Oma Käthe, die als Haushälterin einspringt und dort natürlich ihre eigenen Ermittlungen anstellen kann. Diese Familie entspricht aber auch in allen Teilen meinen Vorstellungen von Reichen und Schönen auf Sylt. Ebenso wie die beiden Friseure, Coiffeure, die auch dem Bild dieser Gattung entspricht. Ein kleinen Abstecher in die Kriminalistik gönnt sich der Autor mit dem mordenden Gärtner, der anfangs die Verdächtigenliste anführt. Auch das Klischee, dass der alte Kriminalist nicht loslassen kann und seinem nachfolgenden Sohn immer in die Quere kommt passt dazu. Einen Seitenstrang hat der Autor noch geschickt mit der nervenden Schwester von Hinnerk aufgebaut. Die Erzählung der Story ist natürlich sehr gut nachzuvollziehen und die Spannung passt für diesen Krimi auch
Ich mag Oma Käthe, ob auf Sylt oder im Saarland, mit ihrer erfrischenden Sicht auf die Dinge, die auch vor Reichen nicht halt macht. Dieses Wesen ist durch ihre Offenheit gekennzeichnet und das gefällt mir besonders. Ich kann auch diesen Krimi wieder gut empfehlen, er ist amüsant und spannend.

Bewertung vom 01.07.2025
Blindspiel
Seeck, Max

Blindspiel


ausgezeichnet

Sascha, ein Junkie, braucht Geld, da er Schulden hat. Da kommt ihm der geklaute Apple Computer ganz recht. Doch als es plötzlich klingelt, ahnt er schon Böses. Sein Gefühl rügt ihn nicht, der Fremde erschießt ihn. Die Kripo beschäftigt aber erst einmal ein weiterer Mord. Den an einer Frau, die ganz in weiße Farbe getaucht ist und eine schwarze Schachfigur im Hals stecken hat. Der Chef der Kripo bezieht Milo, einen Profiler, mit in die Ermittlungen ein, da es sich wohl um einen Serientäter handelt. Das ist allerdings für die anderen Mitglieder der Kripo so nicht klar und es sind auch nicht alle mit Milo einverstanden. Doch Milo hat auch im privaten Bereich Probleme, da er und seine Frau wegen eines Kinderwunsches zu sehr extravaganten Lösungen greifen. Doch für Milo geht es mit dem Morden weiter und die Theorie des Serientäters nimmt Fahrt auf.
Der Thriller „Blindspiel“ von Max Seeck ist ein Roman, der in Finnland spielt und ein sehr interessantes Thema behandelt, Schach mit Menschen. Das Cover finde ich ein bisschen düster, von der Vorstellung passt es genau zu Finnland im Winter oder Spätherbst, ein See eine Hütte und Dunkelheit. Die Morde in ein Schachspiel zu integrieren und tote Menschen als Figuren zu benutzen, finde ich krass Der Profiler Milo ist Spezialist bei Serienmorden und wird zu Hilfe gerufen. Doch Milo kämpft mit seinen eigenen, privaten Problemen, die aber auch auf seine Arbeit sich niederschlagen. Denn eines bezieht sich auf seine Mutter Liisa, die allerdings Rechtsmedizinerin ist und er mit ihr bei diesem Fall in ständigem Kontakt steht. In diesem Zusammenhang damit steht auch sein Stiefvater Stanislaw, ein ukrainischer Geheimdienstler, der allerdings auch seine Rolle bekommt. Ansonsten ist die Kripo noch wichtig, denn Minka, Robbe, Markus Saaloma und Kalle Avist die den Täter jagen, mit ihren Mitteln. Der Gegenspieler ist hochintelligent und wird nur Bobby genannt, nach dem amerikanischen Großmeister im Schach Bobby Fischer. Es ist wie ein Katz und Maus Spiel, das die Kripo und Milo veranstalten und sie irgendwie keine konkreten Hinweise haben, was sich natürlich im Lauf des Buches ändert. Aber es ist schon spannend zu sehen, wie der Profiler immer wieder von seiner Vergangenheit und seinen Problemen eingeholt wird. Dem Autor gelingt es ganz geschickt die Spannung immer wieder anzukurbeln und bis zum Ende zu steigern, denn er hat immer wieder Twitches eingebaut.
Ich finde den vorliegenden Thriller sehr lesenswert, da er die Spannung kontinuierlich aufbaut und es gelingt den Leser an dem Blindspiel zu beteiligen. Ich finde es ist ein typischer finnischer Thriller, der auch zeigt, was die Hauptfiguren außerhalb ihres Berufes umtreibt.