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Kokoloreslot

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 23.07.2025
Detektiv Stanley und das Geheimnis im Museum
Tunnicliffe, Hannah

Detektiv Stanley und das Geheimnis im Museum


ausgezeichnet

Einbruch im Museum! Detektiv Standley nimmt den Fall an. Da ahnt er noch nicht, wo ihn das noch hinführen wird…

Er ist niedlich, wie die meisten Hunde, gleichzeitig aber gewissenhaft in seiner Arbeit als Detektiv. Als Kind kann man seinen schlauen Ausführungen trotzdem gut folgen und hat Spaß beim genauen hinsehen und eindenken. Wie es sich für einen Krimi gehört, stehen die Rätsel und deren Lösungen im Mittelpunkt. Trotzdem haben wir auch mit Standley mitgefiebert, der sich aus einer heiklen Lage befreien muss. Überraschungen gibt es also auch!

Bestens geeignet für jüngere Kinder ab 6 Jahren, die so an Comics herangeführt werden. Es gibt wenig Text und die einfache Sprache ist der Altersempfehlung angemessen. Die großen, bunten Illustrationen sind ansprechend. Cartoonhaft ja, aber mit einem klaren Zeichenstil, die auch Mimik deutlich erkennen lässt und einer einfachen Anordnung. Kein überladenes Gewusel, trotzdem gibt es einiges zu sehen.

Wir fanden es super. Ein altersgerechter Krimi-Comic, bei dem es Spaß macht, mitzurätseln und der superlustig ist.

Perfekt für kleine Detektive und Detektivinnen, ohne viel Text, aber einer spannenden Story, bei der es viel zu sehen gibt. Für die ganze Familie und auch mehrere Kinder in unterschiedlichen Altersstufen gut geeignet.

Bewertung vom 23.07.2025
Strandgut
Myers, Benjamin

Strandgut


gut

Benjamin Myers Schreibweise ist behutsam, hat poetische Züge und trägt sachte durch den Roman. Das hat mir am besten gefallen. Der Inhalt war leider nicht nach meinem Geschmack. „Strandgut“ greift zwei unglückliche Menschen auf, die gegenseitig Veränderung in ihrem Leben anstoßen. Thematisch lässt sich ein Muster zu vergangen Werken des Autors erkennen, aber diesmal verlaufen die Entwicklungsprozesse doch etwas anders. Eine unerwartete Einladung für einen Auftritt auf einem Soul-Festival gibt dem ehemalige Soulsänger Bucky eine neue Perspektive. In England ist er noch immer einer Star. Dort lernt er Dinah kennen, die sich um ihn kümmert und zu ihm aufsieht. Der 70-jährige Bucky ist ein gebrochener Mann, süchtig, voller Trauer und Dinah eine unzufriedene Frau mit familiären Problemen, die sich kümmert. Sie tun sich gut, aber zu einem hohen Preis. Bei mir hinterließ der Roman einen schalen Beigeschmack. Ich ahnte, wohin die Geschichte führt und unterwegs verlor ich das Interesse, obwohl es bewegende Momente gab. Es wurde mir eine Note zu schwermütig, langatmig, klischeehaft und der Humor reichte mir nicht aus, um den deprimierenden Grundton zu durchbrechen. „Strandgut“ ist toll geschrieben, aber konnte mich inhaltlich leider nicht nicht für sich gewinnen.

Bewertung vom 23.07.2025
Reset
Grandl, Peter

Reset


sehr gut

Ich habe diesen spannenden Pageturner verschlungen, der den Titel zum Thema macht und auf zeigt, was KI, Deepfake und Co. in den falschen Händen anrichten können. Die Menschheit braucht dringend ein Reset, denn Wahrheit und Lüge ist kaum noch voneinander zu entscheiden, nachdem Fake News die Medien fluten. Ein Hacker versucht, herauszufinden, wer dahintersteckt. Ein Team aus Fachleuten versucht Lösungen zu finden und andere haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Wahrheit zu verbreiten. Superintendent Valentine O’Brien versucht, seine Schwester zu finden. Dies erscheint im Chaos nahezu banal, bildet aber den Kern der Geschichte.
Nachdem ich etwas gebraucht habe, um mich an die viele Personen und die vielen Sichtwechseln zu gewöhnen, packte es mich spätestens bei dem Kampfjet und seinem Piloten Wolf, der sich weigert, das Passagierflugzeug abzuschießen.
Besonders gefallen hat mir das Hintergrundwissen, das der Autor, nach zahlreiche Gespräche mit Fachleuten, eingebaut hat. Das hat es für mich glaubhaft gemacht, während andere Sachverhalte vor allem dazu dienten, die Spannung aufrecht zugerhalten und weniger glaubhaft waren. Es wirkt trotzdem sehr real, vermischt Realität und Fiktion und verstärkt das Gefühl einer realen Bedrohung, die sich nicht leugnen lässt. Das macht ein groben Reiz dieses Buches aus. Mit dem Ende und der Aufklärung bin ich nicht ganz zufrieden, schätze aber den hohen Unterhaltungswert. Wer eine Weltkatastrophe, Action und Spannung braucht, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 23.07.2025
Durch das Raue zu den Sternen
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen


ausgezeichnet

„Durch das Raue zu den Sternen“ ist eine anrührende Mutter-Tochter-Geschichte aus der Perspektive eines Kindes, das seine Mutter vermisst und das große Träume hat und keinen Zweifel daran, dass sie es erreichen wird.

Die 13-jährige Arkadia schreibt aus eigener Perspektive über ihren großen Traum vom Singen und ihrem Wunsch, das ihre Mutter zurückkehrt. Sie hofft, durch ihre Begabung beides zu schaffen, wenn sie nur im Knabenchor aufgenommen wird. Traurigkeit und Freude sind hier nah beieinander. Auf der einen Seite die kindliche Hoffnung und der eiserne Wille und auf der anderen Seite die unbeantworteten Fragen, die Ungewissheiten, die Hindernisse, die Traurigkeit. Arkadia ist beharrlich, selbstbewusst und kämpferisch. Sie ist eine Außenseiterin, ein riesiges Talent, der man das Beste der Welt wünscht. Ihre emotionale Reife und Intelligenz machen sie zu einer tollen Hauptfigur, von der man einiges lernen kann, obwohl sie so jung ist. Die Textabschnitte sind kurz, manchmal nur eine Seite. Das Buch hat mehrere Kapitel in 5. Sätzen. Dazu der einfach Schreibstil, der leicht zu lesen ist und authentisch für eine 13-jährige Hauptfigur. Es ist keine aufregende und vollgestopfte Geschichte, aber sie geht zu Herzen und während des Lesens konnte ich entspannen und mich von dem Text mitziehen lassen. Dabei hatte ich den Eindruck, ich lese etwas ganz besonderes, was ich so noch nie gelesen habe.

„Durch das Raue zu den Sternen“ ist ein ungewöhnliches Buch mit ernstem Hintergrund, das nicht gleich alles preisgibt. Schwer fand ich es aber nicht. Viel mehr eindrucksvoll geschrieben und sehr lebendig. Dazu Humor, den ich sofort mochte. Traurig ja, aber auch unvergesslich schön.

Bewertung vom 23.07.2025
Die Geschichte des Klangs
Shattuck, Ben

Die Geschichte des Klangs


sehr gut

Ben Shattuck hätte sicherlich einen dickeren Roman schreiben können, aber er entschied sich, auf wenigen Seiten eine Kurzgeschichte zu erzählen, die von der ersten Liebe zweier Menschen handelt, deren Leben unterschiedlich verlaufen ist. Da wäre Lionel, der ein Packet erhält, dass ihn an seine Jugendliebe David erinnert. Verschickt hat das Packet Annie, die mit ihrer Jugendliebe Henry verheiratet ist. Eine Erfahrung, die Lionel verwehrt bleibt. Geht die erste Liebe nie wirklich gut aus? Was ist, wenn die besten Jahren schon vorbei sind? Ist Kummer im Leben wertvoll? Es ist die zarte Sprache, die mir gefallen hat und die kleinen Dinge, die Ben Shattuck so treffend beschreibt. Dadurch konnte ich ganz eintauchen, mich berühren und zum Nachdenken bringen lassen. Immer wieder folgt man den Gedanken über Musik und den Naturbeschreibungen. Ein kluger Roman voller Fülle, mit genau der richtigen Anzahl an Seiten, wie ich finde.

Bewertung vom 23.07.2025
Die Probe
Kitamura, Katie

Die Probe


sehr gut

Der Anfang in Kombination mit dem Klappentext macht absolut neugierig, denn s geht um eine erfolgreiche Schauspielerin, deren Name nicht genannt wird, die auf einen jungen Mann trifft. Sie sind für ein gemeinsames Mittagessen im Restaurant und er behauptet, ihr Sohn zu sein, obwohl das unmöglich ist. Als ihr Mann im Restaurant auftaucht, nimmt das Drama seinen Lauf. Daraus entwickelt sich langsam ein psychologisches Vexierspiel. Das Auseinandersetzen mit lebensverändernden Fragen der Gegenwart und Vergangenheit. Der prägnante Schreibstil ist intensiv, sogar beklemmend, aber treffsicher und ebenso fordernd wie die Story selbst. Manch (für mein Empfinden) überflüssige Ausschweifung hätte es nicht gebraucht und machte den Roman an manchen Stellen langatmig, aber insgesamt fand ich ihn psychologisch interessant - vor allem im zweiten Teil es Buches, der alles auf den Kopf stellt.
Mir hat besonders gefallen, dass es ein Roman ist, der es einem nicht so einfach macht. Vieles bleibt ungeschrieben und der eigenen Interpretation überlassen. Literatur darf auch verwirren oder mit dem Schein spielen. Ganz besonders darf sie Fragen nach der Wahrheit aufwerfen. Diese „Probe“ ist Katie Kitamura elegant gelungen. Keine leichter Lesestoff, aber lohnenswert.

Bewertung vom 23.07.2025
Schattengrünes Tal
Hauff, Kristina

Schattengrünes Tal


sehr gut

Der Roman von Kristina Hauff ist wie ein unbehaglicher Besuch im Schwarzwald, wo die Buchhalterin Lisa mit ihrem Mann Simon lebt und im Hotel ihres Vaters arbeitet. Mit einem neuen Hotelgast und der Person um Daniela kommt etwas Unheilvolles ins Dorf.

Die bedrohliche Spannungslage und den guten Schreibstil möchte ich gleich hervorheben, weil sie mich praktisch eingesaugt haben und den so gegensätzlichen Charakteren die passende Bühne bieten. Die treuherzige Lisa wird von der meisterlichen Daniela manipuliert, förmlich von der Bühne gedrängt. Das war für mich aufreibend und alles hat sich bei mir gesträubt, was wiederum für die Figur spricht. Das machte es bedrückend, aber ganz schön spannend. Wo das hinführt bleibt nämlich lange ungewiss und meine Neugier sorgte dafür, dass ich jede freie Minute weiterlesen wollte. Ein großer Pluspunkt. Auch die Hintergründe werden ideal dosiert aufgedeckt. Dabei schlüpft man in vier ganz unterschiedliche Sichtweisen. Dass sich am Ende alles überschlägt, war dann überraschend und mir etwas zu abrupt. Aber ich fand das Buch so spannend und geheimnisvoll, dass ich es empfehlen würde.

Bewertung vom 05.06.2025
Ruppi Rüpelfisch
Stenneken, Rouven

Ruppi Rüpelfisch


ausgezeichnet

Ruppi Rüpelfisch benimmt sich wie ein echter fieser Antipath. Er ärgert seine Meeresfreunde und hat als einziger Spaß dabei. Den kann man doch gar nicht mögen, oder? Der Schreck darüber ist den Tieren deutlich anzusehen, deshalb wundert es nicht, als sie mit Ruppi ein Machtwort sprechen. Der reagiert verständnislos und macht sich auf, neue Freunde zu finden. Doch so allein im Meer, kann es ziemlich brenzlig werden. Dabei begegnet Ruppi einem Hai, und diese Begegnung hält eine lehrreiche Lektion für ihn bereit.

Diese Bilderbuch ist ein Leseerlebnis für die ganze Familie, die man nach Belieben erweitern kann. Den QR-Code zu scannen, birgt die zusätzliche Möglichkeit, sich für eine halbe Stunde mit Musik vorlesen zu lassen. Vorleser und acht Songs wechseln sich ab. Wir fanden es sehr gut vorgelesen und auch die Lieder kamen bei uns gut an. Pfiffige und wertvolle Texte, gängiger Sound - mal rockig, mal ruhig. Alles passend zur Situation und ergänzend zur Geschichte. Dabei kindgerecht, aber modern. Der ein oder andere Ohrwurm ist auch dabei. Wer darauf lieber verzichtet, kann ganz klassisch in eigenem Tempo das Buch (vor-)lesen.

Geschrieben hat das Rouven Stenneken, der auch die Songs dazu gemacht hat. Es handelt vom Streiten, Vertragen und greift damit Inhalte auf, die Kinder interessieren. Die Geschichte zeigt, wie wertvoll Freundschaft und Vergebung ist, aber auch das geschenkte Vertrauen und das Besinnen auf die eigenen Stärken, um sie für etwas Gutes einzusetzen. Eine durchweg positive Botschaft. Durch die klangvollen Reime macht es großen Spaß, das Buch vorzulesen. Für Kinder ist die Geschichte mitreißend und spannend. Die Gefühle lassen sich von den Meeresbewohnern leicht ablesen und das Ende könnte sie überraschen. Die Illustrationen sind von Simone Leiss-Bohn und maritim, farbenfroh, stimmungsvoll und positiv. Selbst der etwas unheimliche Hai wird ganz bedacht so dargestellt, dass Kinder keine Angst bekommen sollen.

Ein durchdachtes Konzept, mit ganz viel Leidenschaft umgesetzt, niedlichen Details versehen und damit für Groß und Klein ein tolles Bilderbuch, das keine Wünsche offen lässt.

Bewertung vom 05.06.2025
Komm mit in die Welt von morgen!
Diehl, Katja

Komm mit in die Welt von morgen!


ausgezeichnet

Hope, so heißt die Hauptfigur, zeigt die Welt von morgen und das Leben von Kindern in der Zukunft, wie es sein könnte. Es ist eine alternative Zukunft zur Autowelt, in der Kinder gerade großwerden. Besonders die Straße, die zum Spielplatz wird, wurde mit Staunen betrachtet. Es sind neue Ideen dabei, aber auch Sachen, die jetzt schon vereinzelt umgesetzt werden. Eigentlich war da einiges dabei, was wir toll finden und am liebsten schon heute nutzen würden. Der positive Grundgedanke ist erkennbar und der Wunsch nach mehr Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und klimaneutraler Mobilität. Am Schluss gibt es noch Anregungen und ein Glossar.
Die roten Infokästen sind für Eltern und Bezugspersonen, was man auch gut an Schrift und Größe erkennen kann. Sie liefert Informationen, zum besseren einordnen. Der Spielgedanke ist auch da. Auf jeder Doppelseite versteckt sich (mindestens) ein Huhn. Die stellen auch mal Fragen, die sich direkt an die Kinder richtet. Ansonsten ist es einen kindgerechten Vorlesetext, wo Hope in die Vergangenheit (unsere Gegenwart) blickt und sich mit der Familie darüber unterhält, wie es früher war.
Ich finde es gut, dass Minderheiten hier mehr Aufmerksamkeit bekommen. Das passt zum Buch, das für Vielfalt und eine bessere Zukunft steht. Es lädt zum Nachdenken, Ausprobieren und Diskutieren ein. Uns hat das Buch gefallen und es ist spannend für Kinder, sich solche Ideen weiter auszumalen und mit anderen darüber zu sprechen.

Bewertung vom 05.06.2025
Nachtlügen
Surborg, Lisanne

Nachtlügen


gut

Isra ist ein talentierter Nachtalb. Mit zahlreichen Schlüsseln in der Tasche, dringt sie nachts in die Wohnungen und Häuser ein und tauscht die guten Träume der Schlafenden gegen Albträume. Dabei hat sie einen Mann so sehr geängstigt, dass er im Schlaf gestorben ist. Das hat natürlich Folgen, denn es gibt eine Gesellschaft, die das Vorgehen beaufsichtigt. Wie Isra dann eine Verschwörung aufdeckt, hat schon was von einem Krimi.
Klingt düster? Ist es auch. Eine heile Welt sucht man hier vergebens. Neben der Finsternis findet sich aber auch schräger Humor. Jedes Kapitel endet mit einem Intermezzo und Hintergrundwissen zu den Nachtalben. Also erfährt man nur Häppchenweise mehr.
Es geht überwiegend um Träume und Albräume, aber auch um Liebe und Freundschaft. Das ergibt eine gute Mischung, die mit Schwermut, Magie und Atmosphäre erzählt wird.
Ich habe mich mit den Intermezzos schwergetan, weil sie meinen Lesefluss unterbrochen haben. Ich hätte mir auch mehr Spannung gewünscht und empfand es schon sehr düster. Das muss man mögen. Sehr gefallen hat mir, wie die Albträume entstehen und Isra ihr Talent entfaltet.