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Benutzername: 
Giselas Lesehimmel
Wohnort: 
Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 779 Bewertungen
Bewertung vom 26.07.2025
Himmel ohne Ende (eBook, ePUB)
Engelmann, Julia

Himmel ohne Ende (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung

Der letzte verpasste Sommer

Die 15-jährige Charlie trauert ihrem Vater nach, der die kleine Familie verlassen hat, als sie noch ein 6-jähriges Mädchen war. Ihre beste Freundin Kati und Sitznachbarin in der Schule wendet sich ebenfalls von ihr ab. Ihre Mitschüler genießen die Sommerferien. Sie ist mit ihren Selbstzweifeln allein.

Ihre Mutter arbeitet Schicht als Krankenschwester und schläft auch oft tagsüber. Sie versucht stets für Charlie da zu sein und ein offenes Ohr für deren Probleme zu haben. Charlie möchte ihre Mutter nicht zusätzlich belasten und schweigt.

Charlie ist ein liebes Mädchen, das in ihren negativen Gedanken gefangen ist. Sie hat die Trauer um ihren Vater nie richtig ausgelebt. Auch ihre Mutter hat sich hinter einer Fassade versteckt und sich stets gut gelaunt gezeigt. Das fand ich echt schade, weil gemeinsam trauern und richtig weinen beiden gutgetan hätte.

Ich denke mal, wegen ihrer depressiven Stimmung hat sich auch ihre beste Freundin von ihr abgewendet. Charlies Leben ändert sich schlagartig, als im neuen Schuljahr die Klasse einen Neuzugang bekommt, der sich als Kornelius vorstellt. Der große, blonde Junge bekommt sofort den Spitznamen Pommes verpasst. Pommes nimmt es mit Humor und findet schnell Freunde. Er ist jetzt Charlies Sitznachbar und schon bald ihr bester Freund. Ihre Einsamkeit hat ein Ende. Alles könnte so schön sein, doch dann verliebt sich ihre Mutter.
Sie muss bald erkennen, dass nicht die anderen Schuld an ihrer Einsamkeit und ihren Unzulänglichkeiten haben. Es passiert ja eigentlich nur das, was ihre negativen Gedanken erschaffen. Ihr bester Lehrer ist Pommes. Seine positive Ausstrahlung ist allein seiner Einstellung zum Leben geschuldet. Dabei hat der Junge auch ein schweres Päckchen zu tragen. Seine familiäre Situation ist sehr schwierig und verlangt ihm wirklich viel ab.

Besonders süß fand ich Charlies Freundschaft zu ihrem Meerschweinchen Markus. Das einzige Meerschweinchen auf der Welt, das allein sein konnte.
Bei ihrer Großmutter sprach sie sich stets alles von der Seele. Die Dialoge waren sehr berührend und hilfreich für das junge Mädchen. Die warmherzige, beeindruckende Frau fand ich sehr sympathisch.

Ich habe ein Jahr mit wunderbaren Menschen erleben dürfen. Diese Teenagerprobleme kann man wirklich in jeder Altersgruppe finden. Besonders gut hat mir gefallen, dass ich auch die anderen Charaktere näher kennenlernen durfte. So habe ich bei sämtlichen Figuren meine negative Meinung geändert. Vor allem bei Kate! Wieder einmal wurde mir bewusst, dass das Bild, welches wir von anderen Menschen zeichnen, oftmals nicht der Wahrheit entspricht. Hinter so manchem selbstbewussten Auftreten verbirgt sich oft ein tieftrauriger und ängstlicher Mensch.

Pommes ist der beste Freund, den man sich wünschen kann. Doch auch ihm gelingt es nicht immer, Versprechen einzuhalten. So wird das Vorhaben, mit Charlie nach Paris zu reisen, erstmal auf Eis gelegt, da Pommes andere Pläne dazwischen gekommen sind.
Das Gefühl, ständig alles falsch zu machen, bringt Charlie in eine verzwickte Situation, die für ihre Freundschaft eine große Zerreißprobe darstellt.

Fazit

Der Diogenes Verlag ist ein Garant für gute Bücher. "Himmel ohne Ende" ist wieder so eine Geschichte, bei der ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Die Autorin hat ernsthafte Themen mit einem poetischen Schreibstil verwoben und damit verhindert, dass die Story in ein depressives Loch fällt.

Zitate aus dem Buch:

... wenn man geboren wird, ist man eine Idee und dann wird man eine Mischung aus allem, was man erlebt, und allen, die man trifft.
Vielleicht sind wir hier schon im Himmel. Wir wissen es nur noch nicht.

Ich wollte ja nichts als das zu leben versuchen, was von selber aus mir herauswollte. Warum war das so sehr schwer? (Deminan von Hesse)

Sie beschreibt das ganz normale Leben mit all ihren schönen und traurigen Momenten. Es gab zwei Szenen, die mir sehr nahe gegangen sind. Die solltet Ihr aber selbst entdecken. Es gab auch lustiges beim Trampolin hüpfen mit dem Freund der Mutter. Ein bisschen verrate ich noch: Charlie wird kein Einzelkind bleiben. Vor dem Eiffelturm hat sie auch gestanden ...

Eine klare Empfehlung und ein großes Dankeschön, an Julia Engelmann. Für mich war das Buch eine sehr gelungene Überraschung.

Bewertung vom 22.07.2025
Wild wuchern
Köller, Katharina

Wild wuchern


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Beste Literatur zur Selbstfindung

Marie flüchtet panisch einen Berg in Tirol hinauf. In ihrem Rucksack befindet sich überwiegend sinnloses Zeug, da sie die Flucht von ihrem Ehemann in Wien nicht geplant hatte. Ihr Ziel ist die Hütte ihrer Cousine Johanna, die dort seit vielen Jahren wie eine Eremitin lebt und Tiere mehr schätzt, als Menschen. Marie ist sich sicher, dass Johanna besonders *SIE* als störend empfinden wird, womit sie sich wirklich nicht täuscht.

Als Erstes möchte ich die österreichische Mundart erwähnen, die mir das Gefühl gegeben hat, wirklich in einer Hütte in Österreich zu sein. Die bergige Einöde hatte nicht nur für Marie etwas Meditatives; auch ich habe beim Lesen ein paar Gänge heruntergeschaltet.

Johanna redet kaum ein Wort mit Marie. Die Ausreißerin aus Wien ist ihr schon arg lästig und erinnert sie an Dinge aus der Vergangenheit, an die sie nicht mehr erinnert werden möchte. Dennoch pflegt sie die Goldmarie gesund. Der Weg zu ihrer Hütte war beschwerlich und so eine verwöhnte Wienerin wird von den Witterungen in den Bergen schnell krank.

Marie findet so ziemlich alles ekelhaft in Johannas Hütte. Die Bettdecke stinkt nach Ziegen und im oberen Stockwerk hausen Mäuse. Es gibt nur kaltes Wasser und karges Essen. Marie hilft rund um die Hütte und kocht das Mittagessen. Sie lernt Zäune ausbessern, das Dach auf der Hütte reparieren und mit einer Sense das Gras zu mähen. Nach einiger Zeit bemerkt sie jedoch, wie gut ihr das einfache Leben bekommt. Selbst das spartanische Essen schmeckt ihr mittlerweile nach der schweren Arbeit ausgezeichnet. Sie erfreut sich an dem Anblick eines Hirschen, den sie eigentlich nur aus dem Zoo kennt.

Obwohl ich so ausgezehrt bin, fühle ich mich stärker. Wacher. Durchbluteter. Sauerstoffdurchzogener. Da ist eine ganz neue Kraft in mir drinnen, eine urige Kraft. (Seite 72)

Spiegel gibt es keinen, was ihr den Stress nimmt, immer perfekt aussehen zu müssen. Nur im Brunnenwasser sieht sie ihr verzerrtes Antlitz. Doch die Uhr tickt! Johanna will nicht, dass sie bleibt ...

Kein Krimi könnte für mich spannender sein, als dieses Buch. Die Frage, was denn genau passiert ist, wird bis zum Ende aufrecht gehalten. Sei es die Flucht von Marie oder die selbstgewählte Einsamkeit von Johanna, die ihre Ziegen und eine Eule mehr liebt, als die Gesellschaft von Marie.

Familiäre Begebenheiten aus der Vergangenheit kommen langsam und sehr zögerlich ans bergige Tageslicht. Sie beantworten nach und nach die Fragen, die mich durch die Geschichte getrieben haben. Ich fand sie sehr traurig und habe mich dennoch darüber gefreut, wie sich die Cousinen wieder näher gekommen sind.

Fazit

Ich habe als Kind wahnsinnig gerne Heidi gelesen und somit dieses Buch geliebt, da ich einige Parallelen erkennen konnte. Sei es der Großvater von den Cousinen oder deren Mütter, die mich beide ein bisschen an Frau Rottenmeier erinnert haben. Warum das so ist, empfehle ich Euch selbst zu erkunden.

Der Schreibstil ist wahnsinnig charmant, was dem österreichischen Dialekt geschuldet ist. Die Geschichte enthält schwierige Themen, die den einen oder anderen triggern könnten. Gewalt in der Ehe und gegenüber Tieren.


Es sind Krimielemente enthalten, die der zwei Frauengeschichte Spannung einhauchen. Das Ende hat mich leider nicht überzeugen können. Die Dinge entwickelten sich für meinen Geschmack zu abrupt und haben eine ganz wichtige Frage offen gelassen.

Eine klare Empfehlung, trotz Kritikpunkte.

Danke, Katharina Köller. Bitte mehr davon.

Bewertung vom 20.07.2025
Im Leben nebenan (eBook, ePUB)
Sauer, Anne

Im Leben nebenan (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung

Zwei Versionen eines Lebens

Wenn man selbst kein Kind zur Welt gebracht hat, stellt man sich ein Leben mit einem Baby sehr harmonisch und relaxt vor. Das Schmusen mit dem süßen Familienzuwachs, die vielen Treffen am Spielplatz mit anderen Müttern und die damit verbundenen, hilfreichen Gespräche. Vor allem die viele Freizeit, die eine frisch gebackene Mutter jetzt hat. Doch, so einfach ist es nicht. Anne Sauer erzählt uns abwechselnd von Toni ohne und von Antonia (Toni) mit Kind.

Toni macht eine sehr krasse Erfahrung. Nach unendlich vielen Versuchen, mit ihrem Freund Jacob ein Kind zu bekommen, erwacht Antonia eines Morgens in einer piekfeinen Wohnung, mit einem Baby auf dem Bauch. Der Blick aus dem Fenster verrät ihr, dass sie sich an ihrem Heimatort befindet. In dieser Parallelwelt ist sie mit ihrer früheren Liebe Adam verheiratet. Die Schwiegermutter ist stets präsent und hilft Antonia, rund um die Versorgung des Babys und dem Haushalt.

Toni hat sich mittlerweile damit abgefunden, kinderlos zu bleiben. Sie will keine Liebe mehr, die abhängig von Fruchtbarkeitskurven ist; und erst recht nicht mehr auf Teststreifen pinkeln. Nie wieder will sie eine Fehlgeburt erleiden. Das Leben ohne Kind hat doch auch seine schönen Seiten. Ein Urlaub allein am Meer hat ihr unheimlich gut getan; besonders der Wunsch, sich einfach sinken zu lassen.

Alle wollten, dass sie Kinder will. Aber niemand hatte sie darauf vorbereitet, keine Kinder bekommen zu können. (Seite 45 auf dem Reader)
Antonia muss lernen, mit einem Baby zurechtzukommen, an dessen Geburt sie keine Erinnerung hat. Nichts an diesem Leben ist ihr vertraut. Sie ist ständig müde und müht sich damit ab, ein Baby zu stillen. Wem und wie kann sie mitteilen, dass sie sich im falschen Leben befindet, und in der Realität kinderlos ist?

Das Buch könnte ein Trostpflaster für junge Mütter, sowie kinderlos gebliebene Frauen sein, da beide Seiten sich verstanden fühlen dürften. Zum einen, der verzweifelte Versuch Mutter zu werden - zum anderen, der oftmals sehr beschwerliche Alltag mit einem Baby.

Der Schreibstil der Autorin ist emotional, stellenweise humorvoll und unglaublich mitreißend. Jede Frau dürfte sich - mehr oder weniger - in dieser Geschichte wiederfinden. Die Figuren sind wunderbar gezeichnet und die zwei verschiedenen Leben haben mir das Gefühl gegeben, Antonia befindet sich in einem Paralleluniversum. Oder befindet sich Toni darin?

Bei Toni und Antonia handelt sich um ein und dieselbe Frau, die sich in verschiedenen Lebenskonstellationen befindet. In Beiden konnte ich stets eine tiefe Verzweiflung spüren. Besonders die Antonia-Version hat mich sehr berührt. Wie eine Mutter, einem für sie fremden Kind, immer näher kommt, fand ich sehr berührend.

Welches Leben ist denn nun real? Diese Frage versucht mein Kopf gerade selbst zu beantworten und sämtliche Interpretationen kommen darin zum Einsatz.

Fazit

Eine Frau mit zwei verschiedenen Leben hat mich in ihre Geschichte hineingezogen und vor ihrem Ende nicht mehr herausgelassen.

In einer wunderschönen Sprache hat Anne Sauer die Vor- und Nachteile einer Mutterschaft bildlich dargestellt. Ebenso das Leben als kinderlose Frau.

Die Hauptfigur Antonia (Toni) ist authentisch in beiden Versionen gezeichnet. Die Nebenfiguren sind wunderbar in die Geschichte integriert.

Vor allem der Leidensweg von Toni zeigt, wie schwer es für eine Frau sein kann, sämtliche Behandlungen über sich ergehen zu lassen, die am Ende erfolglos bleiben.

Das Ende lädt dazu ein, eine Antwort zu finden. Meine Vermutung dazu möchte ich nicht verraten. Ich empfehle Euch, die Geschichte selbst zu entdecken.

Von mir eine klare Empfehlung. Danke, Anne Sauer

Bewertung vom 16.07.2025
Drei Magier und eine Margarita
Marie, Annette

Drei Magier und eine Margarita


ausgezeichnet

Meine Meinung

Ein magischer Spaß

Mit Tori hat die Autorin eine Hauptfigur gezeichnet, die mir von Anfang an sehr sympathisch war. Die Studentin lebt bei ihrem Bruder, da sie sich noch keine eigene Wohnung leisten kann. Tori jobbt als Kellnerin in verschiedenen Lokalen; fliegt aber überall innerhalb kürzester Zeit in hohen Bogen raus. Ihre Schlagfertigkeit - im wahrsten Sinne des Wortes - ist in Speiselokalen unangebracht. Als ihr die Stellenanzeige eines dubiosen Pubs förmlich entgegenfliegt, bewirbt sie sich und darf einen Abend Probe arbeiten. Schon bald stellt sie fest, dass sie es mit Magiern und deren verschiedenen Fähigkeiten zu tun hat.

Gleich am Anfang erlebt man die erste Kündigung von Tori und ich meinen ersten Lachanfall! Ihre Schlagfertigkeit ist einfach nur köstlich und für meinen Geschmack sogar wirklich angebracht. Leider nur für meinen.

Doch in dem dubiosen Lokal ist ihr loses Mundwerk sogar angebracht und von ihrer neuen Chefin gerne gesehen. Wie sonst soll sie sich bei unfreundlichen, ungehobelten Magiern durchsetzen, die sie entsetzt fragen: Bist du ein Mensch? Da kommt dann der Cocktail Margarita schon mal anderweitig zum Einsatz ....

Ehrlich gesagt war ich mir nicht sicher, ob Tori eventuell auch magische Fähigkeiten besitzt. Normalerweise hätte sie das Pub gar nicht finden dürfen; geschweige denn eine Stellenanzeige. Nur Magiern und Gildenmitgliedern ist dieses Privileg vorbehalten.

In den drei Magiern Aaran, Kai und Eszran findet sie starke Verbündete, mit denen sie gefährliche Abenteuer erlebt. Während die drei Männer bei Kämpfen ihre Magie einsetzen, muss bei Tori der Regenschirm herhalten.

Die temporeiche Geschichte konnte mich blendend unterhalten. Es gab einige Überraschungsmomente, mit denen ich nicht gerechnet habe. Das heiße Küsse fallen war vorhersehbar, hat aber keinen zu großen Raum eingenommen.

Fazit

Eine klare Empfehlung von mir an alle, die eine temporeiche, humorvolle Geschichte mögen, ohne Logik zu erwarten. Aber mal ehrlich: sind kämpferische Magier, mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, real? Ich habe mich sehr gerne von Tori durch gefährliche Abenteuer führen lassen.

Danke, Annette Marie. Ich freue mich auf das nächste Abenteuer.

Bewertung vom 13.07.2025
Alles muss man selber falsch machen
Schröder, Alena

Alles muss man selber falsch machen


ausgezeichnet

Meine Meinung

Humorvolle Geschichtensammlung aus dem ganz normalen alltäglichen Wahnsinn



Dieses kleine, wunderschöne Büchlein enthält Kolumnen, die unter anderem in der Brigitte erschienen sind. Da ich nie Zeitschriften lese, habe ich natürlich keine einzige gekannt.

Zwischen Windeln und Leidenschaft - Ansichten einer reifen Feder. (Titel aus dem Vorwort)
Dieses Windel-Dings hätte laut KI der Titel für dieses Buch sein sollen. Alena Schröder hat jedoch ihren eigenen Kopf; sowie eigene Ideen für ihre Buchtitel. Dennoch herzlichen Dank Frau Schröder, dass sie mit uns ihre KI-Erfahrung geteilt haben. Ich habe Tränen gelacht.

Die Autorin beschreibt den normalen, alltäglichen Wahnsinn auf sehr humorvolle Weise, die mir durchgehend ein Grinsen ins Gesicht gezaubert hat. Ich betrachte jetzt Wespen mit anderen Augen und versuche mir ein Beispiel an ihnen zu nehmen. Autsch! Aber nur aus der Ferne!!!

In einigen Geschichten habe ich mich selbst erkannt. Große Handtasche und die Krutschelschublade für mein inneres Kind, welche ich beide nun nie mehr ausmisten kann, ohne ein paar Lachtränen zu vergießen.

Ob Kindererziehung oder Sport - alles bekommt eine humorvolle Note verpasst. Nach dem Beenden des Büchleins stellt man sich automatisch die Frage: Warum sich über Dinge aufregen? Mit Humor wird alles leichter. Eine Kugel Eis, (egal wie teuer,) um sich zusätzlich das Leben zu versüßen, ist ja jetzt wirklich keine schlechte Idee.

Alena Schröder scheint aus ihrem eigenen Leben zu erzählen. So mein Eindruck. Sie nimmt sich nicht allzu ernst und ihre Selbstreflexion wirkt sehr sympathisch. Ich mag Menschen, die sich selbst auf die Schippe nehmen können und aus Problemen Problemchen zaubern. "Ihre Bestellung ist auf dem Weg" ist meine Lieblingsgeschichte. Ich kann wahrscheinlich nie wieder einen Lieferstatus abrufen, ohne dass mein Kopfkino auf Hochtouren läuft. Vielleicht sollte ich mir "Schiefe Töne auf Rezept" holen, um meinen Kopf wieder freizubekommen.

Fazit

Ich verschreibe Euch "Alles muss man selber falsch machen!" Zu Risiken und Nebenwirkungen fragt die Autorin oder den Verlag.

Häufigste Nebenwirkung: Lachanfälle. Solltet Ihr allergisch auf Humor reagieren, schnell-möglichst ein Drama zur Hand nehmen.

Eine klare Empfehlung von mir. Danke, Alena Schröder. Übrigens, bei mir wachsen Blumen knusprig.

Bewertung vom 06.07.2025
Im Tal des Goldregens (eBook, ePUB)
Whitmore, Felicity

Im Tal des Goldregens (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Im Tal des Goldregens" ist eine komplexe Geschichte, die sehr interessante Themen beinhaltet. Unter anderem die Prostitution im 19. Jahrhundert und Ideendiebstahl am Arbeitsplatz in der Gegenwart. Der harte und skrupellose Kampf im Journalismus hat auch eine tragende Rolle im Geschehen.

1880, Denver

Mattie Silks und Jennie Rogers sind zwei mutige Frauen, die als Bordellmütter einen beruflichen Weg im ältesten Gewerbe der Welt einschlagen. Die bildhübsche Jennie führt ein unstetes Leben, und schert sich wenig um Konventionen. Sie flüchtet von ihrem Ehemann, da sie das langweilige Leben mit ihm einfach nicht aushält. Es hält sie niemals lange an einen Ort, da es so viel Neues zu entdecken gibt. Als erfolgreiche Bordellmutter lernt sie einen wesentlich jüngeren Mann kennen und lieben.

Mattie ist keine Schönheit im klassischen Sinne, aber sie weiß, wie man mit Männern umzugehen muss. Ihr Bordell findet großen Anklang, da sie sehr auf Reinlichkeit Wert legt und ihren Angestellten eine Schulung ermöglicht. Sie sollen ihrer Kundschaft gut zuhören; ihnen das Gefühl geben, nicht in einem Bordell zu sein und immer tadellos gekleidet zur Arbeit erscheinen. Die Kunst einen Mann zu verwöhnen hat oberste Priorität. Mattie erlangt großen Reichtum, da sie immer da ein Bordell bauen lässt, wo die Nachfrage gerade am größten ist. Sie folgt den Arbeitern der Eisenbahnlinie und hat somit immer ein volles Haus. Das Land der goldenen Schätze bietet auch für Goldgräber viele Möglichkeiten.

Mattie verliebt sich nur einmal in ihrem Leben. Die starke Frau, die stets einen Revolver dabei hat, muss irgendwann erkennen, dass ihr geliebter Cord überwiegend auf ihr Geld aus ist und es mit der Treue nicht genau nimmt.

Die zwei mutigen Frauen werden beste Freundinnen und Geschäftspartnerinnen, die sogar am selben Tag eine Tochter gebären. Alles könnte so wunderbar sein, hätte Cord sie nicht in große Gefahr gebracht ...

Gegenwart, England - Silkhouse

Melissa wurde mit einem goldenen Löffel im Mund geboren. Ihrem Vater hat sie den Job als Journalistin bei der angesagten Zeitung Guardian zu verdanken. Sie kündigt ihren Job, nachdem ihr Konkurrent Leo ihre Idee für einen interessanten Artikel geklaut hat, und dafür den begehrten Press Award erhält. Melissa ist total überrascht, als Leon ihre Hilfe in einer familiären Angelegenheit braucht. Ihre beiden Urgroßmütter sollen miteinander befreundet gewesen sein. Deren Mütter wiederum hatten in Denver 1880 Bordells betrieben.

Auf dem Speicher finden sie eine Truhe mit schweren, gelben Seidenkleidern. Bei weiteren Recherchen kommen sie an die Tagebücher einer Mattie Silks ...

Komplette Rezension auf meiner Webseite Giselas Lesehimmel

Bewertung vom 01.07.2025
Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung

Das Sterben hat begonnen

Nach Krähentage konnte mich auch Aschesommer wieder von der ersten Silbe an fesseln. Der zweite Fall von der Sonderermittlungsgruppe 4 hält sich nicht mit einer Einleitung auf, sondern zieht uns sofort in einen brutalen Mord hinein.

Es herrscht brütende Hitze, doch Jakob Krogh und Mila Weiss erfahren eisige Kälte, im wahrsten Sinne des Wortes. Eine mysteriöse Sterbeanzeige führt sie an einen verlassenen Ort, zu einem mehr oder weniger verfallenem Haus, in dessen Keller eine arktische Temperatur herrscht, in der sich zwei Leichen befinden.
Die erste von weiteren Trauerfeiern findet im engsten Kreis statt. (Seite 22)
Das Kühlhaus raubt den beiden Ermittlern den Atem und beschert ihnen Gänsehaut, die nicht nur der eisigen Kälte geschuldet ist.

Benjamin Cors weiß, wie er seine Leser fesseln kann. Da es Unmengen von Krimis und Thriller gibt, empfinde ich das als eine besondere Leistung. In Aschesommer hat er den Klimawandel mit einer Mordserie verwoben. Wer dem Klimawandel bisher keine Beachtung gezollt hat, wird es mit Sicherheit nach diesem Buch machen.

Besonders gefreut hat mich das Wiedersehen mit Mila und Jakob. Beide haben sich weiter entwickelt, aber dennoch die Vergangenheit noch nicht vollständig hinter sich gelassen. Der Unterschied zu Band eins besteht darin, dass sie nun offener darüber reden. Bei Krähentage hat mich Jakob total schockiert und, ich gebe es zu, am Ende richtig abgestoßen. Mittlerweile habe ich ein besseres Verständnis zu seinem Handeln entwickelt und war sehr neugierig, ob er seine Probleme in den Griff bekommt.

Mir ist es beim Lesen heiß 🔥 und kalt 🧊 und über den Rücken gelaufen. Ich habe nach Atem gerungen und das Gefühl gehabt, zu ertrinken, um kurz darauf bei lebendigem Leib zu verbrennen. Asche über mein Haupt, ich habe jedes einzelne Wort genossen. Wisst Ihr, wofür die verwelkte Sonnenblume steht? Ich weiß es - ihr müsst es noch erkunden.

Der Schreibstil liest sich wie Butter und hat es mir unmöglich gemacht, das Buch zur Seite zu legen. Die Dialoge zwischen Mila und Jakob fand ich stellenweise humorvoll, aber sie dienten nur dazu, ihre wahren Gefühle zu verbergen.

Fazit

Von mir eine klare Empfehlung, für diesen spannenden Thriller, der mit vielen ungeahnten Wendungen aufwartet. Das Ende habe ich so nicht erwartet. Herr Cors, kommt da noch was?

Danke, Benjamin Cors

Bewertung vom 29.06.2025
Der Markisenmann
Weiler, Jan

Der Markisenmann


ausgezeichnet

Meine Meinung

Eine besondere Verbindung zwischen Vater und Tochter

Cover und Titel wirkten auf mich extrem mutig. "Der Markisenmann" und dann das Cover im 70er Vibes, laden nicht unbedingt zum Lesen ein. Der Inhalt hält jedoch eine Geschichte bereit, die zauberhafte Lesestunden garantiert.
Aus der Sicht der erwachsenen Kim werden wir durch das Geschehen geführt und erfahren, was die15-jährige Kim erlebt hat.

Köln 2005

Kim Papen lebt mit ihrer Mutter Susanne, dem Stiefvater Heiko und ihrem Halbbruder Geoffry Mikulla in Köln. Geld ist genügend da, aber Kim fehlt das Zugehörigkeitsgefühl. Dazu trägt viel dazu bei, dass sie einen anderen Familiennamen trägt, als die drei Mikullas. Von ihrem leiblichen Vater weiß sie so gut wie nichts. Ein einziges Foto hat sie von ihm gesehen, auf dem er unklar zu erkennen war und das ihre Mutter, aufgrund ihrer vielen Fragen, verschwinden ließ. Sie nennt ihn gedanklich "Der Unscharfe!" In ihren Träumen ist er ein erfolgreicher Geschäftsmann, der keine Zeit für sie hat.

Nachdem Kim etwas sehr Schlimmes getan hat, darf sie nicht mit in den Urlaub nach Florida. Ihre Eltern haben beschlossen, dass sie den Urlaub bei ihrem Vater in Duisburg verbringen muss. Ich fand das sehr merkwürdig, da Kim ihren Vater eigentlich noch nie gesehen hat. Die Ehe zerbrach, als sie zwei Jahre alt war.

Ruhrpott 2005

Als Kim von ihrem Vater Ronald Papen am Bahnhof abgeholt wird, ist sie erstmal schwer enttäuscht, von dem schmächtigen, schlecht angezogen Mann, der so gar nichts von einem erfolgreichen Geschäftsmann hat. Mit seinem uralten Auto fährt er sie zu der Lagerhalle, die er bewohnt. Darin stapeln sich Unmengen, grässliche Markisen, die Ronald alle noch verkaufen möchte. Die zwei Modelle heißen "Mumbai" und "Kopenhagen!" Das soll Kims Urlaubsort für sechs Wochen Ferien werden. In unmittelbarer Umgebung befinden sich noch eine Autowerkstatt und ein Schrottplatz. Komplimentiert wird das ungewöhnliche Idyll von einem Pilspub, dessen ältere, schrulligen Gäste einem sofort ans Herz wachsen.

Kim macht in den sechs Wochen einen richtigen Reifeprozess durch. Das materiell verwöhnte Mädchen findet mit jedem Tag mehr Gefallen an dem einfachen Leben, in dem nur gekauft wird, was man zum Leben braucht. Der Vater erstellt eine Einkaufsliste, bei der sogar die Wege im Supermarkt notiert sind. Immer mehr fühlt sie sich zwischen Lagerhalle und Schrottplatz wohl. Den Strand am Rhein-Herne-Kanal genießt sie mit ihrem neu gewonnenen Freund Alik.

Ronald steckt auf einer Karte alle Gegenden ab, die Häuser mit Balkonen enthalten. Dort fährt er hin und klingelt bei den Wohnungen, die mit keiner Markise bestückt sind. Daheim führt er Buch darüber, wo er erfolgreich verkauft hat, oder auch nicht.

Anfangs möchte Kim ihren Vater auf seinen Geschäftswegen nicht begleiten, die alle nicht mehr als ein halbes Stündchen entfernt sind. Lieber verbringt sie ihre Zeit mit dem Jungen Alik. Als sie jedoch bemerkt, wie erfolglos ihr Papa als Vertreter ist, begleitet sie ihn doch und entwickelt neue Verkaufsstrategien, die mich zum Lachen gebracht haben, da sie zum Schreien komisch sind.

Ich habe schon lange nicht mehr bei einem Buch so gelacht. Die Thematik ist sehr humorvoll; aber auch unendlich traurig. Ronald ist ein wirklich feiner Charakter, der absolut ehrlich wirkt und dem Sarkasmus fremd scheint. Kim liebt ihren Vater mit jedem Tag mehr und möchte von ihm Antworten, auf die vielen Fragen, die sie hat. Warum haben sich seine Mutter und er getrennt? Vor allem, warum hat er nie Kontakt zu ihr gehalten? Ronald weicht den Fragen stets aus und erzählt ihr, dass er große Schuld auf sich geladen hat, ohne näher darauf einzugehen. Mit dem Verkauf der grässlich Markisen möchte er Buße leisten. Erst wenn die letzte Markise verkauft ist, kann er sich frei fühlen.

Fazit

Ronald Papen und Kim haben nun einen festen Platz in meinem Herzen. Vater und Tochter lernen sich nach vielen Jahren kennen und bemerken ihre Gemeinsamkeiten und wie viel sie einander bedeuten. Das mitzuerleben war unglaublich schön.

Alle Figuren sind liebenswert ausgearbeitet und am Ende fiel mir der Abschied wirklich schwer.

Ein Stück Geschichte aus der ehemaligen DDR hat dazu geführt, dass ich sämtliche Handlungsweisen von Ronald besser verstehen konnte. Auch Susanne und Heiko hat sie mir näher gebracht.


Der fesselnde Schreibstil und die Neugier auf Antworten haben mir das Weglegen des Buches unmöglich gemacht. Und ja, ich habe jede Menge Antworten bekommen. Sie haben mich unendlich traurig zurückgelassen.
Das Ende betrachte ich mit gemischten Gefühlen.

Mein Balkon ist nur mit zwei Sonnenschirmen bestückt. Hiermit bestelle ich das Modell Kopenhagen. Übrigens, das Cover und Titel gefallen mir jetzt doch sehr gut.

Von mir eine klare Empfehlung, für diese zu Herzen gehende Geschichte.

Herzlichen Dank, Jan Weiler.

Bewertung vom 27.06.2025
City of Dust and Shadows
Große, Lara

City of Dust and Shadows


sehr gut

Meine Meinung

Die Geschichte hat ab einem bestimmten Zeitpunkt einen gewaltigen Sog entwickelt

Ich habe das Buch beim ersten Mal nach ca. 50 Seiten abgebrochen, da ich irgendwie nicht mit dem Schreibstil klargekommen bin. Er erschien mir zu naiv und unausgegoren. Noch etwas quergelesen und eigentlich kaum was in Erinnerung behalten. Nun habe ich es in einem Buddy Read gelesen, und das war gut so.


Tess fährt mit dem Zug von Montpellier nach Paris, um mit ihrer Schwester Claire ein paar schöne Tage zu verbringen. Claire hat sich mit ihrer Mutter zerstritten und möchte jetzt in Paris ein selbstbestimmtes Leben führen.

Schon auf dem Weg nach Paris erhält Tess keine Antworten mehr auf ihre Mails. Die letzte Nachricht ihrer Schwester lautete, dass sie nicht kommen soll. In Paris angekommen, macht sie sich auf den Weg zu Claires Adresse und landet in einer schäbigen WG. Claires Mitbewohner stehen alle unter Alkohol und Drogeneinfluss und wissen nicht, wo Claire abgeblieben ist. Ein Hinweis und eine seltsame dunkle Münze führen sie zu einer zwielichtigen Bar ....

Das Worldbuilding hat mir ausnehmend gut gefallen, da es eine Welt zeigt, die wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen können. In Paris gibt es dunkle Ecken in Gassen und zwischen Häuserzeilen. Durchschreitet man diese, landet man in einer dunklen Welt, die von Monstern, Alkohol und Drogen beherrscht wird.

Als Tess auf einmal in der Welt aus Dunkelheit und Schatten landet, befindet sie sich in einer Bar. Der Barkeeper versteht nicht, wie sie hier gelandet ist und alles aus dieser Umgebung wahrnehmen kann. Er rät ihr, sofort zu verschwinden. Sie entlockt ihm den Tipp, wo sie ihre Schwester finden könnte. Tess bleibt und gerät in große Gefahr, bei einem Monsterangriff.
Saint Lucien erscheint wie aus dem Nichts und rettet ihr Leben, und so ganz nebenbei stiehlt er ihr Herz.

Ab einem bestimmten Zeitpunkt war es mir nicht mehr möglich, das Buch zur Seite zu legen. Ich war in einer dunklen Welt gefangen und jedes Mal richtig froh, wenn ich in die Reale zurück durfte, obwohl diese auch schon bald nicht mehr ungefährlicher war. Tess legt ihr Mädchengetue ab und wächst über sich selbst hinaus. Ihre Sorge um Claire wird von Tag zu Tag größer.

Paris ist in fünf adelige Gebiete unterteilt. Jedes muss eigenständig für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen. Da jedoch Reichtum und Machtkämpfe an erster Stelle stehen, wird die Bevölkerung schon bald den blanken Horror erleben. Ermöglicht eine neue Droge den Monstern (Anx) den Weg in die reale Welt?

Habt bei dem Buch etwas Geduld. Auf mich hat die Geschichte einen richtigen Sog entwickelt, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte. Ich war gefangen in dieser dunklen Welt und jedes Mal froh, wenn ich im normalen Paris gelandet bin, um ab einem bestimmten Zeitpunkt festzustellen, hier ist es jetzt noch schlimmer.

Außer meinen anfänglichen Schwierigkeiten in das Buch hineinzukommen, habe ich noch einen Kritikpunkt. Die Liebesszenen zwischen Lucien und Tess haben nur bedingt in das Geschehen gepasst. Da sie im weiteren Verlauf keine tragende Rolle spielen, kann ich darüber hinwegsehen.

Fazit

Eine klare Empfehlung, für diese spannende Geschichte mit einem interessanten Worldbuilding. Alle Figuren wirken authentisch und fast alle sind mit magischen Fähigkeiten ausgestattet.
Meine Lieblingsfigur ist Madame Suang. Warum? Ich rate Euch, es selbst zu entdecken.

Das Ende konnte ich in keinster Weise erahnen und hat mich kalt erwischt. Besonders von einer Figur war ich schwer enttäuscht.

Danke Lara Große

Bewertung vom 22.06.2025
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


ausgezeichnet

Meine Meinung

Für mich die schönste Liebesgeschichte seit "Lovestory"!

Es muss was dran sein, dass wir das Leben zwar nur vorwärts leben, aber immer nur rückwärts verstehen können. (Zitat aus dem Buch)
Die Geschichte um Ava und ihre große Liebe Kieran hat mich besonders beeindruckt, da die Autorin sehr wichtige Themen zum Ausdruck gebracht hat.

Es geht um die Liebe einer verheirateten Frau, zu einem wesentlich jüngeren Mann. Die in ihrer Ehe das Gefühl hat, in Aspik zu stecken. Nichts bewegt sich mehr. Ihr Ehemann ist freundlich, aber in keinster Weise spürt Ava noch aufrichtige Liebe zueinander.

Sie funktioniert für ihre drei Kinder und hat selbst kaum noch Zeit für eigene Interessen. Bis sie im Supermarkt Kieran kennenlernt und sich seit langem zum ersten Mal wieder selbst wahrnimmt. Er möchte ihr das Schwimmen beibringen und vor allem das Leben.

Darf eine Frau ihre Kinder verlassen, um ein neues Leben zu beginnen? Für Ava stellt sich diese Frage nicht, da sie ihre Kinder niemals verlassen würde, da sie in einem kleinen Ort wohnen.

Die 43-jährige Ava hadert mit ihrem Alter und dem Leben, das sie führt. In finanzieller Hinsicht geht es ihr gut, da ihr Mann erfolgreich eine Anwaltskanzlei betreibt.

Ava und Kieran sind für mich ein richtiges Traumpaar. Da spielt der Altersunterschied wirklich keine Rolle. Ich habe die Geschichte der Beiden wahnsinnig gerne verfolgt und war sehr gespannt, ob ein gemeinsames Leben für sie möglich ist. Ehrlich gesagt, habe ich nicht mehr daran geglaubt.

"Ava liebt noch" ist ein Buch, das für mich einen totalen Sog entwickelt hat, aus dem ich mich bis zum Ende nicht mehr befreien konnte und wollte. Mit Ava und Kieran hat Vera Ziscke Figuren gezeichnet, deren Entwicklung spannend und sehr emotional daher kommt. Besonders Kieran wirkte auf mich sehr empathisch; besonders in einer schlimmen Situation, in der Ava steckte. Ich hatte nicht einmal an diesem jungen Mann gezweifelt.

Ava steckte in einem Zwiespalt, um den ich sie wahrlich nicht beneidet habe.

Der wunderbare Schreibstil hat mir das Gefühl gegeben, die Figuren alle zu kennen. Mehr verrate ich nicht mehr, da ich Euch die gleiche Faszination wünsche, die ich bei dieser Liebesgeschichte, mit viel Tiefgang, verspürt habe. Lasst Euch von vielen wunderschönen Zitaten verzaubern.

Danke Vera Ziscke. Das war für mich die schönste Liebesgeschichte seit "Lovestory!"