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Bewertungen
Insgesamt 495 BewertungenBewertung vom 27.07.2025 | ||
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Ich liebe die Filme und die Instgramposts von Elena Uhlig. Auch ihre bunte verrückte Mode ist voll der Knüller. Jetzt zu ihrem 50. Geburtstag läßt sie ihr Leben Revue passieren und eine mehr als gute Freundin, Frau Ü. will natürlich wissen, wie und wo man die große Feier macht. Elena ist aber noch unschlüssig. Hatte sie doch erst 2023 ihre Hochzeit mit Herrn Karl auf einem Schiff drei Tage lang gefeiert und das mit sehr sehr vielen Gästen. Das war es der Uhlig wert, hatten sie sich entschlossen, nach vielen Jahren und vier Kindern endlich den Bund fürs Leben zu schließen. Wir erfahren in 50 Kapitel ihr ganzes Leben, angefangen mit der Geburt und endent kurz vor ihrem 50. Elena hatte schon ein turbulentes Lebens. Aufgewachsen als Einzelkind ohne Vater, die Schule war Nebensache, denn sie wollte Schauspielerin werden. Rebellisch und durchsetzungsfähig wie sie war, gelang ihr das auch. Viele Umzüge begleiten ihr Leben. Ihr Gewicht schwankt stets nach oben, sie macht Diäten aber letztendlich genießt sie und steht zu ihrem Gewicht. Und man muß sagen, dass sie eine schöne Frau ist. Auch das Thema Wechseljahre nimmt sie hin, ohne darum viel Aufhebens zu machen. Das Buch ist wirklich witzig, laut und spritzig geschrieben, die Kapitel fliegen nur so dahin und man kann und möchte das Buch nicht aus der Hand legen. Manchmal meine ich ihr lautes Lachen zu hören. Eine gute Unterhaltung und die Schrift hat wirklich die passenden Größe. Das Buch verbreitet Lebensfreude, denn durch Elena sieht man, dass eigentlich jedes Problem zu lösen ist. Mir gefällt das Cover unheimlich gut. Ein 50iger Schild und davor die jugendliche Jubilarin. |
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Bewertung vom 26.07.2025 | ||
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Was soll ich sagen? Ein Buch voller Humor (teilweise auch sehr schwarz): Slapstick und auch mit einer Prise Ironie,. Das Buch ist richtig frech, spritzig und ein wenig frivol. Man hat unheimlich Spaß beim Lesen, aber das bin ich von dem Autor schon gewöhnt. Nachdem ich jetzt ein paar ernsterer und tiefergründigere Bücher gelesen habe, tat mir diese Lektüre unheimlich gut. Tina will mir ihren 39 Jahren endlich ein Kind von Jack, aber da er bereits von einer früheren Beziehung zwei Kinder hat, ist dies für ihn überhaupt kein Thema mehr. Da beschließt Tina, mit ihm eine Paartherapie in Kapstadt zu machen, aber Jack stellt sich quer und so nimmt sie ihren alten Bekannten Stefan mit nach Kapstadt, denn der will sich jetzt endlich von seiner dominanten Mutter lösen und er weiß selber nicht, ob er vielleicht sich doch zu Männern hingezogen fühlt. In Kapstadt angekommen, erweist sich die Klinik als sonderbar. Eine Russin an der Rezeption hat hier das sagen und auch die Therapeuten machen einen sonderbaren Eindruck. Aber dann machen sie in der Klinik Bekanntschaft mit PIet, einem Piloten, der Angst vor dem Fliegen hat und Elfi, eine 73jährige Dame, die sich sämtliche Körperteile erneuern hat lassen und an der PHTAHS Krankheit leidet und nicht mehr lange zu leben hat. Sie will vor ihrem Tod noch einmal als Tina Turner auftreten und hat noch einige letzte Wünsche. Stefan und Tina wollen sie ihr erfüllen in Hinbetracht der Meinung, hier eine reiche Frau vor sich zu haben und auch einen Anteil von dem Kuchen zu bekommen. Und dann kommen sie in eine Strudel von Wirrungen und Verirrungen und das Choas nimmt seinen Lauf. Bei dem Buch kann man sich herrlich entspannen und die Turbulenzen der Protagonisten erleben, Ein wirklich mehr als bunter Haufen, bei dem man mehr als einmal schmunzeln muß Das Buch ist pure Entspannung und Danny R. Wood versteht es köstlich, seine Leser zu unterhalten und sie von den Alltagssorgen wirklich abzulenken. Ich habe mich mehr als köstlich unterhalten und war irgendwie traurig, dass ich bei Elfi, Tina, Piet und Stefan nicht mehr dabei sein konnte. |
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Bewertung vom 26.07.2025 | ||
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Schon allein das Cover ist traumhaft gestaltet. Der Einband in Leinenoptik und zwei schnäbelnde Vogel in Aquarellfarben. Wir befinden uns in der Zeit von 1064 bis 1137. Es herrschen Glaubenskriege, die Kreuzzüge, Machtkämpfe um die Besitztümer, Intrigen, Verleumdungen. In dieser Zeit rettet der junge Novize Marian einen Juden vor der Zwangstaufe. Zur Strafe muß er deswegen ein Pilgerreise ins Gelobte Land unternehmen. Auf dem Weg dorthin trifft auf ein den Hof von Herzog Guillaume IX von Aquitanien und dessen Gattin Philippa. Dort lernt er die schöne Sahar kennen, Mündel und Schützlinge von Philippa. Er ist von deren wunderbaren Gesang verzaubert, denn auch er träumt vor gregorianschen Gesängen und hat eine wunderbare Stimme. Die Beiden fühlen sich voneinander angezogen.Nach Jahren treffen sie sich wieder, leben ihre Liebe kurz aus und dann trennen sie sich durch ein Mißverständnis. Sahar wird daraufhin die Gespielin von Guillaume. Auch Guillaume zieht in den Krieg und Philippa führt ein hartes und strenges Regiment, einigt sich mit der Kirche und will unbedingt Toulouse zurückerhalten. Wir treffen in diesem Roman auf den den Wanderprediger Robert von D'Arbissel, Dangerosa, Gulliaumes langjährige Mätresse, Ida von Österreich. Alle haben an der Macht und mit der Religion sehr viel zu tun. Die über 700 Seiten lassen uns in eine Welt voller Intigen schauen und das Leben eines Menschen ist hier sehr wenig Wert, wer einem im Weg war, wurde beseitigt. Diese Zeit war blutig und voller Kämpfe. Anfangs liest sich das Buch sehr schwierig, denn es kommen sehr viele Personen mit französisch klingenden Namen vor, die politischen Ereignisse nehmen schnell ihren Lauf. Doch dann ist man eingelesen und man fiebert mit den Protagonisten. Durch dieses Buch erfuhr ich auch erstmals von den Frauen, den Qaynas und mußte mit diesen Begriff erst erklären lassen. Der Prolog war mehr als interessant und man wollte gleich weiterlesen. Die Autorin hat hier die Geschichte von historischen Personen und deren Erlebnisse gekonnt mit fiktiven Personen vermischt, so dass daraus eine überaus lehrreiche und in die Tiefe gehende Geschichte entstand. Wir erfahren sehr viel über die Kreuzzüge und aus dem Leben der Herzöge, Bischöfe aber auch dem armen Volk aus dieser Zeit. Das dreiseitige Personenverzeichnis war hier erforderlich, da sich im Roman sehr viele Personen tumelten. Auf der vorderen und hinteren Innenseite können wir die Länder und Grafschaten um 1100 herum ersehen. Durch Sahar und Marian begann die Zeit des Minnesangs, die dann im späteren Mittelalter ihren Höhepunkt erfuhr durch Walther von der Vogelweide. Der Roman war geschichtlich sehr wuchtig und hat dem Leser einiges zu denken gegeben. Der Schreibstil von Julia Kröhn paßt zu diesen historischen Romanen. Einsteils ist er sehr prägnant, anderteils kommen blumige Abschnitte zur Anwendung. Ein Lied, das in mir nachklingt. |
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Bewertung vom 25.07.2025 | ||
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Ein Buch, das über fremde Kulturen, ungewollte Schwangerschaften, Leben in der Fremde, Queersein und Religiosität und Korruption schreibt. Mira lebt mit ihrer Schwester in besseren Verhältnissen in Kinshasa und hat eine unbeschwerte Kindheit. Doch dann wird sie ziemlich jung schwanger, läßt das Kind in ihrer Familie und flieht nach Belgien, dann nach Frankreich und letztendlich bleibt sie in England, wo sie schwer arbeitet und sehr ärmlich lebt. Doch sie findet ihren Frieden in der Religion und in der Kirche. Doch dann kommt es in Zaire zu Unruhen, und die 12jährige Bijoux wird zu ihrer Mutter nach London geschickt, die aber ihre vermeintliche Tante ist. Bijoux fühlt sich einsam, die Mira ist sehr streng zu ihr, London ist kalt und dunkel und sie sehnt sich in ihre Heimat zurück. Bijoux ist lesbisch, verliebt sich in eine Frau und wird zwangsverheiratet. Sie ist unglücklich und bricht aus. Hier wird die Lebensgeschichte zweier Frauen erzählt, die eine in den 80iger Jahren, die andere um 2006. Die Autorin beschreibt mit viel Herzblut ihr Land, ihre Bräuche und sie bringt viel Leben in die Protagonisten. Man fühlt ihre Verlassenheit, ihr Heimweh. Die Ausdrucksweise ist kraftvoll. Die beiden Frauen habe ihre Liebe an Menschen verloren, die die Gesellschaft nicht für richtig erachtet. Man leidet mit den beiden Frauen, die aber trotz der harten Schicksalsschläge immer wieder das Gute suchen. Wir erfahren beim Lesen so einiges über die Bräuche, die Kleidung und die Speisen aus dem fernen Kontinent. 400 Seiten wirklich eindrucksvoller Lesespaß, Frauen, die sich ihrer Tradition nicht fügen wollen und rebellisch auftreten. Das Buch ist in vier Teilen geordnet und am Ende ist das Glossar, das uns die afrikanischen Ausdrücke erklärt, die hier in der Sprache Lingala verwendet werden. Am Cover ist eine wunderschöne junge Frau abgebildet, ein ernstes Gesicht in Aquarellart. |
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Bewertung vom 24.07.2025 | ||
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Ich liebe und verschlinge die Bücher von Maria Regina Kaiser. Keine kann so wie sie das Leben von historischen Frauen beschreiben und dem Leser sehr plastisch darstellen. Hier geht es um Hildegard von Bingen. Eine mehr als interessante Frau. Man kennt von ihr die Kräuter und die medizinische Anwendung von diesen und auch ihre mehr als gesunde Lebensweise. Schon früh hatte Hildegard Visionen und konnte in die Zukunft schauen, was jedoch von ihrer Mutter und ihrer Kinderfrau herbgespielt und unterdrückt wurde. Schon als kleines Kind und ein Leben lang litt sie unter starken Krämpfen und Lähmungen. Als ihre um sechs Jahre ältere Cousine Jutta durch eigene Intiative das Klosterleben bevorzugte und ins Kloster am Disibodenberg ging, wurde sie von Hildegard begleitet. Als Jutta starb, wurde HIldegard die neue Magistra. Sie begann nun, ihre Erscheinungen und Visionen aufzuschreiben und als es mit den Mönchen zu Unstimmigkeiten kam, setzte sie alles daran, um auf dem Rupertsberg ein neues Frauenkloster zu errichten. Hildegard war sehr belesen, konnte sogar Latein, verstand sich auf Pflanzen und Kräuter, wußte von der Anatomie des menschlichen Körpers, egal ob dem männlichen oder dem weiblichen. Sie hatte Kontakt mit Gelehrten, Kirchenfürten, Herrschern und durfte sogar mit der Zustimmung des Papstes predigen. Hildegard (1098 bis 1179) war ihrer Zeit weit voraus und noch heute werden ihre Rezepte und Kräuter angewandt. Maria Regina Kaiser läßt uns in das Leben von Hildegard von Bingen schauen und hat einen derart interessanten Schreibstil, man meint einen interessanten Thriller zu lesen. Sie hat derart gut und umfangreiche recherchiert, die geschichtlichen Daten und Vorgänge hat sie stimmig mit dem Leben der Klosterschwestern verbunden. Das Buch beteht aus drei Teilen, wobei der letzte Teil nochmals eingehend auf die historischen Persönlichkeiten und Gegebenheiten eingeht. Im Buch sind auch wunderbare Holzschnitte und Zeichnungen vorhanden, so dass man in etwa eine Vorstellung von Hildegard und dem Kloster hat. Die Innenseite ist mit gezeichneten Kräutern verziert und das Cover zeigt uns Hildegrad von Bingen. Sie war eine der ersten gelehrten Frauen und trotz ihrer Krankheit und Gebrechlichkeit hatte sie einen starken Willen und Durchsetzungsvermögen. Am Buchende befindet sich eine Zeittafel, die Weggefährten und Orte von Hildegard und ein Glossar, so dass sich der Leser immer wieder informieren und orientieren kann. Geschichte, die gelebt werden kann. |
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Bewertung vom 24.07.2025 | ||
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Ein Buch, das mich unheimlich fasziniert und gefangengenommen hat. Schon allein das Cover mit den alten Schwarz-Weiß-Fotos ist ein Hinweis, um was es sich dabei handelt. Leider haben mich als Kind und Jugendliche die Geschichten meiner Eltern von der Flucht und deren Kindheit überhaupt nicht interessiert. Heute, wo ich solche Geschichten aufsauge wie ein Schwamm, sind keine Zeitzeugen mehr vorhanden. In dem erwähnten Buch erzählen 11 Frauen in den Jahrgängen 1915 bis 1950 ihre ganz persönlichen Geschichten. Egal ob Mägde, Gutsherrentöchter, Bauernmädchen, Künstlerkinder, alle lassen uns in ihr Leben blicken, das einsteils sehr schön war, andernteils durch den Krieg Hunger, Flucht und Tod begleitet wurde.. Die Geschichten erstrecken sich von Südtirol über Bayern bishin nach Ostpreußen. Die Frauen damals hatten keine technische Hilfsmittel, das Wäschewaschen war ein Kraftakt, keine Heizung, kein fließend Wasser und doch verloren die Frauen und Mütter nie ihren Mut erzogen ihre Kinder zu frommen und gottesfürchtigen Menschen, wobei natürlich der Pfarrer und der Lehrer mit das Sagen hatten. Unter den erzählenden Frauen befindet sich auch die inzwischen verstorbene Schauspielerin Waltraud Haas. Aufgrund von Hunger und schlechter Ernährung verstarben auch viele Kinder früh. Das Buch ist mehr als unterhaltsam und läßt uns, den heutigen modernen Menschen mit Internet und Co. sehr nachdenklich zurück und man fragt sich, war der Zusammenhalt, die Zufriedenheit damals nicht besser, lebten die Menschen nicht glücklicher? Noch ein positiver Aspekt dieses Buches ist die größere Schrift, so dass das Lesen leicht fällt. |
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Bewertung vom 23.07.2025 | ||
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Der Schuh - Eine illustrierte Hommage an einen Modeklassiker Ich liebe diese wundervollen Bücher von Megan Hess aus dem Prestel Verlag. Schon allein die tolle Aufmachung, die besondere Illustration und die wertvoll Ausstattung mit dem glänzenden Papier sind unübertroffen. Hier handelt es sich um ein Buch über den Schuh. Hat nicht jede Frau eine Menge Schuhe? Und bestimmt ist auch ein Paar dabei, das eigentlich nur zum Anschauen taugt und im Schuhschrank steht. Zu hoher Absatz, zu eng geschnitten, zu unbequem. An diesem Buch konnte ich mich nicht sattsehen. Hier werden uns Schuhe von berühmten Modeschöpfer gezeigt: Manolo Blahnik, Y.S. Laurent, Jimmy Choo, Chanel, Dior, Vivier, Ferragamo und so einige mehr. Wie gerne würde ich persönlich ein Paar mit der roten Sohle von Louboutin besitzen. Egal ob High Heels, Mules, Stilettos, Cinderellaschuhe oder bequeme Loafers oder Pumps mit Schleife, alle sind wirklich traumhaft schön. Natürlich werden solche Schuhe von Künstlern, Stars oder anderen Prominenten sehr gerne getragen. Die Schuhabteilung von Saks Fifth Avenue in New York City hat sogar eine eigene Postleitzahlt. Das Vorwort der Autorin stimmt uns voll auf das Buch ein. Egal, auch wenn wir Normals nicht unbedingt in den Besitz solch edler Schuhe kommen können, doch können wir beim Blättern in dem Buch uns die Schuhe anschauen und davon träumen. Das Cover zeigt uns ein wunderbares Paar von Dior, das sich an die schlanke Fesseln mit Netzstrümpfen schmiegt. |
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Bewertung vom 22.07.2025 | ||
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Allein schon das schwarz-blaue Cover mit dem kleinen Kind, aus dessen Augen blutige Tränen fließen, ist sehr makaber. Graz im Jahr 1886. Im Stadtteil Gries direkt an der Mur herrscht große Armut. Die Menschen haben kaum etwas zum Leben. Hier wohnt auch in einer alten schmutzigen Hütte Mütterlein Schreiner. Sie ist als Engelmacherin bekannt, hilft ledigen Frauen in der Not ihre Frucht zu beseitigen und wenn das schon zu spät ist, hilft sie bei der Geburt und nimmt diese unseligen Kinder bei sich auf, die Frauen mußte dafür Kostgeld zahlen, Aber die Schreinerin war eine kalte und gierige Frau und so verstarb ein Kostkind nach dem anderen, einzig der taubstumme Hans durfte überleben und mußte sehr viele verschnürte Pakete in der Mur entsorgen. Die häßliche Tochter Christina der Schreinerin haßte diese Kinder ebenfalls. Doch dann macht sie sich an den Pfarrer heran, mit viel Raffinesse und sehr viel Lügerei und versucht ihn zu verführen, damit er sie heiratet und sie ein sorgenfreies Leben führen kann. Doch dann bekommt ein Fischer eines der Pakete an die Angel und der Kreis um die Schreinerin zieht sich immer enger zu, bis sie dann für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen wird. Dieser Krimi führt uns in eine andere, arme und schreckliche Welt, wo die Menschen hungern mußten. Man spürt beim Lesen den Schmutz und Gestank, kann sich die armseligen Behausungen gut vorstellen. Die Autorin läßt uns an dem Grauen teilnehmen, an dem Leid der Säuglinge, an den Intrigen ihrer Tochter, deren Faulheit und Boshaftigkeit alles übertrifft. Die Ausdrucksweise und der Stil in diesem Krimi sind leicht zu lesen, die Sätze sind kurz und prägnant gehalten und man fliegt nur so durch die Kapitel, die teilweise mit eine Pageturner enden, so dass man einfach immer weiter lesen muß. Das Ende des Buches zeigt uns, dass das Böse stets aufkommt und bestraft wird. Ein wirklich großartiger Krimi aus einer anderen Zeit. |
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Bewertung vom 20.07.2025 | ||
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Dieses Buch verlangt vom Leser sehr viel ab, beschreibt es doch den seelischen Zustand einer zerrissenen Frau und man driftet beim Lesen oftmals in diese schlechte Stimmung ab. Das Buch wird lange in einem nachhallen. Jenni Mäki fühlt sich total überflüssig, die Kinder sind aus dem Haus, sie und Jussi ihr Mann leben nur so nebeneinander her, haben keine Gemeinsamkeiten mehr und außerdem hat sie seine Seitensprünge mehr als satt. Da bechließt sie, aus ihrer Komfortzone auszubrechen, das Haus am Wasser zu verlassen, das edle Geschirr und die Designermöbel hinter sich zu lassen und mit nichts als nur zwei Koffern zieht sie aus in ein möbliertes Appartement, das einer Regisseurin gehört, die ins Ausland geht. Sie legt sich einen neuen Namen zu, nennt sich nun Jenny Hill und reicht die Scheidung an. Aber hier in dieser Wohnung allein neigt zu Selbstzweifeln bis in zu Depressionen. Sie läßt ihr Leben Revue passieren, die Kindheit, das enge Leben mit und zu ihrer Schwester, einen Auslandsaufenthalt in Amerika, das Kennenlernen von Jussi und die Geburt ihrer Kinder und deren Heranwachsen. Jetzt ist ihr nichts mehr geblieben.Sie fühlt sich wie ein Blatt im Wasser. Doch sie findet den Mut, sich um eine neue Stelle umzusehen und macht eine Therapie. Langsam löst sie sich von ihrer Einsamkeit, jedoch kommen neue Schicksalsschläge dazu. Das Buch ist einmal aus der Sicht von Jenny geschrieben und dann lesen wir Briefe, die sie an bestimmte Personen schreibt, die aber nie abgeschickt werden. Diese Aufgabe wurde ihr von ihrer Therapeutin auferlegt. Und dann kommen immer wieder Märchenfiguren wie Schneewittchen, Rapunzel, Dornröschen oder Gretel zu Wort. Ein Buch das sprachlich total hochwertig gestaltet ist. Die Sätze und Ausführungen dringen tief in die Seele des Lesers hinein. Und doch läßt es uns erkennen, dass man sich aus dem tiefsten Tal wieder hocharbeiten kann. Eine Lektüre, die das Leben von Frauen zeigt, die sich allzu sehr für ihre Familie aufgeopfert haben und das in Finnland spielt. Das Cover zeigt eine Frau, die versonnen in ihre Handfläche schaut. Fast wie ein altes Gemälde. |
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Bewertung vom 18.07.2025 | ||
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Dies ist der erste Krimi, den ich von dieser Autorin lese und bin begeistert. Er ist voller Spannung, Lokalkolorit und fesselt den Leser unheimlich, da sie uns eine Palette von Verdächtige liefert. In Bärnau findet wieder das Mittelalterfest statt und der ganze Ort ist in einem Ausnahmezustand. Gaugler, Ritter und Fräuleins beleben die Stadt. Doch dann wird im Geschichtspark eine tote Frau gefunden. Wie sich bald herausstellt, wurde sie mit einem harten Gegenstand erschlagen. Bald wird bekannt, dass es sich um Renate Meindl handelt, ein Mitglied der hieisgen Knopfdynastie. Renate war nicht gerade beliebt, da sie die Angestellten in der Firma mit harter Hand führte und ihren Freund und Lebensgefährten wortlos verlassen hat. Auch sonst haben die Leute von ihr keine gute Meinung. Aus der Mutter der Toten ist nicht viel herauszubringen, da sie nach dem Tod ihres Mannes sehr religös wurde und sich nach und nach von der Welt abgewandt hat. Hauptkommissar Kranzfelder und seine junge Kollegin Klara Stern ermitteln in diesem Mordfall. Sie scheinen sich im Kreis zu drehen, denn niemand weiß genaueres. Bis dann in einem Spielplatz die Mordwaffe gefunden wird, ein Feuerschläger. Die Autorin schreibt derart interessant, man meint, jetzt den Täter gefunden zu haben, was sich dann aber immer wieder als Trugschluß herausstellt. Als aber dann der Mörder gefunden wird, ist man mehr als erstaunt und bewundert den Ideenreichtum von Yvette Eckstein. Aufgeheitert wird das Buch durch den etwas grummelingen Kommissar, der abnehmen soll und sich immer wieder Süßes gönnt und durch die flappsige Art seiner Assistentin. Ganz besonders gefallen haben mir die Kapitelüberschriften der Sprichwörter über den Knopf. Auch die Erläuterungen am Ende des Buches und die Übersetzung von Oberpfälzisch ins Deutsche sind hervorzuheben. Alles in allem ein sehr gut gelungener Krimi. Das Titelbild ist passend zum Thema mit Knöpfen verziert. |
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