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wortmelodie
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Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 49 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2025
Loverboy - Niemand liebt dich so wie ich (eBook, ePUB)
Wesseling, Antonia

Loverboy - Niemand liebt dich so wie ich (eBook, ePUB)


sehr gut

Puh, dieses Buch war ganz schön harter Tobak. Ich hatte ja eine düstere Liebesgeschichte erwartet, aber bei "Loverboy" habe ich mir zum ersten Mal gewünscht, ich hätte vorher die Triggerwarnung gelesen. Ich musste das Buch ein paar Mal zur Seite legen, weil es für mich zu hart und explizit beschrieben war und das dann zusätzlich auch immer so aus dem Nichts kam. Aber von vorn:

Als Lolas Freundin und Mitbewohnerin Vivi spurlos verschwindet, macht Lola sich auf die Suche nach ihr. Mit dabei: Vivis unverschämter Bruder Elias, der ihr anfangs richtig auf die Nerven geht, sich später aber als wertvolle Unterstützung entpuppt. Die Dynamik zwischen Lola und Elias mochte ich sehr, besonders das anfängliche Geplänkel und Elias' wirklich dreiste und arrogante Art. Der Teil war auch mein liebster im gesamten Roman, denn je weiter man in der Geschichte voran rückte, desto düsterer wurde sie.

Richtig gut fand ich dabei, dass immer dann, wenn man glaubte, die Geschichte wendet sich jetzt zum Guten und die beiden sind in der Suche nach Vivi einen Schritt weitergekommen, irgendetwas um die Ecke kam, womit man nicht gerechnet hatte und das die Story nochmal in eine ganz andere Richtung geworfen hat. Ich mochte auch die Hintergrund-Geschichten der beiden Protagonisten sehr und das Ende hat mich dann völlig von den Socken gehauen, wobei ich gestehen muss, dass da meine Empathie an ihre Grenzen kam und mich das Ende etwas verständnislos zurücklässt. Wie die Autorin im Nachwort schreibt, ist das Phänomen, was da beschrieben wird, für Außenstehende so schwer nachzuvollziehen und folgt einer Logik, die für die meisten absolut nicht logisch erscheint.

"Loverboy" ist definitiv eine Geschichte, die mir noch etwas nachhängen wird und über die ich noch ein Weilchen nachdenken werde. Aus meiner Sicht ist es mehr ein Thriller als eine New Adult Geschichte, weshalb ich allen Lesern empfehlen würde, tatsächlich die Triggerwarnung zu lesen und zu schauen, ob einem diese Themen behagen. Ich fand es ein sehr gutes, aber eben auch sehr hartes Buch, das aber dennoch von mir eine Leseempfehlung bekommt.

Bewertung vom 20.06.2025
Just for the Summer
Jimenez, Abby

Just for the Summer


sehr gut

Ich habe "Just for the Summer" im Urlaub gelesen, weil es für mich nach der perfekten Lektüre zum Einstieg in den Sommer klang und ich derzeit sehr auf lustige Liebesromane stehe. Das Buch war für mich sowohl in positiver als auch in negativer Weise überraschend, aber fangen wir von vorn an:

Wir lernen zuerst die Protagonistin Emma kennen, eine als Springerin eingesetzte Krankenschwester, die mit ihrer Freundin Maddy quer durchs Land reist. Emma liest einen Reddit-Post des Protagonisten Justin, in dem sie sich wiedererkennt, denn genau wie sie finden die Frauen, mit denen Justin Schluss macht, immer genau nach ihm die große Liebe. Das Kennenlernen der beiden via DM wirkte für mich etwas konstruiert und ging mir irgendwie zu schnell. Das konnte ich der Autorin aber spätestens zu dem Zeitpunkt verzeihen, als Justin und Emma anfingen zu daten und Justin sich mächtig ins Zeug legt, um Emma zu gefallen und sie zum Lachen zu bringen. Die Stellen haben mir echt gefallen und ich hätte mir fast noch ein bisschen mehr davon gewünscht.

Positiv überrascht war ich dann auch von der Vielschichtigkeit und dem Mangel an Klischees. Ich hatte mir ehrlicherweise gar nicht so viel von dem Roman versprochen und war dann umso überraschter, welche schwerwiegenden psychologischen Themen plötzlich noch auf den Tisch kamen. Das wiederum hat Autorin Abby Jimenez jedoch sehr gut eingewoben und realistisch erzählt und hat mir gut gefallen. Dadurch ist natürlich leider auch ein bisschen der Humor auf der Strecke geblieben, aber natürlich gibt es zum Glück ein süßes Happy End.

Alles in allem war "Just for the Summer" für mich ein süßer und überraschend vielschichtiger Liebesroman, den ich durchaus weiterempfehlen würde.

Bewertung vom 04.06.2025
Fast & Tasty
Oecal, Achim

Fast & Tasty


sehr gut

Was den Autor Achim Oecal angeht, bin ich wohl etwas "late to the party" - hätte ich ihn schon früher auf Instagram entdeckt, hätte ich sicher inzwischen schon einiges mehr von ihm nachgekocht. Aber ich bin sowieso eher der Buch-Mensch, weshalb mir "Fast & Tasty" vor dem Instagram-Kanal in die Hände fiel.

Der Titel hat mich direkt angesprochen, da wir im Alltag oft die Herausforderung haben, dass es es mit dem Kochen schnell gehen muss. Da ich dennoch Wert auf eine gesunde und abwechslungsreiche Küche lege, ist das oft eine Gratwanderung. "Fast & Tasty" hat mich vor allem deshalb angesprochen, weil es allein schon im Inhaltsverzeichnis sehr vielfältig aussieht und genau unseren Geschmack trifft. So ist das Kochbuch unterteilt in:

- Starter, Snacks & Fingerfood (perfekt für Abende mit Freunden)

- Salate

- Gemüsegerichte

- Fleisch- und Fischgerichte

- Pasta- und Reisgerichte

- Nachtisch

Wichtig für mich bei Rezepten ist dann immer, dass sie ein Foto haben - und bei "Fast & Tasty" hat tatsächlich jedes Gericht ein Foto! Außerdem findet sich die Zubereitungszeit und Vorschläge für Variationen und Toppings, was ich ebenfalls super finde.

Die Gerichte selbst sehen dann nicht nur lecker aus - sie sind es auch! Mein einziger Kritikpunkt am Buch und der Grund, warum es nicht die vollen 5 Sterne von mir erhält, ist schlichtweg der, dass manche der Gerichte für mich nicht wirklich schnell zuzubereiten sind. Ein Beispiel: Die Kartoffelpizza braucht 20 Min. zur Zubereitung, dann 25 Min. Garzeit und nochmal 40 Min. Backzeit. Die Zeit, die man mit waschen, schnippeln, schälen usw. braucht, ist zwar kurz, trotzdem steht das Gericht erst 1 Stunde später auf dem Tisch. Das hatte ich mir unter "fast" nicht so wirklich vorgestellt.

Nichtsdestotrotz kann ich "Fast & Tasty" jedem empfehlen, der auf moderne deutsch-orientalische Küche steht!

Bewertung vom 14.05.2025
Stars
Kullmann, Katja

Stars


sehr gut

Eins muss man Autorin Katja Kullmann lassen: man spürt in diesem Roman in jeder Zeile, wie sehr sie die deutsche Sprache liebt, wie sie mir ihr zu spielen weiß und wie absurd sie sein kann, wenn man ein bisschen mit Komposita herumexperimentiert. Aus dieser Perspektive war "Stars" wirklich sehr unterhaltsam zu lesen und manchmal habe ich mich dabei ertappt, wie ich nur auf die nächste Wortschöpfung gewartet habe, die ich so noch nie irgendwo gelesen oder gehört habe.

Der Inhalt von "Stars" war für mich... ungewöhnlich. Sich auf das Leben von Protagonistin Carla Mittmann einzulassen, wenn man selbst mit Astrologie so gar nichts am Hut hat, war erstmal ungewohnt, ging dann aber wohl auch dank des spritzigen Schreibstils ganz gut. Zu Anfang hat mich die Geschichte auch noch sehr abholt: die mutlose Carla, die in ihrem langweiligen Bürojob gefangen ist und sich nicht recht zu helfen weiß, bis auf einmal dieses Geld vor ihrer Haustür auftaucht. Ab dem Zeitpunkt hat für mich alles irgendwie ein bisschen "zu lang gedauert", war ein bisschen zäh. Irritiert war ich auch vom Spannungsbogen, denn wir werden Zeuge einer Lebensgeschichte, die sich von Seite zu Seite verbessert und somit immer weniger Raum für Spannung ud Reibung bietet.

Das abrupte Ende lässt einen dann etwas stutzig zurück, aber ich muss gestehen, dass ich dadurch noch länger über die Geschichte nachgedacht habe und was dieses abrupte Ende nun alles bedeutet. Insofern war es wohl clever gemacht.

Insgesamt konnte mich "Stars" nicht vollständig überzeugen, aber allein für die vielen schönen Wortneuschöpfungen und den ironischen Unterton lohnt sich das Lesen!

Bewertung vom 14.05.2025
Anatomie einer Verschwörung / Academy of Lies Bd.1
Scheweling, Nina

Anatomie einer Verschwörung / Academy of Lies Bd.1


sehr gut

Nach dem spannenden und Neugierde weckenden Klappentext hat mich das Buch einige Male überrascht:

Zuerst leider eher negativ, denn obwohl ich wusste, dass es eine weibliche Protagonistin ist, hatte ich im ersten Drittel ständig einen eher männlichen Vibe im Kopf. Vielleicht kam das durch Quinns abweisende Art, die im Klappentext als "tief berührend" beschrieben wird, mich aber leider wenig berührt hat und Quinn mir dadurch eher unsympathisch vorkam. Ich war sogar schon kurz davor, das Buch abzubrechen, da kam Überraschung Nummer zwei.

Die Umstände in Quinns durchaus aufregenden Leben erfordern es, dass sie sich doch ab einem gewissen Punkt auf andere Menschen einlassen muss und sie damit für mich auch nahbarer und sympathischer wurde. Etwa ab demselben Zeitpunkt nehmen dann die Ereignisse im Buch auch Fahrt auf, sodass mich die Neugier dann doch gepackt hat und das Buch im Anschluss sogar relativ zügig hat durchlesen lassen.

Eine leider wieder etwas negative Überraschung war, dass die Hinweise, die Quinn auf der Suche nach der Lösung all der vielen Mysterien, die sich in ihrem Leben auftun, findet, ein wenig zu oft sehr zufällig in Quinns Hände geraten und ich mir gewünscht hätte, dass es an der ein oder anderen Stelle doch durch mehr "Detektivarbeit" ihrerseits passiert. Ich habe der Autorin das unter dem Label "Jugendbuch" jedoch verziehen, was mich zur letzten Überraschung bringt:

Eine Wendung relativ am Ende des Buchs hatte ich absolut nicht kommen sehen und fand ich für ein Jugendbuch fast schon etwas zu dramatisch. Nichtsdestotrotz hat es mich aber positiv überrascht und ich rechne es der Autorin hoch an, dass sie das trotzdem so gemacht hat.

Band 1 von "Academy of Lies" hat mir insgesamt dann doch ziemlich gut gefallen. Ich mochte den Schreibstil der Autorin, die Entwicklung der Figuren und die überraschenden Wendungen zwischendrin. Wer ein spannendes Jugendbuch sucht, ist mit "Academy of Lies" sicher gut bedient!

Bewertung vom 04.05.2025
How to know a person
Brooks, David

How to know a person


ausgezeichnet

David Brooks hat sich auf die Suche danach gemacht, wie man anderen begegnen und echte Verbundenheit schaffen kann. Herausgekommen ist dabei ein Buch voller Anekdoten, interessanter Interviewpartner, Gespräche und Rechercheergebnisse. Brooks unterhaltsamer und wahnsinnig ehrlicher Schreibstil lässt einen Seite für Seite umblättern und tiefer in diese wirklich interessante Thematik eintauchen.

Das Buch ist unterteilt in 3 Teile: "Ich sehe dich", "Ich sehe dich in deiner Not" und "Ich sehe dich mit deinen Stärken". Auf diese Weise arbeitet sich Brooks von einem allgemeinen Kennenlernen von Menschen, bis zum Beistehen von Personen in der Not und dem konkreten Fördern und tiefgreifenden Verstehen anderer Menschen vor. Ich fand jedes Kapitel dabei wirklich spannend und erkenntnisreich sowie gut zusammengefasst und auf den Punkt gebracht. Nicht immer waren für mich brandneue Erkenntnisse dabei, aber es hat auch gut getan, an manche Dinge einfach noch einmal erinnert zu werden.

Am Ende hätte ich mir noch eine zusammenfassende Liste mit den Top Tipps oder Kapitelabschlüsse mit konkreten Handlungsempfehlungen gewünscht, aber letztendlich muss sich wohl sowieso jeder selbst die für ihn essentiellen Erkenntnisse aus dem Buch herausziehen, deshalb ist es kein Muss für mich.

Allen, die sich dafür interessieren, wie sie eine stärkere Verbindung zu anderen Menschen aufbauen können, kann ich Brooks' Buch nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 04.05.2025
Great Big Beautiful Life
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


ausgezeichnet

Oh Mann, dieses Buch hat mich echt zum Weinen gebracht. Emily Henry ist ja eigentlich für ihren Witz und Humor bekannt, aber in diesem Buch ist sie echt tiefgründig geworden und hat Themen angeschnitten, die zumindest mir tief unter die Haut gingen. Aber von Anfang an:

Alice und Hayden, Mrs. Sunshine und Mr. Grumpy, ein klassischer Trope, von Emily Henry meiner Meinung nach aber neu interpretiert und weniger klischeehaft. Ich mochte Alice auf Anhieb, auch Hayden hat seinen Charme und beide in Kombination sind einfach super süß und lustig, ich mochte die Kombination sehr.
Als es an die Details ihres Schreibprojekts, der Biografie von Margaret Ives ging, habe ich zunächst nicht verstanden, warum wir so viel über das Leben dieser Frau und ihrer Vorfahren erfahren, ich fand es teilweise sogar etwas langweilig und wollte den Part am liebsten überspringen. Am Ende ergibt das natürlich alles Sinn und wird auch zunehmend spannender und das Ende, ja, das hat dann emotional richtig reingehauen. Aber trotz der Tränen, die ich vergossen habe, fand ich's super und meiner Meinung nach war das das bisher beste Buch von Emily Henry.

Fazit: Für alle Emily-Henry-Fans ein unbedingtes Muss und für alle, die noch nichts von ihr gelesen haben, ein super schöner Liebesroman mit wenig Klischees und ganz viel Charme!

Bewertung vom 04.04.2025
Blooming Hope / Rose Garden Bd.1
West, Sara

Blooming Hope / Rose Garden Bd.1


ausgezeichnet

Normalerweise ist diese Art von New Adult Roman gar nicht so mein Ding, aber das Setting, das aus dem Klappentext hervorging, hat mich so angesprochen, dass ich es doch unbedingt lesen musste. Dass die Autorin Sara West als Lektorin in einem Verlag arbeitet, setzt die Erwartungen erst einmal hoch an, doch ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Schon auf den ersten Seiten kommt der besondere Schreibstil von Sara West zur Geltung: wahnsinnig poetisch und bildreich beschreibt sie mit einem liebevollen Blick fürs Detail so präzise Orte und Figuren, dass man sie leibhaftig vor sich sehen kann. So hätte ich auch ohne Blick auf die Charakter-Karte, die in meinem Buch lag, ein ähnliches Bild der beiden Protagonisten in meinem Kopf gehabt. Fast zu jedem Zeitpunkt im Buch hat man das Gefühl, die Geschichte ganz wahrhaftig aus den Augen der Autorin zu sehen, als würde man Zeuge eines Films, der sich dort abspielt.

Die Story selbst beginnt langsam, Sara West nimmt sich Zeit für Details, die jedoch nicht langatmig oder langweilig sind, sondern die Geschichte bereichern und zu einem stimmigen Ganzen werden lassen. Nach und nach nimmt die Story an Fahrt auf, es tauchen mehr und mehr Charaktere auf, alle liebevoll gezeichnet und mit besonderen Eigenschaften, sodass man sie jederzeit auseinanderhalten kann. Die Slow-Burn-Liebesgeschichte zwischen Thea und Max punktet mit einer riesigen Portion Realismus, Zartheit und erstaunlich wenig Klischee. Stattdessen entführt uns Sara West in Settings, von denen eines schöner als das nächste ist: der Blumenladen Rose Garden, das Sonnenblumenfeld, die Scheune mit der Geburtstagsparty - alles wirkt wie aus Instagram entsprungen und klingt wie Sehnsuchtsorte, die es auf jeden Fall auch in echt geben sollte.

Ich habe "Blooming Hope" geliebt, weil es mich in eine ganz bezaubernde Welt entführt hat, die ich ein kleines bisschen vermissen werde. Aber mit ein bisschen Glück gibt es in Band 2 ja zumindest mit dem Blumenladen ein Wiedersehen. Ich empfehle das Buch jedenfalls allen Pflanzen-verrückten und hoffnungslos romantisch veranlagten Leser*innen da draußen!

Bewertung vom 04.04.2025
Der Vermietungsassistent
Bretzinger, Otto N.

Der Vermietungsassistent


ausgezeichnet

Was die Vermietung von Wohneigentum angeht, bin ich absoluter Neuling und habe deshalb nach einem möglichst allumfassenden Buch gesucht, das mich ein bisschen durch den Dschungel der Rechte, Pflichten und Vertragsvereinbarungen führen kann. "Der Vermietungsassistent" war hier genau der richtige Griff. Aus meiner - zugegebenermaßen laienhaften - Perspektive umfasst das Buch alle Eventualitäten, die bei der Vermietung zu beachten sind: von Tipps zur Auswahl des richtigen Bewerbers hin zu zulässigen und unzulässigen Kündigungen. Dabei wird immer wohlwollend auf die Perspektive des Vermieters geschaut, aber auch die Balance zu einem positiven Verhältnis zum Mieter gehalten. Die vielen Vorlagen, die man im Buch findet, sind als PDF oder Word-Datei downloadbar und somit für die eigenen Zwecke super anzupassen. Ich werde die ein oder andere daraus sicher bald benutzen.
Ich empfehle dieses Buch all denjenigen, die neu im Business des Vermietens sind und konkrete Anleitungen und Vorlagen brauchen.

Bewertung vom 28.03.2025
Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen
Ogawa, Ito

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen


sehr gut

Es ist eine faszinierende Welt, die uns Protagonistin Hatoko in "Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen" hier zeigt. Es ist nicht nur die Welt der Kalligraphie, sondern auch die der Schreibutensilien und Papeterie. Mit einer wahnsinnigen Liebe zum Detail erklärt uns Hatoko ganz nebenbei, welchen Stift man mit welchem Papier zu welchem Anlass benutzen sollte. Alles ist aufeinander abgestimmt und Hatoko geht mit einer ungeheuren Leidenschaft ihrem Beruf als Schreiberin nach.

Als Leser folgen wir dabei ihren täglichen Aufträgen durch das ganze Jahr und es liest sich mehr wie kleine Kurzgeschichten, die aber aufeinander aufbauen und immer wieder Bezug zueinander nehmen. Dabei taucht man als Leser nicht nur in diese kalligraphische Welt, sondern auch in die Kultur Japans ein, die mir persönlich an der ein oder anderen Stelle vollkommen fremd, aber dadurch auch sehr faszinierend vorkam. Ich persönlich hätte mir noch einen größeren Rahmen, eine übergeordnete Geschichte gewünscht, die alle anderen rahmt, auch um die Spannung zu halten. Trotzdem war "Hatokos wunderbarer Schreibladen" ein schönes Lesevergnügen für mich. Zumal sich der Schreibstil von Autorin Ito Ogawa so leicht wie eine Feder liest und etwas sehr poetisches hat; damit passt er wunderbar zum Inhalt.

Fazit: Wer einmal in eine ganz andere Kultur und in die Welt der Kalligraphie eintauchen möchte, sollte unbedingt zu diesem wunderbar geschriebenen Buch greifen!