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Anja

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2025
Heart of the Damned - Ihr Versprechen ist sein Untergang / Forsaken Promises Bd.1 (MP3-Download)
Pauss, Julia

Heart of the Damned - Ihr Versprechen ist sein Untergang / Forsaken Promises Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ereignisreich und spannend

Scartlett ist eine Diebin. Als sie ein Artefakt aus dem Schloss des Königs stehlen will, wird sie erwischt und soll hingerichtet werden. Doch dann erkennt der König, dass Scarlett ihm von Nutzen sein kann: Sie kann mithilfe von Magie ihr Äußeres ändern. Spielt sie seine Verlobte, darf sie weiterleben. Dass die zwei sich dabei tatsächlich näher kommen, war nicht geplant…

Das Hörbuch konnte mich von Anfang bis Ende fesseln und mehrfach überraschen.

Man ist sofort mitten im Geschehen. Kaum ist Scarlett ins Schloss eingedrungen, steckt sie auch schon in Schwierigkeiten. Es folgen einige Gefechte – mit Waffen und mit Worten.

Scarlett ist kämpferisch und schlagfertig. Dass sie eine Frau verkörpern soll, die sie nicht kennengelernt hat, erschwert ihre Aufgabe: Jederzeit könnte sie sich durch unbedachte Handlungen oder Worte verraten. Lässt sie sich anfangs nur auf den Deal ein, um ihrer Hinrichtung zu entgehen, erwacht in ihr mit der Zeit der Wunsch, dem Land und auch König Ren, zu helfen. Gleichzeitig findet sie großen Gefallen daran, Ren immer wieder zu reizen.

Ren hat eigentlich schon genug Probleme. Eine Diebin, möglicherweise Spionin, in seinem Schloss, hat ihm gerade noch gefehlt. Sein Land wird regelmäßig von Dämonen heimgesucht, weshalb die Hochzeit und die damit verbundene Unterstützung im Krieg so wichtig ist.
Es ist schwer für ihn, die aufmüpfige Scarlett unter Kontrolle zu halten. Doch die selbstbewusste Gestaltwandlerin fasziniert ihn auch.

Und so sind die zwei Feinde zur Zusammenarbeit gezwungen, lernen sich besser kennen und unterstützen einander. Die wendungsreiche Story steckt voller Geheimnisse und Überraschungen. Ruhige Momente gibt es kaum, ständig passiert etwas Neues: Wenn es keinen Angriff von außen gibt, erschüttert eine neue Intrige im Palast die Figuren.
Es gibt zahlreiche Charaktere. Irgendwer arbeitet gegen Ren, es könnte jede/r sein, auch aus seinem Gefolge. Und so weiß bald niemand mehr, wem er vertrauen kann.
Die Wendung am Ende konnte mich komplett überraschen, das offene Ende lässt mich neugierig und ungeduldig zurück.

Ren und Scarlett schildern abwechselnd aus der Ich-Perspektive das Geschehen. Gesprochen werden sie von Rebecca Veil und Fynn Engelkes, denen ich gut folgen konnte.

Fazit

Eine ereignisreiche Story voller Geheimnisse, Intrigen und unerwarteter Wendungen, die mit den zahlreichen Wortgefechte der Hauptfiguren für zusätzliche Unterhaltung sorgt.

Bewertung vom 02.11.2025
Die letzte Stunde / Ever & After Bd.3
Tack, Stella

Die letzte Stunde / Ever & After Bd.3


sehr gut

Ereignisreiches Finale

Achtung: 3. Band. Inhaltliche Spoiler zu den ersten Bänden vorhanden.

Mit dem Vorgänger habe ich etwas gehadert. Zu lang, zu düster, zu überladen mit immer neuen Schwierigkeiten. Nach dem Ende war ich dennoch neugierig auf das Finale – und bin nun froh, dass ich mich dafür entschieden habe, das Ende zu lesen. Denn Band 3 ist in vielerlei Hinsicht anders.
Während Band 1 und 2 unsere moderne, technisierte Welt mit magischen Märchenelementen verbindet, erwartet die Charaktere nun ein etwas anderer, aber nicht weniger magischer, Schauplatz, der der Handlung eine ganz andere Atmosphäre verleiht.
Rains Versuch, die Welt zu retten, ist missglückt und nun versucht sie, das Chaos, das sie und Cole zuletzt angerichtet haben, wieder zu richten. Aber es wäre ja nicht Rain, wenn es einfach vonstatten ginge. Dementsprechend wird es wieder dramatisch, aufregend, blutig, düster und emotional.

Zwar ist das Buch ebenfalls vergleichsweise lang und ebenso vollgestopft mit zahlreichen Problemen, diesmal passte es für mich aber besser zusammen. Dass die Handlung zwar an die vergangenen Ereignisse anknüpft, aber trotzdem erst mal nicht auf jedes kleines zurückliegende Detail Bezug nimmt, hat mir und meinen eingerosteten Erinnerungen in die Karten gespielt, sodass mir der (Wieder-)Einstieg in die Geschichte problemlos gelungen ist und ich schnell ins Geschehen gefunden habe. Mit ihren zahlreichen Wendungen konnte mich die Geschichte schnell fesseln.

Neben bereits bekannten Figuren kommen einige neue Charaktere hinzu, die ebenso für einige Überraschungen und unerwartete Aufdeckungen sorgen werden. Erzählt wird die Geschichte weiterhin aus der Ich-Perspektive von Rain und Cole.

Auch diesmal macht der detaillierte Schreibstil nicht vor ausführlichen Schilderungen von Verletzungen und Ermordungen halt, wobei es schon teilweise wieder sehr brutal und eklig wird.

Das Ende habe ich so nicht erwartet, schließt die Reihe für mich aber gut ab.

Fazit

Die Art, wie die Geschichte startet, macht den Wiedereinstieg trotz langem Abstand zu Band 2 leicht. Zahlreiche überraschende Verstrickungen und ein abwechslungsreicher Mix aus Action, Dramatik und Gefühl konnten mich trotz kleiner Längen an die Seiten fesseln.

Bewertung vom 02.11.2025
Cozy baking time
Haubs, Theresa

Cozy baking time


sehr gut

ansprechende Aufmachung, leckere Rezepte

Ich liebe Kuchen und Gebäck jeder Art. Eigentlich habe ich genug Backbücher, aber die Mischung der Rezepte hat mich angesprochen.

Optik

Die Aufmachung des Buches gefällt mir richtig gut. Das Format ist handlich und die vielen Bilder sind ansprechend. Jedes Rezept füllt eine Seite, daneben gibt es ein großformatiges Bild. Zusätzlich gibt es ein paar Doppelseiten Fotos, die die Herbst- und Winterstimmung einfangen.

Rezepte

Ich habe schon beim ersten Durchblättern viele Rezepte gefunden, die mich ansprechend und die ich gern ausprobieren möchte. Es handelt sich um eine Mischung aus vergleichsweise einfachen, bekannten Kuchen und Plätzchen (z.B. Zitronenkuchen, Buttermilchkuchen, Vanillekipferl) und einigen ungewöhnlicheren Kreationen (z.B. Marzipanschnecken mit Kartoffeln im Teig). Da die Auswahl betitelt ist mit „süße Rezepte für die kalte Jahreszeit“, kommen Äpfel, Pflaumen und Zimt entsprechend häufiger vor.
Es werden in den meisten Fällen keine allzu ungewöhnlichen Zutaten verwendet, sodass sich die ersten Rezepte bereits ohne extra Einkauf umsetzen lassen, wenn man die klassischen Backzutaten zuhause hat.
Die Anleitungen sind verständlich und lassen sich leicht befolgen. Darüber hinaus gibt es ein paar persönliche Backtipps der Autorin.

Sprache

Wie gesagt, die Beschreibungen sind verständlich. Allerdings hatte ich an verschiedenen Stellen das Gefühl, dass ich hier nicht zur Zielgruppe gehöre. Theresa schreibt, wie man es von den Reels auf ihrem Instagram-Account kennt. Aber nicht alles, was umgangssprachlich gesagt wird, muss vielleicht auch verschriftlicht werden. Aber wen interessiert das noch, wenn’s aus dem Ofen erstmal anfängt zu duften…

Fazit

Der erste Kuchen im Buch heißt „bester Schokokuchen ever“ – und was soll ich sagen, genau das war die Rückmeldung meiner Mitessenden. Ich würde ja sagen, ich backe nichts anderes mehr, aber dafür gibt es noch zu viele lecker aussehende Rezepte im Buch, die ich noch testen möchte. Alle bisher probierten Kuchen waren lecker und sind dank der einfachen Beschreibungen super gelungen.

Bewertung vom 02.11.2025
Heart of Night and Fire / Das Nachtfeuer-Quartett Bd.1
Tuli, Nisha J.

Heart of Night and Fire / Das Nachtfeuer-Quartett Bd.1


weniger gut

Extrem zäh

Die Artefakte von Ouranos konnten mich begeistern, daher war ich neugierig auf das neue Buch der Autorin. Leider konnte es mich nicht genauso für sich einnehmen.

Ihr ganzes Leben verbringt Zarya verborgen als Gefangene. Sie kennt ihr Wurzeln und ihre Familie nicht. Sie wird im Kampf ausgebildet, aber niemand darf von ihr und ihrer Magie wissen. Warum dies so ist, sagt man Zarya nicht. Als ihr die Flucht gelingt, findet sich Zarya in der Hauptstadt Dharati wieder, die regelmäßig von Dämonen angegriffen wird. Dort lernt sie neue Menschen kennen, doch die jahrelang eingebläuten Regeln sorgen dafür, dass Zarya niemandem völlig vertrauen kann und allein nach Antworten sucht.

Das von indischen und asiatischen Einflüssen durchzogene Setting ist farbenfroh und facettenreich gezeichnet. Viele detaillierte Beschreibungen von Stadt und Leuten sowie den ungewöhnlichen Wesen lassen das Geschehen lebendig werden. Ein Glossar gibt einen Überblick über die Wichtigsten Orte und Wesen. Die vielen fremden Begrifflichkeiten lassen sich allerdings nicht so ganz flüssig lesen.

Doch dies ist nicht der Grund, dass ich vergleichsweise lange an dem Buch gelesen habe. Mich konnte die Geschichte einfach nicht packen. Die Handlung kommt nicht in Fahrt.
Während ich zwar stets darüber informiert hat, welche Farben und Gewänder die einzelnen Figuren tragen, passiert inhaltlich wenig bis nichts.

Zarya will zwar wissen, warum sie verborgen aufwachsen musste und dazu angehalten wurde, ihre magischen Fähigkeiten verborgen zu halten, sie tut aber nur wenig aktiv dafür, nach Antworten zu suchen. Zwar kann ich sogar noch verstehen, dass sie vorsichtig ist und sich nicht jedem anvertraut, aber selbst, als sich ihr konkrete Spuren bieten (z.B. als Figuren bestimme Namen nennen), fragt sie nicht nach.
Praktischerweise fällt ihr ein Buch mit magischen Anleitungen in die Hände und wie durch Zauberhand kann sie damit ganz wichtige Fortschritte in Bezug auf ihre eigenen Fähigkeiten machen. Für mich blieb das Magiesystem dabei wenig durchschaubar.

Viel interessanter als Antworten zu finden, ist es für Zarya allerdings, Freundschaften zu schließen und kleine Liebesabenteuer zu durchleben. Nach einem einsamen Leben im Sumpf, kann ich sogar auch das verstehen, es verstärkt aber leider das Gefühl, dass die Handlung auf der Stelle tritt.

Dharati wird regelmäßig von verschiedenen Dämonenwesen angegriffen. Aber auch dies tut letztlich wenig zur Sache und steigert weder Tempo noch Spannung.

Erst am Ende gibt’s dann endlich ein paar Antworten und noch mehr Fragen.

Fazit

Eine lebendig und detailliert ausgestaltete Welt voller exotischer Einflüsse und Mythologie schaffen zwar ein interessantes Setting, letztlich empfand ich das Buch aber überladen mit detaillierten Beschreibungen optischer Kleinigkeiten, während es nur wenig inhaltliche Fortschritte gibt. Die Spannung bleibt dabei auf der Strecke.

Bewertung vom 11.10.2025
A Dance of Lies. Die Spionin (MP3-Download)
Arena, Brittney

A Dance of Lies. Die Spionin (MP3-Download)


ausgezeichnet

Intrigenreich und spannend

Vasalie war die Lieblingstänzerin von König Illian, bis sie wegen Mordverdachts eingesperrt wurde. Nun bietet Illian ihr die Chance auf Freiheit: Wenn sie für ihn bei der Versammlung der Königreiche spioniert, bekommt sie ihr Leben zurück. Vasalie würde alles dafür tun, nicht wieder eingesperrt zu werden. Doch sie ahnt nicht, auf welch gefährlichen Deal sie sich einlässt, denn Illians Aufträge nehmen immer weitreichendere Ausmaße an. Zudem ist ihr Illans Bruder Anton auf der Spur, der ihre Absichten erahnt…

Das Hörbuch konnte mich von Anfang bis Ende fesseln. Nach ihrem Kerkeraufenthalt ist Vasalie wild entschlossen, zu überleben und sich nicht erneut einsperren zu lassen. Daher ist sie bereit, jeden von Illians Aufträgen zu erfüllen. Doch schnell bekommt sie erste Zweifel, als sie nicht nur spionieren, sondern auch Menschen verletzen soll. Zudem schließt sie auf der Versammlung, wo sie als Tänzerin auftreten soll, neue Freundschaften und möchte die Menschen, die sie so bereitwillig aufgenommen und unterstützt haben, nicht hintergehen, was sie in einen Konflikt bringt. Soll sie ihr Leben für das Wohl anderer aufgeben?

Auch wenn man Vasalie egoistisch und naiv nennen kann, ich mochte die junge Frau, die so verzweifelt für ihr Leben kämpft.
Ihre Hoffnung, dass ausgerechnet der Mann, dem sie ihre Probleme zu verdanken hat, nun ihre Rettung sein könnte, ist schon arg gutgläubig. Auch an anderen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass sie mehr hinterfragt und die Augen für das öffnet, was direkt vor ihrer Nase ist, statt sich von Gerüchten leiten zu lassen.

Als Ich-Erzählerin lässt sie an all ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Ihre inneren Konflikte und widersprüchlichen Gedanken, werden nachvollziehbar geschildert.
Verzweifelt sucht sie nach einem Ausweg und wird immer tiefer in einen Strudel aus Lügen, Intrigen und Geheimnissen gezogen.
Je mehr Vasalie erfährt und nachforscht, desto mehr unerwartete Wendungen nimmt die Geschichte.
Auch wenn das Tempo des Buches überwiegend ruhig ist, ist die Handlung ereignis- und abwechslungsreich: höfische Intrigen, Verrat und Lügen, Charaktere, die ein falsches Spiel spielen, Anbandelungen zwischen verschiedenen Figuren (dass Vasalie sich im Verlauf in gewisser Weise für 3 Männer interessiert, ist vielleicht etwas viel… wobei auch hier ihre verzwickten Gefühle und Abhängigkeiten erklärt werden).

Der Fantasyanteil der Geschichte ist eher gering und kommt überhaupt erst am Ende des Buches tatsächlich zum Tragen. Dennoch ist die entworfene Welt mit den Königshöfen, Mythen und Traditionen interessant. Allerdings ist es in der Vielzahl der facettenreichen Charaktere, von denen so mancher zu überraschen weiß, nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Zumindest fällt es mir in Hörbüchern immer etwas schwerer, wenn es sehr viele Namen gibt, diese zuzuordnen, wenn ich sie nicht vor Augen habe.

Dies ist aber auch der einzige Nachteil der Hörbuchumsetzung, ansonsten konnte ich der Geschichte problemlos folgen. Rebecca Veil, die Vasalie ihre Stimme leiht, hat eine angenehme Art, die aufgewühlten Gefühle der Protagonistin wiederzugeben.

Nach dem offenen Ende bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Fazit

Geheimnisse, Intrigen, Lügen und Verrat. Vasalie wird zum Spielball der Könige, als sie versucht, ihr Leben zu retten. Bald stellt sie sich die Frage, wie viele Menschen sie bereit ist, zu hintergehen, um sich selbst zu retten, oder ob es nicht doch eine andere Lösung geben könnte. Wendungsreich, spannend, dramatisch und emotional wird es im Geschehen, sodass die abwechslungsreiche Geschichte mich durchweg fesseln konnte.

Bewertung vom 11.10.2025
All Better Now (eBook, ePUB)
Shusterman, Neal

All Better Now (eBook, ePUB)


weniger gut

… zäh …

Von Neal Shusterman habe ich bereits einige Bücher gelesen, die mir gut gefallen haben, vor allem die Scythe-Reihe.

All better now kommt mit einem dystopischen Setting daher. Es wird kein genaues Jahr genannt, aber die Handlung scheint in der nahen Zukunft zu spielen, da auf die Corona-Pandemie und ihre Folgen Bezug genommen wird. Gleichzeitig gibt es ein paar technische Entwicklungen, die eher futuristisch wirken.

Eine neue Corona-Mutation, Crown Royale, bedroht die Menschheit. Erneut sterben Menschen. Diejenigen, die überleben, sind danach verändert. Die Menschen haben neue Lebensziele. Sie sehen in allem das Positive und sind einfach nur glücklich.

Für manch einen Charakter ist genau das ein Grund, sich absichtlich mit dem Virus anzustecken. Was könnte besser sein, als sorglos durchs Leben zu gehen? Besonders wenn man von schweren Verlusten geprägt ist oder gegen Depressionen kämpft.

Und so entwickeln sich zwei Lager: Die einen wollen das Virus vermeiden oder bekämpfen, sie schotten sich ab, haben Angst vor einer Wesensveränderungen und all ihren Folgen – den privaten aber auch den wirtschaftlichen. Die anderen setzen auf eine gezielte Verbreitung – denn wenn alle Menschen glücklich sind, verschwinden doch auch alle Konflikte und Sorgen von der Erde!? Dafür nehmen sie auch in Kauf, dass ein kleiner Prozentsatz aller Infizierten nicht überleben wird.

Das Szenario an sich ist super spannend und die gegensätzlichen Sichtweisen regen zum Nachdenken an. Dennoch fand ich das Buch langatmig und teils auch nervig. Die zwei Extreme predigen immer wieder ihre Ansichten. Völlig überzeugt davon, dass sie im Recht sind, gibt es seitenlange Beschreibungen, warum ausschließlich ihre Meinung stimmen kann und warum nur so die Menschheit gerettet werden kann. Es gibt nur schwarz oder weiß, kein vernünftiges Abwägen. Entschieden wird über den Kopf aller anderen Menschen hinweg.
Der ganze Schreibstil ist anstrengend. Einerseits philosophisch langatmig, andererseits extrem belehrend. Und einfach wenig flüssig oder emotional.
Zudem zieht sich auch die Handlung in die Länge, da beide Seiten nur schwer nennenswerte Fortschritte erzielen können. Erst zum Ende hin wird das Geschehen dann deutlich spannender – aber auch dies natürlich mit ordentlichen Extremen und Übertreibungen.

Für mich gab es keine Figur, mit der ich wirklich mitfiebern wollte. Durch ihre Haltungen und Taten ist niemand wirklich sympathisch. Einzig Mariel zeigt eine etwas ausgewogenere Sichtweise und denkt (manchmal) über Dinge nach, bevor sie handelt.

Geschildert wird das Geschehen um einen kleinen Kreis von Personen. Allerdings gibt es immer wieder Blicke rund um die Welt zu Ereignissen und Personen, zu Erkrankten, die ihr Leben ändern. Diese wirken erst mal völlig zusammenhanglos, wie es der „Zufall“ so will, entwickeln die meisten dieser Figuren aber doch noch einen Bezug zum Hauptstrang. Dem Lesefluss haben all diese – letztlich doch eher belanglosen – Nebencharaktere eher nicht gut getan und ihre Einbindung in die Geschichte wirkt, wie vieles in dem Buch, sehr konstruiert.

Ich war ehrlich gesagt froh, als ich mit dem Buch durch war und kann mir aktuell nicht vorstellen, auch noch den zweiten Teil zu lesen, auch wenn das Ende ein wenig neugierig darauf macht.

Fazit

Was nach einem spannenden Szenario klang, entwickelt sich für mich leider zu einem zähen Leseerlebnis. Die Handlung kommt nicht voran, die extremen Positionen werden immer wieder unnötig ausführlich wiederholt und zu den Charakteren habe ich keinen Zugang gefunden…

Bewertung vom 07.06.2025
A City of Flames / Solaris und Crello Bd.1
Vasquez, Rina

A City of Flames / Solaris und Crello Bd.1


sehr gut

fantasievoller Auftakt

Ich hatte ein paar Probleme, in die Geschichte hineinzufinden, was vor allem dem Schreibstil geschuldet war, der mir anfangs sehr holprig erschien. Speziell die Dialoge empfand ich als unrund. Nach und nach konnte ich aber immer besser in die fantasievolle Geschichte eintauchen.

Die Welt hat viel zu bieten. Es gibt unterschiedliche Reiche mit ganz unterschiedlichen Bewohnern, wobei die Handlung dieses Bandes nur in einem Land spielt und von den anderen bisher nur berichtet wird. Gewünscht hätte ich mir eine Karte, um mir die Welt besser vorzustellen, da zwar verschiedene Landstriche erwähnt werden, die räumliche Zuordnung aber schwierig bleibt.
Es gibt ganz unterschiedliche, sehr fantasievolle Wesen mit unterschiedlichen Eigenheiten und Fähigkeiten, manche eher flauschig und niedlich, andere groß und mordlustig.

Schon immer wollte Nara Venatorin werden und in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Besonders seit dieser von einem Drachen getötet wurde, hält sie an diesem Wunsch fest und möchte Rache an den Kreaturen nehmen, die ihr so viel Schmerz bereitet haben. Doch Nara bekommt schnell Zweifel, nachdem sie erstmals wieder auf einen Drachen trifft, der nicht das blutrünstige Monster ist, das sie erwartet hat. Doch als angehende Venatorin darf sie kein Mitgefühl empfinden, sie wird dazu ausgebildet, Drachen, Drachenwandler und andere Geschöpfe zu töten.

Während Nara sich in manchen Situationen sehr naiv verhält, zeigt sie häufig großen Mut und Stärke. Sie stürzt sich für andere in Gefahren und beschützt diejenigen, die ihr am Herzen liegen. Als Ich-Erzählerin gewährt sie Einblicke in ihre Pläne und Gefühle.
Nara macht einige Entdeckungen, die ihre Zweifel noch schüren, sodass sie weiter nachforscht, wodurch es zu einigen unerwarteten Wendungen kommt. Die Handlung wechselt stetig zwischen ruhigen Kapiteln, actionreichen Kämpfen und dramatischen Ereignissen. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto spannender wird das Geschehen.

Die Handlung beinhaltet eine Art Liebesdreieck. Während eine Anziehung für mich sehr plötzlich kam und wenig nachvollziehbar war, entwickelt sich die zweite Geschichte ganz allmählich und hat für mich viel besser gepasst.
Allerdings gibt es da noch ein paar Geheimnisse, die bisher nicht gelüftet wurden.

Fazit

Nach einem holprigen Einstieg entwickelt sich eine spannende und abwechslungsreiche Handlung mit einigen Überraschungen. Am Ende bleiben noch viele Fragen offen.

Bewertung vom 07.06.2025
Heartless Hunter / Der rote Nachtfalter Bd.1
Ciccarelli, Kristen

Heartless Hunter / Der rote Nachtfalter Bd.1


ausgezeichnet

Sehr spannend

Rune ist ein Mädchen aus gutem Haus mit einer tiefen Wunde und einem dunklen Geheimnis. Sie spielt den Leuten das oberflächliche Mädchen vor, dass sich nur für Bälle und Kleidung interessiert (was sie durchaus dennoch tut), während sie heimlich stets nach Informationen horcht, die ihr bei den Befreiungsaktionen helfen können. Sie hat dabei zwei gute Freunde an ihrer Seite, die ihr Geheimnis wahren und sie in ihrem Tun unterstützen.

Um an besonders brisante Informationen zu gelangen, flirtet Rune mit dem Hexenjäger Gideon und ahnt nicht, dass dieser seinerseits Hinweise bekommen hat, die Rune belasten und denen er auf den Grund gehen will.
Und so spielen sie einander Interesse vor, um sich gegenseitig auszuhorchen, was eine spannende Konstellation ist. Besonders da beide beginnen, echte Zuneigung zu empfinden und sich dadurch nicht nur in ihrem Spiel miteinander sondern auch in ihrem ganz eigenen Gefühlschaos verheddern.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der personalen Sicht der beiden Hauptfiguren, sodass ein Blick in ihre aufgewühlten Gedanken und ihre geheimen Pläne ermöglicht wird.

Rune läuft Gefahr, jederzeit entdeckt zu werden. Gideon läuft Gefahr, seinen Auftrag zu vermasseln. Rune könnte zu spät kommen, um die zuletzt gefangene Hexe zu retten. Gideon könnte wichtige Hinweise übersehen, wenn er sich von seinem Herz leiten lässt. Die Handlung ist ein stetiges Auf und Ab zwischen ruhigen Passagen, kleinen Wortgefechten, knisternder Annährung und actionreichen, dramatischen Rettungsmissionen. Dabei kommt es zu einigen Wendungen, denn Rune ist nicht die einzige, die Geheimnisse verbirgt.
Am Ende überschlagen sich die Ereignisse geradezu und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band.

Fazit

Eine Hexe und ein Hexenjäger, die miteinander anbandeln, weil sie voneinander Informationen erhoffen. Doch der Plan geht ziemlich schief. Ein doppeltes Verwirrspiel sorgt für jede Menge Gefühlschaos. In Kombination mit der magischen Handlung und den zahlreichen Geheimnissen entwickelt sich eine sehr spannende Geschichte, die ich nur schwer aus der Hand legen konnte.

Bewertung vom 04.04.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

mäßig thrillerisch

Bea reist für einen Modeljob nach Marokko. Da dieser sie nicht glücklich macht, flüchtet sie kurzerhand und wird direkt überfallen. Ohne Geld und Pass sitzt sie erst mal in dem fremden Land fest. Sie bekommt Hilfe, eine Unterkunft und einen Job. Bea lernt das Land und das Meer kennen und lieben. Als in der Pension, in der sie aushilft, ein Mann auftaucht, der nach seiner verschwundenen Schwester sucht, bietet Bea ihre Hilfe an. Doch je mehr sie nachforscht, desto mysteriöser werden die Umstände.

Den Handlungsort empfand ich als ungewöhnlich, zumindest habe ich noch nicht viele Geschichten gelesen, die in Afrika spielen. Ich mochte die Stimmung, die in dem ruhigen Küstenort herrscht und die vielen Beschreibungen vom Meeresrauschen, total gern.

Die Story konnte mich insgesamt gut unterhalten, hätte aber gern etwas mehr Tempo und Spannung haben dürfen. Nach dem dramatischen Beginn gibt es viel ruhigen Alltag. Bea lässt sich treiben und nimmt jeden Tag, wie er kommt. Sie nimmt die Leser:innen mit in ihr neues Leben und die Stimmung, die sie umgibt. Sie unternimmt keine Anstalten, das Land wieder zu verlassen. Ihre Angst nach einem schlimmen Erlebnis hält sie berechtigterweise zurück, etwas zu unternehmen. Allerdings scheint sie auch diese Situation nur in wenigen Momenten wirklich zu beunruhigen.

Als ein Gast seine verschwundene Schwester sucht, wird Bea neugierig. Zudem kann sie einen Teil ihrer eigenen Probleme lösen, wenn sie für ihn ein wenig nachforscht. Dabei stößt sie auf einige Dinge, die nicht zusammenpassen.

Neben dem Erzählstrang aus der Gegenwart, der aus der personalen Sicht von Bea geschildert wird, gibt es Rückblicke auf die verschwundene Frau, die ihre Geschichte Stück für Stück zusammensetzen.

Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr spitzen sich die Ereignisse zu. Es gibt immer neue Spuren und falsche Wendungen, bevor in einem ereignisreichen Finale alle Fäden zusammenlaufen. Ich habe die Auflösung nicht kommen sehen.

Fazit

Ich liebe das Küstensetting. Die Handlung ist über weite Strecken ruhig, fast schon langatmig, bietet aber im letzten Drittel einige unerwartete Erkenntnisse, die die Spannung enorm steigern.

Bewertung vom 04.04.2025
Der Sternenstaubdieb
Abdullah, Chelsea

Der Sternenstaubdieb


sehr gut

märchenhaft-magisch mit vielen Geheimnissen und Wendungen

Loulie al-Nazari verkauft als Mitternachtshändlerin magische Dschinn-Artefakte. Damit erregt sie die Aufmerksamkeit des Sultans, der sie festnehmen lässt. Sie soll für ihn eine mächtige, magische Lampe finden. Dabei wird sie vom Sohn des Sultans, dem Dschninnmörder-Prinzen, begleitet, den Loulie nicht ausstehen kann. Da der Weg sehr gefährlich ist, sind sie zur Zusammenarbeit gezwungen.

Das märchenhafte Setting hat mir unglaublich gut gefallen: endlose Wüsten, eine magische Wunderlampe, 40 Räuber…
Die facettenreiche Welt wird immer detaillierter, je weiter die Geschichte voranschreitet. So manche Annahme der Menschen wird im Verlauf durch die Dschinn und ihr Wissen über die Geschichte richtig gestellt. Dabei musste ich mich erst in die Welt mit all ihren Eigenheiten hineinlesen. Ein Glossar hilft, sich in den arabischen Begrifflichkeiten zurechtzufinden.

Das Geschehen wird aus der personalen Perspektive verschiedener Figuren geschildert, die ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Jeder Charakter trägt seine Geheimnisse mit sich herum, nicht zuletzt die eigene Identität betreffend. Die ganze Geschichte steckt voller Geheimnisse, Lügen, Machtspielchen und Intrigen, sodass es immer wieder zu Wendungen innerhalb der Handlung kommt.

Loulies Suche nach der Lampe führt sie auf abgelegene Pfade, die sie immer wieder mit verschiedenen Gefahren, aber auch mit neuen Erkenntnissen zur Geschichte des Reiches und der Dschinn konfrontieren. Dabei ist es nicht immer leicht, zwischen Freunden und Feinden zu unterscheiden und aus so mancher Zwangsgemeinschaft entwickeln sich Verbündete.
Über weite Strecken fand ich das Geschehen sehr spannend und habe bei all den Schwierigkeiten mit den Figuren mitgefiebert. Allerdings hatte die Handlung für mich auch kleine Längen.

Es handelt sich um einen Fantasyauftakt voller Magie und ungewöhnlicher Wesen. Liebesdramen sucht man vergeblich. Ich bin gespannt auf den zweiten Band.

Fazit

Ein märchenhaftes, orientalisches Setting voller Magie, Geheimnisse und Intrigen, in der die Figuren immer wieder von neuen Gefahren überrascht werden, überraschende Entdeckungen machen und unerwartete Bündnisse schließen.