Nowhere Heart Land

gut

Hier haben wir eine Geschichte über das Erwachsenwerden, über die Nostalgie der Jungendzeit, über Familiengeheimnisse und deren bet die Wahrheit, die man vielleicht erst mit ein wenig Abstand deutlicher erkennen kann.

Emily Marie Laras Buch Nowhere Heart Land hat mir insgesamt ganz gut gefallen. Es ist ein kurzweiliger Roman, der sich flüssig lesen lies und keine Fragen offen lies.

Als Kind der 90/00er Jahre hat mich dieses Buch sofort abgeholt. Beim lesen setzte sofort eine gewisse Nostalgie ein, auch die Sprache der Autorin spiegelt genau diese Jahre meiner Jugend hervorragend wieder.

Die Covergestaltung und der Titel haben mich hier sofort angesprochen, das Buch wollte ich unbedingt lesen, auch wenn es sich hierbei um eine noch unbekannte Autorin handelt. Beides spiegelt den Inhalt des Romans gut wieder und ich würde ihn jedem, der in den Nuller Jahren groß wurde oder Interesse an dieser Zeit hat, empfehlen.

Der kleine Maulwurf als Maler

ausgezeichnet

Den kleinen Maulwurf und seine Abenteuer lieben wir hier einfach.

Deshalb war es ganz klar, dass auch der kleine Maulwurf als Maler nicht fehlen darf.

Meine 5-jährige Tochter und mich hat dieses Buch sehr überzeugt. Es ist sehr schön illustriert, mit vielen Farben auf allen Seiten und dadurch sehr ansprechend gestaltet und niemals langweilig.

Die Geschichte ist lustig und gut erzählt, die Texte nicht zu kurz und nicht zu lang, sodass man dieses Buch prima in einem Rutsch durchlesen kann.

Geeignet ist der Maulwurf durchaus auch für die Jüngsten: zum Bilder gucken, erstem Vorlesen oder einfach zum Schmökern. Aber selbst Vorschulkinder können diesem Buch noch einige lustige Minuten abgewinnen. Hier laden die tollen Illustrationen auch zum selber Nacherzählen ein. Obwohl wir schon wirklich längere Bücher lesen, hat meiner Kleinen dieses doch für zwischendurch noch sehr gefallen.

Dread Wood. Tödliches Nachsitzen

sehr gut

Nachsitzen, das passiert doch jedem mal. Doch ums nackte Überleben kämpfen? Das mussten die wenigsten bisher.
Es ist ein gewöhnlicher Samstag Vormittag. Die Schüler:innen Angelo, Gus, Hallie und Naira treffen sich mit ihrem Lehrer Mr C auf dem Schulgelände. Als dieser plötzlich verschwindet.
Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, gegen das vor sich hinsummende Hausmeister Ehepaar, gegen jemanden oder etwas, das sich auf dem Schulgelände und dem benachbarten Gruselwald rumtreibt.
Nur wenn die 4 kooperieren, ganz dem Schulmotto entsprechend, und herausfinden, was sie verbindet und ausgerechnet diese sehr unterschiedlichen Charaktere zusammen an diesem Nachmittag zum Nachsitzen gebracht hat, können sie gewinnen.. und überleben.

Jennifer Killicks erster Dread Wood Band ist gut und spannend geschrieben. Die Charaktere sind einzigartig, gut detailliert ausgearbeitet und es macht Spaß, sie bei ihrem Abenteuer zu begleiten. Gruselig und düster wird es hier, einfache Crime/Thriller Elemente sind auch vorhanden, aufgelockert wird alles durch den ein oder anderen Witz, der selbst Erwachsene zum Schmunzeln bringen kann. Für Kinder ab 9-10 Jahren ist dieses Buch ein guter Einstieg in die Gruselliteratur.
Nur wer große Angst vor Spinnen hat, sollte sich mit Vorsicht an dieses Buch wagen.

Ballett

ausgezeichnet

Ballett - Deine ersten Schritte in die Welt des Tanzes ist ein wunderbares Buch für den Einstieg in die Welt des Balletts.
Schön illustriert erklärt es alles von den wichtigsten Techniken über die historische Bedeutung hin zu den bekanntesten Stücken. Durch diesen breiten Abriss der Thematik ist auch wirklich für jedes Kind etwas dabei, ob für 4 jährige oder schon älter, ob schon eigene Erfahrungen mit Ballett vorliegen oder nicht. Ich empfehle dieses Buch jedem Kind, das interessiert an dem Thema ist. Egal, ob als Einstieg, um die Grundposition zu üben und festigen oder um etwas mehr über die Hintergründe des Tanzes zu erfahren.

Besonders hervorzuheben sind hier auch noch die schön und kindgerecht geschriebenen Zusammenfassungen der bekanntesten Ballettstücke. Meine Tochter möchte diese immer wieder vorgelesen bekommen. Ein wirklich tolles Buch.

Heavysaurus - Der Comic

sehr gut

HeavySaurus sind in unserem Kinderzimmer schon eine Weile etabliert, weshalb wir bei diesem Comic natürlich direkt zugreifen mussten.
Gelesen hanben wir ihn seitdem immer und immer wieder, teilweise mehrfach hintereinander. Bei den Kindern kommt er also wirklich gut an.

Wir begleiten unsere Lieblingsdinos bei ihrem Aufstieg in der Musikbranche. Die Geschichte selbst ist mit viel Humor erzählt und die Illustrationen machen Spaß. Hier wurde sich viel Mühe gegeben, die Band HeavySaurus zum Leben zu erwecken, und das ist gelungen.

Als besonders gut empfinde ich tatsächlich das gewählte Format des Comics, da es gerade auch Kinder, die etwas Motivation zum Lesen benötigen, abholt. Je nach Stand fangen die Kids schnell an einzelne Blasen mitzulesen, selbstzulesen und dadurch eignet sich dieser Band ervorragend für alle Grundschüler ab Klasse 1 zum Selberlesen und Vorlesen lassen.

Die Tage nach dem Pflaumenregen

ausgezeichnet

‚Die Tage nach dem Pflaumenregen‘ ist ein Buch, in welches ich relativ blind reingestolpert bin. So waren auch die ersten Seiten etwas holprig, aber so gut geschrieben, dass ich schnell mittendrin war. Und es hat sich gelohnt: Karissa Chen hat ein sehr berührendes Buch geschrieben, historische Fiktion gemischt mit einem nicht kitschigen romantischen Nebenplot. Der Leser erfährt viel über den historischen, politischen und kulturellen Kontext, dennoch ist es angenehm geschrieben und nicht überladen. In zwei Zeitlinien verfolgen wir die Geschichte der Protagonisten und Leben und fühlen mit ihnen. Wer charakterbasierte Geschichten mag und sich mit chinesischer Geschichte auseinander setzen möchte, wer Geschichten über Familie und eine Liebe in schwierigen Zeiten und die daraus resultierenden harten Entscheidungen mag, dem sei dieses Buch wirklich ans Herz gelegt.

Digitale Diagnosen

sehr gut

Digitale Diagnosen, Wiesböcks Buch über einen Social Media Trend der schon lange mehr Beachtung bedarf, ist ein ausgezeichneter Einstieg in die Thematik. Einfach und sachlich erklärt, deckt dieses Buch wissenschaftlich Themen wie Depressionen, Angststörungen, ADHS, Selfcare, Healing und vor allem die Nutzung pseudo-klinischer Begrifflichkeiten im Kontext Social Media ab.

Mit vielen der von der Autorin angesprochnen Themen wird man tagtäglich auf diversen Plattformen konfrontiert und neben einer Einordnung, warum diese Thematiken so omnipräsent und beliebt sind, gibt es auch Erklärungsansätze, warum es für Betroffene wichtig ist, ihre Diagnosen/Selbstdiagnosen offen zu legen, zu teilen und andere darüber aufzulären, aber auch weshalb dieser Trend gefährlich sein kann und wozu er führen kann. Des Weiteren wird darauf eingegangen, wo die Wurzeln all dessen stecken und was es über unsere Gesellschaft aussagt, dass wir psychische Erkrankungen als einzigen Weg empfinden, Fehler machen zu dürfen, nicht perfekt zu sein und uns ein wenig Erholung zu gönnen. Und vor allem warum dieser Trend schädlich für diagnostizierte Personen sein kann, die in der Masse untergehen und oftmals nicht mehr Ernst genommen werden.

Ausschlaggebend für mich, dieses Buch zu lesen, waren vor allem der Titel, nicht so sehr das Cover, der mich angesprochen hat. Mit hohen Erwartungen bin ich an Wiesböcks Buch "Digitale Diagnosen - Psychische Gesundheit als Social-Media Trend" rangegangen und diese wurden größtenteils erfüllt. Viele der behandelten Themen sind mir durchaus vermehrt begegnet (nicht alle jedoch, was wiederum zeigt, wie gut die Social Media Blasen funktionieren).

Allein die späteren Kapitel über die Ursachen und Wurzeln waren zwar durchaus schlüssig, aber haben mich nicht ganz abgeholt. Zwar ist es ganz offensichtlich, dass unser "System" auch viel Leid und Unsicherheit verursacht, doch fiehl die Kritik für mich ein wenig einseitig aus.

Insgesamt jedoch ein sehr lesenwertes Buch, dass ich vielen Menschen ans Herz legen würde, die sich mich den angesprochnen Themen indentifizieren, dafür interessieren oder diese Tendenzen eventuell bei Familie und/Freund:innen beobachten und mehr wissen möchten (sollten!).

Carmilla

sehr gut

Lange habe ich auf eine Neuauflage dieses Klassikers gewartet und wurde von Klett-Cotta nicht enttäuscht. Dem Verlag ist eine wunderschöne Ausgabe gelungen, die wirklich edel wirkt und in jede Bibliothek eines Genre-Liebhabers gehört. Auch die Übersetzung von Eike Schönfeld ist mehr als lesenswert, schafft er es doch die altertümliche Sprache und Atmosphäre perfekt einzufangen und wiederzugeben, ohne dabei wie so oft üblich gekünstelt zu wirken. Die Übersetzung liest sich wirklich sehr gut und flüssig.

Die Novelle selbst, um eine Vampirin namens Carmilla welche sich obssessiv junge liebenswerte Mädchen als Nahrungsquelle sucht und dabei mit List und Tücke in deren gewohntes Umfeld eindringt, entstand bereits vor Klassikern wie Dracula und hat daher großen Einfluss sowohl auf jene als auch auf moderne Vampirliteratur gehabt. Sie ist unbedingt lesenwert.

Der Keine-Langeweile-Klub

ausgezeichnet

Der Keine-Langeweile-Klub ist ein schönes Buch zum Vorlesen oder ersten Selberlesen. Einer Gruppe von Freunden ist langweilig.. da lässt sich doch bestimmt was machen? Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach neuen Hobbies, die der Nachbar Dibbel immer zu kommentieren weiß.

Neben der amüsant erzählten Geschichte ist dieses Buch wunderbar illustriert und genauso ansprechend gestaltet wie der Einband. Die Geschichte wird in kleinere Kapitel unterteilt, sodass das Lesen nicht zu mühselig wird. Ergänzt wird jedes Kapitel durch eine einfache Verständnisfrage und am Ende finden sich kleinere Rätsel, die meiner Tochter viel Spaß gemacht haben und nochmal zum Nachdenken über das Gelesene anregen.
Die Silben der Wörter selbst sind farbig hervorgehoben, um das Selbstlesen zu vereinfachen und unterstützen.

Angesprochen hat uns vor allem die sehr gender-neutrale Gestaltung und Thematik. Gerade bei Erstlesebüchern gibt es vermehrt Feen, Prinzessinen, einhörner oder Dinos, Piratenabenteur und Fußball. Ein Buch über ein Thema, dass jedes Kind anspricht ist dabei eine sehr willkommene Abwechslung.

Sehr zu empfehlen.

Das Lied des Propheten

weniger gut

Auf das Lied des Propheten hatte ich mich sehr gefreut, hatte es doch den Booker Prizer 2023 gewonnen. Eine Dystopie, klasse Thema. Leider hat mich das Buch insgesamt nicht wirklich überzeugen können.

Die Covergestaltung ist an die Originalausgabe angelehnt und durchaus gelungen, es wirkt ansprechend und das Buch selbst ist sehr hochwertig gestaltet.

Die Thematik, wichtig, aktuell und ansich interessant, war durchaus lesenwert. Leider viel es mir zunhemend schwerer, weiterzulesen. Zum einen wurde ich mit den Charakteren nicht warm. Viele schreckliche Dinge passieren in diesem Buch, und dennoch habe ich dabei absolut nichts gefühlt, weil ich keinerlei Verbindung zu Eilish, Mike, Molly und Larry aufbauen konnte.

Desweiteren war der Schreibstil tatsächlich einfach nichts für mich. Ab und an einfach und schön, oftmals über alle Maßen poetisch, auf manche Adjektive hätte hier durchaus verzichtet werden können. Als Stilmittel wurden hier, ähnlich wie bei McCarthy, auf Interpunktion bei wörtlicher Rede weitestgehend verzichtet, ebenso auf Abschnitte. Man liest sich rein.. und dennoch war es einfach anstrengend, man weiß nie, wer wann redet, muss ganze Passagen (die ja nicht gekennzeichnet oder abgetrennt sind) neu lesen. Insgesamt hat mir das das Lesevergnügen stark geschmälert.

Empfehlenswert für Menschen, die diese Art von Literatur mögen und schätzen, aber eventuell nicht für jeden. Außerdem sollten eventuelle Content Warnings beachtet werden, da es auf Grund der Thematik sehr düster wird.

Das Hörbuch wiederrum ist sehr empfehlenswert, eine außergewöhnliche Leistung der Sprecherin Kaja Sesterhenn, die mich am Ende erfolgreich durch dieses Buch gebracht hat.

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