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ech
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Bochum

Bewertungen

Insgesamt 722 Bewertungen
Bewertung vom 28.04.2025
Das Galgenrätsel
Fender, Danilo

Das Galgenrätsel


ausgezeichnet

Atmosphärisch dichter Kriminalroman aus der Lausitz

Mit diesem Buch legt der Autor Danilo Fender einen packenden und wendungsreichen Kriminalroman vor, bei dem es sich zugleich um den Auftaktband zu einer Reihe um eine Einheit der operativen Fallanalyse (OFA) handelt. Der Auftakt konnte mich gleich gut und spannend unterhalten.

Nachdem einer Fehleinschätzung mit dramatischen Folgen verabschiedet sich der langjährige Partner von Frieder Aronowsky in den Ruhestand. Zuvor schlägt er den jungen Polizisten Eric Parker als möglichen Nachfolgekandidaten vor. Frieder lässt sich von Eric überzeugen und bietet ihm die Ausbildung zum Fallanalysten an. Als auf einem abgelegenen Hof in der Lausitz die Leichen einer Frau und ihrer beiden erwachsenen Söhne erhängt aufgefunden werden, steht für Eric der erste große Praxistest an. Ist er seiner neuen Aufgabe bereits gewachsen ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende einen fulminanten Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei stehen Eric und Frieder sehr stark im Mittelpunkt des Geschehens, ihre beiden weiblichen Kolleginnen fallen dagegen doch deutlich dagegen ab, deuten aber durchaus ihr Potential für größere Rollen im weiteren Verlauf der Reihe an. Eine weitere wichtige Rolle spielt die Lausitz mit ihren Legenden und Mythen, die hier die passende Atmosphäre für die eher düster angelegte Geschichte liefert. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt ganz hervorragend und legt die Messlatte für die nachfolgenden Bände gleich mächtig hoch.

Wer auf spannende und wendungsreiche Kriminalromane steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf die weiteren Bände bin ich nun schon sehr gespannt.

Bewertung vom 28.04.2025
Die Mündung
Pieper, Tim

Die Mündung


ausgezeichnet

Packender und atmosphärisch dichter Thriller aus dem hohen Norden

Nach insgesamt sechs Kriminalromanen um Kommissar Toni Sanftleben von der Kriminalpolizei Potsdam legt der Autor Tim Pieper hier nun einen Thriller vor, der in seiner Heimatregion rund um Stade angesiedelt ist. Dabei konnte er mich auch diesmal wieder auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Nachdem ihre Schwester Jette Opfer des sogenannten Gezeitenmörders geworden ist, hat sich Lena Funk vom LKA Hannover in die Ermittlungen gestürzt und ist bis an ihre Grenzen gegangen, um den Mörder zu fassen. Erfolg hat sie dabei aber nicht. Nun benötigt sie dringend eine Auszeit und zieht sich auf eine abgeschiedene Insel zurück. Als dort eine Leiche angespült wird und sie in dessen Taschen einige der Trophäen des Gezeitenmörders findet, erwacht ihr Jagdtrieb erneut. Doch einige erschreckende Flashbacks lassen sie immer wieder an ihren Erinnerungen zweifeln. Wem soll Lena noch trauen, wenn sie offenbar nicht einmal sich selbst trauen kann ?

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran. Neben den aktuellen Ermittlungen gibt es auch immer wieder Rückblenden zu dem Tag, an dem Jette entführt wurde. So setzt sich das erschreckende Gesamtbild erst nach und nach zusammen und gipfelt in einem fulminanten Showdown mit einer Auflösung, bei der keine wesentlichen Fragen offenbleiben. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei spielt der Autor geschickt mit der Wahrnehmung seiner Leser und lässt sie immer wieder an ihr und auch an der seiner Hauptfigur zweifeln.

Wer auf packende und wendungsreiche Thriller mit starken Figuren steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten.

Bewertung vom 25.04.2025
Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3
Raabe, Marc

Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Grandioser Thriller um einen Vermisstenfall, der plötzlich weite Kreise zieht

Mit diesem fulminanten Thriller legt Marc Raabe den dritten Band seiner Reihe um den eigenwilligen Ermittler Artur „Art“ Mayer und die Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski vor und konnte mich dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zudem rückt diesmal ein Nebenstrang aus den ersten beiden Bänden in den Vordergrund.

Seit einiger Zeit sucht Art Mayer nach Dana Karasch, der spurlos verschwundenen Mutter der kleinen Milla, die mit ihrer dementen Großmutter in der Wohnung unter ihm lebt. Nachdem er einen mächtigen Mann unter Druck setzt, ihm zu helfen, erhält er kurz darauf einen anonymen Hinweis auf eine verlassene Wohnwagensiedlung außerhalb von Berlin, die mitten in einem Gebiet liegt, in dem gerade ein gewaltiger Waldbrand tobt. Als er trotz aller Verbote und Hindernisse zusammen mit Nele, die sich eigentlich noch im Mutterschutz befindet, dem Hinweis nachgeht, stoßen die beiden dort auf die Leiche eines angesehen Richters aus Berlin. Und dies ist nicht die einzige Überraschung, die das Gelände bereithält. Plötzlich bekommt der Fall eine besondere Brisanz, die den gesamten Berliner Polizeiapparat auf den Plan ruft.

Dieser ungemein temporeiche und atmosphärisch dichte Thriller lässt einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen. Bei dem doch recht umfangreichen Personenaufgebot und den immer wieder eingestreuten Rückblenden in die Jugendzeit von Dana. muss man aber gerade zu Beginn schon sehr aufmerksam lesen, damit einem hier kein wichtiges Detail entgeht. Der packende Schreibstil und die mehr als gelungene Charakterisierung der vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen erleichtern dies aber ungemein und sorgen zudem dafür, dass hier die Grenzen zwischen Gut und Böse immer wieder aufgeweicht werden und sogar verschwimmen. Nach und nach setzt sich aus der Handlung in der Gegenwart und den Rückblenden das erschreckende Gesamtbild zusammen, der krachende Showdown sorgt dann für eine überraschende, aber zugleich auch schlüssige Auflösung, bei der keine wesentlichen Fragen offenbleiben.

Wer auf abgründige, wendungsreiche und packende Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Auftritt von Art und Nele bin ich nun schon sehr gespannt.

Bewertung vom 16.04.2025
Alles und Nichts - Der Tag der Wintersonnenwende im Haus der Hunts (eBook, ePUB)
Erdmann, Nadine

Alles und Nichts - Der Tag der Wintersonnenwende im Haus der Hunts (eBook, ePUB)


sehr gut

Unterhaltsame Kurzgeschichte aus dem Totenbändiger-Serienkosmos

Mit diesem Buch legt die Autorin Nadine Erdmann eine Kurzgeschichte vor, die im Serienkosmos ihrer Dark Urban Mystery Serie „Die Totenbändiger“ angesiedelt ist. In dieser Serie sind zwischen 2019 und 2022 insgesamt 24 Bände zunächst als E-Book erschienen, die inzwischen auch bereits in einigen Sammelbänden zusammengefasst wurden.

Zum Verständnis der Kurzgeschichte sind zwar grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus der ursprünglichen Serie erforderlich, der Lesegenuss erhöht sich aber ungemein, wenn einem die Mitglieder der Familie Hunt bereits bekannt sind.

Die Geschichte spielt 5 Jahre nach dem letzten Band der Hauptserie und wir erleben mit den Hunts den Tag der Wintersonnenwende, der in der Welt der Totenbändiger eine besondere Bedeutung hat. Dabei erleben wir noch einmal die alten Charaktere der Serie und lernen auch einige neue Familienmitglieder kennen.

Diese Kurzgeschichte bietet neben reichlich Nostalgie auch einen kleinen Vorgeschmack auf die Trilogie „Die Totenbändiger – 13 Jahre später“, deren erster Band am 31.10.2025 erscheinen soll.

Bewertung vom 16.04.2025
SPIEL (eBook, ePUB)
Rubin, Billie

SPIEL (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender Krimi aus Nürnberg, der aber etwas braucht, bis er richtig Fahrt aufnimmt

Mit diesem Buch legt die Autorin Billie Rubin eine überarbeitete und ergänzte Neuausgabe eines bereits 2010 unter dem Titel „Foules Spiel“ erschienenen Kriminalromans vor. Zugleich ist dieses Buch der Auftakt einer Reihe rund um die ehemalige Polizistin und jetzige Personenschützerin Charlotte „Charlie“ Braun und Kommissar Andreas Wallner von der Kriminalpolizei Nürnberg.

Nach internen Querelen auf ihrer Dienststelle in München hat Charlotte Braun der Polizei den Rücken gekehrt und wagt zusammen mit ihrem Sohn Patrick einen Neuanfang in Nürnberg. Bei ihrem ersten Auftrag für ein privates Sicherheitsunternehmen soll sie den Personenschutz für das Model Dana Reed übernehmen. Sie und ihr Freund Eric Rasmussen, Stürmer des sich gerade in großen Abstiegssorgen befindlichen Bundesligavereins 1. FC Nürnberg, erhalten seit einiger Zeit beängstigende Drohbriefe, bei denen unklar ist, wem von beiden sie wirklich gelten. Zunächst lässt sich der Job für Charlie ziemlich geruhsam an, doch dann kommt es zu dramatischen Ereignissen, die Kommissar Wallner auf den Plan rufen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte, die im Zeitraum von November 2009 bis Mai 2010 spielt, voran und liefert am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Dabei braucht die Krimihandlung doch ein wenig, bis sie richtig Fahrt aufnimmt, allerdings ohne, dass zuvor große Langeweile aufkommt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Wer sich im Fußball ein wenig auskennt, wird zwischendurch auch auf einige reale Personen treffen. Dabei handelt es sich aber eher um kleine Easter Eggs, für das Verständnis der Geschichte ist dieses Wissen nicht erforderlich. Bei den tragenden Protagonisten rund um den 1. FC Nürnberg handelt es sich dann auch durchgehend um fiktive Figuren.

Als Bonus gibt es am Ende des Buchs noch eine Kurzgeschichte, die erklärt, warum Charlie München und ihren Job bei der dortigen Kriminalpolizei hinter sich gelassen hat.

Wer auf spannende Krimis mit ordentlich Lokalkolorit steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Für die nachfolgenden Bände der Reihe bleibt aber durchaus noch ein wenig Luft nach oben.

Bewertung vom 11.04.2025
Wahrheit oder Pflicht: Du hast die Wahl
Edenberg, Sophie

Wahrheit oder Pflicht: Du hast die Wahl


ausgezeichnet

Packender Rache-Thriller, der auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen spielt

Mit diesem Buch legt die Autorin Sophie Edenberg einen spannenden Rache-Thriller vor, der auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen spielt und mich dabei bestens unterhalten konnte.

Im Jahr 2005 ergibt sich für die 17-jährige Verena die unverhoffte Chance, ein Stipendium am renommierten Elite-Internat Santa Clara zu erhalten. Über ihre Zimmergenossin findet sie dort auch schnell Anschluss. Doch als sie begreift, dass ihre neuen Freunde ein dunkles Geheimnis verbergen, steckt sie schon mitten in einem perfiden Spiel, das keine Regeln kennt und aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. 20 Jahre später begibt sich Leonie auf die Spuren von Verena und heuert als Kindermädchen bei einem reichen Ehepaar an, um Licht ins Dunkel zu bringen. Doch die alten Seilschaften funktionieren immer noch und so geht das Spiel von einst in die nächste Runde.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und wechselt dabei immer wieder geschickt zwischen den beiden Zeitebenen. So enthüllt sich nach und nach das erschreckende Gesamtbild und das Geschehen gipfelt in einem fulminanten Showdown, der eine überzeugende Auflösung bietet und dabei keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Obwohl schon relativ früh enthüllt wird, welche Motive Leonie, die in ihren Kapiteln auch als Ich-Erzählerin fungiert und uns so hautnah an ihren Zweifeln und Ängsten teilhaben lässt, auf ihrem Rachefeldzug antreiben, hält der Spannungsbogen bis zum Schluss und hat auch noch die eine oder andere böse Überraschung auf Lager.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Rache-Thriller steht, wird hier sehr gut bedient und spannend unterhalten. Meine erste Begegnung mit der Autorin wird mit Sicherheit nicht meine letzte bleiben.

Bewertung vom 08.04.2025
Raiders (eBook, ePUB)
Erdmann, Nadine

Raiders (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Grandioser Abschluss der Trilogie um die Geisterjäger aus Schottland

Mit diesem Buch legt die Autorin Nadine Erdmann den dritten und damit leider auch letzten Band ihrer Trilogie um die „Haunted Hunters“ vor und bietet dabei erneut eine gelungene und gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Fantasy und Horror, die mit einem ordentlichen Schuss Dystopie verfeinert ist.

Man kann das Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen und nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Die Geschwister Riley und Ayden, dessen Sohn Henry und ihre Freunde Jo und Parker haben auf der Isle of Ciùineas vor der Küste Schottlands eine neue Heimat gefunden. Nun gehen sie ihrer Arbeit als paranormale Geisterjäger im Auftrag von Quentin MacFadden nach, dem Vater ihres Freundes Will, der sie dabei auch tatkräftig unterstützt. Dabei bekommen sie es nicht nur mit Geistern und Mutanten, die durch den giftigen Regen entstanden sind, zu tun, sondern auch mit den skrupellosen Raiders, die plündernd durch Schottland ziehen und dabei immer gewalttätiger werden. Zudem warten sie gespannt darauf, welche Informationen Wills Bruder Sam auf den Festplatten des ehemaligen Institute for Paranormal Science (IPS), an das besonders Ayden keine guten Erinnerungen hat, gefunden hat. Und dann ist da noch der mysteriöse Finn, dem Henry in seinen Träumen begegnet ist.

Nachdem mich Nadine Erdmann bereits mit den Totenbändigern und der Lichtstein-Saga auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte, besticht auch diese Trilogie durch eine atmosphärisch dichte Geschichte, einen packenden Schreibstil und ein hohes Erzähltempo. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die durchgehend über sehr viel Tiefe verfügen und mir schnell ans Herz gewachsen sind. Im Abschlussband der Trilogie bringt Nadine Erdmann die Geschichte der Hunters zu einem würdigen Ende und liefert dabei neben reichlich Spannung auch wieder viel Herzwärme und innige Momente zwischen den Protagonisten.

Wer auf einen spannenden Genre-Mix aus Fantasy, Horror und Dystopie steht, wird hier ein weiteres Mal bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 03.04.2025
Blutige Puppen (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Blutige Puppen (Thriller)


ausgezeichnet

Verheißungsvoller Start eines neuen Ermittler-Duos

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz ein neues und gut aufeinander abgestimmtes Ermittlerteam ins Rennen, dass gleich einen verheißungsvollen Auftakt hinlegt.

Als die Leiche einer jungen Frau im Keller eines Mietshauses gefunden wird, übernimmt Jana Bein vom LKA Kiel die Ermittlungen. Zur Unterstützung bekommt sie dabei Oliver Marquardt an die Seite gestellt, der gerade erst von Hannover an die Förde gewechselt ist, dort zuletzt aber nur noch Innendienst versehen hat. Die kryptischen Botschaften des Täters am Tatort lassen befürchten, dass noch weitere Morde folgen werden. So dauert es auch nicht lange bis zum nächsten Leichenfund, kurz danach entdecken die Kollegen der Abteilung Cybercrime einen Livestream im Darknet, auf dem eine angekettete junge Frau zu sehen ist. Um ihrem unheimlichen Gegner im Hintergrund, der Jana und Oliver immer tiefer in sein perfides Spiel hineinzieht, gewachsen zu sein, müssen sie schnellstens zu einem schlagkräftigen Team zusammenwachsen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende einen fulminanten Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird fast ausschließlich aus den wechselnden Perspektiven der beiden Hauptermittler erzählt, immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über dessen Identität zu verraten. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der beiden ungleichen Ermittler lockern das eher düstere Geschehen zudem immer wieder ein wenig auf, die Ermittlungen steht dabei aber immer im Mittelpunkt des Geschehens.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Die Messlatte für die nachfolgenden Bände liegt gleich mächtig hoch.

Bewertung vom 31.03.2025
Liebe mit der Brechstange
Krause, Matthias

Liebe mit der Brechstange


sehr gut

Abgedrehte Thriller-Satire mir reichlich Blut und Gewalt

Mit diesem Buch legt der Autor Matthias Krause eine ziemlich abgedrehte Thriller-Satire vor, in der Blut und andere Körperflüssigkeiten in Strömen fließen. Für Zartbesaitete ist dieses Buch daher eher weniger geeignet.

Als der erfolglose Schauspieler Roman nach einem missglückten One-Night-Stand plötzlich einem maskierten Einbrecher gegenübersteht, nimmt seine Leben eine unerwartete Wendung. Nach einer wilden Tortenschlacht kommen sich Roman und Jordan trotz aller Gegensätze schnell näher. Doch Jordans kriminelle Familie steht ihrem Glück entgegen und so geraten die beiden in eine Spirale aus Hass und Gewalt, in der auch ein übelriechender Serienkiller mitmischt.

Mit einem lockeren Schreibstil, viel Einfallsreichtum und einer ordentlichen Prise schwarzem Humor, der auch schon mal ziemlich derbe ausfallen kann, entwirft der Autor eine bunte Welt voller unerwarteter Wendungen, gelungener Anspielungen und abgedrehter Momente mit reichlich Situationskomik, durch die er seine gut gezeichneten und durchaus vielschichtig angelegten Protagonisten stolpern lässt. Auch wenn es zwischendurch schon ziemlich wild zugeht und es dadurch ab und an etwas unübersichtlich wird, fügt sich schlussendlich alles wunderbar zusammen und es ergibt sich ein schlüssiges Gesamtbild, bei dem keine wesentlichen Fragen offenbleiben. Als Besonderheit bietet das Buch zwei unterschiedliche Enden, nach denen jeder Leser für sich entscheiden kann, ob ihm das Happy End oder das Bad End besser gefällt.

Wer Spaß an abgedrehten Thrillern findet und auch keine Probleme mit derbem Humor und Beschreibungen, die sich hart an der Ekelgrenze entlanghangeln, hat, wird hier insgesamt gut bedient und unterhalten.

Bewertung vom 28.03.2025
Schwarzwälder Treibjagd
Kindler, Sonja

Schwarzwälder Treibjagd


ausgezeichnet

Packender und atmosphärisch dichter Kriminalroman aus dem Schwarzwald

Mit diesem Buch legt die Autorin Sonja Kindler den vierten Band der Krimi-Reihe um ihre Kommissarin Ines Sandner aus Villingen vor und konnte mich dabei ein weiteres Mal auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden problemlos lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als auf der Kuppe des Fürstenbergs die Leiche der 15-jährigen Michaela gefunden wird, übernehmen Ines und ihr Team die Ermittlungen. Liegt das Motiv für den Tod des Mädchens in ihrem privaten Umfeld oder hängt es mit ihrem Engagement in Sachen Umwelt zusammen, bei dem sie sich nicht nur Freunde gemacht hat ? Gibt es sogar einen Zusammenhang mit dem geplanten Baus eines Windparks, der gerade in der Region für viel Aufregung sorgt ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran. Diese erzählt sie fast ausschließlich aus der Perspektive der Ermittler. So ist man als Leser die ganze Zeit auf Augenhöhe mit Ines und ihren Kollegen, ohne dabei einen Wissensvorsprung zu besitzen, und kann aus den Ermittlungsergebnissen eigene Schlüsse ziehen und Theorien aufstellen, um am Ende doch von der verblüffenden Auflösung, bei der keine wesentlichen Fragen offenbleiben, überrascht zu werden. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die teilweise bereits aus den ersten Bänden bekannt sind, die neuen Figuren reihen sich zudem nahtlos in das gut aufeinander abgestimmte Ensemble ein. Besonders das Zusammenspiel zwischen Ines und ihrer neuen Kollegin Emma weiß zu überzeugen, hier steckt noch einiges an Potential für weitere Auftritte. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der Ermittler sorgen zudem immer wieder für ein wenig Abwechselung, lassen dabei den Spannungsbogen aber nicht abreißen.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.