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ech
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Bochum

Bewertungen

Insgesamt 766 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2025
Die Todesfalle - Ein Fall für Skalla und Krampe
Gerling, Volker

Die Todesfalle - Ein Fall für Skalla und Krampe


sehr gut

Packender und temporeicher Thriller, der Lust auf mehr macht

In diesem packenden und atmosphärisch dichten Thriller schickt der Autor Volker Gerling, der seine Werke früher unter dem Pseudonym V. S. Gerling veröffentlicht hat, seine Hauptfiguren in eine packende und temporeiche Jagd auf einen perfiden Serienmörder. Das Buch ist zugleich der Auftakt einer neuen Reihe und macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

Gerade als ihre aktuellen Recherchen zu illegalen Medikamententests kurz vor dem Scheitern stehen, lernt die Investigativjournalistin Rachel Skalla auf einer Party Mark Kreutzer kennen, der ihrer Geschichte durch seine Kontakte doch noch zum Durchbruch verhilft. Im Gegenzug will Rachel Mark helfen, die Unschuld seines Vaters zu beweisen, der vor Jahren wegen des Mordes an einer Prostituierten verurteilt wurde. Als Rachel entdeckt, dass hier offenbar ein perfider Serienmörder am Werk ist, der Unschuldige für seine Taten büßen lässt, zieht sie ihren Bekannten Daniel Krampe, der als Fallanalytiker für das BKA arbeitet, hinzu. Doch da ist der Mörder längst auf seine Verfolger aufmerksam geworden und nimmt sie nun selbst ins Visier.

Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und vielen kurzen Kapiteln, die mit ständigen Orts- und Perspektivwechseln aufwarten und so für ein hohes Erzähltempo sorgen, legt der Autor hier einen rasanten Thriller vor, der einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die auch durchaus reichlich Potential für weitere Auftritte aufweisen. Dass hier die Identität des Täters doch recht früh enthüllt wird, nimmt der Geschichte nichts von ihrer Spannung, ganz im Gegenteil. Und auch wenn der Autor ab und an dazu neigt, etwas dick aufzutragen, bietet das Buch insgesamt doch beste Thrillerunterhaltung.

Ein gelungener Thriller voller Action und Dramatik, der die Messlatte für die weiteren Bände gleich ziemlich hoch hängt.

Bewertung vom 29.10.2025
Alex Brandt (eBook, ePUB)
Llewellyn, Ralph

Alex Brandt (eBook, ePUB)


sehr gut

Packender und atmosphärisch dichter Mystery-Thriller aus Frankfurt

In diesem atmosphärisch dichten Mystery-Thriller schickt der Autor Ralph Llewellyn seinen Ermittler Alexander „Alex“ Brandt und sein gut aufeinander abgestimmtes Team in ihren ersten Fall. Dabei konnte er mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.

Als in einem Frankfurter Restaurant fünf Leichen aufgefunden werden, übernehmen Alex und sein Team die Ermittlungen und stehen dabei von Beginn an unter einem großen öffentlichen Druck. Obwohl allen Leichen fachmännisch das Herz entnommen wurde, tragen sie dennoch ein seliges Lächeln auf den Lippen und scheinen sich auch nicht gegen ihren Tod gewehrt zu haben. Da die Spurenlage am Tatort äußerst dünn ist und unter den Angehörigen weder Motiv noch Verdachtsmomente auszumachen sind, suchen die Ermittler nach ähnlichen Fällen aus der Vergangenheit und werden schnell fündig. Doch die Fälle gehen bis in das Jahr 1792 zurück und scheinen sich in einem Rhythmus zu wiederholen, die in Verbindung zur Zahl 12 steht. Wie sollen die Ermittler nun einen Fall lösen, bei dem die Regeln der Logik, an denen sie sich sonst orientieren, außer Kraft gesetzt scheinen ?

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut auch schnell Spannung auf. Dabei bedient er sich einer sehr bildhaften Sprache, die das Kopfkino ordentlich ankurbelt, trägt allerdings zuweilen doch etwas dick auf, so dass die Bilderflut die eigentliche Geschichte immer wieder etwas zu sehr in den Hintergrund rückt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erleben wir das Geschehen aus den immer wieder wechselnden Perspektiven der Ermittler, wobei der Fokus schon eindeutig auf Alex gerichtet ist. Und gerade der macht es einem mit seinem bisweilen ziemlich eigenwilligen Auftreten nicht immer leicht, ihn zu mögen. Im Laufe der Geschichte lässt er uns aber immer mehr hinter seine Fassade blicken und konnte so doch noch ein paar Sympathiepunkte bei mir sammeln. Am Ende liefert der Autor einen spannenden Showdown, in dem die Mordserie aufgeklärt wird, lässt die Geschichte und vor allem seine Hauptfigur aber dennoch mit einem offenen Ende zurück, dass die Neugierde auf die Fortsetzung, die noch in diesem Jahr erscheinen soll, noch einmal deutlich steigert.

Wer Gefallen an düsteren Mystery-Thrillern findet, wird hier gut bedient und spannend unterhalten. Für den nächsten Band bleibt aber durchaus noch etwas Luft nach oben.

Bewertung vom 24.10.2025
Kripo Nordsee - Hasserfülltes Borkum: Küstenkrimi
Hebesberger, Roland

Kripo Nordsee - Hasserfülltes Borkum: Küstenkrimi


ausgezeichnet

Gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe aus dem hohen Norden

Mit diesem Buch startet der Autor Roland Hebesberger eine neue Krimi-Reihe, die an der Nordsee angesiedelt ist und mich gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Hanna Janssen hat sich gerade erst von Frankfurt zum LKA Niedersachsen versetzen lassen und ist somit in ihre alte Heimat zurückgekehrt. Als am Emmich-Denkmal auf Borkum die Leiche des 13-jährigen Tim Schulze gefunden wird, übernimmt Hanna die Ermittlungen und bekommt Lasse Klaasen als Partner an die Seite gestellt. Dass Tim offenbar auf üble Art und Weise gemobbt wurde, löst in Hanna unheilvolle Erinnerungen aus, denn sie war als Jugendliche ebenfalls Opfer solcher Attacken. Und ausgerechnet Lasse war damals einer ihrer Peiniger. Doch nun müssen sie als Team funktionieren, um den Fall lösen zu können.

Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, die er hauptsächlich aus den immer wieder wechselnden Perspektiven seiner beiden Hauptermittler erzählt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt ganz hervorragend. Besonders das Zusammenspiel zwischen Hanna und Lasse funktioniert hervorragend und es ist spannend mitzuerleben, wie die beiden ungleichen Ermittler, die beide ihr Päckchen mit sich herumschleppen, zu einem schlagkräftigen Team zusammenwachsen. Obwohl es diesmal insgesamt weit weniger actionreich zugeht, wie ich es ansonsten vom Autor gewohnt bin, bietet er am Ende doch wieder einen fulminanten Showdown mit einer überzeugenden Auflösung auf.

Wer auf packende und atmosphärisch dichte Kriminalromane aus dem hohen Norden steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Die Messlatte für die weiteren Bände der Reihe liegt gleich ziemlich hoch.

Bewertung vom 22.10.2025
MACHT (eBook, ePUB)
Rubin, Billie

MACHT (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannendes Krimi-Drama aus Nürnberg und dem angrenzenden Knoblauchsland

Mit diesem Buch legt die Autorin Billie Rubin die überarbeitete Neuausgabe eines bereits 2013 unter dem Titel „Kaltes Dorf“ erschienenen Kriminalromans vor. Zugleich handelt es sich dabei um den dritten Band ihrer Reihe rund um die ehemalige Polizistin und jetzige Personenschützerin Charlotte „Charlie“ Braun und Kommissar Andreas Wallner von der Kriminalpolizei Nürnberg.

Man kann dieses Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen und nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen

Nachdem Charlie bei ihrem letzten Job zusammen mit ihrem Schützling Rebecca in die Hände skrupelloser Entführer geraten ist und nur knapp entkommen konnte, gönnt sie sich mit ihrem Freund Andreas erst einmal eine Auszeit auf einem Bio-Bauernhof im Knoblauchsland, das in der Mitte des Städte-Dreiecks Nürnberg-Fürth-Erlangen gelegen ist. Doch als sie dort von den bösen Gerüchten über eine Familie erfährt, die auf einem abgelegenen Hof lebt, und offenbar niemand der Sache wirklich auf den Grund gehen will, beginnt sie gegen den Rat von Andreas eigenständig zu ermitteln. Sie ahnt nicht, welche Entwicklung sie damit in Gang setzt.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende einen packenden Showdown mit einer absolut schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Auch wenn dieser Band etwas mehr Drama als Krimi bietet, konnte er mich doch gut und spannend unterhalten. Und in der Auflösung liegt eine gehörige Portion Tragik, die noch länger nachhallt und zum Nachdenken anregt.

Wer auf eine spannende Mischung aus Krimi und Drama steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Für die nachfolgenden Bände der Reihe bleibt aber weiterhin noch ein wenig Luft nach oben.

Bewertung vom 20.10.2025
Der Wortschatz des Todes
Arndt, Martin von

Der Wortschatz des Todes


ausgezeichnet

Packender und atmosphärisch dichter Polit-Thriller mit aktuellen Bezügen zum Krieg in der Ukraine

Nach mehrenden historischen Thrillern legt der Autor Martin von Arndt hier nun einen zeitgenössischen Thriller vor, der nicht nur spannend, sondern auch hochaktuell ist. Zugleich ist das Buch der Auftakt einer neuen Reihe um die ehemalige BKA-Ermittlerin Irina Starilenko, die hier einen vielversprechenden Start hinlegt und dabei die Messlatte für die weiteren Bände sofort ziemlich hoch hängt.

Nachdem die russischstämmige Irina Starilenko aus persönlichen Gründen beim BKA ausgeschieden ist, muss sie noch eine Karenzzeit überstehen, bis sie ihre neue Stelle als Wirtschaftsdetektivin für ein Versicherungsunternehmen antreten kann. Als ihr Bruder Konstantin sie bittet, seinem Freund Oleksandr zu helfen, dem vorgeworfen wird, einen polnischen Geschäftsmann ermordet zu haben, lässt sie sich daher dazu überreden, den Pflichtverteidiger des Ukrainers, der vor dem russischen Angriffskrieg nach Deutschland geflüchtet ist, zu unterstützen. Sie ahnt allerdings nicht, in welches Wespennest sie bei ihren Ermittlungen sticht.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei einige aktuelle Bezüge zum Krieg in der Ukraine in die Geschichte ein. Mit einer bildhaften Sprache, die das Kopfkino beim Lesen mächtig ankurbelt, und der äußerst gelungenen Charakterisierung der Protagonisten, die durchgehend ausgesprochen vielschichtig angelegt sind, entwickelt sich eine komplexe Geschichte, die mit jeder Seite eine immer größere Sogwirkung entwickelt. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt ganz hervorragend. Einige Andeutungen zur Geschichte und persönlichen Situation der Hauptfigur deuten zudem schon reichlich Potential für die weiteren Bände der Reihe an.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Thriller mit aktuellen Bezügen steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 17.10.2025
Moribundus
Asimov, Armands A.

Moribundus


sehr gut

Packender und ziemlich blutiger Tierhorror um einen Kater, der zum Rächer wird

Mit diesem Buch legt der Autor Armands A. Asimov den ersten Band seiner Reihe „Animals Lane“ vor, in der er in sich abgeschlossene Horrorgeschichten erzählt, in denen Tiere im Mittelpunkt stehen. Der Auftakt konnte mich gleich gut und spannend unterhalten, lässt für die weiteren Bände aber durchaus noch etwas Luft nach oben.

Der Kater Grav wird viel zu früh seiner Mutter entrissen und in die Hände des Mädchens Alessa gegeben. Während ihn das Kind heiß und innig liebt, wird er von dessen Vater und seiner Freundin misshandelt und soll zu Halloween gegen einen Hund eingetauscht und entsorgt werden. Doch dann bietet ein geheimnisvoller Streuner Grav die Gelegenheit, den Spieß einfach umzudrehen.

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung auf, die in einem fulminanten und ziemlich blutigen Showdown mündet. Erzählt wird das Ganze aus der Sicht von Grav, der hier auch als Ich-Erzähler fungiert und uns hautnah an seiner anfänglichen Verzweiflung und seiner anschließenden Wandlung zum gnadenlosen Rächer teilhaben lässt.

Wer auf spannenden und durchaus blutigen Tierhorror steht, wird hier gut bedient und unterhalten.

Bewertung vom 16.10.2025
Der Frauenrichter (Bajetzky & Kuper - Thriller 5)
Schwarz, Gunnar

Der Frauenrichter (Bajetzky & Kuper - Thriller 5)


ausgezeichnet

Spannender und abgründiger Thriller aus Bielefeld

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz sein Ermittlerduo Emma Bajetzky und Alex Kuper in ihren fünften gemeinsamen Fall, der mich erneut überzeugen und begeistern konnte. Auch diesmal wird der Handlungsort Bielefeld gut in die Handlung eingebunden.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten vier Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Diesmal bekommen es Emma und Alex mit einem Serienmörder zu tun, der seine Morde äußerst geschickt als Unglücksfälle tarnt, so dass die Ermittler erst spät auf seine Spur kommen. Nach welchem Muster wählt der Täter seine allesamt weiblichen Opfer aus ? Die Ermittlungen werden schnell zum Rennen gegen die Zeit, bei dem die Ermittler höllisch aufpassen müssen, nicht selbst in eine der perfiden Fallen des Täters zu tappen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, legt geschickt einige falsche Fährten und bietet am Ende einen fulminanten Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird fast ausschließlich aus den wechselnden Perspektiven der beiden Ermittler erzählt, immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht der Opfer sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über die Identität des Täters zu verraten. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der Akteure lockern das eher düstere Geschehen immer wieder ein wenig auf, die Ermittlungen steht dabei aber immer im Mittelpunkt des Geschehens.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 13.10.2025
Maik Stahl und die gespaltene Seele
Lechtenbörger, Axel

Maik Stahl und die gespaltene Seele


sehr gut

Kleiner, aber feiner Thriller, in dem es doch recht blutig zugeht

Mit diesem Buch legt der Autor Axel Lechtenbörger einen eher kleinen, aber dennoch feinen Thriller vor, der mich gut und spannend unterhalten konnte. Dabei handelt es sich um die Neuauflage eines Buches, das bereits 2019 unter dem Titel „Schlafe, mein Kind, bevor du stirbst“ veröffentlicht wurde.

Der ehemalige LKA-Ermittler Maik Stahl ist durch den Tod seiner Frau und seiner Tochter völlig aus der Bahn geworfen worden und lebt nun als obdachloser Alkoholiker im Rheingau. Nachdem er bei einem vermeintlichen Selbstmordversuch im letzten Moment aus einem brennenden Auto gezogen wurde, leidet er zudem unter beträchtlichen Gedächtnislücken. Als ihm ein ehemaliger Kollege, der sich als Maulwurf entpuppt, kurz vor seinem Tod gesteht, dass seine Familie ermordet wurde und sein angeblicher Selbstmordversuch in Wirklichkeit ein Anschlag auf ihn war, reißt dies Maik aus seiner Lethargie und er beginnt zu ermitteln. Dabei trifft er auf eine geheimnisvolle Frau, die offenbar die gleichen Männer jagt, denen auch er auf der Spur ist. Und diese Frau ist auf einem blutigen Rachefeldzug und lässt sich dabei von niemandem aufhalten.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und stößt seine Hauptfigur dabei mit jeder Seite tiefer in das dunkle Treiben hinein, das in Sachen Gewalt und blutigen Einlagen wenig bis nichts auslässt. Für zartere Gemüter ist das Buch daher eher nicht geeignet. Während die Hauptprotagonisten insgesamt gut gezeichnet und vielschichtig angelegt sind, hätten die vermeintlichen Nebenfiguren durchaus etwas mehr Tiefe vertragen, so wirken diese zuweilen doch ein wenig schablonenhaft. Unter dem Strich bietet das Buch aber doch einen hohen Unterhaltungswert, auch wenn ich schon früh geahnt habe, welche Überraschung sich hinter der unbekannten Rächerin verbirgt.

Wer nach spannender und blutiger Thriller-Unterhaltung sucht, wird hier insgesamt gut bedient.

Bewertung vom 08.10.2025
und mein bist du
Gerl, Thomas

und mein bist du


ausgezeichnet

Intensiver und atmosphärisch dichter Thriller um einen jungen Mann in einem Strudel aus Schuld und Gewalt

Mit diesem Buch legt der Autor Thomas Gerl einen intensiven und atmosphärisch dichten Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Obwohl es schon zwei frühere Werke des Autors gibt, in denen die Hauptfiguren dieses Buches mitwirken, hatte ich beim Lesen nicht das Gefühl, dass mir hier Vorwissen aus diesen Büchern fehlen würde. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören, auch wenn ich vielleicht nicht jede Anspielung auf frühere Ereignisse direkt verstanden habe.

Der Mord an seiner großen Liebe Isi hat den jungen Jakob Karmann völlig aus der Bahn geworfen. Ablenkung sucht er im Alkohol und im Kampfsport. Als er auf Drängen seiner Mutter eine Selbsthilfegruppe besucht, trifft er dort auf Emily, die von ihrem Ex-Freund gestalkt wird. Als sie ihn später anruft und panisch um Hilfe bittet, nimmt er sich den Stalker zur Brust und verprügelt ihn. Kurz darauf wird der Mann tot aufgefunden und Jakob gerät ins Visier der Polizei. Zusätzlich plagen ihn große Selbstzweifel, da er sich nur bruchstückhaft an die verhängnisvolle Nacht erinnern kann. In seiner Verzweiflung bittet er den Polizisten Magnus Saller, den er im Zuge der Ermittlungen zu Isis Tod kennengelernt hat, um Hilfe.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und lässt uns dabei tief in das Innenleben seiner Figuren blicken. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Der Autor baut seine Geschichte langsam auf, steigert die Spannung dabei aber stetig, bis das Ganze zur Lawine wird, die unaufhaltsam auf den krachenden Showdown zurast. Dabei entwickelt das Buch von der ersten Seite an eine unheimliche Sogwirkung, die einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt, und bietet am Ende eine absolut überzeugende Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Thriller mit starken Figuren steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Meine erste Begegnung mit Thomas Gerl wird mit Sicherheit nicht meine letzte bleiben.

Bewertung vom 06.10.2025
MORD UND MEER Einsamer Tod
Jansen, Lea

MORD UND MEER Einsamer Tod


ausgezeichnet

Spannender Kriminalroman aus dem hohen Norden

Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Lea Jansen aka Jona Sheffield den vierten Band ihrer Reihe um das Ermittler-Duo Anna Larsson und Max Humboldt von der Kriminalpolizei Kiel vor, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Vorkenntnisse aus den ersten Bänden der Reihe braucht man für das Verständnis der Geschichte nicht, alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der beiden Hauptfiguren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, zumal auch diese bereits beste Krimiunterhaltung liefern.

Als zwei Fischer vor der Küste vor Laboe ein scheinbar verlassenes Segelschiff entdecken und auf dem Boot die Leiche einer Frau gefunden wird, kommen schnell Zweifel auf, dass es sich hier um einen Unglücksfall handelt Und so übernehmen Anna und Max die Ermittlungen und werden dabei von Max Sohn Markus unterstützt, der gerade ein Praktikum bei der Polizei macht. Das Opfer ist erst vor kurzem an die Ostseeküste zurückgekehrt, nachdem der Lehrerin vor einigen Jahren vorgeworfen wurde, ein Verhältnis mit einem ihrer Schüler zu haben, der kurz darauf spurlos verschwunden ist. Liegt hier das Motiv für den Mord ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran, garniert sie dabei mit jeder Menge Lokalkolorit aus dem hohen Norden und bietet am Ende eine gelungene Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Dass die Autorin selbst an der Ostseeküste aufgewachsen ist und ein großes Faible für die Region hat, merkt man der Geschichte dabei jederzeit an. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders das gelungene Zusammenspiel von Anna und dem nicht immer einfachen Max bietet neben reichlich Konfliktpotential auch Momente, die zeigen, dass hier inzwischen ein ziemlich schlagkräftiges Duo zusammengewachsen ist. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der beiden Ermittler lockern das Geschehen zudem immer wieder ein wenig auf, die Krimihandlung steht dabei aber immer im Mittelpunkt der Geschichte.

Wer auf spannende Kriminalromane aus dem hohen Norden steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Band der Reihe bin ich nun schon sehr gespannt.