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abhh
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


ausgezeichnet

Der neue Glattauer-Roman 'In einem Zug' enttäuscht wieder einmal nicht!

Als bereits begeisterter Glattauer-Fan freute ich mich unglaublich auf seinen neuen Roman und kann man noch begeisterter sein?

Der Roman spielt sich auf einer Zugfahrt zwischen Wien und München ab. Ein Familienvater, hauptberuflich Schriftsteller, kämpft mit einer Schreibblockade und dem zunehmend stärker werdenden Druck seines Verlages. Auf der Zugfahrt sitzt er einer Dame gegenüber zu welcher er Anfangs versucht den Kontakt zu vermeiden. Schnell, aber widerwillig, kommen sie ins Gespräch. Und so nimmt es seinen Lauf...

Der Roman - trotz seiner nur 200 Seiten - ist sehr tiefgründig, humorvoll und klug geschrieben. Glattauer begeistert mich immer wieder durch sein sprachliches Talent. Jeder geschriebene Satz, jeder Gedanke ist mit Tiefe geschrieben sodass mein keinen verpassen möchte.

Bewertung vom 07.01.2025
Die blaue Stunde
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


gut

Ich bin eine begeisterte Leserin von 'The Girl on the Train', geschrieben von Paula Hawkins, gewesen und habe mich entsprechend auf ihren neuen Krimi gefreut.

Das Buch steigt gleich spannend mit einem Knochenfund, der Teil eines Kunstwerkes ist, ein. Der Museumkurator Becker nimmt sich dieser Aufgabe an und tritt mit mehreren Personen in Kontakt. So auch mit der Freundin/Lebenspartnerin der mittlerweile verstorbenen Künstlerin selbst. Ein Großteil dieses Buches spielt auf der Insel der Künstlerin sodass das beschriebene Setting sehr atmosphärisch und naturverbunden ist.

Das Buch behandelt im Detail die Lebensgeschichte der Künstlerin, die Einflussnahme ihrer Freundin auf diese, die Biographie des Museumskurators etc. sodass das Buch im Großen und Ganzen eher ein Roman mit etwas Spannungscharakter zum Anfang und Schluss ist. Wer aber ein geliebter Krimi-Liebhaber ist, sollte nicht zu diesem Buch greifen.

Bewertung vom 07.12.2024
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


ausgezeichnet

Ein langsamer Thriller - keiner für Abenteuerfans die pure Action von Start bis Ende brauchen.

"Minus 22 Grad" ist ein super gelungener Thriller, eingebettet in einer eisig atmosphärischen Umgebung. Wie auch bei anderen Thrillern dieses Autoren, merkt man hier die vorangegangene Recherchearbeit. Quentin Peck besucht stets die Spielorte zuvor um so in die Atmosphäre der Landschaft und deren Details einzutauchen. So auch in diesem Fall: wer Lust auf Details, Atmosphäre, die Schönheit der Natur hat, ist hier richtig.

Die Thrillergeschichte ist Spannung pur auch wenn sie im Mittelteil teils etwas nachgelassen hat. Dennoch ist bis zum Ende die Lösung nicht absehbar und hält die Spannung bis zur letzten Seite hoch. Ein Konstrukt aus familiärer Liebe, Enttäuschung, Liebe, Lügen.

Wer Lust auf einen etwas langsameren Thriller hat, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 07.12.2024
Über allen Bergen
Goby , Valentine

Über allen Bergen


ausgezeichnet

Ein schöner Literaturklassiker. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk für Literaturliebhaber benötigt, der wird hier fündig.

Vadim, ein junges Kind flüchtend vor dem zweiten Weltkrieg, findet sich zum ersten Mal in seinem Leben in den Bergen wider. Die Autorin, Valentine Goby, beschreibt die Eindrücke des Jungen von den französischen Alpen. Die Erzählungen sind so realistisch, so detailgetreu, dass der Leser die Schönheit der Natur förmlich spürt. Gleichzeitig kommen immer wieder die Elemente von der Kraft der Freundschaft, den Verlust der Familie und den Schrecken des Krieges vor. Letzteres spielt eine Rolle, überschattet aber nicht den Roman.

Die Autorin hat es erfolgreich geschafft, den Leser so intensiv in die Bergwelt mitzunehmen, dass man das Buch nicht aus den Händen legen mochte. Dieser Roman hat mich sowohl emotional als auch intellektuell über die letzten Tages stark begleitet. Vielen Dank!

Bewertung vom 07.12.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


ausgezeichnet

Dieses Buch ist eine wahre Wucht und ist noch kurz vor Jahresende zu meinem Jahreshighlight geworden.

Aufmerksam auf dieses Buch bin ich durch Ophra geworden. Dort wurde das Buch bereits hoch und runter gelobt und die Autorin erschien mir sehr sympathisch zu sein.

Gelesen habe ich das Buch auf Englisch wodurch ich zum langsamen Lesen gezwungen wurde. Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und dann habe ich langsam gelesen damit das Buch nicht endet. Dieses Buch ist ein unglaublich feinfühliger Roman, der die unterschiedlichen Arten der Liebe zwischen vier Schwestern beschreibt. Die Familie wird durch William aufgerüttelt, ein junger Mann, der an Depressionen leidet und eine der Schwestern heiratet.

Das vor allem Schöne an diesem Buch ist zum einen das teils geschriebene Wort, aber insbesondere sind es die ungeschriebenen Gefühle, Emotionen und Worte zwischen den Zeilen. Dieses Buch beinhaltet so viel Liebe und Weisheit, dass man als Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag und förmlich darin versinkt. Ich bin der Überzeugung, dass sich jeder Leser mit einer der vier Schwestern (zumindest teilweise) identifizieren kann.

Dieses Buch hat mich tief berührt und ich kann es sehr weiter empfehlen. Nimm dir aber dafür Zeit. Das hat dieses Buch und die Autorin mehr als verdient.

Bewertung vom 15.11.2024
Trinken wie ein Dichter

Trinken wie ein Dichter


sehr gut

Dieses Buch ist eine tolle Kollektion vieler Cocktailrezepte - einige davon kennt man bereits zu genüge. Dennoch ist dieses Buch besonders, da es jeden Cocktail mit einem berühmten Dichter verbindet und eine kleine Geschichte dazu parat hält. Ob sie nun stimmt oder nicht, das sei uns selbst überlassen.

Das Buch inspiriert uns, einige Rezepte mal auszuprobieren und vielleicht auch einen neuen Lieblingscocktail zu finden?

Das Buch ist schön aufgemacht, in einem roten Leinenband. Ich finde es bereits schon als Dekoration in der Küche toll. Ich hätte mit gewünscht, dass die Seiten etwas besonderer gestaltet worden wären. Ich denke, da hätte vom Design mehr rausgeholt werden können.

Dennoch: wer gerne Cocktails mag, nach einem dekorativen Hingucker sucht und gerne mal das ein oder andere Rezept von den Klassikern ausprobieren möchte, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 15.11.2024
Im Unterholz
Strömberg, Sara

Im Unterholz


ausgezeichnet

Ein Krimi ohne große Spannungskurve. Leser, die mehr auf Action und Spannung stehen, sollten dieses Buch aus der Hand legen. Wer jedoch Zeit, Idylle, Liebe für den Alltag mitbringt, wird hiervon begeistert sein!

Vera, Mitte 50, steht nach einer Trennung alleine wieder dar. Statt sich weiterhin ihrem Journalismus zu widmen, nimmt sie zu ihrem Unglück einen Job in der Schule an. Doch dann ist da dieser mysteriöse Mordfall, welcher ihre Fingerspitzen kribbeln lässt und ihr Ehrgeiz und nicht zu stillendes Interesse sind geweckt.

Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben, einmal aus Sicht von Vera, einmal aus Sicht des Opfers. Dennoch wird dem Leser nicht zu viel verraten, als dass sich der Mord vorzeitig aufklären lässt.

Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und als Leser muss man definitiv Zeit und Ruhe mitbringen. Nicht immer steht der Mord im Vordergrund, oft sind es auch die schwedischen Dörfer, die verträumte Natur, das schnelle Leben in Stockholm oder die schön beschriebenen Charaktere.

Bewertung vom 15.11.2024
Über Leben und Tod (eBook, ePUB)
Klenk, Florian

Über Leben und Tod (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Einleitend muss ich sagen: wer eher auf Mord und Totschlag, Dramaturgie und Thriller steht - der wird hier enttäuscht. Wer aber einen fachlichen und sachlichen Bezug zu dem Thema aufbauen möchte, für den ist es ein absolutes Must-Read!

Das Herrenduo, mir bekannt aus Podcasts, hat tolle Arbeit geleistet. Die Kombination aus Gerichtsmediziner und Geschichtenerzähler ist sehr gut gelungen und so wird der Leser in eine unbekannte Welt entführt. Das Buch thematisiert sowohl historische (fun)Fakten wie Beethovens Totenschädel, aber auch tagesaktuelle Themen wie beispielsweiße K.O.-Tropfen. Besonders gut gefällt mir, wie nach jedem Thema Schlüsse für den Leser gezogen werden. Ein tolles Buch über teilweiße unglaubliche Geschehnisse im Bereich der Gerichtsmedizin.

Das Buch ist sehr gut zu lesen. Wenn man von einem klugen Schreibstil sprechen kann, dann hier. Die Kapitel sind auf den Punkt gebracht, ausführlich genug um interessant zu sein, aber auch kein Wort zu viel um es langatmig werden zu lassen.

Definitiv eine Empfehlung!

Bewertung vom 15.11.2024
Am Himmel die Flüsse
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

"Elif Shafak gehört zu einer der bedeutendsten Schriftstellerinnen dieser Zeit" - das bestätige ich. Mir sind bereits einige Romane dieser Schriftstellerin bekannt, meist thematisiert sie gesellschaftspolitische Themen auf einer künstlichen Ebene. So auch hier: dieser Roman gehört definitiv mit viel Herz gelesen in das eigene Bücherregal.

Dieser Roman wird aus der Sicht von drei Protagonisten erzählt. Die Charaktere leben in verschiedenen Ländern, könnten unterschiedlicher nicht aufgewachsen sein, die Vergangenheit und Gegenwart trennt sie voneinander und doch gibt es ein zentrales Element, welches diese verbindet: Wasser ob in der Form von Regen, Flüssen und Meeren.
Das literarische Meisterwerk von Shafak ist es jedoch, zentrale Themen wie Kulturgüter, Religion, Terrorismus, Kolonialismus, usw zu thematisieren und in den Roman einzubetten.

Da ich nicht zu viel Spoilern möchte, höre ich an diesem Punkt mit der Rezension auf und kann nur sagen: dieses Buch beeindruckt mich zutiefst und ist eine klare Leseempfehlung meinerseits.

Bewertung vom 18.09.2024
Im Warten sind wir wundervoll
Inden, Charlotte

Im Warten sind wir wundervoll


schlecht

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, da ich sowohl das Cover, den Klappentext als auch die Leseprobe toll fand. Ich freute mich sehr darauf, mehr über die Historie zu erfahren - anhand dieser zweier Liebesgeschichten.

Leider kam es anders als erwartet. Ich habe in etwa die ersten 120 Seiten gelesen und fand nicht in die Geschichte(n) rein. Zum einen verstand ich lange die Zeitsprünge nicht, zum anderen empfand in den Schreibstil als sehr anstrengend und zu häufig musste ich eine Seite oder ein Kapitel erneut lesen.

Wie bereits erwähnt, erzählt das Buch von zwei Lieben in unterschiedlichen Zeiten. Es geht um Elfie, die Enkelin von Luise, die von ihrer Tante inspiriert in die USA reist um ihren Freund - den selbst ernannten Verlobten - zu überraschen. Auf der Reise lernt sie allerdings einen anderen Mann kennen.
Zuvor, während der Nachkriegszeit, reiste bereits Luise ihrer Liebe in die USA hinterher, welcher sie trotz seines Versprechens nicht vom Flughafen abholte.

Der Klappentext versprach eine tolle Geschichte, doch leider empfand ich sie allzu oft als sehr oberflächlich und unrealistisch. Auch fehlte mich oft der Bezug zur Nachkriegszeit und die Sicht der Amerikaner auf eben jene.

Insgesamt konnte ich mich nicht dazu durchringen, das Buch zu Ende zu lesen. Vielleicht wäre es ja noch gut geworden...