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Lesezwerg

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 04.05.2025
Staying Alive
Mirasol, Eva

Staying Alive


sehr gut

Eva Mirasol erzählt in ihrem Buch die fiktive Story einer jungen Ärztin in der Rettungsstelle. Dort erlebt sie nicht nur den ganz alltäglichen Wahnsinn, sondern auch viele Gefühle. Auch wenn die Autorin zu Beginn des Buches schreibt, die Geschichten seien allesamt fiktiv, so bin ich mir doch sicher, dass sie sich so und ähnlich in vielen Notaufnahmen täglich abspielen. Eva Mirasol nimmt ihren Leser von Anfang an mit auf die Station, schafft sympathische, charakterstarke Protagonisten und geleitet mit Schwung und Humor durch so manche Turbulenz. Für den medizinischen Laien finden sich ebenfalls sehr humorvolle Erklärungen zu medizinischen Fachbegriffen in den Fußnoten. Diese waren mir persönlich jedoch gelegentlich etwas zu lang und zu viele. Da wurde der Lesefluss sehr unterbrochen. Das Cover finde ich sehr gelungen, der Schreibstil ist flott und leicht. Ich hoffe auf eine Fortsetzung

Bewertung vom 25.02.2025
Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1


ausgezeichnet

In ihrem neuen Buch nimmt uns Gabriella Engelmann mit auf die Insel Sylt. Sie schafft es wunderbar, dem Leser das Gefühl zu geben, selber vor Ort zu sein. Auf jeden Fall möchte man sofort ins Auto steigen und nach Listland fahren, um mit den sympathischen Protagonisten auf die Suche nach Antworten zu gehen. Das Schreiben in zwei zeitlichen Ebenen nimmt den Leser immer wieder mit in die Vergangenheit, die sich mit der Gegenwart verwebt. Nach und nach gelingt es Anna und Elisa, die Rätsel der Vergangenheit zu lösen. Dass einige Zufälle dabei etwas sehr unwahrscheinlich sind tut der Unterhaltung keinen Abbruch. Es handelt sich ja nicht um ein Sachbuch, sondern um einen wundervollen, unterhaltsamen und sehr gefühlvollen Roman, der den Leser von der ersten Seite an fesselt. Das Cover finde ich sehr schön, es versetzt gleich in die richtige Stimmung. Ich kann die Fortsetzung der Dilogie schon jetzt nicht mehr erwarten!

Bewertung vom 22.10.2024
Im Namen der Barmherzigkeit
Lind, Hera

Im Namen der Barmherzigkeit


ausgezeichnet

Ein neuer Tatsachenroman aus der Feder von Hera Lind - und wie immer ausgesprochen mitreißend und tief bewegend. Erzählt wird die Geschichte von Steffi, die als Pflegekind auf einem Bauernhof systematisch ausgenutzt und misshandelt wird. Ihre Geschichte ist ebenso unglaublich wie grausam. Bisweilen fällt es dem empathischen Leser schwer, weiterzulesen. Dennoch kann man dieses Buch nicht aus der Hand legen. So sehr fiebert man mit Steffi mit und wünscht ihr von Herzen ein Happy End.
Der Schreibstil von Hera Lind ist sehr angenehm zu lesen. Man taucht ab der ersten Seite in die Geschichte ein, fühlt und leidet mit der Protagonistin. Zugleich fragt man sich immer wieder, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Warum hat keiner genau hingesehen. Und wie abgrundtief grausam können Menschen sein? Hera Lind transportiert auch hier wieder eine wichtige Botschaft und öffnet den Blick für das, was sonst oft im Verborgenen liegt.
Das Cover finde ich sehr passend und ansprechend. Alles in allem eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.05.2024
Nachspielzeiten
Vogelsang, Lucas

Nachspielzeiten


gut

Es geht eben nicht nur um den Fußball, sondern auch um die Menschen, die ihn leben! Lucas Vogelsang ist einer, der Fußball lebt, ihn spricht. Er kennt die Geschichte und er kennt die Menschen. In kleinen Geschichten bringt er sie uns näher, die bekannten Stars wie auch die unbekannten Trainer. Sein Schreibstil ist enthusiastisch, allerdings auch etwas ausschweifend. Manchmal wünschte ich mir etwas weniger Lobhudelei und mehr lineares Erzählen. Einige Andeutungen oder Hinweise versteht man nur, wenn man etwas Hintergrundwissen hat. Das macht aber nichts, denn die Einblicke, die er gibt sind spannend und tiefgründig. E lässt geschichtsträchtige Momente wieder vor dem inneren Auge erscheinen. Und selbst wenn man sie nicht gesehen hat, fühlt man es, als sei man dabei gewesen. Ein Buch, das nicht nur eingefleischten Fans gefallen wird, sondern auch denen, die den Sport nur am Rande verfolgen.

Bewertung vom 30.11.2023
Run For Love
Dias, Nina

Run For Love


gut

Luca, die Titelfigur in Nina Dias' Buch Run for love, ist eine nach außen hin sehr selbstbewusste Powerfrau in Plusoptik. Sie selbst findet sich nicht zu dick, ihr Umfeld aber schon. Ihr Leben ist ein ständiger Kampf: gegen die Meinung anderer und um die Anerkennung und den Respekt der Männer. Nichts hasst sie mehr, als als Frau nicht respektiert zu werden. Bekommt sie dieses Gefühl, schlägt sie verbal und auch mal physisch um sich.
Feminismus und Selbstbestimmung, Bodyshaming und Normschönheit sind sehr aktuelle Themen, die Nina Dias hier aufgreift. Allerdings geht sie mir manchmal etwas weit damit. Den Befindlichleiten der Titelperson kann ich nicht immer ganz folgen. Sie war mir nicht so sympathisch, wie ich es mir wünschen würde. Auch die zum Teil sehr bildlichen Beschreibungen beispielsweise weiblicher Beschwerden gingen für meinen Geschmack etwas zu weit. Die Story ist nett, wenn auch nicht sonderlich überraschend. Dennoch habe ich es gern zu Ende gelesen. Ein Roman, der dem Geist der Zeit entspricht und eine nette Lektüre für kalte Winterabende ist.

Bewertung vom 21.10.2023
Das einzige Kind
Lind, Hera

Das einzige Kind


ausgezeichnet

Djoko ist ein etwa 5jähriger Junge, der als Vollwaise den verschiedenen Feinden zu entkommen versucht. Es ist immer wieder erstaunlich, wer und unter welchen Umständen sich des Jungen annimmt und ihn ein Stück weit begleitet. Wie oft dachte ich als Leser: wie schlimm kann es denn noch werden für den armen Kleinen? Hera Lind schafft es, den Leser absolut in ihren Bann zu ziehen. Ihr Schreibstil ist flüssig und mitnehmend. Man hofft und leidet mit Djoko. Zu wissen, dass auch dies wieder ein Tatsachenroman ist, dass es diesen Jungen bzw. Mann tatsächlich gibt, macht es umso spannender und unvorstellbarer. Das Cover sprach mich sofort an. Ein Kind, welches trotz der Gegenwart einer Krankenschwester, so verloren wirkt, dass man es gleich in den Arm nehmen möchte.
Dieses Buch gibt den vielen Millionen von Kriegsflüchtlingen ein Gesicht. Es ist eine Geschichte von vielen. Absolut lesenswert! Das Einzige, was mir persönlich gefehlt hat, ist noch eine umfangreichere Schilderung, wie Djokos weiterer Lebensweg gelaufen ist. Nachdem man als Leser so lange mit ihm gefiebert hat, fühlt sich das Ende ein wenig wie ein Hangover an.

Bewertung vom 09.09.2023
Wie ein Stern in mondloser Nacht
Sand, Marie

Wie ein Stern in mondloser Nacht


sehr gut

Wie ein Stern in mondloser Nacht - der Sinn des Titels erschließt sich nicht sofort. Doch bei der Lektüre dieses Buches kam mir die Erkenntnis, dass mit den Sternen die Kinder gemeint sein müssen, deren Mütter keinen Ausweg sehen, als ihre Neugeborenen loszuwerden. Für diese Kinder kämpft, gegen alle Widrigkeiten und eindeutiger Gesetzesgrundlage zum Trotz, die mutige Hebamme Henriette Bartholdy. Sie gründet die erste Babyklappe und begibt sich damit in Konflikte mit dem Gesetz.
Das Cover gefällt mir sehr gut, eine junge Frau hält liebevoll und schutzgebend ein Baby im Arm. Man fühlt sofort mit ihr. Weniger gut gefällt mir der Schreibstil von Marie Sand. Es dauert eine Weile, bis man sich eingelesen hat. In den Dialogen springt sie etwas hin und her, lässt manches ungesagt. Möglicherweise ist dieser etwas unbequeme Stil beabsichtigt. Schafft er doch eine etwas angespannte Stimmung. Die Figur der Henny Bartholdy war mir sofort sympathisch. Man fiebert und leidet mit ihr und mag das Buch nur ungern aus der Hand legen. Zudem hat es dazu geführt, dass ich mich intensiver mit dem Thema der geschichtlichen Entwicklung der Babyklappe beschäftigt habe.
Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.07.2023
Kleine Storys über große Themen
Kuschik, Karin

Kleine Storys über große Themen


ausgezeichnet

Dies ist das erste Mal, dass ich eine Rezension über ein Buch schreibe, welches ich noch gar nicht zu Ende gelesen habe. Karin Kuschik empfiehlt in ihrem Vorwort, das Buch nicht wie einen Roman in einem Rutsch zu lesen, sondern sich für die einzelnen Kapitel Zeit zu nehmen. Und mit dieser Empfehlung hat sie vollkommen Recht. Ihre Tips sind zwar einfach verständlich geschrieben, aber die Botschaft dahinter erschließt sich nicht immer auf Anhieb. Sie regt zum Nachdenken an. Insbesondere das Umsetzen der Tips in das eigene Leben und den Alltag bedarf vermutlich einiger Zeit und Übung. Vieles, was Frau Kuschik empfiehlt, klingt so einfach uns selbstverständlich, dass man sich fragt, warum man es nicht schon lange so macht oder selber drauf kommt. Ich bin gespannt, wie mich dieses Buch verändern wird, denn DASS es mich und mein Denken schon jetzt positiv beeinflusst, ist für mich deutlich zu merken. Ich denke, dieses Buch gehört auf jeden Nachttisch.

Bewertung vom 04.05.2023
Mit dem Mut zur Liebe
Lind, Hera

Mit dem Mut zur Liebe


ausgezeichnet

Die Geschichte von Dieto und seiner geliebten Jo hat mich ebenso tief bewegt wie erschüttert. Natürlich hat man viel von den Bombenangriffen auf Dresden gehört und auch die Zustände in der DDR sind bereits oft erzählt worden. Aber die unglaublich präzisen und bildhaften Erzählungen Hera Linds geben dem Leser das beklemmende Gefühl, mittendrin zu sein. So schockierend der erste Teil des Buches, in das man sich sofort hineingezogen fühlt, ist, so spannend und herzerwärmend geht die Geschichte weiter. Fast unglaublich erscheint es, was die beiden sympathischen Protagonisten erleben. Und doch ist es so passiert.
Wie immer schafft Hera Lind es grandios, ihre Leser mit auf eine hochemotionale Reise zu nehmen. Durch ihren Schreibstil und ihr Einfühlungsvermögen schafft sie eine tiefe Verbindung des Lesers zu den Protagonisten. Das Cover finde ich hierzu sehr gut getroffen. Ein absolut empfehlenswertes Buch!

Bewertung vom 26.03.2023
Wo ist die Mitte des Weltalls?
Cham, Jorge;Whiteson, Daniel

Wo ist die Mitte des Weltalls?


gut

Dieses Buch ist anders. Positiv anders. Die Autoren versuchen, dem bisher nur mäßig astronomisch gebildetem Menschen die großen Fragen rund um das Universum zu beantworten. Die einzelnen Fragen mit Erklärungen sind bewußt kurz und präzise gehalten. Das ist auch gut so, denn bei so viel Neuem kann dem Leser schon mal der Kopf schwirren. Damit das Ganze aber nicht einem Lehrbuch ähnelt und zu langweilig wird, würzen Cham und Whiteson ihre Erklärungen mit einer guten Prise Humor. Dadurch sind ihre Erklärungen nicht nur gut verständlich, sondern auch sehr amüsant. Die kleinen Cartoons versüßen die schwere Kost ebenfalls herrlich. Bereits das Cover ziert ein solcher Cartoon, was das Buch schon auf den ersten Blick sehr ansprechend macht. Dieses Buch eignet sich für alle, die gern etwas mehr über das Große Ganze erfahren möchten, ohne gleich zum Fachbuch greifen zu müssen.

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