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Abnuncha

Bewertungen

Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 08.10.2025
Tanzende Spiegel
Byford, Annette

Tanzende Spiegel


ausgezeichnet

Ohne die Liebe ist jedes Opfer Last, jede Musik nur Geräusch, und jeder Tanz macht Mühe

Bei dem Titel „Tanzende Spiegel“ fragt man sich als Leser spiegelt sich das Leben der Mutter im eigenen wider und der eigenen Aufbruch ins Leben der Tanz? In diesem sehr warmherzig geschriebenen Buch geht es um eben diese Mutter/Tochter Beziehung oder eigentlich eher um die Geschichte zweier Leben. Ein Leben in der Nachkriegszeit in Deutschland und ein Leben was die Tochter die als Psychotherapeutin arbeitet führt, zwei Leben, eine Geschichte. Die Mutter erlebt eine Nachkriegsgeschichte, die einerseits die Gräueltaten zeigt wofür einige, aber längst nicht alle zur Rechenschaft gezogen wurden und auf der anderen Seite die Schwierigkeiten einer ungewollten Schwangerschaft, das Kind bekommen, und als uneheliche Alleinerziehende mit der Schmach leben, Engelmacherin oder doch eher die Brücke, was blieb für diese Frauen über, was hat die Gesellschaft mit ihnen gemacht? Als Psychotherapeutin hilft die Tochter Menschen das zu sagen, was sie sagen müssen, zu bedauern, was sie bedauern müssen , sich dem zu stellen, was geschehen ist, sich zu erinnern. Ein Verhältnis zwischen Therapeutin und Patientin ist immer eine Distanznähe, obwohl es das Wort gar nicht gibt. Eine professionelle Distanz zur Patientin um auch objektiv zu bleibe und gleichzeitig eine Vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre zu schaffen, damit der Patient sich öffnen kann. Was wenn wie in diesem Buch die Nähe zur Patientin mehr wird, eigentlich muss sie die Patientin dann abgeben, aber darum geht es hier nicht, es geht nicht um Übergriffigkeit, sondern… finden Sie es raus. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen ein gelungener Debütroman mit wahren Begebenheiten und dennoch fiktiven Inhalten. Was ich zum Abschluss meiner Rezension noch erwähnen möchte, im Buch ist zu Anfang eine Anmerkung zum Thema Organspende, damit, und das kann ich nur unterstützen, möchte der Verlag und im Besonderen der Verleger Norbert Treuheit auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen, ein Thema, was uns alle treffen kann und im Fokus bleiben sollte. Neben einem Signet, was man sich als Tattoo stechen lassen kann, ist ein Organspendeausweis wichtig, denken Sie gerne dran.

Bewertung vom 06.10.2025
Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat
Kling, Marc-Uwe;Henn, Astrid

Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat


sehr gut

"Autofahrten mit Kind können so aussehen: Genervt, unzufrieden, einfach "Aaaahh!"

Wie ist der Lieblingssatz der meisten Kindern, wenn man gerade in den Urlaub gestartet ist so etwas nach 10 Minuten, genau „sind wir schon da?“ Beim Blick in das Buch findet sich sicherlich jeder wieder, von „mir ist schlecht“, „wie lange dauert das denn noch“, „der Max hat mich gehauen“, „ich bin müde“, „kann mal einer die blöde Musik ausmachen“ und vieles mehr. Um die Rasselbade mal etwas zur Ruhe zu bringen braucht es einige Idee, dieses Buch veranschaulicht mit lustig Illustrierten Bilder das es wohl in jeder Familie so ist. Aber, so eine Autofahrt kann ja auch interessant sein, ich weiß, wir haben damals in Ermangelung moderner Technik immer Nummernschilder raten gespielt. Bei dieser Autofahrt hier geht es sehr lustig zu, aber wer ist diese ominöse Hormone, kommt die auch zur Hochzeit und kennt sie womöglich den der ein „Kleiner Feigling“ war, also einsteigen und mitfahren, auch wenn es nur nach Wuppertal geht, zur vierten Hochzeit von Tante Ilse, und irgendwann muss Papa dem Chef dann auch die Beule von der Mülltonne erklären. Allen Kindern viel Freude auf dieser rasanten Fahrt. Liebe Grüße

Bewertung vom 05.10.2025
Sonnenaufgang Nr. 5
Henn, Carsten Sebastian

Sonnenaufgang Nr. 5


ausgezeichnet

Chancen sind wie Sonnenaufgänge, wer zu lange wartet verpasst sie

Wie viele Sonnenaufgänge man in seinem Leben wohl sehen könnte, was machen Sonnenaufgänge mit uns, sind sie immer wieder ein neuer Beginn und kommt nicht unweigerlich irgendwann dann auch der Sonnenuntergang? Sonnenaufgang Nr. 5 ist der 5. gemalte Sonnenaufgang eines Künstlers, wieder die Frage, kann man das Leben im Bild festhalten. Der 19jährige Jonas versucht das Leben der exzentrisch alternden Filmdiva Stella Dor als Ghostwriter zu einer Biographie zusammenzufassen. Stellas Leben scheint in unzähligen Zetteln festgehalten worden zu sein, ein turbulentes Leben mit Höhen und Tiefen, mit verdrängtem und geliebtem, ist es nun an der Zeit loszulassen? In den Tagen wo sich Jonas und Stella treffen scheint sich um beide die Menschen des kleinen Küstenortes zu versammeln, und jeder hat seine eigene Geschichte, möchte etwas festhalten oder wie eine Dame an der Bushaltestelle sich für immer erinnern. Auch Jonas muss sich seiner eigenen Geschichte stellen. Ein Buch, was eine sehr warme tragenden Schreibweise geschrieben ist, man sitzt förmlich mit Stella und Jonas in dem alten Haus am Strand. Eine Geschichte die aufzeigt, dass wir alle nur Leben und uns mit unserem Leben von Zeit zu Zeit befassen müssen, und dass es manchmal eben auch weiße Elefanten gibt. Ein wundervolles Buch was ich gerne weiterempfehle. Liebe Grüße

Bewertung vom 29.09.2025
Der Club der kalten Hände
Pernlochner-Kügler, Christine

Der Club der kalten Hände


ausgezeichnet

Das Sterben und den Tod greifbar/begreifbar machen

Ich kenne selbst eine Familie die ein Bestattungsunternehmen hat und die Kinder wachsen damit auf, der jüngste hat im Kindergarten mal ganz plastisch davon erzählt und die Kinder waren überfordert und erstaunt, vielleicht auch eher verängstigt. Der Kindergarten hat dann das Gespräch mit den Eltern gesucht und genau wegen so einer Situation finde ich dieses Buch toll, es zeigt auf der einen Seite das Kinder neugierig sind und sein dürfen und auf der anderen Seite, das ein Leben auch einmal endet, das nicht nur ältere Menschen sterben, sondern jeder irgendwann und es zeigt auf was dann geschieht mit dem Verstorbenen. Die Kinder der Kindergartengruppe haben das daraufhin auch zum Thema gemacht, einige Kinder erzählten schon von Erfahrungen, der Vater des Kindes war zunächst im Kindergarten und hat davon erzählt was er Beruflich macht, und schließlich war die Gruppe dann im Bestattungshaus. Da der Tod zum Leben dazugehört bietet dieses Buch einen tollen Anfang Kinder behutsam an das Thema heranzuführen, selbst Erwachsene haben ja Berührungsängste und auch das darf man haben. Das Buch ist toll aufgeteilt, sachlich, verständlich und kindgerecht erklärt und wird durch schöne Illustrationen unterstützt, ich finde es gelungen und empfehle es gerne.

Bewertung vom 28.09.2025
Schwanentage
Yueran, Zhang

Schwanentage


sehr gut

Neue, junge chinesische Literatur

Dieses Buch „Schwanentage“ der Autorin Zhang Yueran, bietet einen Einblick in die soziale Ungleichheiten in China und zeigt auf, wie schnell sich die Machtverhältnisse in der Elite ändern können. In diesem Buch scheint etwas entglitten zu sein, in einer Hoffnung auf ein unbeschwerter Leben begeht das junge Kindermädchen Yu Ling fast eine Straftat, die nicht nur für sie weitreichende Folgen haben wird, sondern auch für den siebenjährigen Sohn der Familie, in der sie als Kindermädchen und Haushaltshilfe arbeitet. Aber zeitgleich werden der Großvater und der Vater des Jungen wegen Korruptionsverdacht verhaftet und Yu Ling sieht sich alleine mit dem Jungen, eine Situation, die so vorher nicht geplant oder abzusehen war. Das Buch bietet einen lebendigen, fesselnden Einblick in Klassismus, Korruption und die sozialen Ungleichheiten in China. Das Cover ist eigenartig aufregend und nicht eindeutig in seiner Botschaft, in China gilt der Schwan als Symbol der Schönheit, Reinheit und kulturelle Verbindung, im Buch ist der Schwan aber eine Gans, eine Gans steht nur noch für eine glückliche Ehe und auch die gibt es hier nicht. Ich habe diesen Debütroman der Autorin Zhang Yueran sehr gerne gelesen, bietet es einen Einblick in lebendige, junge chinesische Literatur, eine Literatur, die für mich immer interessanter wird. Vielen Dank.

Bewertung vom 26.09.2025
Jetzt mal ehrlich?!: Meine Gefühle, mein Körper, meine Regeln! Ein wirksames Aufklärungsbuch für Kinder zur Prävention von sexuellem Missbrauch
Müller, Carsten;Bohle, Steffi

Jetzt mal ehrlich?!: Meine Gefühle, mein Körper, meine Regeln! Ein wirksames Aufklärungsbuch für Kinder zur Prävention von sexuellem Missbrauch


ausgezeichnet

Wie die richtigen Worte bei einen schweren Thema finden

Ein hochsensibles Thema und ein Thema was nicht einfach zu erklären ist und was ja auch weitere Fragen aufzeigt. Auf der anderen Seite ist es ein wichtiges Thema, was gerne tabuisiert wird, aber immer wieder angesprochen werden muss. Nur fragt man sich als Erwachsener, wie schütze ich meine Kinder und wie erkläre ich ihnen was ihr Recht ist und wo sie auch Nein sagen dürfen und müssen. Wie erklärt man Kindern das eben nicht alle Menschen ihnen gutes tun, sondern Dinge verlangen die nicht in Ordnung sind und dass diese Menschen überall sein können, ohne den Kindern Angst zu machen oder sie übervorsichtig reagieren zu lassen. Das Buch richtet sich an Kinder ab 5 Jahren, ich finde sie sollten es aber nicht alleine ansehen und lesen, es könnte einiges missverstanden werden. Der Aufbau, die Erklärung und die Illustrationen in diesem Buch sind sehr gelungen, sensibel und alltagsnah. Ein Buch, was Erwachsenen zeigt wie sie mit ihrem Kind ins Gespräch kommen könne. Kinder sind unser höchstes Gut, Kinder sollen spielen und glücklich sein, sie haben ein Recht auf Unversehrtheit und müssen das Leben erst lernen. Mutig als Autoren sich mit diesem schwierigen Thema auseinanderzusetzen um dann Kindern und Erwachsene mit diesem Buch eine Möglichkeit zu bieten, mit seinem Kind ins Gespräch zu kommen und Dinge zu verstehen und zu erklären.

Bewertung vom 22.09.2025
Crushing
Novak, Genevieve

Crushing


gut

Wer zu sich selbst finden will, darf nicht andere nach dem Weg fragen.

Crushing = Zerquetschen, Single? – Nein, Hauptperson, das klang zunächst sehr vielversprechend. Die Hauptprotagonistin Marnie hat wieder eine Trennung hinter sich und als Leser hat man das Gefühl sie möchte möglichst schnell wieder in eine Beziehung und weil das nicht so einfach ist, ertränkt sie ihren Kummer in Alkohol. Sie lernt Isaac kennen und sie werden „nur Freunde“, kann man „nur“ befreundet sein? Alle um Marnie herum haben so ihre ganz eigenen Probleme, mal große Mal kleine, das ist eben das Leben. Mich persönlich hat das Buch nicht ganz erreicht, zum Ende hin bekommt es einen ganz andere Klangfarbe und es zeigt sich auch ein Weg, und entwickelt Stärken der Protagonisten, das hätte ich mir für das gesamte Buch gewünscht, dabei kann eine Trennung ja auch eine Chance sein, nur die sieht Marnie zuerst überhaupt nicht, sie fliegt förmlich durch ihr Leben, ohne sich mal hinzusetzen und zu reflektieren, was will ich eigentlich. Manchmal sollte man den eigenen Fokus erweitern um letztendlich anders zu sehen und nicht immer wieder die gleichen Fehler zu machen. Die Protagonisten sind gut beschrieben, eine Schreibweise die sich auch sehr schnell und flüssig lesen lässt und es gibt viele wirklich sehr gut geschriebene Sätze. Ein Buch, für aufs Sofa setzen und eine Zeitlang mal hinzusehen und sich unterhalten zu lassen, quasi mal lucken was im Leben von Marnie und den anderen gerade geschieht. Vielen Dank.

Bewertung vom 20.09.2025
tiptoi® Wieso? Weshalb? Warum? - Tiere im Zoo
Friese, Inka

tiptoi® Wieso? Weshalb? Warum? - Tiere im Zoo


sehr gut

Jeder Zoobesuch ist ein kleines Abenteuer

Wart ihr schon einmal im Zoo, Nein, dann mal schnell los. Die kleinen und großen Leser erwartet eine ganze Welt verschiedener Tiere, Arten und deren Lebensräume, die man nicht nur sehen und lesen, sondern mit dem tiptoi-Stift auch hören kann. Ein Buch der interaktiven Wieso? Weshalb? Warum? Sachbuchreihe, liebevoll Illustriert, wissenschaftlich leicht erklärt und fachlich geprüft was somit eine breites Fachwissen vermittelt. Auf einer Tafel im Eingangsbereich des Zoos hat man einen Überblick welches Tier wo wohnt und kann langsam losgehen, seht ihr schon, wo die Zebras wohnen, oder die Tigerfamilie, und warum Giraffen so lange Hälse haben und was essen eigentlich Nashörner? Begleitet doch einfach Paul, Kisha und Noah bei ihrem Zoobesuch, es wird sicherlich ein unvergessliches Erlebnis. Allen Kindern viel Freude beim Lesen und entdecken. Liebe Grüße

Bewertung vom 14.09.2025
Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste
Mullen, Kelly

Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste


gut

„Da geht er hin und singt nicht mehr!“

Eine verschneite, stürmische Nacht, ein altes Haus, eine Einladung die man einfach nicht ablehnen sollte, eine Party mit dunklen Geheimnissen, dann stirbt die Gastgeberin, hat sie zu hoch gepokert, sie hat Gäste eingeladen, die alle ein düsteres, brisantes Geheimnis haben. Eine sprichwörtlich mörderisch gute Party und frei nach Agatha Christie “One of us in this very room is in fact the murderer”, aber wer? Eine Geschichte, die vom Thema her nicht neu ist, eine Erzählung, ein Buch, was sicherlich schwer zu schreiben war, die Geschichte hat einen kleinen Handlungsspielraum eben nur das Haus was im schweren Schneegestöber eingekreist ist, also es gibt kein entkommen irgendwie wirkt es wie auf einer Theaterbühne. Die Handlung an sich geht eher sachte voran, irgendwie habe ich auf mehr gehofft als ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen habe. Wer Krimis mag, die einen gut unterhalten ohne zu viel Spannung zu erwarten ist hier genau richtig. Mit diesem Debütroman „Die Einladung“ ist der Autorin Kelly Mullen ein cineastisches Leseerlebnis aller Agatha Christie gelungen für die ersten gemütlichen Herbstabende die nun kommen genau das richtige. Vielen Dank.

Bewertung vom 09.09.2025
Stummes Trauma
Kubicek-Boye, Helena

Stummes Trauma


sehr gut

Wo Schnee fällt, werden Geheimnisse begraben – bis eine Lawine entsteht

Ich habe dieses Buch Helena Kubicek Boye „Stummes Trauma“ als Hörbuch gehört, es ist etwas schwierig am Anfang der Personen einzuordnen, das kann aber auch am Hörbuch liegen, weil man ja hört und nicht liest, vielleicht gibt es dort ein anderes Verstehen. Felicia, eine junge Frau wird tot aufgefunden, war es Mord oder Selbstmord, beides wäre schrecklich. Die Familie des Opfers muss nun damit Leben das ihre Tochter nicht wiederkommt. Dieser tot wirft in dem Buch viele Fragen auf, wie war die Tochter, was war die Tochter, wenn kennt man sein Kind wirklich. Das Opfer ist Felicia Frost, sie war bei Anna einer Psychotherapeutin in der Ambulanten Psychiatrie in Säter aufgrund von depressiven Episoden in Behandlung, war es womöglich ärztliches Versagen, hat Anna etwas übersehen beziehungsweise überhört was letztendlich zum Tot von Felicia geführt hat. Anna fängt an nachzuforschen was letztendlich mit der jungen Frau geschehen ist, sie sucht das Gespräch mit Familie und Freunden von Felicia und gerät immer tiefer in einen Strudel aus Geheimnissen und Verschwiegenheit. Die ganze Zehnen im Buch werden immer wieder von Schneefall begleitet, es hat für den Leser den Eindruck eine Verschwiegenheit will immer wieder zugedeckt werden, aber wie heißt es so schön, die Sonne bringt es an den Tag. Was also ist in Säter, einer kleinen Gemeinde am Rande von Dalarnas geschehen, was hat eine Jagdgesellschaft damit zu tun, was wird Anna letztendlich aufdecken oder begibt sie sich nur selber in Gefahr und könnte das nächste Opfer werden, finden sie es als Leser raus. Ich habe dieses Buch sehr gerne gehört, man hatte immer ein wenig zittert, nicht nur deswegen, weil es schneit und es anscheinend sehr kalt war, sondern auch weil die Protagonisten sich in Gefahr begeben haben und bekanntlich kommt man ja darin um. Alles Leser viel Freude beim entdecken dieser Geschichte, zieht euch warm an. Vielen Dank.