Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Fabian O.

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2025
Fake Dates and Fireworks
Groh, Kyra

Fake Dates and Fireworks


ausgezeichnet

Von fabian.0406
In "Fake Dates and Fireworks" wird die Geschichte von Becca erzählt, die jedes Silvester mit ihrem besten Freund Nils verbringt. Zum 10. Silvester möchte sie ihm in einem romantischen Wellnessurlaub ihre Gefühle gestehen. Der taucht allerdings mit seiner Verlobten dort auf und ab da verläuft der Urlaub vollkommen anders als von Becca erwartet.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich toll, man kommt sehr schnell rein in das Buch und möchte es dann auch am liebsten in einem Stück durch lesen. Mit der für mich genau richtigen Prise Humor hat mich das Buch mehr als nur einmal zum Lachen gebracht.

Die Autorin schafft es den Charakteren - allen voran die Protagonistin Becca - eine schöne Tiefe zu verleihen, zudem konnte ich an jedem Punkt die Entscheidungen und die Handlungen von Becca nachvollziehen.

Die Handlung findet zu einem überwiegenden Teil im angesprochenen Silvesterurlaub statt und trotzdem wird es nicht langweilig. Ganz im Gegenteil, ich hatte jederzeit Lust weiterzulesen und es ist einiges passiert.

Alles in allem war ich wirklich begeistert vom Buch, dazu kommen ein toll und passend gestaltetes Cover und ein schöner Farbschnitt. Ich kann dieses Buch daher uneingeschränkt weiterempfehlen und werde es selbst ganz sicher auch noch ein zweites Mal lesen.

Bewertung vom 07.03.2025
Die Tage nach dem Pflaumenregen
Chen, Karissa

Die Tage nach dem Pflaumenregen


ausgezeichnet

In "Die Tage nach dem Pflaumenregen" wird die Geschichte von Suchi und Haiwen erzählt, die in den 1930ern und 40ern gemeinsam in Shanghai aufwachsen. Haiwen tritt in die Armee ein und die beiden treffen sich erst 60 Jahre später in den USA wieder.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Haiwen und Suchi erzählt; die Geschichte von Suchi wird chronologisch von den 40ern bis in die 2000er erzählt, die von Haiwen in die andere Richtung, also von den 2000ern angefangen bis in die 1940er. Am Anfang war ich skeptisch, ob das gut funktioniert. Schlussendlich fand ich diese Erzählstrategie wirklich toll und passend, da sich so nach und nach die Puzzlestücke zusammensetzen und man als Leser Stück für Stück erfährt, wie es Suchi und Haiwen über einen Zeitraum von über 60 Jahren ergangen ist.

Das Buch war mit seinen fast 600 Seiten doch ein eher dickes Buch, was aber heißt, dass genügend Platz für die Charakterentwicklung ist. Man erfährt sehr viel über die Charaktere, kann sich gut in diese hineinversetzen und auch nachvollziehen, warum sie so handeln, wie sie eben handeln.

Der Schreibstil gefällt mir ebenfalls sehr gut, ich bin sehr schnell in das Buch reingekommen und auch Richtung Ende hin hatte ich immer noch Lust das Buch weiterzulesen und war gespannt auf das Ende. Apropos Ende: Nach dem Ende kommt noch ein kurzer Epilog, der in meinen Augen etwas verwirrend war und den es nicht unbedingt gebraucht hätte.

Alles in allem handelt es sich um ein tolles Buch, was ich mit Sicherheit ein zweites Mal lesen werde und das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 27.02.2025
Das Leben fing im Sommer an
Kramer, Christoph

Das Leben fing im Sommer an


ausgezeichnet

Bei diesem Buch handelt es sich um das erste Buch von Fußballer Christoph Kramer und ich war sehr gespannt darauf. Das Cover passt wunderbar zum Setting und spiegelt die Stimmung des Buches sehr gut wieder.
In "Das Leben fing im Sommer an" wird der Sommer 2006 aus Sicht von Chris erzählt, in dem er seine erste Liebe trifft, später erfährt man, dass es sich hier um einen wahren Kern handelt. Dabei würde es mich durchaus sehr interessieren wie groß der autobiographische Teil und wie groß der fiktive Teil ist - diese Frage bleibt allerdings unbeantwortet.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich konnte sehr gut in das Buch eintauchen und wollte es gar nicht mehr zur Seite legen. Zudem schafft Kramer es in meinen Augen eine sehr schöne Stimmung rüberzubringen, mit der man sich selbst in einen Sommer in seiner eigenen Jugend zurückversetzt fühlt.

Der einzige kleine Negativpunkt in meinen Augen ist, dass die Charaktere ein wenig mehr Tiefe vertragen könnten. Das ändert aber nichts daran, dass ich sehr positiv überrascht und begeistert von diesem Buch bin und es uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 29.12.2024
Mordscoach
Pabst, Lilli

Mordscoach


sehr gut

Sehr kurzweiliges Buch mit viel Humor

In "Mordscoach" wird die psychologische Coachin Sophie mit der Affäre ihres Mannes konfrontiert. Durch ein Missgeschick wird Sophie zur Mörderin ebendieser, ab dann nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Als Leser wird man direkt in die Story hineingeworfen, durch den tollen Schreibstil der Autorin habe ich Seite für Seite gelesen, ohne richtig zu bemerken, wie viel ich schon gelesen habe. Das Buch ist trotz des Themas kein ernstes Buch, sondern besteht aus sehr viel, teil makaberem Humor, was mir gut gefällt und in meinen Augen der Hauptgrund dafür ist, dass man dieses Buch nicht aus der Hand legen möchte.

Das Buch ist aus Sicht der Mörderin geschrieben, was für mich eine schöne Abwechslung zu anderen Büchern war. Grundsätzlich bin ich ein Freund von kurzen Kapiteln, in diesem Buch hätte ich mir aber doch ein wenig längere Abschnitte gewünscht, mit den zum Teil nur 2-3 Seiten Länge wirkte es an einigen Stellen eher wie eine Aneinanderreihung kurzer Anekdoten. Zudem zeigte das Lektorat an einigen wenigen Stellen Schwächen, zum Beispiel wenn Namen vertauscht wurden.

Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein sehr empfehlenswertes, kurzweiliges Buch, das ich nur empfehlen kann. Das offene Ende lässt mich zudem auf einen zweiten Band hoffen.

Bewertung vom 03.12.2024
Idefix und die Unbeugsamen 07
Uderzo, Albert;Goscinny, René;Serrano, Olivier

Idefix und die Unbeugsamen 07


sehr gut

Als großer Fan der Asterix-Comics war dies für mich der erste Band der Idefix-Reihe. Der Band besteht aus drei Geschichten, was natürlich bedeutet, dass die einzelnen Geschichten relativ kurz sind. Dadurch handelt es sich um recht oberflächliche Geschichten im Vergleich zu den Asterix-Comics. Darüber kann ich allerdings leicht hinwegsehen, da es sich um witzige und kurzweilige Geschichten handelt. Auch wenn ich mir die Geschichten eigentlich aufteilen wollte, habe ich den ganzen Band in einem Stück weggelesen.

In den Geschichten wird erzählt, was Idefix mit seinen tierischen Freunden in Lutetia erlebt hat, bevor er Obelix getroffen hat. Wie bei Asterix sind dabei die Römer natürlich allgegenwärtig, aber Idefix und seine Freund schaffen es natürlich immer wieder die Römer zu überlisten.

Was beim Aufschlagen direkt auffällt, ist, dass der Zeichenstil sehr detailreich und sehr ähnlich zu den Asterix-Bänden ist, was mir sehr gut gefällt, durch den Fokus auf Idefix hat dieser Band trotzdem seinen ganz eigenen Charakter.

Insgesamt handelt es sich um einen schönen Comic-Band mit witzigen Geschichten und einem für mich tollen Zeichenstil und ich freue mich schon auf den nächsten Idefix-Band, der mit Sicherheit auch den Weg in mein Regal finden wird.

Bewertung vom 05.11.2024
Die Lungenschwimmprobe
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


gut

Interessante Geschichte mit Schwächen

In "Die Lungenschwimmprobe" wird die wahre Geschichte der Anna Voigt erzählt, der vorgeworfen wird, ihr eigenes Kind getötet zu haben.

In das Buch bin ich sehr schnell reingekommen, da mir der Schreibstil des Autors sehr gut gefällt. Was mir ebenfalls sehr gut gefällt, ist, dass der Autor sich - wo möglich - an historische Originalquellen hält.

Neben der Hauptgeschichte über Anna Voigt erfährt man als Leser auch einiges über die anderen Charaktere, wie den Arzt, der die Lungenschwimmprobe durchgeführt hat, Annas Anwalt, Leipzigs Pfarrer und einige mehr. Im Grundsatz gefällt mir das sehr gut, da es für mich dazu beiträgt, mich in der Geschichte zu verlieren. An einigen Stellen führt das in meinen Augen aber zu weit und die Hauptgeschichte rückt für meinen Geschmack zu oft in den Hintergrund, die Nebengeschichten werden dann für mich zu ausführlich erzählt. An diesen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass Informationen, die nicht der Geschichte dienen, kürzer und prägnanter gehalten worden wären.

An einigen Stellen fügt der Autor kurze Absätze als Kommentar seinerseits ein. Die Idee finde ich toll und an einigen Stellen auch gut umgesetzt, an anderen Stellen habe ich mich leider mehrmals geärgert, dass ich dadurch aus dem Lesefluss und aus der Geschichte herausgerissen wurde.

Eine weitere Sache, die ich im Grundsatz eine gute Idee finde, ist der Abwechslungsreichtum des Buches. Normale Erzählpassagen wechseln sich ab mit Auszügen aus historischen Gesetzestexten, Ausschnitten aus Liedern oder ausführliche Gedanken der Charaktere. Auch hier hätte ich mir aber mehrfach gewünscht, dass solche Passagen kürzer und prägnanter gehalten worden wären, da auch hier einige Passagen nicht dem Fortschritt der Geschichte gedient haben und mich aus dem Lesefluss gerissen haben.

Alles in allem handelt es sich um ein gutes Buch, was ich gerne gelesen habe, was für mich aber auch einige negative Punkte mitbringt: Für mich ist es eine tolle, gut geschriebene Geschichte mit interessanten Charakteren, die sich aber leider oft in Nebensächlichkeiten verliert und leider keinen stringenten roten Faden durch das Buch aufweisen kann.

Bewertung vom 28.10.2024
Suche liebevollen Menschen
Borger, Julian

Suche liebevollen Menschen


sehr gut

In Suche liebevollen Menschen erzählt Julian Borger die Geschichte seines Vaters Robert und weiterer jüdischer Kinder aus Wien, deren Eltern Anzeigen im Manchester Guardian geschaltet haben in der Hoffnung, dass sie bei fremden Familien in England Schutz vor den Nazis nach dem Anschluss 1938 finden können.

Da ich von diesen Anzeigen bisher noch nie gehört habe, war ich ziemlich neugierig. Julian Borger führt die Leser mehr oder weniger chronologisch durch das Buch und damit durch das Geschehen. Er erzählt also zuerst von der Zeit des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich, dann von der Zeit während des Krieges und endet mit den Monaten, Jahren und Jahrzehnten nach dem Krieg.
Diese Art die Geschichten aufzubereiten gefällt mir persönlich auch sehr gut, auch wenn ich dadurch an einigen Stellen Probleme hatte durch viele Sprünge zwischen den einzelnen Geschichten und Personen dem roten Faden zu folgen. Hier gilt es genau auf die Namen zu achten, nicht nur einmal ist es mir passiert, dass ich erst ein paar Absätze später gemerkt habe, dass es wieder um eine ganz andere Person als zuvor ging. Hier hätte ich mir doch eine etwas klarere Abgrenzung gewünscht.

Zwischendurch liefert der Autor auch viele Hintergrundinformationen, die nicht direkt mit den Geschichten zu tun haben, zum Beispiel zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wien oder in Shanghai (wo die Recherchen zu diesem Buch ebenfalls hingeführt haben). In meinen Augen trägt das sehr positiv zum Lesefluss und zum Gesamtverständnis bei.

Das Buch kann ich persönlich sehr empfehlen, es ist aber natürlich nicht unbedingt leichte Kost. Gerade nach dem Kapitel, in dem die Reise von Fred und Frits durch verschiedene Konzentrations- und Vernichtungslager beschrieben wird, bleibt man mit Gänsehaut und einem bedrückenden Gefühl zurück.