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Bewertungen
Insgesamt 15 BewertungenBewertung vom 30.07.2025 | ||
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„Auf den Hinfahrten war er einsilbig, auf den Rückfahrten gesprächiger, ein aufrecht sitzender, strenger Richter in Schwarz, der den Daumen über Geiger und Pianisten häufiger senkte als er ihn hob.“ So beschreibt der Taxifahrer Jürgen Krause seinen etwas außergewöhnlich wirkenden Fahrgast Federico Temperini. Regelmäßig ruft der alte Mann neuerdings bei ihm an und lässt sich in die Philharmonie fahren. Allmählich entwickelt sich eine Nähe zwischen den beiden unterschiedlichen Männern. Beide sind auf ihre Art und Weise einsam. Jürgen Krause vermisst seinen Sohn, der mit seiner Ex-Frau und ihrem neuen Mann in einer anderen Stadt lebt. Temperinis große Leidenschaft gehört dem sogenannten Teufelsgeiger Nicolò Paganini, den er immer wieder erwähnt, aber unter den Lebenden scheint es niemanden zu geben, der ihm nahesteht. Das ganze Buch hindurch fragt sich Jürgen Krause, wer Federico Temperini eigentlich ist und warum „der Alte“ ausgerechnet ihn als Chauffeur gewählt hat. Ich würde es aber nicht vordergründig als ein spannendes Buch bezeichnen. Vielmehr als eines, das mit großer sprachlichen Vielfalt zwei Leben lebendig werden lässt, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Die Empathie, die beide allmählich füreinander empfinden, äußerst sich oft nur in kurzen Sätzen oder Gesten, aber dadurch wird sie so besonders. Insbesondere Jürgen Krause entwickelt tiefe Gefühle für Temperini, was vor allem zum Schluss hin deutlich wird. Es geht um Verlust, Einsamkeit, Väter und Söhne und um Musik, wobei die Themen miteinander verwoben sind. „Schwarzer Schwan“ ist eines dieser Bücher, das viel Gesprächsstoff liefert, weil es so gehaltvoll ist. Es entfaltet sich umso mehr, wenn man es langsam liest, jedenfalls ging es mir so. Ich habe jeden Satz genossen! |
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Bewertung vom 30.07.2025 | ||
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Ich habe mich in diesem Roman gut aufgehoben gefühlt. Das lag einerseits an der angenehm zu lesenden Sprache, aber auch am Inhalt. Die beiden Schwestern müssen erst zueinanderfinden. Bette hat sich jahrelang nicht blicken lassen, was Nina ihr übel nimmt, doch beide verbindet, dass sie gescheiterte Beziehungen hinter sich haben, die sie noch nicht verarbeitet haben und dass sie gemeinsam die Farm retten wollen. Allmählich nähern sie sich wieder an. |
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Bewertung vom 30.07.2025 | ||
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Nach Jahren der Abwesenheit lädt ein Vater seine beiden Töchter Emma und Leo zusammen mit ihren Partnern zu einem Segeltrip in die Ägäis ein. Schon nach kurzer Zeit treten Konflikte auf. Emma leidet darunter, nicht schwanger zu werden. Leo hingegen will lieber Karriere machen und nimmt heimlich die Pille weiter. Und warum hat eigentlich der Vater so lange den Kontakt zu seinen Töchtern abgebrochen? Und welchen Einfluss auf die Familie wird die Skipperin Alex nehmen, die mit an Bord ist? „Blaue Tage brilliert mit einer wundervoll poetischen und zartsinnigen Sprache, die mich durch das Buch getragen hat. Zentrales Thema ist das Unausgesprochene, das an die Oberfläche gespült wird und ein Leben neu formatiert. Beim Lesen entstanden starke Bilder. Das Meer, die unterschiedlichen griechischen Inseln, das Leben auf dem Katamaran. Schwerpunkt liegt aber auf der Beschreibung der sich wandelnden Emotionen, insbesondere der von Leo, die als Ich-Erzählerin agiert. Ein tiefgründiger Sommerroman über einen neuen Lebensentwurf. Sehr lesenswert! |
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Bewertung vom 30.07.2025 | ||
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Georg steckt in einer leeren Ehe fest. Beruflich ist er als Vertreter für medizinischer Geräte viel unterwegs. Vier mal im Jahr kommt er in eine namenlose Stadt und bleibt dort für einige Tage. Frieda arbeitet als Grundschullehrerin. Eines Tages gerät sie auf dem Weg in die Arbeit in einen heftigen Wolkenbruch. An der Bushaltestelle steht Georg. Und dann passiert es. Ein Schirm, überwältigende Gefühle, der Beginn einer Liebe. |
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Bewertung vom 16.07.2025 | ||
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Ein Buch für einen Tag oder eine schlaflose Nacht, denn einmal angefangen, wird man in die Geschichte hineingezogen wie in die Senklöcher im Treibsand von Longferry. Schon allein das Cover spiegelt die Stimmung des Buches wieder. Im Herzen ist der junge Thomas Musiker, aber er führt ein mühseliges Leben als Krabbenfischer, umgeben von Nebel. Trotzdem ist da auch Hoffnung: Hoffnung, am Wochenende im Pub zu singen. Hoffnung auf eine Verabredung mit der hübschen Joan. Und dann ist da ja noch Edgar, der amerikanische Regisseur, der ihm eine Statistenrolle in seinem Film verspricht. Aber was hat es mit ihm wirklich auf sich? Ich habe beim Lesen viel Warmherzigkeit für Thomas entwickelt. Der Gegensatz zwischen seiner tristen Realität als Krabbenfischer und der Lebendigkeit, die er empfindet, wenn er Musik macht, ist gut herausgearbeitet. Trotz seiner Zerrissenheit ist er ein aufrechter Kerl. Umso mehr wünscht man ihm, er möge seinen eigenen Weg gehen.. Ein Buch über Loyalität und Träume. Stimmungsvoll in seinen Naturbeschreibungen, reich an Empathie für seinen Helden. Große Empfehlung für alle, die tiefgründige Unterhaltung mögen! |
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Bewertung vom 14.07.2025 | ||
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Schottische Küste im Winter 1900. Traumatische Erinnerungen werden wach, als ein kleiner Junge am Strand von Skerry angeschwemmt wird. Die Lehrerin Dorothy erinnert sich an ihren eigenen Jungen, den sie einst an das Meer verlor. Nun wird sie gebeten, sich um das Kind zu kümmern. Sie stimmt zu, und damit rollt eine Welle ungeahnten Ausmaßes und mit großer emotionaler Wucht über die gesamte Dorfgemeinschaft. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 05.07.2025 | ||
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Mit über 70 Jahren will Lilli ein letztes Buch schreiben. Doch so sehr sie sich auch bemüht, es gelingt ihr nicht. Dabei blickt sie auf eine beispiellose Karriere als Schriftstellerin zurück. Nun verlässt sie ihre Hamburger Villa, um auf der kapverdischen Insel Sao Vicente neue Anregungen zu finden. Sie kommt bei der alleinerziehenden Isabell und ihrem 10-jährigem Sohn Luis unter. Schnell schließen Luis und Lilli Freundschaft – mit unerwarteten Folgen ... |
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Bewertung vom 25.06.2025 | ||
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Kopfkinotauglich kommt der neue Roman von Evie Woods daher. Auf zwei Zeitebenen entführt er uns in ein idyllisches irisches Dorf, in dem man gar nicht anders kann als sich wohlzufühlen. So geht es auch Anna, die 1911 mit ihrer Familie in einem Cottage dort wohnt. Und 100 Jahre später Sarah, die nach einer gescheiterten Ehe aus New York spontan dorthin fliegt und sich in eben jenem Cottage einmietet. Durch Zufall findet sie Annas Taebuch in einem Baum. So verknüpfen sich ihrer beider Leben. |
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Bewertung vom 11.06.2025 | ||
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Die Geschichte um Sascha, Anna und Tochter Marie, die ihren Traum vom Haus auf dem Land verwirklichen, und die dann von einem renitenten Maulwurf in Schach gehalten werden, besticht von Anfang an mit Sprachwitz und Situationskomik. Insbesondere Sascha ist ein origineller Held, Nichts, aber wirklich nichts lässt er aus, um der immer wieder neu entstehenden Maulwurfhügel Herr zu werden. Aber gegen die biologische Bestimmung des lieben Tierchens kommt er einfach nicht an... |
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Bewertung vom 29.01.2025 | ||
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Die Farben der Revolution. Éléonore und Robespierre (eBook, ePUB) Sehr eindrucksvoll beschreibt dieser Roman die Wirren und Intrigen der Französischen Revolution. Im Mittelpunkt stehen die junge Malerin Éléonore Duplay und der Freiheitskämpfer Maximilien Robespierre. Beide lernen sich im Jakobinerclub kennen, wo Eleonore nach einem Blutbad auf dem Marsfeld in Paris hin flüchtet. Damit nimmt eine ungewöhnliche Liebesgeschichte ihren Lauf. |
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