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Benutzername: 
Anni
Wohnort: 
Oldenburg

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2025
Der Sommer am Ende der Welt
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


sehr gut

Mir fällt es gerade richtig schwer, diese Rezension zu schreiben. Das Leid der Kinder ist unvorstellbar und es ist auch erschreckend, dass darüber fast immer noch geschwiegen wird und kaum medienwirksame Aufarbeitung erfolgt.
Eva Völler schickt Hanna nach Borkum, um eine Reportage über ein Verschickungsheim zu schreiben, in dem Hannas Mutter 1963 als Kind war. Die Mutter spielt aber keine große Rolle, sondern eher Sabine, die damals auch in dem Heim war und schon etwas älter war. Hanna interviewt sie, damit werden wir auch direkt in das Jahr 1963 geführt und wir erhalten direkten Einblick in die damalige Zeit.
Die verschiedenen Sichtweisen gefallen mir sehr gut. Dadurch, dass Hanna sich noch in den Inselarzt verliebt, wird die ganze schreckliche Geschichte um die Kinder etwas aufgelockert.
Ich habe das Buch verschlungen, der Schreibstil gefällt mir und ich wollte wissen, ob nach so vielen Jahren noch alles aufgeklärt wird.
Allerdings hat mir das Ende nicht so sonderlich gut gefallen, das war mir alles etwas viel. Außerdem hätte die Krankheit von Hanna auch weggelassen werden können, ich finde, die ist nicht entscheidend für die Geschichte.
Für das Ende ziehe ich einen Stern ab, spreche aber eine Leseempfehlung aus. Es ist wichtig, dass dieses Thema mehr in den Fokus rückt.

Bewertung vom 23.06.2025
Reset
Grandl, Peter

Reset


gut

Das Buch fängt sehr spannend an. In der Flugüberwachung tauchen Meldungen auf, dass ein Flugzeug entführt wurde und angeblich in den Flughafen München gelenkt werden soll. Gleichzeitig werden Videoanrufe getätigt, die aber gefakt sind, weil sie teilweise von Toten kommen.
Nun beginnt die weltweite Zusammenführung von Experten um diese Kriese zu beheben.
Ich finde den Einblick und die Vorstellung, dass wir uns auf keine Technik mehr verlassen können sehr spannend und auch sehr erschreckend. Peter Grandl lässt seine Figuren sehr lebendig werden und auch sehr menschlich. Mir gefallen auch die vielen Absätze und Perspektivwechsel.
Dagegen gefällt mir die Auflösung gar nicht. Ich will nicht zu viel verraten, aber das Einzelschicksal und die Jagd nach gewissen Personen, passt für mich nicht richtig rein und gefällt mir nicht so wirklich.
Daher vergebe ich diesmal nur drei Sterne.

Bewertung vom 01.06.2025
Am Meer ist es schön
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


ausgezeichnet

Das Buch „Am Meer ist es schön“ lässt mich schwer beeindruckt und auch sprachlos zurück.
Das Buch spielt in zwei Zeitlinien. Zum einen in 2018. Susanne wir zu ihrer dementen im Sterben liegenden Mutter gerufen. In einem hellen Moment bitte Susannes Mutter sie um Verzeihung. Und Susanne beginnt erst ihrer Tochter, dann ihren Geschwistern zu erzählen, was 1969 im Verschickungsheim passiert ist. Dies ist die zweite Zeitlinie.
Ich finde es erschreckend, was damals den Kindern in diesen Heimen angetan wurde und trotzdem beeindruckend, wie sie zusammen gehalten haben.
Auch die zweite Zeitlinie gefällt mir gut. Susanne öffnet sich gegenüber ihrer Familie.
Ich konnte dieses Buch gar nicht aus der Hand legen. Die Geschichte ist spannen geschrieben und alle Figuren toll gezeichnet.
Ich kann dieses Buch absolut empfehlen und vergebe 5 Sterne.

Bewertung vom 25.05.2025
Für immer in deinem Herzen / Der Kindersuchdienst Bd.1
Blum, Antonia

Für immer in deinem Herzen / Der Kindersuchdienst Bd.1


sehr gut

Das Buch „Der Kindersuchdienst“ nimmt uns mit ins Jahr 1955. Durch den tollen Schreibstil und die detaillierten Beschreibungen bin ich direkt mit vor Ort. Ich kann mir die Wohnungsnot vorstellen, so dass Annegret gezwungen ist, im Schrebergarten zu wohnen. Ich kann mich ebenfalls in ihre Situation als Alleinerziehende hineinversetzen und die Schwierigkeiten, die ihr dadurch entstehen nachvollziehen.
Natürlich ist auch die Arbeit des Kindersuchdienstes eindrücklich beschrieben. Heutzutage kann ich das Internet heranziehen, um Kontakte zu knüpfen und mir Informationen zu besorgen. Aber das war 1955 nicht möglich. Umso beeindruckender finde ich, wie damals gearbeitet wurde und trotzdem so viele Familien wieder zusammengeführt wurden.
Die Figuren sind zum Großteil alle sehr liebevoll gestaltet, nur Charlotte gefällt mir nicht so richtig. Sie kommt aus gutem Hause, fügt sich aber sehr schnell in der „Arbeitswelt“ ein. (Achtung Spoiler) Ihre Entscheidung gegen die Liebe kann ich absolut nicht nachvollziehen, außerdem war mir die Geschichte um ihre Adoption ein bisschen zu viel. Das offene Ende um sie war mir zu vorhersehbar.
Daher ziehe ich einen Stern ab, spreche aber trotzdem eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 13.05.2025
Zeit der Hoffnung / Die Trümmerschule Bd.1
Maly, Beate

Zeit der Hoffnung / Die Trümmerschule Bd.1


ausgezeichnet

Die jüdische Stella kehrt nach dem zweiten Weltkrieg in das zerstörte Wien zurück, um die Stadt wieder aufzubauen und als Lehrerin die Kinder zu unterstützen.
Ich war von Anfang an gefangen in der Geschichte, Stella ist so eine toughe und starke Frau, sie hat im Krieg viel Schlimmes erlebt und ihre gesamte Familie verloren. Umso bewundernswerter finde ich, dass sie sich für Ihre Schüler einsetzt und ermutigt über Geschehnisse im Krieg zu sprechen.
Das Buch gibt mir einen tollen Einblick in die schwierigen Zeiten direkt nach dem Krieg, zum Einen gibt es noch die Nazianhänger, die sich ihrer Schuld entziehen wollen, auf der anderen Seite stehen die Überlebenden, wie Juden oder Kommunisten. Es taucht die Frage auf, wer zur Verantwortung gezogen werden sollte und wer nur Mitläufer war.
Das Buch hat mich sehr zum Nachdenken angeregt, ich spreche eine klare Leseempfehlung aus und vergebe 5 Sterne

Bewertung vom 23.04.2025
Die Lichter über St. Pauli / Elbnächte Bd.1
Engel, Henrike

Die Lichter über St. Pauli / Elbnächte Bd.1


ausgezeichnet

In dem Roman Elbnächte begegnen wir Louise, die von ihrem Mann betrogen, ohne Geld und mit Schulden sitzen lässt. In ihrer schwierigsten Zeit trifft sie Ella, die gerade ihre Zeit als Prostituierte hinter sich gelassen hat und einen Neuanfang in Hamburg wagt
Beide Frauen schließen schnell Freundschaft, geraten dann aber immer wieder in merkwürdige Situationen, in denen sie unter anderem Paul, einen ehemaligen wütenden Polizisten treffen.
Die beiden Frauen sind sehr liebevoll beschrieben. Ella, die viel durchgemacht hat und nun in der Großstadt Hamburg merkt, dass sie von der Welt bisher nicht viel gesehen hat.
Und Louise, die als reiche Tochter und Ehefrau vom wahren Leben ebenfalls bisher nichts gesehen hat. Ich mochte bei Figuren auf Anhieb und habe bei dem Krimianteil mitgefiebert, ob alles gut ausgeht.
Durch die beiden und auch Paul erhalte ich einen tollen Einblick die Zeit Hamburgs um 1913. Erschreckend ist die große Armut, aber ich mag Geschichten, in denen sich Frauen selbst etwas aufbauen.
Der Schreibstil sagt mir zu, ich mochte das Buch teilweise gar nicht mehr aus der Hand legen.
Allerdings passt der Klappentext nicht zur Geschichte, sorry, dass ich jetzt spoilern muss, aber die Bar, von der im Klappentext die Rede ist, wird erst ganz zum Schluss eröffnet. Da kann die Autorin zwar nichts für, aber der Verlag hätte hier schon einen besseren Text finden können.
Ich vergebe trotzdem 5 Sterne, da mir das Buch einfach gut gefallen hat.

Bewertung vom 14.04.2025
Maikäferjahre
Höflich, Sarah

Maikäferjahre


ausgezeichnet

In Maikäferjahre folgen wir zum einen Anni, die während des Krieges in Dresden lebt und sich um ihren Ehemann, aber auch ihren Zwillingsbruder Tristan sorgt. Als Dresden bombardiert wird, flieht sie zusammen mit Adam, einem jüdischen Geiger, der von ihrem Vater vor den Nazis versteckt wurde.
Gleichzeitig folgen wir Tristan, der über England mit seinem Flugzeug abgeschossen wird, aber das Glück an einen Arzt zu geraten, dem nur der Mensch wichtig ist. Außerdem wird er von Rosalie, einer Krankenschwester gepflegt und verliebt sich in sie.

Mich hat dieses Buch sehr bewegt. Es ist schön, wie sich Liebe über alles hinwegsetzen kann, aber auch erschreckend wie tief Vorurteile und der Hass sitzen können.
Ich bin nur so durch das Buch geflogen, ich wollte immer wissen, wie es mit Anni und Tristan weiter geht, werden sie sich irgendwann wieder finden?
Die Hauptfiguren sind mir richtig ans Herz gewachsen, sie werden so liebevoll und voller Gefühle beschrieben.
Toll finde ich auch die viele Absätze, in denen zum Teil Rückblicke beschrieben werden, sie haben mich eingeladen immer noch einen Absatz weiter zu lesen, als ich eigentlich wollte.
Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe 5 Sterne.

Bewertung vom 05.04.2025
Im Wind der Freiheit
Kinkel, Tanja

Im Wind der Freiheit


weniger gut

Der Klappentext zu „Im Wind der Freiheit“ hat mir sehr zu gesagt und auch die Leseprobe hat mich angesprochen.
Der Anfang des Buches hat mir auch gut gefallen. Ich habe einen tollen Einblick in die Arbeiterwelt der 1840er Jahre bekommen, ich habe sehr mit Susanne mitgefühlt und wollte wissen, wie es weiter geht.
Zur Mitte hin hat meine Motivation das Buch zu Ende zu lesen, leider abgenommen. Susanne wird mir immer unsympathischer und auch mit Louise und die anderen Figuren können nicht meine Sympathie wecken.
Außerdem bin ich in der Geschichte nicht mehr richtig mitgekommen. Es werden viele Namen genannt und es werden auch viele historische Ereignisse erwähnt.
Mir ist das aber zu viel, ich bin gedanklich nicht mehr richtig mitgekommen. Das Buch liest sich mehr wie ein Sachbuch, als wie ein Roman.
Das Buch liegt vor mir und ich verspüre keine Lust es weiter zu lesen, mich interessiert nicht, was noch Louise noch alles schreibt und wie es mit Susanne weiter geht.
Ich habe mich daher entschlossen, das Buch abzubrechen.

Bewertung vom 26.03.2025
Von Stufe zu Stufe
Kucher, Felix

Von Stufe zu Stufe


gut

In „Von Stufe zu Stufe“ gibt es zwei Zeitlinien. Anfand des Jahrhunderts können wir das Ehepaar Kolm begleiten, die die Filmwelt in Österreich „revolutionieren“ wollen. Bisher gab es in Österreichs nur Klamauk und Nacktszene als Filme.
In 2021 und 2022 folgen wir Marc, einem erfolglosen Filmwissenschaftler, der durch Zufall auf einem Foto alte Filmrollen entdeckt.
Marc vermutet, dass es sich um verschollene Filme des Ehepaares Kolm handelt und reist in die Ukraine, um die Filme nach Österreich zu holen.
Der historische Teil der Geschichte hat mir gut gefallen. Luise Kolm möchte gerne einen Film herstellen und bringt ihren Mann dazu, mit ihr das Vorhaben umzusetzen. Es ist toll zu lesen, wie sie das Thema immer wieder zur Sprache bringt und so dafür sorgt, dass der Filmdreh statt finden kann. Und wir ein toller Einblick in die damaligen Methoden gewährt.
Leider gefällt mir der aktuelle Zeitstrang fast gar nicht. Ich habe mir die Geschichte spannend vorgestellt, wie Marc sich um die Filmrollen bemüht.
Aber Ich kann mich gar nicht mit ihm identifizieren, ich finde seine Gedankengänge merkwürdig und konnte manchmal überhaupt nicht nachvollziehen, warum er so denkt und handelt.
Außerdem wird die Handlung zum Schluss hin etwas überzogen. So viel Action hätte die Geschichte gar nicht gebraucht.
Daher vergebe ich 3 Sterne.

Bewertung vom 20.03.2025
Acht (un)geplante Tage mit dir
Jack, Vera Conny

Acht (un)geplante Tage mit dir


ausgezeichnet

In „Acht (un)geplante Tage mit Dir“ begleiten wir Lukas und Hazel auf einer Reise nach New York. Am Anfang können sich beide nicht so gut leiden, aber es entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden.
Die Liebesgeschichte ist an sich nichts Besonderes, ähnlich gibt es sie in vielen Büchern. Was mir aber sehr gut gefällt ist, dass das Buch eine Art Reiseführer ist. Bestimmte Spots, Locations und Spots werden toll beschrieben und machen richtig Lust auf eine Reise nach New York.
Eines ist mir etwas negativ aufgefallen, die Autorin legt viel Wert auf Nachhaltigkeit, was an sich ja gut ist, aber in dem Roman werden mehrfach die mitgebrachten ToGo-Becher erwähnt. Diese Becher werden nicht eingeflochten, sondern werden heraus gehoben, das passt für mich nicht so flüssig in die Geschichte.
Ansonsten hat mir der Schreibstil gut gefallen und habe ich das Buch recht schnell weggelesen.
Trotz des kleinen „Mangels“ vergebe ich 5 Sterne.