Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ryuk
Wohnort: 
EBE

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 06.07.2025
Eine Prise Liebe / A Taste of Cornwall Bd.1
Herzog, Katharina

Eine Prise Liebe / A Taste of Cornwall Bd.1


sehr gut

Ein Küstenroman zum Entspannen

Nach einem Shitstorm landet Restaurantkritikerin Sophie Wilde unfreiwillig in Cornwall, wo sie mit ihrer Mutter und Tochter das heruntergekommene Smugglers’ Inn übernehmen soll. Zwischen knurrigen Dorfbewohnern, renovierungsbedürftiger Küche und einem ziemlich charmanten Koch beginnt sie, nicht nur das Gasthaus, sondern auch ihr Leben neu zu gestalten. Doch je mehr sie sich auf das Abenteuer einlässt, desto mehr steht sie vor der Frage, ob sie selbst ein ganz neues Rezept für ihr Glück braucht. Ein Wohlfühlroman über zweite Chancen, Familienbande und die Magie von Meer, Liebe und gutem Essen.

Der Roman eignet sich wunderbar für entspannte Sommerabende – er versprüht dieses muckelige, gemütliche Flair, das man sich bei einem Küstenroman einfach wünscht. Die Geschichte hält einen gut bei der Stange, mit einer angenehmen Mischung aus Herausforderungen, Herz und Humor. Die Charaktere sind sympathisch gezeichnet und wachsen einem beim Lesen ans Herz, ohne zu übertrieben oder unrealistisch zu wirken.

Sophie muss sich nach und nach kleinen wie großen Aufgaben stellen, während sie versucht, das Restaurant wieder zum Laufen zu bringen. Dabei entwickelt sich nicht nur das Gasthaus, sondern auch das Miteinander der Dorfbewohner – und das ist wirklich schön zu beobachten.

Insgesamt ist A Taste of Cornwall eine charmante Geschichte für zwischendurch, die genau das erfüllt, was ein Cozy Read leisten soll: wohliges Gefühl, ein bisschen Drama, ein bisschen Liebe und das angenehme Gefühl, zufrieden die letzte Seite zuzuklappen. Mir hat das Buch gefallen – und Band 2 landet definitiv auch noch bei mir.

Bewertung vom 20.06.2025
Der Garten der kleinen Wunder
Koelle-Wolken, Patricia

Der Garten der kleinen Wunder


ausgezeichnet

Wo kleine Wunder Wurzeln schlagen

Victoria, genannt Toja, lebt in einem kleinen Haus mit Garten. Als die 14-jährige Vica plötzlich an ihrem Zaun steht, beginnt eine leise Freundschaft zwischen zwei Menschen, die anders sind – und genau darin verbunden. Ein poetischer Sommerroman über stille Heilung, kleine Wunder und die Kraft, sich selbst neu zu entdecken.

Dieses Buch ist wie ein lauer Sommerabend, in dem die Zeit ein wenig langsamer vergeht. Die Autorin schafft mit ihrem detailverliebten, warmherzigen Schreibstil eine Atmosphäre, in die man vollkommen eintauchen kann. Die Blumen leuchten beinahe von den Seiten, die Figuren wirken lebendig und zum Greifen nah. Besonders berührt hat mich, wie feinfühlig das Thema des Andersseins erzählt wird – nie aufdringlich, aber stets mit einer Tiefe, die zum Mitfühlen einlädt.

Die Figuren in Der Garten der kleinen Wunder sind wunderbar echt und nahbar. Victoria, die zurückhaltende Illustratorin, trägt ihre Verletzlichkeit und Hoffnung gleichzeitig in sich, was sie unglaublich sympathisch macht. Vica, das junge Mädchen, das plötzlich in ihr Leben tritt, ist ebenfalls fein gezeichnet – beide teilen dieses Gefühl, anders zu sein, was ihre Beziehung besonders berührend macht. Die Autorin schafft es, die Charaktere so zu gestalten, dass man sich mit ihnen verbunden fühlt, ohne dass es je aufgesetzt wirkt.

Der Garten der kleinen Wunder ist für mich eine Hommage an das Leben, die leisen Töne des Glücks und den Zauber, der manchmal genau da liegt, wo man ihn am wenigsten erwartet. Ein rundum wohltuender Roman, der mich nicht nur in seiner Geschichte, sondern auch mit seiner Stimmung völlig abgeholt hat.

Bewertung vom 13.06.2025
Guardian 1. Seelenwächter / Zhen Hun Bd.1
Priest

Guardian 1. Seelenwächter / Zhen Hun Bd.1


sehr gut

Chinesische Fantasy mit Gefühl

In Guardians: Seelenwächter trifft der Leser auf Zhao Yunlan, Leiter einer geheimen Einheit, die sich mit übernatürlichen Phänomenen befasst. Bei Ermittlungen stößt er auf den rätselhaften Professor Shen Wei – ein Mann mit mehr Geheimnissen, als zunächst erkennbar ist. Gemeinsam geraten sie immer tiefer in eine Welt voller Dämonen, Magie und verborgener Vergangenheit.

Der Einstieg war etwas ungewohnt, da viele Zusammenhänge erst später klar werden. Aber genau das hält die Spannung aufrecht und macht neugierig.
Der Schreibstil hebt sich angenehm von westlicher Fantasy ab – ruhig, detailreich und stark von der chinesischen Kultur geprägt. Das erfordert zwar Aufmerksamkeit, belohnt aber mit einer besonderen Atmosphäre.
Die Beziehung zwischen Zhao Yunlan und Shen Wei ist feinfühlig erzählt und wirkt authentisch. Vor allem die erste Hälfte konnte mich mit Figuren und Weltaufbau begeistern – später wurde es ein wenig unübersichtlicher, aber nicht weniger berührend.
Optisch überzeugt das Buch ebenfalls mit Farbschnitt und schönen Illustrationen. Für Fantasy-Fans, die kulturelle Tiefe und leise Emotionen mögen, eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 12.06.2025
Die Sprache der Drachen
Williamson, S. F.

Die Sprache der Drachen


sehr gut

Magie trifft Linguistik

In Die Sprache der Drachen taucht man ein in eine Welt, in der Magie, alte Mythen und politische Intrigen geschickt miteinander verwoben sind. Im Zentrum steht eine junge Frau, die sich auf die Suche nach der Wahrheit über die sagenumwobene Sprache der Drachen begibt – einer Sprache, die mehr Macht birgt, als man zunächst ahnt. Ihre Reise führt sie nicht nur durch gefährliche Gefilde und überraschende Enthüllungen, sondern auch tief in ein längst vergessenes Wissen, das den Schlüssel zur Rettung ihrer Welt enthalten könnte.

Was dieses Buch für mich so besonders macht, ist ganz klar die Storyline. Endlich mal etwas, das sich erfrischend von der typischen 08/15-Romantasy-Lovestory abhebt. Der Plot war clever aufgebaut, spannend durchdacht und hat mich ehrlich gesagt von der ersten Seite an nicht mehr losgelassen. Dieses konstante Gefühl von „Ich muss wissen, wie es weitergeht“ hat sich bis zum Schluss gehalten – und das ist selten geworden.

Die Protagonistin war okay – nicht unsympathisch, aber sie hat mich emotional nicht ganz abgeholt. Ihre Entscheidungen waren nachvollziehbar, ihre Gedanken und Gefühle gut dargestellt, doch irgendwie fehlte mir dieses letzte Quäntchen Tiefe oder Eigenständigkeit, das sie unvergesslich gemacht hätte. Ähnlich ging’s mir mit den Nebencharakteren – solide, aber eher Begleitwerk als Aushängeschild.

Die Liebesgeschichte stand hier zudem nicht unbedingt im Fokus, sondern war eher ein zarter Seitenbegleiter, der sich angenehm durch die Handlung gezogen hat – nicht dominant, aber genau richtig dosiert. Und ja, sie hat mir trotzdem gefallen. Gerade weil sie nicht im Vordergrund stand, sondern der eigentlichen Geschichte Raum gelassen hat.

Was jedoch richtig herausgestochen ist: die Liebe der Autorin zur Linguistik. Das war nicht nur ein nettes Detail, sondern durchzog das ganze Buch auf eine richtig spannende und durchdachte Art. Die Recherchereise zur Sprache der Drachen war für mich ein Highlight, ebenso wie die kluge und angenehm übersichtliche Darstellung der politischen Verhältnisse.

Unterm Strich: Ein sehr gelungenes Buch mit einer starken, originellen Geschichte, das ich definitiv weiterempfehlen kann – vor allem, wenn man mal wieder Lust auf etwas hat, das nicht der gewohnten Romantasy-Schablone entspricht.

Bewertung vom 17.05.2025
Phantasma - Spiel um dein Leben, fürchte die Liebe
Smith, Kaylie

Phantasma - Spiel um dein Leben, fürchte die Liebe


sehr gut

Ein tödliches Spiel, das unter die Haut geht

Ophelia Grimm lebt in einer Welt, in der Magie und der Tod miteinander verwoben sind. Als Sie sich in den tödlichen Phantasma-Spiele wiederfindet, wird Sie selbst Teil eines Spiels auf Leben und Tod. Zwischen dunkler Magie, gefährlichen Prüfungen und einem geheimnisvollen Mann muss sie nicht nur überleben, sondern auch sich selbst finden.

Der Einstieg in Phantasma fällt herrlich leicht: Man bekommt schnell ein Gefühl für die Welt, ohne mit Infos erschlagen zu werden. Besonders gelungen fand ich die Beziehung zwischen Ophelia und ihrer Schwester – authentisch, mit der typischen Portion Schwester-Zickereien, aber gleichzeitig auch viel Wärme und Loyalität. Das fühlte sich echt an.

Die Idee hinter dem Haus und den Phantasma-Spielen ist richtig cool – eine Mischung aus düsterem Spielplatz und Escape Room mit Todesgefahr. Es hat Spaß gemacht, Ophelia durch die verschiedenen Level zu begleiten, und die klare Struktur des Buches hat mir echt gut gefallen. Trotzdem hätte ich mir manchmal ein bisschen mehr Gänsehaut gewünscht – die Horrorelemente bleiben eher seicht, da wäre noch Luft nach oben gewesen.

Blackwell konnte mich nicht so ganz aus den Socken hauen. Aber die Dynamik zwischen ihm und Ophelia funktioniert, es knistert und knallt an den richtigen Stellen. Auch einige Nebenfiguren konnten neugierig machen, insbesondere Sinclair.

Das Ende kam dann doch recht plötzlich und wirkte stellenweise ein bisschen überhastet – trotzdem hat mir gefallen, wie sich am Schluss alles zusammengefügt hat. Ich bin definitiv gespannt auf Teil zwei und hoffe, dass die Charaktere da noch eine Schippe drauflegen.

Bewertung vom 12.05.2025
Faebound
El-Arifi, Saara

Faebound


weniger gut

Viel Magie - wenig Gefühl

In FaeBound ist begleiten wir zwei Schwestern, die in die Welt der Fae gezogen werden. Während die eine Schwester als Ziel einer dunklen Prophezeiung gilt, wird die andere in Machtspiele und Intrigen verwickelt, die ihr Leben für immer verändern könnten. Ihre Reise führt sie durch ein Reich voller Magie, Geheimnisse und Gefahren, während sie zwischen Loyalität ihres Landes bzw. ihrer Berufung, Familie und den eigenen Wünschen hin- und hergerissen sind.

Positiv hervorzuheben ist der Start ins Buch. Die Legenden, auf denen die Welt aufbaut, sind atmosphärisch und überzeugend umgesetzt. Zu Beginn fällt es leicht, in die fremde Welt einzutauchen, da die Entstehungsgeschichte der Welt logisch und schlüssig erklärt wird. Vor allem gegen Ende greifen mehrere Handlungsstränge ineinander und verleihen zumindest der Welt und der Erzählung eine teilweise Tiefe, die zu den stärkeren Momenten des Buches zählt.

Trotz des anfangs gelungenen Settings scheitert FaeBound leider an dem, was eine Geschichte letztlich trägt: ihren Charakteren. Weder Yeeran noch ihre Schwester Lettle zeigen im Verlauf der Handlung eine erkennbare Entwicklung. Ihre Beziehung zueinander bleibt über weite Strecken von Missgunst, Misstrauen und sogar offenem Hass geprägt. Eine tiefere, glaubwürdige Schwesternbindung – die angesichts der zentralen Rolle ihrer Beziehung zu erwarten wäre, bleibt leider aus. Diese emotionale Leere erschwert es erheblich, mit den Figuren mitzufühlen oder ihre Handlungen nachvollziehbar zu finden.

Auch die romantischen Beziehungen bleiben blass. Während Yeeran einer verlorenen Liebe nachhängt, die kaum greifbar gemacht wird, kämpft Lettle mit einer schicksalhaften Prophezeiung – ebenfalls ohne echte emotionale Tiefe. Die Dialoge, das Miteinander und der Weg dorthin wirken nicht authentisch, eher oberflächlich, sodass der Funke nie überspringt.

Nebenfiguren bleiben ebenso schemenhaft. Ihre Rollen sind oft auf flache Gags oder stereotype Verhaltensmuster reduziert, was ihrer potenziellen Bedeutung in der Geschichte nicht gerecht wird. Auch die Verbindung der Figuren zu ihren Fabelwesen – eigentlich als tief und intim beschrieben – wirkt enttäuschend oberflächlich. Die Bindung beschränkt sich im Wesentlichen auf belanglose Gespräche über Futter und Weideflächen. Besonders irritierend ist dabei, dass diese Wesen zwar mit Reißzähnen beschrieben werden, sich aber rein pflanzlich ernähren – Diese Entscheidung wirkt unausgereift und lässt die Wesen nicht authentisch erscheinen. Vielmehr entsteht der Eindruck, als wolle die Autorin zwanghaft eine Welt erschaffen, in der sich niemand gegenseitig etwas antut und Fleischfresser eigentlich Pflanzenfresser sind – was der Erzählung ihre Glaubwürdigkeit nimmt. Während Diversität in Geschichten bereichert, sollte sie nicht zulasten des Leseflusses gehen. In FaeBound wurde wiederholt auf nicht-binäre Pronomen wie they und their im ansonsten deutschsprachigen Text zurückgegriffen. Diese uneinheitliche Sprachwahl reißt den Leser regelmäßig aus dem Erzählfluss heraus. Die Verwendung englischer Begriffe für geschlechtsneutrale Bezeichnungen innerhalb eines deutschen Romans wirkt künstlich und konstruiert – statt Inklusion zu fördern, erschwert sie das Eintauchen in die Geschichte. Gerade in einer Fantasywelt, die eigene Begriffe und Strukturen schaffen könnte, wäre eine kreative Lösung wesentlich überzeugender gewesen.
Zurück zur Story: Weiterhin sind die Prophezeiungen, die eigentlich Spannung erzeugen sollten, früh durchschaubar. Leserinnen und Leser wissen oft schon lange vor den Charakteren, worauf alles hinausläuft, was die Geschichte vorhersehbar und stellenweise langatmig macht. Einige Kapitel ziehen sich, da auch die Sprache nicht immer flüssig wirkt – insbesondere durch unklare Metaphern oder sperrige Formulierungen.
Die Menschen in der Fae Stadt werden durchweg als ablehnend und feindselig dargestellt, eine positive Beziehung zu diesem Ort oder den Fae als Volk kann der Leser somit auch nicht aufbauen. Was bleibt dem Leser also am Ende noch?

Mir viel es durch die vielen Kritikpunkte sehr schwer vollends in die Geschichte abzutauchen. Was auf den ersten Seiten gut begann fühlte sich im Verlauf der Geschichte zu konstruiert und nicht mehr authentisch an. Viele eigentlich positive Aspekte in Bezug auf Diversität wirkten mit zunehmender Seitenzahl leider nicht mehr authentisch. Statt sich organisch in die Handlung einzufügen, schien es oft, als wolle die Autorin unbedingt möglichst viele gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen – unabhängig davon, ob sie zur Geschichte oder Welt passten.
Für mich deshalb leider nur zwei Sterne. Der zweite Teil wird es bei mir nicht ins Regal schaffen.

Bewertung vom 05.05.2025
Ruthless Creatures / Queens and Monsters Bd.1
Geissinger, J. T.

Ruthless Creatures / Queens and Monsters Bd.1


ausgezeichnet

Ein gefährlich guter Reihenstart

In Ruthless Creatures geht es um Natalie, deren Verlobter vor fünf Jahren spurlos verschwunden ist. Pünktlich zum Jahrestag seines Verschwindens taucht plötzlich ein mysteriöser Mann namens Kage auf – groß, schweigsam, gefährlich. Zwischen den beiden entwickelt sich eine explosive Dynamik, während dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht drängen.

Was die Charaktere angeht, war ich positiv überrascht: Natalie und Kage harmonieren wunderbar miteinander – ihre Interaktionen wirken authentisch, leidenschaftlich und nicht zu überzogen. Mein heimliches Highlight war aber ganz klar Natalies beste Freundin Sloane. Mit ihrem scharfen Humor, ihrer unerschrockenen Art und einigen wirklich grandiosen Sprüchen hat sie sich still und heimlich einen Platz in meinem Zitatebuch gesichert.

Der Schreibstil hat es mir leicht gemacht, komplett abzutauchen – stellenweise hat es sich angefühlt, als würde man über die Seiten fliegen. Der Spannungsbogen war gut aufgebaut, man hat mitgerätselt, Theorien aufgestellt und wurde am Ende mit einem stimmigen Gesamtbild belohnt. Das Mafia-Setting war solide umgesetzt, wenn auch etwas zurückhaltender, als ich es erwartet hatte. Trotzdem hat es gut zur Gesamtstimmung gepasst und Raum für die Folgebände gelassen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht – und insgeheim hoffe ich, dass Sloane in den nächsten Teilen noch mehr Raum bekommt.

Ein unterhaltsamer, spannender Reihenauftakt mit einer Prise Romantik, etwas Mafia-Flair und einer besten Freundin zum Verlieben. Absolut lesenswert – vor allem, wenn man gern in Geschichten abtaucht, die einen mit Tempo, Witz und Emotionen fesseln.

Bewertung vom 29.04.2025
Sturmverführt / The Wind Weaver Bd.1
Johnson, Julie

Sturmverführt / The Wind Weaver Bd.1


ausgezeichnet

Zwischen Sturm und Schicksal - Wind Weaver verzaubert von der ersten Seite an

Wind Weaver ist der mitreißende Auftakt einer neuen Fantasyreihe von Julie Johnson. Im Zentrum steht eine junge Frau, die in einer zerrissenen Welt ihre magischen Kräfte entdeckt und dabei nicht nur gegen äußere Feinde, sondern auch gegen ihre eigenen Zweifel kämpft. Als Leser*in begleitet man die Protagonistin von den ersten, noch unsicheren Momenten, in denen sie ihre Kräfte kaum begreifen kann, bis hin zu jener entscheidenden Wendung, in der sie über sich hinauswächst.
Bereits der Prolog hebt sich durch ein atmosphärisches Gedicht hervor, das den Leser sofort in den Bann der Geschichte zieht und erste Hinweise auf die Tiefe der Welt gibt. Die Autorin versteht es meisterhaft, eine vielschichtige Welt zu erschaffen, ohne den Leser mit Informationen zu überfordern. Stattdessen wächst das Verständnis ganz organisch mit der Geschichte – ein Weltaufbau, der rund und durchdacht wirkt.

Besonders hervorzuheben sind die Charaktere: Sie sind stark gezeichnet, mit authentischen Stimmen und lebendigen Dialogen. Konflikte wirken nachvollziehbar, nie übertrieben, und die Gespräche lesen sich so natürlich, dass man das Gefühl hat, selbst Teil dieser Welt zu sein. Es ist eines jener Bücher, das man kaum aus der Hand legen mag – fesselnd, atmosphärisch und mit einem feinen Gespür für zwischenmenschliche Dynamik geschrieben.

Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Band und bin gespannt, wohin uns der Wind als Nächstes trägt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2025
Das Ministerium der Zeit
Bradley, Kaliane

Das Ministerium der Zeit


schlecht

Das Ministerium der Zeitverschwendung

Kurz vorab, ich habe in meinem Leben schon viele Bücher gelesen aber noch nie habe ich mich so durch ein Buch gequält wie in diesem Fall. Mir ist es wirklich absolut suspekt wie dieses Buch auch nur annähernd an eine 5Sterne Bewertung gekommen ist, meine persönliche Meinung. Für jeden dem das Buch gefallen hat, freut es mich. Aber beginnen wir von vorne..

Ich versuche es kurz zu halten, da mir das Buch bereits genug Zeit geraubt hat:
Das Ministerium der Zeit spielt in unserer Zeit, die Protagonistin eine namenlose Frau die für das sogenannte Ministerium arbeitet. Dieses hat mit Hilfe einer Zeitmaschine verschiedene Personen aus den vergangenen Jahrhunderten in unsere Zeit geholt. Der Job der Prota als sogenannte „Brücke“ ist es nun einen dieser „Expats“, so werden die Zeitreisenden genannt, in unsere Gesellschaft einzuführen und ihre Fortschritte zu überwachen. Im Rahmen dessen entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden.

Soweit klingt die Geschichte auch gar nicht schlecht, das Ganze hätte so viel Potenzial gehabt. Jedoch ist es gar nicht möglich so wirklich in die Geschichte einzutauchen, denn nach den ersten 50 Seiten, die noch recht interessant und gut geschrieben sind, folgen Zwischenkapitel über Zwischenkapitel von Alltagssituationen der Prota mit ihrem Zeitreisenden, die weder interessant noch annähernd spannend sind und von Ausflügen, über Kaffeetrinken bis hin zu Untersuchungen der Expats im Ministerium reichen. Die Geschichte ist dadurch total sprunghaft, es ergeben sich hin und wieder interessante Situationen wie man sie erwarten kann wenn jemand aus dem 19.Jahrhundert in die Moderne holt. Anfangs sind diese Situationen auch recht humorvoll umgesetzt doch dann brechen die Gespräche ständig ab, nichts wird zuende geführt, ständig enden Gespräche in abstrusen Wortfetzen.
Dabei ist der Schreibstil so gewollt hochgestochen, dass man das Gefühl hat das eine oder andere Wort doch lieber nochmal zu googeln, weil man sich gar nicht mehr sicher ist was nun eigentlich damit gemeint sein soll. Ich habe es aufgegeben, so viele Sätze und Abschnitte ergeben einfach keinen Sinn. Vermutlich sollen einige Passagen tiefgründig wirken, das Ganze liest sich jedoch nur bizarr!

So viele wichtige Themen wie Umweltschutz, Rassismus und Migration werden angeschnitten und in einem total wirren Gesprächsabtausch zerpflückt und am Ende bleibt der Leser total verdattert zurück, während einen Satz weiter schon wieder über das Wetter gesprochen wird.

Die Charaktere, zu denen man überhaupt keinen richtigen Bezug aufbauen konnte (warum hat die Prota keinen Namen bekommen?) waren für mich eher unsympathisch und langweilig. Die „Beziehung“ der beiden Protagonisten baut sich erst wahnsinnig spät auf und führt zu absolut grotesken!! Spice Szenen. Es war einfach nur lächerlich. Die erhoffte tragische Romantik zwischen einem Zeitreisenden und einer Frau der modernen Welt blieb mal sowas von auf der Strecke.

Für mich war das Buch eine wirklich herbe Enttäuschung, wirklich Spannung gab es nur sehr vereinzelt gegen Ende des Buches. Selbst diese Szenen waren total schräg beschrieben. Insbesondere der Wortaustausch zwischen den Charakteren ohne jegliche Beschreibung dessen war eigentlich gerade passiert, war unheimlich anstrengend zu lesen. Für mich bleibt es das Ministerium der Zeitverschwendung..

Bewertung vom 08.04.2025
A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1


gut

Hätte mehr Potenzial gehabt

A Fate Inked In Blood von Danielle L. Jensen spielt in einer Welt der nordischen Mythologie, in der eine junge Frau namens Freya durch das aufdecken ihrer göttlichen Fähigkeiten zu ihrem Schicksal findet. Die Reise führt Freya raus aus dem Dorf das sie kennt, unter der Hand des Jarls soll sie als auserwählte Schildmaid den neuen König von Skaland zu erschaffen indem die Clans vereint werden sollen.

Die Geschichte beginnt wirklich sehr humorvoll und spannend, dieses hält sich auch weiterhin im Verlauf des Buches. An sich finde ich die Geschichte und die Idee dahinter recht gut, mir fehlt jedoch das Einbinden von Mythen und Sagen der Götterwelt. Diese werden nur hin und wieder mal mit ihrem Namen erwähnt. Dadurch wirkt alles recht plastisch und konstruiert, denn auch die Situationen in denen Freya sich wiederfindet passieren nahezu „etappenhaft“, der Ablauf der Geschichte wirkt dadurch oft recht sprunghaft in der Handlung.
Die Charaktere sind schon sympathisch, jedoch fehlt mir auch hier die Tiefe und die Emotion in vielen Momenten, die Beziehung von Freya zu Bjorn, dem Sohn des Jarls ist nahezu dauerhaft geprägt von Gezanke und Streiterei, welches teilweise sehr lustig aber manchmal dann auch etwas nervig wird.
Von Schreibtstil her liest sich das Buch sehr flüssig und es macht Spaß sich durch die Kapitel zu arbeiten. Lediglich den sehr „krassen“ und platten Sprachgebrauch während der Streitereien wird fehlplatziert und passt nicht so recht in die Welt hinein.
Alles in allem eine spannende Geschichte die sich zügig durchlesen lässt und es schafft in einigen Kapiteln auch eine gute Spannung aufzubauen, jedoch zu viele Kritikpunkte für mich um es als Highlight einzustufen.

12