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Worldofbooksanddreams

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Insgesamt 42 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2025
Dance of Thieves
Pearson, Mary E.

Dance of Thieves


ausgezeichnet

Kazimyrah von Hellnebel, genannt Kazi, war gerade einmal sechs Jahre alt, als ihre Mutter von einem Menschenhändler verschleppt wurde. Seitdem hat das Mädchen durch überaus geschickte Taschendiebstähle überlebt und gilt als eine der geschicktesten Diebinnen Vendas. Doch als Königin Lia auf das Mädchen aufmerksam wird und sie in ihre Dienste stellt, scheint sich für Kazi das Blatt zu wenden. Nun ist sie eine der Rahtan der Königin und gehört somit zur königlichen Leibgarde. Im Namen Lias soll sie gemeinsam mit weiteren Rahtan die Verräter ausfinding machen, die den großen Krieg zu verantworten haben. Dafür soll sie in das Reich der Rebellen Ballenger reisen, das sich so gerade noch in den Grenzen Eislandias befindet. Doch dann kommt alles anders, denn der Patrei der Rebellen, Jase Ballenger, scheint so ganz anders, als Kazi es erwartet hätte.

Schon das Cover ist wieder ein richtiger Hingucker geworden und passt sich der Reihe Die Chronik der Verbliebenen, optisch sehr gut an. Denn mit Die Chroniken der Hoffnung bezieht sich Autorin Mary E. Pearson auf die gleiche Welt, wie in ihrer ersten Reihe.

Der Einstieg fiel mir zunächst nicht ganz so leicht, denn hier nimmt sich die Autorin Zeit, ihre Protagonistin und deren Leben vorzustellen. Doch ganz schnell war ich mitten in die Geschichte gezogen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Mary E. Pearson schreibt fesselnd, gut verständlich und mit einer ganz besonderen Art, Bilder und Personen lebendig werden zu lassen. Ihre Welt ist in allen Details durchdacht und konnte mich richtig begeistern.
Dieses Mal findet das Geschehen auf dem Land der Ballengers statt, Höllenrachen und die Torsfeste stehen dabei im Mittelpunkt des Geschehens und nicht nur die beiden gelungenen Karten im Inneren des Buches lassen die Landschaft lebendig werden. Mary E. Pearson beschreibt intensiv, aber ohne sich in unnötigen Details zu verlieren, womit sie dem Leser einen großen Raum eigener Fantasie zugesteht.
Auch die Handlung an sich hat einiges zu bieten und neben actionreichen Kämpfen und unerwarteten Ereignissen gibt es auch noch etwas fürs Herz. Dabei ist die Liebesge-schichte zwischen Kazi und Jase gar nicht so sehr im Mittelpunkt, auch wenn diese den roten Faden der Geschichte bildet. Man fühlt und spürt mit beiden mit und so manches Mal begleiten einen die Zweifel der Protagonisten. Kann man dem Menschen gegenüber vertrauen? Gerade im letzten Teil des Buches steigt die Spannung noch einmal ordentlich an und die Autorin lässt noch einige Fragen offen, um neugierig auf den nächsten Band zu machen. Vor allem der Cliffhanger zum Schluss lässt mich neugierig zurück.
Die Geschichte wird aus kapitelweise wechselnden Perspektiven zwischen den Protagonisten Kazi und Jase in der Ich-Form erzählt. Dadurch bekommt der Leser ganz nah die Gefühle der Charaktere präsentiert und ich konnte mich immer wieder in beide hineinversetzen.
Diese beiden Charaktere haben auch ganz schnell mein Herz eingenommen. Die siebzehnjährige Kazi war mir schon auf den ersten Blick sehr sympathisch, denn sie ist mutig und clever und lässt sich nicht so leicht beeindrucken oder unterkriegen. Jase Ballenger hat aber ebenfalls etwas ganz besonderes, denn nach dem plötzlichen Tod seines Vaters nimmt der gerade einmal neunzehnjährige die Rolle des Familienober-haupts, des Patreis, ein. Damit trägt er allerdings nicht nur die Verantwortung für seine sehr große Familie, sondern auch für die Einwohner von Höllenrachen. Jase muss oftmals Entscheidungen fällen, die ihm nicht leicht fallen und doch spürt man, dass auch er das Herz am rechten Fleck trägt.
Doch nicht nur die beiden Protagonisten waren mir hier sympathisch, sondern auch Jases gesamte Familie und auch Kazis Begleiterinnen bekommen hier die nötige Portion Leben eingehaucht und konnten mich überzeugen.

Mein Fazit: Nach einem kurzen Moment des Zweifels zu Beginn der Geschichte, konnte mich Autorin Mary E. Pearson mit Der Klang der Täuschung absolut abholen und fesseln. Worldbuilding, Schreibstil und Charakterdarstellungen haben mir genauso gut gefallen, wie die spannende und abwechslungsreiche Handlung. Der Cliffhanger und einige offene Fragen lassen mich gespannt auf den nächsten Band warten. Eine tolle Geschichte, die mir absoluten Lesespaß bereitet hat.

Bewertung vom 02.02.2025
Die Frau des Serienkillers
Hunter, Alice

Die Frau des Serienkillers


sehr gut

Seit sieben Jahren sind Beth und Tom Hardcastle ein Traumpaar und gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter Poppy leben sie in einem idyllischen Vorort Londons. Beth hat sich ihren Traum eines Cafés erfüllt und Tom arbeitet tagsüber als Banker in London. Es könnte eigentlich nicht besser sein, bis eines Abends die Polizei vor der Tür steht und Tom bittet, ihnen auf das Präsidium zu folgen. Denn Tom steht in Verdacht, seine Exfreundin Katie getötet zu haben, allerdings fehlt den Ermittlern noch Katies Leiche. Doch nicht nur Tom gerät in Schwierigkeiten, sondern auch Beth, denn diese steht nun vor einem regelrechten Spießrutenlauf in dem kleinen Ort. Kaum jemand glaubt, dass Beth nichts von der Vergangenheit ihres Mannes wusste. Aber nicht nur Tom hat Geheimnisse.

Das klang mal nach einem richtig spannenden Thriller und nach einer mehr als interessanten Idee, mal das Geschehen aus der Sicht der Ehefrau eines Killers zu erleben. Ich war hier auf jeden Fall sehr neugierig auf die Umsetzung, da man ja eigentlich von Beginn an wusste, wer der Täter ist.
Der Einstieg fällt leicht und auch sonst ist es nicht schwer, den Ereignissen im Buch zu folgen, denn Autorin Alice Hunter hat einen wirklich sehr flüssigen und leichten Schreibstil.
Die Spannung ist für mich hier eher subtil und die Handlung ist weder blutig noch brutal. Die Überraschungen kommen vielmehr durch die ungewöhnliche Perspektive und als Leser fragt man sich ständig, was Beth denn nun wirklich weiß. Die Kapitel sind kurz und sorgen dafür, dass man immer noch ein Kapitel lesen möchte. Im Mittelteil kommt es zu kleineren Längen, denen man aber relativ gut wieder entkommt.
Erzählt wird das Geschehen dann nicht nur aus Beths Perspektive, sondern auch durch Tom und die Rückblicke erleben wir aus Katies Perspektive und hin und wieder kommt es zu kleinen Kapiteln aus der Sicht einer uns noch unbekannten Person. All das sorgt dafür, dass man mehr wissen möchte, trotzdem würde ich das Buch eher als spannenden Roman oder Familiendrama denn als Thriller bezeichnen.
Die Handlung findet in erster Linie im kleinen Londoner Vorort Lower Tew statt, zwar gibt es hier Getuschel und misstrauische Blicke, aber ich hätte mir hier auch durchaus eine intensivere Hexenjagd vorstellen können. Wobei darauf auch keinerlei Fokus gelegt wurde. Vielmehr werden wir immer wieder Zeuge von Beths Zerrissenheit und die Sorge um ihre kleine Tochter.
Beth ist Protagonistin und Ich-Erzählerin und wir dürfen hier einige ihrer Gedanken miterleben. Genau das gibt einem auch das Gefühl, dass hier noch das ein oder andere Geheimnis auf den Leser wartet, dass zu überraschen weiß. Das gibt dem Buch ebenfalls mehr Spannung.
Nebencharaktere bleiben relativ überschaubar und selbst Tom lernt man nicht allzu intensiv kennen, auch wenn man hin und wieder Kapitel aus seiner Sicht erhält. Das sorgt ein wenig dafür, dass man die einzelnen Charaktere mit leichtem Misstrauen begegnet.
Mein Fazit: Insgesamt bot mir das Buch sehr gute Unterhaltung und ich habe es an einem freien Nachmittag weggelesen. Zwar ist es kein temporeicher und blutiger Thriller, doch auf jeden Fall ein spannendes Familiendrama, dass vor allem am Ende einen großen Überraschungsmoment bietet. Geheimnisse, undurchschaubare Momente und eine Protagonistin, die man mit leichtem Misstrauen begegnet, sorgen für ein rasches Vorankommen. Gute Unterhaltung.

Bewertung vom 02.02.2025
Royal Gambit / Thieves' Gambit Bd.2
Lewis, Kayvion

Royal Gambit / Thieves' Gambit Bd.2


ausgezeichnet

Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden.

Nachdem der Thieves Gambit für Ross Quest nicht so endete, wie sie erhofft hat, steht sie nun in Counts Diensten. Das ist noch nicht mal das schlimmste, denn Ross muss ausgerechnet mit dem Verräter Devroe zusammenarbeiten. Dieser wiederum versucht mit allen Mitteln, Ross` Vertrauen zurückzubekommen, was diese alles andere als gut findet, denn letztendlich hat Devroe sie in seiner Hand. Als plötzlich ein neuer Mann versucht, Counts Platz als Kopf der Organisation einzunehmen, glaubt Ross, dass ihre Chance gekommen sei. Gemeinsam mit ihren Freunden und gegen Devroe und Counts Herausforderer starten sie ein neues Gambit. Wer wird Sieger? Wer ist der beste Dieb? Wird es Ross gelingen?
Wie wunderschön kann eine Buchgestaltung eigentlich sein? Schon Band eins war einfach wunderschön, doch dieser Band ist ebenfalls traumhaft.
Nachdem mir der erste Band der Dilogie rund um die junge Diebin Ross unheimlich gut gefallen hat, war ich absolut neugierig auf die Fortsetzung, zumal Band eins mit einem dicken, fiesen Cliffhanger endete. Wer übrigens dieses Buch hier lesen möchte, sollte unbedingt zuerst Thieves Gambit lesen, da die Bücher völlig aufeinander aufbauen.
Das Buch beginnt wieder mitten im Geschehen und knüpft kurz nach den Ereignissen aus dem ersten Band an. Der Einstieg fiel mir sehr leicht, denn auch hier schreibt Autorin Kayvion Lewis wieder locker und flüssig und mit einer Mischung aus Spannung á la Oceans Eleven und ein wenig Humor.
Das Gambit ist spannend und ich habe Ross und ihre Freunde wieder unheimlich gerne begleitet. Das Geschick der Jugendlichen und auch die Tricks sind einfach bewundernswert. Ob das so realistisch ist? Wahrscheinlich eher nicht, aber das hat mich nicht gestört, weil ich es einfach mitreißend und spannend fand. Wer Filme über sympathische Gangster mag, kommt hier auf jeden Fall auf seinen Geschmack.
Was mir richtig gut gefallen hat, sind die Schauplätze, wie z. B. das Spielcasino in Monte Carlo. Die Tricks mit denen die Freunde hier arbeiten, fand ich absolut faszinierend und trotzdem konnte ich nie erahnen, wie das Ganze nun wirklich ausgehen könnte und ob Ross es schafft, da sie hier wieder einmal richtig in Gefahr gerät.
Ross ist mir bereits im ersten Band ans Herz gewachsen. Dachte sie damals noch, dass sie als angehende Profidiebin niemals einem anderen Vertrauen kann, hat sie festgestellt, dass es doch Menschen in ihrem Leben gibt, die ihre Freunde sind. Doch auch dieses Mal muss sie immer wieder abwägen, ob und wem sie vertrauen kann. Auch der Konflikt mit ihrer Mutter wurde wieder aufgegriffen und sehr glaubhaft gezeigt.
Zwar gibt es auch hier eine kleine Romanze, die aber absolut im Hintergrund bleibt und nur ganz wenig Raum einnimmt. Hier stehen eher Freundschaft und das Abenteuer im Vordergrund.
Die Nebencharaktere sind auch hier wieder recht zahlreich und dementsprechend mal mehr, mal weniger intensiv gezeichnet. Ich habe mich auf jeden Fall sehr gefreut, einigen Bekannten aus dem ersten Band wieder zu begegnen.
Mein Fazit: Mit Royal Gambit ist es Autorin Kayvion Lewis eine spannende Fortsetzung zu erzählen. Humor, Abenteuer, Diebeszüge, Tricks und mehr machen dieses Buch zu einem gelungenen Pageturner. Offene Fragen aus Band eins werden hier aufgelöst und auch sonst bleiben keine Fragen offen. Ross ist mir sehr ans Herz gewachsen, denn sie ist eine wirklich tolle und sympathische Protagonistin, die im Laufe der Geschichte eine tolle Entwicklung gemacht hat. Actionreiches Kopfkino, das einfach Spaß macht.

Bewertung vom 02.02.2025
Wintersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.2
Engman, Pascal;Selåker, Johannes

Wintersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Schweden, Silvester 1994/1995 Tomas Wolf ist verzweifelt, denn nach seiner Rückkehr vom Krieg leidet er unter posttraumatischen Belastungsstörungen und seine Frau hat ihn, gemeinsam mit den beiden Kindern, verlassen. Gerade wollte er sein Leben beenden, als er einen Anruf erhält: in Schwedens Rotlichtmilieu wurde ein Freier erschossen und die junge Frau, bei der er war, gelang die Flucht. Auch Journalistin Vera Berg wird auf den Fall aufmerksam, denn wie immer ist sie auf der Suche nach einem wirklich spektakulärem Artikel für ihre Zeitung. Gleichzeitig arbeitet sie an einem Vermisstenfall und der Vermisste ist ausgerechnet Wolfs Bruder. Bei den Recherchen treffen die beiden wieder aufeinander und ob es ihnen passt oder nicht, sie sind wieder auf Zusammenarbeit angewiesen.
Schon der erste Band der Wolf & Berg Reihe - Sommersonnenwende, hatte mich damals absolut fesseln können und ich war so neugierig auf diese Fortsetzung. Der Einstieg fällt sehr leicht, aber auch wenn der Fall in sich abgeschlossen ist, ist es von Vorteil, wenn man Band eins bereits gelesen hat, denn es gibt den ein oder anderen Bezug dazu und der private Bereich der Hauptcharaktere wird fortgeführt.
Der Erzählstil der beide Autoren ist absolut fesselnd und mitreißend und dabei so bildlich, dass man sich mittendrin fühlt.
Die Handlung ist vom ersten Moment an spannend, der Fall absolut knifflig und ich habe bis zum Ende hin keine Ahnung, worum es wirklich geht. Die Ereignisse im Rotlichtmilieu werden schonungslos dargestellt. Allerdings macht genau das auch diesen Krimi, den man wirklich auch in den Thrillerbereich setzen kann, sehr glaubhaft. Wer eher zart besaitet ist, könnte an diesen Szenen zu knabbern haben.
Spannend ist die Zeit, in der dieses Buch spielt, denn auch wenn es schon die ersten Handys gibt, ist vieles noch analog, vieles technische Mittel, die heute einiges erleichtern, gab es einfach noch nicht. Auch die Atmosphäre des eisigen Winters war hier passend und man konnte in so mancher Szene regelrecht die Kälte spüren.
Die beiden Protagonisten, Ermittler Wolf und Reporterin Berg sind beide gut gezeichnet, auch wenn man als Leser noch lange nicht alles über die beiden weiß. Ich hoffe, dass wir in weiteren Büchern noch mehr über diese spannenden Charaktere erfahren werden.
Tomas Wolf ist durch und durch traumatisiert und eigentlich einfach am Ende. Doch nach außen hin versucht er all das herunterzuspielen und in seinen Einsätzen gibt er sich so, als hätte er nichts mehr zu verlieren, was er auch auf den ersten Blick nicht zu haben scheint.
Vera Berg ist eine Reporterin, die für einen guten Artikel über Leichen geht, Aber sie ist auch äußerst loyal, zumindest was ihre Beziehung zu Sigge, dem Sohn ihres Ex betrifft.
Auch die Nebenfiguren sind richtig gut charakterisiert, allen voran Wolfs Kollege Zingo und Veras Mitbewohnerin Birgitta. Bei beiden ist klar, dass auch sie Geheimnisse mit sich herumtragen, doch auch wenn auf diese angespielt wird, erfahren wir hier noch lange nicht, worum es geht.
Mein Fazit: Mit Wintersonnenwende ist es dem Autorenduo wieder gelungen, einen extrem spannenden und verzwickten Fall zu erzählen. Irgendwie sind hier alle auf gewisse Art verdächtig und jeder hat etwas zu verbergen. Die Lösung ist alles andere als vorhersehbar und alle losen Fäden werden nach und nach miteinander verbunden. Viel Tempo und Action, ein paar persönliche Momente und eine spannend konstruierte Handlung lassen diesen Krimi spannender als manch einen Thriller werden. Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.02.2025
Der verschwundene Buchladen
Woods, Evie

Der verschwundene Buchladen


sehr gut

Wir schreiben das Jahr 1921, die junge Opaline soll von ihrer Familie mit einem gut situierten Mann verheiratet werden, doch Opaline möchte dies nicht. Sie läuft von zu Hause weg und findet einen Buchladen, in dem sie zunächst angestellt wird. Gute hundert Jahre später macht sich Henry auf den Weg, in Dublin einen Buchladen zu finden. Doch das Grundstück, auf dem er sich befinden soll, ist unbebaut und lt. Amt stand dort auch nie ein Haus. Bei dieser Suche trifft Henry auf Martha, auch diese floh vor ihrem gewalttätigen Ehemann und findet bei einer älteren Dame, deren Haus gleich neben dem leeren Grundstück liegt, eine Anstellung als Haushälterin. Gemeinsam mit Henry macht sie sich auf die Suche nach dem verschwundenen Buchladen.
Die Gestaltung des Buches ist einfach wunderschön und macht schon von weitem neugierig auf den Inhalt. Der Klappentext klingt richtig spannend, doch beim Lesen stutzte ich sehr schnell, denn irgendwie hatte ich nach dem Klappentext völlig andere Erwartungen an dieses Buch.
Die Geschichte wird ruhig und unaufgeregt erzählt, der Schreibstil ist malerisch und ein wenig schnörkelig, was den Inhalt des Buches manchmal etwas zu langatmig werden ließ.
Trotzdem ist es eine schöne Geschichte, die durchaus Spaß macht beim Lesen. Man sollte nur über weitere Teile keine actionreiche Handlung oder hohes Tempo erwarten. Zunächst hatte ich auch Zweifel, dass es wirklich ein Fantasybuch war, doch so nach und nach kamen immer mehr Elemente in die Handlung, die einfach ins Fantasygenre gehören.
Die Geschichte berührt auf eine ganz besondere Weise, denn unsere drei Protagonisten, die hier absolut in den Mittelpunkt der Geschichte rücken, haben alle drei ein besonderes Schicksal. Erzählt wird das Ganze auf zwei Erzählebenen, 1920er Jahre und Gegenwart, und von den drei Protagonisten Henry, Martha und Opaline, jeweils als Ich-Erzähler. Am Anfang hatte ich leichte Probleme in die Geschichte zu finden, doch so nach und nach konnte mich das Geschehen doch noch fesseln.
Unsere drei Protagonisten haben alle drei ein besonderes Schicksal. Opaline, mit der das Buch beginnt, ist eine sehr moderne junge Frau, die ein eigenes Leben führen möchte. Allerdings war auch das in den zwanziger Jahren noch keine Selbstverständlichkeit und so muss auch Opaline von zu Hause fort. Ich mochte ihre klare und sehr direkte Art sehr gerne und sie wuchs mir schnell ans Herz.
In der Gegenwart treffen wir Martha und Henry, auch Martha hat Hals über Kopf die Flucht von zu Hause und somit von ihrem gewalttätigen Ehemann getätigt. Sie ist zunächst noch ruhig und misstrauisch, doch sie wächst im Laufe der Geschichte. Anhand ihrer Erlebnisse wird auch sehr gut verdeutlicht, wie schnell man in diese Situation gerät und wie schwer es ist, dort jemals ohne Hilfe herauszukommen. Zu guter Letzt ist da Henry, der seinem Vater beweisen möchte, dass mehr in ihm steckt, als dieser je sah. Er lernt Martha bei der Suche nach dem Buchladen kennen und zwischen den beiden entsteht eine tiefe Freundschaft.
Diese drei sind hier absoluter Mittelpunkt der Handlung, wobei es natürlich noch Nebencharaktere gibt, die wichtig sind, wie z. B. Marthas verschrobene Chefin. Gerade diese fand ich unheimlich interessant und man spürte von Beginn an, dass sie mehr weiß als sie sagt und anders ist, als sie scheint.
Mein Fazit: Eine eher ruhigere Geschichte, die aber auf eine ganz eigene Weise berührt und einfach anders ist. Wer es gerne actiongeladen mag, könnte hier enttäuscht werden, denn die Geschichte handelt in erster Linie vom Mut zu sich selbst zu finden und wissen wer man ist. Ich mochte das Buch sehr, auch wenn ich zunächst doch ganz andere Erwartungen hatte. Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.02.2025
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


gut

Als in einer kalten Winternacht Politikerinnentochter Laura Gehlert mit ihrem Trekkingrad unterwegs ist, ahnt sie noch nicht, wie diese Nacht für sie enden wird. Denn auf einer einsamen Straße wird sie von einem Auto gerammt und entführt. Als sie wieder zu sich kommt, muss sie feststellen, dass sie sich in einem Raum aus Plexiglas befindet. Doch es kommt noch schlimmer, denn Laura muss herausfinden, warum sie gefangen genommen wurde, kommt sie nicht auf die Lösung, muss sie sterben. Als auch Lauras Mutter eine Drohung erhält, nämlich eine Barbiepuppe, die ein Sterbedatum mit sich bringt, liegt alles an Kommissar Lukas Johannsen, denn gelingt es diesem nicht, dass Rätsel zu lösen, muss Laura sterben. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Ich bin durch eine Sendung im Radio auf diesen Thriller aufmerksam geworden und war sehr neugierig. Der Name des Autors sagte mir zunächst nichts und ich dachte, hier ein Debüt in den Händen zu halten, doch mit Blick auf das Foto wurde mir schnell klar, dass Herr Quentin Peck bereits Erfahrungen als Autor hatte, denn seine vorherige Reihe schrieb er noch unter einem anderen Namen, Oliver Ménard, und diese fand ich damals absolut fesselnd.
Dieser Psychothriller beginnt mit einem richtigen Knaller und weiß schnell an das Buch zu fesseln. Der Schreibstil ist klar und flüssig und wie ich es von diesem Autor kannte, auch sehr bildgewaltig. Doch nach diesem wirklich starken Einstieg geht es erstmal viel ruhiger weiter.
Aus mehreren Blickwinkeln erleben wir die Handlung. Da wäre zum einen die entführte Laura, dann den Ermittler Johannsen und letzten Endes eine dritte Person namens Ariane, die ein sehr abgeschottetes Leben führt.
Was mir gut gefallen hat, sind die kurzen Kapitel, die förmlich dazu einladen, immer noch ein Kapitel mehr zu lesen. Was mir ein wenig gefehlt hat, sind Spannung und Tempo. Außerdem hatte ich so meine Probleme mit der Perspektive der entführten Laura. Gerade auch unter dem Aspekt des Psychothrillers hätte ich mir hier mehr gewünscht, mit der jungen Frau mitfühlen zu können. Ihre Ängste und den Horror in diesem Plexiglaskäfig konnte ich aber nur ansatzweise nachempfinden.
Dafür gefiel mir die Perspektive der mysteriösen Ariane, die in einem abgelegenen Haus an einem See ganz alleine lebt. Das mit dieser Frau irgendetwas nicht stimmt, spürt man und während des Lesens habe ich permanent versucht zwischen ihr und der entführten Laura eine Verbindung herzustellen. Doch all diese Perspektiven bleiben auch über längere Zeiträume lose Fäden, die erst ab einem bestimmten Zeitpunkt wirklich Sinn ergeben.
Die Charaktere dieses Buches bleiben recht überschaubar. Im Mittelpunkt stehen die Charaktere deren Perspektiven wir miterleben. Es gibt aber auch den ein oder anderen spannenden Nebencharakter, der für passende Plottwists sorgt.
Über die Protagonisten möchte tatsächlich nicht so viel hier verraten, sie sind auf jeden Fall sehr authentisch gezeichnet und wecken sehr widersprüchliche Gefühle im Leser, die aber meiner Meinung nach genau so auch gewollt sind.
Mein Fazit: Minus 22 Grad macht neugierig und ist im Ansatz absolut interessant und vor allem durch die Charaktere auch sehr authentisch. Ich blieb hier allerdings ein Beobachter, der sich vor allem nur wenig in das Entführungsopfer einfühlen konnte. Mit etwas Abstand zum Buch glaube ich allerdings, dass das vom Autor sehr wohl so gewollt wurde. Letzten Endes bleibe ich ein wenig hin- und hergerissen zurück, denn auch wenn es nicht schlecht war, so blieb es, gerade auch was die Spannung betrifft, hinter meinen Erwartungen.

Bewertung vom 28.01.2025
Say You Swear
Brandy, Meagan

Say You Swear


weniger gut

Es ist viele Jahre her, dass Chase in das Haus gegenüber dem Haus von Arianna und ihrer Familie gezogen ist. Seitdem ist sie unsterblich in ihn verliebt, doch ihr Zwillingsbruder Mason, der gleichzeitig Chases bester Freund ist, hat etwas gegen eine Beziehung zwischen den beiden. Nun beginnt der letzte Sommer bevor es für Arianna und ihre Clique ans College geht und sie beschließt, in diesen gemeinsamen Ferien alles auf eine Karte zu setzen und Chase ihre Gefühle zu offenbaren. Dieser springt zunächst auch darauf an, doch Mason macht ihm mehr als klar, dass Ari tabu ist und Chase entscheidet sich für seine Freundschaft mit Mason. Doch da ist auch noch Noah, den Ari kennengelernt hat und diesem ist es herzlich egal, was Mason zu ihm sagt. Allerdings scheint das jede Menge Eifersucht in Chase zu wecken. Für Ari jedoch heißt es nun, sich endgültig zu entscheiden.
Ich mag New Adult Bücher zwischendurch absolut gerne und viele davon greifen auf wichtige Themen zurück. Bei diesem hier muss ich zugeben, dass ich am Anfang ganz schön erschlagen wurde von all den Charakteren und Namen und das machte mir den Einstieg zunächst eher schwer.
Der Schreibstil liest sich zwar sehr leicht, aber trotzdem empfand ich ihn irgendwie etwas abgehackt beim Lesen. Ich konnte mir, trotz der sehr ausführlichen und zahlreichen Beschreibungen, die Handlung nur recht schwer vorstellen.
Die Handlung kam nur recht schwer in Schwung. Ich fühlte mich hier irgendwie von all den Beschreibungen erschlagen. Dabei waren leider wirklich sehr viele davon eher überflüssig. Ich kam mir ein wenig vor, wie in einem Teeeniefilm der neunziger Jahre. Zwar kam es dann im Verlauf der Handlung immer mal wieder zu schönen Momenten, die mich aber dann nicht mehr so richtig erreichen konnten.
Die Handlung erleben wir aus unterschiedlichen Perspektiven zwischen Ari, Noah und Chase, jeweils in der Ich-Form. Oftmals erkennt man die Charaktere schon an der Art wie sie erzählen, aber auch das konnte ich leider nicht so richtig fühlen. Ja natürlich weiß man aufgrund der Gedanken, wer gerade erzählt, aber für mich waren die meisten Charaktere nicht richtig authentisch und dadurch austauschbar.
Arianna ist noch sehr jung, dass sie sich allerdings von ihrem Zwillingsbruder so bevormunden lässt, fand ich schon sehr merkwürdig. Ihre Leidenschaft für Chase konnte ich irgendwann nicht mehr so richtig nachvollziehen, denn dieser hat nicht den Mut, zu Ari zu stehen.
Noah war mir hier noch der liebste Charakter, da er einfach nett und lieb und freundlich war, durchweg eine Green Flag.
Die Nebencharaktere waren recht zahlreich, aber teilweise sehr austauschbar. Cameron, Aris beste Freundin, blieb oberflächlich. Mason empfand ich als unzumutbar, was fällt ihm ein, seine Schwester so zu bevormunden und wieso lässt sich Chase so bevormunden?
Mein Fazit: All das war für mich einfach zu viel Teeniedrama und ich denke, dass vielleicht eine jüngere Zielgruppe hier eher richtig ist, ich selbst ertappte mich irgendwann nur noch beim Augenrollen. Pluspunkte sammelte Noah und auch, dass man recht schnell durch die Geschichte fliegen konnte. Trotzdem war es einfach nicht meine Geschichte.

Bewertung vom 27.01.2025
Practice Makes Perfect / Rome Lovestory Bd.2
Adams, Sarah

Practice Makes Perfect / Rome Lovestory Bd.2


sehr gut

Annie Walker ist Gärtnereibetreiberin und gute Seele im kleinen Städtchen Rome. Ihr innigster Wunsch ist es zu heiraten und eine Familie zu gründen, doch Annie ist schüchtern und als sie zufällig ein Telefonat ihres Dates mitbekommt, hört sie, dass dieser Annie schrecklich langweilig findet. Doch als Will Griffin, äußerst heißer Personenschützer von Annies Schwägerin in spe, zurück nach Rome kehrt, kommt eine Idee. Will soll Annies Coach in Sachen Dating sein, denn Will ist bekannt dafür, nichts anbrennen zu lassen. Das sie aber mehr Zuneigung für den jeweils anderen empfinden, hätte vor allem Will niemals gedacht. Denn während Annie für eine Beziehung schwärmt, hat Will keinesfalls eine feste Bindung im Sinn.
Ich bin durch das absolut bezaubernde Cover auf dieses Buch aufmerksam geworden und da ich auch RomComs zwischendurch einfach mag, wurde ich neugierig.
Der Einstieg gelingt mühelos und Protagonistin Annie hat meine Sympathie im Nu eingefangen. Der Schreibstil von Autorin Sarah Adams ist einnehmend, leicht, flüssig und mit genau der richtigen Mischung aus Humor und Gefühl, so dass die Geschichte locker und nicht kitschig wird.
Die Handlung ist bei dieser Art von Geschichte weder neu noch wirklich super überraschend, aber das macht hier überhaupt nichts, weil die Story einfach unheimlich charmant erzählt wird. Zwar empfand ich das übliche hin und her zwischen den Protagonisten etwas langatmig im Mittelteil, aber ansonsten ist es einfach gute Unterhaltung.
Die Handlung spielt in Rome, einer Kleinstadt, die die Smalltown Vibes einfach perfekt widerspiegeln. Hier kennt jeder jeden, irgendeiner bekommt immer etwas mit und es wird getratscht und getuschelt. Heimlichkeiten gibt es in Rome nicht. Man fühlt sich also ein bisschen wie zu Hause, wenn man selbst vom Land kommt. Natürlich ist das hier noch ein kleines bisschen überzogen und die Bewohner Romes sind manchmal ein wenig übergriffig, vor allem, wenn sie glauben zu wissen, was Annie will, aber das passt hier einfach und gibt zusätzlich den ein oder anderen Schmunzler beim Lesen.
In der Ich-Perspektive aus Annies und Wills Blickwinkeln erleben wir die Geschichte und sind dadurch ganz dicht an Gefühlen und Gedanken der beiden Protagonisten.
Annie ist einfach liebenswert, sie ist eher introvertiert, doch gerade bei Will schafft sie es, mal so richtig aus sich rauszugehen und gibt ihm auch gerne mal Kontra. In Rome wird sie Engel Annie genannt, jeder hält sie für zerbrechlich, dabei weiß sie durchaus was sie will und im Laufe der Geschichte schafft sie es, sich selber mehr und mehr zu vertrauen.
Will hingegen ist ein charmanter und gut aussehender Casanova, der sich nicht binden will. Warum er so ist, klärt sich dann im Laufe der Handlung. Ich mochte ihn mindestens so gerne wie Annie.
Zusätzlich treffen wir hier auch noch auf ganz viele Nebencharaktere, von denen mir vor allem zwei alte Ladys im Gedächtnis geblieben sind, die sich gerne einmal ankeifen. Annies Schwestern wirkten zunächst sehr bevormundend gegenüber Annie, doch auch hier gibt es ein befreiendes Gespräch.
Mein Fazit: Wenn man ein paar Stunden dem Alltag entfliehen und einfach entspannte Lesestunden haben möchte, dann ist Practice makes perfect genau das richtige Buch. Leicht mit Gefühl und Humor und wirklich bezaubernden Charakteren in einer Kleinstadtidylle lassen den Leser nach Rome träumen. Mir hat es sehr gut gefallen.

Bewertung vom 25.01.2025
Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Rotaru, Lana

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


ausgezeichnet

Als ihr Bruder Jason Kaira um einen Gefallen bittet, kann sie, wie eigentlich immer, einfach nicht nein sagen, obwohl es sich bei dem Gefallen darum geht Jasons ehemaligen Studienkollegen Cooper bei sich wohnen zu lassen. Ein paar Tagen werden sie schon rumbekommen, denkt sie sich. Doch schon als sie das erste Mal Cooper begegnet, ahnt sie, dass dieser Mann ihr Leben schneller auf den Kopf stellen kann, als sie jemals gewollt hat. Allerdings sind Cooper und Kaira so unterschiedlich wie Tag und Nacht und während Kaira alles organisiert und unter einen Hut bekommt, läuft Cooper vor jeglicher Verpflichtung davon. Als sie plötzlich die Idee einer Challenge überkommt, wird noch einmal alles anders als gedacht, denn in dieser Challenge konfrontieren sie sich gegenseitig mit ihren jeweiligen Schwächen. Ob das gut gehen kann?
Seit kurzem erscheinen im GU Verlag wunderbare New Adult Bücher mit ganz viel Tiefgang und Be my shelter ist bereits mein zweites Buch aus dem Programm und bisher konnten mich beide völlig überzeugen.
Autorin Lana Rotaru erzählt voller Gefühl und Emotionen, aber auch mit passendem Humor zur richtigen Zeit, eine wundervolle Geschichte.
Die Handlung fängt vom ersten Moment spannend an und man ist gleich gefesselt. Gerade auch weil diese Geschichte wie aus dem Leben gegriffen erzählt wird. Dabei ist die Thematik mit so viel Tiefe, dass man sich tatsächlich selbst hin und wieder ertappt fühlt.
Natürlich stehen in diesem Buch in erster Linie die Protagonisten Kaira und Cooper im Vordergrund. Aus wechselnden Perspektiven, jeweils in der Ich-Form, erleben wir Gefühle und Gedanken der beiden Hauptcharaktere dicht und authentisch.
Gerade mit Protagonistin Kaira fühlte ich mich auf den ersten Blick verbunden. Sie ist ein wundervoller, absolut herzlicher Mensch, der es allerdings über alle Maße schwerfällt, auch einmal nein zu sagen. Dadurch gerät sie ganz oft an ihre eigenen Grenzen und so manches Mal hätte ich sie gerne schütteln wollen, wenn wieder einmal irgendjemand kurz vor knapp Kaira wieder neue Aufgaben zuschusterte. Doch tatsächlich habe ich mich zu weiten Teilen gerade in ihr wiedererkannt. Wie oft habe ich schon ja gesagt und nein gemeint, es ist ganz schön schwer, in solchen Situationen auch mal für sich selbst einzustehen. Das dieses Ja-Sagen nicht von irgendwoher kommt, ist klar und dieses andere nicht enttäuschen wollen, ist einfach so glaubhaft.
Cooper ist das genaue Gegenteil und nimmt schnell die Beine in die Hand, sobald es um irgendwelche Verpflichtungen geht. Er lebt in den Tag hinein und das Einzige, was ihm gehört, ist sein Rucksack. Aber natürlich steckt auch hinter Cooper eine Geschichte und auch er muss lernen, dass man nicht für immer davonlaufen kann.
Neben den beiden gibt es eine Vielzahl an Nebencharaktere, von denen vor allem Kairas Familie und Freunde eine Rolle spielen und die einfach für ganz viel Leben im Buch sorgten, aber auch Momente zum Nachdenken lieferten, denn gerade auch ihre Familie, vor allem ihre Mutter und ihr Bruder, setzen Kaira so manches Mal vor Aufgaben und Verpflichtungen, die sie mit emotionaler Erpressung fordern und das alles ohne es zu merken. Doch auch wenn das alles ernst klingt, ist es ohne erhobenen Zeigefinger und mit einer guten Portion Humor erzählt.
Mein Fazit: Ein extrem gut gelungener Young Adult Roman über Selbstfindung und mit der wichtigen Erkenntnis, dass man durchaus auch mal nein sagen kann und muss, wenn es einem alles zu viel wird. Dieses Buch beschreibt wunderbar, wie man, ohne es zu wollen, andere emotional unter Druck setzt und mit Erwartungen überfordert. Man wird hier sehr gut daran erinnert, dass man in erster Linie sich selbst in den Mittelpunkt rücken muss, bevor es alles zu viel wird. Das Lernen von Grenzen setzen ist ein zentrales Thema, das dem Leser mit einer wundervollen Protagonistin nähergebracht wird. Ganz große Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.01.2025
Shattered Hopes (eBook, ePUB)
Hensel, Lisa-Katharina

Shattered Hopes (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wir kehren zurück nach Neo Berlin, in dem gerade erst Ava und Zero, zwei Teenager, nicht nur einem schrecklichen Geheimnis der Regierung auf die Schliche gekommen sind, sondern auch heftige Angriffe abwehren konnten. Dabei haben sie sich selbst in größte Gefahr begeben, doch wer glaubt, dass sie nun zur Ruhe kommen, liegt absolut falsch. Nach wie vor sind die Zwillinge Snow und Ice auf freiem Fuß und es scheint, als wäre auch Neo Cologne in Gefahr.
Mit Shattered Hopes erschien am 01. Januar 2025 der zweite Band der Ava & Zero Trilogie.
Die Ereignisse knüpfen gleich an das Geschehen von Band zwei an, was den Einstieg hier leicht macht. Außerdem hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass auch die Autorin während des Schreibens immer mehr an Selbstsicherheit gewonnen hat, denn dieses Mal hat mich der Schreibstil, der bildlich und einnehmend war, gleich von der ersten Seite an fesseln können.
Das Worlbuilding ist wieder glaubhaft und gelungen, dadurch, dass man schon einen guten Eindruck über die Welt in Band eins erhalten hat, kommt man hier mühelos zurecht. Während die großen Hauptstädte, oftmals die Zentren der Reichen, mit Kuppeln vor der schädlichen Umwelt geschützt werden, leben auch viele Menschen außerhalb dieser Grenzen. Das alles fand ich schon in Band eins leider sehr glaubwürdig und absolut vorstellbar.
Die Handlung bleibt weiterhin sehr spannend, wobei dieses Mal auch ein wenig mehr Ava und Zero in den Mittelpunkt rücken. Trotzdem gibt es immer wieder actionreiche Szenen, die dem Buch die nötige Spannung bieten.
In diesem Buch zeigen sich nun deutlicher die Unterschiede zwischen den beiden Protagonisten. Wie zuvor erleben wir das Geschehen aus wechselnder Perspektive zwischen den Beiden. Ava stammt aus der Kuppel von Neo Berlin und ist trotz ihrer Herkunft behütet aufgewachsen. Sie ist ein Teenager und das spürt man nun so manches Mal an ihren, teils schnellen, Handlungen.
Zero hingegen stammt von der Welt außerhalb der Kuppel und musste mit vielen Einschränkungen aufwachsen. Beide Charaktere und ihr Verhalten sind absolut greifbar und authentisch.
Dieses Mal spürt man auch die Reibereien zwischen den beiden deutlicher, die genau aus ihrer unterschiedlichen Herkunft resultieren.
Die Nebencharaktere fand ich auch dieses Mal sehr gelungen. Gerade auch Zeros Bruder bekommt hier ein noch klareres Bild, was ihn für mich greifbar werden ließ. Den Widerstand fand ich auch interessant und bin gespannt, ob wir hier noch mehr erfahren werden.
Mein Fazit: Insgesamt weiß auch der zweite Band der Ava & Zero zu überzeugen. Schreibstil und Handlung, aber auch die zukünftige Welt gefielen mir sehr gut und auch bestimmte Details wurden klarer. Auch unsere beiden Protagonisten entwickeln sich weiter und ich bin schon gespannt auf das Finale. Auch der Mittelteil ist sehr lesenswert.