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MelB
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Eppelheim

Bewertungen

Insgesamt 194 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2025
Captain Flop
Walliams, David

Captain Flop


sehr gut

David Walliams wird zu Recht als Nachfolger von Roald Dahl genannt - seine Geschichten sprühen ebenso wie die Dahls nur so vor Humor und zeigen die Welt aus den Augen der Kinder, die immer die Protagonisten sind.
Ich war sehr gespannt auf den Comic und ob auch hier die der Humor so gut rüber kommen wird wie in den Büchern. Und ich kann klar sagen - JA! Der Textanteil ist zwar logischerweise deutlich geringer als in den Büchern, aber hat es in sich. Und die Comicfiguren transportieren den Humor nochmal zusätzlich und vertiefen ihn.
Als Grundidee dient dem Autoren das, was er auch zu meiner großen Freude am Ende des Buches kurz zusammenfasst: Alle Figuren aus dem Comic basieren auf den echten Tieren, die ins All geschossen wurde. Die Hauptfigur, Flop, ist ein Schimpanse. Er wird ins All geschossen und soll die Erde einmal umrunden. Gelingt ihm das, sollen menschliche Astronauten folgen.
Die Weltumrundung glückt tatsächlich, aber leider ist Flop ein ziemlicher Tollpatsch und so bleibt er für 50 Jahre in seiner Weltraumkapsel eingefroren, bis ein Hunde-Pirat auf sein Gefährt trifft und die beiden Astronauten wider Willen auf weitere Tiere im Weltall treffen.
Selbst die Kampfszenen sind irgendwie süß gemacht und alle Figuren gefielen mir sehr gut und passten sehr gut zur Handlung.
Eine meiner liebsten Stellen ist die, als der Piratenhund den Riesenpfirsich erwähnt, der "eine andere Geschichte, von einem wesentlich talentierteren Autoren" sei - womit Walliams natürlich direkt auf Roald Dahls James und der Riesenpfirsich anspielt.
Ich für meinen Teil muss sagen, dass David Walliams nicht weniger talentiert ist als Roald Dahl, sondern ein Kinderbuchautor, der wundervolle Geschichten schreibt, deren Humor und Warmherzigkeit nicht nur Kinder, sondern auch Eltern anspricht und ich empfehle den Comic natürlich uneingeschränkt weiter!!!

Bewertung vom 19.09.2025
Hustle
Bähr, Julia

Hustle


ausgezeichnet

Die 30jährige Leonie verliert ihren Job - aber nicht ihre Würde. Am letzten Arbeitstag rächt sie sich auf eine wirklich kreative Art und Weise. Danach allerdings macht ihr Ex-Chef seine Drohung wahr und als sie nach einer langen Urlaubsreise zurück kommt, findet sie in ihrer Branche keinen neuen Job mehr. Notgedrungen nimmt sie einen Job an, der sie vom Ruhrgebiet nach München bringt und so trostlos und langweilig ist, wie man es sich kaum vorstellen kann. Statt mit Pflanzen zu experimentieren wie in ihrem vorigen Job, katalogisiert und digitalisiert sie Insekten in Schaukästen für eine staatliche Behörde.
Sie wohnt in einer runtergekommenen Wohnung, die sie sich gerade so leisten kann und beschreibt alles, was man immer an Vorurteilen über München so hört.
Wie sich Leonie in ihr neues Leben findet und durchkämpft, wäre an sich schon fast genug Stoff für eine gut lesbare und unterhaltsame Lektüre, aber jetzt kommen wir zum Titel. Hustle. Das bedeutet im ursprünglichen Sinn Abzocke oder Betrügerei. Denn Leonie rutscht über eine Zufallsbekanntschaft, die bald eine richtige Freundin wird, in einen Nebenerwerb. Sie bietet ihr Talent, kreativ Rache zu üben, gegen Geld an Menschen an, die sie auf einem Liebeskummerforum findet.
Über ihre neue Freundin Genevieve findet sie bald Zugang zu einer Frauenclique, die alle verbotene Aktivitäten ausüben, um sich das Leben in München und noch etwas mehr leisten zu können. Es war ein Hochgenuss, diesen 4 Frauen zuzuhören und sie zu begleiten.
Wie ich es aus dem Pola-Verlag kenne, treffen wir mal wieder auf sehr starke und interessante Frauen, gegen die die männlichen Protagonisten sehr blass wirken.
Leonie ist eine spannende Hauptfigur, die mich wirklich in ihren Bann gezogen hat - und die Geschichte ist trotz der vielen humorvollen Stellen und der sehr gut lesbaren Sprache wirklich vielschichtig und durchaus nachdenklich stimmend. Es werden Themen berührt, die mich sehr berührt haben - wie wichtig ist Karriere? Was macht es mit einem, wenn man etwas findet, für das man brennt? Welche Art von Moral und Gewissen sind noch tolerierbar, wo sehe ich bei mir Grenzen? Aber auch Beziehungen werden gezeigt wie die von Leonies Eltern, die sich fast ihr Leben lang streiten bis sie auf einmal damit aufhören.
Und natürlich - Freundschaft und Unterstützung unter Frauen, so wichtig und so tragend - auch und besonders für dieses Buch.
Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.09.2025
Crushing
Novak, Genevieve

Crushing


sehr gut

Als Marnie schon wieder von ihrem festen Freund verlassen wird, überwindet sie den wirklich erfrischend kurzen Liebeskummer und stellt sich der Frage, wer sie sein will und was zur Hölle in den letzten Jahren immer falsch gelaufen ist bei ihr.
Statt sich wieder sofort in die nächste Langzeitbeziehung zu stürzen und für den nächsten Freund die Art Mensch / Partnerin zu werden, die dieser sich wünscht, versucht sie, sich selbst zu finden.
Dummerweise trifft sie auf den süßen Isaac, der ihr Herz höher schlagen lässt und bei dem sie ihre Flirt-Skills vertiefen kann. Der Haken? Er ist kein Single und hat nicht vor, seine Freundin ihretwegen zu verlassen...
In Crushing begleiten wir zwar hauptsächlich Marnie durch ihr Leben und suchen mit ihr nach der Frage, wer sie ist, was sie machen will und wie sie lieben will. Aber die Nebencharaktere machen einen großen Reiz des Buches aus. Sei es Marnies ältere Schwester Nicola, verheiratet und Mutter - die sich mit den Tücken des Mental Load auseinander setzt, sei es ihre Freundin Claud, die sich in einer schwierigen Beziehung wiederfindet oder ihr Chef, der sich von seinem Langzeit-Partner getrennt hat und nun alleine zu leben lernt oder Marnies geschiedene Eltern, die beide sehr unterschiedliche neue Beziehungen führen und und und. Überall treffen wir auf Lebensentwürfe und Beziehungen und immer gibt es zu denken.
Der Ton des Buches ist locker und wirklich sehr humorvoll. Ich musste oft lachen oder schmunzeln und fand Marnie sympathisch und sehr authentisch. Kleiner Abzug dafür, dass der Konsum von Alkohol ziemlich verherrlicht wird und für den Schluss, der mich nicht ganz begeistert hat.
Aber alles in allem ein sehr gut lesbares Buch voller Wärme, Humor und Tiefgang, das ich von Herzen weiterempfehlen kann!

Bewertung vom 16.09.2025
Nightingale
Weidig, Danielle

Nightingale


ausgezeichnet

Lydia Nightingale kommt gerade von ihren Flitterwochen mit ihrem frisch gebackenen Ehemann in ihr neues Zuhause - einem englischen Landsitz im verschlafenen Whispering Pines. Die neue Lady Nightingale ist Halb-Britin und kommt aus Boston. An ihrem ersten Tag im neuen Zuhause entwickelt sich alles vollkommen anders als erwartet. Statt sich gemütlich einzuleben, wird die Familie in einen Mordfall ermittelt und Lydias Ehemann als Verdächtiger in Haft genommen! Gemeinsam mit dem Butler Godfrey fängt sie an, selbst zu ermitteln...
Mord im Musensaal ist der Beginn einer Cosy Crime Reihe in einem tollen Setting und mit Figuren voller Potenzial. Die clevere und einfallsreiche Lady Lydia und das absolute Original Butler Godfrey mit seiner Mary Poppins Tasche stechen auf jeden Fall heraus. Beim Lesen bin ich zunächst begeistert gewesen vom Setting - ich liebe Cosy Crime und Großbritannien wirklich sehr! Der Fall, in dem Lydia dann ermittelt, ist auch wirklich spannend geschrieben und die Spannungskurve steigt bis zum rasanten Showdown und Finale schnell und steil an!
Ich habe mich die ganze Zeit beim Lesen sehr gut unterhalten gefühlt und freue mich, dass es ein Wiedersehen geben wird mit den lieb gewonnenen Figuren.
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.09.2025
Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Mads Madsen (ja, das ist wirklich sein Name;-) ) lebt und arbeitet in Glücksburg an der Ostsee. Er ist Trauerredner, ein Job, der mir bis zur Lektüre dieses Glückgriffs von einem Krimi absolut unbekannt war.
Als ein ehemaliger Schulfreund von ihm unter verdächtigen Umständen ums Leben kommt, beginnt Mads auf eigene Faust zu ermitteln - und gerät bald selbst in große Gefahr.
Ich war von Anfang an begeistert von Mads und seiner Familie und seinen Freunden. Sein hyperaktiver Bingo-Fanatiker Vater, seine Geschwister, der beste Freund (ein Bestatter) und seine erstaunliche Freundin - alle Figuren haben mich begeistert und haben so viel Potenzial, dass ich mich sehr gefreut habe, als ich gesehen habe, dass "Über die Toten nur Gutes" der Auftakt einer Reihe ist. Die Figuren - allen voran natürlich Mads - geben das auf jeden Fall her!
Auch die Atmosphäre ist einfach toll getroffen und hat mir sehr gefallen. Mads, der junge Trauerredner mit der wunderschönen Stimme, ist sympathisch und greifbar.
Die Spannung des Krimis baut sich erst langsam auf, mündet dann aber in einem sehr spannenden Finale und hat mich auf jeden Fall sehr gefesselt.
Alles in allem ein Buch, das ich eindeutig weiterempfehlen kann und der Beginn einer Reihe, die ich im Auge behalten werde. Ich freue mich schon darauf, alle wieder zu treffen ;-)

Bewertung vom 08.09.2025
Dread Wood - Tödliches Nachsitzen
Killick, Jennifer

Dread Wood - Tödliches Nachsitzen


sehr gut

Angelo, Hallie, Gus und Naira müssen an einem düsteren November Samstag in ihrer Schule nachsitzen. Eingeschlossen und ohne Handys geraten sie auf einmal in tödliche Gefahr, denn der beaufsichtigende Lehrer verschwindet und außer den 4 Nachsitzern ist nur noch das gruselige Hausmeister Ehepaar auf dem verlassenen Schulgelände...
Schon das Cover und der Untertitel versprechen eine gruselige und atmosphärische Geschichte, die für Lesende ab 10 Jahren empfohlen wird. Ich habe das Buch schnell und wirklich gerne gelesen. Die 4 12jährigen sind cool, witzig und funktionieren sehr gut als Gruppe.
Wichtige Info - man sieht es zwar auf dem Cover, aber ich habe es tatsächlich übersehen - die Gefahr, der sich die Kinder stellen müssen, geht vor allem von Monster-Spinnen aus. Ich selbst habe eine Arachnophobie und weiß immer gern, wenn es um Spinnen geht, denn schon die (Zitat aus dem Buch:) "freundliche Hausspinne" ist für mich widerlich und angsteinflößend.
Die Geschichte ist aber wirklich sehr gut geschrieben - man spürt die dunkle, nasse Umgebung der Kinder, riecht den modrigen Keller, sieht den mit Spinnenseide überzogenen Spinnenkeller und Ei-Kokon mit den hunderten zappelnden Spinnenbabies darin wirklich vor sich - perfekt gemacht!
Die Auflösung und die Hintergründe der Kinder sind ebenfalls sehr gut konstruiert und waren auch für mich als Erwachsene spannend zu lesen.
Die Protagonisten haben absolutes Kult-Potenzial - der mürrische Einzelgänger Angelo, der ein riesiges Interesse an Biologie und ein breites Wissen über die Fauna besitzt, Gus, dessen Geheimnis wirklich betroffen macht, Naira, die "Streberin", die unbedingt aus ihren eher armen Verhältnissen entkommen will und daher alles in der Schule gibt und Hallie, die ruppig und direkt ist, aber voller Ideale und mit einem echt guten Herzen.
Ich habe gesehen, dass die Originalreihe bereits mehrere Bände umfasst, in deren Mittelpunkt Angelo und seine Freunde, die er am Ende des Buches liebevoll sein Rudel nennt, stehen. Ich hoffe sehr, dass die anderen Bände auch auf deutsch erscheinen werden! Der erste Band ist wirklich sehr gruselig und absolut zu empfehlen!

Bewertung vom 08.09.2025
Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104
Abel, Susanne

Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104


ausgezeichnet

Hardy und Margret haben einander und haben ein Geheimnis - sie haben sich im Jahr 1945 kennengelernt in einem Kinderheim. Margret ist eine Kriegswaise und Hardy ein kleiner Junge, der seine Familie auf der Flucht verloren hat.
Der Strang der Vergangenheit beginnt im Jahr 1945 im katholischen Kinderheim, in dem das Leben einfach nur furchtbar ist. Die Kinder werden entmenschlicht und mit Nummern angesprochen, werden gequält, bestraft und brutal behandelt.
Der zweite Strang beginnt im Jahr 2006. Emily, die Urenkelin von Margret und Hardy, wird ihrer sehr jungen und verantwortungslosen Mutter vom Jugendamt weggenommen und darf glücklicherweise bei ihren Urgroßeltern aufwachsen.
Während wir Emily beim Älterwerden 10 Jahre in die Zukunft begleiten, lesen wir parallel dazu, wie sich Margret und Hardy weiter durchgeschlagen haben, was sie für ein Leben hatten und wie sie dann ein Paar und schließlich sogar Eltern wurden.
Beide haben aus ihrer Vergangenheit tiefe Wunden in ihrer Seele, die sie niemals angefasst haben und so wirft die schreckliche Vergangenheit ihre düsteren Schatten bis weit in die Zukunft und auf das Leben ihrer Nachkommen.
Das Buch ist von der ersten Seite an ein Volltreffer für mich gewesen. Der Stil ist flüssig und so gut lesbar, dass ich das Buch im wahrsten Sinne kaum aus der Hand legen konnte. Die Figuren sind plastisch gezeichnet und haben mich absolut erreicht. Ich habe mitgelitten, mitgelacht und mit geweint. Wie die Autorin die Vergangenheit mit der Gegenwart verwebt und sich die Geschichte langsam vor dem Leser entwickelt, das ist wirklich virtuos und absolut perfekt gemacht. Ich kann nur eins sagen - ich muss mehr von der Autorin lesen und ich LIEBE das Buch! Absolute und uneingeschränkte Leseempfehlung für eins meiner Lesehighlights 2025!!!

Bewertung vom 08.09.2025
Café Finito
Volks, Sybil

Café Finito


gut

Das Café Finito wird geleitet von Kristof, der jedes Jahr eine Trauergruppe zusammenstellt. Er wohnt und arbeitet auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin. Die Trauergruppe, die im Buch zusammenkommt, ist bunt zusammengewürfelt in Bezug auf Alter und Art der Trauer, also in welchem Bezug der Trauernde zum Verstorbenen stand.
Da gibt es Iris, die ihre krebskranke Mutter bis zum Tod begleitet hat, Mira, deren Freundin an Brustkrebs verstorben ist, Leonie, die ihr ungeborenes Kind verloren hat, Matthias, der um seine Geliebte trauert, Lizzie, deren Mann, wie sie im hohen Alter, im Schlaf gestorben ist und Jonas, dessen Vater verstorben ist. Sie alle treffen sich einmal im Monat und reden miteinander und helfen sich dabei, ihre Trauer zu überstehen.
An und für sich ist die Idee sehr gut gewesen, die Umsetzung hat mich allerdings leider nicht so überzeugt. Erstmal sind es viel zu viele Personen und damit werden manche Geschichten erst detailliert angefangen, um dann plötzlich los gelassen zu werden. Auch gibt es zu viele Neben-Aspekte, die ebenfalls noch unbedingt Raum brauchten und eher ablenken. Die Geschichten der Trauernden haben mich zwar oft berüht und ich musste auch mehrmals schlucken, aber einiges war mir dann auch zu heftig. Dass 2mal der Krebs den Tod gebracht hat, war für mich aktuell auch schwierig, da mein Vater seit einem Jahr gegen Krebs kämpft. Da es keine Trigger Warnung gibt - wer damit gerade zu schaffen hat, sollte das Buch vielleicht lieber nicht lesen.
Eingeschränkte Leseempfehlung daher von mir.

Bewertung vom 05.09.2025
Katabasis
Kuang, R. F.

Katabasis


ausgezeichnet

Katabasis, der neue und von mir sehnsüchtig erwartete neue Roman von Rebecca F. Kuang, handelt von den beiden Studenten Alice und Peter, die sich auf den Weg in die Hölle machen, um ihren Dozenten Professor Grimes von dort zurückzuholen.
Alice und Peter studieren analytische Magie in Cambridge – und hier sehen wir natürlich Ähnlichkeiten zu Kuangs epischem Werk Babel, das ich sehr geliebt habe.
Kuang erschafft in Katabasis wieder eine phantastische Welt und wieder steht eine berühmte Universitätsstadt im Mittelpunkt. Themen, die in dem mehr als 650 Seiten umfassenden Werk behandelt werden, sind Feminismus, Ausbeutung, sexuelle Nötigung, übertriebener Ehrgeiz und Anspruchsdenken – und es kommen viele philosophische Fragen vor. Die Protagonisten kämpfen sich durch die Hölle, deren Gestaltung die Autorin sowohl beschreibt als auch graphisch im Buch darstellt, was die Vorstellung leichter macht. Alice ist eine junge Studentin, die von ihrem Ehrgeiz beherrscht wird und sich in einer teilweise frauenfeindlichen Umgebung ihren Platz erkämpft. Peters Charakter bleibt lange geheimnisvoll, bis auch er seine Geschichte erzählt.
Wie immer war ich begeistert von der Phantasie der Autorin, ihrer unfassbar großen Allgemeinbildung und den vielen Themen, die im Verlauf der Geschichte mit behandelt werden. Gegen Ende gab es für meinen Geschmack etwas zu viel Philosophie, das ist einfach nicht mein Lieblingsgebiet, aber das ist zu vernachlässigen. Der Roman ist nicht nur optisch ein echter Hingucker, sondern wieder ein Buch, das bei mir lange nachhalten wird und das ich mit absoluter Begeisterung gelesen habe und einfach nur geliebt habe!
Eindeutige Leseempfehlung für den neuen Kuang, die auf jeden Fall eine meiner Lieblingsautorinnen ist und bleibt.

Bewertung vom 05.09.2025
Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei
Onhwa, Lee

Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei


sehr gut

Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei handelt von der jungen Yeonhwa, die nach dem Tod ihrer Großmutter, die sie aufgezogen hat, aus dem Testament erfährt, dass sie die Konditorei ihrer Oma einen Monat lang weiterführen soll. Die Öffnungszeiten sind ungewöhnlich - zwischen 22 Uhr und Mitternacht. Die 27jährige macht sich ans Werk und bald erfährt sie, was ihre Oma wirklich getan hat. Die meisten Besucher der Konditorei sind nämlich Verstorbene, die sich vor dem Übergang zur Wiedergeburt befinden.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist ruhig und teilweise fast poetisch, ohne den Lesenden zu überfordern. Die Geschichten der Verstorbenen, die in die Konditorei kommen, sind zum Teil sehr traurig zu lesen, zumal es sich immer um noch junge oder sehr junge Tote handelt, die aus dem Leben gerissen wurden.
Die Protagonistin blieb mir allerdings beim Lesen etwas zu fern und ich konnte mich mehr in die Protagonisten der Verstorbenen hineinfühlen als in sie.
Alles in allem ein schönes Buch, das auch optisch sehr ansprechend gestaltet ist und mir beim Lesen wunderschöne Botschaften vermittelt hat und einen Einblick in die koreanische Kultur, die mir bisher noch sehr fremd war.
Und es gibt als Extra einen QR Code zu einem Video, in dem die Leckereien des Buches vorgestellt werden und nachgebacken werden können, das muss ich unbedingt noch ausprobieren!