Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Waterlilly
Wohnort: 
Bayern

Bewertungen

Insgesamt 130 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2025
Love, Mom
Xander, Iliana

Love, Mom


gut

2,5 Sterne.
Kurz nach dem Tod ihrer Mutter erhält Mackenzie von einem anonymen Absender Seiten aus dem Tagebuch ihrer Mutter. Je mehr sie erfährt, desto mehr beginnt sie alles, was sie über ihre Familie zu wissen glaubt, in Frage zu stellen.

Meine Meinung zu „Love, Mom“ von Iliana Xander ist gemischt. Die Auszüge aus dem Tagebuch sowie die Rückblicke in die Vergangenheit waren spannend und die bösartige Art der Charaktere fesselnd. Leider macht dieser Teil nur einen Bruchteil des Buches aus. Insbesondere in der ersten Hälfte liegt ein starker Fokus auf der Gegenwartshandlung. Die Kapitel mit Mackenzie sind im Grunde nur blabla und bestehen einzig daraus, dass sie darauf wartet, Post vom anonymen Sender u bekommen.
Den Hauptplottwist habe ich kommen sehen, so bald er aufgebaut wurde. Meine Befürchtung, dass dies nun ewig in die Länge gezogen wird, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet, es wurde direkt aufgelöst. Leider gab es anschließend keine sonderlich beeindruckenden Twists mehr.
„Love, Mom“ ist ein relativ inhaltsleerer Thriller mit geringer Spannungskurve.
Ich war leider enttäuscht.

Bewertung vom 29.10.2025
Lebensbande
Borrmann, Mechtild

Lebensbande


sehr gut

Mechthild Borrmanns neuer historischer Roman „Lebensbande“ erzählt das Schicksal von drei Frauen, die eigentlich nur ihre Jugend ausleben möchten, aber denen der zweite Weltkrieg und alles, was damit verbunden ist, dazwischen kommt.

Lene liebt den Holländer Joop, doch eine Beziehung mit dem Feind ist unmöglich. Zusätzlich hat sie große Sorge um ihren kleinen Sohn, der wegen seines Stotterns in die Fänge der Nazi Ärzte gerät.
Krankenschwester Nora hadert ebenfalls mit diesen Behandlungsmethoden.
Nach dem Krieg landet Nora gemeinsam mit ihrer Freundin Lotte in einem Gulag, wo sie sich gegenseitig zum Überleben motivieren.

„Lebensbande“ ist mit 270 Seiten ein kurzer, knackiger Roman, der sehr eindringlich die harten Lebensbedingungen und Ungerechtigkeiten der damaligen Zeit beschreibt.
Die drei Frauen müssen für Sünden bezahlen, die sie nicht begangen haben. Lene und Joop lieben sich sich und müssen doch akzeptieren, dass sie für die Gesellschaft auf verfeindeten Seiten stehen. Nora und Lotte müssen im Zuge der Reparationszahlungen im Gulag schwere Zwangsarbeit leisten, obwohl sie keinerlei Schuld am Krieg tragen.
So wie viele andere verlieren die jungen Frauen Jahre ihres Lebens und verlieren dennoch weder Mut, noch die Hoffnung oder ihre Menschlichkeit.
„Lebensbande“ ist eine eindringliche, berührende Geschichte über starke Charaktere. Beim Lesen breitet sich Dankbarkeit aus, dass man nichts von all dem erleben muss.

Bewertung vom 19.10.2025
Lügennebel / Hanna Ahlander Bd.4
Sten, Viveca

Lügennebel / Hanna Ahlander Bd.4


ausgezeichnet

Nachdem Band 3 der Hanna Ahlander Reihe ein wenig geschwächelt hat, landet Viveca Sten mit Band 4 wieder einen Volltreffer.

In „Lügennebel“ reist eine Gruppe Studenten nach Are in den Skiurlaub. Die Stimmung ist von Anfang an aufgeheizt. Rivalitäten, verschmähte Gefühle, Alkohol und Drogen verstärken die Situation zusätzlich. Als die Studentin Fanny nackt und tot im Schnee gefunden wird, ist von Urlaubsstimmung endgültig nichts mehr zu merken.
Hanna Ahlander ist froh, sich in eine neue Ermittlung stürzen zu können, da die mediale Aufmerksamkeit um ihre neue Liebesbeziehung sehr überfordernd ist.

Viveca Sten baut ihren Krimi mit kurzen Kapiteln und Perspektivenwechseln kurzweilig auf. Es gibt „nur eine“ Tote und trotzdem bietet diese eine Leiche Spannung für 500 Seiten. Fast das komplette Buch über bleibt der Fall undurchsichtig. Auf die Lösung wäre ich niemals gekommen obwohl sie stimmig und einleuchtend ist.
„Lügennebel“ ist weder besonders blutig noch brutal, trotzdem geht der Fall unter die Haut. Die meisten Charaktere sind keine Sympathieträger, aber man hat Mitleid, wenn man sieht, welch weitreichenden Folgen Entscheidungen, die im Affekt gefällt wurden, haben können.

Neben dem Kriminalfall legt Viveca Sten auch einen starken Fokus auf die Weiterentwicklung der Protagonisten. Insbesondere Antons Geschichte fand ich diesmal sehr interessant zu verfolgen. Das nie enden wollende Hanna und Daniel Thema geht mir dagegen von Band zu Band mehr auf die Nerven.

Mir hat „Lügennebel“ sehr gut gefallen und ich mag diese Reihe wirklich gerne.

Bewertung vom 19.10.2025
Himmelerdenblau
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


ausgezeichnet

Geschichten über Entführungen üben eine große Faszination auf mich aus. So war es schnell klar, dass ich Romy Hausmanns neuen Thriller „Himmelerdenblau“ unbedingt lesen muss, insbesondere, da mir „Liebes Kind“ seiner Zeit so gut gefallen hat.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der an Demenz erkrankte Theo, der seine letzten lichten Momente nutzen möchte, um endlich herauszufinden, was mit seiner Tochter Julie passiert ist, die mit 16 Jahren verschwand. Hilfe bekommt er von der Podcasterin Liv, die für eine mehrteilige Doku recherchiert.

„Himmelerdenblau“ ist aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben. Besonders hervorheben möchte ich hier Theos Perspektive. Die Autorin hat mit viel Fingerspitzengefühl und sehr authentisch das Chaos im Kopf bei beginnender Demenz beschrieben. Theo leidet unter Wortfindungsstörungen und kreiert häufig ganz eigene Ausdrücke (z. B. Parkgiraffe statt Parkgarage) oder verwechselt Namen. Ich fand dies wirklich sehr gelungen und es hat dazu geführt, dass man eine besondere Bindung zu Theo aufbauen konnte, auch wenn man sich beim Lesen natürlich konzentrieren muss, um zu verstehen, was er eigentlich meint.

Ich fand den Thriller von Anfang an fesselnd auch wenn ich zunächst verwundert war, dass Täter und Lösung so offensichtlich wirken. Im ersten Drittel schien es manchmal so, als wenn sich die Handlung im Kreis dreht, doch plötzlich wartete Romy Hausmann mit einem Plottwist nach dem anderen auf und und ich kam aus dem Staunen nicht raus. Niemals hätte ich vorhersehen können, wie sich dieses Buch entwickeln wird. Ich fand „Himmelerdenblau“ wirklich mega spannend und sehr gut gelungen. Ich musste bis spät in die Nacht weiter lesen um die Auflösung zu erfahren.

Ein Lesehighlight mit 5 Sternen!

Bewertung vom 27.09.2025
Die Verlorene
Georg, Miriam

Die Verlorene


ausgezeichnet

Die Handlung von „Die Verlorene“ hatte ich mir etwas anders vorgestellt. Ich dachte, dass es thematisch mehr um die Vertreibung aus Schlesien gehen würde. Tatsächlich war dies nur ein Randdetail und ich wurde überrascht mit einem komplexen Familiendrama, welches mich durch seine Tragik sehr berührt hat.

Luise und Änne sind Zwillinge und haben eine sehr enge Bindung zueinander. Die Familie lebt auf einem Gutshof und der Alltag läuft auch während des Krieges mehr oder weniger weiter. Die beiden Schwestern leben in einer Art Symbiose zusammen, bis bei Änne Epilepsie diagnostiziert wird. Aus Angst vor den Behörden muss die junge Frau von nun an ein Leben im Verborgenen führen. Während ihre Schwester erwachsen wird, ist sie zur Beobachterin verdammt.

„Die Verlorene“ ist eine intensive Geschichte über Liebe, Verrat, Verlust und Schuld. Der Roman zeigt, wie weit manche Taten die Zukunft beeinflussen können.
Änne war mir als Charakter nicht sympathisch, trotzdem konnte ich ihre Beweggründe in Teilen nachvollziehen und habe mit ihr mitgelitten. Bei Luise ist es mir deutlich leichter gefallen, sie zu mögen.
Der größte Plottwist lag zwar für mich lange im Voraus auf der Hand, dennoch hat die endgültige Auflösung dadurch nicht an Wucht verloren.
Parallel dazu gibt es auch noch einen Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt, mit Ännes Tochter und Enkelin im Zentrum. Dieser Teil der Geschichte war allerdings eher Mittel zum Zweck und trägt nicht wirklich zur Entwicklung der Handlung bei.
„Die Verlorene“ war anders als gedacht und trotzdem so gut, wie erhofft. Das war ein richtig tolles Buch und ich vergebe 5 Sterne.

Bewertung vom 23.09.2025
Eine von uns
Hayes, Samantha

Eine von uns


gut

Samantha Hayes Thriller „Eine von uns“ klang vom Klappentext her nach einer fesselnden Geschichte. Der Start war auch richtig vielversprechend.

Nachdem Ginas und Matts Haus abgebrannt ist, bietet ihnen Ginas Freundin Annie als Übergangslösung ihr Haus an, da sie sich gerade auf Reisen befindet. Die junge Familie mit zwei kleinen Kindern scheint somit Glück im Unglück gehabt zu haben, denn Annies Heim ist mehr als luxuriös, zudem kommt täglich die Haushaltshilfe Mary, die sich um alles kümmert. Doch mit jedem Tag, der verstreicht, kommt es Gina mehr so vor, als wenn Mary etwas im Schilde führt.

Das Buch wird als Thriller mit vielen Plottwists beworben. Theoretisch ist das zutreffend. In der Praxis ist es allerdings so, dass jedes Mal, wenn ein neuer Twist aufgebaut wurde, ich sofort vorher sagen konnte, wo es hinführen wird. Statt Überraschungsmomente gab es eine „Hab ich doch gleich gesagt“ Situation nach der anderen.
Die einzigen, die überhaupt keinen Dunst hatten, was los ist, waren die Protagonistinnen. Die Freundinnen kann man sich wie einen Haufen Hühner vorstellen, der aufgeregt durcheinander gackert. Als bei einer dann doch endlich der Groschen fällt, ist es auf so eine alberne und IQ-arme Art dargestellt, dass mir nichts anderes übrig blieb, als zu lachen, obwohl wir eigentlich mitten im spannenden Show-Down sein sollten.
Ginas Mann Matt macht zu Beginn einen ganz vernünftigen Eindruck. Ohne Vorwarnung verwandelt er sich in einen weinerlichen Jammerlappen, der scheinbar sein ganzes Leben seinen Charakter verbergen konnte.
Zum Finale wird die Geschichte überraschend brutal und erinnert an einen Slasher Movie. Mir kam „Eine von uns“ wie ein Debütroman vor, allerdings habe ich gesehen, dass Samantha Hayes in ihrem Heimatland schon einige Thriller veröffentlicht hat. Positiv zu sagen ist, dass der Schreibstil bildhaft ist und dass sich das Buch leicht wegsnacken lässt. Die Umsetzung des Ganzen fand ich leider weniger gelungen. Zu vorhersehbar und an den Haaren herbei gezogen. Eigentlich wollte ich das Buch mit 2 Sternen bewerten. Die letzten paar Seiten konnten mich dann aber doch noch kurz überraschen, so dass ich mich für 3 Sterne entscheide.

Bewertung vom 23.08.2025
Versprich mir, dass du tanzt
Atkins, Dani

Versprich mir, dass du tanzt


weniger gut

Wenn ich in der Verlagsvorschau einen neuen Roman von Dani Atkins sehe, freue ich mich immer sehr, auch wenn ich mittlerweile einräumen muss, dass ihre Bücher kein Garant mehr für 5 Sterne sind. „Versprich mir, dass du tanzt“ ist mit Abstand ihr schlechtestes Buch.

Optisch kommt der Roman wirklich sehr ansprechend daher. Das pinke Cover und der dazu passende Farbschnitt wirken mädchenhaft und romantisch. Auch den Einstieg fand ich sehr gelungen. In gewohnter Manier drückt die Autorin auf die Tränendrüse, als Lily in jungen Jahren plötzlich zur Witwe wird. Einer der letzten Wünsche ihres Mannes ist, dass Lily ihren Jugendfreund Josh aufsucht. Bis hierhin hatte der Roman wirklich Potenzial. Ich erwartete herzzerreißende Enthüllungen über den Kontaktabbruch. Stattdessen bekam ich eine extrem zähe Handlung, bei der ich Abends regelmäßig einschlief. Lily findet Josh und er ist dermaßen unfreundlich, dass ich ihm einfach nichts abgewinnen konnte, obwohl klar war, dass dies nur eine Fassade ist. Es dauert bis zum letzten Drittel des Buches, bis man endlich erfährt, was los ist und ab da fand ich die Handlung mit jedem Kapitel unangenehmer.

Lily und Josh kannten sich als Kinder und Teenies. Nach einer Zeit der Funkstille verbrachten die beiden in ihren frühen Zwanzigern erneut Zeit zusammen, bis beide getrennte Wege gingen. Lily war immer in Josh verliebt, doch es kam nie zu einer Beziehung, da Josh dies immer verhindert hat. An dieser Stelle kann ich zu Lily nur sagen: Renn. Heul nicht dein ganzes Leben diesem Mann hinter her. Du hast mehr verdient als jemanden, der nicht mit offenen Karten spielt und dich immer wieder weg stößt.
Insgeheim war Josh allerdings doch in Lily verliebt. Hat ein Einsiedlerleben geführt, ein Baumhaus nach ihren Vorstellungen gebaut, Erinnerungsstücke gesammelt... es wirkte alles sehr obsessiv. Wenn man denkt, der Roman kann nicht unangenehmer werden, wird aus beiden doch noch ein Paar und ab da wird es richtig cringe. Um Spoiler zu vermeiden, kann ich nicht näher drauf eingehen, aber für die, die das Buch gelesen haben: ich beziehe mich auf die Familienplanung.
Selbst als beide eigentlich schon ihr Happy-End haben, kommt wieder eine Lüge von Josh raus.
Nein, also diese Buch fand ich einfach schrecklich. Diese ganze Beziehung fühlte sich so verkehrt an und überhaupt nicht romantisch.

Bewertung vom 23.08.2025
Am Meer ist es schön
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


ausgezeichnet

Sabine ist 57 Jahre alt und in manchen Nächten plagen sie noch immer Alpträume über ihre Zeit in der Kinderkur. Im wachen Zustand hat Sabine diese Wochen weitestgehend verdrängt. Bis ihre Mutter im Sterben liegt und endlich alles, was so viele Jahre ungesagt blieb, ausgesprochen wird.

Barbara Leciejewski erzählt mit sehr viel Fingerspitzengefühl von einem Schicksal, mit dem viele einstige Verschickungskinder zu kämpfen haben. Unter dem Deckmantel der Erholung wurden in den 60er Jahren und auch noch später, Kinder zur Kur geschickt. Dort erwartete sie allerdings keine fröhliche Zeltlagerstimmung sondern Drill, drakonische Strafen, Misshandlungen und im schlimmsten Fall Medikamententests.

Mich haben die beschriebenen Szenarien wirklich sehr erschüttert, zumal dies ein dunkler Fleck der Geschichte ist, der vielen nicht bekannt ist. Tatsächlich habe ich selbst erst vor kurzem erfahren, was in diesen Heimen passiert ist. Als ich in meinem Freundeskreis davon erzählte, waren diese ebenfalls überrascht. Ich frage mich auch, was das für Menschen gewesen sein müssen, die dort gearbeitet haben. Wie es sein kann, dass man dermaßen skrupellos ist. Die im Buch beschriebene Tante Erna schockiert mit Brutalität. Es ist wirklich schlimm, wie wenig Rechte Kinder damals hatten, dass sie all das ertragen mussten und dass ihnen teilweise noch nicht einmal von den eigenen Eltern geglaubt wurde.

„Am Meer ist es schön“ hat mich auf ganzer Linie mit seinem einfühlsamen und informativen Schreibstil und den liebevoll gezeichneten Charakteren begeistert. Obwohl die Geschichte sehr düster ist, erzählt sie gleichzeitig auch von Freundschaft, Verbundenheit und Liebe. Auch die Gegenwartshandlung hat mich sehr bewegt. Eine entzweite Familie, die am Totenbett wieder zusammen findet. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.08.2025
Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

„Aschesommer“ von Benjamin Cors fand ich von vorne bis hinten sensationell spannend.

Wir begleiten eine Sonderkommission der Kriminalpolizei, die sich mit einem ausgesprochen komplizierten Fall beschäftigt.
Eine Mordserie aus brutalen Hinrichtungen hält die Ermittler auf Trab. Diese Mordfälle stellen die verschiedenen Entwicklungszyklen unseres Planeten nach, wodurch „Aschesommer“ zu einem sehr originell konstruierten Thriller wird, bei dem man nebenbei auch noch etwas lernen kann.

Der komplette Fall spielt sich innerhalb weniger Tage ab, was sich in einem extrem hohen Erzähltempo widerspiegelt. Obwohl die Ermittler wirklich auf Zack sind, ist der Täter immer eine Nasenlänge voraus und gerade, als man dachte, nun alles durchschaut zu haben, kommt Benjamin Cors mit einem Plottwist daher, bei dem einem die Kinnlade herunterfällt.

Auch die Mitglieder der Gruppe 4 haben mir gut gefallen. Die Bruchstücke, die wir über das Privatleben der Charaktere bereits gehört haben, bieten noch viel Potenzial, um in weiteren Bänden näher beleuchtet zu werden.
„Aschesommer“ ist übrigens der zweite Teil einer Reihe, man kann das Buch allerdings ohne Vorkenntnisse lesen. Da ich so begeistert bin, werde ich den ersten Teil „Krähentage“ bald nachholen.
Sehr bemerkenswert finde ich außerdem, dass obwohl der Thriller ziemlich brutal ist, mich das letzte Kapitel mit sehr vielen Emotionen berührt hat und man fast ein Tränchen vergießen möchte.

Bewertung vom 02.08.2025
Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


sehr gut

Endlich geht die Krimireihe um Fredrika Storm in Deutschland weiter! Nachdem mir „Schwarzvogel“ 2023 so sehr gut gefallen hatte, habe ich gelauert, dass endlich mehr Bücher erscheinen, zumal in Schweden schon 4 Stück veröffentlicht wurden.

Diesmal geht es um einen Cold Case, in den durch Zufall wieder Bewegung kommt. Zwei Jugendliche verschaffen sich Zugang zu einer alten psychiatrischen Klinik und machen eine grausige Entdeckung.
Die Polizei rollt daraufhin den Fall um zwei junge Patienten, die in den 80er Jahren aus der Klinik verschwunden sind, neu auf. Doch die Ermittlungen gestalten sich mehr als zäh. Die Unterlagen von damals geben wenig her und die Zeugen hüllen sich entweder in Unwissenheit oder sind unauffindbar.

Der Fall war nicht nur für die Protagonisten undurchsichtig, sondern auch für mich. Ich hatte eine wage Idee, aber keine wirkliche Theorie, außer, dass viele Leute an dieser Vertuschung beteiligt sein müssen. Ich konnte sehr gut nachempfinden, wie zermürbend es für die Ermittler war, an diesem Fall zu arbeiten, bei dem einfach nichts vorwärts gehen wollte. Tatsächlich hätte ich mir gewünscht, dass es die ein oder andere kleine Enthüllung zwischendurch doch schon mal geben würde. Insbesondere den Arbeitsstil der Rechtsmedizinerin fand ich ausgesprochen nervig. Sicherlich wird die Geschwindigkeit, mit der erste Aussagen getroffen werden, in Krimis häufig unrealistisch schnell dargestellt. Aber diese Rechtsmedizinerin benötigt ungefähr eine Woche / das halbe Buch, um überhaupt das Geschlecht der Leiche festzustellen. Das hat mich halb in den Wahnsinn getrieben.

Sowohl Fredrika als auch Henry mochte ich wieder ausgesprochen gerne. Beim Lesen bin ich immer wieder aufs Neue überrascht, dass Henry Polizist ist, denn durch sein wohlhabender Gentleman Auftreten wirkt er für mich eher wie ein Privatdetektiv im Stil von Sherlock Holmes.
Ich hoffe, dass wir Fredrikas Freund Jonas bald loswerden und auf eine Romanze zwischen Fredrika und Henry hoffen dürfen.

Insgesamt hat mir „Eisenblume“ gut gefallen. Das Setting mit der alten psychiatrischen Anstalt war interessant. Trotz des sehr ruhigen Erzähltempos war mir zu keiner Zeit langweilig, dennoch hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht. Deswegen gibt es von mir nur 4 Sterne.