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Benutzername: 
lalunara
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Heidesee
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lese fast alles

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2025
Der große Riss
Henríquez, Cristina

Der große Riss


ausgezeichnet

Geschichte packend und berührend erzählt
Eine der Hauptprotagonisten dieses Buches ist Ada. Ada war mir in der Leseprobe schon so sympathisch und weil doch meine jüngste Tochter so heißt, da war klar, dieses Buch will von mir gelesen werden.
Das war eine sehr gute Entscheidung. Wir haben es hier mit einem Roman zu tun, der uns durch Erzählungen aus dem Leben verschiedenster Leute viel über den Bau des Panamakanals berichtet und was es für die einzelnen Menschen bedeutet, dort zu arbeiten, dort zu wohnen oder dort geboren zu sein.
Hier ist zuerst natürlich Ada. Sie verlässt Mutter und kranke Schwester auf Barbados, um beim Kanalbau Arbeit zu finden. Denn die Schwester ist sehr krank und benötigt Geld für eine Behandlung bzw. Operation. Die Familie ist nicht reich, hat aber ihr Einkommen und die Mädchen hatten eine Schulbildung. Einen Vater gibt es nicht. Ada ist wirklich couragiert mit einem Herz auf dem rechten Fleck, auch wenn das jetzt sehr pathetisch klingt.
Omar ist ein Fischersohn, der nie Fischer werden wollte. Er wohnt mit dem Vater allein, die Mutter ist tot. Er arbeitet hart für den Panamakanal, sehr zum Verdruss seines Vaters, der diese Invasoren seines Landes alles andere als gut findet. Omar erkrankt an Malaria und lernt dadurch Ada kennen. Sie sorgt dafür, dass er in ein Krankenhaus kommt und rettet ihm damit das Leben. Und wie das so ist, die beiden werden ein Paar.
John, ein Arzt, will gegen die grassierende Malaria vorgehen. Seine Frau Marian langweilt sich und beginnt ihrerseits das neue Land zu erforschen. Und so gibt es noch viele andere Menschen, deren Leben verbunden ist mit diesem Wahnsinnsprojekt, welches nicht nur das Land geologisch gesehen spaltet, sondern auch die Menschen zerreißt. So gesehen ist der Titel des Buches doppelt gelungen.
Die Erzählweise ist berührend, ohne rührig zu sein. Ich fand das Buch auf leise Weise sehr spannend. Geschichte wird oft weniger packend erzählt. Dies ist bei diesem Buch mitnichten der Fall. Es hat mich nicht losgelassen bis zur letzten Seite und ich empfehle es uneingeschränkt.

Bewertung vom 07.02.2025
Schmerz (eBook, ePUB)
Jónasson, Jón Atli

Schmerz (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bitte mehr davon
Ich bin begeistert von diesem Krimi und definitiv ein neuer Fan des Autors. Das nächste Buch mit Rado und Dora im Herbst 2025 werde ich definitiv nicht verpassen. Ich ärgere mich bloß, dass ich voreilig nach der Leseprobe das E-Book gekauft habe, denn dieser Krimi ist definitiv auch etwas für meinen Mann und meine Mutter. Ich werde also zum Erscheinungstermin dieses Buch noch einmal als Broschur kaufen. Soviel zu meiner Begeisterung.
Rado und Dora suchen ein Mädchen, dass während einer Klassenfahrt verschwunden ist und geraten in einige spannende Situationen. Dora selbst ist seit einem Einsatz weit vor dieser Suche bereits einmal so am Kopf verletzt, dass sie Mühe hat, sich normgerecht in der Gesellschaft zu bewegen. Zum Ende des Buches geht es ihr noch einmal schlechter, aber da es ein nächstes Buch geben soll, bin ich optimistisch, dass sie dort nicht als Pflegefall oder Leiche fungiert.
Wie immer werden auch hier korrupte Stellen in der Polizei entdeckt und auch Verbindungen zwischen kriminellen Vereinigungen und der Polizei kommen ans Tageslicht und schaden oft auch guten Polizisten.
Der Autor schreibt spannend und verständlich. Selbst bei den vielen typischen isländischen Namen, die mir eigentlich schwerfallen, diese auseinander zu halten, sind immer in einem Kontext, die diese Person verständlich macht und so konnte ich das E-Book innerhalb von 2 Tagen lesen.
Fazit: absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 05.02.2025
Die Schanze
Menz, Lars

Die Schanze


sehr gut

Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein

Und in Ellens Heimatdorf ist offensichtlich niemand ohne Schuld. Jeder hat irgendwas von dem gewusst, was Ellen während der Abifeier passiert ist.
Mit welchen Dämonen wegen dieses traumatischen Erlebnisses Ellen bislang permanent zu kämpfen hat, wird schnell klar, auch wenn einige Zeit vergeht und sich in der Geschichte alles nur in wagen Andeutungen ergeht.
Ellen geht nach erfolgreichem Studium, sogar mit Doktortitel und erfolgreicher Arbeit an einer Klinik in Hamburg wieder zurück in ihr Heimatdorf in den Bergen. Und dort holen sie die Schatten der Vergangenheit sofort ein. Es kommt zu Tötungsverbrechen und es ist offensichtlich, dass diese mit ihrer Vergangenheit zu tun haben.
Ich dachte mir ziemlich schnell, wie die ungefähre Auflösung aussehen könnte und so kam es dann auch.
Das Buch ist spannend geschrieben, weißt meiner Meinung allerdings nach einige Lücken im Handlungsablauf auf und die Handlung ist teilweise so überzogen, dass man dies nicht mehr glauben kann. Aber letztendlich liest sich das Buch sehr spannend, so dass ich es trotzdem gern weiterempfehlen möchte. Es ist kurzweilig und einige überraschende Wendungen sind dabei.
Außerdem ist die düstere Atmosphäre in diesem Dorf gut beschrieben. Ich hatte den Eindruck, dabei zu sein.

Bewertung vom 02.02.2025
Dorn
Beck, Jan

Dorn


ausgezeichnet

Spannender geheimnisvoller Krimi
Ganz ehrlich, den nächsten Jan Beck, und es wird einen nächsten geben, kaufe ich lieber als Buch, statt E-Book. Dann hat man schneller die Möglichkeit zurück zu blättern und zu gucken, wer wohin gehört. Das finde ich beim E-Book immer nicht so komfortabel und hatte deshalb hin und wieder Probleme mit dem Zuordnen der Figuren. Zur Mitte des Buches hin, wusste ich dann Bescheid. Da war das dann auch kein Problem mehr.
Eine Person mit dissoziativer Persönlichkeitsstörung mordet. Mir war das bis zum Schluss nicht klar und ich bin mir auch nicht sicher, ob das eher zur Sprache kam, dass Mörder / Mörderin und Opfer eine Person waren.
50 Seiten mehr hätten dem Buch nichts von seiner Spannung genommen und dem Leser wäre vielleicht das ein oder andere Licht mehr aufgegangen.
Aber letztendlich habe ich auch die Lösung begriffen.
Die Schreibweise von Jan Beck ist sehr kurzweilig. Hat man Zeit, kann man diesen Krimi hintereinander weglesen, ohne dass man einschläft.
Die Idee mit dem Kriminalpsychologen Simon Dorn, der als letzter Erbe im alten Familienhotel Dornwald wohnt und dort alte ungelöste Fälle bearbeitet, finde ich allein für sic schon spannend und ich hoffe, hier gibt es demnächst eine Fortsetzung mit Dorn und Lea Wagner.
Wer spannende Krimis mag mit geheimnisvollen Wendungen, sollte zu diesem Buch greifen.

Bewertung vom 01.02.2025
Middletide - Was die Gezeiten verbergen
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


ausgezeichnet

Ein schöner liebenswerter Roman mit Krimifeeling

Mit Middletide habe ich mir genau das richtige Wohlfühlbuch ausgesucht. Hier wurde ein großer Roman mit großen Gefühlen, großem Ziel und Krimi geschrieben. Ich war von der ersten Seite an gefesselt. Die Hauptprotagonisten sind Elijah und Nakita. Die beiden verbindet schon im Jugendalter eine große Liebe. Während Nakita dies schon weiß, muss Elijah erst einmal seinem vermeintlichen Erfolg und Glück hinterherlaufen, welches er jedoch nicht zu fassen bekommt. So kommt er entmutigt und allein gelassen nach Jahren wieder zurück in seinen Heimatort und muss feststellen, dass Nikita nicht ewig auf ihn hat warten wollen. Allerdings ist sie wieder frei, weil ihr Mann leider verstorben ist. Es spielen noch ein Unfall, eine rachsüchtige Ärztin, ein vermeintlicher Mord, Elijahs Buch und andere Sachverhalte eine Rolle. Das Buch ist leise geschrieben, kein Reißer in dem Sinne, aber spannend trotzdem von Beginn an. Ein Wohlfühlbuch im wahrsten Sinne des Wortes. Unbedingt empfehlenswert!

Bewertung vom 27.01.2025
Rückkehr nach Budapest
Kiss, Nikoletta

Rückkehr nach Budapest


sehr gut

Selbstfindung?
Ich hatte vom Roman von Nikoletta Kiss die Leseprobe gelesen und fand sie so toll, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Ich hatte allerdings nun auch hohe Ansprüche, die das Buch dann doch nicht ganz erfüllt. Anfang und Ende des Buches haben mich gefesselt, die Mitte empfand ich als etwas langatmig.
Die wichtigste Protagonistin des Buches ist Marta. Wir erleben sie als Kind mit ihrer Cousine Theresa, die ihr auch eine tolle Freundin war.
Später geht Marta auch noch nach Berlin, ins Vorwendeberlin und nun kommt auch noch Politik und Verrat ins Spiel.
Marta sucht ein Leben lang nach der großen Liebe. Sie leibt hoffnungslos einen DDR-Schriftsteller, der einen kritischen Roman geschrieben hat. Sie entzweit sich mit Theresa und diese Verbindung ist nicht mehr zu kitten.
Mir ist Marta einfach zu naiv. Statt sich auf sich zu besinnen, rennt sie zeitlebens vergeblich Konstatin hinterher.
Zum Ende des Romans wächst sie dann doch über sich hinaus und bekommt endlich auch Lorbeeren umgehangen.
Ich bin zwiegespalten. Schlussendlich ist Rückkehr nach Budapest aber doch ein Buch, dass sich zu lesen lohnt.

Bewertung vom 24.01.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


sehr gut

Spannende Familiengeschichte
Der Islandkrimi „Verlassen“ hat mir gut gefallen. Die Geschichten der reichen Familie Snæberg fand ich sehr spannend. Auch hier zeigt sich, dass es in jeder Familie, auch gut betuchten, genug eigenen Dreck vor der Haustür gibt. Die Verwicklungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern kommen nach und nach heraus.
Zum besseren Verständnis habe ich mir den Stammbaum des Clans ausgedruckt, denn ich habe diesen Krimi als e-book gelesen und da kann man nicht so leicht zurückblättern. Da aber nach und nach alle Familienmitglieder zu Wort kommen und über ihre familiären Beziehungen sprechen, fand ich es hilfreich immer wieder zu schauen, von welchem Zweig der Familie die jeweilige Person abstammt.
Alle Mitglieder der Familie erzählen spannende Geschichten und nach und nach werden Zusammenhänge sichtbar und es lichten sich auch alte Geschichten bis zu einem Mord.
Das einzige Manko war für mich der permanente Alkoholkonsum, selbst der Jugendlichen. Einige sind alkoholabhängig und selbst die Jugendlichen empfinden Alkoholgenuss als normal.
Ich fand diesen Krimi richtig gut. Auch die Beschreibungen der Lava Felder und des Hafens haben mir gut gefallen. Obwohl ich noch nie in Island war, konnte ich mir alles gut vorstellen.

Bewertung vom 20.01.2025
Für Polina
Würger, Takis

Für Polina


ausgezeichnet

Emotional berührend und schön

Mit ohne Happyend würde ich das Ende des Buches beschreiben. Ich hatte die Leseprobe gelesen und war überzeugt: das ist mein Buch und nach dem ich es gelesen habe und leider schon fertig bin, stelle ich fest, das ist mein Buch.
Für Polina erzählt die tragische Geschichte von Hannes und Polina, Ihre Kindheit, Jugend, Erwachsensein. Die beiden sind sich so nah und füreinander geschaffen und trotzdem verlieren sie sich immer wieder und missverstehen die Gefühle des jeweils anderen. Die Menschen um die beiden sind wunderbar skizziert. Man liebt auch sie in ihrer Einzigartigkeit.
Takis Würger hat einen berührenden Roman geschrieben, der auch kleine Episoden der Komik in seiner Tragik nicht entbehrt. Mich lässt der Roman ein wenig verlassen zurück. Ich hätte mir noch mehr Happyend gewünscht, was allerdings auf Kosten der Mitmenschen von Polina gegangen wäre. Also ist es schon irgendwie gut, wie es ist.
In Hannes konnte ich mich sehr gut hineinversetzen, auch wenn mir jegliches Talent zum Spielen eines Instrumentes fehlt. Aber diese absolute Hingabe an eine Sache bis zur Selbstaufgabe und – vergessenheit kann ich nachvollziehen. Wirklich ein tolles Buch als Auftakt in das neue Lesejahr 2025. Absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 16.01.2025
Allein gegen die Lüge (eBook, ePUB)
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was für ein Hammer-Thriller
Wer diesen Thriller beginnt zu lesen, wird ihn vor dem auflösenden Ende kaum aus der Hand legen können. Auch nur wenige Minuten Verzicht auf das Weiterlesen erfordern wirklich Disziplin.
Das Buch erzählt die Geschichte eines Justizirrtums, wobei Irrtum die Sache nicht trifft, denn dass Danny unschuldig sitzt, ist vielmehr einem Mann geschuldet, der die Macht hatte, es so aussehen zu lassen. Aber mehr will ich auch gar nicht verraten.
Relativ zeitnah hatte ich diese Vermutung, ohne es aber begründen zu können.
Die Familie Pine besteht aus 6 Mitgliedern. Da sind Evan und Liv, die Eltern. Der erstgeborene Sohn Danny sitzt wegen eines Mordes, den er nicht begangen hat und das ist auch ziemlich schnell klar. Der nächstgeborene Sohn ist Matt. Matt hat Glück und bleibt mit Danny am Leben. Er kümmert sich um die Aufklärung des Mordes an seiner Familie und kommt damit auch dem Geheimnis um seinen Bruder auf die Spur. Die Schwester Maggy kümmert sich mit ihrem Vater permanent um die Suche nach Beweisen, um Danny endlich frei zu bekommen und Nesthäkchen Tommy haben einfach alle gern.
Die Familie ist trotz aller Differenzen doch liebenswert. Sie gehen respektvoll miteinander um und als Leser kann man sich hineinfühlen in die tragische Situation.
Dieses Buch ist allen Krimi- und Thrillerliebhabern wirklich ans Herz gelegt. Leider gibt es keine weiteren Bücher in deutscher Sprache von ihm. Ich hoffe, hier scheint nach diesem Buch dann doch einiges mehr von diesem Autor.

Bewertung vom 05.01.2025
Nachtflut (eBook, ePUB)
Westerkamp, Stina

Nachtflut (eBook, ePUB)


sehr gut

Sehr spannend, aber…

Ganz ehrlich, die Hauptprotagonistin des Buches Elisa hat mir die Schuhe ausgezogen. So eine nutzlose lebensuntüchtige Frau. Man möge mir verzeihen, aber wer so blind und irgendwie auch wenig schlau durchs Leben stolpert, sich mit Tabletten tröstet und dessen einzige Interessen sich ausschließlich um sich selbst und die eigenen Wehwehchen drehen, den will ich nicht ernst nehmen und ich kann so eine Person auch als Heldin nicht akzeptieren.
Die Geschichte ist eine reine Räuberpistole, aber eine sehr spannende. Ich habe das Buch jedenfalls ausgefressen, mich über Elisa sehr geärgert, aber ansonsten die Geschichte inhaliert.
Darüber, ob so eine Konstellation glaubhaft ist, will ich nicht nachdenken. Dass der Deich an der Ostsee bricht ist zwar nicht wahrscheinlich, aber bestimmt auch nicht unmöglich. Dass in Dresden eine überprüfte Brücke einstürzt, hätte auch niemand gedacht. Schreckliche Katastrophen passieren leider manchmal trotzdem.
Ich konnte jedenfalls die drohende Katastrophe gut nachvollziehen. Das drohende Unheil kam mir fast wie miterlebt vor, nur, dass ich zum Glück dabei nicht nass wurde.
Also, wer ein sehr spannendes Buch lesen mag, ist bei Nachtflut richtig. Wer tiefsinnige Literatur sucht, sollte nicht zu viel erwarten.