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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 849 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


ausgezeichnet

Was der Nebel verbirgt
"Der letzte Mord am Ende der Welt" von Stuart Turton ist ein Krimi, auf den ich mich schon lange sehr gefreut habe.
Einmal begonnen, konnte ich ihn dann auch nicht mehr aus der Hand legen, denn irgendwie ist er auch etwas ganz anderes als ein Krimi, viel mehr als nur ein Krimi. Es hat etwas Science Fiction, Dystopie und auch Gesellschaftspolitik.
122 Überlebende auf einer Insel und noch 107 Stunden Zeit, um das Ende der Menschheit zu verhindern, denn eine der Ältesten wurde ermordet. Obwohl Mord hier eigentlich gar kein Thema mehr ist. Die Ausgangslage ist verzwickt und die Ermittlungen kommen schleppend voran, denn die Erinnerungen an die Tatnacht wurden gelöscht, auch die des Mörders. Schon diese Idee finde ich genial.
Vielmehr kann man hier auch gar nicht von der Handlung verraten, um nichts vorwegzunehmen.
Das Buch ist genial aufgebaut, es macht Spaß mit Emory und Abi, einer KI, gemeinsam die kleinsten Spuren zu sichern und wie ein Puzzle zusammenzusetzen. Nicht immer ist alles gleich beim ersten Versuch richtig.
Das Buch hat mich immer wieder überrascht und verwirrt und wieder erhellt, es hat mir riesigen Spaß gemacht es zu lesen.
Jetzt bleibt mir nur noch mich in Geduld zu üben und auf das nächste Werk des Autors zu warten, ich bin gespannt.

Bewertung vom 09.02.2025
Serera - Zweites Buch
Hof, Bruno

Serera - Zweites Buch


ausgezeichnet

Wunderbare Fantasy für Erwachsene
"Serera-Die zwei Kriege" ist der Abschlussband der Dilogie um unsere magische Parallelwelt Serera. Gerade bei dieser Reihe finde ich es sehr wichtig den ersten Band "Serera-Die zwei Welten" gelesen zu haben, denn die Handlung ist sehr umfassend und komplex und baut aufeinander auf.
Wie schon beim ersten Band weiß mich hier der Schreibstil des Autors zu begeistern. Er nimmt sich sehr viel Zeit um zu beschreiben, es entstehen dabei regelrecht Bilder vor meinem inneren Auge. Auch die Beschreibung von Terror, Brutalität und Gewalt hat immer einen tieferen Grund, eine Notwendigkeit. Mir gefällt auch besonders, dass wichtige Szenen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden, also wiederholt und doch ganz anders dargestellt, das vertieft einiges besonders. Hierbei blicken wir nicht nur durch die Augen der Menschen und der guten Seite, nein, auch das abgrundtief Böse wird begleitet.
In diesem Band hat sich die Lage in beiden Welten zugespitzt, es droht die Übernahme unserer Welt durch den Einen, das Böse.
Robin ist ziemlich gereift und gewachsen an seinen Aufgaben, bleibt aber immer noch der Jugendliche, der dieses Abenteuer nicht wollte.
Sehr schön wird hier die Verflechtung der Welten offenbart und die Folge von Handlungen, der guten wie bösen, ja schon von missgünstigen Gedanken.
Sehr gut gefallen mir auch die Vergleiche mit unserer Lebens-und Denkweise, hier wird uns Menschen mehr als einmal ein Spiegel vorgehalten und das aktuelle Geschehen mit eingebracht, nicht mit der Moralkeule, sondern wirklich gut und geschickt.
Der komplette Weltenbau, die Protagonisten, die Kämpfe, Intrigen und Kreaturen, ich bin hier absolut begeistert, endlich mal wieder Fantasy für Erwachsene. Von dem Autor würde ich gerne noch viel mehr lesen.
Auch das Buch ist sehr schön gestaltet, mit wunderbaren Karten, Personenregistern beider Welten und auch einer Übersetzungshilfe für die eigene Sprache, die man aber nicht zwingend nutzen muss. Beide Bände müssen hier als Komplettwerk gesehen und gelesen werden, ein absoluter Geheimtipp und lesenswert für jeden Fantasy-Liebhaber.

Bewertung vom 03.02.2025
Coast Road
Murrin, Alan

Coast Road


sehr gut

Frauenleben
"Coast Road" von Alan Murrin ist ein Roman, der mich erschrocken zurückließ. Erschrocken darüber, wie kurz der Zeitraum erst her ist, wo es den Frauen in diesem Roman nicht möglich war, sich scheiden zu lassen.
Erzählt wird hier die Geschichte zweier Frauen, eine davon ist aus ihrer Ehe ausgebrochen und musste ihre Kinder zurücklassen, die andere verharrt in einer Ehe, in der niemand glücklich ist.
Mir haben hier die Beschreibungen sehr gut gefallen, die von Land und Leuten, von den gesellschaftlichen Gegebenheiten und Zwängen der Bewohner des irischen Küstenstädtchens Ardglas, im Herbst 1994.
Das Leben der Frauen wird sehr gut gezeichnet, nichts beschönigt, man kann sie sich gut in ihrem Alltag und ihrer Verzweiflung vorstellen.
Die Geschichte ist spannend, sie ist düster und nicht immer leicht zu ertragen, aber es ist eine Geschichte, die in mir noch lange nachhallen wird, die einen tiefen Eindruck hinterlassen hat.
Der Schreibstil ist einfach zu lesen, alles ist gut und verständlich beschrieben, nichts bleibt ungeklärt.

Bewertung vom 03.02.2025
Middletide - Was die Gezeiten verbergen
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


sehr gut

Mal ein anderer Krimi
"Middletide - Was die Gezeiten verbergen" von Sarah Crouch ist ein Roman über eine große Liebe, aber auch über Vorurteile, Vertrauen und Verrat.
Elijah und Nakita sind ein Paar, als Elijah weggeht, um Schriftsteller zu werden Er schreibt einen Roman, der große Erfolg bleibt aus und er kehrt nach 15 Jahren wieder nach Point Orchards zurück. Nakita ist für ihn verloren, sein Vater verstorben, sein Erbe ist eine Hütte in der wunderschönen Natur. Er baut sich dort ein einfaches, naturverbundenes und einsames Leben auf.
Es gibt einen Todesfall, bei dem der Verdächtige sehr schnell feststeht und hier kommen wir dann dahin, dass sich der Roman wie ein Krimi liest. Ich fand die Spannung hier sehr gut und den Kriminalfall auch. Obwohl man ihn schnell durchschaute beim lesen, blieb das Buch für mich interessant und schön geschrieben.
Die Naturbeschreibungen waren hier sehr schön zu lesen und das Buch ist in mehreren Zeitebenen erzählt. Die sind zwar mit dem Jahr überschrieben, führen aber trotzdem manchmal in die Irre, weil sie teils recht nah zusammen liegen.
Das Buch war für mich kein Highlight, aber angenehm zu lesen.

Bewertung vom 30.01.2025
Break the Cycle
Buqué, Mariel

Break the Cycle


sehr gut

Guter Leitfaden
"Break the Cycle" von Mariel Buqué hat mich vom Thema her sehr interessiert. Ich habe schon einzelne Beiträge dazu gelesen, aber noch nie ein komplettes Buch.
Traumata können weitergegeben werden, bewußt und auch ganz oft unbewußt. So haben wir viele der Trauma unserer Eltern und Großeltern zu tragen und leider geben wir auch vieles an unsere Kinder und Enkel weiter.
Um diese Kette zu unterbrechen muss man das Problem erstmal erkennen und analysieren.
Mir gefällt dieser Ansatz her, auch das viele Lösungen kollektiv gesucht werden müssen.
Ganz besonders gefällt mir, dass das Buch leicht lesbar ist, auch für Laien, alles ist zu verstehen und nachvollziehbar. Es gibt praktische Beispiele, Lösungsansätze und Übungen dazu.
Man darf es natürlich nicht als Therapie alleine betrachten, manchmal muss man sich professionelle Hilfe holen, aber auch hier kann man erkennen, ob und wann das nötig ist.
Viele meiner Verhaltensweisen kann ich jetzt besser verstehen und weiß, woher sie kmomen. So kann ich sie vielleicht ablegen, nach und nach.

Bewertung vom 29.01.2025
Der König
Nesbø, Jo

Der König


sehr gut

Ein Bruderkrieg
"Der König" von Jo Nesbø ist eine Fortsetzung von "Ihr Königreich", welches mir auch schon absolut gefallen hat. Ich denke man kann es auch als Einzelband lesen, es entgehen einem da aber viele Wendungen und Feinheiten.
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, so gut gelesen von Sascha Rotermund, dass ich es jedem empfehlen kann.
Carl und Roy sind Brüder und planen in Os im Norden Norwegens ein Wellness-Hotel und einen Vergnügungspark zu bauen und zu betreiben. In der Planung tritt das Problem eines Tunnelbaus auf, dass den Ort aus dem Fokus rücken würde und alles gefährden.
Für dieses Grundstück und das Hotel sind schon einige unschöne Dinge geschehen, an die hier erinnert wird und die auch wieder in aktuelle Ermittlungen rutschen.
Beide Brüder hängen an dem Projekt, aus unterschiedlichen Gründen. Die Brüder setzen ihre Ziele auch sehr verschieden um und durch. Das ist faszinierend zu lesen, wie sie sich teils lieben und unterstützen, sich aber auch hassen und zerstören.
Das Buch ist weniger Krimi, als vielmehr ein Familiendrama mit, auch kriminellen Tendenzen. Es geht da auch durchaus mal ausführlicher in die Tiefe und die Vergangenheit. Als Leserin wurde für mich aber alles verständlich beschrieben und ich fand das Buch auch nie langatmig oder zu viel.
Ein sehr guter, teilweise bedrückender Roman, ich würde erst den ersten Teil lesen.

Bewertung vom 29.01.2025
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


sehr gut

Gut gemacht
"Wir finden Mörder" von Richard Osman ist ein Krimi, den ich als Hörbuch gehört habe. Hierbei konnte man der Handlung stets gut folgen, das Buch war spannend und bot trotzdem eine ganze Menge zum schmunzeln, also auch der Humor, teils schwarz, kam nicht zu kurz.
Amy Wheeler arbeitet als Bodyguard und hat einige spannende Fälle. Plötzlich fällt auf, dass gerade in ihrer Nähe Personen sterben. Jetzt ist sie gerade mit einer sehr erfolgreichen, schon älteren Thriller-Autorin Rosie D‘Antonio unterwegs, die sie schützen soll. Sie denkt, dass ein russischer Oligarch es auf sie abgesehen hat, wegen ihres letzten Romans.
Ihr Schwiegervater ist der Ex-Kriminalkommissar Steve Wheeler, er trauert um seine Frau und hat sich zurückgezogen, doch in diesem Fall soll er Amy zu Hilfe eilen, weil sich plötzlich einige Bedrohungen um sie bilden und sie im Fokus steht. Irgendwie sind dann alle unterwegs und auf der Flucht, her ist sehr viel Action im Buch.
Die drei Protagonisten Amy, Rosie und Steve sind sehr gut beschrieben, auch einige Nebenfiguren. Man schließt sie schnell ins Herz und fiebert und rätselt mit ihnen.
Die Erzählperspektive wechselt oft und schnell, da bringt Dynamik ins Geschehen.
Das Buch ist nie langatmig, man muss eher aufpassen, keinen Schachzug zu verpassen, also spannende Unterhaltung mit einem guten Schuß Humor.

Bewertung vom 27.01.2025
Sing mir vom Tod
Pochoda, Ivy

Sing mir vom Tod


sehr gut

Gewaltig
"Sing mir vom Tod" von Ivy Pochoda ist ein Thriller, der mich zwiegespalten zurücklässt.
Einerseits gefällt mir die Geschichte sehr, gerade auch die Zeichnung der drei verschiedenen Frauen, andererseits lässt mich das Ende ratlos zurück. Ich habe nicht ganz verstanden, was hier bezweckt wurde, was mir die Autorin hier sagen will.
Florence »Florida« und Diosmary »Dios« sitzen in einem Frauengefängnis in Arizona ein. Die Schilderung des Alltags dort, der Frauen, ihrem Umgang ist hart und ungeschönt, spannend zu lesen, da auch noch andere Erzählperspektiven hinzukommen.
Auch der Weg Floridas nach ihrer Haftentlassung war sehr spannend zu verfolgen, ihre Gedanken und auch die Schilderung des Landes, durch das sie reist.
Dios folgt ihr, wobei mir hier der Grund nie richtig klar wurde. Nachdem ein Mord geschehen ist, folgt den beiden Detective Lobos, auch eine Frau, die Erfahrungen mit Gewalt hat. Hier geht es sehr oft um Gewalt, um Macht, um Täter und Opfer und um die Reaktionen darauf. Gewalt wird hier nicht beschönigt, aber auch nicht glorifiziert, sie wird gezeigt.
Wie gesagt, ich habe das Buch gerne gelesen, der Schreibstil ist überzeugend, die Frauen werden lebendig und auch das Land entsteht vor meinen Augen. Die Flucht ist spannend, die Gefühle und Gedanken manchmal verwirrend.
Ich bin mir sicher, ich werde die anderen Bücher der Autorin auch lesen.

Bewertung vom 18.01.2025
Tage einer Hexe
Dimova, Genoveva

Tage einer Hexe


sehr gut

Hexenjagd
"Tage einer Hexe" von Genoveva Dimova ist ein Fantasy-Buch, das mir sehr viel Spaß gemacht hat. Schon die Welt war sehr gut erklärt und vorstellbar, mit den vielen verschiedenen Monstern und Schrecken.
Für Kosara, eine Hexe, ist vor allem aber ein Monster für sie unbesiegbar und ihr persönlicher Albtraum, Zmey, bekannt als der Zar der Monster. Korsara war schon einmal in seiner Gewalt und ist entkommen und jetzt tut sie etwas sehr unüberlegtes, um ihm nicht wieder in die Hände zu fallen. Sie tauscht ihren Schatten gegen eine Flucht.
Da sie jetzt auf der anderen Seite einer Mauer ist und tödlich erkrankt, hat sie schon wieder ein Problem.
Das Buch ist so erfrischend anders geschrieben, mir hat es total gut gefallen. Korsara hat ganz sicher ihre Schwächen, doch mochte ich sie sehr. Auch der Humor kam hier nicht zu kurz, obwohl es doch ein eher ernstes Buch ist. Ich hätte sehr gerne mehr über die Welt und ihre Geschichten, ihre Hexen und Monster erfahren. Hier wurde viel angedeutet, aber nicht weiter beschrieben, das fand ich sehr schade.
Die Hauptfiguren sind gut beschrieben, die Story war spannend, gerne mehr von dieser Art Fantasy.

Bewertung vom 17.01.2025
Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


sehr gut

Ganz wichtiges Thema
"Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" von K. J. Reilly ist die Geschichte von Asher Hunter, 17 Jahre alt. Seine Mutter ist bei einem Unfall ums Leben gekommen, der Verursacher stand unter Alkohol und ihn selbst plagen Gedanken an eine Rache.
In Trauergruppen lernt er Menschen kennen, die sich mit ihm zusammen auf den Weg machen. Einen Weg nach innen und nach außen.
Der Tod ist für ein solches Buch, gerade auch für Kinder und Jugendliche, ein sehr schwieriges Thema, aber es ist so wichtig, darüber zu sprechen und zu schreiben.
Trotz des schweren Themas ist das Buch nicht nur traurig und voller Schmerz, es gibt auch viel Humor und nicht zu vergessen, viel Freundschaft, Verständnis und Vertrauen.
Das Buch ist intensiv erzählt, es geht unter die Haut und ja, es ist sehr viel Trauer, Schmerz und Wut enthalten. Das muss man hier aushalten, bis es den Betroffenen wieder besser geht.
Ich habe das Intensive hier gemocht, gerade die tiefen und starken Gefühle.