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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 937 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2025
Man sieht nur mit der Schnauze gut
Aichner, Bernhard

Man sieht nur mit der Schnauze gut


ausgezeichnet

Wirklich sehr lustig
"Man sieht nur mit der Schnauze gut" von Bernhard Aichner ist ein Buch, das mir viel Spaß gemacht hat. Ich bin eigentlich nicht so der Freund von komischen Büchern, aber hier funktioniert der Humor super. Ich habe von dem Autor schon einiges gelesen, kenne und mag seinen Schreibstil sehr, hier verlässt er seine sonstigen Genre und das funktioniert gut.
Aspro ist ein Mischlings-Hund, der es irgendwie geschafft hat, sein Herrchen, den Chef, zu sprengen, unabsichtlich. Nun wird er von einer jungen Polizistin mitgenommen, sozusagen adoptiert und hat jetzt eine neue Chefin und auch irgendwie einen neuen Job.
Aspro darf mit aufs Revier und wird Polizeihund und auch Familienhund, der sich um den neuen Nachwuchs liebevoll kümmert.
Die einzelnen Geschichten, Kapitel sind kurz und mit knackigen Überschriften versehen, es liest sich herrlich hintereinander weg. Alles wird aus der Sicht von Aspro gesehen und gedacht, eine mal etwas andere, erfrischende Perspektive, denn dieser Hund besitzt außer Spürsinn auch noch viel Humor, rabenschwarz.
Trotz allem ist es trotzdem auch noch ein Krimi und nebenbei werden Verbrechen aufgeklärt.
Aus meiner Sicht ist dieses Buch sehr gelungen, eine leichte und lustige Lektüre für zwischendurch.

Bewertung vom 17.09.2025
Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Spannend geschrieben
„Der Totengräber und die Pratermorde“ von Oliver Pötzsch ist der vierte Band der Totengräber-Reihe, die mich von Anfang an gefesselt hat.
Dieses Mal ermitteln Leopold von Herzfeldt, die Polizei und Augustin Rothmayer, der Totengräber, rund um den Prater in Wien. In einer Show eines berühmten Zauberkünstlers wird seine Assistentin im Sarg zersägt – der Trick ist völlig schiefgelaufen und die Sache wird ernst.
Bei den Nachforschungen in der Welt der Schausteller tauchen auch andere Spuren auf: Mehrere Frauen dort scheinen spurlos verschwunden zu sein, ohne dass jemand eine letzte Nachricht hinterlässt oder wieder auftaucht.
Auch Julia ist wieder dabei – diesmal nicht an Leos Seite, sondern als Reporterin. Sie hat sich ein eigenes Leben aufgebaut, doch auch dort passieren spannende Dinge.
Die Geschichte zieht sich langsam in die Länge, es gibt viele Beteiligte und mit jeder Seite wird es spannender. Mir fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Man kann gut miträtseln, wer der Täter sein könnte, wird aber geschickt vom Autor auf falsche Fährten geführt.
Das Finale ist megaspannend und alles wird logisch erklärt.
Der Fall ist abgeschlossen und kann unabhängig gelesen werden. Allerdings lohnt es sich, alle Teile der Reihe zu lesen, weil die Figuren stark aufgebaut sind und man so manche Entwicklung verpasst, wenn man Teile überspringt. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Fall des ungleichen Ermittlerduos.

Bewertung vom 17.09.2025
Was wäre, wenn ...
Bohlmann, Sabine

Was wäre, wenn ...


ausgezeichnet

Wunderbares Buch, das Mut macht
"Was wäre, wenn ..." ist tatsächlich ein Bilderbuch für Erwachsene, das man sich natürlich auch gemeinsam mit Kindern ansehen kann. Das Buch lebt von seinen großformatigen Illustrationen von Stella Dreis, die mit kleinen Texten von Sabine Bohlmann unterlegt sind.
Das Buch lädt zum blättern, stöbern und träumen ein. Ich mag die Bilder sehr und auch die Weisheiten dahinter, bei denen es sich wirklich lohnt, sie sich zu eigen zu machen und darüber nachzudenken.
Das Buch zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht, das ich dann auch gerne weitergebe und schon ist das Ziel erreicht: Was wäre wenn wir alle einfach mal mit einem Lächeln in den Tag gehen.
Ein sehr schönes Buch, wundervoll zum verschenken, aber auch zum selber immer wieder darin blättern.

Bewertung vom 17.09.2025
THE WOODS
Kraus, Pia Franziska

THE WOODS


ausgezeichnet

Wertvoll und wunderschön
"THE WOODS" von Pia Franziska Kraus ist ein unfassbares schönes und hochwertiges Werk. Mache ich sonst nicht, aber hier muss ich wirklich das Cover erwähnen, es erinnert von Optik und Haptik an Holz, ist geprägt und gewährt einen Einblick in den inneren Kreislauf.
Sehr zum Gelingen dieses Werkes tragen die traumhaften Fotografien von Kilian Schönberger bei, er hat ein Auge für Landschaften und fotografiert sie meisterhaft. Gerade diese großformatigen Bilder bringen mich dazu, dieses Buch immer wieder in die Hand zu nehmen und in ihnen zu versinken.
Zu den Bildern wurden passende Zitate gewählt und gedruckt.
Aber auch die Textabschnitte haben es in sich. Hier wird sich dem Wald aus verschiedenen Aspekten angenähert, die letztlich aber wieder eins werden und den ewigen Kreislauf im Kosmos Wald schließen.
Es geht hier um den kulturgeschichtlicher, ökologischen und energetischen Kreislauf, um Nährstoffe, Netzwerke des Waldes, um seine kulturgeschichtliche Entwicklung. Es geht aber auch um seine Beziehung zu uns Menschen bzw. unsere zu ihm. Der Wald besaß schon immer starke Heilkräfte und bot Schutz.
Dieses Buch behandelt man mit Respekt, sein Inhalt ist so wertvoll und lehrreich, aber trotzdem wnderschön.
Das Buch liest man nicht so nebenbei, es ist ein echtes Schwergewicht, in beiden Bedeutungen.
Ein wunderschönes Geschenk an jeden Naturliebhaber, ich halte mein Exemplar in Ehren.

Bewertung vom 17.09.2025
Geboren & Geborgen
Boussaoud, Yassamin-Sophia;Dannhauer, Kareen;Dehnert, Celsy

Geboren & Geborgen


ausgezeichnet

Wundervoll zum immer wieder lesen
"Geboren & Geborgen" ist ein Buch, das in Briefform verfasst wurde. Es hat viele verschiedene Beiträge, von jeweils anderen Verfassern.
Und gerade diese Tatsache macht das Buch zu so einem wertvollen Leseerlebnis. Es schreiben verschiedene Expertinnen auf jeweils ihrem Gebiet und jeder Beitrag vermittelt Wissen, das auf Erfahrungen beruht.
Die Beiträge sind sehr hilfreich in den verschiedensten Situationen des Alltags in der Vorbereitung auf eine Geburt und auch im Alltag mit Baby.
Mir hat hier die Vielfalt sehr gefallen und auch die so ganz verschiedenen Ausdrucksweisen.
Es ist ein Buch, welches ich komplett einmal gelesen habe und danach zum nachschlagen, Mut machen und Stärke tanken nutze.
Ganz wichtig finde ich hier die ganzheitlichen Ansätze und vor allem immer wieder die Selbstfürsorge.
Das Buch ist sehr hübsch gestaltet und illustriert, wodurch es sich auch bestens als Geschenk für werdende oder junge Eltern eignet.

Bewertung vom 17.09.2025
Teufel, tanz mit mir!
Dark, Simone

Teufel, tanz mit mir!


gut

Hexenwerk
"Teufel, tanz mit mir!" von Simone Dark ist der vierte Teil einer Krimi-Reihe rund um die Bozner Ermittler Filippo Magnabosco und Carmela Pasqualina. Ich habe vorher noch keinen Teil gelesen und dieses ist auch nicht notwendig, es handelt sich um einen abgeschlossenen Fall.
In diesem Teil heiraten die beiden Ermittler und schon kurz nach ihrem Ja-Wort eilen sie noch in ihrer festlichen Kleidung an den Ort eines Verbrechens. In einer Burgruine wurde eine Leiche gefunden und es war kein natürlicher Tod.
Was ich an diesem Krimi mochte waren die ganzen alten Hexen-Sagen und Gebräuche, die gut geschildert und eingebunden wurden. Da gab es so einiges Geheimnisvolles.
Ich mochte auch sehr diese Landschaft dort, die gut geschildert und mir vor Augen geführt wurde.
Auch hat die Autorin einige Szenen mit Humor etwas aufgelockert, ihren Schreibstil mag ich.
Was ich nicht so mochte, für einen Krimi fehlte es mir oftmals einiges an Spannung und auch die Auflösung des Falles konnte mich nicht komplett überzeugen.

Bewertung vom 17.09.2025
Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104
Abel, Susanne

Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104


ausgezeichnet

Sehr emotional und unglaublich gut
"Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104" von Susanne Abel ist nicht mein erstes Buch der Autorin und sie hat es wieder geschafft, mich komplett mit in diese Geschichte zu ziehen.
Gegen Ende des zweiten Weltkrieges kommt ein kleiner Junge ins Heim, der sich nicht an seine Vergangenheit erinnern kann. Er ist fast starr vor Angst und Kummer und so bekommt er einfach einen neuen Namen zugewiesen. Er ist ab jetzt Hartmut, genannt Hardy. Im Heim ergeht es ihm gar nicht gut, bei den Nonnen herrschen kalte, ja unmenschliche Verhältnisse, mit denen jedes Kind überfordert wäre. Ein anderes Kind, Margret, kümmert sich ein wenig um ihn und die Kinder passen aufeinander auf.
Auch Margrets Geschichte wird erzählt, sie darf das Heim nämlich verlassen, in ihre weiteste Familie und auch dort passieren Dinge, die für sie unaussprechlich bleiben werden.
In der Handlung in der Gegenwart, in die das Buch immer wieder wechselt, begegnen wir hauptsächlich Emily, die bei ihren Urgroßeltern aufwächst. Wir bekommen eine Familie vorgeführt, in der Schweigen herrscht, ja, in der sich die Generationen untereinander nicht gut verstehen. Emily leidet sehr darunter und sie beginnt irgendwann Fragen zu stellen und möchte verstehen.
Viele Geschehnisse in der Geschichte erfahren wir hier nach und nach in Rückblenden von Margret oder Hardy. So setzt sich nach und nach die komplette Geschichte zusammen und man beginnt beim Lesen die Folgen und das Verhalten zu verstehen.
Das Buch ist sehr gut geschrieben, eindrücklich und einfühlsam, ohne ins kitschige abzurutschen. Es verbindet wahre Begebenheiten gekonnt mit Fiktion, was alles noch emotionaler macht.
Es ist eine Geschichte, die sic auf alle nachfolgenden Generationen auswirkt und ein Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde,

Bewertung vom 13.09.2025
No Way Home (deutschsprachige Ausgabe)
Boyle, T. C.

No Way Home (deutschsprachige Ausgabe)


sehr gut

Schwierige Beziehungen
"No Way Home" von T.C. Boyle hat es wieder geschafft mich von der ersten Sete an in den Bann zu ziehen. Der Autor ist einer der ganz großen Erzähler und ich wurde auch von diesem Werk nicht enttäuscht.
Terry ist Assistenzarzt in L.A. und ständig im Stress. Als er telefonisch vom Tod seiner Mutter erfährt, bekommt er diese Nachricht fast gar nicht in seinen Kopf. Noch ganz benommen fährt er nach Boulder City in die Wüste Nevadas, um den Papierkram zu regeln und das Haus zu verkaufen.
Allerdings lernt er sofort Bethany kennen, die bei ihm einzieht, obwohl er das gar nicht möchte. So beginnt eine ganz eigenartige Geschichte, in der auch der Ex-Freund Jesse eine Rolle spielt.
Erzählt wird hier abwechselnd aus den drei Perspektiven, wobei Terry schon den größten Part behält. Die Charaktere werden sehr genau gezeichnet und vorgestellt, man kann sich ein gutes Bild machen. Ich mochte sie eigentlich alle nicht, wobei ich Terrys Reaktionen oftmals so gar nicht nachvollziehen konnte.
Die Geschichte hat ein langsames Erzähltempo, rasante Spannung findet man hier nicht, aber viele Informationen zwischen den Zeilen. Auch die Naturbeschreibungen der Wüste fand ich absolut gelungen.
Es gibt hier so einige Konstellationen an toxischen Beziehungen und an menschlichen Abgründen, beginnend mit Eifersucht und Abhängigkeit bis hin zu purer Gewalt aus Rache.
Ich mag den Schreibstil von Boyle sehr, er erzählt vieles mit schwarzem Humor und einem Augenzwinkern, hat allerdings auch immer die Ränder der Gesellschaft mit im Blick.

Bewertung vom 12.09.2025
Pagans - Ein Killer. Zwei Cops. Hunderte Götter
Henry, James Alistair

Pagans - Ein Killer. Zwei Cops. Hunderte Götter


gut

Hätte gerne mehr Tiefe gehabt
"Pagans - Ein Killer. Zwei Cops. Hunderte Götter" von James Alistair Henry ist ein Krimi in einer Alternativwelt. Gerade davon habe ich mir soviel versprochen und vielleicht waren meine Erwartungen daran auch einfach zu hoch.
Es spielt in einem modernen England, allerdings ohne die industrielle Revolution. Auf den britischen Inseln leben Kelten, Sachsen und Pikten und es gibt gerade wieder eine große und wichtige Konferenz, die sich mit der Bildung eines »United Kingdom« befasst. Zu diesem Zeitpunkt wird einer der Diplomaten aufgefunden, ermordet und an einen Baum genagelt.
Die Ermittlungen werden von zwei sehr verschiedenen Ermittlern geführt, einer keltisch und sehr unabhängig, die andere sächsisch mit der Polizeitruppe hinter sich. Diese beiden Ermittler waren für mich sehr interessant und ich hätte gerne viel mehr über sie erfahren, gerade über Drustan, den Kelten.
Wenn man sich erstmal eingelesen hat, in dieser fremden Welt angekommen ist, entfaltet sich wirklich ein sehr spannendes Szenario. Die Ermittlungen sind spannend und verzweigen sich in verschiedene Richtungen, die Auflösung weiß mich durchaus zu überraschen.
Der Kriminalfall ist sehr intelligent aufgebaut und gelöst, das hat mir richtig gut gefallen.
Weniger gut fand ich, dass mir gerade beim Worlbuilding und den Protagonisten noch Tiefe fehlte, da wäre ich gerne noch tiefer eingestiegen, vielleicht auch als Reihen-Auftakt. So kamen mir viele Aspekte zu kurz und ließen mich mit vielen Fragen zurück.

Bewertung vom 12.09.2025
Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Freundschaft und andere Katastrophen
"Über die Toten nur Gutes" von Andreas Izquierdo fängt ganz harmlos an und spitzt sich dann zum Ende zu einem knallharten Thriller zu.
Mads Madsen ist Trauerredner in Glücksburg an der Ostsee und er macht seinen Job gründlich und gut. Er versucht immer etwas positives über die Verstorbenen zu sagen und er versucht auch nicht zu lügen.
Dann erreicht ihn die Nachricht vom Unfalltod seines besten Freundes aus Kindertagen, Patrick. Sein letzter Wunsch: Mads soll die Rede halten. Und Mads beginnt zu ermitteln, sucht nach der Wahrheit in seinem Leben und Sterben.
Dabei kommt er auch ganz langsam seinen eigenen Erinnerungen auf die Spur, er hatte so viele der gemeinsamen Erlebnisse vergessen. Fast nebenbei wird er auch in ein komplett kriminelles Milieu gezogen und ist bald das Ziel des großen örtlichen Gangsters.
Alle Figuren, so wie Mads selber, sein kauziger Vater, sein bester Freund und die eiskalte Lady von der Polizei sind super gut ausgearbeitet und ich scheine sie nach der Lektüre gut zu kennen.
Der Humor zieht sich durch das ganze Buch, fein und schwarz, ich fand das absolut genial geschrieben.
Es ist ein ernsthafter, tiefsinniger und spannender Krimi mit genau dem richtigen Humor. Ich freue mich jetzt schon auf Fortsetzungen.