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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 954 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2025
Kampf um Kwertz / KoboldKroniken Bd.6
Bleckmann, Daniel

Kampf um Kwertz / KoboldKroniken Bd.6


ausgezeichnet

Absolut kinoreifes Finale
Die "KoboldKroniken 6. Kampf um Kwertz" von Daniel Bleckmann ist schon der 6. Teil der Reihe und ein absolut würdiger Abschluß. Hier würde ich auch empfehlen die Bände in ihrer Reihenfolge zu lesen, jeder einzelne von ihnen ist das wert, die Abenteuer bauen aufeinander auf.
Das Buch, also die ganze Reihe, lebt auch von den großartigen Illustrationen von Thomas Hussung, auch als schon lange Erwachsene blättere ich gerne in den Büchern und bewundere die fantasievolle und detaillierte Gestaltung und Illustrationen.
Hier stimmt einfach alles, Geschichte, Bilder und Gestaltung passen stimmig zueinander und begeistern Groß und Klein.
Ich bin sehr traurig, dass diese Reihe zu Ende geht, aber es gibt wirklich ein würdiges, ja kinoreifes Finale mit Endkampf und allem drumherum. Alle offenen Fäden wurden zu Ende geführt, viele Fragen noch geklärt.
Die meisten Aktionen waren dieses Mal in Kwertz, es war wie nach Hause kommen, und es gab dieses Mal auch eine Karte des Landes. Viele der Kobolde und anderen Gestalten sind mir so richtig ans Herz gewachsen.
Koboldprinzessin Azzrar kämpft diesmal mit ihrem Drachen um die Herrschaft und unsere tapferen Sieben schlagen mit ihren eigenen Waffen zurück.
Die Kinder siegen durch ihre Freundschaft, ihren Mut und Ideenreichtum, sie halten zusammen und haben auch noch viel Spaß dabei.
Schon lange habe ich keine so gut Kinderbuch-Reihe mehr gelesen und ich würde mich echt sehr über weitere Abenteuer in Kwertz freuen, ich denke Ideen hat der Autor hier noch so einige.

Bewertung vom 06.11.2025
Escape-Adventskalender - Die Maske des Toten
Uhlenbrock, Andreas

Escape-Adventskalender - Die Maske des Toten


ausgezeichnet

Hier stimmt einfach alles
Ich hatte in den letzten Jahren schon einige der Escape-Adventskalender, aber der "Escape-Adventskalender - Die Maske des Toten" von Andreas Uhlenbrock hebt sich davon deutlich ab.
In diesem Adventskalender werden nicht einfach die Rätsel aneinandergereiht, lose verbunden von einer einfachen Story, nein, hier passt wirklich alles zusammen und greift ineinander.
Das Buch ist ein Hardcover,, gut, da es oft zur Hand genommen wird. Die einzelnen Seiten werden mit Symbolen markiert, es ist immer eindeutig, ob man die richtige Lösung hat. Die Seiten lassen sich gut trennen, sie sind stabil und fest.
Sehr gut gefällt mir hier die Atmosphäre, die Grafiken passen sehr gut zum Geschehen, sie wirken nicht nur der Rätsel wegen aufgesetzt.
De Rätsel sind sehr unterschiedlich im Schwierigkeitsgrad, manche hatte ich sofort gelöst, über andere dachte ich länger nach. Spaß machten sie alle, die meisten waren auch sehr logisch, hier dürfte für jeden etwas dabei sein. Und, wenn es mal hakt, es gibt Lösungshilfen am Ende des Buches, auch hinter verschlossenen Seiten. Ich habe sie sogar das eine und andere mal benötigt.
Die Story ist spannend, Tag für Tag entfaltet sich die Geschichte um Alex und seinem Onkel Lars weiter. Auch hier wird ein Zeitdruck, ein Countdown bis Weihnachten aufgebaut, das ist gut gemacht.
Die Fotos und Grafiken stützen die Geschichte, bieten Lösungshilfen und sorgen für das richtige Ambiente, sowas mag ich immer sehr.
Der Krimi hat es am Ende sogar noch geschafft, mich zu überraschen, für mich ein absolut gelungener Adventskalender. Sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 04.11.2025
Botanik des Wahnsinns
Engler, Leon

Botanik des Wahnsinns


ausgezeichnet

Wahnsinnig gut
"Botanik des Wahnsinns" von Leon Engler ist ein Werk, das die Komplexität menschlicher Beziehungen und die Schattenseiten des Lebens auf eindringliche Weise beleuchtet. Die Erzählung entfaltet sich über mehrere Generationen einer Familie, wobei der Blickwinkel des Sohnes, Enkels und Urenkels die Vielschichtigkeit der familiären Dynamik offenbart. Dieses Buch ist nicht nur eine chronologische Aufzählung von Ereignissen, sondern eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den seelischen Abgründen, die oft im Verborgenen bleiben.

Engler thematisiert die Tabuthemen, die in vielen Familien im Stillen leiden: Depressionen, Alkoholismus, Suizidversuche und die ständige Suche nach dem Sinn des Lebens. Diese Themen werden nicht nur angesprochen, sondern auch in ihrer drängenden Realität erfahrbar gemacht. Der Protagonist, der auch als Psychologe tätig ist, versucht, die eigene Familiengeschichte zu verstehen und gleichzeitig seine persönlichen Erfahrungen in der Psychiatrie zu reflektieren. Diese Verbindung zwischen persönlichem Erleben und professionellem Wissen verleiht der Erzählung eine authentische Tiefe.

Die Sprache des Autors ist klar und einfühlsam, wodurch der Leser sich leicht in die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere hineinversetzen kann. Engler meidet anklagende Töne und schafft stattdessen Raum für Verständnis und Empathie. Diese Herangehensweise führt dazu, dass der Leser sich mit den Protagonisten identifizieren kann, selbst wenn ihre Entscheidungen und Lebenswege herausfordernd und schmerzhaft sind.

Ein zentraler Aspekt des Buches ist die Frage nach dem, was Normalität bedeutet. Engler lädt den Leser ein, über die gesellschaftlichen Normen und Erwartungen nachzudenken und zu hinterfragen, was es bedeutet, "normal" zu sein.

Insgesamt ist "Botanik des Wahnsinns" ein bemerkenswertes Werk, das tief in die menschliche Psyche eintaucht und dabei die Komplexität von Familienbeziehungen und psychischen Erkrankungen beleuchtet. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und den Leser dazu ermutigt, sich mit den oft unangenehmen Wahrheiten des Lebens auseinanderzusetzen. Leon Engler hat mit diesem Werk ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt, das sowohl literarisch als auch psychologisch von Bedeutung ist.

Bewertung vom 04.11.2025
Perla und der Pirat 2
Allende, Isabel

Perla und der Pirat 2


ausgezeichnet

Wunderbar gestaltet
Isabel Allendes „Perla und der Pirat“ ist bereits der zweite Band einer Kinderbuchreihe. Mir ist der erste unbekannt, das ist hier nicht problematisch, die Geschichte ist verständlich und vollständig.
Mir war die Autorin bislang nur aufgrund ihrer Literatur für Erwachsene bekannt und ich lese sie seit Jahren wirklich sehr gerne.
Die wunderschönen Illustrationen von Sandy Rodríguez stechen als Erstes hervor: Sie sind großflächig, farbenfroh und passen komplett zum Text.
Beim Vorlesen gibt es also immer eine Menge zu betrachten, Kleinigkeiten und Details auf jeder Seite zu entdecken. Es gibt sogar ein kleines Suchspiel nach einem Zauberer.
Perla, ein kleiner Hund, ist Nicos bester Freund. Der Pirat ist ein neuer Nachbar und spielt in einer Band.
Als Nico auf dem Schulweg vom Weg abkommt, schließt sich Perla mit dem Piraten zusammen, und sie beginnen die Suche.
Eine wunderbare Geschichte über Freundschaften und Zusammenstehen in allen Situationen, überwinden von Krisen.

Bewertung vom 01.11.2025
Mein Name ist Emilia del Valle
Allende, Isabel

Mein Name ist Emilia del Valle


ausgezeichnet

Überzeugend
„Mein Name ist Emilia del Valle“ von Isabel Allende ist nicht mein erstes Buch der Autorin. Sie erzählt überzeugend und schafft wieder eine fesselnde Geschichte.

Der Roman braucht Zeit: Wer längere Erzählungen mag, wird belohnt. Ab einem bestimmten Moment konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Emilia wächst in einer liebevollen Umgebung auf. Mutter und Stiefvater begleiten sie, und ihr Mut sowie Selbstbewusstsein wachsen, vor allem durch den Stiefvater. Sie schreibt zunächst unter einem Pseudonym, da der Beruf damals ein Männerberuf war. Später, als Journalistin, verwendet sie ihren echten Namen.

Ihre Arbeit führt Emilias Weg schnell nach Chile, Heimat ihrer Wurzeln, das gerade von einem blutigen Bürgerkrieg erschüttert wird. In Chile fühlt die Autorin sich daheim und gelingt es, das Geschehen lebendig zu machen.

Der Roman bietet politische Tiefe, Brutalität des Krieges und eindrucksvolle Naturbeschreibungen. Land und Menschen entstehen beim Lesen deutlich vor dem inneren Auge.

Emilia bleibt trotz allem ihrem Weg treu, lässt sich nicht einschränken und geht mutig voran. Das Buch wirkt eindringlich, und Emilia ist als Protagonistin hervorragend gezeichnet.

Bewertung vom 31.10.2025
Fabula Rasa oder Die Königin des Grand Hotels
Kaiser, Vea

Fabula Rasa oder Die Königin des Grand Hotels


sehr gut

Reise nach Wien
"Fabula Rasa oder Die Königin des Grand Hotels" von Vea Kaiser war mein erstes Buch der Autorin. Ihren Schreibstil mochte ich aber sehr, er wirkt lebendig und ist leicht zu lesen.
Wir begleiten hier Angelika Moser, die zu Beginn schon inhaftiert ist und von der Autorin im Gefängnis interviewt wird, durch einen Großteil ihres Lebens. Jedenfalls der Teile, die sie mit uns Leserinnen teilen möchte und aus ihrer Sicht der Dinge.
Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, mit einer recht kaltherzigen Mutter, beginnt sie eine Karriere im Grand Hotel Frohner, als Buchhalterin. Sehr schnell arbeitet sie sich dort bis in die Leitung vor, sie hat ein gutes Händchen für Zahlen.
Ein nicht so gutes Händchen hat sie mit ihren Männern, da gibt es längere und kürzere Episoden, die sehr humorvoll und erfrischen beschrieben werden.
Als sie schwanger wird, Freddy, der Vater ihres Kindes ist Musiker und charakterlich ein Gegenteil zu Angelika, verlagert sie ihr komplettes Lebensglück auf ihren Sohn. Er soll das leben, was sie nie hatte.
Wieder berufstätig fällt sie sehr schnell in ein Doppelleben, um sich den Standard für sich und ihren Sohn leisten zu können. Sie findet schnell zusätzliche Einnahmequellen.
Mir gefällt sehr gut, wie das Leben, der Zeitgeist und die Menschen beschrieben werden. Es wirkt alles sehr echt und menschlich, man meint die Leute zu kennen und feiert und leidet mit ihnen.
Es ist sehr oft schwarzer Humor mit dabei, Lebensweisheiten mit einem Augenzwinkern, ich mochte die Erzählung wirklich sehr.
Für mich hatte das Buch einige unnötige Längen im Mittelteil, aber es ist eine hervorragende Milieustudie vom Wien am Ende der Achtzigerjahre, man fühlt sich wirklich mittendrin.

Bewertung vom 28.10.2025
Alex Brandt (eBook, ePUB)
Llewellyn, Ralph

Alex Brandt (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannend und mysteriös
"Alex Brandt: Blutige Herzen" von Ralph Llewellyn ist ein Thriller mit so einigen mysteriösen, ja fantastischen Elementen.
Es gibt einen sehr seltsamen Mordfall in einem Frankfurter Restaurant. Es sind gleich fünf Opfer, denen die Herzen fehlen und die aussehen, als wären sie freiwillig, ja glücklich gestorben. Erste Ermittlungen werfen mehr Fragen auf, als sie beantworten.
Alex Brandt hat als Ermittler ein Team. ist aber ein absoluter Einzelgänger, mit seinen eigenen Methoden. Es war sehr spannend ihn näher kennenzulernen und ihm bei der Arbeit zuzusehen.
Sehr schnell findet er Parallelen zu anderen Fällen, denen aber etwas ganz besonderes und einzigartiges anhaftet, es ist der Zeitpunkt der jeweiligen Morde. Viel mehr möchte ich hier auch nicht verraten.
Das Buch ist von Beginn an spannend, man rätselt mit und erwartet die Auflösung. Irgendwann nehmen die mystischen Elemente etwas zu, aber nie überhand. Einige der Beschreibungen sind nicht für sehr empfindliche Leser geeignet.
Der Autor beschreibt sehr ausführlich und bildhaft, alles wird für mich gut vorstellbar. Der Stil ist sehr ausführlich, blumig umschreibend, manchmal war mir das schon etwas zuviel.
Dem Ermittler würde ich sehr gerne bei weiteren Fällen über die Schulter sehen, der hat sehr viel Potential.

Bewertung vom 28.10.2025
Darknet-Alpträume
Schaden, Günter

Darknet-Alpträume


sehr gut

Hochkomplexe Hauptfigur
In "Darknet-Alpträume" von Günter Schaden begegnen wir Becca, so ziemlich mitten in einem Undercover-Einsatz. Sie ist Polizeikommissarin mit Mossad-Ausbildung und IT-Expertise und vor allem ist sie hart zu sich selbst. Schon in den ersten Seiten sehen wir sie bis an ihre physischen und psychischen Grenzen gehen.
Im Buch geht es um einen kleinen Zeitraum, es ist ein Einsatz im digitalen Milieu, mit Kampfhandlungen und ihr anschließender Aufenthalt im Krankenhaus.
Ein wenig mehr erfährt man aus Gesprächen und Rückblicken, aber emotional bleibt alles eher kühl und sachlich.
Man spürt, dass Becca viele erlebt und durchgemacht hat, aber es sind bisher nur Andeutungen.
Das Buch hat durchweg ein rasantes Tempo, nimmt sich keine Zeit zum Innehalten, auch als Leserin jagt man durch die Seiten.
Ich würde sehr gerne mehr über die Protagonistin erfahren, warum sie so wurde, also ihre Vergangenheit und auch klären, wohin es sie jetzt treibt. Es scheint eine Gefahr auf sie zuzukommen, denn der Gegner aus dem Einsatz, der jetzt im Krankenhaus liegt, weckt bei ihr Erinnerungen, und keine guten.
Mir fehlt hier ein klein wenig der Abschluss der Handlung, aber ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzungen, die ich gerne weiter lesen werde.

Bewertung vom 27.10.2025
HEN NA IE - Das seltsame Haus
Uketsu

HEN NA IE - Das seltsame Haus


gut

Verwirrende Geschichte
An "HEN NA IE - Das seltsame Haus" von Uketsu hatte ich recht hohe Erwartungen, da ich schon "Seltsame Bilder" gelesen habe und begeistert war. Das Buch kam mir neu und erfrischend anders vor. Hier wurden meine Erwartungen allerdings etwas enttäuscht.
Vor einem Hauskauf wird ein Grundriss auffällig, er enthält einen Raum ohne Zugang, und so spekulieren Bekannte des Kaufinteressenten über die Ursachen und Sinn und Zweck des Raumes. Der betreffende Grundriss wird mehrfach abgebildet, so dass man sich beim Lesen selbst ein Bild und eine Meinung bilden kann. Sehr schnell werden die Spekulationen aber konkret und schließen Mord und Beteiligung eines Kindes ein.
Es kommt dann auch noch ein zweites, anders gebautes Haus, mit ins Spiel, an dessen Grundriss wir miträtseln dürfen.
Das Buch ist geheimnisvoll und spannend, der Schreibstil eher distanziert, beschreibend und kühl.
Mir gefällt dieses eintauchen in die alte Kultur und Rituale in Japan, wobei hier nicht alles verständlich und nachvollziehbar bleibt.
Viele Dinge werden logisch aufgeklärt, andere bleiben offen und laden auch nach der Beendigung des Buches zum nachdenken ein.
Mir persönlich blieb alles zu blass, fehlten die Emotionen, ich hätte gerne eine ausführlichere Erklärung gehabt.

Bewertung vom 26.10.2025
Die drei Leben der Cate Kay
Fagan, Kate

Die drei Leben der Cate Kay


sehr gut

Abwechslungsreich erzählt
"Die drei Leben der Cate Kay" von Kate Fagan hat bei mir etwas gebraucht, bis ich in der Geschichte angekommen war. Dann aber hätte ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt.
Erzählt wird hier die Geschichte von Anne Marie Callahan, die ab einem bestimmten Zeitpunkt als Cass Ford lebt und unter dem Pseudonym Cate Kay einen Bestseller schreibt.
Auch aus diesem fiktiven Roman darf man hier so einige Seiten lesen, die aber gut gekennzeichnet sind.
Es ist ein Buch der vielen, schnell wechselnden Perspektiven. Hier schildern viele der Beteiligten ihre Sicht auf die Geschehnisse und beim Lesen zeichnet sich dann nach und nach ein Bild, eine Geschichte ab. Nicht immer stimmt das Erzählte überein, nicht jeder kennt alle Einzelheiten und Facetten.
Das Leben von Cate hatte so einige Wendungen und sie selber hat auch einige schwerwiegende Entscheidungen getroffen, ihre Partnerinnen und auch ihre Karriere betreffend. Nicht immer konnte ich ihr Handeln nachvollziehen, aber es wird immer ausreichend glaubhaft begründet.
Es geht hier um Freundschaft, um Liebe, um Träume und Chancen, gelebte wie verpasste. Eine Fehlentscheidung kann weitreichende Folgen haben, die das ganze Leben beeinflussen und überschatten können. Das wird hier gut beschrieben.