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Mediatrice
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Ettlingen

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Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 09.04.2025
Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


sehr gut

Die Autoren beschreiben nüchtern aber keinesfalls langweilig, den deutschen Ablauf einer Verbrechensaufklärung. Ausführlich und verständlich. Von der Tatortaufnahme, den Ermittlungen, der Rechtsmedizin bis hin zu den Gerichtsverhandlungen.
Keine unnötigen Grausamkeiten oder ausführliche Ekelbeschreibungen.
Die Personen sind keine gescheiterten, drogensüchtigen, mehrfach geschiedenen Alkoholiker und die banalen, vorhersehbaren Liebesgeschichten bleiben auch außen vor.
Trotz vieler Personen bleibt es immer übersichtlich und nachverfolgbar. In der Kapitelüberschrift steht schon immer gleich, wo das Geschehen stattfindet.
Der einzige Unbekannte ist Fuzz, der einen Hass auf Schwule hat und dementsprechende Tweets absetzt. Er verfolgt aus dem Hintergrund das ganze Geschehen.
Taktisch geschickt schafft es der Verteidiger seinen Klienten vorm Knast zu bewahren. Und wir als Leser bleiben, wie die im Gericht gespannt abwartend sitzen, um zu erleben was er wie plant und ob das gut ausgeht, denn bisher sprechen alle Fakten gegen den Verdächtigen.
Etwa Punktabzug gibt’s für die ein oder andere Wendung, die leider Krimitypisch war – eine Person verschweigt eine wichtige Tatsache, die später doch auf den Tisch kommt – ich dachte das wäre nicht so wichtig oder ich hatte Angst ,dass das mich belasten würde…
Die Sprache ist manchmal etwas flapsig, aber nicht derb, so wie wir halt auch manchmal denken oder innerlich fluchen.
Mir hats gut gefallen und ich werde noch ein anderes Buch der Beiden antesten.

Bewertung vom 09.04.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


gut

Die Welt hat sich selbst durch Gewalt und Machtkämpfe vernichtet und dann kam auch noch ein Nebel auf, der alles zerfraß. Die letzten Überlebenden konnten sich auf eine Insel flüchten, wo Wissenschaftler eine Barriere gegen den Nebel erstellen konnten.

In Ihren Gedanken hören die Bewoner alle immer eine Stimme aus dem Off (im Buch die Ich-Form) und jede Nacht fallen Sie in einen Schlaf, der Ihnen alle Erinnerungen löscht. Somit wissen Sie nicht, was Sie nachts eigentlich tun und woher manchmal die Kratzer oder Wunden stammen.
Es gibt eine Zweiklassengesellschaft, die Alten, die wirklich sehr alt werden können und Zutritt zur ganzen Insel haben und die Dorfbewohner, die zu den Alten bedingungslos aufschauen und sich freudig um das Wohl aller kümmern aber grundsätzlich mit 60 sterben.
Das Leben ist hart und ländlich. Es gibt zwar noch hochtechnisierte Gerätschaften und Medizin aus der untergegangenen Welt, doch keiner kann sie nutzen oder reparieren.
Nur wenige Personen stellen Fragen, denn es ist natürlich einfacher sich nur der Stimme hinzugeben und diese zu befolgen. Somit hat man seine Ruhe, es kommt kein Ärger auf und alles bleibt friedlich.

Als eine der Alten beschließt den Bewohner die Wahrheit über alles mitzuteilen hat Sie einen schrecklichen tödlichen Unfall oder war es Mord? Und ihr Tod hat auch leider zur Folge, dass die Barriere fallen wird…

Bewertung vom 14.03.2025
Die Melodie der Lagune
Constable, Harriet

Die Melodie der Lagune


sehr gut

Anna Maria hat das Glück in einem Waisenhaus aufzuwachsen, dass von reichen Venezianern unterstützt wird. Es ist ein reines Mädchenhaus und diese werden dort geschult und in mehreren Musikinstrumenten unterrichtet.
Doch auch hier ist es kein Zuckerschlecken. Die Nonnen, die das Heim leiten sind alles andere als liebevoll. Strafen bis hin zur Einzelunterbringung, Schläge und völlige Kontrolle sind an der Tagesordnung.
Anna Maria ist mehr als nur ehrgeizig. Sie muss in das Heimeigene Orchester aufgenommen werden, denn nur dann bekommt Sie eine bessere Behandlung und entgeht einer Zwangsheirat.
Und Anna Maria ist mehr als nur talentiert. Wie besessen übt Sie und spielt sich die Finger blutig und das bereits mit 8 Jahren.
Vivaldi ist im Waisenhaus der Musiklehrer und erkennt natürlich bald das Talent. Doch die freien Plätze sind rar. Und die Konkurrenz muss regelrecht rausgespielt werden.
Und Vivaldi hat auch so seine Launen. Ständig muss man befürchten aus dem Orchester geworfen zu werden und sei es nur weil man es gewagt hat eine Frage zu stellen. Außerdem nutzt er die Mädchen aus, die müssen so spielen und komponieren als ob es von ihm wäre, so dass er den Ruhm dafür einheimsen kann.
Anna Maria ist mal grausam, getrieben, unsympathisch und dann wieder naiv oder verblendet. Ihr scheint alles egal zu sein, es gibt nur dieses eine Ziel für Sie. In besonderen Extremfällen meldet sich mal ihr Gewissen, doch das muss für ihr Ziel immer zurückstecken - die beste Violinistin zu werden und selbst komponieren zu dürfen. Denn Geiger vergisst man aber keine Komponisten.
Irgendwann bricht jedoch alles über ihr und Sie zusammen und Sie möchte dem Ganzen entkommen. Doch Sie war noch nie alleine draußen unterwegs, als alleinstehende Frau bekommt man noch nicht mal ein Zimmer vermietet und Sie weiß auch nicht, wo eigentlich das ganze Geld ist, dass Sie verdient hat. Eine Gönnerin nimmt Sie deshalb zur Seite und zeigt ihr alles mal aus einer anderen Sicht und auch, wo Anna Maria herkam, wer ihre Mutter war, und dadurch erwachte in Anna Maria eine neue Erkenntnis. Sie weiß jetzt, was Sie tun muss um sich nicht mehr ausgeliefert zu fühlen, sondern Lösungen zu sehen und diese geschickt umsetzen zu können…

Das Buch erinnert mich an den Film Black Swan. Was ist real, was Traum. Heute würde man Anna Maria wohl in die Schublade Autist stecken, denn Sie kann Musik in Farben sehen, hat diese Inselbegabung aber kaum Einfühlungsvermögen.
Manchmal wirkt auch die Geschichte wie von zwei Personen geschrieben. Wenn Anna Maria in Musik versinkt, so ist das ein schwelgerischer, tanzender Farbenrausch aber wenn Sie in der Realität war, nervte es mich gelegentlich, weil es dann irgendwie flach leblos und uninteressiert klang. Kurze, abgehackte Sätze unterstützten das noch.

Bewertung vom 06.03.2025
Hase und ich
Dalton, Chloe

Hase und ich


ausgezeichnet

Vor Hase fand es Frau Dalton ja eher befremdlich wenn Leute über den Verlust ihrer Haustiere Tränen in die Augen bekamen aber jetzt mit Hase kann Sie das sehr gut nachempfinden.
Und nicht nur das hat Hase in Ihrem Leben verändert. Sie ist ruhiger geworden, aufmerksamer, rücksichtsvoller, einfühlsamer und hat Haus, Garten und Grundstück tierfreundlicher umgestaltet. Wer selbst Tier hat, kennt das, wenn man plötzlich im eigenen Haus auf Zehenspitzen geht oder ein Vorhaben abbricht, um ja nicht den Schlaf des Tieres zu stören.
Frau Dalton findet ein Hasenjunges mitten auf der Straße und ist hin- und hergerissen, ob Sie sich in die Natur einmischen – also das Junge zu sich zu nehmen, sobald Sie es angefasst hat, wird es die Mutter aber wohl nicht mehr annehmen - oder ihren Lauf lassen soll – was mit ziemlicher Sicherheit den Tod des Tieres bedeuten würde.
Nach einigem Zögern greift Sie zu und ist nun verantwortlich. Angst etwas falsch zu machen, mischt sich mit dem Glücksgefühl, wenn Sie merkt Hase trinkt, wächst, fasst Vertrauen.
Sehr genau beobachtet Sie Hase und beschreibt ihn (oder Sie?), sein Fell, die Farbe, Beschaffenheit, sein Verhalten, Routinen. Hase wird älter und strebt natürlich auch immer mehr nach draußen. Und wieder muss Sie sich die Frage stellen, lasse ich ihn ziehen mit allen auf ihn lauernden Gefahren oder behalte ich ihn im gesicherten umzäunten Bereich?
Auch sonst versucht Frau Dalton so wenig wie möglich Hase an sich zu gewöhnen. Und ich kann mir vorstellen, wie schwer das ist, wo man doch am liebsten den Hasen die ganze Zeit herzen und kuscheln möchte, vor allem wenn er aus freien Stücken auch noch herkommt und die Pfote aufs Bein legt.
Sie besorgt, recherchiert und liest alles, was Sie zum Thema Hasen finden kann und vieles an bisherigen Erkenntnissen, zumindest für ihren Hasen, kann Sie widerlegen.
So wusste ich z.B. auch nicht, dass Hasen auch eine böse, abergläubische Seite haben und in Verbindung mit dem Hexenkult und Angst vor Hasenscharten stehen. Für mich war es bisher nur ein Glücksbringer (leider halt nur seine Pfote) oder fruchtbarer Ostereierbringer.
Auch die Zeichnungen zu jedem Kapitel sind sooo süß.

Bewertung vom 28.02.2025
Peter Wohllebens Schule des Waldes
Wohlleben, Peter

Peter Wohllebens Schule des Waldes


ausgezeichnet

Auf knapp 70 Seiten werden 70 unterschiedliche Themen erklärt z.B. wie Bäume fühlen, sich verabreden, duschen oder schmecken, wie alt ein Baum ist und woran man das sieht, wie Tiere sprechen, wer im Wald wohnt, unterschiedliche Tierspuren werden gezeigt, welche Farben es im Wald gibt, wie dieser klingen kann und woran man erkennt wie das Wetter wird.
Dazu gibt es Hintergrundbilder, die Peter im Wald zeigen oder Zeichnungen vom Erklärten.
Aber besonders gelungen sind natürlich die Stundenpläne von Peter. Das sind Aufgabe, die er uns stellt wie z.B. im Wald, bei Nacht oder generell mal bei Tag, dessen Geräusche erkunden, mit den Füßen den Waldboden erspüren oder Tiere unterm selbstgebastelten Mikroskop betrachten.
Echt schön, um Kindern die Natur näher zu bringen, Achtung davor zu lehren und generell die Aufmerksamkeit zu schulen.
Und aus den meisten Erklärungen kann man sicherlich auch als Erwachsener was lernen.

Bewertung vom 26.02.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


sehr gut

Herr Glattauer fährt mit dem Zug, eine lange Strecke von Wien nach München zu seinem Verlag, wo er ein überfälliges Manuskript abliefern soll, was er noch nicht hat.
Zuerst ist er allein im Abteil, was ihm ganz recht ist. Doch dann setzt sich eine Frau – Catrin Meyr – zu ihm. Und die ist nicht zimperlich. Stellt intimste Fragen über sein Ehe-, und (die) Liebe(sleben) und gibt von sich aber kaum was preis.
Der Autor fühlt sich zwar unwohl kann sich aber dem Ganzen nicht entziehen und antwortet mehr oder weniger gelassen und diplomatisch. Am Ende der Zugfahrt – Frau Meyr ist ja leider doch auch bis nach München gefahren – ändert sich plötzlich die ganze Geschichte und man weiß nicht, ob man darüber jetzt sauer sein soll oder nicht.
Der Schreibstil ist kein Roman, sondern eher eine Comedy. Amüsant bis süffisant und manchmal auch darüber, wenn sich Herr Glattauer in seiner Wortspielerei so verliert, dass es dann schon nervig, spitzfindig wird.

Bewertung vom 19.02.2025
Kiss of the Nightingale
Denner, Adi

Kiss of the Nightingale


ausgezeichnet

Nur häppchenweise bekommt man alle paar Kapitel etwas mehr an Information und taucht damit in eine magische und trotzdem realistisch erscheinende Welt ein. Denn in Lutèce hat man entweder ein Talent oder keines. Dieses Talent kann vererbt werden und mit jedem weiteren Erben wird es mächtiger. Damit sind mal wieder die Reichen auch die mit der Macht und dem besseren Leben.

Cleodora ist da leider rausgefallen. Ihre Mutter ist bereits tot und ihr Vater stirbt, bevor er ihr sein Talent übergeben kann. Und damit bricht alles zusammen. Kein Talent, keine Arbeit, kein Geld. Und zu allem Übel wird auch noch ihre Schwester schwerkrank. In dieser Notlage gerät Sie in die Fänge von Dahlia, die Sie bei einem versuchten Diebstahl erwischt. Dahlia schenkt ihr ein Gesangstalent, wenn Sie dafür einem anderen Menschen sein Talent stiehlt.
Zuerst klingt das alles ganz easy. Der Typ ist eh ein Arroganzling und trägt sein Talent auch nie bei sich. Doch Cleodora ist irgendwann hin- und hergerissen zwischen Liebe, Verlangen, Abhängigkeit, Wahrheit, Lügen und dem Rest der Familie, die Sie noch hat.
Endlich ist Sie wieder in der glänzenden beeindruckenden Welt der Reichen mit Anerkennung und überreichlichem Angebot an allem, womit Sie Ihrer Schwester einen Arzt und Heilung kaufen kann.
Doch ständig sitzt ihr die Angst im Nacken, dass jemand erkennen könnte, dass der Gesang eigentlich gar nicht ihrer ist. Denn ein Talent muss man auch nutzen können und ein Patzer während einer Oper wäre ihr Untergang.
Mich erinnert das Buch an eine Mischung aus das Parfum (der fesselnde, sehr stimmungsvolle Schreibstil, wenn auch hier im Märchenhaften und nicht in der Realität angesiedelt), Gefährliche Liebschaften (überbordender, zur Schau gestellter Reichtum, Intrigen aber auch wahre Liebe), Bridgerton (triftet mir gelegentlich zu sehr ins Kitschige, wenn ich zum x-ten Mal lesen muss dass Sie feuchte Hände bekommt, was er für tolle definierte Muskeln hat und auch sonst überirdisch schön ist und ihr Herz rast, wünschte ich mir mehr Synonyme) und Phantom der Oper (höchste Anerkennung aber auch tiefste Verachtung und Neid).

Bewertung vom 13.02.2025
The Coast Road
Murrin, Alan

The Coast Road


ausgezeichnet

In der heutigen Zeit lese ich zur mentalen Selbsthygiene eigentlich keine Bücher die superdramatisch, unendlich traurig, brutal oder blutrünstig sind. Bei dem Buch hatte ich erst Bedenken, dass es vielleicht so werden könnte, doch dem ist nicht so.
Obwohl die Themen eigentlich heftig und schwer sind, schafft es der Autor das so sensibel rüberzubringen, dass man zum Schluss doch getröstet und zuversichtlich das Buch weglegt.
Herr Murrin beobachtet. Neutral aber doch nicht so dass es emotionslos kalt wirkt, beschreibt er einige Personen aus einem kleinen irischen Dorf. Jeder auf seine Art in einem Leben gefangen, dass die Gemeinschaft, Routine oder Religion ihnen auferlegt hat. Mancher flieht, was es noch schlimmer macht, mancher erduldet, bis es unausweichlich wird, mancher erkennt, dass etwas annehmen noch lange nicht aufgeben heißt und mancher dreht durch.
Es geht um ständig schwanger werden, gewalttätige Männer in jeglicher Hinsicht, Freundschaften zwischen Mann und Frau, die sofort die Moralwächter auf den Plan rufen. Scheidung und Abtreibung sind nicht nur verboten, sondern erst gar nicht als Option im Kopf. Doch Colette, die sich von Ihrer Familie trennt und alleine lebend versucht ihr Glück zu finden und die bevorstehende Abstimmung zur Legalisierung von Scheidung lassen ganz neue Gedankengänge aufkommen.
Das Buch erinnert mich von der Stimmung her (bis auf den Schluss, der im Film keinesfalls tröstlich ist) an den Film Der Eissturm von 1997.

Bewertung vom 06.02.2025
Kummersee
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee


sehr gut

Ein kleines Kaff an der ehemaligen DDR-Grenze und ein umzäunter See. Doch im Zaun ist irgendwann ein Riss. Für die Kinder natürlich ein willkommenes Abenteuer. Doch es endet für einen Jungen (Tom) tödlich.
Seine Schwester Lena macht sich deshalb ein Leben lang Vorwürfe. Denn Sie war zu weit hinausgeschwommen und doch nicht so fit wie gedacht und nur deshalb kam Tom hinterher und wurde von etwas unter Wasser gezogen. Doch keiner im Ort glaubt ihr. Alle gehen von einem Unfall aus und weigern sich auch darüber zu sprechen.
Jahrzehnte später. Lena ist inzwischen im Begleitschutz und soll das Vorauskommando für das Bauvorhaben einer Endlagerstätte beschützen und das liegt genau dort am Kummersee.
Doch jetzt kocht das Ganze erst richtig hoch. Menschen kommen auf unterschiedlichste Weise um. Das Dorf schweigt weiterhin und man weiß nicht ist der See verhext, wird es nun außerirdisch oder metaphysisch oder wer steckt da hinter allem oder im See?

Ich fand das Buch unglaublich spannend und konnte gar nicht so schnell lesen, wie ich wissen wollte wie es weitergeht. Nach der Hälfte dachte ich schon, ja, jetzt geht es dem Ende zu aber falsch gedacht da kam noch eine Wendung und es wurde noch spannender.
Der Schluss? Die Auflösung? Da weiß ich nicht so recht, was ich von halten soll. Glaubwürdig? Dafür der ganze Aufriss? Hätte man was anderes machen können? Mir fällt jedoch kein besseres Ende ein. Das war mein einziger klitzekleiner Wehrmutstropfen.

Bewertung vom 23.01.2025
Tod im Piemont - Trüffel, Nougat und Barolo
Merati, Anna

Tod im Piemont - Trüffel, Nougat und Barolo


sehr gut

Hier handelt es sich um einen sogenannten Cosy-Krimi, also einen netten Krimi, der ohne Gewaltbeschreibungen auskommt.
Es gibt zwei Handlungsstränge. Einen der häppchenweise vor ein paar Jahrzenten spielt und in dem es sich um Fahrerflucht handelt, bei der ein Jugendlicher aus dem Dorf stirbt.
Der zweite Handlungsstrang ist der ausführlichere im Jetzt.
Sofia, hat eine kleine Bar von Ihrer Großmutter übernommen, kann aus dem Kaffeesatz lesen und viel und ausführlich kochen – mir ab und zu etwas zu viel und zu oft.
Eines Tages erscheint ein Gast, der sich von ihr wahrsagen lässt, doch dass was Sie sieht ist seinen Tod, der sich auch alsbald bewahrheitet.
Ein Kommissar aus der Stadt kommt zum Ermitteln und stößt auf eine Mauer des Schweigens. Auch Sofia, die sich schuldig fühlt, da Sie dem Gast nicht die Wahrheit gesagt hat, ermittelt auf eigene Faust und erhält selbst von der eigenen Familie keine Unterstützung. Beide rücken des Rätsels Lösung immer näher. Denn der Gast und der verstorbene Jugendliche hängen irgendwie miteinander. Leider ist Sofia mit Ihrer Recherche jedoch schneller als der Kommissar und gerät damit in Lebensgefahr.
Die Landschaft oberhalb des Lago Maggiore, die Leute, das Essen, der Sommer, alles wunderschön beschrieben. Man ist sofort mittendrin und riecht und schmeckt förmlich das leckere Essen. Die Personen werden oft auch immer wieder mal mit ihrer Stellung benannt, so dass man nicht den Überblich verliert – wer war das nochmals und was war der?