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Fibelleser

Bewertungen

Insgesamt 103 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2025
Joshua Jackelby
Mirow, Benedict

Joshua Jackelby


ausgezeichnet

Benedict Mirow hat mit „Joshua Jackelby“ ein sehr spannendes Kinderbuch geschrieben. Ich glaube aber, dass es noch nicht für alle 10 jährigen Leser geeignet ist. Das liegt für mich an der teilweise brutalen Gewalt, dem Spannungsfaktor mit Grusel und dem Umfang des Werkes.
Mich hat das Buch aber total beeindruckt. Das beginnt mit dem tollen Cover, die Gestaltung der inneren Umschlagseiten und dem Kapitelbeginn, jeweils mit einer Nachricht der Zeitung. Die graue Farbgestaltung der einzelnen Seiten passt bestens zur düsteren Stimmung der Geschichte.
Mirow berichtet über das schwierige Leben der Straßenkinder in London im Jahr 1851. Die Freunde Joshua, Leroy und Charlotte gehören zu dieser Gruppe. Die Jungen verdienen ihr Geld als Zeitungsverkäufer und Charlotte liefert Kohlen aus. Hazel, eine junge Hündin die Josh vor dem Ertrinken gerettet hat, gehört zu diesem Trio.
Eines Tages finden sie einen sehr schwer verletzten Mann. Bis zum Haus von Doktor Snows ist es aber zu zweit. Da Charlotte den Mann erkennt, bringt sie ihn gemeinsam mit Leroy nach Hause und Josh holt den Doktor. Er kann den Mann retten.
So erfahren die Kinder vom Überfall auf den Professor und den Diebstahl seiner wichtigsten Erfindung. Der Doktor ist von dieser Erfindung und der Tochter des Professors beeindruckt und will helfen. Er engagiert die Kinder ihn zu unterstützen.
Damit beginnt die rasante Suche nach den Dieben. Ein Zirkus, Straßenkampf der Straßenkinder, ein Pfau, die Erfindung und Erprobung eines Fluggeräts und der Diebstahl des königlichen Diamanten gehören dazu.
Am Ende schließt sich der Kreis, da der Josh sein Traum vom Romananfang am Ende in Erfüllung geht.
Ein tolles Jugendbuch zur Geschichte London 1851, ein spannender Krimi, aber auch ein Buch über den Wert der Freundschaft, dass ich auch Erwachsenen sehr empfehlen kann.

Bewertung vom 16.09.2025
Aliya und der Silberexpress 2
Rifaat, Laila

Aliya und der Silberexpress 2


sehr gut

Das Cover gefällt mir sehr gut. Der Buchrücken ist in seiner farblichen Gestaltung aber noch treffender gelungen als das Titelbild. Etwas mehr Silber hätte ich mir hier gewünscht.
Ich kenne den ersten Band der Reihe nicht, beim ersten Kapitel hat das auch nicht gestört, aber später haben mir doch einige Informationen zu Personen oder auch Gegenständen gefehlt.
Die Idee, Aliya mit dem Silberexpress durch die Zeit reisen zu lassen und gleichzeitig in Sicherheit vor Dorian zu wissen, finde ich gut. Aber diese Sicherheit scheint schon vor Fahrtbeginn sehr unsicher. Der Leser wusste nicht, ob die Dinge, die Aliya sah, real waren oder durch ihre Pubertät entstanden waren. Sie tritt die Reise mit ihren Zeitreisenden Freunden an. Gemeinsam freuen sie sich auf diese Fahrt im legendären Silberexpress. Aliya wird auf dieser Reise genau überlegen müssen, was echte Freundschaft ausmacht, wem sie vertrauen kann und wie sie ihre Kräfte einsetzen kann, um gegen den Magier Dorian Drake zu bestehen.
Ein tolles Buch für alle Fans von fantastischer Literatur. Da Dorian entkommt, ist für alle klar, es gibt mindestens einen dritten Band.

Bewertung vom 08.09.2025
Herzlauschen
Swidler, Nicole;Swidler, Uli T.

Herzlauschen


ausgezeichnet

Im Roman „Herzlauschen“ von Nicole und Uli Swidler wird der Spruch - Liebe auf den ersten Blick - mit aller Deutlichkeit umgesetzt.
Mich hatte das Cover schon sehr beeindruckt. Die Diva im Rampenlicht schaut auf die Zuschauer im dunklen Saal. Und so ähnlich beginnt auch der Roman. Die berühmte Sopranistin Tessa Boden entdeckt während ihres Auftritts in der ersten Reihe einen Mann mit einem Zeichenblock. Das irritiert sie, gleichzeitig ist dieser erste Blick der Ausgangspunkt für eine tiefe innige Liebe.
Dieser Mann in der ersten Reihe ist Paul, gehörlos. Er kann nicht verstehen, was Tessa singt, aber ihre Ausstrahlung und ihre Gefühle hält er in einer Zeichnung fest. Paul fertigt mehrere Zeichnungen an, u.a. auch eine von Tessas Manager Fabian. Die Zeichnung taucht im Verlauf der Geschichte immer wieder auf und hat am Ende Tessa die Augen geöffnet.
Im Roman wird nicht einfach eine Liebesgeschichte erzählt. Der Leser erfährt auch sehr viel aus dem Leben der beiden Hauptfiguren Tessa und Paul. Deshalb finde ich auch den Perspektivwechsel zwischen Tessa und Paul wichtig und gelungen. Das Autorenpaar führt den Leser in die Welt der Gehörlosen und in das Leben als Star. Sie zeigen vor allem auch die Schattenseiten beider Figuren. Wie kompliziert der Alltag für einen Gehörlosen ist, testet Tessa selber und erkennt auch dadurch, dass Paul sie aufrichtig liebt.
Anderweitig muss Paul erkennen, dass er eigentlich nicht in das Leben eines Stars passt.
Der Manager Fabian wird als Figur dargestellt, die zu allem bereit ist, um den Star Tessa leuchten zu lassen.
Neben Liebe nimmt in diesem Roman auch Freundschaft eine große Bedeutung ein und zeigt eine deutliche Trennung beider Begriffe.
Dieses Herzlauschen hat in mir ein Herzbeben hinterlassen, deshalb bekommt das Buch von mir fünf Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung für alle Fans von Liebesromanen, für alle - die die Welt der Gehörlosen kennen lernen wollen und nicht zuletzt für alle - die an grenzenlose Freundschaft glauben.

Bewertung vom 18.08.2025
Mein Name ist Emilia del Valle
Allende, Isabel

Mein Name ist Emilia del Valle


ausgezeichnet

Für mich passt das Cover sehr gut zum Roman „Mein Name ist Emilia del Valle“ von Isabel Allende. Ich sehe Emilia, die knietief im Wasser steht, aber dennoch verdeutlicht der blaue Himmel Licht. Dabei verstehe ich knietief im Wasser für gefährliche oft ausweglose Situationen. In solchen Situationen befindet sich Emilia mehrfach.
Emilia wird 1866 geboren und bringt das Leben ihrer Mutter Molly etwas aus den Fugen. Dennoch macht sie das Beste daraus. Nicht ganz unschuldig ist Don Pancho, Rektor der Schule „ Stolz der Azteken“. Dort beginnt Molly als Novizin zu arbeiten. Aber als sie schwanger wird, kann sie keine Nonne werden und muss das Kloster verlassen. Don Pancho heiratet sie und erkennt Emilia voll als seine Tochter an. Emilia wächst also behütet auf.Trotzdem merkt sie bald, dass man als Frau in dieser Zeit nicht weit kommt. Ihre ersten Geschichten kann sie nur unter einem männlichen Pseudonym veröffentlichen.
Auch ihre ersten Reportagen als Journalistin werden unter diesem Pseudonym veröffentlicht. Aber Emilia gibt nicht auf und schafft es, dass weitere Artikel unter ihrem Namen abgedruckt werden.
Gemeinsam mit Eric Whelan, Journalist bei der gleichen Zeitung, begibt sie sich nach Chile, um die Situation im Land zu schreiben. Da fühlte ich mich plötzlich in die Gegenwart versetzt. Krieg, Kämpfe und Waffenlieferungen bestimmen leider noch 130 Jahre später die aktuelle Politik.
Isabel Allende schreibt sehr ergreifend über den chilenischen Bürgerkrieg und versetzt ihre Protagonisten Emilia bis an die Front. Emilia muss um ihr Leben fürchten, aber gemeinsam mit Angelita, einer Cantineras, schafft sie es sich zu retten. Die brutalen Kämpfe bleiben ihr aber im Gedächtnis und bringen sie oft um den Schlaf. Neben diesen wirklich sehr ergreifenden Erlebnissen, gibt es aber auch Hoffnung im Buch. Das sind für mich verschiedene Abschnitte im Roman. Z.b. als Emilia sich auf Wunsch ihrer Mutter auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater macht, die Liebe zwischen Eric und Emilia und nicht zu vergessen, die Reise, die Emilia zum geerbten Land, ganz im Süden Chiles unternimmt. Diese Reise steht im krassen Gegensatz zu den Kämpfen an der Front. Es ist ruhig und friedlich. Emilia kann die Schönheit der fast unberührten Natur sehen.
Der Schreibstil ist sehr abwechslungsreich. Isabel Allende erzählt abwechselnd aus der Sicht von Emilia und Eric. Zwischendurch gibt es immer mal wieder einen Zeitungsartikel von Emilia.
Ich kann dem Buch eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen. Mir geht es schon jetzt wie Emilia mit ihren Kriegseindrücken, das Gelesene geht mir nicht so schnell aus dem Kopf und wird noch eine ganze Weile nachhallen.

Bewertung vom 13.08.2025
Dämmernachtstraum
Ameling, Anne

Dämmernachtstraum


sehr gut

Das Cover ist gut gelungen, obwohl die kleine Maus Habixus, eine elektrische Maus, Lilimott nie bis auf die Schulter gekrabbelt wäre. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Zuerst werden die Tagholde mit ihrem Anführer Farandun vorgestellt. Farandun ist schon seit hundert Jahren versteinert und wartet darauf endlich erlöst zu werden. Rettung erhofft er sich von Lilimott. Lilimott möchte nicht auffallen, bisher ist ihr das gut gelungen. Die Schülerin blieb für viele unsichtbar, das stört sie aber überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Für ein Gebirgskind wie sie, dass an die Schule in Schöngefeld - einem besonderen Nobelviertel der Stadt - geht, kann sie unsichtbar vielen Anfeindungen aus dem Weg gehen. Hier hat Anne Amling einen Hauch Gesellschaftskritik eingebracht. Lilimott hat aber auch Freunde denen sie vertraut, eine fürsorgliche Mutter und eine Schwester. Die auf jedes Problem eine Lösung hat.
Als Lilimott Faradun begegnet und seinen Plan hört, fühlt sie sich anfangs überfordert. Aber sie will ihm helfen, da er ihr bei persönlichen Problemen Hilfe verspricht.
Während der Umsetzung des Plans lernt sie auch die Nachtgespinste kennen, die wollen nicht, dass die Tagholde wieder erwachen. Lilimott hilft dennoch Farandun, da sie Ihre Probleme aus dem Weg räumen will. Zu spät bemerkt sie, dass es ein Fehler war. Tagholde und Nachtgespinste bringen ihre Welt durcheinander. Auch hier zeigt die Autorin gut, dass man nur mit Gesprächen, gegenseitiger Achtung und Vertrauen sowie Kompromissbereitschaft gut miteinander leben kann.
Mir hat das Buch gut gefallen und deshalb kann ich es nur weiter empfehlen.

Bewertung vom 04.08.2025
Wir Jungs vom Prinzenpark
Schröder, Dennis;Tielmann, Christian

Wir Jungs vom Prinzenpark


ausgezeichnet

Das Buch „Wir Jungs vom Prinzenpark“ hat uns sofort gefesselt. Als mein Enkel es in der Hand hielt, fiel ihm sofort das besondere Cover auf. Der Basketball darauf fühlt sich echt an, eine coole Idee und super umgesetzt.
Das Trio Christian Tielmann, Jan Saße und Dennis Schröder haben ein spannendes, witziges, motivierendes und Mut machendes Kinderbuch geschrieben. Sowohl Text als auch die Comics haben ihren Anteil an dem einprägsamen Lesevergnügen.
Dabei stellen die Leser sehr schnell fest, das der Superstar Dennis Schröder ein ganz normaler Junge ist. Dennis erzählt sehr viele Kindheitserinnerungen. Dabei finde ich den Bezug zu seiner Heimatstadt Braunschweig als einen Liebesbeweis an Braunschweig. Gleichzeitig wird deutlich, dass auch für Dennis die Eltern und Freunde wichtige Personen für seine Entwicklung sind.
Dennis verweist an mehreren Stellen im Buch darauf, dass eigentlich jeder Mensch eine tolle Familie (großen Bruder) und super Freunde braucht. Ich finde auch die Verflechtung der Erinnerungen an den Gewinn des Weltmeistertitels mit Erinnerungen an die Kindheit sehr gelungen.
Dennis macht allen kleinen Sportlern Mut, ihre Ziele beständig zu verfolgen und mit tagtäglichem Training die eigene Leistung zu verbessern. Er zeigt auch, dass dabei der Spaß am Sport nicht verlieren gehen darf.
Eindeutige Leseempfehlung nicht nur für Basketballfans. Stunden zum Lachen und Nachdenken sind garantiert.

Bewertung vom 22.07.2025
Das Geschenk des Meeres
Kelly, Julia R.

Das Geschenk des Meeres


ausgezeichnet

Der Roman „Das Geschenk des Meeres“ von Julia R.Kelly erzählt eine ergreifende Geschichte auf zwei Zeitebenen. Der Prolog startet im Winter 1900. Der Leser wird Zeuge, des Sturmes in Schottland. Joseph erkennt die Gefahr, denkt aber nicht daran andere zu warnen. Er ist verbittert, dass der Sturm vor langer Zeit ihm etwas genommen hat. Und nun, Jahre später, bringt der Sturm plötzlich ein Geschenk. Der Leser weiß hier weder was verloren ging noch welches Geschenk es ist. Ein spannender Einstieg in einen aufwühlenden Roman.
Ich war von Anfang an gefesselt. Die Geschichte hat mich nicht losgelassen, denn ich wollte die Vergangenheit von Dorothy, Joseph und dem Dorf Skerry kennenlernen und verstehen. Dazu ist es sehr wichtig, sich in die Zeit vor 1900 zurück zu versetzen. In dieser Zeit hatte man noch andere Vorstellungen von Liebe. Dorothy kam als junge Lehrerin von Edinburgh in das Fischerdorf. Sie gehörte nicht zur Dorfgemeinschaft und wurde von vielen Menschen, besonders Frauen, als Eindringling gesehen. In dieser Zeit lernt sie Joseph kennen und lieben. Viele Dorfbewohner erkennen auch die wachsenden Gefühle zwischen den beiden. Alles hätte gut werden können, wenn da nicht Agnes gewesen wäre, die Joseph liebt und glaubt seine Frau werden zu können. Sie hat einen großen Anteil daran, dass Dorothy sich von Joseph abwendet und William heiratet. Joseph dagegen bleibt unverheiratet.
Erst das Geschenk der Sturmnacht, ein fast ertrunkener Junge, bringt so manches Geheimnis ans Licht. Viele Figuren wachsen hier über sich hinaus und verarbeiten mit dem Auftauchen dieses Jungen die Vergangenheit. So wird Dorothy bewusst, dass sie loslassen muss. Sie kann diesen Jungen nicht behalten, auch wenn er sie anfangs sehr an ihren Sohn Moses erinnert hat. Agnes traut ihr Geheimnis und ihre Schuldgefühle endlich dem Pfarrer an. Jane, die Schwester von William und wenig erfreut über die Heirat mit Dorothy beichtet ihrer Schwägerin etwas.
Klatsch und Tratsch haben für viele Dorfbewohner wirklich nur Unglück gebracht. Das Geschenk des Meeres, der Junge, steht für mich auch als Symbol für eine neue Zusammengehörigkeit im Dorf.
Ich kann dem Buch eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 16.07.2025
Gerettet / School of Beastly Island Bd.2
Tielmann, Christian

Gerettet / School of Beastly Island Bd.2


ausgezeichnet

Ich stimme dem Klappentext: Schräg, witzig, leicht zu lesen…. voll zu. Im Gegensatz zu manch anderem Comic bekommt man mit School of Beastly Island , Gerettet ein hochwertiges Buch im hardcover Format. Das Titelbild ist farbig gestaltet, die Illustrationen im Buch sind schwarz weiß gehalten. Auch im Umfang erscheint es mir aussagekräftiger als andere Comics.
Obwohl ich Band 1 nicht kenne. Hatte ich keine Probleme in die Geschichte zu finden. Zu Beginn gibt es eine knappe Zusammenfassung des bisherigen Geschehens.
Die Darstellungsform finde ich super gelungen. Als Comic im klassischen Sinn ist nur die Zusammenfassung gestaltet, dann wird eher in Romanform geschrieben. Dadurch kann auch viel mehr erzählt werden, ergänzt wird der Text durch starke Illustrationen. Hier wurde vor allem auf eine ausdrucksstarke Mimik und Gestik geachtet. Der Leser sieht also auch, was er liest. Für mich waren besonders die Abkürzung durch das Tal der total traurigen Tulpen und das Versteck in der Rotzbommel- Höhle aufregend geschrieben.Die Wirkung der Kokosnuss ist auch verblüffend.
Ich kann das Buch nur weiterempfehlen und bin gespannt auf Band 3.

Bewertung vom 01.07.2025
Der Drache der Berge / Dragon Ninjas Bd.1
Petrowitz, Michael

Der Drache der Berge / Dragon Ninjas Bd.1


ausgezeichnet

Dragon Ninjas scheinen zeitlos zu sein. Das Cover zur neuen Reihe von Michael Petrowitz wurde farbenfroh durch Marek Blaha illustriert. Auch im Buch gibt es zahlreiche, leider nur schwarz- weiße, Zeichnungen. Das Cover spricht Jungen an. Mit der weiblichen Figur Sui, sie ist auch auf dem Cover zu sehen, gibt es aber auch eine Figur, die vielleicht Mädchen lockt, das Buch zu lesen.
Hilfreich für Ninjas Neulinge sind die knappen Worterklärungen am Ende des Buches.
Der Serienauftakt hat mich überzeugt. Zu Beginn werden die Aufgabe und die damit verbundenen Gefahren für die Dragon Ninjas vorgestellt. Danach wird der zehnjährige Lian Flemming zum Mittelpunkt der Geschichte. Ich habe mich köstlich amüsiert. Wie der kleine Lian mit einer Spinne kämpft, gewinnt, aber sie in die Freiheit entlässt. Dieser Junge soll plötzlich zum Ninjas ausgebildet werden, an einem speziellen Internat. Auf dem rasanten Weg dorthin kommt seine Geburtstagstorte zu einem ganz speziellen Einsatz. Von Sensei Sun, dem Großmeister der Ninjufu und Gründer des Internates erfährt Lian. Was alle an der Schule lernen wollen - wie kann man die Welt zu einem besseren Ort machen. Ich denke auch, diese Frage werden sich viele Kinder in der heutigen Zeit stellen. Sie wissen auch von Kriegen und gewaltsamen Konflikten der Gegenwart. Ich finde die Antwort, des Großmeisters bemerkenswert. Eigentlich ist es einfach, man muss aufmerksam durchs Leben gehen und die Welt beobachten und gegen Ungerechtigkeiten vorgehen. Dazu benötigt man Fähigkeiten. Im Band 1 gehören zu diesen Fähigkeiten, überlege gut wem du vertraust und Freunde sind etwas ganz Besonderes.
Die zweihundert Seiten lesen sich schnell, junge Leser werden etwas länger brauchen. Aber die kurzen Kapitel, die Spannung im Text und die Illustrationen lassen keine Langeweile aufkommen.

Bewertung vom 29.06.2025
Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Oliver Pötzsch ist bekannt für seine historischen Krimis. Die Reihe um Leopold von Herzfeldt und Augustin Rothmayer ist um einen spannenden Band reicher. Obwohl ich nicht alle Vorgänger der Serie kenne, bin ich dennoch gut zurecht gekommen und wurde nicht enttäuscht. Das Cover ist unspektakulär, der Titel steht im Vordergrund und spricht den Leser sofort an. Der Stadtplan auf der Umschlagseite, das Personenverzeichnis zu Beginn und das Glossar mit der Erklärung von typischen Wiener Begriffen ist ungemein hilfreich beim Lesen, gerade für Leser, die das Duo nicht von Beginn der Reihe kennen.
Der Inhalt wird spannend und kurzweilig erzählt. Der Leser wird gleich am Anfang Augenzeuge eines Mordes. Doch der Mord an der jungen Frau bleibt den Kieberen längere Zeit unbekannt. Leopold ist damit beschäftigt herauszufinden, ob der Tod der jungen Assistentin des großen Zauberers Charles Banton ein tragischer Unfall war. Sie kam während der Vorführung des Tricks Die zersägte Jungfrau ums Leben. Im Publikum befand sich Julia Wolf, Reporterin. Sie sollte über die Zaubervorführung berichten. Da sie lange Zeit bei der Polizei als Tatortfotografin gearbeitet hat, nimmt sie sogleich die Spurensuche auf. Dabei begegnet sie auch ihrem ehemaligen Freund und Kollegen Leopold. Pötzsch lässt die beiden Figuren sich langsam wieder annähern. Julia findet heraus, dass mehrere Frauen plötzlich auf unerklärliche Weise einfach verschwunden sind. Sie arbeitet undercover beim Zirkus, um eine neue Reihe für die Zeitung zu schreiben. Für Julia eine gute Gelegenheit mehr über diese Frauen herauszufinden. Damit bringt sie sich immer weiter in Gefahr.
Pötzsch lenkt den Verdacht auf immer wieder neue Beteiligte. Der Leser muss schon genau abwägen, wem er das Verbrechen zutrauen kann. Im Finale spitz sich die Situation extrem zu, da Julia vom Mörder entführt und bedroht wird. Sie ist das Druckmittel, um an ein Lösegeld und unbehelligt nach Amerika zu kommen.
Das Buch erhält von mir eine eindeutige Leseempfehlung. Alle die Krimis mit historischem Hintergrund mögen werden nicht enttäuscht.