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Gisela.1318

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2025
Die letzten Tage von Mauthausen
Baum, Bruno

Die letzten Tage von Mauthausen


ausgezeichnet

Nicht das größte KZ, aber eines der grausamsten.
Mauthausen war zwar nicht das größte, wohl aber eines der grauenvollsten Konzentrationslager. In den dreizehn sogenannten Hauptlagern und in über zwanzig Nebenlagern schufteten 335.000 Menschen für die deutsche Rüstungsindustrie, 122.000 Häftlinge wurden ermordet. Viele starben im Steinbruch neben dem Lager, in welchem Granit gebrochen wurde für den Ausbau von Linz, der „Lieblingsstadt des Führers“. Die Inhaftierten mussten die Steinquader über 186 Stufen nach oben schleppen. „Todesstiege“ wurde die Treppe genannt. Sie führte am Abbruchhang vorbei, dort ging es fünfzig Meter steil in die Tiefe. Die SS stieß dort unzählige Menschen hinab und nannte sie zynisch „Fallschirmspringer“. An einem einzigen Tag, am 31. März 1943, wurden vor den Augen Himmlers so etwa eintausend aus Holland deportierte Juden umgebracht. Das alles liest man in Baums Buch. Und ist erschüttert.

Bewertung vom 19.05.2025
Hurra, ich bin ein Schulkind! 2025

Hurra, ich bin ein Schulkind! 2025


ausgezeichnet

Das darf in keiner Zuckertüte fehlen!
Dieses kleine aber feine „Mitmachbuch“ zum Schulanfang ist einfach ideal als Geschenk zu jeder Einschulung. Zwischen kleinen, lustigen und ermutigenden Gedichten, die lehrreich und spaßig zugleich sind, findet sich immer wieder die Gelegenheit, selbst den Stift in die Hand zu nehmen. Es können Bilder gemalt, Klassenfotos eingeklebt, der erste Stundenplan eingetragen oder von ersten Erlebnissen berichtet werden. Außerdem bieten kleine Aufgaben eine interaktive Mitmachgelegenheit – über Buchstaben und Zahlen schreiben bis hin zu Ankreuzfragen ist alles dabei. Die hübschen Illustrationen sind sehr ansprechend und mit viel Liebe zum Detail gezeichnet. Dieses Buch bietet allen Schulanfängern die Möglichkeit, sich später an seine ersten Tage und Wochen in der Schule zurückzuerinnern.

Bewertung vom 19.05.2025
Paul Pampelmuse will kein Gemüse
Meadows, Dorothea

Paul Pampelmuse will kein Gemüse


ausgezeichnet

Empfehlenswert für Groß und Klein!
Wer kennt es als Eltern nicht – das Kind möchte einfach kein Gemüse essen. Beim Stöbern bin ich auf »Paul Pampelmuse will kein Gemüse« gestoßen und musste es sofort mitnehmen, vor allem, weil es mich so sehr an meine jüngste Tochter erinnert. Das Lesen hat nicht nur meiner Kleinen Spaß bereitet, sondern auch mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Die Texte, die alle in Versform geschrieben sind, sind so liebevoll formuliert, super detailreich, und eignen sich hervorragend zum abendlichen Vorlesen. Zusätzlich sind die Illustrationen so vielfältig, so bunt und so schön, dass man dieses Buch immer wieder gerne zur Hand nimmt und erneut liest. Neben der Unterhaltung bietet das Kinderbuch einen Mehrwert, der Kindern und Eltern zeigt, dass Gemüse auch lecker sein und vielseitig zubereitet werden kann und dass es sich lohnt, auch mal Neues auszuprobieren.

Bewertung vom 19.05.2025
Mein Vater, der Spion
Tatzkow, Jürgen

Mein Vater, der Spion


ausgezeichnet

Es gab tatsächliche Spione der CIA in der DDR, worüber nie gesprochen wurde. Horst Tatzkow arbeitete von 1958 bis 1968 für den US-Nachrichtendienst, seine Frau half ihm dabei. Die Spionageabwehr der DDR kam ihnen auf die Schliche. Sie kamen in den Knast, die beiden Söhne blieben sich selbst überlassen. Was ihrem Selbstbewusstsein gut bekam. Jürgen Tatzkow, damals 15, inzwischen Pensionär, hat das Leben des inzwischen verstorbenen Vaters aus Stasi-Akten (die CIA hielt sich bedeckt) und mit Hilfe anderer Überlieferungen aufgearbeitet. Herausgekommen ist ein sehr originelles, sehr ungewöhnliches Buch. Man erfährt daraus einiges über Spionage, deren Mechanismen und Praktiken. Noch mehr jedoch erfährt man über die DDR und über den damaligen Umgang der Menschen miteinander. Das ist mal eine ganz andere, ganz unideologische Opfergeschichte. Verständlich, nachvollziehbar und gut lesbar.

Bewertung vom 30.04.2025
Bahn-Bingo
Daniel, Mark

Bahn-Bingo


ausgezeichnet

Wenn man des öfteren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, wird man von Zugausfällen, Verspätungen und großen Menschenmengen ein Lied singen können. Doch wie Mark Daniel in seinem Buch schildert, hat das Reisen mit der Deutschen Bahn viel mehr zu bieten als die Erzählungen über miserable Bahn-Bedingungen erahnen lassen. Während man selbst dazu neigt, Bahn-Bashing zu betreiben, setzt der Autor hier auf eine humorvolle Darstellung einmaliger Zugfahrten. Jede Reise ist einzigartig und das bringt Mark Daniel in knackigen Kapiteln spannend, authentisch und humorvoll auf den Punkt. Dieses Buch eignet sich nicht nur für erfahrene Bahn- und Busreisende sondern auch für diejenigen, die sich beim Lesen gerne mal amüsieren. Aufgrund der zahlreichen witzigen Anekdoten kann es schon mal sein, dass man das Buch in einer Sitzung inhaliert.

Bewertung vom 30.04.2025
Abseits und andere Fallen
Müller, Frank

Abseits und andere Fallen


ausgezeichnet

Und plötzlich wird DDR-Fußball spannend!

Selbst als vollkommen unbedarfter Leser, der sich weder mit Fußball noch mit der DDR-Geschichte sonderlich gut auskennt, wird man von Frank Müllers „Abseits und andere Fallen“ von den ersten Zeilen an abgeholt. Einerseits ist es die Erzählkunst des Autors – für ein Fußball-Buch von einem ehemaligen Fußballer erstaunlich elegant, niemals von oben herab, selten wertend und stets unterhaltsam. Andererseits sind es die akribisch gesammelten Geschichten der Protagonisten von damals und die vielen Bilder aus den Archiven, die den Leser in die Zeit und die Thematik eintauchen lassen. Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Funktionäre, deren Namen man nie zuvor gehört hatte, werden auf diese Weise für kurze Zeit zu Vertrauten, die einen Schwank aus ihrer Vergangenheit erzählen. Diese Erinnerungen werden von Autor Frank Müller dabei so schön auf den Punkt gebracht, dass die jeweiligen Episoden selten länger als zwei Seiten sind und keine Langeweile aufkommen kann.

Dass die Politik und die Stasi nie weit waren, ist bei einem DDR-Fußball-Buch keine Überraschung. Amüsante Episoden in der direkten Begegnung weiß der Autor trotzdem zu erzählen. Gut geschrieben und reich bebildert!