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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
gagiju
Wohnort: 
Kaiserslautern

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan der guten alten Agatha Christie Bücher - und deren Verfilmungen zu fast jeder Zeit - und stürze mich daher auf alles, was nach Agatha Christie aussieht, bei dem ihr Name vorkommt oder was mit ihr zu tun hat oder zu haben scheint.

Da ich sehr viel - zu viel in Anbetracht des Ärgers - mit der Bahn fahre und nächstes Jahr in Schottland Urlaub machen möchte - ja, mit der Bahn!!! - hat mich dieser Krimi sehr interessiert, zumal mir in Anbetracht der momentanen Hitze Schnee unendlich verlockend erscheint...

Der Text startete schon rasant und super spannend. Auch wenn ich mit Influencern und sozialen Medien nicht viel am Hut habe, konnte ich mich gut in die Szene hinein fühlen.

Der Teil mit Roz war ganz anders, ruhiger, aber auch schon aufregend.

Mit Killa konnte ich zunächst nicht viel anfangen, der Stil im ersten Textteil wirkte auf mich fast unbeholfen, aber das blieb nicht so.

Das Buch ist ein herrlicher Krimi, liest sich natürlich besonders gut in der Vorweihnachtszeit und eignet sich daher perfekt als Nikolausgeschenk - aber ist auch hochsommerlich geeignet ;-)

Die Geschichte ist sehr spannend, gut und flüssig zu lesen. Die Personen entwickeln sich nachvollziehbar und glaubhaft.

Hat mir sehr sehr gut gefallen.

Bewertung vom 28.08.2023
Das Versprechen der Oktoberfrauen
Santana, Lea

Das Versprechen der Oktoberfrauen


ausgezeichnet

Ich habe das Buch in zwei Tagen ausgelesen, so viel Vergnügen hat es mir gemacht.

Schon das Cover hat mich total begeistert. Ich finde die warmen Farben, Quittengelb, Smaragdgrün und sanftes Pflaumenblau, und die graphisch dargestellten Früchte wunderschön. Es hat etwas Frisches, Sommerliches, lässt aber schon deutlich den bevorstehenden Herbst ahnen.

Der Anfang ist eher düster, und die Protagonistin Hanna "springt" einem nicht so leicht ins Herz. Ich habe sie bedauert, war aber auch wütend auf sie. Sie wirkt nicht nur unglücklich, sondern abweisend und auch selbstmitleidig. Das zieht sich durch weite Strecken des Buches.
Sehr schön geschildert ist die erste Begegnung mit Henning, der das ganze Drama sehr gelassen hin nimmt.
Gut gefiel mir auch, wie sich Hanna im Hotel und im Dorf einlebt und Kontakte zu den Frauen knüpft - wobei ihr Umswitchen von suizidal und unglücklich zu hilfsbereit und von unbedingt gewollter Einsamkeit zu Einkuscheln in die Frauenrunde zwar verbal erklärt wird, aber doch für mein Empfinden sehr schnell geht…

Die Frauenfiguren bekamen im Verlauf des Buches nochmal deutlich mehr Konturen, allem voran Hanna und Frida, und haben vor allem eine deutliche Veränderung / Entwicklung erlebt /sich erarbeitet, teils mehr im Zickzack als geradlinig, aber so ist halt das Leben.
Auch zu den Zwillingsschwestern Lilo und Thea hat sich viel getan. Einige Geschichten aus der Vergangenheit werden aufgerollt, aufgeklärt, teilweise auch einfach nur deutlicher.
Fast alle der Frauen erleben ein gewisses Lebens-Auf-und-Ab, was vom Prinzip her ja sehr realisitisch ist. Die helfenden Personen drumherum sind natürlich Zuckerguss auf dem Kuchen des Lebens, die kommen in der Realität leider nicht im allgemeinen so gehäuft vor. Aber fast jede der Frauen kämpft ja parallel dazu auch für sich alleine, strengt sich an zu Veränderungen und Verbesserungen, wehrt sich manchmal auch anfänglich gegen Hilfestellungen von außen.

Die Sprache hat mir durchgängig gut gefallen. Die einzelnen Frauencharaktere und Henning sind gut ausgearbeitet, ich bin mit ihnen "mitgegangen".
Die Dialoge sind flüssig, und der ganze Text war supergut lesbar.

Das Thema Verzeihen ist ein wichtiges Thema im Buch, ohne dass es dramatisch oder effektheischend moralisch ausgewalzt wird, eher im Stillen, unauffällig, mit leisem Humor unterlegt.

Sehr gut gefallen hat mir das alles – VIEL mehr habe ich in diesem Buch gefunden, als ich erwartet hatte. Ich werde jetzt auch andere Bücher der Autorin lesen, die u.a. unter einem anderen Namen auch Krimis schreibt.
Eine absolute Wohlfühl-Lektüre (schade, dass der Begriff so einen negativen Beigeschmack bekommen hat und oft mit Oberflächlichkeit gleichgesetzt wird), ohne Kitsch und Glamour, ein wunderbares Geschenk für Freundinnen, Schwestern – und für einen selbst.

Einziges Manko: leider sind im ganzen Text noch keine Birnenpfannkuchen vorgekommen ;-). Zumindest habe ich keine gefunden...

Bewertung vom 26.08.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


ausgezeichnet

Ich habe von Malin Stehn "Happy New Year" gelesen und war davon hellauf begeistert. Insofern war ich sehr gespannt auf ihr neues Buch und hatte ein wenig Angst vor einer Enttäuschung. Weit gefehlt...

Ich dachte zuerst auch, bei "Nur eine Lüge" würde es sich um die Forstsetzung des Vorgängerbuches handeln, da auf dem Cover auch "zwei verfeindete Familien" steht, aber das ist nicht der Fall.

Das Cover gefällt mir übrigens nicht sonderlich gut. Das viele Weiß - ich weiß nicht, ob es Schnee oder Hochzeit assoziieren soll - kombiniert mit dem Violett und Schwarz, eine Zeichnung fast wie ein Scherenschnitt - irgendwie psychedelisch wirkt es auf mich.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

"Nur ein Lüge" ist superspannend. Es ist im sehr flüssigen Stil geschrieben, viele gute Dialoge, man liest es genauso rasant herunter, wie die Handlung abläuft.
Es wird auf zwei Zeitebenen erzählt und aus der Sicht verschiedener Personen - das gefällt mir immer sehr gut, so auch hier.

Es gibt viele überraschende Wendungen, und auch mit dem Ende hatte ich nicht gerechnet.

Absolute Empfehlung für die Fans guter Krimis!

Bewertung vom 25.08.2023
Sekunden der Gnade
Lehane, Dennis

Sekunden der Gnade


sehr gut

Das Cover ist im typischen Stil von Diogenes gehalten, was ich im Prinzip sehr mag, ein Bild in schmaler schwarzer Umrahmung auf weißem Grund. Es wirkt auf mich gleichermaßen bedrohlich wie beklemmend, ein - sehr schönes! - weit geöffnetes Auge, , dahinter auf geriffelter Oberfläche der Schatten eines Menschen, alles in braun, grün und schwarz - erinnert mich Irgendwie an Detektivgeschichten der 50er Jahre.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Ich habe von Dennis Lehane bisher erst ein Buch gelesen, das mir sehr gut gefallen hat, "Der Abgrund in dir", das war eine Art Psychokrimi. Insofern war ich sehr gespannt auf dieses.

Es ist aber eine völlig andere Szenerie und Geschichte, spielt 1974 in Boston und behandelt die Probleme zwischen schwarzen und weißen Bürgern. Aber auch die Drogenszene und üble soziale Verhältnisse.

Der Text ist großartig spannend und lebendig geschrieben, aber das Ambiente ist mehr als düster, beklemmend, hoffnungslos. Und leider ist die Thematik auch nach 50 Jahren immer wieder aktuell, teilweise mehr als je zuvor.

Eigentlich brauchte ich so etwas gerade nicht - was nichts über die Qualität des Buches ausssagt. Im Gegenteil, es ist wirklich nach meiner Meinung ein sehr gutes Buch, wichtig unbedingt, nur beiliebe keine leichte Kost.
Als Schullektüre für die oberen Klassen fände ich es richtig gut und diskussionswert.

Bewertung vom 24.08.2023
Die Butterbrotbriefe
Henn, Carsten Sebastian

Die Butterbrotbriefe


ausgezeichnet

Ich habe von Karsten Henn den "Buchspazierer" und den "Geschichtenbäcker" mit großer Freude gelesen und schon mehrfach verschenkt.

Sehr gespannt war ich auf das neue Buch und hatte befürchtet, dass es gegenüber den beiden ersten ein "Aufguss" wäre und / oder in seiner Wirkung abfallen würde.

Dies ist nach meiner Meinung zum Glück überhaupt nicht der Fall.

Sehr schön finde ich schon das Cover, die klaren hellen Farben, die Optik wie leicht geknittertes Butterbrotpapier, das Loch darin, durch das die beiden Protagonisten sich sehen können, dennoch aneinander vorbei zu laufen scheinen... es hat viel Symbolgehalt.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Angesprochen hat mich das Schreiben "richtiger" Briefe, weil ich das selbst auch gerne tue und die Haptik des Papiers und das Nachdenken dabei, die Bewegung der Hände, sehr genieße, und die Rolle des Butterbrotpapiers - ich benutze so etwas immer noch gerne statt Plastikdosen.

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, mit vielen Dialogen, insofern leicht zu lesen. Es ist für mich ein Buch, dass Hoffnung weckt, ohne oberflächlich und kitschig zu werden, das zwei etwas skurrile Personen zeigt, die sich deutlich entwickeln.

Für mich ein Lichtblick.

Bewertung vom 24.08.2023
Die Formel der Hoffnung
Cullen, Lynn

Die Formel der Hoffnung


ausgezeichnet

Das Cover hat mich zu dem Buch hingezogen - ich fand die Mischung bzw. optische Überschneidung des pastelligen geografischen Musters mit dem nur teilweise zu erkennenden Bild einer Frau im strengen, für die 40er Jahre typischen Kostüm sehr interessant.

Ohne die Autorin zu kennen, und ohne dass mich die Thematik ganz besonders interessiert hätte, habe ich das Buch angefangen zu lesen - und bin völlig begeistert.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Ich war sofort mit dieser Frau unterwegs, die von den Männern in ihrem Umfeld - völlig zu Unrecht - nicht für voll genommen, belächelt, ja sogar angefeindet und sexuell belästigt wird.

Ich war beeindruckt von ihrer Statur - herrlich beschrieben! -, ihren Gedanken, ihrem Idealismus, ihrer klaren Denkweise. Fühlte auf jeder Seite mit ihr Erschöpfung, Ärger über Intoleranz, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Klugheit, Mut.

Ein wunderbares Buch!

Bewertung vom 23.08.2023
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Passend zum Titel und zum Inhalt des Buches, startet das Buch gleich mit einer schrecklichen Kriegsszene und wird anschließend mit einer romantischen Begegnung in einem Café weiter geführt.

Das Cover ist sehr romantisch gestaltet - ein elegante Frau vor prachtvollen Gebäuden, stilisierte Blüten im Scherenschnitt darüber gelegt, pastellige Farben.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Den Band 1 habe ich nicht gelesen (auch sonst bisher noch nichts von Amelia Martin), aber ich konnte der Handlung gut folgen, da auch immer wieder auf die Vergangenheit angespielt wird und so manches, was passiert ist, erklärt wird.

Der Text ist flüssig geschrieben, mit guten Dialogen, liest sich alles gut und spannend.

Ein historischer "Wohlfühlroman".

Bewertung vom 21.08.2023
Und wir tanzen, und wir fallen
Newman, Catherine

Und wir tanzen, und wir fallen


ausgezeichnet

Ich habe dieses Buch ausgewählt, weil ich mich - leider - im realen Leben seit einiger Zeit gezwungenermaßen mit dem Thema Krankheit und Sterben auseinandersetze, da eine Freundin von mir sich in der palliativen Endphase einer schweren Erkrankung befindet. Ich fühle mich - auch wenn wir keine so super engen Freundinnen wie die im Buch beschriebenen sind - oft gefordert, überfordert, ratlos, hilflos, verzweifelt und frage mich, was um Himmels willen ich ihr denn noch "Gutes" tun könnte bzw. welches Verhalten, welche Worte in welcher Situation gut, richtig, unpassend, völlig daneben sind.

Ich hatte gehofft, auch wenn das Buch natürlich ein Roman und kein "Ratgeber" ist, vielleicht ein paar Antworten, Denkanstöße, Ideen zu finden - und das ist auch gelungen.

Von der Autorin kannte ich noch nichts. Das Cover hat mich angesprochen, die pastelligen und doch frischen Farben, die Margarite neben dem Strohhalm in der Getränkedose, der Titel - tanzen und fallen charakterisieren m.E. gut das Auf und Ab sowohl in den Phasen einer Erkrankung als auch in einer Freundschaft.

Ich finde, das Buch ist gut geschrieben, sehr flüssig zu lesen. Der Stil, die Dialoge, manchmal ein wenig flapsig, manchmal sentimental, passen auch gut dazu.

Es ist ein schweres Thema, und es ist schwer, es so umzusetzen, dass man weder in Depression und Trauer völlig versinkt noch dass es bagatellisiert und "humorvoll gezeichnet" wird. Dennoch hat auch Humor hier Platz, das finde ich durchaus realistisch und habe ich auch selbst so erlebt.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.08.2023
Das Chaos eines Augenblicks
Hunter, Becky

Das Chaos eines Augenblicks


ausgezeichnet

Das Buch beginnt bereits mit großem Tempo.

Zwei beste Freundinnen, zunächst in einer Nachschul-Ferienidylle an einem griechischen Strand, voller Zukunftspläne und Ideen und Übermut, dann in einer WG in London, die eine krank, die andere genervt, beide im Streit, ein tragischer Unfall...

Der von Anfang an rasante Erzählstil hat mich dazu gebracht, sehr schnell weiter und weiter zu lesen. Der Text ist sehr flüssig geschrieben, ohne große verschwurbelte Sätze, mit lebendigen Dialogen und gut geschilderten Charakteren.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Das Cover finde ich sehr schön in seinen warmen Farben, wobei es mich ein wenig an die Covers der alten klassischen "Mädchen-Schneider-Bücher" aus meiner Kindheit erinnert hat, zwei Frauen, die sich eng umarmt halten, ohne dass man ihre Gesichter sieht, nur die Haltung drückt ihre innere Nähe aus. Das passt sehr gut zum Text.

Es geht um Freundschaft, um innere Treue, um Trauern und Verzeihen, um Verzweifeln und wieder Aufstehen, um Liebe in vielem Sinn.

Sehr schönes gefühlvolles Buch!

Bewertung vom 12.08.2023
Mein schrecklich schönes Leben
Smale, Holly

Mein schrecklich schönes Leben


ausgezeichnet

Ich hatte von der Autorin bisher noch nichts gelesen, aber die Leseprobe hat mir gut gefallen, deshalb habe ich mich gleich über das Buch her gemacht.

Generell liebe ich solche "nochmal- eine-Chance" / "Alles auf Anfang" / "Und täglich grüßt das Murmeltier" - Geschichten, und diese hier ist wirklich etwas ganz Besonderes..

Es geht gar nicht vorrangig um Zeitreisen, oder, besser gesagt, es geht um Zeitreisen einer ganz besonderen Art - möchte nicht spoilern, auch wenn man es eigentlich nach kurzem Lesen schnell vermuten kann.

Das Cover finde ich superschön gestaltet - die Hauptperson im Scherenschnitt, die sich zwischen mobil erscheinenden Wänden in verschiedenen warmen Farben bewegt / versteckt - hat mich ein wenig an Bastelstunden in der Kita erinnert...

Die Protagonistin scheint etwas unglücklich durch ihr Leben zu stolpern, und ist auf den ersten Blick auch nicht sonderlich sympathisch.

Der Text ist witzig geschrieben, au eine gute lockere Art, entbehrt aber nicht eines Tiefganges. Das Buch liest sich sehr gut.

Unbedingt Leseempfehlung!