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Benutzername: 
Lilofee
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 274 Bewertungen
Bewertung vom 27.04.2022
Der Tod macht Urlaub in Schweden / Die Österlen-Morde Bd.1
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden / Die Österlen-Morde Bd.1


sehr gut

Ein sehr gelungener, 1. Band dieser Krimireihe.
Mit viel Witz, Augenzwinkern und Situationskomik ermittelt Peter Vinston im
idyllischen Österlen. Der Mordermittler ist eigentlich für Stockholm zuständig, aber da er nun mal in Südschweden Urlaub macht, soll er die junge Ermittlerin Tove Esping unterstützen. Die ist natürlich wenig begeistert von der unverhofften Hilfe aus der Großstadt.
Es macht großen Spaß, mit den beiden auf Mördersuche zu gehen.
Diese originellen und sehr authentischen Charaktere ziehen einen richtig in den Bann.
Lebensfroh, bodenständig und gewitzt gehen sie vor.
Skurril, temporeich und gespickt mit köstlich witzigen Dialogen.
Es menschelt auch so schön zwischen den Geschlechtern.
Man hat das Gefühl, dabei zu sein. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren.
Die Spannung kommt auch nicht zu kurz. Kurzum, ein richtig guter
Krimi mit viel Humor und Lokalkolorit, der sich unheimlich gut liest,
spannend ist und Spaß macht.

Bewertung vom 23.04.2022
Boy meets Girl
Holbe, Julia

Boy meets Girl


gut

Die Autorin hat eine wunderbare Art zu schreiben.
Alle Charaktere sind sehr ausdrucksstark und auch liebenswert.
Haben ihre Ecken und Kanten.
Man lebt und leidet mit ihnen.
Sehr eindrucksvoll wird die Zerrissenheit einer Frau in den mittleren Jahren
beschrieben. Das nach außen hin perfekt wirkende Leben Noras
ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint.
Es hat sich Bequemlichkeit und Trägheit breitgemacht.
Nora stellt sich viele Fragen. Soll ich mein Leben ändern oder doch
lieber nicht. Was hat mir das Leben überhaupt noch zu bieten?
Charmant und gut gelaunt erzählt wird diese Liebesgeschichte,
die auch zugleich nachdenklich macht.
Es werden verschüttete Emotionen an die Oberfläche gespült,
Jugenderinnerungen wachgerufen, der Wunsch nach einer richtigen Liebe, mit
echten Gefühlen macht sich breit. Warum sollen Träume nicht wahr, werden,
wenn das Glück greifbar scheint?
Nora bei dieser Entwicklung zu begleiten und sich dabei immer wieder
bei eigenen Gedanken über die Liebe und das Leben zu ertappen, macht diesen Roman
zu einem Lesegenuss.

Bewertung vom 06.04.2022
Mordseefest / Caro Falk Bd.3
Johannsen, Emmi

Mordseefest / Caro Falk Bd.3


sehr gut

Emmi Johannsen nimmt uns nun schon zum dritten Mal mit auf die schöne Insel Borkum.
Wer die ersten Bände nicht kennt, kommt problemlos in die Geschichte rein.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und humorvoll.
Es fällt wirklich schwer, das Buch aus der Hand zulegen.
Atmosphärisch dicht und sehr authentisch wird die Ermittlung geführt.
Es gibt sehr viel Lokalkolorit und die Charaktere sind so schön bodenständig,
lebensfroh und gewitzt.
Sehr gelungen sind die wechselnden Perspektiven.
Caro Falk ist und bleibt eine wunderbare Hobbydetektivin,
die so herrlich unkonventionell hilft, einen Mord aufzuklären.
Mit ihrer erfrischenden Art, ihrer Neugier und ihrer Offenheit
ist sie sehr sympathisch. Zwischendurch menschelt es auch so schön.
Herrlich sind ihre Schlagabtausche mit dem Kommissar Bachmann.
Der Spannungsbogen ist gekonnt gesetzt, auch wenn es hier weder übermäßig blutig
noch dramatisch zu geht.
Ein richtig guter Regio-Krimi, der seine Spannung langsam aufbaut.
Ich habe ich mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt,
habe mit rätseln können und ein tolles Kopfkino gehabt.
Wie ein kleiner Borkum Urlaub.

Auch in diesem Buch gibt es eine schöne Karte von Borkum. Dort sind die wichtigsten
Orte genannt.

Bewertung vom 29.03.2022
Mord im Nord-Ostsee-Express / Thies Detlefsen Bd.10
Koch, Krischan

Mord im Nord-Ostsee-Express / Thies Detlefsen Bd.10


ausgezeichnet

Eines gleich vorne weg.
Obwohl dies der 10. Band der Reihe ist, sind keine Ermüdungserscheinungen zu erkennen.
Im Gegenteil. Dieser Band ist bald noch besser als seine Vorgänger.
Besonders schön ist, dass man nicht die vorherigen Bände kennen muss, um reinzufinden.
Das Cover ist wunderschön und sehr passend. Es hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Der Schreibstil ist mitreißend und macht dieses Buch zu einem richtigen Leseerlebnis.
Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zulegen.
Das auffallende in diesem Krimi sind die Charaktere.
Sie sind so herrlich kauzig und verschroben.
Auch in diesem Band überzeugt wieder der wunderbare friesische Humor.
Der Wortwitz und die Situationskomik ist einfach nur wunderbar.
Skurril, temporeich und gespickt mit köstlich witzigen Dialogen.
Man hat das Gefühl, dabei zu sein. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren.
Die Spannung kommt auch nicht zu kurz. Kurzum, ein richtig guter
Küsten-Krimi mit ganz viel Humor und Lokalkolorit.
Ich habe ich mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt,
habe mit rätseln können und ein tolles Kopfkino gehabt.

Bewertung vom 27.03.2022
Die Liebe tanzt barfuß am Strand / Zauberhaftes Lütteby Bd.1
Engelmann, Gabriella

Die Liebe tanzt barfuß am Strand / Zauberhaftes Lütteby Bd.1


gut

Lina könnte sehr glücklich sein. Sie liebt ihren Job im Tourismusbüro,
ihre Heimat, das bezaubernde Lütteby und die Nordsee.
Bummelt sie über den Marktplatz oder lauscht dem Meeresrauschen, stellt sich ein Glücksgefühl ein. Allerdings fehlt ihr die Mutter, die spurlos verschwand, als Lena
noch klein war. Zum Glück lebt ihre geliebte Großmutter Henrikje noch.
Auch mit der Liebe ist es nicht weit her. Aber als Lina einen neuen Chef bekommt, tanzen
Schmetterlinge in ihrem Bauch.
Doch Jonas Carstensen kommt aus dem Nachbarort Grotersum und eine alte Legende
besagt, dass Liebende aus Grotersum und Lütteby niemals zueinanderfinden werden.

Das wunderschöne Cover verspricht sehr gute Unterhaltung.
Die Autorin hat die wunderbare Gabe, den Leser so richtig in den Roman einzubinden.
Schöne Ortsbeschreibungen des sehr idyllischen, bezaubernden Lütteby runden
das ganze ab.
Erzählt wird in zwei Zeitsträngen. Die Rückblenden in das Jahr 1634 geben
der Geschichte etwas Besonderes, spannendes.
Die Charaktere sind alle sehr liebevoll gezeichnet und wachsen einem
schnell ans Herz.
Der Schreibstil der Autorin ist warmherzig und mitreißend.

Ein richtig schöner Wohlfühlroman.
Locker, leicht, aber doch auch mit ernsteren Tönen.

Leider endet der Roman abrupt und man muss den nächsten Band abwarten, wenn man
wissen will, wie es weitergeht.

Bewertung vom 22.03.2022
Nur Bärbel backte besser
Wood, Dany R.

Nur Bärbel backte besser


sehr gut

Auch wer die ersten Bände nicht gelesen hat, kommt problemlos rein.
Das Cover ist gewohnt witzig und hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Dieser Kriminalroman besticht sprachlich, durch die
besondere Atmosphäre und dem saarländischen Charme.
Außer dem herrlichen Wortwitz steht der unbeschreibliche
Humor im Vordergrund.
Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas muss man immer wieder schmunzeln
oder sogar lachen.
Die Backes sind halt etwas Besonderes.
Man merkt dem Krimi an, dass der Autor viel Gefühl in seine
Geschichte gepackt hat, Land und Leute kennt und vor allem liebt!
Durch den authentischen und atmosphärisch mitreißenden Erzählstil sorgt er
für ein originelles und sehr humorvolles Leseerlebnis.
Die Spannung kommt auch nicht zu kurz.
Besser geht es nicht.
Die Story, die Charaktere, der Humor, zusammen mit der
wunderbaren saarländischen Mundart.

Kurzum, ein richtig guter Krimi mit ganz viel Humor und Lokalkolorit,
der sich unheimlich gut liest, spannend ist und Spaß macht.
Eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.03.2022
Für diesen Sommer
Klönne, Gisa

Für diesen Sommer


sehr gut

Eine Zeit- und Familiengeschichte mit einem Porträt zweier Generationen.
Erzählt wird auf verschiedenen Zeitebenen.
Das ist teilweise etwas verwirrend, weil das nicht chronologisch passiert.
Die Charaktere allerdings sind alle sehr ausdrucksstark und auch liebenswert.
Haben ihre Ecken und Kanten. Das macht das Geschehen recht lebendig.
Es geht um das Bewusstsein, dass ein Leben immer von anderen abhängig ist und sein wird.
Dass es Versäumnisse geben kann, die unkorrigierbar bleiben.
Mit großer Wärme erzählt die Autorin von Lebensträumen, Erinnerungen, Scheitern, Entwurzelung,
verpassten Chancen und dem schwierigen Weg zur Versöhnung. Immer wieder geht es um die Frage,
heilt die Zeit alle Wunden?
Die Schreibweise ist wunderbar, stellenweise poetisch.
Eine Geschichte, die zeigt, dass man nicht im jetzt ruhig leben kann,
wenn man die Vergangenheit nicht aufgearbeitet hat.
Fesselnd, berührend und mit der Hoffnung, dass Versöhnung möglich sein kann.

Bewertung vom 10.03.2022
Flüchtiges Glück
Mothes, Ulla

Flüchtiges Glück


ausgezeichnet

Dieser Roman ist ein kleines Stück Zeitgeschichte.
Wunderbar geschrieben und anhand der Protagonisten sehr gut nachvollziehbar.
Dank der wirklich sehr lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl ein Teil
dieser Familien zu sein. Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah.
Die guten und auch die sehr schmerzlichen Erlebnisse.
Dazu kommen die historischen Ereignisse, die sich wie ein roter Faden
durch diese Geschichte ziehen.
Es geht um die Nachwendezeit, Ost und West. Die Aufarbeitung vergangenes
um Umweltverschmutzung, Enttäuschungen und auch Sprachlosigkeit.
Das Schöne an diesem Roman ist, dass nichts schwarz/weiß daher kommt.
Denn das Leben ist nicht schwarz, weiß. Es gibt viele Grauzonen.
Jeder Mensch hat tiefe Wurzeln. Und häufig sind sie unsichtbar.
Die Autorin schaut hinter die Fassaden, zeigt andere Standpunkte auf und beschreibt
eine Welt, die wichtig und wundervoll ist, wenn Menschen, Menschen begegnen. Egal
welcher Herkunft.
Sie legt den Finger auch in manche Wunde.
Erspart nicht das Schwere dieser Geschichte in der Gesellschaft, in der wir leben.
Transparent, verletzlich. Schonungslos und hoffnungsvoll.
Politisch engagiert und tief berührend.
Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat. Dieser Roman zeigt, was Heimat
und Familie wirklich bedeutet.
Die leichte und lockere Schreibweise, die tollen Charaktere dieses Romanes
und der zusätzliche Tiefgang machen dieses Buch zu einem Leseerlebnis.

Bewertung vom 04.03.2022
Kaiserstuhl
Glaser, Brigitte

Kaiserstuhl


sehr gut

Der historische Roman spielt in der Zeit von 1962 - Januar 1963.
Der deutsch-französische Freundschaftsvertrag, als Élysée-Vertrag bezeichnet, sollte Frankreich und Deutschland Konsultationen in allen wichtigen Fragen der Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik sicherstellen.
Er wurde am 22. Januar 1963 von Bundeskanzler Konrad Adenauer und vom französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle im Pariser Élysée-Palast unterzeichnet und trat am 2. Juli 1963 in Kraft.
Mit diesem Hintergrund taucht man in diesen Nachkriegs-Roman ein.
Es geht um die schwierigen Anfänge der deutsch-französischen Partnerschaft.
Das bekommen auch die Hauptcharaktere zu spüren.
Die Deutsche Henny Köpfer und der Elsässer Paul Duringer.
Ihre Wege kreuzten sich kurz nach Kriegsende und erst 1962 stehen sie sich wieder gegenüber.
Der Erzählstil ist sehr anschaulich und lebendig. Er beschreibt das Leben in dem Grenzgebiet. Die wieder Annäherung nach dem Krieg. Alte Wunden brechen auf.
Dank der richtig guten Recherche taucht man sehr tief in diese Geschichte ein.
Auch das Kulinarische kommt nicht zu kurz. Der elsässische Flair und die Kaiserstühler Weine ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.
Hauptperson aber ist ein 37er Vossinger Champagner.
Die Suche nach ihm gestaltet sich teilweise sehr spannend.
Die Charaktere und Ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben
und man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren.
Auch die Landschaftsbeschreibungen sind sehr gelungen.
Der Autorin gelingt es mühelos, den Leser in die Geschichten einzubinden.
Einzig die häufigen und sehr ausführlich beschriebenen Rückblenden
in die verschiedenen Orte der Vergangenheit stören den Lesefluss etwas.

Ein sehr spannender Roman über die Zeit des Umbruches, der heilenden Erfahrung, sich der Vergangenheit zu stellen.
Brigitte Glaser beschreibt in ruhigen Worten Menschen, die mit ihrem Schicksal hadern und die sich schwer in diese Zeit einleben können.
Andere wiederum haben ihre Vorteile schon erkannt und nutzen Sie rücksichtslos aus.
Ein tolles Buch über die politische Lage Deutschlands und auch über die Rolle der Frau in den 60er Jahren. Eine sehr gelungene Verknüpfung von historischen Fakten und Fiktion.

Bewertung vom 26.02.2022
Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1


sehr gut

Judith Potts ist eine etwas unkonventionelle, leicht spleenige ältere Frau. Sie lebt alleine
in einem alten Herrenhaus und arbeitet als Kreuzworträtsel-Autorin.
Abends geht sie sehr gerne mal nackt schwimmen in der Themse und beendet den Abend bevorzugt mit
einem Whisky. Ihr betuliches Leben ändert sich, als sie Zeugin eines Mordes auf dem
Nachbargrundstück wird. Dummerweise gibt es keine Leiche. Es gibt auch keine Spuren und die
hiesige Polizei macht keine richtigen Anstalten, in dem Fall zu ermitteln.
Also beginnt Judith selbst nachzuforschen.

Das Cover ist ein bisschen blass geraten. Es gibt einen Einblick in ein typisches englisches Dorf.

Die Charaktere sind etwas überzeichnet und recht skurril.
Nach und nach werden mehr Informationen bekannt und die Personen werden vertrauter.
Judith ist wie ein kleiner Terrier. Nachdem sie festgestellt hat, dass die Polizei
es nicht so ernst mit den Ermittlungen sieht, übernimmt sie das.
Einmal festgebissen, lässt sie nicht mehr los. Als sie dann noch auf die etwas ältere
Hundesitterin Suzie und die etwas neurotische Pfarrersfrau Becks trifft, ist das Ermittlungstrio
perfekt.
Am Ende dürfen sie sogar ganz offiziell der Polizei bei der Aufklärung helfen.
Denn die ist total überfordert und tritt auf der Stelle.

Der Schreibstil ist für mich typisch englisch und hat den von mir so geliebten schwarzen Humor.
Es gibt viel Situationskomik und was so schön anders ist, es wird sehr viel nach Bauchgefühl
und Spürnase ermittelt. Kommen die Frauen mal in eine brenzlige Situation, ist ihre Lebenserfahrung von großem Nutzen.
Dieser Krimi kommt auch ohne großes Blutvergießen aus.
Fließend geschrieben und mit einem leichten Spannungsbogen versehen, der bis zum Ende erhalten bleibt.
Es macht Spaß mitzurätseln, aber es kommt immer wieder etwas anders als gedacht.
Denn peu à peu werden mehr Details bekannt gegeben.
Da aber die Landschaftsbeschreibungen wunderbar gelungen und die Figuren so herrlich
überzeichnet sind, liest sich dieser Krimi sehr gut.
Ein unaufgeregter Krimi, mit gut aufgelegten Charakteren, der große Lust auf mehr macht.