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Sigrid

Bewertungen

Insgesamt 266 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2023
Refugium / Stormland Bd.1
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


ausgezeichnet

Ich mag Geschichten, in denen schräge Personen auftauchen. Und in diesem Thriller gibt es echt einige schräge Typen. Da kommt die Schriftstellerin und ehemalige Polizistin Julia Malmros sogar noch ziemlich normal rüber. Aber sie ist mir auch sofort sympathisch. Sie ist unerschrocken und auch unkonventionell. Ihre Vorgehensweise finde ich abwechslungsreich und interessant. Besonders auch beim Schreiben ihrer Bücher und natürlich bei den Ermittlungen zu dem Fall und ihrem Umgang mit den anderen Personen. Sie kommt immer sehr authenisch und sehr positiv rüber. Dagegen ist der junge Mann Kim Ribbing ein ganz anderer Typ. Er kommt sehr geheimnisvoll rüber und man erfährt erst nach und nach seinen Lebensweg, der ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er jetzt ist. Ich wusste am Anfang nicht so recht, was ich von ihm halten sollte, aber ich habe ihn im Laufe der Geschehnisse als sehr positiven Typen wahrgenommen. Er ist halt seltsam und das ist ihm auch egal. Er will nicht gemocht werden, auch wenn das sicher nicht immer so stimmt. Aber er ist zusammen mit Julia ein gutes Team und ihre gemeinsamen Erlebnisse prägen die Handlung in meinen Augen stark. Aber auch die anderen Protagonisten sind nicht einfach. Auch der ermittelnde Kommissar und Ex-Mann von Julia, Johnny ist ein Fall für sich. Er versucht immer noch vergangene Zeiten mit Julia wieder zurück zu bekommen. Seine Ermittlungen stehen allerdings sehr hinter denen von Julia und Kim zurück, was aber auch auf die gesetzlichen Bestimmungen zurückzuführen ist. Die Handlung ist jedenfalls von Anfang an spannend und das legt sich bis zum Ende auch nicht. Die Ereignisse sind brutal und man ist schon teilweise geschockt über die geschilderten Handlungen, auch die aus der Vergangenheit. Schwache Nerven darf man bei diesem Thriller jedenfalls nicht haben. Die Ereignisse sind abwechslungsreich, emontional und voller Überraschungen. Alles geschieht sehr schnell und man bleibt die ganze Zeit unter Strom - ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Man muss einfach direkt wissen, wie es weitergeht. Aber der Text lässt sich auch gut und flüssig lesen. Der Leser wird tief in die Ereignisse reingezogen. Mir haben aber nicht nur die Personen und die Handlungsabläufe gefallen, sondern auch die detailreichen Beschreibungen - egal ob es sich um die Landschaft, die Orte oder die Menschen handelte. Man konnte sich dadurch alles sehr gut vorstellen. Das Ende des Thrillers ist gut nachvollziehbar, aber es lässt noch Fragen offen und da es sich ja um eine Trilogie handelt, können wir uns auf die Fortsetzung freuen.

Ein Wort noch zum Cover: der ertastbare Ast ist wirklich gut gelungen und gibt dem Cover eine interessante Note.

Ich habe jedenfalls mit diesem interessanten Thriller eine spannende Lesezeit verbracht und bin gespannt, was wir noch alles in Zukunft mit den sympathischen Protagonisten erleben werden.

Bewertung vom 16.06.2023
Lighthouse Bookshop
Gosling, Sharon

Lighthouse Bookshop


ausgezeichnet

Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil ich mir schon immer eine Buchhandlung in einem Leuchtturm gewünscht habe. Und auch wenn ich leider selber keinen betreiben kann, so habe ich in diesem Buch nicht nur einen Leuchtturm mit Büchern kennengelernt, sondern auch viele interessante Lebensgeschichten von den unterschiedlichsten Personen. Kurios ist es natürlich, wenn ein Leuchtturm so mitten in der Landschaft, fernab des Meeres steht. Und wir erfahren in der sehr unterhaltsamen Geschichte dann auch die Geschichte um ihn und werden hier Zeuge, wie ein lang gehütetes Geheimnis ans Licht kommt. Die Autorin hat es sehr gut verstanden, die Geschichte des Leuchtturms und seiner Erbauer mit den Lebensumständen des heutigen Besitzers und den Bewohnern und Besuchern des Leuchtturms zu verknüpfen. Wir erleben nicht nur die Suche nach Wahrheiten durch die Protagonisten, sondern erfahren viel über die Vergangenheit der ursprünglichen Erbauer. Dieser Ausflug in die Vergangenheit war sehr aufschlußreich und interessant. Es ist sowieso ein sehr emotionales Buch, denn jeder der Protagonisten hat seine eigene Geschichte und seine Geheimnisse. Und ich fand es sehr gut beschrieben, wie sich die Leute hier kennenlernen, aufeinander zugehen und sich mit der Zeit sehr nahe kommen. Die einzelnen Geschichten sind sehr unterschielich, aber das ist sehr authentisch, denn die Leute haben sehr unterschiedliche Hintergründe: ihr Alter, ihre Herkunft, ihre Probleme und Wünsche. Und wir erleben eine Gruppe von sehr verschiedenen Charaktere, die sich trotz ihrer Unterschiede gegenseitig beistehen und helfen. Sie sind nicht sofort beste Freunde, aber sie aktzepieren den jeweils anderen Menschen so wie er ist und die gemeinsamen Erlebnisse bringen sie zusammen. Ich fand die Protagonisten alle sehr sympathisch und kann ihre Handlungen gut verstehen. Man fühlt sich als Leser wie ein Teil dieser Gemeinschaft und man ist hautnah dabei. Diese Geschichte ist für mich immer positiv rübergekommen, auch wenn es Momente der Trauer gab, aber man spürt die positive Stimmung. Und die Ereignisse sprechen für sich - der Leuchtturm tut seine Arbeit und ist auch weitab des Meeres für die Rettung der Menschen zuständig. Mir haben die sehr einfühlsamen und detailreichen Schilderungen sehr gut gefallen. Und nicht nur die Menschen werden gut dargestellt, sondern auch die Landschaft und die Stimmung dort kommt gut rüber. Der Text ist sehr flüssig und gut zu lesen. Man kommt gut ins Geschehen rein und kann sich alles gut vor dem inneren Auge vorstellen. Mir hat diese Geschichte um den Leuchtturm und die Menschen, die mit ihm in Berührung kommen gut gefallen. Es ist voller Überraschungen und man merkt die meist positive Ausstrahlung der Protagonisten. Es gibt natürlich auch die Personen mit negativen Absichten, aber die gibt es ja auch immer im wahren Leben.

Es ist ein wunderschönes Buch, voller Hoffnung und Lebensmut und man kann unterhaltsame Lesestunden mit ihm verbringen. Und ich hatte zumindest für eine kurze Zeit, einen Buchladen in einem Leuchtturm.

Bewertung vom 14.06.2023
Fischertod in Greetsiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Uliczka, Rolf

Fischertod in Greetsiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In diesem 7ten Band um die Kommissarin Femke Peters erleben wir einige sehr persönliche Schicksalsschläge. Femke Peters hat jedenfalls nicht nur mit einem seltsamen Todesfall zu tun, sondern auch im privaten Bereich einige bange Stunden zu überstehen. Und das macht für mich diese Serie auch so interessant und abwechslungsreich. Wir erleben immer sehr interessante und verzwickte Mordfälle. So wie in diesem Band der plötzliche Tod eines Fischers während einer Tour. Denn sein Tod bringt einige Fragen auf. Allerdings sind die Umstände nach seinem Tod alles andere als klar. Hier gibt es einige klare Nutznießer, die vielleicht oder auch eben nicht, den Tod des Mannes begrüßen würden. Die Personen in seinem Umfeld sind jedenfalls alle sehr verschiedene Persönlichkeiten und ihre Lebensumstände werden klar dargestellt. Daher kann man, anhand der detailreichen Offenlegungen der Verhältnisse zum Toten, doch so zu dem einen oder anderen Schluß kommen. Hier sind der Fantasie des Lesers keine Grenzen gesetzt - alles ist möglich... Auch Femke und ihr bewährtes Team hat hier so ihre Schwierigkeiten bei den Ermittlungen. Denn es gibt doch viele Details zu beachten. Aber wir kennen ja die Fähigkeiten der Protagonisten und daher hat mich der Erfolgt ihrer Ermittlungen auch am Ende nicht überrascht. Aber der Weg dahin war aufregend und brachte einige interessante Dinge ans Tageslicht. Aber zum Schluß durften wir wieder die authentischen Schilderung der Feier auf dem Hof von Femke erleben. Auch diese wiederkehrende Einladung nach einem erfolgreichen Abschluß eines Falls, macht es für mich zu etwas Besonderm. Man erfährt in dieser Situation wieder viel über die Gemeinsamkeiten des Teams und dazu gehört auch immer das letzte Kapitel, in dem die Urteile über die Täter noch genannt werden. Und somit kann der Fall auch für den Leser geschlossen werden.

Aber wir erleben ja auch noch parallel zum Berufsleben der Protagonisten, deren normalen Alltag mit all seinen Sorgen und Nöten, aber auch den schönen Dingen im Leben. Hier in diesem Band muss Femke einige harte Stunden überstehen, um überhaupt zu erfahren, ob ihr gerade neu beginnendes Lebensglück weitergeht oder nicht. Die Ereignisse werden sehr lebensecht geschildert, auch wenn nicht jeder Mensch immer so aufregende Berufe hat. Aber überall verbergen sich doch Gefahren und keiner ist vor Unglücken gefeit. Leider erleben wir das auch im Leben der Protagonisten und ihrem Umfeld. Und manche Dinge haben unabwendbare Folgen für das weitere Leben. Ich bin jetzt jedenfalls mal sehr gespannt, wie es Femke und ihrer Familie weiterhin ergeht. Die Schilderungen des Autors sind immer sehr ausführlich und gut nachvollziehbar. Man erlebt die Gefühle und Situationen hautnah mit und wird tief ins Geschehen hineingezogen. Und auch wenn man die vorherigen Bände nicht gelesen hat, fühlt man mit den Personen mit. Aber ich finde nicht nur die Personen wichtig, sondern für mich spielt auch die Landschaft eine große Rolle. Es ist immer ein Ausflug in den Norden mit seinen Küsten und den Deichgebieten und den kleinen und großen Ortschaften. Die Traditionen leben hier auch immer noch weiter, sei es der "erste Nachbar" oder die Besonderheiten zu runden Geburtstagen. Wer den Norden und seine Menschen und Landschaften liebt, gerne Spannung und Überraschungen mag, der ist bei diesen Regionalkrimis um Femke Peters gut aufgehoben. Mir geben sie jedenfalls immer sehr schöne und spannende Lesestunden.

Bewertung vom 11.06.2023
Subliminal. Das Experiment
Rehm, Thorsten Oliver

Subliminal. Das Experiment


ausgezeichnet

Ich konnte erst mit dem Titel nichts anfangen, aber am Ende des Buches wusste ich nun wirklich viel über dieses Thema. Und es hat mich nicht gerade beruhigt. Auch wenn es hier nur eine fiktive Geschichte ist, sind die wissenschaftlichen Vorraussetzungen für eine Umsetzung sicher nicht so abwegig. Die Geschichte fängt eigentlich harmlos an und die Protagonistin Natascha sucht nur nach einem interessanten und außergewöhnlichen Thema um ihre Karriere bei der Online-Redaktion zu sichern. Das sich dieses Thema als so unglaublich spannend und gefährlich erweist, hätte sie sicher nicht gedacht. Wir erleben ihre Recherche für dieses Thema hautnah mit und auch wie sie dem Geheimnis, dieser Verschwörung, immer näher kommt. Sie gerät gemeinsam mit ihrer Familie in große Gefahr. Aber sie kämpft ja nicht alleine gegen diese Gruppe an, denn es sind auch anderen Personen aus ihrem Umkreis merkwürdige Ereignisse aufgefallen und versuchen auch die Hintergründe zu erfahren. Einige der Protagonisten um Natascha sind mir schon bekannt, aber auch wer das Buch "Der Bornholm-Code" nicht gelesen hat, wird die keine Probleme haben die Personen gut kennenzulernen und ihre frühere Bekanntschaft zu verstehen. Die hier erzählte Geschichte ist sehr interessant und man merkt auch, dass man einen Wissenschaftsthriller liest. Denn es gibt im Buch natürlich viele Experten die zu Worte kommen und Natascha und somit auch uns, die wissenschaftlichen Erklärungen für das Phänomen erklären. Sie haben daran geforscht und machen nicht nur Natascha neugierig auf das Thema und ihre Auswirkungen, sondern auch als Leser ist man betroffen von den Informationen und macht sich dann so seine eigenen Gedanken. Es ist super spannend dieses Experiment der Verschwörer zu verfolgen. Man erlebt interessante Auswirkungen und ist entsetzt über die Motivation der Menschen. Aber alle Personen kommen glaubwürdig rüber, auch wenn man ihre Ideen und Vorstellungen nicht gutheißen kann. Die Wissenschaftler müssen hier auch entscheiden, was sie mit den Ergebnissen ihrer Forschungen machen. Ihr Gewissen wird angesprochen und wir können ihre Entscheidungsfindung gut nachvollziehen. Es gibt hier sehr interessante und ungewöhliche Orte, an denen für außenstehende seltsame Dinge passieren. Alleine die Vorstellung der Unterwasserstationen ist schon fantastisch. Mir haben diese Ausflüge unter Wasser gut gefallen und es macht das ganze Drumherum auch so unwirklich. Die Personen sind wirklich interessante Charaktere. Die Figuren sind abwechslungsreich und haben wirklich die unterschiedlichsten Motivationen für ihr Handeln. Leider kann man solche Typen auch gut in der Realität begegnen und daher kommen die Protagonisten alles sehr authentisch rüber. Mich hat die Geschichte ziemlich beeindruckt und das Thema geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Denn die Vorstellung, solche Szenarien würden in dem ganzen Umfang in der Realität passieren, macht wirklich Angst. Und da die Menschen ja sehr erfinderisch sind, wenn sie ihre Ziele erreichen wollen, kann man solche Vorkommnisse sicher nicht ausschließen. Der Mensch ist eben nicht nur gut, sondern strebt oft nur nach Macht und Geld. Hier wird diese Gier wirklich auf die Spitze getrieben. Der Text ist nicht immer leicht zu lesen, denn gerade die wissenschaftlichen Erklärungen sind sehr ausführlich. Aber es lohnt sich, sie auf alle Fälle genau zu lesen. Denn sie machen die Ereignisse verständlicher und zeigen auch viel über die Motivation der beteiligten Wissenschaftler selber. Wir erleben jedenfalls eine sehr abwechslungsreiche, interessante, spannende und fesselnde Geschichte, die wirklich nachdenklich macht. Man kann dem Geschehen an sich gut folgen und ich konnte die meisten Protagonisten um Natascha für mich in einen positiven Bereich einordnen. Die Ereignisse sind sehr verwickelt und man hat oft einen Szenewechsel, aber auch damit kann man gut klarkommen. Die rote Linie ist da und für mich hat der Schluß gepasst, obwohl noch einige Dinge offen bleiben und ich diese offenen Enden hoffentlich noch in einem nachfolgenden Band verknüpfen kann.

Ich kann dieses Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen, denn an Spannung und interessanten Entwicklungen hat dieser Wissenschaftskrimi viel zu bieten.

Bewertung vom 04.06.2023
Warum wir nicht durch Wände gehen*
Aigner, Florian

Warum wir nicht durch Wände gehen*


ausgezeichnet

Ich bin ziemlich unwissend an dieses Buch herangegangen. Mit Physik habe ich nicht viel zu tun, allerdings hatte sogar ich schon von Schrödingers Katze gehört. Aber sonst hatte ich mir noch nie viele Gedanken über die Quantenteilchen gemacht. Aber alleine der Titel: "Warum wir nicht durch Wände gehen" hat mich neugierig gemacht. Und ich muss sagen, meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Ich bin jetzt zwar immer noch nicht der Experte auf dem Gebiet, aber ich habe die grundlegenden Dinge kapiert. Es wird dem Leser auch auf eine sehr anschauliche und nachvollziehbare Art und Weise nähergebracht. Alleine der Aufbau des Buches ist so aufgelockert, dass man keine Angst vor wahnsinns schwierigen Erklärungen hat. Das Vorwort erklärt einem schon gut, wie man mit dem Buch umgehen sollte. Und daran habe ich mich auch gehalten. Der Leser erfährt einen ganz anderen Blickwinkel auf die Welt der kleinen Teilchen und ich konnte mir durch die interessanten und sehr anschaulichen Beispiele alles viel besser vorstellen. Es ist in einem aufgelockerten Tonfall geschrieben und die Beispiele haben mich öfter zum Schmunzeln gebracht. Aber die Beispiele haben durch ihre alltäglichen Bezüge auch ihren Zweck erfüllt. Man kann sich durch diese Erklärungen aus unserem Alltag alles eher verinnerlichen und man erkennt die Zusammenhänge. Die Zeichnungen zum Text sind auch anschaulich gemacht und verstärken das Verständnis für den Inhalt des Textes gut. Und dazwischen gibt es noch besondere Zusatzinformationen in grüner Schrift. Lt. Anweisung sind sie nicht unbedingt fürs Verständis nötig, aber ich fand sie immer sehr interessant und sie auszulassen, wäre eigentlich zu schade. Am Ende des Buches gibt es noch ein Glossar und dort kann man in Ruhe die einzelnen Begriffe immer mal wieder nachschlagen, sollte man ihre Bedeutung zwischendurch mal wieder vergessen haben. Wem dieses Buch Lust auf mehr Physik gemacht hat, der kann in den ausführlichen Literaturangaben am Schluß des Buches noch weitere Anregungen finden.

Ich habe dieses Buch mit dem nachvollziehbaren und verständlichen Erklärungen, Bildern und Beispielen aus dem täglichen Leben sehr gerne gelesen und ich denke, ich habe auch meinen Wissensstand über die Quantenphysik erheblich vergrößert. Es ist ein Buch für Einsteiger und es schreckt keinen Laien ab, sondern man wird auf unterhaltsame Weise gut in dieses Thema eingeführt.

Bewertung vom 03.06.2023
Abenteuer Heimat

Abenteuer Heimat


ausgezeichnet

Schon die Aufmachung des Buches hat mir gut gefallen. Das Cover besteht aus vielen bunten Bildern der Autoren während ihrer Touren und bringt den Betrachter schon in andere Gegenden. Und das wird dann natürlich durch die sehr interessanten Berichte der Autoren bestätigt. Man erlebt außergewöhnliche Touren hier in Deutschland und es macht Spaß, die individuellen Erfahrungen der Profis hautnah mitzuerleben. Auch wenn man selber kein besonders sportlicher Mensch ist, kann man aus den dargebotenen Erzählungen viel für sich selber rausziehen. Denn auch wenn man nicht in der Lage ist, mit dem Rad die Alpen zu überqueren, so kann man doch für sich diese Landschaft in kleinen Abschnitten entdecken. Man wird hier nicht außen vor gelassen, sondern die vorgestellten Touren können auch als Ausgangpunkt für das eigene Erleben dienen. Dann mal einfach eine kleine Schneewanderung machen, anstatt mit dem Rad über den Bruchsee zu fahren. Aber man erlebt trotzdem diese winterlichen Besonderheiten. Mir haben die Geschichten großen Spaß gemacht. Sie sind sehr unterhaltsam geschrieben und man hört die Freude der Autoren an ihren Unternehmungen heraus. Jeder hat seinen eigenen Erzählstil und dadurch sind die Geschichten noch authentischer zu lesen. Die Fotos zu den einzelnen Texten sind gut ausgewählt und man kann sich so alles noch besser vorstellen. Die Tipps nach jeder einzelnen Geschichte sind interessant und vor allen Dingen auch immer gut machbar. Ich habe mich auch sehr über den Tipp der Atta-Höhle gefreut, denn dort war ich auch schon öfter und der Käse ist wirklich sehr lecker. Und man erlebt Deutschland auch mal aus einer anderen Sicht heraus. Hier kann man viele interessante und außergewöhnliche Touren machen, dafür muss man nicht unbedingt weit ins Ausland fahren. Wer das Besondere sucht, findet es auch in der eigenen Heimat, sozusagen vor der Haustüre. Es ist ein inspirierendes Buch mit sehr persönlichen Erlebnissen. Am Ende wird auch jeder der Autor*innen mit einem Bild und kurzen Informationen vorgestellt. Und auch die vorgestellten Buchtipss am Ende sind sehr nützlich. Mir hat die Lektüre des Buches sehr gut gefallen und ich werde sicher noch einige Exemplare an Freunde verschenken, die gerne in der Natur sind und mal etwas anderes erleben möchten. Denn mit diesem schönen Buch werden dem Leser die Möglichkeiten, die die eigene Heimat bieten, nochmals nahegebracht.

Bewertung vom 31.05.2023
Der nasse Fisch

Der nasse Fisch


ausgezeichnet

Ich habe dieses Spiel zusammen mit meinem Mann und meinen beiden jugendlichen Neffen gespielt. Wir haben schon öfter Escape Spiele gespielt, aber dieses hat uns allen sehr gut gefallen. Denn man kann es mehrmals spielen, da keine Sachen zerstört oder beschrieben werden müssen. Das ist natürlich ein großer Vorteil und in meinen Augen auch nachhaltig, denn so kann ich das Spiel an andere interessierte Freunde weitergeben. Aber ein großer Pluspunkt ist auch, dass man viele verschiedene Wege nehmen kann und man dadurch den Verlauf verändert. Wir hatten beim ersten Durchgang nämlich kein großes Glück, waren irgendwie schnell durch und konnten den Fall nicht lösen. Aber dann haben wir einfach nocheinmal begonnen und uns diesmal für einen anderen Weg entschieden. Und so konnten wir dann nach ca.1 Stunde erfolgreich das Spiel beenden. Es ist sehr einfach durch die Handhabung der Karten, die zu lösenden Rätsel waren interessant, teilweise sehr schwer, spannend und abwechslungsreich gestaltet. So konnte jeder der Teilnehmer seine Fähigkeiten einbringen - denn der eine hat es mehr mit Zahlenrätseln, wobei ein anderer Spieler lieber mit Wörtern oder Buchstaben arbeitet. Es war echt gut gemacht und man musste sich absprechen, welchen Weg man nehmen möchte. Das bringt dann auch mal Diskussionen hervor, aber dadurch wird das Spiel sehr lebendig. Die vorliegenden Karten sind sehr schön gemacht, die dazugehörigen Dokumente und anderen Informationsmaterialen sind gut gekennzeichnet. Wir haben allerdings die Tipps garnicht benutzt. Aber das kann ja jeder für sich selber entscheiden - die Möglichkeit ist jedenfalls gegeben, so dass man auch in verzwickten Situationen weiterkommen kann. Und dadurch, dass das Spiel ein schönes Format hat, kann man es auch gut auf Reisen mitnehmen. Uns hat dieses Spiel jedenfalls gut gefallen und es hat großen Spaß gemacht.

Bewertung vom 27.05.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


ausgezeichnet

Ich wusste nichts über Hedy Lamarr, außer das sie eine bekannte Schauspielerin gewesen ist. Aber in diesem Buch konnte ich zumindest einen Teil ihrer turbulenten und außergewöhnlichen Lebensgeschichte erfahren. Hedy Lamarr war ihr Künstlername und sie wurde als Hedy Kiesler 1914 in Wien geboren. Wir erleben ihre Geschichte ab Mai 1933, als sie als ihre erste erfolgreiche Rolle am Theater an der Wien hat bis 1942 in Philadelphia in den USA. Das Buch schildert in einer eindringlichen Art und Weise ihre Erlebnisse mit dem Ruhm am Theater, über die katastrophale Ehe mit Friedrich Mandl, ihre gefährlichen Versuche ihr Leben zu verändern und dann die gelungene Flucht aus Österreich bis nach Amerika. Wir erleben eine Frau, die viel durchgemacht hat und dabei sich selbst gegenüber ehrlich genug blieb, um einen Weg für sich zu finden. Ich bin mir bei Hedy nie ganz klar geworden, was ich von ihr halten sollte. Aber ihre Lebenssituation muss man auch immer aus der damaligen Zeit heraus sehen. Ihr Elternhaus wird gut dargestellt. Und man verfolgt das Verhältnis zu ihren Eltern gebannt. Ihre Gefühle zum Vater sind klar und deutlich und bestimmen dadurch ihre Entscheidungen klar mit. Es werden die Emotionen gut dargestellt, die Gewissenskonflikte aller Protagonisten und natürlich diese Besonderheit der damaligen Zeit. Die politische Lage war nicht für alle klar ersichtlich und gerade diese jüdische Familie klammerte sich an Hoffnungen für eine gute Zukunft. Mandl, ihr Ehemann, kommt ihrem Vater da ja wie eine Rettung vor. Man merkt in dem Buch die ganze Bandbreite an Charaktereigenschaften der Menschen. Leider zählt Mandl zu den sehr negativen Persönlichkeiten in der Geschichte und das merkt Hedy leider auch zu spät. Ich musste mir beim Lesen immer klar machen, das die Handlungen der Personen ja ohne mein Wissen über die kommenden Geschehnisse handelten. Und dann sieht man ihre Entscheidungen aus ganz anderen Augen. Hedy hat sicher einige falsche Entscheidungen getroffen und darunter gelitten. Die Geschichte ist jedenfalls sehr gut geschrieben und gerade wege der Mischung zwischen Fiktion und Realität, kommt das ganze Geschehen gut rüber. Man taucht tief in Hedy Lamarrs Leben ein und ich habe mit ihr gelitten und gezittert. Und ich war wirklich überrascht, welche Seiten sie alle hatte. Sie war ja nicht nur eine gute Schauspielerin, sondern hat ihre große Intelligenz für tolle Erfindungen genutzt, die leider damals nicht anerkannt wurden. Sie war eben eine Frau und in dieser Zeit war das schon oft ein Ausschlußkriterium für vieles. Sie erlebte die Zeit nach dem ersten Weltkrieg und den zweiten Weltkrieg mit und damit auch die Verfolgung ihrer eigenen Religion. Dazu noch die Rolle als Frau - es war einfach keine leichte Zeit. Sie hatte es nicht leicht, aber dafür hat sie einen starken Willen gezeigt und ist ihren Weg gegangen. Es war eigentlich sehr spannend sie und das ganze Umfeld zu begleiten. Ich habe - gerade auch politische - Dinge erfahren, die ich so noch nicht verinnerlicht hatte. Auch wenn das Buch nur einen Teil ihres Lebens behandelt, bekommt man ein gutes Bild von Hedy. Es war eine aufregende und interessante Zeit, die die Menschen sehr geprägt und verändert hat. Mir hat diese Geschichte über Hedy Lamarr jedenfalls gut gefallen und es bringt dem Leser wieder ins Gedächtnis, dass ein Mensch viele Gründe für sein Handeln hat, die andere Menschen auf den ersten Blick nicht wissen können. Daher finde ich die Darstellung von Lebensgeschichten, besonders von Frauen, sehr wichtig und hoffe, es wird noch viele Romane dieser Art geben. Denn es lässt sich einfach sehr viel besser verstehen, wenn man es in Romanform liest. Es ist einfach nachvollziehbarer und kommt auch sehr authentisch rüber. Marie Benedict versteht sich sehr gut darauf, die Leben der Frauen lebendig und ausdrucksstark zu erzählen. Ich bin jedenfalls neugieriger geworden und werde auch versuchen, etwas über das restliche Leben von Hedy Lamarr zu erfahren.

Ich kann dieses Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 26.05.2023
Go für Einsteiger
Dickfeld, Gunnar

Go für Einsteiger


sehr gut

Wir hatten das Spiel schon lange bei uns Zuhause liegen, aber wir sind nie so richtig ins Spiel hineingekommen. Jetzt habe ich durch das Lesen von diesem Buch endlich einen guten Einstieg ins Spiel bekommen. Die Erklärungen sind gut nachvollziehbar. Man wird wirklich Schritt für Schritt in dieses interessante Spiel eingeführt. Anschauliche Bilder dokumentieren den verständlichen Text. Ich konnte mir endlich mögliche Züge vorstellen und bei den Übungen im Buch kann man sein neues Wissen testen. Und im Anhang kann man sofort die Lösungen überprüfen. Mir haben die Übungen dann großen Spaß gemacht, weil ich mal endlich ein Erfolgserlebnis bei diesem Spiel hatte. Und es geht ja nicht nur um die reinen Spielzüge und die ganzen Möglichkeiten, es werden dem Leser zu Beginn ja auch die Geschichte des Spiels nähergebracht. Das fand ich sehr interessant. Das ganze Buch ist sehr übersichtlich geschrieben, die Abschnitte sind nicht zu lang und man kann in Ruhe den Erklärungen folgen. Ich habe mir noch zusätzlich zum Verständnis unser Spielbrett neben mir aufgebaut und die Situationen nachgestellt. Das macht es noch anschaulicher. Ich kann nur sagen, mir hat das Buch sehr beim Verständnis für das Spiel geholfen und auch wenn ich natürlich jetzt noch viel zu lernen habe, kann ich jetzt aber zufrieden ein Spiel beginnen und mich langsam immer mehr steigern. Hoffe ich zumindest:-)

Für uns war dieses Buch mit seinen Informationen und Übungen jedenfalls eine große Hilfe um das Spiel Go richtig zu verstehen und zu erlernen.

Bewertung vom 23.05.2023
Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1
Lane, Soraya

Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1


ausgezeichnet

Alleine durch das stimmungsvolle Cover hat mich dieses Buch angesprochen. Es sieht wunderbar aus und der Titel "Die verlorene Tochter" verspricht eine interessante Geschichte. Und meine Erwartungen wurden auch erfüllt. Wir lernen die lebenslustige und zielstrebige junge Frau Lily Mackenzie kennen. Alleine schon ihre Reaktion auf den Zettel ihrer Mutter bei der Ankunft, hat mir gezeigt, dass sie eine sehr sympathische Frau ist. Denn sie freut sicher eher für das abwechslungsreiche Leben ihrer Mutter, als das sie enttäuscht ist, weil ihre Mutter nicht da ist. Aber zuerst erfahren wir einen kleinen Rückblick auf das Jahr 1946. Und dieser kurze Rückblick macht den Leser schon neugierig auf diese Geschichte in der Geschichte. Es wechseln auch im Buch immer die Erzählungen aus der Gegenwart mit den Ereignissen aus der Vergangenheit ab. So erfährt man die Geschichte von Lily und den Menschen aus ihrer Umgebung und dann natürlich immer in kleinen Happen, die Geschichte ihrer Großmutter. Dieser Wechsel ist immer sehr gelungen, denn man kann die Informationen die Lily bekommt, dann mit den Ereignissen aus der Vergangenheit vergleichen. Man kommt auch gut mit den unterschiedlichen Erzählsträngen zurecht, es ist gut geschildert und gibt detailreiche Einblicke in die jweiligen Lebenssituationen der Protagonisten. Es ist total spannend, Lilys Erfahrungen und Gefühlsleben zu erfahren und dazu die so ganz anderen Lebensbedingungen ihrer Vorfahren zu erleben. Die Schilderungen sind sehr realistisch und die Personen sind interessante Individuen mit den unterschiedlichsten Charakteren. Lily erlebt eine Zeit der Entscheidungen, denn sie erfährt einige Dinge, die sie erstmal verarbeiten muss. Außerdem muss sie erstmal noch einen Schicksalsschlag aus der nahen Vergangenheit verarbeiten. Aber nicht nur sie ist mir sehr sympathisch, auch die anderen Protagonisten sind mir sympathisch. Es ist ein richtiges Wohlfühlbuch, denn es werden viele gute Eigenschaften dargestellt: Freundschaft - Liebe - Zusammenhalt und der Mut, seinen eigenen Weg zu gehen. Dazu kommen nicht nur die menschlichen Schicksale, sondern auch die Umgebung ist eindrucksvoll. Man erlebt diese schöne Landschaft aus den Augen derer, die in dieser landschaftlichen Umgebung leben und arbeiten. Sie gehören dorthin und sehen sich als Teil dieser Umgebung. Es macht einfach Spaß Lily und ihrer Geschichte zu folgen, man wird tief ins Geschehen hineingezogen und erlebt diese besondere Lebensweise hautnah mit. Wer Familiengeschichten mit Geheimnissen und dazu eine wunderschöne Umgebung mag, der ist hier bestens aufgehoben. Mir hat diese Lektüre sehr gut gefallen und unterhaltsame und spannende Lesestunden beschert.