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Leiraya

Bewertungen

Insgesamt 150 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2022
Für immer und noch ein bisschen länger
Leciejewski, Barbara

Für immer und noch ein bisschen länger


ausgezeichnet

Das Cover des Buches lässt einen gewöhnlichen, verträumten Liebesroman vermuten. Aber das Buch ist viel mehr als das.

Es beginnt mit dem Prolog über die Geburt der Hauptfigur Anna, deren Mutter dabei verstirbt. Jahrzehnte später spielt die eigentliche Handlung, in der die Pianistin Anna an einem Wendepunkt in ihrem Leben steht. Sie muss nämlich plötzlich eine neue Bleibe finden, als ihr ihre geliebte Wohnung gekündigt wird. Plötzlich verändert sich immer mehr in ihrem sonst recht gleichförmigen Leben. Und nicht zuletzt sorgt auch der erste Corona-Lockdown für eine Beschleunigung dieses Prozesses.
Der Schreibstil gefiel mir sehr gut: locker, mit Gefühl und Humor aber auch Gedanken zum Drüber-Nachdenken haben mir sehr gut gefallen und mich prima unterhalten.
Sehr angenehm gelesen mit guter Akzentuierung.

Ein sehr angenehmes Buch für Zwischendurch. Unterhaltsam und doch auch bisweilen etwas tiefgründiger als erwartet. Dazu überraschend und meiner Meinung nach auch nicht allzu kitschig.

Bewertung vom 05.06.2022
Salate zum Sattessen
Dusy, Tanja

Salate zum Sattessen


sehr gut

Im Sommer bieten sich Salate sehr an, denn meist sind sie erfrischend und bei warmen Temperaturen, ist ein leichter Salat ein prima Mittagessen.

Zuerst einmal hat mich die Aufmachung von "Salate zum Sattessen" sehr angesprochen. Das stabile Cover und die dunkle Gestaltung mit Metalliceffekten ist Mal was anderes und suggeriert, eine Art Zauberbuch in den Händen zu halten. Auch im Inneren setzt sich dieser Eindruck fort. Denn es gibt immer wieder kleine Hinweise, wie man ein Gericht "magisch" aufpeppen könnte. Das finde ich sehr schön, denn dann hat man zu den vorliegenden Rezepten noch weitere Variationsmöglichkeiten. Manche dieser Kombinationen sind etwas außergewöhnlich und erfordern Mut, bekannte Zutaten mal ganz anders zu kombinieren. Für Salatneulinge gibt es auch Rezepte für Klassiker wie Kartoffelsalat. Bei diesem Beispiel (wie auch bei einigen anderen) hab ich mich allerdings schon gefragt, warum es in der heutigen Zeit dann unbedingt ein Kartoffelsalat mit Fleisch bzw Speck sein muss. Viel schöner und zeitgemäßer hätte ich es gefunden, wenn mehr vegetarische/vegane Rezepte enthalten gewesen wären oder zumindest an der ein oder anderen Stelle eine Alternative für die tierischen Produkte genannt worden wäre.

Ein ansprechendes Kochbuch, das sich auch prima als Geschenk eignet. Allerdings wären für meinen Geschmack und im Hinblick auf die aktuellen Foodtrends mehr vegetarische/vegane Rezepte oder zumindest weitergedacht vegetarisch/vegane Alternativvorschläge wünschenswert gewesen.

Bewertung vom 01.06.2022
Das Tor / Keeper of the Lost Cities Bd.5
Messenger, Shannon

Das Tor / Keeper of the Lost Cities Bd.5


ausgezeichnet

Eine spannende Reihe, die einfach nur Spaß macht

Die Reihe Keeper of the lost cities wurde in Deutschland ja vielfach als "der neue Harry Potter" beworben. So ganz passt der Vergleich zwar meiner Meinung nach nicht, denn die Welt, die Shannon Messenger für Sophie und ihre Freunde schafft, ist so ganz anders als die von Harry. Aber in Punkto Spannung und Genialität der fantastischen Welt sowie der Story, spielen, meiner Meinung nach, beide absolut in den selben Rängen. Allerdings sollte man auf alle Fälle mit Band eins einsteigen, damit man sich in der fantastischen Welt auch gut zurechtfindet.

Das Cover von Band fünf ist recht düster gehalten, und lässt schon auf eine spannende Story hoffen. Und man wird diesbezüglich auch nicht enttäuscht. Zwar dauert es in diesem Band etwas länger als in den vorigen bis richtig Spannung aufkommt. Aber es lohnt sich trotzdem sehr.

Die Charaktere sind in dieser Reihe toll gestaltet und auch in Band fünf entwickelt sie Messenger gekonnt weiter. Die Sprache, speziell auch die Dialoge und Gedanken der Figuren sind wieder sehr amüsant und jugendlich gehalten und gut sind nach wie vor passend für die Reihe. Mir gefällt auch sehr gut, dass nicht immer alles glatt läuft, das macht es einfach angenehmer zu lesen und dadurch ist es weniger vorhersehbar. Eine zentrale Rolle in diesem Band hat Keefe, was mir sehr gut gefallen hat. Aber auch über die anderen Charakteren erfährt man wieder so allerhand Neues.

Nur das Ende von Band fünf ist sehr spannend - fast schon zu spannend. Das ist etwas gemein, denn ein wenig müssen wir noch auf den nächsten Band warten. Zum Glück aber nicht allzu lange.

Bewertung vom 18.05.2022
Papyrus
Vallejo, Irene

Papyrus


ausgezeichnet

Ein ungewöhnliches Cover, das neugierig macht: eine grüne Papyruspflanze auf dem angenehmen Papier-Schutzumschlag. Dazu etwas Goldprägung. Und trotz der vielen Seiten, liegt das Buch mit seinem kompakten Format, sehr gut in der Hand.

Das Buch trägt den Untertitel: die Geschichte der Welt in Büchern. Schon als ich das zum ersten mal las, wollte ich als großer Bücherfan unbedingt mehr wissen. Nur leider wurde ich etwas enttäuscht.
Stilistisch schreibt Vallejo sehr angenehm und interessant. Zumal es sich um ein Sachbuch handelt, ist das nochmal gesondert hervorzuheben, finde ich. Auch sie hat viel Wissenswertes über Bücher zu berichten und so manches war mir ehrlich gesagt bisher unbekannt. Jedoch war ich etwas enttäuscht, da ich eine durchaus breiter gefächerte Aufstellung erwartet hatte. Das Buch bewegt sich überwiegend in der Antike. Da es jedoch laut Titel um die "Geschichte der Welt" gehen soll, hatte ich auch mehr Bezüge und Informationen zur heutigen Zeit erwartet. Darüber hinaus versucht Vallejo mit persönlichen Anekdoten zu unterhalten. Dies gelingt auch, führt jedoch auch oft zu sehr vom eigentlichen Thema weg und zieht die eigentlich zu erzählende Materie sehr in die Länge.

Eine unterhaltsame Lektüre mit Längen, die je nach Erwartungen viel Neues und Wissenswertes bietet. Wer großes Interesse am alten Rom und Büchern hat, wird sicher sehr viel Freude am lesen haben.

Bewertung vom 15.05.2022
Der Weg der Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.2
Popp, Susanne

Der Weg der Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.2


sehr gut

Bis ich von der Reihe um Friederike Ronnefeldt gehört habe bzw. die Bücher gelesen habe, war mir die Marke Ronnefeldt nicht wirklich ein Begriff, obwohl ich sehr gerne Tee trinke. Mit Hilfe der Bücher hat sich das nun geändert. Ich habe so einiges über Tee erfahren und wurde zudem gut durch die Familiensaga rund um Friedrike und ihre Lieben unterhalten.

Im Gegensatz zum ersten Band, konzentriert sich Teil zwei hauptsächlich auf die Kinder von Friederike. Zwar hat die Autorin auch etwas künstlerische Freiheit walten lassen und manche Umstände anders dargestellt. Aber insgesamt hat sich meiner Meinung nach ein gelungenes Buch geschrieben, das die damalige Zeit gut und verständlich abbildet. Beispielsweise war mir nicht bewusst, dass Frauen zum Teil bereits recht emanzipiert waren und diese Bewegungen dann wieder zurückgedrängt wurden. Umso beeindruckender, wie sich Friederike und vor allem auch ihre Tochter Elise in der Männerwelt durchsetzen.

Ein kleiner Wehrmutstropfen war für mich, dass es mir gefühlt fast zu viele Hauptfiguren waren und ihre jeweiligen Geschichten kaum so erzählt werden konnten, wie sie es womöglich verdient gehabt hätten. Susanne Popps Schreibstil trägt einen trotzdem sehr gut durch die Geschichte und lässt es ein sehr angenehmes Lesevergnügen werden.

Wer sich für Tee interessiert und gerne historische Romane mag, dem dürfte die Teehändlerin viel Freude bereiten. Eine schöne und unterhaltsame Reihe, bei der ich mich schon auf die Fortsetzung freue.

Bewertung vom 04.05.2022
Der große Fehler
Lee, Jonathan

Der große Fehler


gut

New York ist eine Stadt, die so ziemlich jeder -zumindest dem Namen nach - kennt. Und vom Central Park hat auch schon fast jeder einmal gehört. Aber dass ein Mann maßgeblich zur Entstehung von letzterem beigetragen hat, wissen wohl die wenigsten und seinen Namen noch viel weniger: Andrew Haswell Green.
Jonathan Lee wagt das Experiment, über diese, in Vergessenheit geratene Person zu schreiben. Und das, wie er im Interview am Ende des Buches sagt, mit nur einer dürftigen Quellenauswahl. Lee beginnt seinen Roman mit der Ermordung von Green, die nie so richtig aufgeklärt werden konnte. Er springt anschließend zwischen verschiedenen Anekdoten über Greens Leben und an der Mordermittlung beteiligten Personen hin und her. Dies geschieht für meinen Geschmack leider recht chaotisch und lässt den wirklich roten Faden zum Teil vermissen. Darüber hinaus ziehen sich manche Erzählstränge auch wie Kaugummi in die Länge und bringen die Geschichte bzw das Bild von Green nicht wesentlich weiter.

Lees Schreibstil erinnert in der deutschen Übersetzung an große amerikanische Literaten des vergangenen Jahrhunderts. Jedoch sind die Sätze auf deutsch oft etwas zu verschachtelt, dass der Lesefluss teilweise behindert wird. Dies mag jedoch auch der Übersetzung geschuldet sein, denn solch lange Schachtelsätze sind auf Englisch absolut unüblich und teilweise auch sprachlich gar nicht umzusetzen. Auch die vielen Schreib- und Grammatikfehler empfand ich recht störend. Darüber tröstet leider auch der humorvolle Stil von Lee nicht gut hinweg.

Es freut mich, mehr über Andrew Green erfahren zu haben. Der Roman "Der große Fehler" war dafür auch teilweise geeignet. Besonders angenehm zu lesen war er jedoch leider nicht und ich hoffe sehr, dass in der Endfassung viele Schreib-, Grammatik- und Übersetzungsfehler ausgebessert wurden.

Bewertung vom 29.04.2022
Die sieben Männer der Evelyn Hugo
Reid, Taylor Jenkins

Die sieben Männer der Evelyn Hugo


ausgezeichnet

Als ich den Titel “Die Sieben Männer der Evelyn Hugo“ das erste mal las, überlegte ich gleich, welche Schauspielerin das nochmal war und in welchem Film sie mitgespielt hatte. So gut erdacht ist der Roman: man hat sofort den Eindruck, dass es sich um eine tatsächliche Biografie handelt. Und doch ist alles komplett ausgedacht. Aber so gut, dass man es von der ersten bis zur letzten Seite für wahr erachtet.

Taylor Jenkins Reids Schreibstil ist sehr unterhaltsam und es gelingt ihr ausgezeichnet, Evelyn Hugos Charakter darzustellen, ihre divenhafte Art herüberzubringen. Als Frau von 79 Jahren, kann sie der jungen Monique viele Weisheiten über das Leben näherbringen, die auf den ersten Blick zwar mitunter auch gemein oder unbequem, jedoch keineswegs weniger wahr sind. Monique wurde von Evelyn dazu auserwählt, ihre Biografie zu schreiben. Bis fast zuletzt wird der Leser im Unklaren darüber gelassen, warum dies so ist. Und ich selbst hatte zwar verschiedene Vermutungen, blieb aber auf dem Holzweg. Dadurch bleibt auch der Spannungsbogen ganz wunderbar erhalten. Darüber hinaus versteht Jenkins Reid ihr Handwerk sehr gut und hat den ein oder anderen Twist in die Geschichte eingebaut. Dazu kommen als Themen Brustkrebs, LGBTQ+-Themen und natürlich die Liebe als große Themen vor.

Mich hat sowohl Evelyn als auch Jenkins Reid nachhaltig beeindruckt und ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben. Ein absolutes Must-Read, wie ich finde.

Bewertung vom 23.04.2022
Selbstversorgung
Diederich, Marie

Selbstversorgung


ausgezeichnet

DIY vom Samenkorn bis zum Einmachglas - ein geniales Nachschlagewerk

Selbstversorgung war früher nur etwas für Ökos oder Gartenliebhaber. Mittlerweile ist es wieder in aller Munde, da es Spaß macht und man genau weiß, was man isst. Als wir vor drei Jahren in unser Haus gezogen sind, war für uns sofort klar, dass wir in einem kleinen Teil des Gartens etwas Obst und Gemüse anbauen möchten. Obwohl wir durch unsere Eltern sogar ein kein wenig Erfahrung darin hatten, hat vieles nicht sonderlich gut funktioniert.

Dank Marie Diederichs Buch, weiß ich nun zum Teil auch wieso. Unterhaltsam und offen erzählt sie in ihrem Buch “Selbstversorgung“, wie sie dazu kam ihr Gemüse anzubauen und einzumachen, Brot selbst zu backen und Tiere zu halten. Auch berichtet sie von Fehlern, die sie dabei gemacht hat, und die man als Leser:in durch die Lektüre womöglich vermeiden kann.

Anschaulich sind die Pflanzenportraits von 40 verschiedenen Gemüse- und Obstsorten, die ideal zum Nachschlagen einladen. Darüber hinaus gibt es Informationen zu Fruchtfolgen und welche Pflanzen sich gut vertragen, welche nicht.

Für Gartenliebhaber ein wahrer Schatz zum Nachschlagen. Wer das Sauerteigbrotbacken oder das Einkochen ausprobieren möchte, oder sich überlegt Tiere zu halten, für den sind hier erste hilfreiche Hinweise zu finden, es empfiehlt sich aber, sich noch anderswo genauer zu informieren.

Bewertung vom 23.04.2022
Jungs können alles werden
Sternbaum, Nico

Jungs können alles werden


sehr gut

Die meisten Kinder malen gern. Und etwas auszumalen ist für die Kleinen oft auch recht ansprechend, da schnell ein buntes Kunstwerk entstehen kann. Viele Kindermalbücher befassen sich dabei hauptsächlich mit Tieren, Fahrzeugen oder Themen wie Weihnachten oder Ostern. Ein Lehrbuch Malbuch zu Berufen oder uns bisher noch nicht begegnet.

Berufswünsche von jungen Kindern orientieren sich in der Regel an ihrem Erfahrungsschatz: die Berufe der Eltern, Handwerkern, Verkäuferinnen, Erzieherinnen u.s.w. und da wird schon schnell an den Begriffen deutlich, dass ö es oft hauptsächlich einem Geschlecht zugeschrieben wird, wer diesen Job ausübt. Erzieher sind eher die Ausnahme, Handerkerinnen ebenfalls. Und so überrascht es wenig, dass Jungs und Mädchen sich eher weniger mit diesen Berufen befassen, allein schon weil ihnen eine Person zur Identifikation fehlt.
Dieser Malblock schließt meinet Meinung nach diese Lücke und lässt sich Jungs in für ihre Geschlecht eher untypische Berufe hineindenken. Es gibt hierfür klassische Seiten zum Ausmalen und Seiten, die selbst ergänzt werden können. Das finde ich eine sehr gute und passende Mischung.

Bewertung vom 23.04.2022
Eine Frage der Chemie
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


ausgezeichnet

Der Titel "Eine Frage der Chemie" hat mich bei dem Buch neugierig gemacht. Dazu diese keck in die Kamera lächelnde Frau auf dem Cover - ich wollte wissen, welche berühmte Wissenschaftlerin hier wohl vorgestellt wird. Als ich dann den Beginn des Klappentexts las, war ich erst mal verwirrt: es geht ums Kochen!? Wie passt das zusammen?

Nach der Lektüre des Buches kann ich nur sagen: es passt wunderbar gut zusammen! Bonnie Garmus ist mit ihrem ersten Roman ein Meisterstück gelungen! Mit viel Witz und Ironie erzählt sie die Geschichte von Elizabeth Zott, der Chemikerin, die vielen Amerikanern das Kochen durch ihre Kochshow beibrachte. Elizabeth ist, wie das Klischee einer Naturwissenschaftlerin schlechthin ist: intelligent, vergleichsweise nüchtern und wenig emotional. Sie entscheidet und begründet alles rational. Emotionen spielen eher eine untergeordnete Rolle. Und doch ist sie sehr zielstrebig und versucht, sich in einer männerdominierten Welt durchzusetzen.
Garmus Schreibstil greift diese Stimmung sehr gekonnt auf, und weiß, mit Wortwitz und gekonnten Pointen, die schwierigen Themen der Frauen aufzugreifen. Dabei geht es weit über die in der Geschichte dargestellten Sechzigerjahre hinaus. Auch heute noch sind viele Themen des Romans aktueller denn je. Das wird einem beim Lesen auch immer wieder vor Augen geführt. Zwischendurch hat der Roman etwas Längen, aber das ist meist nur von kurzer Dauer. Die Zeitsprünge und verschiedenen Erzählstränge sind nämlich so geschickt verwoben, dass man wirklich große Freude beim Lesen hat.

Ein absolut lesenswerter Roman! Vor allem auch für diejenigen, die sich für Chemie (am Rande), das Kochen und vor allem die Rolle der Frauen interessieren.

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