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Bewertungen
Insgesamt 176 BewertungenBewertung vom 29.03.2020 | ||
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Die Kunst des stilvollen Wanderns - Ein philosophischer Wegweiser Die Neuveröffentlichung des Klassikers aus dem Jahre 1926 befasst sich in 26 Kapiteln mit der Kunst des freigeistigen Wanderns, was heißen soll, das hier und jetzt zu genießen und mit jeder Pore die Umgebung in sich aufzunehmen. Natürlich sind einige der Anmerkungen dem Zeitgeist zum Opfer gefallen. Ausrüstung hat sich verändert, es gibt neue Materialien, die Welt ist politisch komplizierter geworden. Trotzdem behält das Buch überraschend viel Gültigkeit. Der belesene Autor schmückt sein Buch mit vielen Zitaten, die im hervorragenden Glossar erklärt werden. Ich liebe Glossars, habe doch schon viele wertvolle Lesetipps aus solchen bezogen. Auch hier gibt es viele Anreize, alte Bücher zu lesen oder einfach mal wieder den guten Shakespeare zur Hand zu nehmen. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 25.03.2020 | ||
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Zwei Jungen basteln ein Modellflugzeug, das fliegen soll. Ausgerechnet eine kleine Maus soll als Pilot herhalten. Dass das schiefgehen muss, ist klar. Und genau so kommt es auch. Das Flugzeug stürzt ab und Sammy, die Maus, findet sich in einer komplett fremden Welt wieder. Dort gibt es merkwürdige Tiere und Pflanzen, eine Horde Feldmäuse, die Sammy sofort als Zauberer verehren und natürlich auch Gefahren, zum Beispiel in Form eines fiesen Wiesels. Sammy will natürlich wieder zurück, vor allem, da ihn die Mäuse zu einer Demonstration seiner Zauberkunst auffordern. Doch oh Schreck, das Flugzeug ist weg. Das Abenteuer nimmt seinen Lauf. |
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Bewertung vom 25.03.2020 | ||
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Es ist 1946, die Zeit nach dem Krieg. Robert ist sechszehn Jahre alt, kurz davor das Schicksal seiner Familie zu teilen: ein Leben unter Tage im Bergbau. Vorher will er aber noch etwas erleben, durch seine englische Heimat wandern, im Meer baden und etwas von der Welt sehen. Also macht er sich zu Fuß auf den Weg und verdient sein Brot als Taglöhner. Nachts schläft er im Freien, genießt die Natur und erfreut sich an den Klängen der Tierwelt. Doch allzu weit kommt er nicht. Ein Cottage oberhalb des Meeres hält ihn auf. Beziehungsweise dessen Besitzerin. Dulcie, eine Frau, wie sie Robert aus seiner Arbeiterklasse nicht kennt. Freigeist, gebildet, kein Blatt vor den Mund nehmend und alleinstehend, so lernt Robert die Frau kennen. Er bietet sich an, als Gegenleistung für Nahrung, den Garten zu entwildern. Doch kaum will er aufbrechen, findet sich die nächste Gelegenheit, den Aufenthalt zu verlängern. Dulcie beeindruckt den jungen Mann. Sie sagt Dinge, die er nicht einmal zu denken wagte. Er lernt feines Essen und Wein kennen, fährt eines Tages sogar Auto. Nur das Meer scheint Dulcie nicht zu behagen. Als Robert das alte Gartenhaus auf Vordermann bringt, findet er einen Gedichtband und darin den Grund für den zeitweiligen Trübsinn der Frau. Dulcie weiht Robert zögerlich in ihr Geheimnis ein. |
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Bewertung vom 16.03.2020 | ||
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Oh Schreck, ich bin weg! / Carla Chamäleon Bd.1 Das mit den Ecken ist wörtlich zu nehmen. Ich habe selten ein Buch mit so spitzen Ecken gesehen. Bei einem Kinderbuch recht kritisch, da vor allem im Geschwisterbereich Bücher gerne mal zweckentfremdet als Wurfgeschosse oder Schlagwerkzeuge genutzt werden oder einfach mal unachtsam weitergegeben werden. Das kann man besser machen. |
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Bewertung vom 08.03.2020 | ||
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Vorneweg: das Buch bekommt drei Punkte, weil das Thema das allumfassende Problem unserer Zeit ist. Wenn wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen (ich gehöre zu den Zweiflern an dieser Möglichkeit, weil der Faktor Mensch einfach dagegen spricht), ist die Existenz der Menschheit gefährdet. Leider begreift das der Mensch erst dann, wenn es ihn direkt betrifft. Es ist schon makaber, dass das Coronavirus mehr für den Klimaschutz tut, als alle Gesetze und Maßnahmen zusammen. Es hilft übrigens nicht, von Klimaerhitzung zu sprechen, das verdeutlicht die Wichtigkeit nicht. |
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Bewertung vom 04.03.2020 | ||
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Im Gegensatz zum Titel handelt das Buch nicht nur vom täglichen Laufen (der Untertitel wird tatsächlich erst am Schluss des Buches mit zwei Seiten abgehandelt), sondern ist eine Autobiographie eines bekannten podcasters, der auch läuft. Wobei sich immer die Frage stellt, warum man mit Mitte 40 seine Autobiographie schreibt? Druck des Verlages? Geld? Egal! Aber da sich der Autor an einer Stelle bereits als alter Mann bezeichnet, erklärt sich das vielleicht...grins. Ein Titel wie "Sucht nach mehr---das Leben eines Maßlosen" hätte besser gepasst. Dabei hebt sich der Autor deutlich von vielen anderen Läufern ab, die meinen ihr Extremlaufen etc. in Buchform bringen zu müssen, da er die Sprache vorzüglich nutzen kann. So er denn will. Leider flacht das Buch diesbezüglich nach dem einführenden Kapitel ab. Es häufen sich Anglizismen und Fäkalsprache, was der Autor gar nicht nötig hätte. Vielleicht wollte er damit die Strapazen des Laufens untermauern, seine Sucht beschreiben, was auch immer. Als Vielläufer habe ich mich auf eine Erzählung eines Läufers gefreut. Nimmt man allerdings alles raus, was nichts mit dem Laufen zu tun hat (ein für mich langweiliges Skaterkapitel, ein für mich interessantes Künstlerkapitel, da ich selber male, diverse andere Lebensabschnitte) und unzählige Fotos und Selfies (man könnte jetzt auch psychologisch darüber philosophieren, warum jemand ständig Grimassen schneiden muss...egal), dann bleibt vom eigentlichen Laufbuch eher ein dickeres Magazin übrig. Eine ausführliche Beschreibung des ersten Laufjahres und die damit einhergehenden Veränderungen oder Auszüge aus dem Laufpodcast wären passender gewesen. Dafür liest man über Sex mit Stofftieren...wer es mag und braucht. |
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Bewertung vom 04.03.2020 | ||
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Der autobiografisch angehauchte Roman handelt von Hans (an den Autor angelehnte Hauptfigur) auf seinem Trip zum Kilimandscharo. Hans möchte eine vor langer Zeit begonnene Reise abschließen und damit ein Stück Vergangenheit begraben. Zu seinem Plan gehört eine einsame Übernachtung im Krater. Doch üble Überraschung: diese Idee hatte wohl auch ein anderer. Der Tscharli, ein Bayer, wie man vermuten sollte, erwartet Hans mit rustikaler Grobheit und einer Freischnauze, die Hans empört schnauben lässt. Eine eisige Nacht überstehen die beiden samt Führer und gehen notgedrungen ein Stück des Weges zusammen. Die direkte, harte Art des Bayern geht dem Norddeutschen immer mehr auf die Nerven. Rassistisch scheint der Tscharli durch und durch zu sein, für Hans ein rotes Tuch. Tscharli hält den Windelträger für ein Weichei. Und somit ist der Krach vorprogrammiert. Es kommt zum Streit, doch irgendwie kommen die zwei Reisenden nicht voneinander los. Zudem scheint Tscharli krank zu sein. Eine Erfahrung, die Hans bitter teilt und deshalb zwischen Abscheu und Mitleid für den Batzi schwankt. Im Laufe des Roadtrips gleicht sich Hans allerdings immer mehr dem Auftreten von Tscharli an. Dieser bittet Hans, in zu begleiten. Er sei auf einer Abschiedstour, der Tod wolle ihn holen. Obwohl Hans nicht sicher ist, was er dem dürren Mann glauben soll, begleitet er ihn und erlebt ein Afrika, das er so nicht kannte. Fremdartig, aber auch voller Lebenslust und einer Gelassenheit, die dem Europäer schon längst abhanden gekommen ist. Je weiter Tscharli seinem Ziel näher kommt, umso näher kommen sich die Männer. Es entsteht eine merkwürdige Freundschaft. Der eine versucht seine Traurigkeit mit raubeinigem Überschwang zu überspielen, der andere will seine linke Gesinnung nicht für Lebensfreude eintauschen. So wird die Reise zu einem gegenseitigen Lernen und Wachsen. Hans wird für immer verändert aus Afrika zurückkehren. |
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Bewertung vom 22.02.2020 | ||
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Da ich von dem Thriller nicht so überzeugt bin wie viele andere Leser, sei gewarnt, dass ich etwas spoilern muss, um meine Kritik zu erklären. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 18.02.2020 | ||
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Eine kurze Geschichte vom Fallen Joe Hammond, der mittlerweile am Ende seines Weges angekommen ist, berichtet in seiner Geschichte von seinem Leben und seinem Sterben. Ein Thema, das so gut wie jeder zu verdrängen sucht. Und wer nicht in einer ähnlichen Situation ist, wird auch kaum nachvollziehen können, wie es ist, zu sterben. Es gab schon andere Bücher dieser Art, von Krebs- oder Suchtkranken, die vor ihrem Tod ihre letzten Schritte der Nachwelt hinterlassen haben. Hammond, der zu Lebzeiten im Schreiben geübt war, benutzte mit Masse das Mittel der Metapher, um seine Gefühle und sein Leben zu beschreiben. Das funktioniert oft sehr gut. Wenn allerdings fast alles auf diesem Stilmittel aufbaut, wird das irgendwann abstrakt und entfremdet. Die Metaphern, die Hammond findet, passen zwar. Doch je mehr Bildnisse der Leser zu entschlüsseln hat, umso ferner scheint die Geschichte. Und dies bezieht sich nicht nur auf die Erkrankung, sondern auch auf den autobiographischen Teil, der die schwierige Jugend des Autors und sein Verhältnis zu seinem Vater behandelt. So bleibt bei allem Mitgefühl und Staunen über die Offenheit des Schreibers, ein Abstand, der eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Leben und Sterben des Joe Hammond erschwert. |
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Bewertung vom 13.02.2020 | ||
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Qube / Aus der Welt der Hologrammatica Bd.2 Tom Hillenbrand setzt seinen Hologrammatica-Zyklus endlich fort. Dies macht er mit Rückblenden, die es auch Neueinsteigern ermöglichen, dem Buch zu folgen. Allerdings seien all die gewarnt, die vornehmlich die anderen Bücher von Hillenbrand kennen, die sich mit alten Kaffeediebstählen oder kulinarischen Kriminalfällen beschäftigen. Beim vorliegenden Buch handelt es sich um Science fiction, das heißt also: mathematische und physikalische Theorie gepaart mit futuristischen Erfindungen und teilweise verwirrenden Gedankenspielen. Wer jedoch science fiction mag, Klassiker von Bradbury, Asimov, Dick oder auch Simmons liebt, kommt hier auf seine Kosten. Der neue Band knüpft einige Jahrzehnte an die Vorkommnisse des Vorgängers an. Um eine erneute Bedrohung durch eine künstliche Intelligenz auszuschließen, suchen Agenten auf der Erde als auch im All nach Hinweisen auf eine solche. Auch einige mächtige und reiche Privatpersonen sind auf der Jagd. Verspricht doch das Wissen einer KI ein altes Problem zu lösen: wie schafft man es, länger als drei Wochen in einem Klon zu existieren? Ja, vielleicht sogar für immer. Dies käme einer faktischen Unsterblichkeit gleich. Denn die Menschheit ist in der Lage, das Gehirn zu scannen und in einen Klonkörper zu übertragen, vorausgesetzt, man hat die finnaziellen Mittel. Doch nach drei Wochen muss der Klon wieder verlassen werden, sonst droht ein fataler Braincrash..Ende..Aus. |
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