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Pandas Bücherblog

Bewertungen

Insgesamt 117 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2021
Matilda und das Rätsel der magischen Karte / Pages & Co. Bd.3
James, Anna

Matilda und das Rätsel der magischen Karte / Pages & Co. Bd.3


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir richtig gut. Es sieht magisch aus und wirkt gleichzeitig verspielt. Auch die Farben, Motive und vor allem die hübschen Illustrationen, die im Buch zu finden sind, haben mich regelrecht verzaubert.
Die Autorin hat einen sehr flüssigen und unheimlich bildhaften Schreibstil, der es mir leicht gemacht hat, in die spannende und zauberhafte Welt von Matilda und ihrer Familie einzutauchen.

"Matilda und das Rätsel der magischen Karte" ist der dritte Band der "Pages & Co-Reihe". Zum besseren Verständnis sollten unbedingt die ersten Teile gelesen werden, da die Handlung aufeinander aufbaut und einem ansonsten wichtige Informationen fehlen würden.
Da mir die Hauptfiguren bereits in den anderen Büchern sehr ans Herz gewachsen sind, habe ich mich umso mehr auf ein Wiedersehen mit ihnen gefreut, das sich irgendwie so angefühlt hat, als würde man nach Hause kommen.
In diesem Teil begleiten wir Tilly und Oskar in wunderschöne und fantasievolle Buchwelten (wie z.B. in Shakespeares "Sommernachtstraum" oder in den atemberaubenden Geschichtenwelt-Express (den ich wirklich geliebt habe)), in denen sie einige Hindernisse überwinden müssen. Dieses Mal stellt sich niemand Geringeres als William Shakespeare höchstpersönlich an ihre Seite, der sich gemeinsam mit ihnen gegen die machthungrigen Underwood-Geschwister behaupten möchte. Ob es ihnen gelingen wird, das Duo aufzuhalten? Das müsst ihr schon selbst herausfinden.
Die Autorin hat mit "Pages & Co" eine märchenhafte und sehr spannende Buchreihe geschaffen, die mich immer wieder aufs Neue fasziniert, begeistert und überrascht.
Euch erwartet eine turbulente Reise voller magischer Abenteuer und unvorhergesehenen Wendungen, die euch den Atem rauben wird.
Besonders hervorheben möchte ich auch die innige Beziehung zueinander, den Zusammenhalt der einzelnen Charaktere und ihren unerschütterlichen Mut. Diese wundervolle Geschichte hat mir nicht nur einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Fazit:
"Matilda und das Rätsel der magischen Karte" ist eine zauberhafte, magische und spannende Fortsetzung der wundervollen "Pages & Co-Reihe", die einen auf eine turbulente Reise in die unterschiedlichsten Buchwelten entführt.
Auch der dritte Band hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert, sodass ich sehr gerne eine klare Leseempfehlung für Jung und Alt ausspreche.

Bewertung vom 27.09.2021
Wenn jedes Wort nur Liebe ist
Wöß, Lotte R.

Wenn jedes Wort nur Liebe ist


gut

Das Cover finde ich ganz hübsch. Es ist zwar kein Eyecatcher, aber Blumen gehen einfach immer und passen auch sehr gut zu Liebesgeschichten.
Die Autorin hat einen sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil, der mich gut durch die Geschichte geleitet hat.

Der Einstieg in das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Vor allem die Beschreibung der misslungenen und zum Teil sehr skurrilen Dates haben mir den ein oder anderen Lacher beschert. Auch das erste Aufeinandertreffen zwischen Clea und Emil fand ich irgendwie romantisch - wer sagt denn, dass man bei strömendem Regen keine netten Männer kennenlernen kann?
Die ersten Kapitel fand ich sehr unterhaltsam, zum Teil humorvoll und romantisch, doch leider haben mich auch einige Dinge gestört, über die ich nicht einfach hinwegsehen konnte.
Zum einen ging mir Cleas unglaublich naive Art nach einiger Zeit echt auf die Nerven - vor allem im Bezug auf Männer. Was zum einen durchaus unterhaltsam war, war aber zugleich auch sehr frustrierend, da Clea nichts aus ihren katastrophalen Dates zu lernen scheint und sich munter über den Tisch ziehen lässt. Zum anderen hätte ich mir gewünscht, dass sie sich nicht immer alles gefallen lässt und auch mal für sich selbst einsteht. Ich meine, welche erwachsene Frau lässt sich denn bitte so von seiner Mutter behandeln?
Natürlich ist Familie wichtig, aber ihre Mutter hat sich ihr gegenüber absolut unmöglich und respektlos verhalten und behandelt Clea, als wäre sie ihre persönliche Sklavin. Diese Frau kritisiert sie am laufenden Band und ist sich selbst die Nächste, was ich persönlich einfach nur furchtbar unsympathisch fand - und daran hat sich leider auch bis zum Schluss nichts geändert. Die minimale Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchgemacht hat, hat mir nicht gereicht.
Clea mangelte es sehr an Selbstbewusstsein und an Durchsetzungsvermögen - und das spürt man als Leser ganz deutlich.
Auch Emil fühlt sich minderwertig und hat ständig das Gefühl, nicht gut genug zu sein, was leider auch daher rührt, dass ihm das von seiner Familie eingeredet wurde. Vor allem sein Cousin Vincent (der mir übrigens auch total unsympathisch war) spielt dabei eine sehr große Rolle.
Im Laufe der Geschichte gibt es zwar immer mal wieder Momente, in denen er selbstbewusster wirkt, doch genauso schnell zweifelt er auch wieder an sich selbst, was ich sehr schade fand. Gut gefallen hat mir jedoch Emils Talent, das sehr gut in die Geschichte hineingearbeitet wurde.
Was mir ebenfalls weniger gut gefallen hat, ist, dass mir alles etwas zu schnell ging. Die beiden treffen sich, verbringen etwas Zeit miteinander, landen im Bett und verlieben sich innerhalb von wenigen Seiten ineinander. Ihre ganze Beziehung hat mir zu sehr an der Oberfläche gekratzt, sodass ich keinen richtigen Bezug zu ihnen herstellen konnte.
Warum um Emils Handicap ein so großes Geheimnis gemacht wurde, hat sich mir auch nicht ganz erschlossen. Natürlich verstehe ich, dass er - aufgrund seiner Familie - negative Erfahrungen gesammelt hat, dennoch fand ich es schade, dass das Thema so aufgebauscht wurde.
Zudem gab es noch ein paar Kleinigkeiten bzw. Ungereimtheiten (Dinge, die angesprochen wurden, dann aber nie vollständig aufgeklärt werden oder eine Person, die man angeblich gar nicht kennt, obwohl zuvor bereits über ebendiese Person gesprochen wurde), die mir aufgefallen sind.

Fazit:
"Wenn jedes Wort nur Liebe ist" ist eine leichte Liebesgeschichte, die mit romantischen und humorvollen Szenen punkten kann. Die überstürzte Liebesbeziehung, die extreme (meist negative) Zeichnung mancher Charaktere und ein paar Ungereimtheiten haben mir jedoch weniger gut gefallen.
Eine nette Liebesgeschichte für zwischendurch, die ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 27.09.2021
Die Tote mit der roten Strähne
Kent, Kathleen

Die Tote mit der roten Strähne


sehr gut

Der rote Flügel auf dem Cover hat sofort mein Interesse geweckt und mich dazu verleitet, die Leseprobe zu lesen. Warum auf dem Cover jedoch keine roten Haare abgebildet wurden (die einen Bezug zum Inhalt gehabt hätten), erschließt sich mir nicht ganz und wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.
Der Schreibstil von Kathleen Kent ist flüssig, leicht verständlich und mit einigen humorvollen Dialogen versehen, wodurch die Handlung etwas aufgelockert wurde.

Direkt zu Beginn wird man sofort ins Geschehen geworfen. Das erste Kapitel strotzt nur so vor Spannung, was mir richtig gut gefallen hat. Leider verliert sich die rasante Spannung im Laufe der Zeit auf den Seiten, wodurch es einige Längen gab. Es passiert zwar recht viel, doch die Verbindung zwischen den einzelnen Fällen ist nicht immer ersichtlich und die Handlung wirkt zum Teil unlogisch und etwas haarsträubend.
Detective Betty Rhyzyk war mir zwar auf Anhieb durchaus sympathisch, allerdings bin ich auch bis zum Schluss nicht so ganz mit ihr warm geworden. Wir würden wohl keine besten Freundinnen werden. Als lesbische Frau hat sie es nicht leicht, sich in einer Männerdomäne zu behaupten, doch durch ihre taffe Art schafft sie das ausgesprochen gut, was mir gefallen hat. Auch das Verhältnis zu ihren Kollegen wurde gut dargestellt, wobei hier einige vor allem durch sexistische Äußerungen herausgestochen sind, auf die sie jedoch stets eine schlagfertige Antwort parat hatte.
Sehr interessant und erschreckend fand ich auch die Probleme, auf die Betty und ihre Lebensgefährtin Jackie aufgrund ihrer Homosexualität gestoßen sind. Sei es die homophobe Maklerin, die ihnen kein Haus verkaufen wollte oder der Vorfall in einem Schnellrestaurant, in dem sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung nicht bedient wurden.
Ab einem gewissen Zeitpunkt ist Betty ganz auf sich allein gestellt, was richtig spannend hätte werden können. Zu meinem Bedauern waren diese Passagen lediglich blutig und nur mäßig fesselnd - hier wurde das Potenzial meiner Meinung nach leider nicht ausgeschöpft.

Fazit:
"Die Tote mit der roten Strähne" ist ein unterhaltsamer Thriller mit einer unkonventionellen Ermittlerin, der zwar durchaus spannend ist, jedoch auch einige Längen aufweist. Vor allem der rasante Einstieg in die Geschichte und der offene Umgang mit dem Thema Homosexualität haben mir gut gefallen.

Bewertung vom 27.09.2021
Sie schlüpfen auch in deiner Stadt / Bloom Bd.2
Oppel, Kenneth

Sie schlüpfen auch in deiner Stadt / Bloom Bd.2


sehr gut

Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt (Petra, Seth und Anaya), was mir gut gefallen hat, da man sich so besser in die einzelnen Protagonisten hineinversetzen konnte. Was mir weniger gut gefallen hat, war, dass die Kapitel für meinen Geschmack zu lang waren.
Auf den Inhalt möchte ich nur grob eingehen, da ich ungern spoilern und zu viel verraten möchte.
Endlich konnte gegen diese zerstörerischen Alienpflanzen ein Herbizid hergestellt werden, doch noch bevor alle aufatmen können, klopft auch schon die nächste Bedrohung an ihre Tür. Fürchterliche Kreaturen schlüpfen aus merkwürdigen Eiern und zerstören alles, was ihnen in die Quere kommt. An dieser Stelle muss ich dem Autor ein großes Kompliment für seinen Einfallsreichtum und seine Kreativität aussprechen. Die Vielfalt der ausgefallenen Insekten/Tiere hat definitiv mein Kopfkino angeregt und mir den ein oder anderen Schauer über den Rücken gejagt.
Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war, dass die Geschichte - bis auf ein paar Ausnahmen - durchweg spannend, actionreich und interessant war. Besonders der Anfang und das letzte Drittel haben mir gefallen. Der Mittelteil hat sich leider etwas in die Länge gezogen, da einige Szenen zu ausführlich beschrieben wurden.
Was mich zudem sehr überrascht hat, war, dass mir die meisten Charaktere eher unsympathisch waren (die Hauptprotagonisten mit eingeschlossen). Anfang konnte ich mich noch gut in die drei Teenager hineinversetzen, die gerade eine wirklich schwierige Zeit durchmachen müssen, um die ich sie nicht beneide. Doch umso weiter die Geschichte voranschritt, desto weniger Verständnis konnte ich für einige Entscheidungen und Gedanken aufbringen.
Achtung, der folgende Abschnitt könnte Spoiler enthalten!
Vor allem Seth ist mir mit der Zeit richtig unsympathisch geworden. Kaum trifft er auf Esta (die ich übrigens auch unsympathisch fand), kapselt er sich von seinen ehemals besten Freundinnen ab und lässt diese links liegen. Er ist so auf dieses Mädchen fixiert, die er lediglich flüchtig kennt, dass mir diese Passagen irgendwann nur noch auf die Nerven gegangen sind. Esta hat sehr engstirnige und radikale Ansichten, die ich für sehr bedenklich halte. Außerdem scheint sie sich und ihre Wut auf diejenigen, die nicht ihre Ansichten teilen, nicht unter Kontrolle zu haben.
Petra fand ich eigentlich ganz sympathisch, allerdings ist mir ihre wehleidige Art manchmal etwas auf die Nerven gegangen. Und auch ihr "Gepetze" war nicht gerade toll, auch wenn ich ihre Absichten zum Teil verstehen kann.
Anaya war mir von den dreien noch am sympathischsten, da sie bei mir einen sehr authentischen Eindruck hinterlassen hat und stets versucht hat, einen Kompromiss zu finden. Was mir bei ihrem Charakter weniger gut gefallen hat, war ihr blindes Vertrauen in diese außerirdische Präsenz, die mit ihr kommuniziert. Mir ist klar, dass es sich hier um Teenager handelt, aber auch mit 15/16 sollte man in der Lage sein, sich nicht blind auf sein Bauchgefühl zu verlassen, sondern Dinge zu hinterfragen.
Spoiler Ende!
Das "Ende" hat mir wirklich sehr gut gefallen, da es spannend war und meine Neugier ins Unermessliche getrieben hat. Ich habe der Aufklärung regelrecht entgegengefiebert und war etwas enttäuscht, dass das Buch mit einem fiesen Cliffhanger endet, der in dieser Art und Weise nicht nötig gewesen wäre. Leider ziemlich unbefriedigend!

Fazit:
"Bloom - Sie schlüpfen auch in deiner Stadt" ist eine spannende, actionreiche und gut durchdachte Geschichte, die mit einigen Wendungen und sehr interessanten Ideen punkten kann. Die Charakterentwicklung, der etwas zähe Mittelteil und das unbefriedigende Ende haben mir leider weniger gut gefallen. Dennoch bin ich schon sehr gespannt, wie es im nächsten Band weitergehen wird und empfehle das Buch jedem, der auf abgedrehte, stellenweise brutale und unvorhergesehene Storys steht!

Bewertung vom 27.09.2021
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


sehr gut

Hach, da haben wir es wieder: ein Cover zum Anfassen - und ich liebe es! Die Idee mit dem Fingerabdruck, der sich deutlich abhebt, finde ich richtig gelungen und das Motiv passt natürlich auch perfekt zum Ringfinger-Mörder. Farblich wurde das Cover zwar sehr minimalistisch gehalten, doch ich bin sowieso ein Fan von weißen Covern mit wenigen Farbakzenten. Außerdem ist es - im Gegensatz zu vielen anderen Thrillern - erfrischend anders.
Auch der Schreibstil des Autors hat mir wirklich gut gefallen. Er ist flüssig, an den richtigen Stellen rasant und macht es einem leicht, die knapp 500 Seiten lange Geschichte innerhalb weniger Stunden zu lesen.

Nach meinem letzten "Thriller", der sich leider als bisheriger Jahresflop herausgestellt hat, war ich ehrlich gesagt etwas skeptisch. Denn wo Thriller draufsteht, ist nicht automatisch auch immer Thriller drin. Das musste ich bereits sehr viele Male feststellen. Mit seinem Debüt "Atemlos" hat mich Henri Faber allerdings positiv überrascht und meine Bedenken schnell über Bord werfen lassen.
Die Story wird aus vier unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben Noahs Sicht, der von einem Unbekannten überwältigt und bedroht wird, lernen wir dessen Frau Lisa kennen, die von Selbstzweifeln und Selbsthass geplagt wird und regelrecht an ihrem Kinderwunsch zugrunde geht. Außerdem ist da auch noch Elias Blom - ehemaliger Ermittler bei der Mordkommission -, der bereits vor ein paar Jahren den Ringfinger-Mörder gejagt hat und schließlich gibt es noch den Täter selbst.
Gerade dieser rasante Wechsel hat mir gut gefallen, da dieser oft für ausreichend Spannung gesorgt hat. Dabei haben mir manche Sichten mehr und andere weniger gut gefallen.
Gut gefallen haben mir die Kapitel aus der Sicht von Elias Blom, da ich die Einblicke in seine Vergangenheit sehr mochte und er mir zudem als Charakter sehr sympathisch war. Auch die Tätersicht fand ich interessant und irgendwie verstörend, aber auf eine gute Art. Noah allerdings ist ein Charakter, bei dem ich etwas zwiegespalten bin. Er war mir oft zu naiv und nicht greifbar. Gegen Ende der Geschichte hat mich die Entwicklung, die er durchgemacht hat, jedoch positiv überrascht. Mit Linda hingegen konnte ich leider so gar nichts anfangen. Ihre Kapitel waren mir schlichtweg zu eintönig, langweilig und übertrieben. Bei ihr drehte sich alles nur um das Thema Kinderwunsch und ihren "vertrockneten Unterleib", was mich irgendwann nur noch mit den Augen rollen ließ. Sie war mir weder sympathisch, noch hat es mich sonderlich interessiert, was mit ihr geschehen würde, was ich wirklich schade fand. Erst viel später haben mir ihre Kapitel besser gefallen, aber da war der Zug für mich leider schon abgefahren.
Ebenso wenig gefallen hat mir das Rumgezicke der männlichen Hauptermittler untereinander. So ein pubertäres Verhalten ist gerade bei einer Mordermittlung unprofessionell und hat am Arbeitsplatz absolut nichts verloren. Anstatt zusammenzuarbeiten und so den Fall voranzubringen, haben sie ihre Zeit und Energie lieber dafür aufgewendet, sich das Leben gegenseitig unnötig schwer zu machen.
Was ich positiv hervorheben möchte, sind die kurzen und knackigen Kapitel, die größtenteils für ein rasantes Erzähltempo gesorgt haben. Recht gut gefallen hat mir die Auflösung des Falls und wie sich die einzelnen Teile ineinander gefügt haben, auch wenn mir das Ganze eine Spur zur viel war. Und ebenfalls, wie undurchsichtig sich der Fall gestaltet, da die Spannung somit lange aufrechtgehalten werden konnte.

Fazit:
Ausweglos" ist ein solider und abwechslungsreicher Thriller, der mit einigen überraschenden Wendungen punkten kann.
Einen Stern Abzug gibt es, da die Geschichte an ein paar Stellen etwas langatmig war und mir einige Charakter weniger gut gefallen haben, da sie zu überzeichnet dargestellt wurden. Auch das Ende war mit ein wenig zu verworren und überladen.
Trotz meiner kleinen Kritikpunkte spreche ich sehr gerne eine klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 02.09.2021
Narbenherz / Heloise Kaldan Bd.2
Hancock, Anne Mette

Narbenherz / Heloise Kaldan Bd.2


sehr gut

Das Cover sagt meiner Meinung nach nicht viel aus, jedoch erahne ich einen Bezug zur Geschichte. Es erinnert mich zudem mehr an ein Cover für einen Krimi und nicht für einen Thriller.
Die Autorin hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil, der es einem leicht macht, das Buch innerhalb weniger Stunden zu lesen.

"Narbenherz" ist der zweite Fall des ungewöhnlichen "Ermittlerduos" Erik Schäfer und der Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan. Auf den ersten Blick passt dieses ungleiche Paar nicht wirklich zusammen, da die Polizei in der Regel nur ungern mit Journalisten kooperiert. Dennoch haben beide Bereiche viel gemeinsam und können sich durchaus wunderbar ergänzen, wie Anne Mette Hancock im Laufe der Geschichte mehrmals bewiesen hat.
Ich würde das Buch eher in die Krimi-Sparte einordnen, da mir für einen Thriller einfach der nötige Thrill in Kombination mit dem Nervenkitzel, den ich normalerweise beim Lesen verspüre, gefehlt hat.
Da in der Geschichte vor allem das Privatleben von Heloise viel Raum einnimmt, gerät der eigentliche Fall des vermissten Jungen leider oft in den Hintergrund. Mit Heloise wurde ich auch bis zum Schluss irgendwie nicht warm, da sie in meinen Augen ein sehr widersprüchlicher Charakter ist. Sie erwartet von ihren Mitmenschen, dass diese absolut ehrlich zu ihr sind, verschweigt ihren Freunden jedoch wichtige Details (auch in Bezug auf die Ermittlung) und begeht einen Vertrauensbruch nach dem anderen. Zudem konnte ich mich mit ihrer Einstellung zu gewissen Dingen einfach nicht anfreunden, wenngleich ich sagen muss, dass sie zumindest sehr konsequent ist, wenn es um die Sicht auf ihr eigenes Leben geht. Des Weiteren ist sie ziemlich ehrgeizig und verfolgt beharrlich ihre Ziele, wenn sie sich erstmal etwas in den Kopf gesetzt hat.
Kommissar Erik Schäfer war mir da schon etwas sympathischer, auch wenn mir seine Sicht der Dinge manchmal etwas zu altmodisch war. Weniger gut gefallen haben mir auch seine zum Teil sehr rassistischen und mit Vorurteilen behafteten Aussagen, die für mich ein absolutes No-Go sind.
Da ich den ersten Teil nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, ob die Beziehung zwischen Heloise und Erik im Vorgängerband ausführlich ausgearbeitet wurde. In "Narbenherz" wurde mir ihre Freundschaft etwas zu oberflächlich dargestellt, sodass ich zu beiden keinen richtigen Bezug herstellen konnte.
Der eigentliche Fall hat mir recht gut gefallen, jedoch fehlte mir an einigen Stellen etwas die Spannung, wodurch die Handlung nie richtig an Fahrt aufnimmt. Zudem hätte ich mir mehr Einblicke in Heloises Arbeit als Investigativ-Journalistin gewünscht, da mir ihre eigentliche Arbeit zu kurz angeschnitten wurde.
Positiv hervorheben möchte ich vor allem die verschiedenen Fährten, die die Leser*innen oftmals in eine falsche Richtung lenken und das Ende, das mich überraschen konnte.

Fazit:
"Narbenherz" ist ein kurzweiliger Krimi, der mit unvorhergesehenen Wendungen punkten kann, dem es allerdings an Tempo und vor allem an Spannung fehlt.
3,5/5 Sterne

Bewertung vom 01.09.2021
Unter Freunden
Sweeney, Cynthia D'Aprix

Unter Freunden


gut

Mir gefallen die knalligen Farben des Covers, von der Aufmachung her trifft es aber leider nicht meinen Geschmack. Zudem finde ich auch, dass es nicht zum Inhalt der Geschichte passt.
Die Autorin hat einen recht flüssigen und sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, jedoch konnte ich mich auch bis zum Schluss nicht mit dem Erzählstil anfreunden. Besser gefallen hätte es mir, wenn das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben worden wäre.

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Erzählperspektiven - Flora, Tochter Ruby, Ehemann Julian und Freundin Margot -, die auf unterschiedlichen Zeitebenen spielt.
Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Geheimnisse, Lügen und Veränderungen sind die hauptsächlichen Themen des im Schauspielmilieu angesiedelten Romans. Neben einigen privaten (sehr ausführlichen) Einblicken, erhalten die Leser*innen auch Einblicke in die Welt von Film und Theater.
Leider muss ich gestehen, dass mir "Unter Freunden" so gar nicht zugesagt hat, da ich die Handlung eher langweilig fand. Viele Szenen waren meiner Meinung nach belanglos und wurden viel zu sehr in die Länge gezogen, und zu den Charakteren konnte ich auch bis zum Schluss keine Beziehung aufbauen, da sie mir zu emotionslos und zum Teil auch richtig unsympathisch waren. Vor allem die plötzlichen Zeitsprünge innerhalb der Kapitel (eine Szene wird angeschnitten und ein paar Kapitel später fortgeführt) haben mich des Öfteren verwirrt zurückgelassen, sodass bei mir kein richtiger Lesefluss zustande kam. Durch den Fund des Eherings hatte ich mit wesentlich mehr Spannung gerechnet, doch die Handlung plätscherte nur vor sich hin, sodass ich oft mit dem Gedanken gespielt habe, ein paar Seiten zu überblättern oder das Buch abzubrechen.
Einzig und allein Floras Weg, ihre Entscheidungen und Gefühle und die daraus resultierenden Erkenntnisse haben mich dazu bewegt, weiterzulesen. Denn genau mit diesen Einblicken konnte mich die Autorin doch noch positiv überraschen.

Fazit:
"Unter Freunden" ist ein seichter Roman, der treffend vermittelt, dass Schicksalsschläge und andere Probleme nicht unbedingt dazu führen müssen, dass sich zwei Menschen entzweien.
Da mir der gewöhnungsbedürftige Schreibstil, die spannungsarme Handlung, die zum Teil sehr unsympathischen Charaktere und der sprunghafte Erzählstil weniger gut gefallen haben, kann ich leider nur eine bedingte Empfehlung aussprechen.
2,5/5 Sterne

Bewertung vom 01.09.2021
Hunting November / Killing November Bd.2
Mather, Adriana

Hunting November / Killing November Bd.2


sehr gut

Für einen Jugendthriller finde ich das Cover wirklich wgelungen. Es passt perfekt zum ersten Teil und spiegelt durch die zerrissene Optik sehr gut Novembers Gefühle wider, die sie während der Geschichte durchlebt. Auch wenn ich kein Fan von Menschen auf Covern bin, muss ich sagen, dass es sehr gut zum Inhalt passt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, sehr locker und mitreißend, was es mir wieder leicht gemacht hat, in die Handlung zu finden.

Der zweite Band knüpft nahtlos an den ersten an. November und Ash verlassen gemeinsam die Akademie, um sich auf die Suche nach Novas Vater zu begeben, der "spurlos" verschwunden ist. Dabei müssen die beiden einige Rätsel lösen und Hürden überwinden, die sehr spannend, gefährlich und auch actionreich waren. Das Ganze kann man sich wie eine Art Verfolgungs- und Schnitzeljagd vorstellen, denn während ihrer Suche werden sie selbst zu Gejagten.
November ist eine starke, selbstbewusste und sehr mutige Protagonistin, die sich nicht von der Strategia und anderen Widrigkeiten einschüchtern lässt. Ich mochte ihren Charakter schon im ersten Teil sehr gerne, da ich mich gut in sie hineinversetzen konnte. Allerdings fand ich ein paar Handlungen etwas unrealistisch, denn ganz egal wie kopflos und impulsiv sie handelt, das Glück scheint stets auf ihrer Seite zu sein.
Was mir auch gut gefallen hat, war die düstere Atmosphäre, die die Geschichte wie ein dunkler Schatten begleitet hat und auch die Dynamik zwischen Ash und Nova möchte ich positiv hervorheben. Es gab hier kein unnötiges Drama zwischen den beiden, da eigentlich von Anfang an klar war, dass sie zusammengehören. Vielmehr erlebt man als Leser*in, wie gut die beiden als Team agieren - die Liebesbeziehung stand hier die meiste Zeit im Hintergrund.
Ein wenig verwirrend fand ich jedoch die Familienverhältnisse und die damit zusammenhängenden Verstrickungen, die es mir an manchen Stellen schwer gemacht haben, nicht den roten Faden zu verlieren. Zum besseren Verständnis hätte ich mir hier einen Stammbaum gewünscht, da man andernfalls ein sehr gutes Gedächtnis benötigt, um nicht durcheinanderzukommen.
Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass ich - genauso wie November - bis zum Schluss nicht so wirklich wusste, wem ich vertrauen kann und wem nicht, da die Motive einiger Charaktere eher undurchsichtig waren.
Das Ende hat mir grundsätzlich gefallen. Es war wendungs- und vor allem actionreich. Allerdings blieben auch Fragen offen und die Beweggründe mancher Protagonisten erschienen mir im Nachhinein recht unlogisch.

Fazit:
"Hunting November" ist ein spannender, actionreicher und unterhaltsamer Abschluss einer Jugendthriller-Reihe, die mit einem interessantem Plot und einigen Wendungen punkten kann. Da mir die Geschichte bis auf ein paar kleinere Punkte wirklich gut gefallen hat, empfehle ich die Dilogie sehr gerne weiter.
4/5 Sterne

Bewertung vom 01.09.2021
Der Zirkel der Nacht / Die Hexenjägerin Bd.1
Hunt, S. A.

Der Zirkel der Nacht / Die Hexenjägerin Bd.1


sehr gut

Die Autorin hat einen sehr detailverliebten, chaotischen, ungewöhnlichen und gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der aber dennoch flüssig zu lesen ist. Etwas zu viel waren mir die wirklich sehr umfangreichen Beschreibungen, die dem Buch leider etwas an Spannung geraubt haben.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir ehrlich gesagt recht schwer gefallen. Normalerweise mag ich es ganz gerne, wenn man direkt zu Beginn in die Handlung geworfen wird, doch hier war mir das ein wenig zu viel des Guten. Alles wirkte irgendwie wirr, merkwürdig und überladen - ich hatte Schwierigkeiten, mir einen Überblick zu verschaffen und fand auch, das viele Dinge sehr überspitzt dargestellt wurden. Vor allem das erste Kapitel strotzt nur so vor Action, Gefahr, blutigen und ekligen Szenen, was mich eigentlich nicht stört, aber an dieser Stelle war mir das alles einfach eine Spur zu drüber.
Robin hat mir als Protagonistin unheimlich gut gefallen. Sie ist vielschichtig, ein wenig verrückt, locker, psychisch etwas angeknackst und besitzt einen weichen Kern, der vor allem im Umgang mit Kindern zum Vorschein kommt. Auch ihr flippiges Äußeres hob sich von anderen typischen Protagonisten ab, was für Abwechslung sorgte.
Im Laufe der Geschichte lernen wir noch viele weitere Charaktere kennen - die einen mehr, die anderen weniger sympathisch. Erzählt wird die Story nicht nur aus Robins Sicht, sondern aus verschiedenen Perspektiven, was bei mir zunächst für Verwirrung gesorgt hat. Ohne Vorwarnung tauchen plötzlich Charaktere auf, über die man als Leser*in zuvor nicht ein Wort erfahren hat. Doch im Laufe der Zeit konnte ich zwischen den einzelnen Sichten eine Verbindung herstellen, was mir - zusammenfassend betrachtet - wirklich gut gefallen hat. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass die Einführung der neuen Charaktere weniger abrupt und dafür fließender umgesetzt worden werde, sodass erst gar keine Verwirrung aufkommen kann. Womit ich mich auch gar nicht anfreunden konnte, waren die viel zu langen Kapitel, da ich es gerne kurz und knackig mag.
Vor allem der kleine Wayne - aus dessen Sicht ebenfalls erzählt wird - ist mir mit seiner etwas nerdigen, offenen und höflichen Art schnell ans Herz gewachsen.
Auch die meisten anderen Charaktere waren mir recht sympathisch, wenngleich einige lediglich recht oberflächlich beschrieben wurden. Dadurch konnte ich zu ihnen keine richtige Bindung aufbauen - doch da dies erst der Auftakt einer Reihe ist, habe ich noch die Hoffnung, dass wir in den Folgebänden weitere Hintergrundinformationen erhalten werden.
Im Großen und Ganzen mochte ich den eher ruhigen Auftakt dieser Trilogie wirklich sehr gerne, auch wenn ich aufgrund des Klappentextes andere (blutigere und actionreichere) Erwartungen hatte. Brutale Szenen und gruselige Momente halten sich in diesem Teil sehr in Grenzen. Da es sich hier ja - wie schon geschrieben - um den ersten Band handelt, vermute ich, dass die Autorin diesen als Einführung für die große Hexenjagd geschrieben hat. Denn von der eigentlichen Jagd war leider nur wenig zu lesen.
Durch die vielen ruhigeren Momente hatte das Buch ein paar Längen und nur wenige spannende Augenblicke. Richtig Spannung kam erst gegen Ende auf, denn da überschlagen sich die Ereignisse, was mir richtig gut gefallen hat.

Fazit:
"Die Hexenjägerin - Der Zirkel der Nacht" ist ein interessanter, düsterer und eher ruhiger Auftakt einer Fantasy-Trilogie, der mit schrägen Szenen und einer außergewöhnlichen Protagonistin punkten kann. Leider verliert sich die Autorin oft in belanglosen Details, sodass die Handlung vor allem im Mittelteil nur mäßig spannend war und sehr durcheinander wirkte.
Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den zweiten Band der Reihe und hoffe sehr, dass uns hier mehr Spannung, mitreißende Szenen und eine actionreiche Hexenjagd erwarten werden.
3,75/5 Sterne

Bewertung vom 01.09.2021
Weil niemand sie sah
Jewell, Lisa

Weil niemand sie sah


sehr gut

Das Cover ist wirklich wunderschön gestaltet und ein kleiner Blickfang in jedem Bücherregal.
Die Autorin hat einen lockeren und flüssigen Schreibstil, sodass ich gut durch die Geschichte gekommen bin. Auch die Kapitel haben eine angenehme Länge, was mir persönlich immer sehr wichtig ist.

Das Buch ist in verschiedene Teile unterteilt, die einerseits in der Vergangenheit und andererseits in der Gegenwart spielen. Dabei schließt jeder Handlungsteil einen Abschnitt der Geschichte ab und enthüllt neue Details zum Verschwinden von Ellie.
Der Einstieg in das Buch hat mir mit dem Verschwinden der 15-jährigen Ellie Mack wirklich sehr gut gefallen und spannende Grundbausteine für einen guten Thriller gelegt. Leider hat die Autorin einen ganz anderen Weg eingeschlagen, als ich vermutet hatte, denn bereits am Ende des ersten Teils wird Ellies Schicksal enthüllt. Zugleich werden sehr viele Hinweise eingestreut, die es einem leicht machen, herauszufinden, wer für ihr Verschwinden verantwortlich sein könnte. Mit diesem - in meinen Augen - ungeschickten Verlauf wurde die Geschichte für mich leider sehr vorhersehbar und hat einen großen Teil der Spannung vorneweg genommen. Dabei hatte ich mich richtig darauf gefreut, während des gesamten Buches miträtseln zu dürfen.
Nichtsdestotrotz konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, da ich immer noch die Hoffnung hatte, dass sich die Handlung letztendlich doch anders zugetragen hatte, als ich zunächst vermutet habe.
Erst nach und nach wird aufgedeckt, wie eine Reihe von vermeintlich zufälligen Ereignissen mit Ellies Verschwinden zusammenhängt. Da ich nicht zu viel verraten möchte, werde ich nicht weiter auf den Inhalt eingehen.
Mit Laurel - Ellies Mutter - bin ich leider auch bis zum Schluss nicht so recht warm geworden. Sie war mir persönlich einfach zu unnahbar und weinerlich.
Natürlich verstehe ich, dass es nicht leicht ist, über einen derartigen Verlust hinwegzukommen, dennoch war sie mir als Protagonistin leider unsympathisch und an vielen Stellen auch zu naiv.
Auch mit der kleinen neunjährigen Poppy konnte ich irgendwie nichts anfangen. Für ihr Alter fand ich ihre Art mehr als nur seltsam und befremdlich. Kein Mädchen verhält sich gegenüber Erwachsenen so merkwürdig. Ihr Verhalten wirkte sehr aufgesetzt und wurde im Laufe der Zeit richtig anstrengend.
Mein größter Kritikpunkt ist jedoch die Auflösung. Viele Ereignisse wirkten unlogisch, unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen.

Fazit:
"Weil niemand sie sah" ist eine sehr kurzweilige und durchaus lesenswerte Geschichte, die mich recht gut unterhalten konnte. Wer darüber hinwegsehen kann, dass die Handlung sehr vorhersehbar ist, wird mit diesem Buch sicherlich ein paar unterhaltsame Lesestunden haben.
3,5/5 Sterne