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Gilasbuecherstube
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Ich liebe Bücher!

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Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2022
Red Riding Huntress
Schulter, Sabine;Meißner, Regina

Red Riding Huntress


sehr gut

Das Rudel des Gestaltwandlers Diaz wird immer wieder einer grausamen Hexe angegriffen, die die Wölfe tötet und sich an ihrer Magie stärkt. Deshalb mach Diaz sich auf die Suche nach einem Jäger, der in der Lage ist, die Hexe zu vernichten und seinem Rudel zu helfen.
Nach wochenlanger Suche wird ihm die Monsterjägerin Zinnja empfohlen. Sie ist im ganzen Land berühmt, denn sie arbeitet schnell und sorgfältig und ist sehr zuverlässig. Diaz bittet sie, seinem Rudel zu helfen und jagt auf die Hexe zu machen. Zinnja zögert nicht lange und gemeinsam machen die beiden sich auf eine Reise, die das Leben von beiden verändern wird.

Das wunderschöne Cover hat mich sofort begeistert. Es zeigt Zinnja, die ein rotes Cape trägt, inmitten eines Waldes.

Ich liebe Märchen und habe als Kind alle verschlungen, die mir in die Hände fielen.
Allerdings zählen Märchenadaptionen nicht zu meinen favorisierten Genres.
Grund ist, dass ich die Märchen, so in Erinnerung behalten möchte, wie ich sie als Kind kennengelernt habe.

Doch ab und zu schaue ich mal über den Tellerrand und lasse mich gerne von tollen Geschichten wie dieser überraschen.
Und was soll ich sagen?! Die Autorinnen haben mich mit ihrer Neuinterpretation des Märchens überrascht. Es ist kein Abklatsch es Originals, sondern erzählt eine völlig andere Geschichte.
Denn „Red Rising Huntress“ hat, abgesehen von dem roten Cape und dem Wolf, nicht viel mit dem Originalmärchen „Rotkäppchen“ zu tun.
Die beiden Hauptprotagonisten sind nicht so, wie man sie aus dem klassischen Märchen kennt.
Wir lernen in dieser Interpretation der Geschichte den Wolf von einer anderen Seite kennen, denn er ist hier nicht der Antagonist.

Den Schreibstil von Sabine Schulter ist mir schon durch einige ihrer Bücher bekannt, allerdings habe ich vorher von Regina Meißner noch nichts gelesen.
Doch das Autorenduo macht es einem leicht, denn die beiden harmonieren wunderbar miteinander.
Sie haben das Geschehen mit ihrem bildhaften, lebendigen und ausdrucksstarken Schreibstil gut in Szene gesetzt und die Märchenelemente gekonnt eingeflochten.
Durch die vielen detailreichen Beschreibungen hatte ich schnell das Gefühl, den Wald und die Höhlen, in denen Zinnja und Diaz sich bewegten, durch ihre Augen zu beobachten und den Geruch des Waldes in der Nase zu haben.

Wir verfolgen den Plot abwechselnd aus der Sicht von Diaz und Zinnja und bekommen so aus beiden Perspektiven Einblicke in die Handlung.

Zinnja ist Jägerin und eine sehr starke und mutige Protagonistin. Sie hat schon gegen viele Monster gekämpft und kennt keine Angst. Im Gegensatz zu Diaz, der in einem Rudel lebt, hat sie nur ihre Großmutter und ihre Freundin Marita.
Diaz ein sehr besonnener und feinfühliger Gestaltwandler, der gemeinsam mit 40 anderen Wölfen in einem Rudel lebt. Er ist den Umgang mit Menschen nicht gewohnt und hat zudem einen ziemlich schlechten Orientierungssinn.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich langsam und in einem angenehmen Tempo.

Die Charaktere sind lebendig und facettenreich gestaltet und auch die Nebenfiguren, wie zum Beispiel Zinnjas Großmutter, die Fee Madame Nihal oder der Zwerg Drake, sind gut durchdacht, bereichern die Handlung und fügen sich wunderbar in die Geschichte ein.

Es gibt jedoch einen Charakter, die meiner Meinung nach zu wenig Raum bekam und das ist die Hexe. Sie ist (eigentliche) die dritte Hauptprotagonistin und Antagonistin.
Das Zusammentreffen mit ihr kam für mich etwas zu spät und ich hatte keine Möglichkeit, mich in sie hineinzuversetzen und ihre Gedanken und Emotionen nachzuvollziehen.
Es wäre schön gewesen, wenn einige Kapitel auch aus ihrer Perspektive geschrieben worden wären.

Fazit:
Bis auf diesen einen Kritikpunkt hat mir die Geschichte wunderbar gefallen. Es ist eine Märchenadaption voller Magie und mit spannenden und unerwarteten Wendungen.
Dafür gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 12.11.2022
Man flucht viel mehr, wenn man tot ist (eBook, ePUB)
Bicher-Seidel, Heike

Man flucht viel mehr, wenn man tot ist (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ivy arbeitet in einer Werbeagentur und ist nach einem anstrengenden Tag auf dem Weg nach Hause, als ein schwerer Autounfall ihr Leben von einem Moment auf den anderen verändert.
Als sie im Krankenhaus erwacht, erfährt sie, dass sie fünf Monate im Koma gelegen hat.
Sie muss nicht nur wieder sprechen und laufen lernen, sondern auch all die kleinen alltäglichen Dinge. Während sie mühsam versucht, ganze Sätze zu bilden und alleine zu Essen, geht ihrem Verlobter Joachim ihre Genesung nicht schnell genug. Auch ihre Mutter ist von ihren Fortschritten alles andere als begeistert und macht ihr laufend Vorwürfe.
Doch dann taucht der Maler Jarik in ihrem Krankenzimmer auf und fällt ihr vor Freude über ihr Erwachen in die Arme. Wer ist dieser Mann, der scheinbar während sie im Koma lag, täglich für mehrere Stunden an ihrem Bett gesessen und sie gemalt hat. Und warum fühlt sie sich so zu ihm hingezogen?

Zu Beginn konnte ich mir unter dem Titel „Man flucht viel mehr, wenn man tot ist“ nichts vorstellen, aber der Klappentext hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht.
Die Autorin hat einen wunderbar lebendigen, dynamischen und sehr flüssigen Schreibstil und die Geschichte hat mich von der ersten Seite an mitgenommen. Es fiel mir schwer, dass Buch wieder zur Seite zu legen.

Wohin reist die Seele, wenn der Körper im Koma liegt?
Heike Bicher-Seidel erzählt nicht nur eine tolle Fantasy-Story, sondern sie sorgt dafür, dass auch ein Thema, wie die Akzeptanz einer Behinderung, Beachtung findet.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Ivy.
So fiel es mir nicht schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Ihre Gefühle und Emotionen waren zu jeder Zeit für mich greifbar, ich habe mit ihr gelitten und mit jeder Zeile lernte ich sie etwas besser kennen.

Wir begleiten Ivy, die sich, nachdem sie aus dem Koma erwacht ist, mühsam zurück ins Leben kämpft. Sie kann sich nicht bewegen und kaum sprechen. Selbst bei den kleinen Dingen des alltäglichen Lebens braucht sie Hilfe. Eigentlich sollte man denken, dass ihre Familie sie unterstützt, doch von ihrem Verlobten und ihrer Mutter hagelt es nur Vorwürfe. Die Genesung geht ihnen nicht schnell genug voran und durch ihre körperlichen Einschränkungen ist sie ihnen peinlich. Der Einzige, der für sie da ist, ist Jarik.
Doch auch Jarik leidet unter der fehlenden Akzeptanz seines Umfeldes, denn niemand glaubt ihm, dass er Geister sieht.
Ich konnte ihn lange Zeit nicht richtig einschätzen. Was ist er für ein Mensch? Ist er vielleicht verrückt? Sieht er wirklich Geister? Doch mit der Zeit lernte ich ihn als einen sehr feinfühligen, empfindsamen Mensch kennen, der große Gefühle für Ivy hat.

Auch die Nebencharaktere, wie Ivys Mutter und ihr Verlobter Joachim, wurden sehr lebendig beschrieben. Sie haben Tiefe, sind authentisch und ergänzen den Plot perfekt. Etwas schade fand ich jedoch, dass ihr Vater sich nicht etwas mehr durchsetzen konnte.

Bis zum Schluss blieb es spannend, denn es war für mich nicht ersichtlich, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln und wohin der Weg führen würde.

Fazit:
Ich habe im Laufe der Geschichte ein Feuerwerk an Emotionen und einen Mix aus Wut, Angst, Hilflosigkeit, Scham, Zuneigung, Verliebtheit, Unsicherheit, Liebe, Verzweiflung und Hoffnung durchlebt.

„Man flucht viel mehr, wenn man tot ist“ ist ein überraschend starker Mystery-Liebesroman mit Tiefgang und einer Message.
Eine tolle Story außerhalb des Mainstreams, die mich nachdenklich zurückgelassen hat.
Dafür gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.11.2022
Watercolor greenery
Hoier, Maria;Schäfers, Hannah

Watercolor greenery


ausgezeichnet

Du willst Aquarell malen lernen und Dich im Brushlettering versuchen? Dann ist dieses Buch vielleicht das richtige für Dich.

In "Watercolor greenery" von Hannah Schäfers und Maria Haier findest Du auf 96 Seiten Anleitungen mit Watercolor-Motiven.

Grüne Zimmerpflanzen sind gerade der große Trend und nicht nur Monstera Calathea oder Alocasia erobern die Wohnungen.
Aber auch das Malen mit Aquarell und das Brush- und Handlettering ist im Moment sehr beliebt.

In "Watercolor greenery" werden alle Trends vereint und selbst Anfänger, die weder einen grünen Daumen haben, noch künstlerisch sehr begabt sind, können sich mit diesen tollen Anleitungen von Maria Hoier und Hannah Schäfers die Pflanzen auf anderem Wege ins Haus holen.

Zuerst gibt es einen Überblick über die wichtigsten Grundlagen.
Welche Materialien werden benötigt, welche Farben, Pinsel und welches Papier ist am besten geeignet? Anschließend werden die unterschiedlichen Techniken kurz erklärt. Wie sollte das Verhältnis von Pigment zu Wasser sein, was bedeutet Nass-in-Nass, Trocken-auf-Nass, Grundierung, Lasurtechniken und Lavurtechnik ? Wie vermeidet man Wasserflecken?

Man erhält alle Informationen, die ein Anfänger benötigt, um mit dem neuen Hobby zu starten.
Zusätzlich gibt es am Ende des Buches die Vorlagen zu den einzelnen Pflanzen. Außerdem weitere Anwendungsbeispiele, wie in Kombination mit Brush- und Handlettering tolle Karten, Lesezeichen, Pflanzenstecker und andere DIY-Projekte hergestellt werden können.

Um die Pflanzen dann aufs Papier zu bringen, gibt es genaue Step-by-Step-Anleitungen. Sie beginnen mit einer Materialliste und anschließend wird in verschiedenen Bildern Schritt für Schritt, anhand der zuvor erläuterten Techniken erklärt, wie die unterschiedlichen Pflanzen illustriert werden.
Es gibt erste Übungen zum Brushlettering, allerdings fehlten mir für das Malen mit Aquarellfarben ein paar Anleitungen und Übungen, um eine Gefühl für die Farben und Techniken zu bekommen.

Ich habe mich schon ein paar Mal an Aquarellbildern und dem Brushlettering versucht.
Bisher leider mit nur sehr mäßigem Erfolg.
Ich werde also anhand des Buches weiter üben, denn die Anleitungen sind wirklich gut.
Von mir gibt es 4 Sterne und eine Empfehlung für das Buch.

Bewertung vom 31.10.2022
Mit Kürbis, Katze und Skelett
Graham, Dana

Mit Kürbis, Katze und Skelett


ausgezeichnet

„Mit Kürbis, Katze und Skelett“ von Dana Graham

Ein toller Kurzroman, für einen Herbst-Abend auf der Couch.

Es ist Halloween, als Franzi in Groß-Umstadt das alte Fachwerkhaus bezieht, das ihr Onkel Martin vererbt hat.
Bereits beim ersten Rundgang entdeckt sie im Keller einen verschlossenen Raum, deren uralte Eichentür sich nicht öffnen lässt und sie glaubt, merkwürdige Geräusche zu hören.
Als dann plötzlich ein Skelett in ihrer Küche steht und die Kaffeemaschine bedient, glaubt Franzi, erst noch an einen Halloweenstreich, doch schon bald stellt sich heraus, dass es sich keinesfalls um einen, in einem Hightech Kostüm verkleideten Jugendlichen handelt.

Ich bin durch auf Facebook auf das Buch aufmerksam geworden und der Klappentext sprach mich sofort an, da es perfekt in die Jahreszeit passt.
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich klasse. Das Buch liest sich ausgesprochen flüssig und ich konnte mich entspannt zurücklehnen und von der lebhaften Erzählweise gefangen nehmen lassen.

Eigentlich mag ich keine Kurzgeschichten, und auch gruselige Geschichten lese ich nicht so gerne, da ich sonst abends vor dem Schlafengehen erstmal alles kontrollieren muss. 
Aber ich habe es gewagt und nicht bereut, mich darauf einzulassen.
Es handelt sich um einen sehr humorvollen, witzigen Kurzroman. Bereits Franzis erste Begegnung mit Jakob ist so toll beschrieben, dass ich Tränen gelacht habe. Ich hätte wahrscheinlich wie am Spieß geschrien an ihrer Stelle, aber Franzi Reaktion war einfach zu witzig.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Franzi. Sie erbt nicht nur ein wunderschönes Fachwerkhaus von ihrem Onkel, sondern auch eine Katze und ein Skelett.
Doch das ahnt sie bei ihrem Einzug nicht. Erst als sie zufällig einer Stadtführerin vor ihrem Haus lauscht, erfährt sie, dass ihr neues Heim von den Einheimischen Knochenhaus genannt wird, weil angeblich vor vielen Jahren ein Turmwächter dort sein schreckliches Ende fand.

Das Buch hat nur etwas über 100 Seiten, aber Dana Graham hat die Geschichte mit der richtigen Menge Humor versehen. Es hat Spaß gemacht, gemeinsam mit Franzi der Sache auf den Grund zu gehen und mehr über die Hintergründe der Legende zu erfahren.
Das Setting ist wunderschön bildhaft beschrieben und ich konnte mir das kleine Städtchen, die Altstadt und das Fachwerkhaus gut vorstellen.
Richtig witzig fand ich den Running-Gag. Denn nur das Skelett war dazu in der Lage, die Kaffeemaschine, die Franzi immer wieder mit ihren Fehlermeldungen an den Rand der Verzweiflung brachte, zu bedienen.
Die Protagonisten sind sehr schön herausgearbeitet und besonders Jakob habe ich schnell ins Herz geschlossen.
Wird Franzi eine Möglichkeit finden, um Jakob von dem Fluch, als Knochenmann sein Dasein zu fristen, zu befreien? Lest das Buch und findet es selbst heraus.

Ein toller Wohlfühlroman, der mir ein tolles Lesevergnügen beschert hat. Ich kann Euch die Kurzgeschichte zu 100% Empfehlen.

Bewertung vom 29.10.2022
Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall
Handel, Christian

Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall


ausgezeichnet

Der 16 -jährige Colin ist alles andere als begeistert, als er erfährt, dass er den Sommer bei seiner Mutter, ihrem neuen Ehemann und seiner kleinen Stiefschwester auf Thornhill Hall verbringen soll.
Schließlich hat sie ihre Familie vor vielen Jahren von einem Tag auf den anderen im Stich und ihn zurückgelassen. Colin nimmt sich deshalb vor, seiner Mutter nicht entgegenzukommen und ihr nicht zu verzeihen.
Doch kaum ist er in dem alten Herrenhaus angekommen, wird er schon von jemandem die Treppe hinuntergestoßen und erwacht als Geist.
Wer wollte seinen Tod und wie geht es nun für ihn weiter?
Der einzige, der ihn, abgesehen von den anderen Geistern des Hauses sehen kann, ist Theodore, der ebenfalls als Gast auf Thomhill Hall weilt und für den Colin insgeheim schwärmt. Doch dieser ist zwar gutaussehend, aber auch sehr arrogant.
Um in sein Leben zurückzukehren, hat Colin nur eine Chance. Er muss das geheimnisvolle Zimmer finden.
Allerdings muss Colin sich beeilen, denn er hat nach seinem Tod nur ganze drei Tage Zeit, bevor der Rückweg für immer verschlossen ist.
Während seiner Suche lernt er nicht nur Theodore besser kennen, sondern erhält auch interessante Einblicke in seine Familiengeschichte.

Schon der Klappentext und das wunderschöne Cover haben mich neugierig auf die Geschichte gemacht und einmal angefangen, habe ich das Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen.
Der Schreibstil von Christian Handel jugendlich, wunderbar leicht und flüssig und die Zeilen flogen beim Lesen nur so dahin.

Ich konnte mich gut in Colin hineinversetzen und seine Wut war für mich nachvollziehbar. Seine Mutter hat die Familie verlassen, als er noch ein kleiner Junge war und er hat nie wieder etwas von ihr gehört. Nun soll er plötzlich den Sommer bei ihr verbringen und die „neue Familie“ kennenlernen.
Colin fühlt sich innerlich zerrissen. Einerseits freut er sich, seiner Mutter nach der langen Zeit wieder näherzukommen, aber gleichzeitig verbietet er sich diese Zuneigung, weil sie ihn verlassen hat.
Es war schön zu beobachten, wie Colin sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, nachdem er mehr über die Beweggründe seiner Mutter und die Familiengeheimnisse erfährt.

Auch die zarte queere Liebesgeschichte zwischen Colin und Theodore und die Selbstverständlichkeit, mit der Christian Handel diese beschreibt und in die Handlung einfließen lässt, hat mir gut gefallen. Sie fügt sich wunderbar in die Geschichte ein und drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund.
Gewundert hat mich allerdings etwas, mit welcher Toleranz diese Beziehung im 19 -Jahrhundert akzeptiert wurde.

Der Autor hat auch alle anderen Charaktere sehr vielschichtig und individuell gestaltet und sie fügen sich perfekt in die Geschichte ein. Besonders gut gefallen hat mir die kleine freche Charlotte. Sie ist irgendwie immer dort, wo sie gerade nicht sein soll. ;-)

Das Setting ist wunderbar bildhaft und detailliert beschrieben und ich bin Colin bei seiner Suche nach dem verborgenen Zimmer gerne durch das Herrenhaus gefolgt.
Es gibt viele spannende, aber auch lustige Momente und einige unvorhersehbare Wendungen, die mich sehr überrascht haben.

Auch wenn ich nicht zur Zielgruppe der Leser gehöre, hat mich die Geschichte wunderbar unterhalten. Ein tolles Buch, nicht nur für Jugendliche, das ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 29.10.2022
Der Dreikönigshof
Moll, Stephanie

Der Dreikönigshof


ausgezeichnet

Bereits das Cover hat mich sofort in den Bann gezogen und als ich den Klappentext gelesen hatte, stand fest, dass es ein Buch ist, das ich unbedingt Lesen möchte.
Was soll ich sagen!? Ich wurde nicht enttäuscht. Für mich ist dieses Band bereits jetzt eines meiner Jahreshighlights.
Ich wurde von der ersten Seite an von der Handlung mitgerissen und es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen.

Bereits der erste Satz: Mit einem blutigen Schmatzen zog ich das Kurzschwert aus dem Bauch meines Gegenübers“, verrät, dass es sich nicht um eine romantische Liebesgeschichte handelt, sondern dass sie eher düster, mystisch und wahrscheinlich auch brutal sein wird.

Vika wurde bereits als Kind in die Akademie aufgenommen und jahrelang zur Auftragskillerin ausgebildet. Nach mehreren Gehirnwäschen hat sie ihre Vergangenheit und ihren wahren Namen vergessen und ist nur noch Vika, die Auftragskillerin. Es kann ihr nicht grausam und blutig genug sein und fast täglich tötet sie im Auftrag des Dreikönigshofes.

Stephanie Moll hat ihre Hauptprotagonistin Vika nicht nur wunderbar bildhaft und authentisch beschrieben, sondern auch Mut bei der Charakterzeichnung gezeigt. Sie ist eine unheimlich interessante, stolze und spannende Protagonistin, die nach ihrer Ausbildung skrupellos, brutal und ohne Mitgefühl ihre Aufträge ausführt. Doch Vika hat auch noch eine andere Seite, die tief verborgen in ihr schlummert und im Laufe der Geschichte nach und nach zum Vorschein kommt.
Aber nicht nur die Hauptprotagonistin hat mir sehr gefallen.
Auch die anderen Figuren, wie zum Beispiel die drei Königinnen, Gael und Eleana, sind authentisch und lebendig gestaltet und ergänzen den Plot mit ihrer Individualität perfekt.

Die Handlung ist gut durchdacht und die Autorin hat mit ihrem tollen Schreibstil die oft düstere Atmosphäre gekonnt eingefangen und der Geschichte Leben eingehaucht.
Das Worldbuilding ist ausdrucksstark und detailliert beschrieben und doch lässt Stephanie Moll mir genug Freiraum für meine eigene Fantasie. Ich hatte die Heimat von Vika und die geheimnisvollen Wälder, die sie auf der Reise zu ihrem Bruder durchquert, immer bildhaft vor Augen.

Am Ende schockierte sie mich mit einem Cliffhanger, der es in sich hat und der extrem Lust auf die Fortsetzung macht. Ich hoffe, sie lässt nicht allzu lange auf sich warten.

Fazit

Band 1 der epischen Fantasie-Reihe, „Der Dreikönigshof“ ist ein Auftakt, der mich überzeugt hat. Es gibt nicht nur eine magische, fantasievolle Welt voller Geheimnisse und Intrigen, sondern auch tolle, spannende und interessante Charaktere. Ich bin gespannt, wohin die Reise unserer Protagonisten noch gehen wird und freue mich auf den zweiten Teil.
Für Band 1 gibt es verdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 19.10.2022
A Curse of Dusk and Dawn. Herzenspakt
Caspar, Anna-Sophie

A Curse of Dusk and Dawn. Herzenspakt


ausgezeichnet

Kennst Du die Fantasy-Mysterie-Fernsehserie Ghost Whisperer?
Ich habe diese Reihe immer gerne geschaut und als ich mit diesem Buch begonnen habe, wurde ich sehr schnell daran erinnert.
In dieser Serie war die Hauptdarstellerin imstande, mit Geistern verstorbener Menschen zu kommunizieren.
Holly geht es ähnlich, denn seit ein paar Monaten ist ihr Leben ein totales Chaos. Sie wird von Geistern heimgesucht, die ihre Hilfe wollen. Erst vor kurzem musste sie deshalb die Highschool wechseln, nachdem sie einen Poltergeist vertrieben und die komplette Aula dabei unter Wasser gesetzt hat.
Nun ist sie mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester nach Flagstaff in Arizona zurückgekehrt, in der ihre Großmutter ihnen ein Haus vererbt hat. Holly will neu anfangen, aber die Geister lassen sie auch hier nicht in Ruhe.
Bereits am ersten Schultag erscheint ihr an der neuen Schule der Geist eines Mitschülers, der seit ein paar Tagen vermisst wird. Dabei kann sie Probleme eigentlich gar nicht gebrauchen.

Doch es geschehen immer mehr seltsame Dinge und merkwürdigerweise ist immer der geheimnisvolle Mason in der Nähe, wenn etwas Furchtbares passiert? Und gerade zu ihm fühlt sich Holly auch noch hingezogen.
Was geht an der Desert Ridge Highschool vor sich? Und was hat Mason zu verheimlichen? Ehe Holly sich versieht, wird sie in einen Strudel aus düsteren Legenden und Geheimnissen hineingezogen.

Durch das wunderschöne Cover wurde meinen Blick sofort auf das Buch gelenkt und der Klappentext versprach eine tolle Urban-Fantasy-Story. Deshalb stand schnell für mich fest, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte.
Der Schreibstil von Anna-Sophie Caspar ist sehr leicht und flüssig und ich bin nur so durch die 253 Seiten geflogen. Innerhalb von zwei Tagen hatte ich das Buch verschlungen.

Auch wenn die Autorin sich des klischeehaften Bildes bedient, dass die Jungs aus dem Footballteam einer Highschool oft arrogant und überheblich sind, haben mich die Protagonisten positiv überrascht.
Die Charaktere in vielen Highschool-Storys sind oft sehr jugendlich und naiv gestaltet, doch hier verfügen sie über eine erstaunliche Reife.
Anna-Sophie Caspar hat sie sehr gut herausgearbeitet und sie entwickeln sich kontinuierlich weiter. Es fiel mir deshalb nicht schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Nach und nach lernt man die wichtigsten Figuren immer besser kennen.

Besonders Holly habe ich natürlich schnell ins Herz geschlossen. Sie ist eine aufgeschlossene junge Frau, die keine Probleme hat, auf andere zuzugehen. In Lilly findet sie schnell eine gute Freundin. Aber auch innerhalb ihrer Familie ist sie alles andere als ein nerviger Teenager. Sie kümmert sich um ihre kleine Schwester und unterstützt ihre Mutter, die nebenbei einen Lifestyle-Blog betreibt
Mason ist ein etwas widersprüchlicher Charakter. Er reagiert Holly gegenüber einerseits sehr aufmerksam und ist ihr gegenüber zuvorkommend, aber dann erhält er sich manchmal auch wieder sehr geheimnisvoll, reserviert und kühl.

Spannend fand ich, wie die Autorin die Himmels- und Höllenhüter in die Geschichte eingeflochten hat.
Es gibt etliche Situationen und Schockmomente, die dafür sorgen, dass die Spannung auf einem hohen Level bleibt und es zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.

Fazit
Ich finde, der Autorin ist mit “A Curse of Dusk and Dawn“ eine schöne Mischung aus Highschool- und Geistergeschichte gelungen. Ein Jugendroman, den ich gerne weiterempfehle.

#ACurseofDuskandDawnHerzenspakt #NetGalleyDE!

Bewertung vom 15.10.2022
Freedom
Piechota, Meike

Freedom


sehr gut

Hope Tremblay lebt zusammen mit ihrer Mutter in London, bis diese innerhalb von 6 Monaten nach einer Krebsdiagnose plötzlich stirbt. Auf einmal steht Hope alleine da, denn ihre Mom war alles, was sie an Familie hatte.
Doch dann ändert ein Brief, den ihre Mutter hinterlassen hat, alles. Er führt Hope bis nach Kanada an die Hudson Bay. Dort trifft sie nicht nur auf ihren Onkel Andrew und auf Thy und Harper, sondern auch auf ein dunkles Familiengeheimnis. Warum musste ihre Mutter damals Chesterfield fluchtartig verlassen? Warum macht Andrew um alles ein Geheimnis und warum soll sie das Haus nicht verlassen? Hope macht sich alleine auf die Suche nach Antworten und findet sich nicht nur inmitten von Gestaltwandlern wieder, sondern wird mit tödlichen Gefahren konfrontiert.

Ich liebe Geschichten, in denen Gestaltwandler vorkommen und habe schon lange keine mehr gelesen. In „Freedom“ treffen wir nicht nur auf Gestaltwandler, sondern auch auf Götter und deshalb habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.

Das Cover hat mir sofort gefallen. Es zeigt die weiße Silhouette eines heulenden Wolfes inmitten eines Waldes. In seiner Mitte eine junge Frau, die Hope darstellt.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar leicht und flüssig und ich bin schnell in die Geschichte eingetaucht.

Die 21-jährige Hope ist eine sympathische, offene und lebhafte Protagonistin. Als sie, nach dem Tod ihrer Mutter, am Hudson Bay eintrifft, um sich auf die Spuren ihrer Vergangenheit zu begeben, sorgt das Erbe ihrer Vorfahren dafür, dass sie sofort eine Verbindung zu diesem Fleckchen Erde verspürt und das Gefühl hat, nach Hause zu kommen.
Deshalb hat es mich auch nicht gewundert, dass sie sich so schnell damit abgefunden hat, selbst ein Gestaltwandler zu sein.
Sie entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einer mutigen jungen Frau, die sich beherzt ihren Aufgaben stellt, ihre Bestimmung annimmt und für die Freiheit der Menschen in der Bucht kämpft.

Ihr Onkel Andrew ist ein sanftmütiger und gutherziger Mann, der Harper und Thy bei sich aufgenommen hat und wie ein Vater für die beiden sorgt. Doch es gibt auch eine Situation, in der ich ziemlich enttäuscht von seiner Reaktion war und es mir schwerfiel, sein Verhalten nachzuvollziehen.

Thy ist ein junger Mann und ein richtiger Sunny-Boy, der den Mädchen in seinem Umfeld den Kopf verdreht. Doch man merkt schnell, dass er bald nur noch Augen für Hope hat.

Harper ist ein quirliges junges Mädchen und ein typischer Teenager. Sie schließt Hope sofort ins Herz und hat keine Ahnung, was sich in ihrem Umfeld abspielt.

Die Geschichte hat viel Potenzial und hätte meiner Meinung nach, gerne etwas ausführlicher ausgebaut werden dürfen. So sind zum Beispiel, nachdem Hope die Bucht verlassen hat, plötzlich drei Jahre vergangen.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Hope und Thy entwickelte sich für mein Gefühl zu schnell. Ehe ich überhaupt mitbekommen hatte, dass sich da was anbahnt, war zwischen ihnen scheinbar schon alles klar. Ein paar Seiten mehr und einige weitere Gespräche, hätten sich positiv auf die Geschichte ausgewirkt.

Gut gefallen haben mir die sehr bildhaften und detaillierten Beschreibungen der Schauplätze.
Geheimnisse, Machtkämpfe, Intrigen und viel Action, sorgen dafür, dass es mir schwerfiel, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Spannung steigt im Laufe der Handlung immer mehr an. Es gibt zahlreiche unerwartete Wendungen und Plottwist und es wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Das Ende kam völlig unerwartet und ließ mich schockiert und mit offenem Mund zurück.

Wer Geschichten über Gestaltwandler und Götter liebt, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 08.10.2022
Mutausbruch
Opalka, Melanie Amélie

Mutausbruch


ausgezeichnet

Nachdem Val's Beziehung und somit ihr ganzer Lebensplan gescheitert ist, stellt sie sich die Frage, was sie mit ihrem Leben nun anfangen will und wie es weitergehen soll.
Plötzlich lebt sie wieder in ihrem alten Kinderzimmer und muss nicht nur eine Trennung verschmerzen und sich einen neuen Job suchen, sondern sich auch noch mit ihrer Mutter und ihrer Schwester auseinandersetzen. Val stellt alles in Frage und hat das Vertrauen in sich selbst völlig verloren. Doch dann trifft sie eine Entscheidung. Sie beginnt zu fasten.

Ich werde Dir hier nicht verraten, ob sie der Gedanke:
„Wenn ich schon keinen Kerl haben darf, dann brauch ich auch nicht zu Essen" angetrieben hat mit dem fasten zu beginnen, oder ob es der Vorsatz war, ihr angeschlagenes Selbstbewusstsein wieder zu stärken. Am besten liest Du das Buch einfach selbst.

Ich habe bereits mehrere Bücher der Autorin gelesen und ihr leichter und flüssiger Schreibstil macht es mir jedes Mal leicht, in die Geschichte einzutauchen. Die Seiten fliegen nur so dahin und innerhalb kürzester Zeit bin ich am Ende des Buches angekommen.
Wir begleiten Val, deren 10-tägige Fastenzeit ein Wechselbad der Gefühle ist und von vielen Höhen und Tiefen begleitet wird.
In Rückblenden, die immer wieder eingeflochten werden, erfahren wir mehr über die Beziehung zu ihrem Ex-Freund, von dem sie in gewisser Weise emotional abhängig war.

Am Anfang fiel es mir schwer, Valeries Verhalten, vor allem ihrer Familie gegenüber zu verstehen. Sie ließ ihren Frust und ihre permanent schlechte Laune laufend an ihrer Mutter und ihrer Schwester aus. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich, so viel Geduld mit ihr gehabt hätte, wenn ich ihre Mutter gewesen wäre.
Aber dann habe ich versucht, mich in sie hineinzuversetzen. Sie wurde gerade von ihrem Freund abserviert, von dem sie emotional abhängig war und ihre Gedanken kreisen natürlich um nichts anderes mehr.
Val versinkt in Selbstmitleid und egal, wie die Familie sich auch verhält, es ist verkehrt. Sie fühlt sich von allen ungerecht behandelt und in ihrem Kopf haben nur negative Gedanken platz.
Wahrscheinlich dachte sie: „Warum noch duschen oder saubere Kleidung anziehen, wenn ich mich wertlos fühle und mein Selbstbewusstsein im Keller ist? So sehen wenigstens alle, dass es mir schlecht geht.“

Melanie Amelie Opalka hat die Entwicklung, die Val durchläuft, sehr glaubwürdig, wirklichkeitsnah und realistisch beschrieben. Ich konnte mich immer besser in sie hineinversetzen und ihr Verhalten verstehen.

Doch wir erfahren nicht nur viel über Selbstverwirklichung und über das Fasten, denn die Autorin schlägt mit ihrer Geschichte mehrere Fliegen mit einer Klappe. Auch andere Themen, wie zum Beispiel Demenz spielen eine wichtige Rolle.

Neben Valerie habe ich vor allem Oma Lotte ins Herz geschlossen. Sie bringt ihren ganz eigenen Humor in die Geschichte hinein.

Melanie Amélie Opalka versteht es, den Spagat zwischen lustigen und ernsten Episoden auf eine wunderbare Art zu meistern. Sie gibt der Geschichte Tiefe, ohne dabei zu salopp oder zu dramatisch zu werden.

„Mutausbruch - kein Plan, mein Leben und ich“ ist eine emotionale Geschichte über die Liebe, über Trauer, Schmerz, Hoffnung, Zuversicht und Selbstverwirklichung. Authentisch und unverfälscht, nachvollziehbar und ungeschönt geschrieben, regt es zum Nachdenken an.
Dafür gibt es von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 02.10.2022
Lilienscherben
John, Rosalie

Lilienscherben


ausgezeichnet

Coralies Familie führt bereits in vierter Generation ein berühmtes Casino in Westfrankreich. Als Daniel und Camille Harcourt, sowie ihr Sohn Damian sich ankündigen, um den 60. Geburtstag von Daniel zu feiern, ahnt Coralie noch nicht, dass sich ihr Leben von einem auf den anderen Tag ändern wird. Denn Damian weckt Begierden und Wünsche in ihr, die ihr bisher fremd war. Auch Damian spürt sofort die Anziehungskraft zwischen ihnen, obwohl er kein Freund von langfristigen Beziehungen ist. Doch ein uralter Vertrag verbietet, dass mehr zwischen ihnen ist, denn Coralie ist eine Lilie und Damian ihr Schwert.

Das Cover ist mir sofort ins Auge gesprungen und gefällt mir sehr gut. Ich bin eigentlich nicht so der Fan von heißer Intence-Romance, aber der Klappentext hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht und deshalb bin ich das Wagnis eingegangen.

Was soll ich sagen?! Ich habe es nicht bereut und bin froh, dass der Dunkelsternverlag mich immer wieder verleitet, über den Tellerrand zu schauen und Bücher aus einem anderen Genre zu lesen.

Obwohl ich mir schon lange mal vorgenommen hatte, die Funkenherz-Reihe der Autorin zu lesen, ist es für mich das erste Buch von Rosalie John. Aber es wird bestimmt nicht das letzte Buch sein. Die Autorin punktet schnell bei mir mit ihrer lebendigen, anschaulichen und flüssigen Schreibweise.
Für Coralie de Sauvigny ist das Casino ihre Heimat, in der sie sich geborgen und sicher fühlt. Sie ist in ihre Aufgabe hineingewachsen und wird, da sie ein Einzelkind ist, irgendwann das Casino ihrer Eltern weiterführen. Aber manchmal überlegt sie schon, ob sie wirklich für dieses Business überhaupt geschaffen ist. Sie ahnt nicht, dass Ihre Eltern ein Geheimnis vor ihr verbergen.
Damian ist es gewohnt, dass ihm die Frauen zu Füßen liegen und er bekommt, was er will. Doch auch, wenn seine dunkle Seele sich instinktiv nach Coralie verzehrt, muss sie für ihn tabu bleiben. Alte Verträge verpflichten seine Familie dazu, die Nachkommen der Sauvignys zu beschützen und Damian ist Coralies Protector und darf sich seinem Schützling nicht in dieser Form nähern.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Coralie und Damian. So bekam ich von beiden Seiten Einblicke in die Gefühlswelt der Protagonisten und konnte mich gut in sie hineinversetzen.
Rosalie John hat mit Coralie und Damian zwei wundervolle Figuren erschaffen.
Coralie ist eine moderne junge Frau, die sich durchsetzen kann und ihren Platz innerhalb der Familie und des Casinos gefunden hat. Doch sie hat neben einer verletzlichen, auch eine leidenschaftliche Seite, die sie nach und nach entdeckt.
Auch Damian, der ein typischer Bad-Boy ist, habe ich sofort ins Herz geschlossen. Er ist verdammt heiß und ich liebe seinen dunklen, geheimnisvollen Charakter. Damian ist nicht der Typ für Beziehungen, doch als er Coralie kennenlernt, kann er nicht mehr verbergen, dass in ihm auch noch eine andere Seite schlummert.
Die Nebencharaktere fügen sich wunderbar in die Geschichte ein und sind individuell gestaltet. Besonders Charles und Etienne haben mir sehr gut gefallen.
Der Plot ist genial aufgebaut und auch das Setting in Frankreich ist wunderschön gewählt und passt perfekt zur Geschichte. Ich hatte Schloss Miravallet mit seinen vier Türmen und Schloss Marigny, den Wohnsitz von Damian bildhaft vor Augen. Viele Geheimnisse und unvorhersehbare Wendungen halten die Spannung auf einen hohen konstanten Level und ich war so neugierig auf die Hintergründe dieser Familiengeschichte, dass ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen habe.
Aufgrund der Geheimnisse um das Schwert, die Lilie und die jahrhundertealte Familiengeschichte, hätte ich mir die Geschichte auch sehr gut, eingebetet in eine Fantasy-Story vorstellen können.

Fazit
Eine tolle Story mit vielen spicy Szenen. Rosalie John spielt mit Emotionen und hat es geschafft, dass ich teilweise das Atmen vergessen und alle Emotionen durchlebt habe. Ich wollte einfach nur wissen, wie die Geschi