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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1180 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2024
Zorn - Der Fall Schröder / Hauptkommissar Claudius Zorn Bd.14
Ludwig, Stephan

Zorn - Der Fall Schröder / Hauptkommissar Claudius Zorn Bd.14


ausgezeichnet

Was ist mit Ögi los?
Nach einem rätselhaften Selbstmord und einem fast nahtlos anschließenden Mord ist Schröder durch den Wind. Er vergisst alle seine Prinzipien und ist einfach nicht mehr er selbst, gerät sogar unter Mordverdacht. Zorn tut alles, um Schröder zu entlasten und sprengt dabei auch so manche Grenze.
Nach „Schwarze Tage“ wieder ein Zorn, der es in sich hat. Frieda ist noch nicht richtig genesen und Claudius Zorn bei den Ermittlungen auf sich gestellt. Kann sein schlimmster Verdacht wahr werden?
Ein sehr eindringliches Buch. Vor allem die Geschichten von „damals“ haben mich sehr berührt. Was anfangs nur ein ganz leichter Verdacht war, hat sich – leider – schnell erhärtet. Auch wenn nur Andeutungen fielen, das Kopfkino hat hier sehr viel ergänzt.
Kommt Schröder sonst in den Zorn-Krimis immer gut weg, überrascht Ludwig den Leser hier mit einem Schröder, wie man ihn sich nie hätte vorstellen oder ausmalen können. Irgendwie war das sehr erschreckend zu lesen. Dafür darf Zorn über sich hinauswachsen und seine Gedankengänge oder die Wortwechsel mit Frieda waren wieder absolut erfrischend und zauberten oft ein Schmunzeln aufs Gesicht.
Auch die Schlussbemerkung ist sehr humorig und macht den Autor sympathisch.
Fazit: dem Zitat der Literaturmarkt.info „das Erscheinen eines neuen Zorns stellt ein absolutes Highlight im Bücherjahr dar“ schließe ich mich vollumfänglich an.

Bewertung vom 27.10.2024
Das Kalendermädchen
Fitzek, Sebastian

Das Kalendermädchen


ausgezeichnet

Alma ist todkrank und nur eine Stammzellenspende kann ihr Leben retten. Leider ist Alma aber adoptiert – und die Adoption streng geheim abgelaufen, um die Mutter nicht in Gefahr zu bringen. Adoptivmutter Olivia versucht aber alles, die richtigen Eltern zu finden – und stößt in ein Wespennest.
Der neue Psychothriller von Sebastian Fitzek spielt wieder mit den Nerven der Leser. Und sorgt mit unvorhersehbaren Wendungen für Spannung. Dabei ist die Handlung eher unblutig, wobei nicht minder schlimm. Die Bestrafung im Internat mit einem Adventskalender des Grauens hat mich sehr mitgenommen. Allein die Vorstellung daran und das Kopfkino dazu war heftig.
Teilweise kam ich mit den Zeiten etwas durcheinander. Die Handlung switcht zwischen Gegenwart, 10 Jahre zuvor und 21 Jahre vorher. Da muss man etwas aufpassen, damit man den Faden nicht verliert. Das etwas offenen Ende ist wieder typisch Fitzek.
„Kalendermädchen“ von Sebastian Fitzek ist ein fesselnder Psychothriller, der den Leser von der ersten Seite an in seinen Bann zieht. Bereits die Pizzabestellung fand ich sehr gelungen und erfrischend anders. Fitzek gelingt es wieder meisterhaft, eine düstere und spannende Atmosphäre zu schaffen, die den Leser packt und in die Handlung hineinzieht.
Auch das Nachwort – ich lese sonst nie Nachworte, nur bei Fitzek – ist wieder überaus lesenswert.
Fazit: mit diesem Buch kann man nichts falsch machen, sei es als Geschenk oder zum selbst lesen.

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Bewertung vom 21.10.2024
Vor der Stille
Johannsen, Anna

Vor der Stille


ausgezeichnet

Eine junge Frau wird tot in einem Kanal gefunden. Suizid wird schnell ausgeschlossen. Hanna Will und Jan de Bruyn werden von der Kripo um Hilfe gebeten. Doch der Fall entpuppt sich schnell als sehr schwierig.

Es menschelt bei den Charakteren von Anna Johannsen. Vor allem bei den beiden Protagonisten Hanna und Jan. Und dann ist da ja noch die unterschwellige Liebesbeziehung. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, aber keiner mag die schöne Freundschaft gefährden.
Dies ist jetzt der dritte Band, denn ich aus der Reihe lese und ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie gut die Ermittlungsarbeit recherchiert und beschrieben ist. Allerdings sind mir die Tracker langsam etwas zu viel. Die Idee mit dem Wohnmobil mag ich auch sehr gern, das ist mal so erfrischend anders.
Die Handlung ist nicht blutig, aber dennoch spannend, weil es so viele Verdächtige gibt und jeder ein Alibi hat. Und weil die Tote ein sehr öffentliches Leben geführt hat.
Doch Hanna und Jan geben nicht auf, auch wenn sie manchmal am Ende ihrer Kräfte sind. Und genau das ist es, was die Krimis von Johannsen so lesenswert macht. Die Charaktere sind nicht stereotyp, sie haben ihre Schwächen und geben diese auch zu.
Fazit: ein sehr gelungener Krimi, den ich gerne gelesen habe.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2024
Dem Sturm entgegen
Ahern, Cecelia

Dem Sturm entgegen


ausgezeichnet

Ein Unfall reißt Enya völlig aus der Bahn. Zwar kann sie den Teenager retten, ihr Leben wird aber völlig auf den Kopf gestellt. In einer Kleinstadt versucht sie, wieder auf die Beine zu kommen. Aber das Leben hat etwas anderes mit ihr vor.
Ahern schreibt unglaublich einfühlsam. Fast, als hätte sie die Situationen selbst erlebt. Die verkorkste Ehe von Enya und Alexander oder der nicht verarbeitete Tod einer Mutter. Aherns Geschichten sind wie aus dem Leben geschrieben, man kann sich gut hineinversetzen und sich die Schauplätze und Personen gut vorstellen. Die Charaktere sind gut gewählt und sehr gut charakterisiert. Teilweise fand ich die Handlung aber ein wenig weit hergeholt – VORSICHT SPOILER – der Taxifahrer, der Enya nachstellt, Marc, der überall auftaucht – SPOILER ENDE
Die Idee mit dem Rag Tree finde ich zauberhaft.
Im Laufe der Handlung entwickelt sich die Story immer mehr zu einem Krimi, bei dem man hervorragend mitfiebern kann.
Fazit: warm, einfühlsam und mitreißend.

Bewertung vom 13.10.2024
Nordlicht - Das kalte Grab / Boisen & Nyborg Bd.6
Hinrichs, Anette

Nordlicht - Das kalte Grab / Boisen & Nyborg Bd.6


ausgezeichnet

Wer hat einen Grund, das Ehepaar Dahlmann zu töten? Dieser Frage müssen Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg von der Sondereinheit an der Deutsch-Dänischen Grenze nachgehen. Dahlmann war kein netter Mensch und hat sich viele Feinde gemacht. Doch welcher von denen hatte einen Grund zum Mord? Oder war es doch ganz anders?
Die Lösung liegt, wie schon so oft, in der Vergangenheit. Doch, wie immer, gut verborgen. Und so haben es die beiden Ermittler nicht leicht, die Verdächtigen in eine Reihe zu bekommen. Es gibt viele Unnette, doch reicht das für einen Mord?
Hinrichs schreibt wie aus dem Leben gegriffen. Und nimmt – wie meist in ihren Büchern – einen wahren Hintergrund mit in die Handlung. Dieses Mal den Winter 1978/1979, als ein Schneesturm in Dänemark und im Norden Deutschlands das Leben lahm gelegt hat.
Die Story ist spannend erzählt und als Leser hat man keine Ahnung, wer denn nun der Täter sein könnte. Zu vielen Spuren gilt es nachzugehen, zu viele Verdächtige türmen sich auf. Und wieder einmal ist es ein kleiner Zufall, der schlussendlich doch zur Aufklärung führt. Ich liebe solche Krimis, bei denen man so gut miträtseln kann und am Ende dann überrascht wird.
Auch die persönliche Seite der Kommissare kommt zum Tragen, aber nicht überhand nehmend.
Fazit: Ein Krimi mit einem historischen Hintergrund. Interessant und spannend geschrieben.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2024
Finstere Provence / Commissaire Leclerc Bd.11
Lagrange, Pierre

Finstere Provence / Commissaire Leclerc Bd.11


ausgezeichnet

Albin Leclerc kann es nicht lassen.
Er kann ja aber nun wirklich nichts dafür, dass er immer wieder in die Mordermittlung seiner ehemaligen Kollegen hineingezogen wird.
Aber er hilft ja gerne. Vor allem, weil der neue Fall ein sehr persönlicher ist. Leclerc bekommt Drohbriefe – und stellt fest, dass jemand noch eine Rechnung mit ihm offen hat. Aber wer ist es? Und was hat Leclerc getan?
Zugegeben: auch wenn Lagrange jede Menge Verdächtige präsentiert, ich hatte schnell einen Verdacht. Das tat dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch und ich habe mit Leclerc, seiner Familie und seinen Kollegen mitgefiebert.
Bereits zum 11. Mal begleite ich Leclerc bei seinen Ermittlungen – und wurde wieder angenehm überrascht. Lagranges Schreibstil ist mitreißend, humorvoll (Stichwort Matteo) und emotional. Man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen, vor allem in die Kollegen, die so langsam ob Leclercs Art resignieren.
Und dann ist da natürlich noch Mops Tyson und die Gespräche zwischen ihm und seinem Herrchen, die schon oft die eine oder andere Erleuchtung in einem Fall gebracht haben.
Fazit: wieder viel zu schnell vorbei – und ich freue mich schon auf den nächsten Band.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13


ausgezeichnet

Zefix - ja, das ist gleich wie nach Hause kommen zum liebsten Polizisten auf Erden: Kluftinger. Und dieses Mal geht es sehr turbulent zu: eine Hundertschaft Polizisten sammelt sich im Wald zu einem Einsatz und auf einmal geht alles schief und es gibt einen Toten. Klufti beginnt fieberhaft zu ermitteln und engagiert sich auch noch politisch.

Gewohnt humorig ist der neue Krimi des Autorenduos. Die Dialoge sind klasse und alles ist wieder sehr anschaulich und flüssig geschrieben. Von der ersten Seite an war ich in der Handlung gefangen und das Tüpfelchen auf dem I war dieses Mal ganz sicher der Wahlkampf. Klufti kommt besser an als sein F(r)ei(u)nd Langhammer? Die Ermittlungen und das Privatleben halten sich ungefähr die Waage und das fand ich sehr gut. Und dass am Ende der Zufall den Fall löst fand ich auch sehr gut gemacht.
Einen Mehrwert bietet das Buch wie immer durch das Lokalkolorit. Den Schriftzug „Sieg“ habe ich bisher noch nie wahrgenommen. Und von der Burg wusste ich bislang auch nichts.
Nachdem Klufti in den letzten Büchern etwas stiefmütterlich behandelt wurde und nicht so gut wegkam, habe ich mich gefreut, meinem Lieblingskommissar wieder in bester Verfassung zu begegnen.
Fazit: Kobr und Klüpfl sind immer wieder ein Garant für tolle Lesestunden. Ihre humorvolle Art macht die Klufti-Krimis zu etwas ganz Besonderem.

Bewertung vom 13.09.2024
Für immer, euer Prince
Haig, Matt

Für immer, euer Prince


sehr gut

Der Labrador-Pakt
Ein Buch aus Sicht eines Hundes geschrieben – eine charmante Idee.
Prince ist ein Labrador und wurde von seiner Familie aus dem Tierheim gerettet. Er versteht es als seine Aufgabe, seine Familie zu beschützen. Nur leider schießt er hier ein wenig übers Ziel hinaus.
Anfangs haben mich die Namen etwas verwirrt, aber ich habe mich dann sehr schnell eingelesen. Prince, der „Wahnsinnswedler“ ist aber auch zu liebenswert. Allerdings startet das Buch gleich mit einem Knaller: der Hund wird zum Tierarzt gebracht und soll eingeschläfert werden. Was ist hier passiert?
Prince erzählt seine Geschichte und wie er seiner Familie, die in großen Schwierigkeiten steckt, hilft. Hier „lernt“ der Leser, Hunde besser zu verstehen. Denn eigentlich kommunizieren diese ja, nur wir Menschen verstehen sie nicht.
Ich lese die Bücher von Matt Haig immer wieder gerne. Seine Schreibweise ist tiefgründig, aber auch humorvoll und anschaulich. Dieses Buch ist nichts, über das man einfach so drüberliest. Bei Haig muss man immer auch etwas zwischen den Zeilen lesen und hier versteckt sich so einiges. Gesellschaftskritik, Familienprobleme und sogar ein kleiner Krimi.
Fazit: Zwar ein rührendes Buch, aber auch eins mit Tiefgang.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2024
Der Spieler / Kommissar Dühnfort Bd.10
Löhnig, Inge

Der Spieler / Kommissar Dühnfort Bd.10


ausgezeichnet

Dühnfort ist zurück
Und wie. Als designierter Leiter der Operativen Fallanalyse langweilt sich Tino und das wirkt sich auch auf sein Familienleben aus. Als ihn eine schwedische Kollegin um Hilfe bittet und Dühnfort einem Serienverbrecher auf die Spur kommt, lebt er wieder auf. Allerdings hat er keine Handlungsbefugnis und eckt ganz schön an.
Endlich wieder ein Dühnfort. Ich lese zwar die Sandberg-Fälle auch sehr gerne, aber Dühnfort ist halt etwas Besonderes.
Gebannt habe ich auch diesen Fall wieder verfolgt. Dühnfort hat es nicht leicht, aber seine Intuition und sein fester Wille helfen ihm durch diese Situation. Ich fand das Geschehen sehr anschaulich und nachvollziehbar. Dass die Probleme bei der Arbeit sich auch auf das Familienleben auswirken, ist nachvollziehbar. Löhnig schreibt flüssig und mitreißend und in diesem Buch halten sich das Privatleben Dühnforts und der akuelle Fall die Waage. Was anfangs etwas behäbig begann, sich dann aber rasch zu einem spannenden Fall entwickelte. Bei den vielen Namen heißt es aber, gut aufzupassen, damit man sich nicht verhakt.
Viele Verdächtige gibt es und die Wurzeln des Verbrechens liegen weit in der Vergangenheit, was es sehr schwierig macht, den Täter zu fassen. Für den Leser ist dies umso packender.
Der Spieler ist bereits der 10. Krimi aus der Reihe und in sich abgeschlossen. Besser ist es aber, die Vorgängerbände zu kennen, damit man die Hintergründe der familiären und beruflichen Strukturen der Charaktere besser versteht.
Fazit: Frau Löhnig hat es wieder geschafft, dass ich das Buch an einem Tag durchgesuchtet und mich darin verloren habe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


ausgezeichnet

Muss nur noch kurz die Welt retten
Ein Buch, das nachdenklich macht. Das sich um das Leben, die Natur und Tiere dreht und Fragen nachgeht wie: warum sollte ich mich für meinen Körper schämen, wenn er älter wird?
Selten habe ich in einem Buch so viele bemerkenswerte Zitate für mich mitgenommen.

Wir sind in jedem Moment so alt wie nie zuvor, andererseits aber auch jünger, als wir es je wieder sein werden.
Fast alles ist interessant, wenn wir uns nur tief genug darin versenken
Wir sollten uns, während wir in der Gegenwart leben immer schon mit dem Blick aus der Zukunft sehen.
Und das ist nur ein kleiner Auszug aus den vielen schönen Zeilen, die dieses Buch ausmachen.

Grace ist ein bemerkenswerter Charakter, den man einfach mögen muss. Auch Antonio hat mir imponiert. Haig schildert seine Protagonisten mit allen Ecken und Kanten – und macht Lesern Mut.
Die Geschichte ist schnell zusammengefasst – Grace wird durch paranormale Kräfte dazu auserwählt, die Natur auf Ibiza zu retten – aber nicht schnell gelesen. Und vor allem auch nicht schnell vergessen. Normalerweise mag ich paranormale Phänomene in Büchern nicht so gerne, aber hier hat es einfach gepasst.
Fazit: ein richtiges Wohlfühlbuch, das sich mit vielen Themen auseinandersetzt und in dem man Kraft findet, wenn man welche nötig hat.