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scouter
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Unna

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Insgesamt 118 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2025
Sing mir vom Tod
Pochoda, Ivy

Sing mir vom Tod


ausgezeichnet

Florida Baum ist eingesperrt in das Frauengefängnis in Arizona, wo sie eine Strafe für Mittäterschaft an einem Überfall abbüßt. Bei dem Überfall wurden Menschen getötet, doch sie hat die Schuld für die Morde ihrem Komplizen in die Schuhe geschoben. Sie ist eine Tochter aus gutem Haus, doch sie ist in die Drogenkarriere abgerutscht. In dem Frauengefängnis trifft sie auf Dios Sandoval, die es nicht ausstehen kann, das Florida sich als Opfer darstellen möchte. Sie provoziert Floride, wo sie nur kann, doch als sie dann eine weitere Insassin angreift, wird die Verbindung zwischen den beiden sehr aggressiv. Der Höhepunkt ist dann bei einem Stromausfall der Mord an einer Mitinsassin. Doch trotz alledem wird Florida auf Bewährung entlassen, aber Dios ist ihr auf den Fersen.
„Sing mir vom Tod“ von Ivy Pachoda ist ein sehr bemerkenswerter Thriller über Kriminelle Frauen. Die Sprache, die die Autorin anwendet, ist sehr direkt und sehr bildhaft, denn man kann sich die Situation im Frauengefängnis sehr gut vorstellen. Es ist fast ein Psychokrieg zwischen den beiden Frauen im Gefängnis. Die Atmosphäre ist voller Gewalt und Aggression, die nicht nur von den Insassinnen, sondern auch von dem Personal, ausgeht. Es sind einige Beispiele sehr drastisch beschrieben und so können sich die Leser*innen diese Atmosphäre fast spüren. Auch die Polizistin, die ihnen nach der Entlassung auf der Spur ist, hat auch eine gewisse Aggressivität in sich. Doch sie ist sehr ambivalent beschrieben, zwischen Privatleben und Beruf. Auch nachder Entlassung ist die Situation bei Florida und Dios sehr explosiv. Die Autorin lässt zur Erklärung und Beschreibung der Situation auch eine Mitgefangene, Kace, sprechen, so dass nicht nur Dios, Florida und Lobos, die Polizistin, zu Worte kommen. Die Spannung fängt schon beim Cover an, das in gelb gehalten ist mit einem brennend roten Ball der Sonne, in die zwei
typische Bäume der Region abgebildet sind. Die Sprache heizt die Spannung bis zum Ende an.
Dieser Thriller ist mit seiner Geschwindigkeit und der Dichte der Erzählung empfehlenswert. Er behandelt sehr interessante Themen und spielt in der Pandemie, was dem Ganzen in meinen Augen noch einen interessanten Drive gibt.

Bewertung vom 30.01.2025
Ein Schimmern am Berg / Commissario Grauner Bd.10
Koppelstätter, Lenz

Ein Schimmern am Berg / Commissario Grauner Bd.10


sehr gut

Am Morgen nach einem Konzert im Marmorbruch von Laas wird eine Frau tot aufgefunden, die verstümmelt wurde. Commissario Grauner nimmt die Ermittlungen auf und es stellt sich heraus, dass die Tote eine bekannte Bildhauerin aus dem Ort war. Außerdem findet der Commissario heraus, dass es wohl einen Streit zwischen den Marillenbauern und dem Besitzer des Marmorbruchs gekommen war. Er findet mit Marillen beschmierte Blöcke, die dann auch noch mit vergifteten Marillen verunreinigt wurden Der Staatsanwalt Belli hatte sich bei dem Verzehr vergiftet. Doch was hatte das alles mit der Toten zu tun. Außerdem führte eine Spur nach New York und es war gut, dass sich Ispettore Saltapepe und Grauners Assistentin Tappeiner in Amerika aufhielten und dem Commissario helfen konnten.
„Ein Schimmern am Berg“ von Lenz Koppelstädter ist ein spannender regionaler Krimi aus Südtirol, der ein interessantes Thema bearbeitet. Gerade d ei Bereiche Wirtschaft, hier Marmorabbau, und Landwirtschaft, hier Marillenanbau, sind ein dankbares Thema für einen Krimi. Das Cover hat nur bedingt mit dem Thema zu tun, zeigt aber die schöne Hochgebirgslandschaft Südtirols und auch deren Kargheit. Die Hauptperson Commissario Grauner ist ein alter Hase im Geschäft und kennt viele Menschen und weiß mit ihnen umzugehen. Es ist in dieser Region sicher nicht einfach und da ist die Darstellung des einheimischen, bodenständigen Polizisten sehr gut gewählt. An seiner Seite steht der Staatsanwalt Belli, der auch sehr pragmatisch handelt und so sind die beiden hier ein gutes Team. Die weiteren wichtigen Personen in diesem Krimi, sind die beiden Menschen, die sich auf einer Reise in die USA befinden und dort auch heiraten. Der Autor baut dies geschickt in die Handlung ein und auch dieser Zweig steigert die Spannung des ganzen Krimis. Der Spannungsaufbau ist dem Autor sehr gut gelungen und er führt beide Erzählstränge am Ende gut zusammen.
Ich mag diese Art Krimis, die einen sehr guten Einblick in die Region und deren Besonderheit aufzogen. Auch dieses Thema ist für mich interessant, da es den Blick auf die Region noch mal vertieft. Ich kann diese Buch gut empfehlen.

Bewertung vom 24.01.2025
Der Narbenschneider (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Der Narbenschneider (Thriller)


ausgezeichnet

Im Hamburger Hafen wird eine sehr über zugerichtete Frauenleiche gefunden, die eine abgeschnittenen Locke in der Hand hält. Die Frau wurde, so wie es aussieht, hinter einem Auto her geschleift. Da Hauptkommissar Schünemann momentan keinen Partner oder Partnerin hat, wird die Lüneburger Anwärterin Tabea Kurz gefragt, ob sie den Platz einnehmen möchte. Die beiden haben bei dem letzten Fall schon gut zusammengearbeitet und so werden sie auch diesmal ein Team. Doch dieses Team steht vor einem Rätsel und es dauert auch gar nicht lange und die nächste Tote, mit einer Locke in der Hand wird gefunden. Ein spannender Wettlauf steht vor den beiden Ermittlern.
„Der Narbenschneider“ von Gunnar Schwarz ist ein sehr spannender Thriller. Schon auf dem Cover zeigt sich die Besonderheit, die den Toten in die Hand gegeben wird, eine abgeschnittene Locke und man ist sofort drin in diesem Thriller. Das Thema ist ein sehr spannendes und auch ein sehr authentisches, das gefällt mir hier sehr gut. Wie auch die Zusammensetzung des Ermittlerteam eine Menge Zündstoff beinhaltet. Schon einmal haben die beiden zusammengearbeitet und haben ein gutes Team abgegeben, doch Tabea wollte nicht noch weiter mit Frank Schünemann zusammenarbeiten, da ihr Verhältnis aus einer Gratwanderung zwischen beruflichen und privaten Aspekten bestand. Das ist zwar gut gegangen, aber Tabea fühlte sich immer hin- und hergerissen. Das merkt man in diesem Fall auch, aber die berufliche Zusammenarbeit steht deutlich im Vordergrund und das tut dem Team gut. In diesem Thriller sind immer wieder Gedanken des Täters eingebettet, dass die Spannung immer wieder ein wenig anschiebt. Bis zum Schluss entwickelt sich der Spannungsbogen sehr gut und ein überraschendes Ende steht bevor.
Ich mag die Krimis von Gunnar Schwarz, die zwar sehr brutal sind, aber dafür auch überaus spannend. Ich kann diesen Thriller sehr gut empfehlen, da er alles hat, was ein Thriller braucht.

Bewertung vom 21.01.2025
Aargauer Vergeltung
Haller, Ina

Aargauer Vergeltung


ausgezeichnet

Andrina arbeitet im Korrektorat des Buchverlages Cleve. In ihren Zuständigkeitsbereich fällt die
Betreuung der Bestsellerautorin Melissa. Die hat so ihre Besonderheiten und Andrina mag nicht
die Zusammenarbeit mit ihr nicht wirklich, aber als wichtige Autorin des Verlags muss sie dies
nun mal tun. Als sie in der Mittagspause mit ihrer Kollegin Gabi in Aargau unterwegs ist, bemerkt
sie ein Polizeiauto vor einem Wohnhaus in dem Melissa wohnt. Marco der Freund von Gabi ist
ebenfalls dort im Einsatz, da er Polizist ist. Eine Nachbarin, die die Tote gefunden hat, bestätigt
dass es sich um Melissa handelt. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf und hat die
Verlagsmitarbeiter im Blick. Die Frage, wo der Mörder bleibt, vorerst im Dunkeln.
Der Krimi „Aargauer Vergeltung“ von Ina Haller ist ein sehr spannender, regionaler Krimi aus der
Schweiz, Das Cover ist für mich ohne Bezug zum Inhalt, aber ein gut gewähltes Wintermotiv.
Dafür ist die Sprache, aber sehr zielführend und mit den eingefügten Begriffen, die nur in der
Region benutzt werden, auch sehr authentisch. Es ist schon eine sehr gute Idee, der Mord an der
Krimi Bestsellerautorin. Dann auch noch vergiftet. Ein spannend entwickelter Plot und auch die
einzelnen Figuren entwickeln im Fortlauf der Story ihre Eigenheiten, sei es die
Verlagsmitarbeiter oder aber auch die Polizisten, die auch noch teilweise mit den
Verlagsmitarbeiterinnen befreundet sind. Aber aus dieser Bredouille weiß der Autor einen
eleganten Ausweg, der auch im richtigen Leben immer wieder hilfreich ist. Der Spannungslosen
ist gut aufgebaut und es gibt auch manch überraschende Wendung bis zum Ende.
Ich finde diesen regionalen Krimi sehr gelungen, spannend und interessant und in einem Milieu,
dass nicht so häufig Thema eines Krimis ist. Ich finde diesen Krimi empfehlenswert für alle, die
auch an Regionen interessiert, die in dem Krimi mit eingebunden sind.

Bewertung vom 12.01.2025
Der Tote vom Cap Ferret / Pauline Castelot ermittelt in Bordeaux Bd.4
Dries, Maria

Der Tote vom Cap Ferret / Pauline Castelot ermittelt in Bordeaux Bd.4


sehr gut

Der Unternehmer Marchand wird eines morgens von spielenden Kindern tot aufgefunden. Er wurde erschlagen. Er hat mit seiner Frau und ihren Freundinnen ein Wochenende in einem Chalet verbracht. Zuständig für die Ermittlungen ist die Police Judicaire aus Bordeaux mit der Kommissarin Pauline Castelet und ihrem Team. Es ist ein schwieriges Unterfangen die Tat zu rekonstruieren, da die Aussagen sehr unterschiedlich sind und das Team nur langsam durch ihr Tun Licht in das Dunkel zu bringen. Es gilt Personen aufzuspüren, die Anhaltspunkte geben können und so ziehen sie nach und nach die richtigen Schlüsse.
„Der Tote vom Cap Ferret“ von Maria Dries ist ein Bordeaux Krimi, der in einem Idyll, an einem idyllischen See, spielt. Das hier schon einmal etwas geschehen ist macht das Cover deutlich. Das Team der Kommissarin Pauline arbeitet sehr gut zusammen, bzw. es sind zwei Teams, die sich hervorragend ergänzen. Es ist ein sehr konsequentes ermitteln, was das Team zum Erfolg bringt. Mit ihrer Unaufgeregtheit den Spuren zu folgen nähern sie sich langsam, aber sicher dem Täter an. Es sind einige Spuren zu verfolgen, da das Motiv am Anfang völlig im Dunkeln liegt. Die Menschen, die in diesem Krimi auftreten, sind gut dargestellt und man kann sie sich prima vorstellen und auch die Spannung folgt diesen Spuren und den Menschen. Dazu kommt noch, dass sich das Team in einer tollen Region bewegt, deren Schönheit immer wieder aufblitzt. Der Krimi verbindet geschickt Vergangenheit und Gegenwart und so kommt es am Ende zu einem unerwarteten Ende, was sich wie das Legen eines Puzzles anfühlt.
Ich mag diese regionalen Krimis sehr, weil sie sehr schön die Region und den Krimi verbinden. Ihre Personen werden wie hier gut gezeichnet und so ergibt alles einen Sinn. Hier ist es ebenso, obwohl noch einige Fragezeichen am Ende übrigbleiben und das so ein wenig Sand ins Getriebe dieses Krimis wirft. Ich finde ihn gut zu lesen und er ist auch spannend, aber es bleibt so ein wenig Rätsel übrig.

Bewertung vom 04.01.2025
Letztes Glückskeks
Dutzler, Herbert

Letztes Glückskeks


ausgezeichnet

In Altaussee sind mysteriöse Geschäfte im Gange. Eine Gruppe von Chinesen werden vom neuen Fremdenverkehrsdirektor durch die Umgebung geführt, um die Region in China bekannt zu machen. Daraufhin gibt es Widerstand von einer Gruppe Einheimischer, die gegen die Ausweitung des Tourismus im Ausseerland ist. Auch die örtliche Polizei um den Obergruppenführer Gasperlmeier und sein Team macht sich um die Anzahl der Touristen und den Aufwand Sorgen. Aber nicht nur das macht ihnen Sorgen, denn es gibt einen Unfall des Fremdenverkehrsdirektors und einen Toten aus der chinesischen Delegation. Nun sind die Polizisten aus Altaussee und Liezen gefragt, die Ermittlungen zu übernehmen.
Herbert Dutzers Altaussee-Krimi „Letztes Glückskeks“ mit seinem Cover, das die Verbindung wohl zwischen dem Inhalt und der Region darstellen soll, ist schon sehr gelungen. Ich bin mir sicher in vielen Urlaubsregionen ist es ein Thema, das da vielleicht heißen mag, Ausverkauf der Heimat und der Umwelt, wenn es darum geht ausländische Investoren in die Region zu holen. Es geht auch in anderen Regionen vielleicht auch immer um das gleiche Thema, Vorteilnahme durch Amtspersonen, aber vielleicht nicht immer gleich um Mord und Totschlag. Und so hat der Autor die Themen sehr geschickt zusammengebracht und sein Hauptcharaktere in diese Szenerie hineinversetzt. Diese sind wie schon aus vorherigen Romanen bekannt, da ist der Polizist Gasperlmaier und seine Familie, die schon eine sehr schöne Idylle abgeben, mit kleinen Macken. Außerdem noch das Team der Bezirkspolizei Liezen mit Frau Kohlross und ihre Kollegin, sowie Gasperlmaiers Kollegin in Altaussee. Diese Idylle wird dann durch die chinesische Delegation und ihre Kümmerer nachhaltig gestört. Hier treffen sie dann aufeinander, die unterschiedlichen Interessen. Es entwickelt sich ein sehr interessanter und spannender und vor allem sehr authentischer Krimi, der seinen Spannung sehr gut bis zum Ende entwickelt. Dieses unterstreicht der Autor mit seiner sehr bildhaften Sprache, die nicht nur den Krimi beleuchtet, sondern auch die Region und ihre Besonderheiten.
Dieser vorliegende Altaussee-Krimi ist ein gelungenes Beispiel eines gut entwickelten Krimis, der auch noch sehr interessante regionale Aspekte beinhaltet. Es ist mir manchmal so, als ob auch ein wenig Werbung für die Region gemacht werden soll. Wer regionale Krimis mag sollte diesen unbedingt lesen.

Bewertung vom 02.01.2025
The Twenty / Major Crimes Bd.1
Holland, Sam

The Twenty / Major Crimes Bd.1


ausgezeichnet

DCI Adam Bishop wird aus einer Bar an den Tatort gerufen, denn der ist außergewöhnlich. Es handelt sich um mehrere Leichen, die brutal zugerichtet wurden und wie sich später herausstellte auch noch nummeriert wurden. Das deutet für DCI Bishop und seinen Kollegen DS Hoxten auf einen Serienmörder hin, der sein blutiges Handwerk versteht und scheinbar mit der Polizei spielen will. Es tun sich erst einmal große Rätsel für die beiden Londoner Polizisten auf. Ein Hinweis von Bishops Ex-Frau Romilly Cole auf einen Serienmörder vor 30 Jahren, scheint sie in die richtige Richtung zu weisen, doch dieser Mörder sitzt im Gefängnis. Das macht die Fragezeichen der Ermittler nicht kleiner und so geschehen noch einige Morde, bis sie auf eine Spur stoßen.
Schon das Cover dieses brutalen Thrillers ist ein Fragezeichen. Die lateinische Zahl 20 und der Titel „Twenty“ von Sam Holland, weisen auf eine Mordserie hin und der einsame Mensch auf dem Bild scheint sehr hilflos zu wirken. Aber auch der Prolog deutet die brutalen Taten schon an, wenn die Sicht eines Opfers geschildert wird. Es ist ein sehr blutrünstiger Thriller, der hier vorliegt, der auch von seinen Wendungen lebt und dem Wechsel der Perspektiven. Die Gefühle und Gedanken, die hier immer wieder einfließen halten die Spannung sehr hoch. Ansonsten sind die Charaktere sehr fein gezeichnet und auch sehr nachvollziehbar, wenn auch ihre Gefühlswelt zur Sprache kommt. Aber einfach sind die Protagonisten nicht. Das ist auch bei der Suche nach dem Serienmörder nicht nützlich, vor allem, weil er der Polizei immer näherkommt. Die Schreibweise dieses Thrillers ist sehr flüssig, was dazu beiträgt, dass das Kopfkino anspringt, was dann wieder manchmal sehr belastend sein kann, wegen der Brutalität der Taten. Der Spannungsbogen ist sehr gut ausgebaut und lässt den Leser manchmal mit seinen Vermutungen alleine, um am Ende dann doch diesen Bogen zu schließen.
Der Thriller ist absolut lesenswert, auch wenn er manchmal sehr brutal ist, aber die Spannung dieses Genres ist halt so. Und durch die Wendungen will man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, das unterstreicht die Qualität.

Bewertung vom 01.01.2025
Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9
Granger, Ann

Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9


ausgezeichnet

Ein verschwundenes Collier und der Mord an einem Antiquar beschäftigen DI Ben Ross und sein Team im viktorianischen London. Inspektor Ross muss sich mit beiden Fällen auseinandersetzen, weil er die meiste Erfahrung im Umgang mir schwierigen Ermittlungen hat. Und die sind es in beiden Fällen. Denn im Fall der verschwunden Kette handelt es sich um ein Familienerbstück und die Besitzerin ist sehr einflussreich. Aber auch der Fall des ermordeten Antiquars ist kompliziert, da er wohl auch in zwielichtige Geschäfte verstrickt war. Die Familienangehörige sind sehr besitzergreifend und nicht einfach zu behandeln. Es sind komplizierte Ermittlungen zu erwarten und das in beiden Fällen. Aber DI Ross setzt alle seine Erfahrung ein und er wird Schritt für Schritt die Knoten lösen.
„Der tote Antiquar von Limehouse“ von Ann Granger ist ein sehr interessanter historischer Krimi aus dem viktorianischen London um das Jahr 1871. Das Cover ist sehr ausdrucksstark durch die dunkle Gestaltung, der einsamen Figur, der durch die Straßen des dunklen Londons streift. Es ist eine düstere Atmosphäre, die auf den Leser wartet. Aber welche Überraschung, die Fälle spielen nicht nur im armen Teil Londons, sondern auch im reichen Hampstead. Das Rätsel um die verschwundene Kette beschäftigt des Hauptdarsteller sehr stark, weil er bei den reichen Familien ermitteln muss und das ist nicht einfach. Hier werden natürlich auch die Standesdünkel der Zeit beschrieben und die sind tief und bei Ermittlungen nicht immer hilfreich. Die Autorin gibt dem Inspektor, und auch ein stückweit seiner Frau, Fähigkeiten an die Hand, die ihn befähigen sich sicher in diesen Kreisen zu bewegen. Genauso sicher, wie auch in der Unterwelt von London. Es sind zwei Fälle, die ich mir gut vorstellen kann und die auch sehr authentisch beschrieben werden. Auch die Handelnden bewegen sich sehr nachvollziehbar durch die Straßen Londons. Die Spannung ist ein wenig verborgen, da es sich um einen Cosy Krimi handelt, wobei ich die Ermittlungen des Inspektors hoch spannend finde. Es ist eine Entwicklung, die sich sehen lassen kann und hat am Ende auch eine dicke Überraschung parat. Gelungen finde ich auch die Sprache, die die Autorin benutzt und die ich sehr angemessen für die Zeit und den Ort empfinde.
Mein Fazit fällt daher auch ganz logisch aus, denn ich mag diesen Krimi sehr und konnte mich sehr gut in die Figuren und die Zeit hineinversetzen. Ich mag diese Art von Krimi und kann sie deshalb auch gut weiterempfehlen.

Bewertung vom 17.12.2024
Vino, Mord und Bella Italia! Folge 5: Der Tote im Pool (eBook, ePUB)
Homma, Christian; Frank, Elisabeth

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 5: Der Tote im Pool (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Anna möchte aus dem Haus ihrer Nonna für sich einigen Renovierungen vornehmen. Lois, Tameo und Peppo helfen ihr dabei. Doch bei der Arbeit im Swimming Pool fällt ihnen schon der strenge Geruch auf und tatsächlich, sie finden ein Skelett. Der Commissario Vico beurlaubt Anna, da sie involviert ist. Aber Anna lässt das keine Ruhe, da ihr Nonno der Mörder sein könnte. Zu allem Überfluss trifft auch noch ihre Mutter ein, weil sie das Haus verkaufen will. Alle Hände voll zu tun für Anna, um ihre Familienangelegenheiten zu klären.
Eine weitere Folge der Reihe „Vino, Mord und Bella Italia“ mit dem Krimi „Der Tote im Pool“ von Christian Homma und Elisabeth Frank die hier mit einem sehr typischen Bild eines italienischen Landhauses vor mir liegt. Es sind die Charaktere, die schon die letzten Folgen bereichert haben Es sind da Anna, Tameo, Peppo und Loris, die sich um das geerbte Haus von Anna kümmern und Flavia, Vico und Marco die Polizisten mit denen Anna zusammenarbeitet. Es ist schon eine besondere Stimmung unter diesen Polizisten. In dieser Folge taucht dann noch Annas Mutter auf, die Annas Leben ein wenig auf den Kopf stellt. Außerdem bedroht der Tote im Pool ihr Familienleben, jedenfalls das, was ihrs Großeltern betrifft. Dieser Tote stört die Idylle, ebenso wie der Plan von Annas Mutter das Haus zu verkaufen. Diese Bedrohung wird schon spürbar und bedroht Annas Idylle. Trotzdem ist die Story sehr gut entwickelt und auch der Spannungsbogen passt für mich. Ich kann auch die Atmosphäre in dem Ort sehr gut nachvollziehen, was in der bildhaften Sprache der Autoren liegt.
Ich mag diese Reihe, weil sie mir auf der einen Seite eine Einblick in das Dorfleben in Italien verschafft und auf der anderen Seite auch einen akzeptablen Krimi abgibt, bei dem ich mich gut unterhalten fühle. Ein sehr guter Cozy Krimi aus Italien.

Bewertung vom 15.12.2024
Tödlicher Winter / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.2
Werrelmann, Lioba

Tödlicher Winter / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Paul Schwartzmüller konnte es kaum erwarten wieder zurück in seine Heimat zu kommen, da er Maia unbedingt wiedersehen wollte, in die er hoffnungslos verliebt ist. Als er nach seiner Ankunft an Maias Tür klopft, öffnet ihm ein fremder Mann. Sein Freund Sorin klärt ihn auf, dass dies der Ehemann von Maia ist. Eigentlich will Paul gleich wieder nach Hause, doch es ist eine Willkommensfeier zu seinen Ehren vorbereitet und so nehmen die Dinge ihren Lauf. Nachdem er betrunken in sein Bett gefallen ist und am nächsten Morgen aufwacht, findet er ein Einladung zum Frühstück bei Maia vor. Doch er wird rigoros von der Polizei gestört und festgenommen, weil er Maias Mann getötet haben soll.
Dieser Siebenbürgen Krimi „Tödlicher Winter“ von Lioba Werrelmann hat so alles, was ein en interessanten und spannenden regionalen Krimi auszeichnet. Er zeigt eine Winterlandschaft in Siebenbürgen, die seine Schönheit hat, aber auch Angst verbreitet und die Story des Krimis ist auch leicht vorstellbar, da sie sehr griffig beschrieben wird. Das Cover finde ich sehr typisch für die Region und deshalb gefällt es mir auch sehr gut. Der Hauptcharakter dieser Geschichte, Paul, ist ein Deutscher mit Siebenbürger Wurzeln und hat sich verliebt. So schön, so gut das kann ja nicht alles gewesen sein. Die Verwirrungen, die nun geschehen sind absolut nachvollziehbar. Der Wald ist ein zu kostbares Gut, als dass nicht auch ökonomisch etwas herausspringen kann. Viele verschiedene Gruppen mit Einfluss, oder nicht sind involviert und da geht man schon mal über Leichen. Es werden verschiedene Themen angesprochen, die schon viel Zündstoff bieten, und da ist das Thema Umgang mit Tsigani nur eines. Die Autorin lässt auch eine wichtige Person, immer wieder in kursiv geschriebenen Absätzen zu Wort kommen, sozusagen als Kommentator im Hintergrund, aber mit eigene Interessen. Die Spannung wird sehr gut entwickelt und das Ende ist schon sehr interessant, wie auch die Wendungen im Buch.
Ich mag diese Art von regionalen Krimis und gerade, weil ich auch die Region kenne, ist sie mir sehr sympathisch mit ihren einheimischen Bewohnern. Wer solche Krimis mag für den ist dieser Krimi genau das Richtige.