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erul

Bewertungen

Insgesamt 142 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2021
Das Buch der verschollenen Namen
Harmel, Kristin

Das Buch der verschollenen Namen


ausgezeichnet

Widerstand im Zweiten Weltkrieg - Großartig und berührend

Das Cover ist wunderbar! Den Roman "Das letzte Licht des Tages" der Autorin habe ich bereits gelesen - ebenfalls sehr spannend und emotional geschrieben.

Der Schreibstil von Kristin Harmel gefällt mir wieder sehr gut, er ist flüssig und packend. Sie erzählt die ergreifende Geschichte über die Résistance total fesselnd, einfühlsam und lebendig - es ist inspiriert von der wahren Geschichte einer kleinen Stadt in der unbesetzten Zone in Frankreich.

Der Roman wechselt über zwei Ebenen - 1942 bis 1945 und das Jahr 2005. Romane, die über zwei Ebenen spielen, finde ich sehr gut. Ich konnte mich schnell in die Personen hineinversetzen.

Es fängt im Jahr 2005 an. Eva lebt in den USA, sie sieht einen Bericht mit Foto in der New York Times über das Buch mit ihrem geheimen Code. Ein Berliner Bibliothekar sucht den wahren Besitzer. So fliegt sie nach Berlin und erzählt über ihr Leben:
Es ist das Jahr 1942. Die junge Jüdin Eva lebt mit ihren Eltern im von den Deutschen besetzten Paris. In einer Nacht wird bei einer Verhaftungswelle auch ihr Vater verhaftet. Durch Zufall kann Eva mit ihrer Mutter in das Dorf Aurignon in die freie Zone fliehen. Den Widerstandskämpfer Rémy lernt sie dort kennen und Eva beginnt im Auftrag der Résistance für viele jüdische Kinder Ausweispapiere zu fälschen, um sie in die Schweiz in Sicherheit zu bringen.
Eva möchte die wahren Namen der Kinder erhalten. Die meisten Kinder sind so jung, dass sie Angst hat, sie könnten sich nach dem Krieg nicht mehr an ihre echten Namen erinnern. Darum hält sie in einem Buch durch einen Verschlüsselungscode deren wahre Identitäten fest.

Ein ergreifender Roman über den tapferen Widerstand im Zweiten Weltkrieg - einfach erschütternd. Gerne würde ich 6 Sterne vergeben. Lesenswert!!!

Bewertung vom 24.09.2021
Der schwarze Winter
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


ausgezeichnet

Hamburg 1946/47 Der Hungerwinter - Zwei starke Frauen

Das Cover mit der total zerbombten Stadt Hamburg ist sehr passend zu dem Roman. Ich liebe Historische Romane.

Der Schreibstil der Autorin Clara Lindemann ist flüssig und packend. Die Geschichte ist spannend und emotional, sie hat mich gleich total in den Bann gezogen.

Es beginnt im Jahr 1946. Silke und ihre jüngere Schwester Rosemarie waren nach der Flucht aus Danzig auf einem Bauernhof untergebracht, wo sie wenig zu Essen bekamen und sehr hart arbeiten mussten. Als der Bauer wollte Rosemarie vergewaltigen wollte, flüchten die beiden von dort und schlagen sich nach Hamburg durch. Die Stadt ist völlig zerstört und von den Briten besetzt. Es ist DER Hungerwinter in Hamburg! Die beiden Schwestern schlagen sich auf dem Schwarzmarkt durch, um nicht zu verhungern. Sie lernen den Friseur Hans und dessen Freund Gustav kennen, mit denen sie sich gut verstehen.

Die Autorin gibt einen Einblick über die Grausamkeit, die Ungerechtigkeit und die Not der Menschen in dieser Zeit.

Ein sehr bewegender Historischer Roman, der einem aufzeigt, welche Dramen und Schrecken die Menschen auch nach dem Krieg noch durchleben mussten. Eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.09.2021
Die letzte Tochter von Versailles
Stachniak, Eva

Die letzte Tochter von Versailles


ausgezeichnet

Versailles - Paris - Historisches Drama - sehr spannend

Das Cover - die junge Frau sich im Spiegelsaal von Versailles - ist umwerfend schön!!

Der Schreibstil von Eva Stachniak ist flüssig, spannend und sprachgewaltig. Die Geschichte wird von Véronique in der Ich-Form erzählt. In die Personen konnte ich mich schnell und gut hineindenken.
Der Roman spielt in Versailles und Paris in der Zeit von 1755 bis 1795.
Die 14jährige Véronique lebt mit ihrer Mutter und ihren jüngeren Brüdern in ärmsten Verhältnissen. Durch die Schönheit von Véronique fällt sie Lebel auf, der sie ihrer Mutter "abkauft" und in das Haus Hirschberg verbringt. Dort wird sie dazu vorbereitet, dem König zu Willen sein und seine Mätresse zu werden. Man sagte ihr nicht, dass es der König sei, sondern ein polnischer Graf.
Letztendlich wird Veronique vom König schwanger und man "entfernt" sie aus den Räumlichkeiten. Véronique bringt eine gesunde Tochter, Marie-Luise, zur Welt, die bei fremden Menschen aufwachsen muss.

Eva Stachniak hat mich mit diesem Historischen Roman voll überzeugt. Ich habe die Seiten nur so verschlungen. Fünf Sterne von mir.

Bewertung vom 11.09.2021
Wellenflug
Neumann, Constanze

Wellenflug


ausgezeichnet

Jüdische Familiengeschichte - Fesselnd und bewegend!

Das Cover in schwarz-weiß ist einfach grandios - eine junge Frau mit wunderschönen Augen.

Der Schreibstil von Constanze Neumann gefällt mir sehr gut, er ist flüssig und packend und hat mich in den Bann gezogen. Ich konnte gut in das spannende Geschehen eintauchen. Die Personen und Orte beschreibt sie sehr bildhaft und authentisch.
Sie erzählt mit Feingefühl das Leben und Schicksal der jüdischen Familie Reichenbach. Teil I Anna 1864 - 1905 und Teil II Marie 1905 -1957.
Anna ist die wohlbehütete Tochter eines jüdischen Tuchhändlers in Leipzig. Sie möchte später gerne die Fabrik übernehmen, aber das bleibt ihr - als Frau - versagt. Sie heiratet den "kranken" Adolph Reichenheim, doch er verstirbt viel zu früh. Dann heiratet sie Julius, den Bruder von Adolph. 1881 kommt ihr Sohn Heinrich zur Welt, in den Anna große Hoffnungen setzt. Doch Heinrich schert sich nicht um die Konventionen seiner großbürgerlichen jüdischen Familie. Er genießt das Berliner Nachtleben, ist spielsüchtig und macht Schulden.
Marie kommt aus einem ärmlichen Zuhause und arbeitet in Berlin als Garderobenmädchen. Dort trifft Heinrich die "gewöhnliche" Marie, verliebt sich in sie und heiratet sie schließlich. So wird Marie die Schwiegertochter von Anna. Allerdings wird sie ihr gesamtes Leben von Anna nie akzeptiert.

Der Roman ist großartig geschrieben und hat mir ausgezeichnet gefallen. Das Buch kann ich absolut empfehlen.

Bewertung vom 08.09.2021
Flucht nach Patagonien
Revedin, Jana

Flucht nach Patagonien


ausgezeichnet

Historischer biografischer Roman - Sehr berührend

Das Cover - die winkende Protagonistin an der Schiffsreeling mit Kleid und Hut im Stil der Dreißiger Jahre - hat mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil der Autorin Jana Revedin ist flüssig. Sie erzählt die Geschichte spannend, einfühlsam und melancholisch, manchmal mit leichter Ironie.

Es beginnt am 23. Februar 1937. Ich liebe Romane, die in dieser "dunklen" Zeit spielen. Jean-Michel Frank und Eugenia Errázuriz, die Kunstmäzenin, sind mit dem Postschiff unterwegs nach Patagonien - eine Flucht aus Europa und vor dem Nationalsozialismus.
Jean ist jüdischer Innenarchitekt und zudem noch homosexuell. Er soll das von Eugenia geplante Grandhotel in Patagonien einrichten. Auf der Überfahrt macht Eugenia die Berechnungen für das Grandhotel und Jean schreibt sein gesamtes Leben in ein neues rotes Kassenbuch auf.
Seit seiner Kinderlähmung hat Jean einen krummen Rücken und verkrüppelte Füße. Eugenia wurde auf Jean aufmerksam, entdeckte und förderte sein großartiges Talent - Inneneinrichtung mit einfachsten Materialien, aber sehr beeindruckend - die "Frank‘sche Leere". Er wird schließlich in Paris und in den USA ein ganz bekannter Möbeldesigner und Innenausstatter. Von Eugenia wurden auch Coco Chanel und Picasso gefördert.
Jean und Eugenia sind für mich sehr authentisch.

Die Quellenhinweise am Ende des Buches finde ich auch sehr gut.

Der Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht, hat mich sehr berührt, er ist absolut lesenswert. Fünf Sterne!!

Bewertung vom 23.08.2021
Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1
Carey, Ella

Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1


ausgezeichnet

Lily - eine starke Frau - Mitreißend!!

Das Cover ist passend und gefällt mir sehr gut. Ich liebe Historische Romane - und dann mit so einer starken Frau in New York im Jahr 1942!

Der Schreibstil der Autorin Ella Carey ist sehr flüssig und packend. Es lässt sich angenehm lesen. Die Personen und deren Charaktere sowie die Handlungsort sind liebevoll, detailliert und bildlich beschrieben. Ich konnte mich schnell in die Geschichte von Lily Rose hineinversetzen.

1942 in New York zurzeit des zweiten Weltkrieges. Die junge Lily Rose stammt aus der Upper East Side und arbeitet im legendären Restaurant Valentino's. Es war seit ihrer Schulzeit ihr Traum, dort als Chefköchin zu arbeiten. Marco, der bisherige Chefkoch, kommt im Krieg ums Leben. So wird Lily ab sofort die erste Küchenchefin. Immer mehr Männer müssen an die Front, auch die Männer vom Valentino's.
Die ehrgeizige Mutter möchte Lily unbedingt standesgemäß mit dem schwerreichen Erben Nathaniel verheiraten. Aber Lily verliebt sich in ihren Kollegen Tom, den Chef de Cuisine. Leider wird er auch eingezogen. Immer mehr Frauen arbeiten nun im Valentino's und Lily gibt alles, um das Restaurant gut durch die schweren Zeiten zu bringen.

Der Roman hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Großmutter Josie und ihr Umgang mit Lily hat mir auch sehr gut gefallen. Das Buch ist mitreißend und gefühlvoll. Von mir eine klare Leseempfehlung!!
Ich freue mich auf die weiteren Bücher aus dieser Reihe.

Bewertung vom 10.08.2021
Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2
Graw, Theresia

Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Fortsetzung der Familiensaga - Bewegend!

Das Cover hat mich gleich angezogen. Sehnsüchtig habe ich auf die Fortsetzung der Saga mit der Familie Twardy gewartet.

Der Schreibstil von Theresia Graw gefällt mir sehr gut, er ist flüssig, sehr bildhaft und packend. Die Erzählung hat mich gleich in das Geschehen eintauchen lassen - Dora Twardy und ihre Familie und auch Curt von Thorau waren sofort wieder lebendig in meinem Kopf.

Es ist das Jahr 1952. Die Familie Twardy wurde im Krieg von ihrem Gutshof aus Ostpreußen vertrieben. Die Twardys werden auf einem Bauernhof in der Lüneburger Heide einquartiert, wo ihnen das Leben durch die Bäuerin, Frau Stübeck, schwergemacht wird. Dora möchte unbedingt Tiermedizin studieren. Das Studium wird ihr nur in Ostberlin an der berühmten Humboldt-Universität ermöglicht. Bei allen Universitäten im Westen wird sie als Frau vom Studium ausgeschlossen. Sie zieht dann mit Clara, der Tochter von Curt, zu ihrem Bruder Erich nach Ost-Berlin.
Über das Rote Kreuz hat sie eine Adresse von Curt erhalten und dort von einer Frau erfahren, dass Curt im Gefängnis der Staatssicherheit sei.

Die Autorin hat die historischen Ereignisse (politische Lage, Versorgungslage Bespitzelung, Aufstand am 17. Juni 1953) sehr fundiert und detailliert beschrieben und wunderbar mit der fiktiven Erzählung verbunden.

"Die Heimkehr der Störche" hat mich berührt und gefesselt. Ein historisches Buch mit einer klaren Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 08.08.2021
Das letzte Bild
Jonuleit, Anja

Das letzte Bild


ausgezeichnet

Familiengeheimnisse - sehr berührend und spannend

Das Cover hat mich direkt angezogen und neugierig auf den Roman gemacht.

Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil. Sie erzählt die tragische Geschichte der Frau im Isdal sehr spannend und packend. Die wahre Begebenheit verknüpft sie wunderbar mit der Fiktion zu einem wunderbaren Buch.
Ich konnte mich gut in die Handlung und die Personen hineinversetzen. Der Roman spielt über mehrere Zeitebenen - August 1944 - Frankreich 1954 - Januar 2018.
Eva sieht zufällig ein Bild in der Zeitung mit dem Phantombild einer Toten, deren verkohlte Leiche im November 1970 in norwegischen Isdal gefunden wurde. Die Tote sieht aus wie Evas Mutter. Wer ist die tote Frau? Evas Mutter aber schweigt. Eva will es unbedingt wissen und begibt sich auf eine Reise nach Norwegen - in die Vergangenheit, auch in die Zeit des Nationalsozialismus.

Ein bewegender und mitreißender Roman. Es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und berührt. Absolute Leseempfehlung!!

Bewertung vom 02.08.2021
Julius oder die Schönheit des Spiels
Saller, Tom

Julius oder die Schönheit des Spiels


ausgezeichnet

Spannende Tennisgeschichte

Das Cover ist wundervoll gestaltet.

Der Schreibstil des Autoren Tom Saller ist flüssig, spannend und bildhaft. Die mitreißende Geschichte ist total angenehm zu lesen. Schnell konnte ich mich in die Personen hineinversetzen.
Die Geschichte wird über zwei Zeitebenen - ab 1907 in Deutschland und 1984 in Wimbledon erzählt, einmal aus der Perspektive von Julius und dann aus der eines alten Mannes. Der Wechsel der Zeitebenen ist spannend und dem Autor sehr gut gelungen.

Der junge Julius, der einer Adelsfamilie entstammt, wächst auf einer Burg im Rheinland auf. Er entdeckt seine Liebe zum weißen Sport. Für ihn ist beim Tennisspiel das wichtigste, das faire Spiel und der Respekt für seine Mitspieler. Nach seiner Entdeckung als Tennistalent wechselt er zum Tennisclub nach Berlin. Dort erlebt er auch das Berliner Nachtleben der Zwanziger und Dreißiger Jahre.

Bis zum Ende bleibt es offen, wie die Geschichte enden wird.
Der mitreißende Roman hat mir sehr gut gefallen. Absolut empfehlenswert!!

Bewertung vom 09.07.2021
Wildtriebe
Mank, Ute

Wildtriebe


ausgezeichnet

Das Cover mit den Blumen hat mir sehr gut gefallen, passt wunderbar zu dem Roman.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, spannend und feinfühlig.
In dem Roman geht es insbesondere um zwei Frauen - um einen Generationenkonflikt, der hier sehr eindrücklich geschildert wird. Auch die Personen und ihre eigenwilligen Charaktere werden gut und intensiv beschrieben.

Lisbeth wurde zur Erbin des Bethches-Hofes, der einer der größten in Hausen war, mitten in Hessen. Die Ehe mit ihrem Mann Karl blieb jedoch kinderlos. Als die Cousine von Lisbeth bei der Geburt stirbt, haben Lisbeth und Karl das Baby Konrad an Kindesstatt angenommen.
Marlies hat Konrad, den Sohn und künftigen Erben des Hofes geheiratet. Karl mochte Marlies sofort. Doch zwischen Lisbeth und der Schwiegertochter Marlies gibt es von Beginn an Unstimmigkeiten und Konflikte, ob in der Hausarbeit oder später in der Kindererziehung. Die Geschichten werden mal aus der Sicht von Lisbeth, mal aus der von Marlies erzählt. Gesprochen haben die beiden so gut wie nie über ihre Konflikte - Sprachlosigkeit, Pflichterfüllung, Kampf und Selbstbestimmung.

Das Buch hat mich gefesselt - eine sehr sensible, einfühlsame Geschichte, regt zum Nachdenken an. Absolut empfehlenswert!