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Insgesamt 1588 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2024
Stefan Heine Rentnerrätsel 2025 Wochenkalender - Quizkalender - Rätselkalender - Jede-Woche-neue-Rätsel - Rentner-Kalender - 21x29,7
Heine, Stefan

Stefan Heine Rentnerrätsel 2025 Wochenkalender - Quizkalender - Rätselkalender - Jede-Woche-neue-Rätsel - Rentner-Kalender - 21x29,7


sehr gut

Ein rätsel-haftes Jahr

Jede Woche Kopfnüsse, die gar nicht so leicht zu lösen und nicht nur für Rentner geeignet sind, finden sich in diesem Kalender mit der stabilen Spiralbindung aus Metall. Die Seiten lassen sich sauber und unfallfrei umblättern. Das ist auch wichtig, denn die Lösungen sind ganz am Ende des Kalenders auf separaten Seiten versteckt. Das finde ich nicht ganz so optimal. Auf der Rückseite jeder Woche würde man sie doch sinnvoller unterbringen können. Die Rätsel sind aus allen möglichen Bereichen und so kommt niemals Langeweile auf.

Der Kalender ist knallbunt und fröhlich gestaltet. Das Kalendarium ist in einer Größe gehalten, die sicherstellt, dass man es auch dann lesen kann, wenn man nicht mehr die besten Augen hat. Die gesetzlichen Feiertage sind relativ klein aufgeführt. Hier ist dann vielleicht doch eine Brille erforderlich. Auf jeder Seite sind Dinge zu finden, die es heute so gar nicht mehr gibt, also aus der guten alten Zeit stammen und nostalgisch stimmen. Mir gefällt das Ganze so gut, dass ich vier Sterne gebe!

Bewertung vom 12.09.2024
Seelenfutter! Das Goldene von GU

Seelenfutter! Das Goldene von GU


ausgezeichnet

Essen, das glücklich macht!

Dieses Kochbuch hat mit gesunder, kalorienbewusster Ernährung nicht wirklich viel zu tun und genau das ist das Gute daran. Manchmal braucht die Seele eben etwas, das nicht vernünftig ist, sondern gut tut. Und im Grunde ist genau das doch auch wieder gesund, solange es nicht jeden Tag genossen wird. Die Kapitel Kleine Seelentröster; Yummie Veggies; Feelgoods mit Fisch und Fleisch; Süßer Seelenbalsam sprechen deutlich für sich und teilen das Buch in meinen Augen großartig ein. Vorab gibt es eine interessant zu lesende Einführung, ein wenig Warenkunde und dann geht es los.

Die Gerichte sind mal mehr, mal weniger aufwendig zuzubereiten und natürlich schmeckt nicht jedem alles. Aber oft sind es nur wenige einzelne Zutaten, die man dann auch einfach weglassen kann, um Gefallen daran zu finden. Bei mir sind es beispielsweise die Oliven, die ich bei den ausgebackenen Mozzarellabroten nicht mag. Dafür gebe ich ein paar Paprikawürfelchen dazu und bin im Schlemmerhimmel. Die indischen Samosas beispielsweise sind köstlich, machen aber viel Arbeit. Doch stelle ich bei mir selbst fest, dass auch das Zubereiten schon die Seele füttert und der Genuss am Ende die Arbeit wettmacht.

Die Rezepte sind klar und übersichtlich strukturiert. Nach dem Titel folgt ein kurzer, erklärender Satz, dann Angaben zu Personen und Zeiten, die Zutatenliste(n) und die knappen, aber deutlichen Arbeitsschritte. Man muss kein Profi sein, um die Anweisungen zu verstehen und umsetzen zu können. Oft findet sich, was dazu schmeckt, sowie diverse Arten von Tipps von gute Laune über Tuning bis zu Profi. Die Rezepte reichen von Klassikern bis moderner Küche, von deutscher bis internationaler Küche. Sie sind kunterbunt und abwechslungsreich. Die Zutaten bleiben dabei recht bodenständig. Wirklich exotisch ist nichts und die etwas ungewöhnlicheren Zutaten finden sich im Supermarktregal problemlos. Ob deftig oder süß, ob Kleinigkeit oder mächtige Mahlzeit, ob mit oder ohne Fleisch, hier ist wirklich an alles gedacht. Ganz besonders freue ich mich über die tollen Fotos zu den Gerichten, ohne die ich Rezepte schlichtweg ignoriere.

Und natürlich schmecken all diese tollen Gerichte auch dann, wenn man keine Seelentröster braucht und total glücklich ist! Ob allein oder zu zweit, diese Rezepte erfreuen Herz, Seele und den Gaumen! Für alle Tage eher nicht ganz so ideal, wenn man sich bewusst ernähren möchte, aber für die besonderen Tage im Leben einfach toll. Fünf Sterne!

Bewertung vom 11.09.2024
Das kulinarische Erbe Bayerns (Neuauflage)
Reinhardt, Marion

Das kulinarische Erbe Bayerns (Neuauflage)


sehr gut

Umfangreiches Bayern-Kochbuch

Gar keine Frage, die Rezepte sind toll, vielfältig und bayerisch durch und durch. Aber es ärgert mich echt immer wieder, wenn nicht zu jedem Rezept ein Foto abgedruckt ist, und sei es noch so klein. Bei der Spargelcremesuppe findet sich ein Foto von einem kleinen, noch dazu stark vertrocknetem, Spargel. Dafür aber keins von der Suppe. Klar, ist da nicht ganz so tragisch, wie bei komplexeren Gerichten, aber ich empfinde es als echt nervig. Das trifft auch auf die gewollte Kleinschreibung am Anfang der neuen Kapitel zu. Gruselig! Als Nicht-Bayer kann ich mir beispielsweise nichts unter dem Nürnberger Gwerch vorstellen. Da würde ein Foto schnell Abhilfe schaffen. Zudem koche und backe ich nichts, von dem ich nicht weiß, wie es am Ende aussehen soll. Fazit ist also, diese Rezepte fallen bei mir schon von Anfang an durchs Raster.

Die Kapitel sind unterteilt in Unser Käse; Wurst; Vieh; Fisch; Gemüse; Pilze; Obst; Wein; Bier; Spirituosen. Es wird ausführlich alles beschrieben. Die Rezepte sind in die Kapitel Suppen; Beilagen; Aufstriche; Fleischgerichte; Zum Fleisch; Fischgerichte; Vegetarisch; Süßes; Gebäck; Kuchen; Brot & Semmeln eingeteilt sind. Der Aufbau der Rezepte ist übersichtlich gestaltet. Es gibt eine kleine Geschichte zu jedem Gericht, Zubereitungsdetails, Zutatenliste und Arbeitsschritte. Die Zubereitungsdetails geben an, ob ein Gericht z.B. glutenfrei ist, den Schwierigkeitsgrad, die Personenzahl, für die es gedacht ist und die Arbeitszeit. Süßes Detail ist die kleine Landkarte, auf der die Herkunft des Gerichts angezeigt wird. Wirklich ausgefallene Zutaten werden nicht benötigt. Allerdings bekommt man nicht alle typischen Zutaten überall in Deutschland so leicht, wie eben in Bayern. Manches ist tatsächlich bundeslandtypisch und außerhalb nicht so bekannt. Man findet für jede Gelegenheit, jeden normalen, jeden Festtag etwas, das nachzumachen lohnt.

Für echte Bayern ebenso ein echtes Schätzchen, wie für Fans dieses urigen Bundeslandes. Und schmecken tut es auch dann, wenn man ein Preiß ist! Nur eben die fehlenden Bilder, die sind ein echtes Problem. Daher vier Sterne.

Bewertung vom 11.09.2024
Bloß keine Bücher! / Lesen nervt! Bd.2
Schumacher, Jens

Bloß keine Bücher! / Lesen nervt! Bd.2


sehr gut

Ein neues Leseabenteuer mit Karoline Kneberwecht

Dieser zweite Band überzeugt mich noch immer nicht komplett, gefällt mir aber doch schon deutlich besser! Die Kneberwecht nervt hier nicht mehr so penetrant, sondern sorgt sich um ihren entlaufenen Hausgenossen, einen Bücherskorpion, der irgendwo zwischen den vielen Büchern stecken muss. Ihre große Sorge ist, dass es nur Bücher zu fressen gibt, die dem kleinen Fratz nicht ganz so gut bekommen. Sie beklagt, dass es nicht auch Milchreis, Pudding, rote Grütze und Schokoladenkuchen in den Regalen stehen, neben all den vielen Büchern. Die Idee ist großartig! Ich vermute, da wären Büchereien enorm viel stärker frequentiert!

Die Texte sind mal wieder nur so semi nach meinem Geschmack. Ich sehe keinen echten Sinn darin, Leseanfänger mit vertauschten Buchstaben und verdrehten Sätzen zum Lesen zu animieren. Das ist anstrengend und bremst doch eher aus. Die Geschichten selbst gefallen den Kindern, nicht zuletzt, weil immer ein bisschen was darin vorkommt, das nicht ganz so fein und anständig ist. Die Zeichnungen sind aber wieder wunderbar, kindgerecht und sprechen für sich. Zwickos Knabberspuren sind herzallerliebst! Die Mischung aus Texten und Bildern mag ich sehr. Und die Liebe zu Zwicko sieht man Karoline an, was sie gleich sehr viel sympathischer macht. Diesmal also vier Sterne für das Gemeinschaftswerk von Jens Schumacher und Steffen Winkler.

Bewertung vom 06.09.2024
Frühstück mit Elvis
Sagenroth, S.

Frühstück mit Elvis


sehr gut

Charismatischer Kater klärt den Fall!

Kater Elvis hat bei Klärchen, einer alten Dame, ein schönes, geruhsames Leben als Hauskatze. Doch eines Tages wird diese Idylle jäh unterbrochen und nach einer unbequemen Reise in einer Katzenbox landet er im Tierheim in Koblenz. Elvis versteht die Welt nicht mehr und weiß nur eines: Er muss hier raus und Klärchen finden! Das klingt einfacher, als es ist und unversehens landet Elvis in einem großen Abenteuer, bei dem er auch noch einen Kriminalfall lösen muss!

Der Autorin, die sich S. Sagenroth nennt, ist es gelungen, einen herrlich schrägen Katzenkrimi zu schreiben, bei dem man sich gut amüsiert, der dennoch spannend ist und in dem sie noch dazu einige brisante Themen anschneidet. Dazu gehört nicht nur Fremdenfeindlichkeit, sondern auch die Situation alter Menschen in Pflegeheimen, die Ausbeutung von Pflegekräften und Einsamkeit. Aber sie erzählt auch von Freundschaft und Gemeinsamkeit.

Dass dabei Katzen eine zentrale Rolle spielen, ist erfrischend und amüsant. Dadurch kann sie aber auch Dinge zur Sprache kommen lassen, die anders schwieriger wären. Auch sind so einige Ereignisse lösbar und einfacher zu verbinden. Das mag ein bisschen tricky sein, ist aber absolut gut gemacht. Die Katzen werden nicht vermenschlicht, sondern kommunizieren nur untereinander. Mit den Menschen sprechen sie nur in Körpersprache und eben so, wie es Katzenbesitzer von ihren Tieren auch kennen. Umgekehrt neigen hier aber die Menschen dazu, sich den Katzen, besonders Elvis, anzuvertrauen, ihnen alles zu erzählen, ihnen geradezu ihr Herz auszuschütten. So erfahren die Tiere immer genau das, was sie wissen müssen.

Die Figuren, Menschen wie Tiere, sind gut getroffen und aufgebaut. Besonders der alte Josef war mir auf Anhieb sympathisch und für Bruno empfand ich Sympathie, obwohl er gerade aus dem Gefängnis kam. Die Situation der kleinen Aylin und ihrer Familie ging mir sehr nahe. Die Autorin hat eine ganz eigene Art, gewisse Dinge zu sagen und einen Stil mit Wiedererkennungswert. Die Kapitel sind kurz und schnell weggelesen. Langeweile kommt nicht auf! Man bekommt zudem eine gute Vorstellung der Stadt Koblenz und zusätzlich als Bonus am Ende noch drei kleine Koch-Rezepte. Insgesamt also ein wirklich liebevoll gemachtes Buch, bei dem ich nur Kleinigkeiten zu bemängeln habe. Beispielsweise finde ich die Tiere und Menschen an einigen Stellen ein bisschen zu naiv und hier und da auch klischeehaft bzw. stereotyp. Es finden sich die Dinge oft zu leicht zusammen und insgesamt, trotz wirklich dramatischer Momente, ist der Krimi so cosy, wie Zuckerwatte süß ist. Also echt sehr cosy! Meine Ausgabe hat eine für mich unangenehme Anzahl Rechtschreibfehler, die in der nächsten Auflage aber sicher ausgemerzt werden. Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung, nicht nur an Katzenfans! Vier Sterne!

Bewertung vom 02.09.2024
Süßes backen
Bauer, Christina

Süßes backen


ausgezeichnet

Unkompliziertes Backen

Hat man einmal eins der Bücher von Christina Bauer, will man sie alle! Es ist kaum zu beschreiben, wie genial ihre Rezepte sind. Und ja, auch dieses Backbuch hat seinen festen Platz in meiner Sammlung gleich auf Anhieb gewonnen!

Wunderbar finde ich schon mal, dass Christina Bauer die Grundlagen und Grundausstattung zeigt und passend dazu auch die Grundrezepte für Rührteig, Plunderteig, Mürbteig und Streusel, Biskuitteig, Germ-/Hefeteig, Brandteig und Blätterteig liefert. Danach geht es mit den eigentlichen Kapiteln los. Diese sind Klein und fein: Gebäck, Törtchen, Muffins und Cupcakes; Gerührt, verziert, fruchtig und alles dazwischen: Kuchen und Schnitten; Vom Sahnehäubchen bis No-Bake-Traum: Torten; Desserts, oder: ein süßer Abschluss. Da sie inzwischen ein kleines Imperium mit ihrem Namen aufgebaut hat, gibt es auch ein wenig Werbung für ihre Produkte. Aber sind wir mal ganz ehrlich, das eine oder andere Stück davon hätten wir doch alle gern! Veganer werden mit Christina keine Freude haben. Sie backt traditionell, ohne Ersatzprodukte. Auch für alte Hasen in der Backstube hat Christina den einen oder anderen Tipp parat.

Die meisten Rezepte sind auch von weniger geübten Backfans leicht nachzubacken. Ein paar Rezepte erfordern etwas Übung, Geschick, Zeit und Geduld, aber sie sind es auf alle Fälle wert. Die Zutaten sind fast ausnahmslos überall zu bekommen. Eine Zubereitungszeit wird angegeben, ebenso sind die Backzeit und Temperatur immer sofort zu erkennen. Christina backt immer mit Heißluft. Ganz klassisch gibt es die Zutatenliste neben den Zubereitungsschritten. Alles ist sehr übersichtlich und sowohl knapp, als auch super gut verständlich beschrieben. Bei vielen Rezepten findet sich zusätzlich noch der eine oder andere gute Tipp. Das Highlight sind immer die Fotos! Bei Christina sind die Backwaren hübsch, ansprechend und gelungen, aber auch authentisch. Sie sind nicht künstlich aufgehübscht und man sieht, dass man das auch schaffen kann.

Für mich ist auch dieses Backbuch von Christina wieder ein Highlight, das man gern behält, aber auch gern immer mal wieder Backfreunden schenken kann. Bisher ist mir alles gelungen, das ich nachgebacken habe. Noch wichtiger ist, dass es immer Rezepte sind, die von den Gästen reichlich gelobt werden. Auf Christina und ihre Rezepte ist quasi immer Verlass. Fünf Sterne!

Bewertung vom 02.09.2024
Gennaro Slow Cook Italiano
Contaldo, Gennaro

Gennaro Slow Cook Italiano


sehr gut

Großer Genuss und viel Gemütlichkeit

Der Slowcooker ist bei uns eins der Küchengeräte, die wir sehr gern benutzen. Dafür findet sich bei uns kein Schnellkochtopf! Man muss es selbst erlebt haben, wie aromatisch und geschmacksintensiv Lebensmittel mit dem Slowcooker sind. Da erkennt man erst, wie viel Geschmack und Aroma beim herkömmlichen Kochen verloren gehen! Gennaro Contaldo war mir bisher völlig unbekannt, aber mit seiner Küchen-Philosophie hat er mich sofort für sich gewonnen. Außerdem finde ich es wirklich an der Zeit, auch die italienische Küche im Slowcooker kennenzulernen! Klar, mit der Pizza geht das nicht, aber es gibt so viel mehr aus Italien, das man unbedingt probieren muss! Und keine Angst, die Rezepte sind alle auch im herkömmlichen Topf möglich. Die Rezepte sind auch zumeist so angelegt, dass die Zubereitung im Slow-Cooker gesondert beschrieben wird. Aber alle haben gemein, dass sie nicht schnell, sondern eben langsam zubereitet werden.

Fans von Nährwertangaben werden enttäuscht, die finden sich hier nämlich nicht. Die meisten Rezepte sind für vier Personen ausgelegt. Keine Angst, was übrig bleibt, eignet sich herrlich zum Einfrieren! Und am Ende des Buches ist ein Register, das das Auffinden bestimmter Rezepte sehr erleichtert.

Contaldo erklärt auf wenigen Seiten das Prinzip und liefert sogar eine Umrechnungstabelle. Dann geht es schon los mit den Rezepten, die in die Kapitel Suppen; Pasta; Leichte Gerichte & Resteküche; Eintopfgerichte; Herzhaftes aus dem Backofen; Braten & Schmorgerichte; Brot; Kuchen & Desserts und Eingemachtes unterteilt sind. Sie starten jeweils mit einem persönlichen Text von Contaldo, der mal länger, mal kürzer ausfallen kann. Die Rezepte werden dann immer zuerst auf Italienisch, dann auf Deutsch genannt. Es folgt eine kleine Erklärung der Speise, dann teilt sich die Seite auf in Zutatenliste und Arbeitsschritte. Diese sind gut verständlich beschrieben. Die Zutaten kennt man, wenn man hin und wieder schon mal italienisch gekocht hat. Leider haben nicht alle Rezepte ein Foto und das finde ich sehr schade. Habe ich doch an mir bemerkt, dass ich dazu neige, diese nicht nachzukochen, selbst dann, wenn ich ahne, wie das Gericht aussehen wird. Und gerade in diesem Buch laden die Fotos so wunderbar zum Mitessen und Mitkochen ein! Schade, dass auf relativ viele Fotos verzichtet wurde! Ja, das geht ins Geld, aber mir hätten dann auch Fotos gereicht, die zusammengestellt die Gerichte darstellen, nummeriert zum Beispiel.

Hier kann man so viele neue Gerichte aus Italien entdecken und schmeckt doch sofort heraus, woher das Rezept stammt! Mit und ohne Fleisch, gemüse-bunt und herrlich aromatisch, sind die Rezepte auch für größere Runden geeignet. Selbst Kochanfänger werden ihre Freude an den Rezepten haben, sofern sie nicht zu ängstlich sind. Amore und Gusto kommen deutlich heraus. Von mir bekommt das Buch daher vier Sterne!

Bewertung vom 02.09.2024
Mitternachtsschwimmer
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


ausgezeichnet

Überraschend, tiefgründig, weise

Im kleinen Küstendorf Ballybrady lebt Grace, die sich mit Quilten und dem Vermieten ihres Elternhauses etwas Geld verdient, sehr zurückgezogen. Ihr neuester Mieter ist Evan, der durch einen schweren Schicksalsschlag völlig aus der Bahn geworfen wurde und nun zur Ruhe kommen möchte, aber auch seiner Frau die Gelegenheit geben möchte, wieder zu ihm zu finden. Doch Corona macht allen einen Strich durch die Rechnung und Evans Aufenthalt dehnt sich länger aus, als gedacht. Ohne dass sie es wissen, ist das nicht nur für Grace und Evan heilsam.

Dieser Roman ist unbeschreiblich weise. Ganz sanft behandelt Roisin Maguire Themen, die sehr schwierig sind und so manchen Leser oder Hörer stark triggern könnten. Ich möchte sie hier dennoch nicht nennen, um niemanden zu spoilern. Mir gingen die Themen sehr nahe, aber ich fand sie so gut behandelt, dass die vorgenannte heilende Wirkung auch auf mich über ging. Meine Gedanken und Gefühle machten sich selbständig und überschlugen sich und lösten Knoten, auch wenn es andere Themen betraf. Die Weisheit dieses Buches ist größer und weitreichender, als sein Inhalt. Wow!

Grace ist eine schrullige und dennoch herzensgute Person, die man gleichzeitig liebt und fürchtet. Die Liebe überwiegt aber! Die Dorfbewohner sind komplett klischeehaft angelegt und genau deshalb perfekt getroffen. Evan wirkt zunächst sehr verweichlicht, doch mit der Zeit eröffnen sich Zusammenhänge, die alles erklären. Ganz tief gräbt die Autorin, bis sie den tiefsten Punkt des Schmerzes trifft und die Wurzel des Übels mit einem heftigen, aber heilsamen Ruck herauszieht. Nichts ist am Ende mehr so, wie es anfangs schien oder auch war und es gibt Enden, die man nicht erahnt hätte und Anfänge, die man sich kaum hätte wünschen können. Ja, so ist das im Leben tatsächlich immer wieder und das hat Maguire unsagbar schön zu Papier gebracht.

Doch auch die Gegend, die irische Küstenlandschaft, zeichnet sie ohne zu viel Gerede detailreich und so klar, dass man sie direkt vor Augen hat. Dies zusammen mit den Figuren und den Ereignissen ergibt ein Buch, das mit ganz vielen wunderbaren magischen Momenten zeigt, wie schön das Leben sein kann, wenn wir nur hinsehen, auch wenn wir gerade eine schlimme Phase durchmachen. Es zeigt, dass das, was wir sehen, fühlen und erleben, nicht immer die Wahrheit ist, dass eine Tatsache von unterschiedlichen Menschen unterschiedlich wahrgenommen werden kann. So macht das Buch Mut, gibt Kraft, lässt innehalten und nachdenken und bereichert enorm. Muss man einfach lesen oder hören! Gelesen haben die WhatsApp-Nachrichten meiner Meinung nach mehr Charme, aber Brigitte Carlsen hat den Roman einfach wunderbar eingelesen. Fünf strahlend leuchtende Sterne!

Bewertung vom 30.08.2024
Lupus
Rode, Tibor

Lupus


ausgezeichnet

Lupus, Isegrim, Wolf – oder schlimmer?

Tierärztin und Wolfsbeauftragte Jenny Rausch versteht die Welt nicht mehr. Ihr Vater ist spurlos verschwunden. Es finden sich Blutspuren und Tote, aber keine Spur von ihm. Immer mehr Puzzleteile tauchen auf, machen das Ganze aber konfuser statt klarer. Als dann auch noch die Information durchsickert, dass Überwachungskameras von Schutzzäunen, die KI-unterstützt vor Wölfen schützen sollen, einen Schattenwolf, wie sie in Game of Thrones vorkommen, aufgenommen haben sollen, glaubt sie an Hetzpropaganda, zumal immer klarer wird, dass vieles in ihrem Leben nicht so ist, wie sie immer glaubte. Zusammen mit Staatsanwalt Bach geht sie auf die Suche nach der Wahrheit und gerät schnell selbst in die Schusslinie.

Dieser Wissenschaftsthriller ist nicht sehr bequem, da er Themen anspricht, die man gerne vergessen möchte. Er verbindet viele brisante aktuelle Themen mit der noch immer nicht aufgearbeiteten Geschichte der ehemaligen DDR und der Nazizeit. Das kann anstrengen und herausfordern und hat mich an einigen Stellen wirklich viel Kraft gekostete. Doch hat Tibor Rode einen Thriller geschaffen, der alles ist, aber keinesfalls langweilig.

Sehr gut ist, dass man der Story und auch allen Entwicklungen leicht folgen kann. Dabei kommt jedoch weder Langeweile auf, noch könnte man die Geschehnisse vorahnen. Nichts ist wirklich vorhersehbar und die Wendungen sind ebenso zahlreich, wie atemberaubend. Sobald eine Frage beantwortet wird, kommen drei neue dazu. Die finale Auflösung ist schockierend, aber in sich stimmig und rund. Ein wenig Würze bekommt der Thriller noch durch die Entwicklung zwischen Jenny und Frederik, die nicht zu sülzig angelegt ist, sondern sehr realitätsnah. Die Zeitebenenwechsel sind jetzt nicht so ganz das, was ich gebraucht hätte, ergeben hier aber ein gutes Bild und sind passend angelegt. Es ergibt einen Thriller, der nicht wie ein Abklatsch alles Dagewesenen wirkt, sondern frisch und gut aufgebaut.

Nichts ist so, wie es scheint. Für alles finden sich Mittel, Wege und Deckmäntel. Die Wahrheit ist nicht immer leicht zu ertragen. Aber irgendwann kommt alles ans Licht. Und wenn, dann ist es immer schmerzhaft. Rhode serviert hier eiskalt sein Stück der Wahrheit. Fünf Sterne.

Bewertung vom 30.08.2024
Agency for Scandal (MP3-Download)
Wood, Laura

Agency for Scandal (MP3-Download)


ausgezeichnet

Izzy und die Finken

Izzy Stanhope lebt in einer Zeit, in der Frauen von der Gleichberechtigung nur träumen können, aber ihr Vater hatte ihr ein paar Dinge beigebracht, die ihr helfen, die Familie über Wasser zu halten. Denn dass er hochverschuldet gestorben ist, das soll niemand wissen. Überhaupt hat Izzy eine Menge Geheimnisse und da ist es extrem nervig, dass ausgerechnet der schmucke Duke of Roxton, für den ihr Herz heimlich schlägt, mit traumwandlerischer Sicherheit eins nach dem anderen entdeckt. Ihr neuer Auftrag ist auf den ersten Blick einfach und lohnend, denn ihre Organisation soll bei einem Einbruch während einer Feierlichkeit allen Schmuck stehlen, aber nur ein Stück davon ihrem Auftraggeber bringen. Den Rest dürfen die Finken unter sich aufteilen. Es stellt sich heraus, dass die gewünschte Brosche viel mehr als ein Schmuckstück und der Auftrag eine Falle ist!

Dieses Jugendbuch macht auch mir super viel Spaß, denn er ist weder zu albern, noch zu moralisch angelegt. Die Figuren sind allesamt wahre Originale und authentisch. Selbst die weniger netten Figuren mag man auf die eine oder andere Weise, weil sie so herrlich lebensnah und realistisch sind und ohne sie das Ganze viel weniger Sinn und Spaß machen würde. Die Liebesgeschichte, die in die Story eingewebt wurde, ist nicht zu vordergründig, sondern erinnert an die erste eigene Liebe. All die Gedanken und Gefühle, die junge Frauen so haben, hat Laura Wood herrlich dargestellt und mit einer schönen Portion Humor gewürzt. So kann man schmunzeln und auch mal lachen, ohne dass gleich alles ins Alberne abgleitet.

Die Verwicklungen und Wendungen sind absolut gelungen und hatte ich auch so gar nicht erwartet oder vorhergesehen. Obwohl ich ganz gerne mal ein Jugendbuch lese, ist das Genre Historical Romance nicht eins meiner bevorzugten. Hier ist aber so viel Cosy Crime dabei, dass es zusammen mit dem eingestreuten Wortwitz und Humor, gepaart mit einer wunderbaren Spannung, einfach ein perfektes Buch geworden ist. Dass es einen zweiten Band geben wird, finde ich fast etwas nervig. Da dieser Band jedoch in sich abgeschlossen ist, warte ich ab, ob ich eine Fortsetzung lesen mag bis dahin. Für jetzt und hier finde ich das Buch als eigenständigen Roman jedenfalls herrlich spritzig und witzig, von Nora Schulte wunderbar eingelesen und absolut unterhaltsam. Auch eine Verfilmung kann ich mir hier sehr gut vorstellen. Ich denke auch, die Story zeigt jungen Mädchen, wie schwer das Leben Ende des 19. Jahrhunderts für Frauen war, wie viel die Frauen inzwischen erreicht haben und dass Gleichberechtigung ein wichtiges Gut ist. Gerne gebe ich für diese Leistung fünf Sterne.