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Bewertungen
Insgesamt 501 BewertungenBewertung vom 29.12.2022 | ||
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Mein Lieblingstier heißt Winter Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Damit kann ich getrost das Buch „Mein Lieblingstier heißt Winter“ von Ferdinand Schmalz für mich zusammenfassen. Denn ich hatte mir unter dem Buch etwas anderes vorgestellt und für die Charaktere im Buch läuft auch sehr viel völlig anders als geplant. Fest steht für mich aber, dass das Buch und ich nicht zusammenpassen. |
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Bewertung vom 20.12.2022 | ||
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Die Wüstung Wollseifen und die ehemalige Ordensburg Vogelsang gehören zu meinen liebsten Ausflugszielen in der Eifel. Nirgends werde ich so nachdenklich wie dort, wo die Geschichte so greifbar ist. „Ginsterhöhe“ von Anna-Maria Caspari ist ein Roman basierend auf der wahren Geschichte des Ortes, erzählt anhand der Schicksale mehrerer dort lebender fiktiver Menschen. Ein bewegendes Buch, das stark nachhallt. |
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Bewertung vom 16.12.2022 | ||
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EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1 „Oxen“ und „Søg“ sind die Serien, durch die ich den dänischen Autor Jens Henrik Jensen kennengelernt habe und die beiden Reihen haben mir wirklich sehr gefallen. Bereits 1997 hat er sich mit „East. Welt ohne Seele“ am ersten Teil einer Agententhriller-Trilogie versucht, der erst jetzt auf Deutsch erschienen ist. Herausgekommen ist ein Buch, das zwischen Geschichtsbuch, Liebesgeschichte und Spannungsroman mäandert und für mich nur selten den Sprung zum Thriller schafft. Das macht es insgesamt nicht zu einem schlechten Buch, es hat aber eine Menge Luft nach oben (und der Autor hat sich bekanntermaßen ja auch deutlich gesteigert). Daher kann man „East“ getrost als ambitionierten Versuch unter „er übte noch“ verbuchen. Es ist kein kompletter Fehlschlag, aber auch kein Meisterwerk. |
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Bewertung vom 07.12.2022 | ||
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Musikalisch ist Nick Cave abgesehen von seinem Duett mit Kylie Minogue nicht wirklich mein Fall. Aber „Glaube, Hoffnung und Gemetzel“, das Buch, das der Musikjournalist Seán O’Hagan basierend auf gut 40 Stunden Interviewmaterial mit dem Musiker geschrieben hat, hat mir Nick Cave tatsächlich nähergebracht, als ich es je für möglich gehalten hätte. Die covidbedingt per Telefon geführten Gespräche zwischen den beiden geben einen tiefen Einblick in die Person Nick Cave – oder zumindest in das, was er anderen Menschen zeigen möchte. Wie er wirklich ist? Wer weiß das schon. Manchmal hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass er es oft selbst nicht weiß und dass der bekennende Interview-Hasser („Na ja, wer gibt schon gerne Interviews? Interviews sind grundsätzlich beschissen.“) während des Gesprächs selbst neue Facetten an sich erkannte. Auf jeden Fall war es für mich ein interessantes Buch mit neuen Denk-Ansätzen zu Religion und Leben und vielen philosophischen und tiefgründigen Exkursen. |
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Bewertung vom 29.11.2022 | ||
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Der Gesuchte / Kommissar Johan Rokka Bd.5 Kommissar Johan Rokka, Protagonist von Gabriella Ullberg Westins „Hudiksvall“-Serie ist mir schon seit dem ersten Band der Reihe ans Herz gewachsen. Im fünften Teil „Der Gesuchte“ mochte ich ihn sogar noch ein bisschen mehr. Ein Ermittler mit Ecken und Kanten und einer spannenden Vergangenheit auf der anderen Seite des Gesetzes. Und eben diese Vergangenheit „von einer schwierigen Kindheit in Hudiksvall zu einem noch wilderen Leben in Stockholm“ holt ihn jetzt wieder einmal ein. Und das Publikum wird in den wilden Strudel aus Ermittlungen und Emotionen hineingezogen. Ein von der ersten Seite an fesselnder Thriller, bei dem mir erst sehr spät klar wurde, wohin die Reise überhaupt gehen wird. |
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Bewertung vom 23.11.2022 | ||
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Mehr durch Zufall bin ich auf das Hörbuch zu Michaels Brandners autofiktionalem Roman „Kerl aus Koks“ gestoßen. Völlig untypisch für mich lag das vor allem am Cover, das hat direkt mein Herz erobert. Und, was soll ich sagen? Das Buch ging mir tief unter die Haut, ich weiß nicht, ob mich ein Hörbuch jemals so berührt hat, für mich war es ein absolutes Highlight. |
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Bewertung vom 15.11.2022 | ||
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Die Tote im Container / Team Helsinki Bd.1 Mittsommer ist in Skandinavien ein wichtiges Fest, ein Fest, an dem Familien zusammenkommen und gefeiert wird. Für die Unternehmerfamilie Lehmusoja wird es nicht nur der Tag der Sommersonnwende, das Leben aller Familienmitglieder wird nie wieder so sein wie zuvor, denn auf ihrem Anwesen wird an Mittsommer in einem abgestellten Container die Leiche einer jungen Frau gefunden. Damit beginnt „Team Helsinki: Die Tote im Container“, der erste Teil der „Paula Pihlaja-Serie“ aus der Feder des finnischen Autorenduos A. M. Ollikainen. Es ist ein bedrückender Krimi mit bildgewaltiger Sprache, einem Plot, das ohne viel Blutvergießen brutal ist und einem Schluss, der mich völlig überrascht hat. |
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Bewertung vom 15.11.2022 | ||
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Was für eine Achterbahnfahrt mich bei Judith Merchants „Schweig!“ erwarten würde, hätte ich mir im Leben nicht träumen lassen. Und dabei dachte ich immer, ich kenne mich mit toxischen und dysfunktionalen Familien und verkorksten Weihnachtsfesten aus. Aber das, was sich zwischen Esther und ihrer Schwester Sue (genannt Schnecke) abspielt, stellt alles in den Schatten. Lügen, Abhängigkeiten und immer wieder emotionale Erpressung prägen die schwesterliche Beziehung schon seit der Kindheit und an Weihnachten kocht immer wieder nicht nur die Gans, sondern alle Emotionen hoch. Dieses Jahr gibt es am Ende eine Bescherung der besonderen Art. Nein, keine Geschenke, sondern eine Leiche. Für mich ein psychologisch hochinteressantes und überaus spannendes Buch, das sowohl sprachlich als auch konzeptionell bei mir voll punkten konnte. |
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Bewertung vom 08.11.2022 | ||
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William (Harding) spielt William (Shakespeare). Das ist nur eines der Themen von Ethan Hawkes Roman „Hell strahlt die Dunkelheit“. Parallel dazu kämpft der 32jährige Mime an weiteren Fronten. Seine Ehefrau und die Mutter seiner beiden Kinder will sich scheiden lassen, nachdem er sie betrogen hat. Drogen und Alkohol sind sein täglicher Begleiter. Und dann noch die Eiterbeule an seinem Bauch. Alles zusammen strickt Ethan Hawke zu einem (teilweise sicher auf eigener Erfahrung basierenden) oftmals überaus poetischen Roman, der der Leserschaft Einblicke in das Leben von VIPs, aber auch hinter die Kulissen des Theaters erlaubt. Ein Buch so ambivalent wie sein Titel. Und es lässt das Publikum mit der Frage zurück: Wie viel vom Autor steckt in seinem Protagonisten? |
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