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Benutzername: 
Lahni
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 114 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2023
Eine Frau, ihr Bus und der unverschämt kluge Plan
Janson, Karin

Eine Frau, ihr Bus und der unverschämt kluge Plan


gut

Annie arbeitet Teilzeit als Altenpflegerin in der ambulanten Pflege. Nach einer langwierigen Krebserkrankung versucht sie sich langsam aber sicher in die Normalität zurück zu finden. Doch alles ist leider nicht so einfach. Sie verliert ihren Job und fühlt sich auch in ihrer Ehe nicht mehr wirklich wohl. Eigentlich wollte sie vor ihrer Erkrankung mit ihrer Freundin zusammen einen Dessousladen eröffnen, die Waren waren schon alle bestellt und geliefert. Doch diese „Freundin“ lässt sie während ihrer Erkrankung schmählich im Stich und eröffnet einen eigenen Pflegedienst.
Zufällig entdeckt Anni einen alten, roten Oldtimer-Postbus aus dem Jahr 1963. Und schon hat sie die Idee! Sie möchte mit diesem Bus durch Schweden fahren und ihre Dessous als mobiler Dessousladen an die Frau bringen. Körperlich und auch psychisch eine großer Herausforderung für Annie. Sie lernt viele unterschiedliche Menschen kennen, ein jeder hat sein persönliches Päckchen zu tragen. Aber auch Annie hat viel Zeit zum Nachdenken. Ihr Mann ist während ihrer Krankheit zum Pfleger geworden, Sohn Simon hat Probleme in der Schule und möchte zurück nach Hause. Auch die Fragen wie ihre Mutter wirklich gestorben ist lassen ihr keine Ruhe. Letztendlich findet Annie Antworten auf ihre Fragen und trifft die für sie richtigen Entscheidungen.
Ich würde das Buch in die Kategorie „leichte Lektüre“ einordnen. Durch den klaren Schreibstil von Karin Janson war das Buch leicht und schnell zu lesen. Eine nette Feierabendlektüre.

Bewertung vom 21.11.2023
Lindy Girls
Stern, Anne

Lindy Girls


ausgezeichnet

Eine dufte Truppe

Schon von Beginn an fühle ich mich von Anne Stern in das Jahr 1928 entführt. Ich habe die Zeit quasi bildlich und akustisch vor mir. Die Frauen in ihren glitzernden Fransenkleidern, die Männer in Knickerbockern und Schiebermützen. Dazu noch die Musik, die die Menschen für einen kurzen Moment von ihren alltäglichen Sorgen loslöst.
Die Lindy Girls sind eine Gruppe junger Frauen die sich nicht unterjochen lassen sondern ihr eigenes, selbst bestimmtes Leben führen möchten. Emanzipation der Frau in dieser Zeit eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Jede von Ihnen hat ihr eigenes Schicksal dem sie durch den Tanz entfliehen möchte. Da ist Alice, die schon beide Eltern verloren hat, in einer Fabrik arbeitet und nun die Verantwortung für ihren jüngeren Bruder trägt. Oder Thea, die in einer Nacht- und Nebelaktion aus ihrem wohlhabenden, überbehüteten Elternhaus flieht um einer arrangierten Verlobung zu entgehen. Wally, die selbst mit Erinnerungen an ihre Vergangenheit zu kämpfen hat, nimmt all diese Mädchen unter ihre Fittiche und versucht daraus eine Einheit zu formen mit der sie Berlins Bühnen zum Ausrasten bringen möchte. Ohne männliche Unterstützung im Management leider ein aussichtsloses Unterfangen, denn niemand verhandelt mit einer Frau. Aber zum Glück gibt es dafür ihren Freund Toni, der sofort vorübergehend die Zügel in die Hand nimmt und der Truppe zu ersten Erfolgen verhilft. Doch wie soll es anders sein? Auch hier kommt irgendwann die Liebe ins Spiel und sorgt für allerlei Verwirrungen die die Lindy Girls fast das Ende kosten. Doch Wally hat weiterhin alles fest im Griff und jede Einzelne trifft für sich letztendlich die richtige Entscheidung.
Einfach von A - Z ein richtig tolles Buch welches ich in wenigen Tagen gelesen habe. Auch das Cover passt einfach perfekt!
Für mich bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.11.2023
Die eiskalte Kammer: Thriller
Shepherd, Catherine

Die eiskalte Kammer: Thriller


ausgezeichnet

Pure eiskalte Spannung

Catherine Shepherd hat hier einen packenden Thriller geschaffen den man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Nahtlose Spannung von Anfang bis zum Ende.

Die Rechtsmedizinerin Juli Schwarz, mittlerweile Mutter einer kleinen Tochter, muss Job und Mutterrolle unter einen Hut bekommen. Unterstützt wird sie hier von ihrem Lebensgefährten Kriminalkommissar Florian Kessler und ihrer Assistentin Lenja.
Gar nicht so einfach, wenn man es mit einem perfiden Serienkiller zu tun hat der seine Opfer entsorgt, wenn er ihrer überdrüssig ist und sie nicht mehr gebrauchen kann. Die Opfer werden jedes Mal regelrecht in Szene gesetzt so dass mehrere Verdächtige in den Kreis der Ermittlungen geraten. Zum Schluss gerät Julia selbst noch in allerhöchste Gefahr, aber zum Glück nimmt alles ein gutes Ende und der wahre Täter wird endlich überführt.

Die Autorin schafft es sehr gekonnt den Leser immer wieder auf falsche Fährten zu schicken, so dass es unmöglich ist den wahren Täter zu enttarnen. Dadurch ist bis zum Ende des Buches eine prickelnde Spannung garantiert. Daher bekommt dieser Thriller von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.10.2023
Das einzige Kind
Lind, Hera

Das einzige Kind


ausgezeichnet

Hera Lind schreibt sehr realistisch, aber gleichzeitig berührend und herzergreifend über die ersten Lebensjahre des kleinen Djoko (späterer Franz Peters-Engl). Die ersten fünf Lebensjahre verlebt er zusammen mit Mutter und Vater abgelegen in einer kleinen Hütte in einem entlegenen Dorf und seine Welt scheint in Ordnung. Jedoch muss er schon bald darauf unfassbares Leid erfahren. Erst verliert er während des zweiten Weltkriegs in Jugoslawien durch den Angriff der Armee der Ustaha im Alter von ca. fünf Jahren seine ganze Familie, erfährt unsagbares Leid auch selbst an Leib und Seele. Er erlebt eine Odyssee durch die Kriegswirren während der er weitere ihm lieb gewonnene Menschen verliert, bis er letztendlich ein sicheres Zuhause in Österreich findet.

Die Geschichte ist aus der Sicht eines kleinen Jungen geschrieben, allerdings mit der Wortwahl eines Erwachsenen. An manchen Stellen sicher etwas ungewöhnlich, denn ein fünfjähriger Junge würde sich bestimmt anders ausdrücken. Aber, am Ende des Buches erfahren wir Leser letztendlich wie es überhaupt dazu kam, dass Hera Lind dieses Buch geschrieben hat und alles erklärt sich von selbst.

Ich war vorab schon von der Leseprobe begeistert, aber das Buch hat mich so gepackt, dass ich es bereits in wenigen Tagen regelrecht verschlungen habe. Die Geschichte des kleinen Djoko ist sehr berührend, ich habe mit ihm gelitten und gehofft.
Der Autorin ist hier wieder einmal ein ganz besonderes Buch gelungen.

Auch das Cover ist perfekt gelungen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.