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Benutzername: 
cho-ice
Über mich: 
Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 247 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2020
Hoffnung leuchtet
Smoor, Veronika

Hoffnung leuchtet


ausgezeichnet

Ich mag Veronika Smoor. Immer wieder begegnet sie mir in Texten und Kolumnen und ich habe sogar schon ein Buch von ihr verschenkt („Frühling, Sommer, Herbst, Familie“), ohne selbst je eins gelesen zu haben. Das hat sich nun mit „Hoffnung leuchtet“ geändert und ich muss sagen, dass meine (hohen) Erwartungen nicht enttäuscht wurden.

Die Autorin hat 24 Texte geschrieben, für die man jeweils ca. 15 Minuten braucht, um sie genüsslich zu lesen und die Worte langsam „wiederzukäuen“. Es macht Spaß, wie sie mit Worten spielt, Neues erfindet und mit Altbekanntem verblüfft. Dabei ist sie oft auch ein wenig selbstironisch. Mir gefällt diese lockere Art, die gleichzeitig nur scheinbar (!) oberflächlich ist. Denn was Veronika Smoor schreibt, hat oft Tiefe und ja, auch geistlichen Tiefgang. Obendrein sind die Texte alle mit schönen Fotos und liebevollen gezeichneten Details versehen.

Die Hoffnung zieht sich wie ein roter Faden durch die Texte. Dabei sind die Texte grob gegliedert in die Kategorien „Im Vertrauen“, „Familie“, „Einmischen“ und „Glaubenssachen“. Es geht darin um den ganz normalen (Familien-)Wahnsinn, enttäuschte Hoffnungen, Tod, Auferstehung, Freundschaft, Liebe, Gewichtsprobleme, das Klima, die Kirche, das Fremdsein und vieles mehr. Nicht jeder Text hat mich tief berührt, aber ich stecke auch (noch) nicht in derselben Lebensphase wie die Autorin. Trotzdem gebe ich dem Buch 5 Sterne, weil viele der Essays in mir nachgehallt sind, mich getröstet, bewegt, aufgerüttelt oder mir Hoffnung geschenkt haben.

Wer die Frauenzeitschrift „Joyce“ abonniert hat, wird Veronika Smoor bereits kennen und lieben. Allen anderen zwischen 25 und 65 kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen – es verbreitet tatsächlich Hoffnungsstrahlen.

Bewertung vom 09.03.2020
Sei du meine Stärke
Austin, Lynn

Sei du meine Stärke


ausgezeichnet

Der Name „Hiskia“ wird wahrscheinlich vielen Christen zumindest vage bekannt vorkommen. Im ersten Band der Reihe „Die Chroniken der Könige“ erzählt die Bestsellerautorin Lynn Austin die Geschichte dieses biblischen Königs von Juda auf spannende Weise nach. Sie macht das so gut, dass man beim Lesen schnell Lust bekommt, das Original – also die Bibel – zur Hand zu nehmen und nachzuforschen, was (gut recherchierte) Dichtung ist und was den Berichten aus 2. Chronik und anderen direkt entnommen wurde.

Ich persönlich würde mich als bibelfest bezeichnen und habe die Geschichte von Hiskia schon mehrere Male gelesen. Trotzdem hat mich dieser Roman sehr stark in seinen Bann gezogen. Der erste Teil ist „harter Tobak“ und nichts für schwache Nerven, erlebt der junge Hosia hier doch hautnah mit, wie seine Brüder dem Götzen Moloch geopfert werden. Doch es bleibt zum Glück nicht so bedrückend, aber durchgehend spannend, sodass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte und bereits innerhalb weniger Tage damit durch war.

Alle Gestalten, die Lynn Austin hier auftreten lässt, haben tatsächlich einen biblischen Hintergrund und sind Zeitgenossen von Hiskia – z. B. die Propheten Jesaja und Micha. Die direkten Zitate aus den Bibeltexten sind alle gekennzeichnet und mit einem Verweis versehen. Für mich war vieles sehr erhellend, da mir die geschichtlichen Zusammenhänge nicht so vor Augen standen.

Gleichzeitig ist „Sei du meine Stärke“ durch seine zeitlose Thematik hochaktuell. Zu welchen Kompromissen ist man bereit, um Gottes Botschaft „zeitgemäßer“ zu machen? Wie führt man Menschen zu dem wahren Gott zurück? Zu welchen Mitteln greift man, um Einfluss zu nehmen?

Dieses Buch hat mich gefesselt, nachdenklich gemacht und zum Bibelstudium motiviert. Ich kann es absolut empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Band der Serie!

Bewertung vom 20.02.2020
Mein großes Bibel-Bastelbuch
Hayes, Fiona

Mein großes Bibel-Bastelbuch


sehr gut

Seit einigen Jahren bin ich (wieder) in der Kinderstunde bzw. Sonntagsschule unserer Gemeinde engagiert und daher immer auf der Suche nach tollen Bastelideen. Ich hatte gehofft, „Mein großes Bibel-Bastelbuch“ würde mir gute Anregungen geben. Tatsächlich erfüllte es aber nicht alle meine Erwartungen.

Was ist stimmig?

Der Klappentext wirbt mit dem Spruch: „Biblische Motive aus Recyclingmaterial basteln!“ Diesem Ziel wird das Buch voll und ganz gerecht. Von der Schöpfung bis zur Auferstehung (bzw. Ostern) bietet es – chronologisch zu den Geschichten der Bibel angeordnet – zahlreiche tolle Ideen, wie man Klopapierrollen, Käseschachteln, Eierkartons, Milchtüten und viele andere Abfallprodukte zu etwas Neuem & Schönem verarbeiten kann. Das passt zum allgemeinen Nachhaltigkeitstrend und ist so definitiv am Puls der Zeit.

Die Anleitungen hätten an manchen Stellen ausführlicher ausfallen dürfen, sind aber insgesamt gut nachzuvollziehen. Das Buch ist außerdem schön gestaltet, durchgehend farbig und enthält viele Zeichnungen und Fotos der Basteleien – so muss ein Bastelbuch aussehen! :-)

Was ist nicht stimmig?

Es wird damit geworben, dass dieses Buch „prima geeignet für den Kindergottesdienst, die Jungschar, Freizeiten oder einfach einen verregneten Nachmittag zu Hause“ sei. Dem kann ich nur bedingt zustimmen, und zwar aufgrund eines einfachen Praxistests: Mein Sohn (5) und ich wollten an einem Nachmittag irgendetwas aus dem Buch basteln und hätten dafür min. 2 Stunden Zeit gehabt. Leider schieden 90 % der Vorschläge von vornherein aus, da im ersten Schritt das Recyclingmaterial erst einmal hätte angemalt werden müssen. Die Farbe wäre nicht so schnell getrocknet, dass wir noch zum nächsten Schritt gekommen wären.

Genau das ist das Problem dieses Buches: Es eignet sich nicht zum „Basteln mal eben“, sondern man muss diese Trockenzeit mit einplanen. Das mag für eine Freizeit ok sein, für eine Kinderstunde oder Jungschar ist es jedoch zeitlich nicht umsetzbar (es sei denn, man malt als Leiter vorher schon alles selbst zuhause an).

Daher lautet mein Fazit: Zwei Daumen hoch für die vielfältigen Ideen und den Recyclingansatz, aber fürs schnelle Basteln mit wenig Zeit ist dieses Buch leider die falsche Wahl. Wer jedoch bereit ist, die zusätzliche Zeit zum Trocknen mit einzuplanen, wird sicher viel Freude daran haben.

Bewertung vom 21.12.2019
Fuchs und Dachs
Feurer, Melissa C.

Fuchs und Dachs


gut

Ich schätze Melissa C. Feurer seit Jahren als Autorin von Jugendromanen und halte sie wirklich für sehr begnadet. Das muss ich vorneweg sagen, denn leider fällt diese Bewertung ihres ersten Kinderbuches nicht so gut aus.

Mir als Mama hat vieles sehr gut gefallen: Die tollen Zeichnungen (von Sonja Häusl-Vad), die Erzählweise, die Inhalte der Geschichten. Ich habe Fuchs und Dachs schnell ins Herz geschlossen.

Meinem Sohn (5 ½ Jahre alt) ging es allerdings offenbar ganz anders. Ich musste ihn regelrecht überreden, das Buch zu Ende zu lesen (und er LIEBT eigentlich Bücher und auch, vorgelesen zu bekommen!). Als ich ihn fragte, wie er das Buch bewerten würde, sagte er lediglich „gut“ – aber nicht „sehr gut“ oder „toll“. Da er ganz klar die Zielgruppe dieses Buches ist, folge ich mit meinen 3 Sternen seiner Bewertung.

Da das Buch bei meinem Sprössling nicht so gut ankam, habe ich mich auf die Ursachenforschung gemacht. Vieles kann er selbst ja noch nicht in Worte fassen. Hier also meine Vermutungen:

Die Themen der Geschichten waren für ihn nicht so ansprechend, auch wenn ich die Auswahl ganz in Ordnung fand: Mut, Jeder kann etwas besonders gut, Freundschaft, Winterschlaf, Weihnachten, Heimatverlust.

Insgesamt ging es vielleicht zu oft um Angst. Dachs ist ein sehr ängstlicher, zögerlicher Charakter und auch Fuchs hat seine furchtsamen Momente. Das fand auch ich als Mama etwas viel für eine Kinderseele.

Die letzte Geschichte, die an „Als die Tiere den Wald verließen“ erinnert, war mir selbst von der Thematik her zu schwer. Im Kindergartenalter kann man Kindern sichern erzählen, dass es auch im echten Leben Menschen gibt, die ihr Zuhause verlieren. Aber hier wird es gerade durch das schriftstellerische Talent der Autorin so eindrücklich, dass es etwas zu viel des Guten ist.

Die Geschichten sind insgesamt recht ruhig erzählt, enthalten viele Beschreibungen und Abschnitte, in denen nicht so viel passiert. Vielleicht fehlte meinem Jungen an manchen Stellen einfach etwas „Action“ und Tempo.

Mein Fazit: „Fuchs und Dachs“ ist ein tolles Buch, aber nicht für jedes Kind geeignet. Es sollte nicht zu früh vorgelesen werden. Ich empfehle es für angehende Schulkinder oder Grundschulkinder. Möglicherweise spricht es Mädchen mehr an als Jungs.

Bewertung vom 02.12.2019
Theo & Friedrichsen - Honig geht immer
Thordsen, Tanja;Timmer, Marc

Theo & Friedrichsen - Honig geht immer


sehr gut

Die lustigen Geschichten um die zwei Bären-Freunde Theo und Friedrichsen (zwei echte „Nordgewächse“) haben uns sofort begeistert. Ich habe sie mit meinem 5 ½-jährigen Sohn gelesen. Er hatte genau das richtige Alter. Aber auch ältere Kinder haben sicher ihre Freude daran (wie auch die erwachsenen Vorleser). Es geht um Freundschaft, Geburtstagfeiern, Tiere, Gemütlichkeit, Zusammenhalt und vieles mehr. Tolle Themen für jedes Alter.

Leider fehlt ein Inhaltsverzeichnis (das wäre mal ein Tipp für den Nachdruck, den ich diesem Buch wirklich gönne). Enthalten sind insgesamt 8 Geschichten. Unsere Favoriten waren: „Theo und Friedrichsen und das gemeine Faulfieber“, „… und die fiesen Zungenbrecher“. Die Geschichte „… auf Monsterjagd“ können wir übrigens bedenkenlos auch zartbesaiteten Kindern empfehlen, da von Anfang an klar ist, dass das „Monster“ eine Maus ist.

Die Zeichnungen von Yayo Kawamura passten sehr gut zum Text; es waren aber – wie leider so oft bei Kinderbüchern – gefühlt zu wenig. Für jüngere Kinder ist meiner Meinung nach besser, wenn wirklich auf jeder Doppelseite mindestens (!) ein Bild zu sehen ist. Hier gab es auch öfter mal welche ganz ohne.

Was man wissen sollte: Will man die Geschichten vorlesen, muss man sich Zeit dafür nehmen. Wir haben durchschnittlich 20 Minuten für eine Geschichte gebraucht – und ich bin keine langsame Vorleserin.

Die Wintergeschichte „Theo und Friedrichsen backen Kekse“ ist die einzige, die mich als Mama nicht überzeugt hat, denn: Freunde belügen wird hier als etwas Lustiges dargestellt. Da ich andere Werte vertrete, würde ich diese Geschichte meinem Jungen nicht mehr vorlesen.

Insgesamt ist es aber ein tolles Buch und ich hoffe, dass es noch weitere Bände von Theo und Friedrichsen geben wird.

Bewertung vom 28.11.2019
Weihnachten auf Carnton
Alexander, Tamera

Weihnachten auf Carnton


ausgezeichnet

„Weihnachten auf Carnton“ ist in der Reihe „Kleine Auszeit Roman“ erschienen und dieses Buch hält absolut, was diese Serie verspricht! Die Geschichte spielt um die Weihnachtszeit und passt damit einfach perfekt in diese Jahreszeit (und als Geschenk unter den Weihnachtsbaum!).

Im Mittelpunkt der Erzählung steht die junge Alexa Prescott, die nach der Nachricht vom Tod ihres Mannes sich und ihren Sohn allein durchbringen muss. Es gelingt ihr, eine Anstellung im Herrenhaus von Carnton zu erhalten, doch diese ist nur bis Weihnachten befristet. Die Zwangsversteigerung ihres eigenen Hauses droht. Hilfe erhält sie von ungeahnter Seite, doch dann erhält sie eine Nachricht, die ihre Welt erneut ins Wanken bringt …

Ich hatte zuvor bereits „Ich gab ihm mein Wort“ von Tamera Alexander gelesen, das als ebenfalls auf der Carnton-Plantage spielt. „Weihnachten auf Carnton“ spielt jedoch etwas früher; der Bürgerkrieg hat die Familie McGavock, der das Anwesen gehört, noch nicht unmittelbar erreicht. Man braucht auch wirklich kein Vorwissen, um dieses Buch genießen zu können! Wer jedoch schon weitere Romane von Tamera Alexander gelesen hat, wird vermutlich über die ein oder andere bekannte Figur „stolpern“ und sich über das Wiedersehen freuen.

Mein Fazit: Mit diesem Roman kann man nichts falsch machen, weder als Leser noch als Verschenker. Er hat Stil, Spannung, Gefühl und Tiefgang und ist historisch sauber recherchiert. Perfekt für eine „Kleine Auszeit“ vor und nach Weihnachten.

Bewertung vom 19.11.2019
Frau Chambers
Ule, Michelle

Frau Chambers


sehr gut

Das Andachtsbuch „Mein Äußerstes für Sein Höchstes“ ist weltbekannt und berühmt. Viele Leser ziehen daraus auch heute noch Kraft und Ermutigung für den Alltag. Wer daran interessiert ist, wie es entstand, erfährt hier seine erstaunliche Geschichte. Ohne die Frau des Autors, Biddy Chambers, wäre es nie geschrieben worden, da Oswald Chambers selbst jung starb.

Ich habe mich zwischendurch etwas schwer getan mit diesem Buch. Es ist ein Stück weit herausfordernd, als moderne Frau in der heutigen Zeit eine Biografie über eine Frau zu lesen, die sich völlig dem Dienst ihres Mannes verschrieben hatte. Doch letztlich hat mich Biddy Chambers´ Leben sehr beeindruckt – besonders die Art, wie sie ihr Leben nach dem unerwarteten, frühen Tod von Oswald als alleinerziehende Mutter einer Tochter und „Verlegerin wider Willen“ meisterte.

„Frau Chambers“ ist eine anschauliche Illustration, wie das Leben vor rund 100 Jahren für die Menschen in Europa und insbesondere England zur Zeit um den Ersten Weltkrieg aussah. Die spätere Ehefrau von Oswald Chambers war kein graues Mäuschen, sondern eine selbstbewusste, eigenständige Frau, als sie den charismatischen und bereits landesweit bekannten Bibellehrer traf. Sie heiratete ihn aus Liebe und war sich bewusst, dass ihre Ehe immer seinem Dienst untergeordnet sein würde. Sie war bereit, ihre eigenen Lebensziele hintanzustellen und blühte in dieser Ehe, in der ihr Mann ihr sehr zärtlich begegnete, auf.

Eine Zeit lang war sie die Leiterin einer Bibelschule in England, in der Oswald den Großteil der Lehreinheiten übernahm. Später hörte ihr Mann Gottes Ruf nach Ägypten zu einer Militärbasis, und sie beide folgten ihm gemeinsam mit ihrer Tochter. Nach seinem Tod stellte sich Biddy ganz in Gottes Dienst und ordnete ihr Leben dem Auftrag unter, ihre Mitschriften von Oswalds Vorträgen und Predigten zu veröffentlichen und anderen Menschen zugänglich zu machen. Es ist eindrücklich, wie Gott die Talente und Fähigkeiten von Biddy nutzte, um seine Botschaft verbreiten.

Ganz ehrlich: Das Buch hat seine Längen und enthält leider auch etliche Tippfehler. Es ist nichts für besonders emanzipierte Leserinnen. Doch besonders der zweite Teil, in dem man erfährt, wie es für Biddy nach Oswalds Tod weiterging, bewegt und berührt. Ich kann es daher aufrichtig empfehlen.

Bewertung vom 20.10.2019
Du bist einmalig - Alle Geschichten von Punchinello und seinen Freunden
Lucado, Max

Du bist einmalig - Alle Geschichten von Punchinello und seinen Freunden


ausgezeichnet

Endlich! Alle Geschichten von Max Lucado über die Wemmicks, allen voran natürlich Punchinello, in einem Band – und das zu einem super Preis.

Punchinello und die anderen Wemmicks sind Holzpuppen, die von dem Holzschnitzer Eli gemacht wurden. Sie leben in unmittelbarer Nähe zu seiner Werkstatt und sind – ähnlich wie der berühmte Pinoccio – lebendig. Oft verhalten sie sich wie Kinder, vergleichen sich mit miteinander, grenzen andere aus und halten so kleinen und großen Lesern den Spiegel vor. Über allem, was sie erleben, steht jedoch (spätestens am Ende der Geschichte) das Wissen: Sie sind geliebt und vom Schöpfer bewusst einmalig gemacht.

Der Sammelband umfasst insgesamt 6 Geschichten mit jeweils einer Lesezeit von 20-25 Minuten. Man muss sich Zeit nehmen, wenn man sie seinem Kind vorliest, und sicher auch manches erklären. Für die ganz Kleinen sind sie nicht geeignet, eher für Kinder ab 5, da ein gewisses Maß an Verständnis und eine angemessene Konzentrationsfähigkeit vorausgesetzt werden.

Ich persönlich finde, dass man sie auch gut an Erwachsene verschenken kann, da sie auf wunderschöne Weise Gottes Vaterherz veranschaulichen.

Bewertung vom 21.09.2019
Zwischen Liebe und Hass
Morris, Gilbert

Zwischen Liebe und Hass


sehr gut

Der erste Band der Wakefield-Saga, „Das Schwert der Wahrheit“, hat mich begeistert und berührt – umso mehr habe ich mich auf diesen 2. Band gefreut. Da die Handlung in sich abgeschlossen ist und der Fokus auf einer neuen Hauptfigur liegt, kann man auch mit diesem Buch in die Serie einsteigen und benötigt keine Vorkenntnisse.

„Zwischen Liebe und Hass“ spielt in der Regierungszeit von Elisabeth I. Robin Wakefield wächst nach dem tragischen Tod seiner Eltern bei seinen Großeltern auf. Lange ist er innerlich zerrissen und hasst die Katholiken („Papisten“), weil sie seinen Vater auf dem Gewissen haben. Sehr gut wird sein innerer Konflikt dargestellt, als er Katholiken kennenlernt, die so gar nicht in sein Feindesbild passen. Später verliebt er sich sogar in eine Frau der anderen Glaubensrichtung, doch diese Liebe hat aufgrund der Umstände keine Zukunft. So lebt er seinen Kindheitstraum und geht zur See. Doch der königliche Hof hat andere Pläne für ihn und macht ihn zum Agenten Seiner Majestät. Als die spanische Armada Kurs auf England nimmt, steht Robin auf der falschen Seite und muss um sein Leben fürchten …

Dieser Roman ist eine tolle Einführung in die englische Geschichte — ich kann ihn nur jedem Anglistikstudenten empfehlen, denn so wird Geschichte lebendig (und leichter zu merken). Doch er ist vor allem gut geschrieben und besonders im letzten Drittel sehr fesselnd, sodass man ihn nicht aus der Hand legen mag. Da ein großer Teil der Geschichte am Hof der Königin spielt, ist er allerdings nicht ganz so temporeich wie der erste Teil (dafür gibt es einen Stern Abzug).

Der christliche Glaube ist ein elementarer Teil der Geschichte und damit untrennbar verwoben, gleichzeitig aber weder platt noch aufgesetzt oder „anpredigend“. Bewegend fand ich die Gotteserfahrungen in dem Buch, die sich wohltuend von manch engen Vorstellungen der heutigen Zeit abheben. (Überhaupt ist es eine interessante Frage: Wie konnte man Gott in einer Zeit erfahren, in der nur wenige eine eigene vollständige Bibel besaßen?).

Fazit: Auch dieser zweite Teil der Saga ist sehr empfehlenswert — und erhält von mir nur einen Stern Abzug, weil er sich mit dem ersten Teil messen muss. Für alle Liebhaber historischer Romane die perfekte Lektüre.