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Benutzername: 
jutscha
Wohnort: 
Hunsrück

Bewertungen

Insgesamt 151 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2021
Die Magnolienfrauen
Jaeggi, Christine

Die Magnolienfrauen


ausgezeichnet

Die Geschichte um ein altes Familiengeheimnis ist so spannend, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte

Dieses Buch war das zweite, das ich von der Autorin Christine Jaeggi gelesen habe, und es war genauso fesselnd wie das erste. Der tolle Schreibstil hat mich wunderbar abgeholt und ich bin direkt gestartet in diese spannende Familiengeschichte. Christine Jaeggi hat immer wieder großartige Landschafts- und Pflanzenbeschreibungen in die Geschichte eingewebt, die es mir leicht gemacht haben, mich gedanklich in den Tessin und diese wunderschöne alte Villa zu versetzen. Auch die Geschichte des Tessin kam nicht zu kurz, so dass ich so ganz nebenbei auch noch einiges für meine Allgemeinbildung getan habe.

Die Geschichte handelt von Felicia, genannt Fee, die nach einem Überfall auf ein Juweliergeschäft, bei der ihre beste Freundin starb, unter Angstzuständen leidet und ihren Beruf als Schmuckdesignerin nicht mehr ausüben kann. Als ihre Großmutter, die sie sehr geliebt hat, überraschend stirbt, erbt sie deren Eigentumsanteil an einer Villa im Tessin. Die Großmutter haderte Zeit ihres Lebens an einem schlimmen Familiengeheimnis, doch kurz vor ihrem Tod vertraute sie Fee an, dass sie es bedauert, nie an dessen Verarbeitung oder Aufklärung interessiert gewesen zu sein.

Fee will das nun für ihre Oma nachholen und fährt kurzentschlossen ins Tessin. Dort ist sie jedoch nicht wirklich willkommen. Dennoch bleibt sie und versucht, alles friedlich zu regeln und dahinter zu kommen, was in dieser Familie so Schlimmes passiert ist. Dabei gibt ein Brief von ihrer Urgroßmutter an ihre Oma, den diese nie geöffnet hat, ihr unerwartete Hinweise. So erfährt sie auch Dank des sympathischen Nachbarn und Anwalts Nando, welches große Unrecht ihrer Familie widerfahren ist.

Ein zweiter Erzählstrang handelt von Alice, Fees Urgroßmutter. Parallel zu Fees Nachforschungen wird hier langsam klar, wie es schlussendlich zur Katastrophe kommen konnte.

Wird Fee es schaffen, hinter das Geheimnis zu kommen? Was wird mit dem Haus passieren? Und warum ist ihre Großtante so abweisend zu ihr? Und wird die große Frage, wie Alice´ Leben nach der Katastrophe verlaufen ist, geklärt werden?

Ich kann jedem, der Romane mit Familiengeheimnis und einem wundervollen Setting mag, diesen Roman wärmstens empfehlen. Ich habe mich im Tessin, dem wunderbaren Herrenhaus und den alten Magnolien im Garten sehr wohl gefühlt, auch wenn die Bewohner nicht immer freundlich waren. Dabei war die Geschichte absolut nicht vorhersehbar. Ständig gab es dramatische Wendungen, was ich persönlich sehr mag. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wie sie ausgeht. Auch mag ich persönlich Geschichten mit verschiedenen Zeitsträngen sehr. Diese hier ließ definitiv keinen Wunsch offen

Ich gebe auch dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 10.11.2021
BlueChristMess
McGary, Megan

BlueChristMess


sehr gut

Liebesgeschichte im Polizeiumfeld mit sehr witzigen Dialogen

Lex kommt als zeitlich befristete Vertretung des verletzten Polizeichefs nach Carol Bay. Er hat sein ganz persönliches Päckchen zu tragen, und das beinhaltet, dass er die Zeit um Weihnachten und Silvester hasst. Dummerweise ist es genau diese Zeit, in der er nach Carol Bay versetzt wird. Und diese Kleinstadt ist auch noch ausgerechnet berühmt für seine weihnachtlichen Dekorationen, so dass Lex die Tage zählt, bis er endlich wieder in die Großstadt darf.

Ivy ist Polizistin und Lex unterstellt. Sie ist gut in ihrem Job und schreibt unter einem Pseudonym in ihrer Freizeit Erotikromane. Zwischen den beiden knistert es, aber beide haben schlechte Erfahrungen in der Liebe gemacht und sind nicht bereit für eine neue Beziehung. Doch als Ivys Geheimnis bekannt wird, steht Lex hinter ihr. Und auch Ivys weihnachtliche Bucket List lässt ihn nicht unberührt.

BlueChristMess ist meine erste Geschichte der Autorin und mir haben vor allem die witzigen Dialoge von Anfang an sehr gut gefallen. Die Protagonistin ist ungemein schlagfertig, was bei mir teilweise lautes Lachen beim Lesen ausgelöst hat. Sowas liebe ich. Ich konnte mich auch sehr gut in die Protagonistin hineinfühlen, zumindest in den ersten zwei Dritteln des Buches. Zum Schluss hin gab es ein paar Längen, die ich nicht gebraucht hätte. Manchmal hätte ich er Protagonistin gerne einen Tritt in die richtige Richtung gegeben. Dadurch hat die Geschichte zum Ende hin leider etwas nachgelassen, wodurch sie in meiner Bewertung leider einen Stern eingebüßt hat.

Ansonsten ist sie wirklich lesenswert. Vor allem durch das zeitliche Setting in der Weihnachtszeit ist sie zum Lesen in der Adventszeit mit einer guten Tasse Tee vor dem Kamin sehr geeignet und stimmt auf Weihnachten ein. Ich habe mich in Carol Bay mit seinen schrulligen Bewohnern und den tollen Kollegen auf der Polizeiwache sehr wohl gefühlt und bewerte den Roman mit 4 von 5 Sternen und einer Leseempfehlung für alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 17.10.2021
Emely - (K)eine Liebe ohne Vergangenheit
Steuerwald, Sissi

Emely - (K)eine Liebe ohne Vergangenheit


ausgezeichnet

Die Geschichte entwickelt sich und wird von Seite zu Seite besser

Emely ist eine Studentin Anfang 20, die keine Party auslässt und auch schon mal Filmrisse hat. Doch eine Party am Rheinstrand endet mit einem Unfall, dessen Folge eine Amnesie ist. Emely wacht im Krankenhaus auf und kann sich an nichts erinnern. Sie weiß weder ihren Namen, noch kennt sie die Frau, die in ihr Zimmer rauscht, angeblich ihre Mutter sein soll und sie mit nach „Hause“ nehmen will. Emely hat weder Erinnerungen an die Unglücksnacht noch an ihr bisheriges Leben. Selbst Gerüche und Geschmäcker sind ihr fremd.

Die einzigen, die sich wirklich um sie kümmern, sind ihre langjährige beste Freundin Ramona und Chris, den sie mag, aber nicht einschätzen kann. Und was sie über Emelys Leben vor dem Unfall erzählen, klingt nicht sehr sympathisch. Wird sie je herausfinden, was wirklich passiert ist? Wird sie ihr Gedächtnis wiedererlangen? Was, wenn nicht???

Ich habe ein paar Kapitel gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war. Emely fand ich auf den ersten Seiten sehr anstrengend und absolut unreif für ihre 20 Jahre. Ich habe mich zu Beginn wirklich gefragt, ob das die richtige Lektüre für mich mit meinen 55 Jahren ist, weil es sich eher nach Young Adult angefühlt hat. Dieses „Party machen“ fand ich alles etwas übertrieben, vor allem in die „alte“ Emely konnte ich mich überhaupt nicht einfühlen.

Von Kapitel zu Kapitel fand ich das Buch jedoch immer besser. Die Protagonistin lernt sich selbst neu kennen, realisiert, wie viel sie vor dem Unfall falsch gemacht hat. Sie hat den falschen Freunden vertraut und langjährige Vertraute vor dem Kopf gestoßen. Mit jeder neuen Erkenntnis konnte ich mich besser in Emely einfühlen. Der Zwiespalt, in dem Emely sich befindet, wurde von der Autorin wunderbar herausgearbeitet. Ich habe ihre Zweifel gespürt, den Ekel vor sich selbst und auch das Unverständnis, wie sie so geworden ist. Gleichzeitig hat sie Mühe, überhaupt wieder jemandem zu vertrauen und legt alles auf die Goldwaage mit dem Ergebnis, dass sie irgendwann gar nicht mehr weiter weiß.

Das Thema Amnesie wurde hier sehr sensibel angepackt. Man kann die Zerrissenheit der Protagonistin quasi mit den Händen greifen, hat aber dennoch Hoffnung, dass es wieder gut wird. Gleichzeitig kam bei mir die Überlegung, was passiert, wenn die Erinnerungen nicht wieder kommen. Überhaupt hat mich die Geschichte viel zum Nachdenken angeregt. Sowas mag ich immer sehr.

Ich kann die Geschichte wirklich empfehlen und spreche eine klare Leseempfehlung aus, auch wenn mir der Anfang schwer fiel. Ich bewerte den Roman mit guten 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 21.09.2021
Feudal verliebt
Uhmann, Maggie

Feudal verliebt


sehr gut

Schöne Liebesgeschichte mit unerwarteten Wendungen auf einem Schloss in der österreichischen Bergwelt - hat mich prima unterhalten

Protagonistin Annette ist in Augsburg aufgewachsen, gelernte Buchhalterin und arbeitet nach einem wenig rühmlichen Ende ihres bisherigen Jobes bei McDonalds. Ihre Mutter und Oma nerven sie ein wenig und einen Vater gibt es nicht. Das heißt, es gibt ihn eigentlich schon, aber Annette kennt ihn nicht, denn nach ihrer Geburt hat er die Mutter über einen Anwalt wissen lassen, dass er keinen Kontakt haben möchte. Mutter und Oma wollen das nun ändern und schenken Annette einen Aufenthalt in einem Luxushotel in Österreich, damit sie sich ein Bild von ihrem leiblichen Vater machen kann.

Während sie undercover in Sachen Familienzusammenführung unterwegs ist, läuft ihr immer wieder ein extrem gutaussehender Waldarbeiter über den Weg, der eigentlich der Burgherr der nahegelegenen Burg Ehrenfelsen ist. Und es gibt eine Gemeinsamkeit zwischen ihnen, denn auch er wird von den Geistern seiner Vergangenheit gejagt.

Wird Annette finden, wonach sie sucht? Ist Burgherr Matthias unerreichbar für sie, weil er in einer anderen Liga spielt?

Der Schreibstil ist einfach wunderbar und die Landschaftsbeschreibungen haben mich eingeladen, dem Alltag zu entfliehen und gedanklich mit nach Österreich zu reisen. Annette ist eine Protagonistin, die ich sofort in mein Herz geschlossen hatte. Sie ist gradlinig und ehrlich, dabei aber auch noch witzig und amüsant, und sie hat dieses Helfersyndrom in genau richtigem Maß, also genau so, wie man sich eine gute Freundin vorstellt. Zudem gab es in der Geschichte tolle Wendungen, die ich so nicht erwartet habe. Solche Überraschungen finde ich immer super. Es gab allerdings auch zwei Szenen, die mich nicht überzeugt haben, aber es waren auch wirklich NUR diese beiden Stellen, ansonsten war die Story rund und nachvollziehbar. Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und mir ein paar schöne Lesestunden beschert.

Ich gebe dieser Geschichte daher gute 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 17.09.2021
Ein Pub für Kirkby / Highland Hope Bd.2
McGregor, Charlotte

Ein Pub für Kirkby / Highland Hope Bd.2


ausgezeichnet

Ich bekam beim Lesen ständig Hunger - tolle Liebesgeschichte über eine Sterneköchin in Schottland

Protagonistin Isla Fraser ist Sterneköchin in Kirkby, einem kleinen Nest in Schottland. Auch Rodney Swinton ist Koch und eröffnet in der Nähe ein Bistro. Eigentlich müsste ihr das egal sein, doch sie kennt Rodney aus früheren Zeiten, und das weckt keine angenehmen Erinnerungen, denn es ist damals etwas vorgefallen, weswegen er ihr den Erfolg nicht gönnt. Dann taucht auch noch Jon Grant auf, der seinen Job in der Werbebranche geschmissen hat und nun in Kirkby den alten Pub zu neuem Leben erwecken will. Eigentlich fühlt sich Isla sehr zu Jon hingezogen. Aber er ist ein alter Bekannter von Rodney. Kann sie ihm wirklich trauen?

Ich habe mich in Islas Restaurant in Schottland auf Anhieb wohlgefühlt und bei der Beschreibung der Gerichte ständig Hunger bekommen. Ich habe die Aufregung, die Freude und auch die Enttäuschung der Protagonistin gefühlt und konnte mich so komplett auf die Geschichte einlassen. Ich durfte Isla begleiten bei ihrem Weg, als Sterneköchin ihre Position zu behaupten.

Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Band der Reihe um Kirkby. Band 1 hat mich schon sehr begeistert, und daher waren meine Erwartungen an die Fortsetzung recht hoch. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich habe alte Bekannte wiedergetroffen und so u.a. erfahren, wie es mit den Protagonisten aus Band 1 weitergeht. Zudem ist Ilsa eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig, fleißig und ehrlich. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, so dass ich gut in die Geschichte eintauchen konnte. Auch Spannung und Romantik haben nicht gefehlt, so dass ich die Geschichte wirklich sehr mochte und auch die Finger nicht vom Buch lassen konnte. Ich sehe die Protagonistin quasi vor mir, wie sie im Restaurant ihre tollen Kreationen zaubert und nebenbei noch jedem hilft, der ihre Hilfe braucht und annimmt. Das zaubert auch mir ein Lächeln ins Gesicht.

Ich gebe dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 15.09.2021
Das Immaguat (eBook, ePUB)
Schwarz-Pretner, Eva Maria

Das Immaguat (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine im wahrsten Sinne des Wortes phantastische Liebesgeschichte im schönen Wien

Die wundervolle Geschichte im Debütroman von Eva Maria Schwarz-Pretner spielt in Wien. In den ersten Kapiteln, die mit den jeweiligen Namen der Protagonisten überschrieben sind, geht es hauptsächlich darum, die Charaktere und ihre Eigenheiten vorzustellen. Ich muss zugeben, dass mich die vielen Namen zu Beginn etwas irritiert haben, aber das hat sich zum Glück schnell gelegt.

Da ist zum einen Markus, der Besitzer des Restaurants „Immaguat“ (für alle Nicht-Österreicher: auf Deutsch heißt es „Immergut“), der mit Gegenständen aus Holz und Glas kommunizieren kann und seine Gerichte nach seinem Befinden auswählt. Ist er verliebt, gibt es schon mal Gugelhupf.

In seiner Nachbarschaft betreibt Verena einen Blumenladen. Sie hat die Gabe, Blumen, denen es nicht gut geht, zu „heilen“. Auch findet sie genau die Blumen, die zu dem jeweiligen Kunden passt, was dazu führt, dass diese gerne wiederkommen, und sei es nur, um ein Schwätzchen zu halten.

Nicht weit entfernt lebt auch Angelika, eine angesehene Schauspielerin, die gerne mal einen Verehrer abschleppt und dann wieder fallen lässt.

Und auch Max, Alexander, Ingrid und Sandra sind Wiener, die der Zufall mit Markus, Verena und Angelika zusammenbringt. Und so nimmt diese phantastische Geschichte, in der Rosen eine ganz große Rolle spielen ihren Lauf.

Ich kenne bereits die Kinderbücher der Autorin und war natürlich gespannt auf ihren Debütroman. Und meine Erwartungen wurden absolut erfüllt. Von der ersten Seite an war ich vom außergewöhnlichen Schreibstil und dieser wundervollen Geschichte gefesselt. Die Protagonisten sind alle Individuen mit besonderen Fähigkeiten und Eigenschaften, die wirklich außergewöhnlich sind. Obwohl man von Beginn an ahnt, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt, kommt es doch so ganz anders als erwartet. Die Wendungen in der Geschichte haben mich immer wieder überrascht und erfreut. Besonders schön fand ich den Wiener Lokalkolorit, der sich auch in der Sprache wiederfindet.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich kann hier nur eine absolute uneingeschränkte Leseempfehlung und volle 5 von 5 Sternen geben.

Bewertung vom 07.09.2021
Hamburg - HeimatMomente
Olderdissen, Bernadette

Hamburg - HeimatMomente


ausgezeichnet

Wunderschöner Reiseführer der anderen Art mit viel Insiderwissen und Kuriositäten

Bernadette Olderdissen hat hier einen wunderschönen und reich bebilderten Reiseführer der anderen Art geschaffen, der aufgrund seiner kleinen Größe auch noch perfekt in Hand- oder Jackentasche passt. Man darf hier jedoch nicht die „Sehenswürdigkeiten der Massen“ erwarten. Stattdessen gibt es Geschichten rund um Hamburg mit Witz und Charme, die sicher auch viele Einheimische gar nicht kennen.

Der erste Eindruck des Buches war absolut positiv. Der Umschlag fühlt sich schon sehr angenehm an, weil er so glatt ist. Das Cover mit der Elbphilharmonie gefällt mir und auch die Haptik ist sehr angenehm. Auch das Papier innen ist sehr hochwertig, schön glatt und nicht so anfällig für Eselsohren.

Im Buch sind wirklich schöne Fotos enthalten, die durch das glatte Papier sehr gut zur Geltung kommen. Die Einteilung in Osten, Süden, Westen, Norden und das „Herz“ Hamburgs und die Überschriften weisen schon mal darauf hin, um was es in den Kapiteln geht. Da gibt es Geschichten rund um die Beatles, um verborgene Cafés in historischen Ruinen, leckeres Essen und interessante Museen, aber auch schöne Spazierrouten fehlen nicht.

Klasse und wunderbar passend finde ich das kleine Wörterbuch für Hamburg am Ende des Reiseführers. Einige Wörter waren mir bereits bekannt, andere neu, aber alle sind mega interessant und passen super gut in dieses Buch. Für einen Nicht-Hamburger sind sie nicht immer gleich verständlich, erschließen sich diesen Lesern nach kurzem Nachdenken aber doch, zumal sie auch alle nochmal übersetzt sind.

Restaurantempfehlungen, Öffnungszeiten und Angaben zum ÖPNV findet man in diesem speziellen Reiseführer genauso wie liebevoll erzählte Geschichten rund um die Region, wunderschöne Fotos und viel Humor. Das Buch birgt viel Hintergrundwissen, ist geistreich und witzig erzählt und ist nicht nur für Touristen, sondern oder gerade auch für Einheimische eine tolle Fundgrube über die Geschichte rund um Hamburg. Leider sind die Stadtkarten durch das kleine Format etwas zu klein geraten, aber darüber kann ich hinwegsehen.

Ich kann das Buch von Herzen empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen für dieses einmalige Leseerlebnis.

Bewertung vom 02.09.2021
Das Fundament der Hoffnung / Mandelli Saga Bd.1
Bordoli, Ladina

Das Fundament der Hoffnung / Mandelli Saga Bd.1


ausgezeichnet

Extrem fesselnde Geschichte in den 1950er Jahren über eine starke Frau in einem Männerberuf

Protagonistin Aurora ist die Tochter eines Bauunternehmers. Schon als Kind nahm sie gerne eine Kelle in die Hand und baute Sandburgen. Doch als Tochter wurde man in den 1950er Jahren eher auf ein Leben als Hausfrau und Mutter vorbereitet. Als jedoch ihr Bruder stirbt und der Vater in eine Depression abdriftet, bleibt es an ihr, die Firma aufrecht zu erhalten. Sie stürzt sich Hals über Kopf in die Verantwortung und ist motiviert und voller Tatendrang, auch wenn der Tod des Bruders alles überschattet. Es gelingt ihr mit Hilfe eines Angestellten, begonnene Aufträge abzuarbeiten und sogar neue zu bekommen. Doch es werden ihr mehr und mehr Steine in den Weg gelegt. Es geht sogar so weit, dass ihre Ideen von anderen Firmen ausgeführt werden. Doch Aurora ist ein Dickkopf und fest entschlossen, das Erbe und Lebenswerk ihres Vaters zu retten. Und so kämpft sie wie eine Löwin um Familie und Firma. Doch wird es ihr wirklich gelingen, auf Dauer diesen Stress und die ständigen Rückschläge zu verkraften?

Bei dem Roman handelt es sich um eine Dilogie, doch dieser erste Teil ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig gelesen werden. Auroras Geschichte hat mich vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, dabei aber absolut fesselnd, so dass ich gleich in die Geschichte eintauchen konnte. Zudem stand immer eine gewisse Spannung im Raum. So liebe ich es. Aurora ist eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig und ehrlich und setzt sich ohne zu zögern für ihre Familie und das Unternehmen ein. Da die Protagonistin in der gleichen Sparte arbeitet, kommt alles auch sehr authentisch rüber.

Ich fand die Geschichte einfach super. Es war total spannend zu erleben, wie schwierig es für eine Frau in den Nachkriegsjahren war, in eine Männerdomäne einzutauchen und wie Aurora es schafft, mit den ganzen Anfeindungen und Rückschlägen klar zu kommen. Sehr beeindruckend fand ich auch, dass die Autorin auch eine dieser starken Frauen in Männerberufen ist. Den Roman kann ich wirklich empfehlen. Er ist für mich 5 von 5 Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 14.06.2021
Wellenglanz und Inselträume (eBook, ePUB)
Jaeggi, Christine

Wellenglanz und Inselträume (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wundervoller Ausflug in ein Hotel auf Mauritius und in die Welt der Riesenschildkröten - fast wie Urlaub