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Israelfreund

Bewertungen

Insgesamt 372 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2025
Der Bildersammler
Skalecki, Liliane

Der Bildersammler


ausgezeichnet

Für mich eine Offenbarung
Der Fall hat mich schnell in den Bann gezogen. Ein Thriller, der auf sehr besondere Weise Kunst und Kriminalfall miteinander verbindet.
Die Idee, dass ein Täter Gemälde als Vorlage für seine grausamen Inszenierungen nutzt, ist faszinierend und gleichzeitig richtig unheimlich. Ich mochte besonders die Hauptfigur Tessa, die als Kunsthistorikerin einen ganz eigenen Blick auf die Tatorte hat. Sie ist keine klassische Ermittlerin, aber ihre Perspektive bringt Tiefe und Spannung in die Geschichte. Das Zusammenspiel mit Hauptkommissar Wiedmeyer ist stimmig und locker, was gut als Ausgleich zu den düsteren Szenen funktioniert. Die Atmosphäre ist dicht, die Beschreibungen der Orte und der Inszenierungen sind bildhaft und eindringlich, ohne zu übertreiben. Man hat das Gefühl, selbst in der Kapelle zu stehen oder in die Gemälde einzutauchen. Auch das Tempo stimmt: Der Fall entwickelt sich spannend, mit Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte. Es ist ein intelligenter, atmosphärischer Thriller mit einer originellen Idee, starken Figuren und einem fesselnden Plot. Wer spannende Krimis mit einem besonderen Kniff mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 27.10.2025
BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Warum muss ich schlafen?
Nguyen-Kim, Mai Thi;Meimberg, Marie

BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Warum muss ich schlafen?


ausgezeichnet

Biber
Dieses Buch ist ein echtes Highlight für kleine und große Entdecker! Schon beim ersten Durchblättern merkt man, wie viel Liebe, Wissen und Humor in „BiBiBiber hat da mal ’ne Frage: Warum muss ich schlafen?“ steckt. Auf über 100 Seiten wird hier die Frage nach dem Schlaf so erklärt, dass Kinder nicht nur verstehen, warum Schlaf so wichtig ist, sondern dabei auch richtig Spaß haben.
Mir gefällt besonders, wie die Autorinnen komplexe biologische Prozesse in Bilder, Geschichten und Vergleiche verpacken, die Kinder sofort nachvollziehen können: vom inneren Tag-Nacht-Wecker über das Zettelchaos im Gehirn bis hin zu Walen, die im Schlaf weiterschwimmen. Diese kreativen Erklärungen machen wissenschaftliche Fakten lebendig und anschaulich.
Auch die Illustrationen sind toll: bunt, verspielt und gleichzeitig informativ – sie fesseln Kinder ab dem Grundschulalter, regen zum Mitdenken an und machen das Lesen zu einem kleinen Abenteuer. Das Buch eignet sich perfekt zum gemeinsamen Lesen und Entdecken, z. B. abends vor dem Schlafengehen.
Besonders schön finde ich den Ton des Buches: wertschätzend, neugierig und kindgerecht – ohne zu vereinfachen. Man spürt, dass hier echte Wissenschaftlerinnen mit Leidenschaft erklären, aber gleichzeitig die Fantasie der Kinder ernst nehmen. Fazit: Ein kluges, humorvolles und wunderbar illustriertes Sachbuch, das Kinder neugierig auf die Welt macht und Erwachsenen beim Vorlesen selbst noch etwas beibringt. Absolut empfehlenswert – nicht nur für kleine Nachteulen und Frühaufsteher, sondern für alle, die wissen wollen, was in uns passiert, wenn wir schlafen.

Bewertung vom 24.10.2025
Geniale Frauen, geniale Forschung
Durkin, Frances;Löwenberg, Ute

Geniale Frauen, geniale Forschung


ausgezeichnet

Geniale Frauen
Dieses Buch hat mich auf Anhieb begeistert. „Geniale Frauen, geniale Forschung“ ist weit mehr als ein klassisches Kindersachbuch – es ist eine inspirierende Reise durch 3000 Jahre Wissenschaftsgeschichte, erzählt durch die Lebensgeschichten großartiger Frauen, die Großes geleistet haben und viel zu oft übersehen werden.
Besonders beeindruckt hat mich die Vielfalt: Von Tapputi Belatekallim, die bereits im alten Mesopotamien Parfum destillierte, über Lise Meitner, die entscheidend zur Kernspaltung beitrug, bis hin zu Nzambi Matee, die heute nachhaltige Baustoffe entwickelt – die Auswahl zeigt ganz wunderbar, wie unterschiedlich und kraftvoll weibliche Forschungswege sein können.
Die Porträts sind klar, spannend und kindgerecht geschrieben. Dabei wird nichts „verkitscht“ oder vereinfacht – die Frauen werden als echte Persönlichkeiten mit Mut, Ideenreichtum und Durchhaltevermögen dargestellt. Das macht sie für Kinder greifbar und zu echten Vorbildern.
Besonders toll finde ich die Mitmach-Experimente, die den Lesestoff lebendig machen: Lavalampe bauen, Fossilien herstellen oder Unsichtbares messen – das motiviert, selbst zu forschen und die Welt zu entdecken. Die Illustrationen von Nur Ventura runden das Ganze perfekt ab: freundlich, modern und bunt, ohne zu überladen zu wirken. Fazit:
Ein starkes, inspirierendes Buch, das zeigt: Wissenschaft ist keine Männerdomäne. Es motiviert, Fragen zu stellen, neugierig zu sein und selbst aktiv zu werden. Ideal für Kinder ab 8 Jahren – sowohl für Mädchen als auch Jungen. Ein tolles Geschenk für alle kleinen und großen Entdecker*innen!

Bewertung vom 24.10.2025
Aurelia und die Jagd nach dem Glück / Ein Fall für Aurelia von Kolowitz Bd.3
Maly, Beate

Aurelia und die Jagd nach dem Glück / Ein Fall für Aurelia von Kolowitz Bd.3


ausgezeichnet

Aurelia ist Wien
Mit „Aurelia und die Jagd nach dem Glück“ entführt uns die Autorin erneut ins Wien des Jahres 1872. Es ist eine Welt aus Glanz, Gesellschaft und gut verborgenen Abgründen. Schon nach den ersten Seiten war ich wieder mitten in dieser faszinierenden Atmosphäre: glänzende Ballkleider, rauschende Feste, eine Stadt im Lotteriefieber und mittendrin die scharfsinnige, unbeugsame Aurelia von Kolowitz. Ich liebe an dieser Reihe besonders, dass sie historisches Flair mit einem klugen Kriminalfall verbindet. Der Mord an dem skrupellosen Freiherrn von Sothen ist nicht nur spannend, sondern öffnet auch den Blick auf Gier, Macht und gesellschaftliche Zwänge dieser Zeit. Aurelia ist dabei erneut eine wunderbar starke und eigensinnige Hauptfigur. Sie ist klug, scharfzüngig, mutig und gleichzeitig verletzlich. Aurelia steht zwischen Pflicht und Freiheit, zwischen Erwartungen und ihrem eigenen Willen. Das macht sie unglaublich lebendig. Auch die Nebenfiguren, allen voran Oberinspektor Janek Pokorny, sind gut gezeichnet und tragen zur Spannung und zum Humor bei. Die Dialoge sind pointiert, die Beschreibungen stimmungsvoll, und der Kriminalfall ist clever aufgebaut, mit Wendungen, die man so nicht kommen sieht. Besonders gut gefallen hat mir auch die Rolle der Witwe, die dem Bild der „zarten Dame“ ordentlich widerspricht. Ein fesselnder historischer Krimi voller Charme, Spannung und feinem Humor. Perfekt für alle, die starke Frauenfiguren, elegante Gesellschaftskulissen und gut durchdachte Kriminalfälle lieben. Auch ohne die ersten Bände zu kennen, kann man problemlos einsteigen. Aber wer Aurelia einmal kennengelernt hat, möchte sowieso weiterlesen.

Bewertung vom 23.10.2025
Anna und die Wut
Nöstlinger, Christine

Anna und die Wut


ausgezeichnet

große Gefühle
Ein starkes Buch über große Gefühle – ehrlich, kindgerecht und tröstlich
„Anna und die Wut“ ist ein Bilderbuch, das die Emotion Wut auf eine Weise zeigt, wie sie viele Kinder erleben – groß, überwältigend und manchmal beängstigend. Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam, wie Anna sich verändert, wenn die Wut kommt: wie sie tobt, wie andere sich zurückziehen und wie einsam sie sich dabei fühlt. Diese Offenheit macht das Buch so besonders – denn es verharmlost nichts, sondern nimmt Kinder und ihre Gefühle ernst.
Die Illustrationen von Anke Kuhl sind wunderbar ausdrucksstark. Man spürt Annas Wut fast körperlich, wenn ihre Haare wie Igelstacheln stehen. Gleichzeitig schaffen die Bilder Raum für Mitgefühl – sowohl für Anna als auch für alle, die mit so großen Gefühlen umgehen müssen. Besonders schön ist die Idee des Großvaters, Anna eine Trommel zu schenken. Dadurch bekommt die Wut einen Ausdruck und verliert ihre Macht. Ein starkes Bild, das Kinder ermutigt, Wege zu finden, mit ihren Gefühlen umzugehen. Fazit: Ein wichtiges Buch für Familien, Erzieher:innen und alle, die mit Kindern arbeiten. Es vermittelt, dass Wut kein Tabu ist – sondern ein Gefühl, das verstanden, begleitet und verwandelt werden kann. Ein echter Klassiker, der nichts an Aktualität verloren hat.

Bewertung vom 23.10.2025
Flapp lernt fliegen
Fraser, Lu

Flapp lernt fliegen


ausgezeichnet

warmherzig schön
Ein warmherziges Bilderbuch über Mut, Freundschaft und das Überwinden von Angst
„Flapp lernt fliegen“ ist ein bezauberndes Bilderbuch, das Kindern auf liebevolle Weise zeigt, wie Mut wachsen kann – manchmal ganz plötzlich, wenn man es am wenigsten erwartet. Die kleine Fledermaus Flapp träumt vom Fliegen, aber die Angst hält sie fest. Erst als ihre Freundin Motte in Gefahr gerät, entdeckt Flapp seine eigene Stärke.
Die Geschichte ist in wunderschönen Reimen erzählt, die sich hervorragend zum Vorlesen eignen. Kinder hören gebannt zu und fiebern mit Flapp mit. Die Illustrationen sind stimmungsvoll und liebevoll gestaltet – voller Details, die man immer wieder neu entdecken kann. Besonders schön ist die Botschaft: Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern etwas trotzdem zu wagen. Flapp ist eine Figur, in der sich viele Kinder wiederfinden werden – und Motte erinnert daran, wie wichtig echte Freundschaft ist.
Fazit: Ein wunderschönes Mutmach-Buch für kleine Abenteurer ab 4 Jahren. Ideal zum Vorlesen, für den Kindergarten oder als Geschenk. Es wärmt das Herz – und macht Mut, die eigenen Flügel auszubreiten.

Bewertung vom 20.10.2025
Das krasseste Tier der Erde
Lüftner, Kai

Das krasseste Tier der Erde


ausgezeichnet

Klein und fein
Witzig, lehrreich und einfach krass gut – eine Liebeserklärung an den Regenwurm „Das krasseste Tier der Erde“ ist ein Bilderbuch, das auf charmante und humorvolle Weise zeigt, wie wichtig und faszinierend Regenwürmer sind. Statt langweiligem Sachwissen bekommt man hier Reime, Wimmelbilder und jede Menge Spaß – und ganz nebenbei lernen Kinder (und Erwachsene!) eine Menge über das Leben unter unseren Füßen. Die Sprache ist frech, rhythmisch und macht beim Vorlesen richtig Laune. Die Illustrationen sind farbenfroh, detailreich und stecken voller kleiner Entdeckungen – ideal, um beim Anschauen ins Gespräch zu kommen. Besonders schön ist die wertschätzende Haltung gegenüber der Natur: Der Regenwurm wird nicht als unscheinbares Tierchen, sondern als echter Held des Bodens gefeiert. Fazit: Ein tolles Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren – perfekt zum Vorlesen, Staunen und Lernen. Wer Natur humorvoll und lebendig vermitteln möchte, liegt mit diesem Buch goldrichtig.

Bewertung vom 20.10.2025
Beste Zeiten
Mustard, Jenny

Beste Zeiten


ausgezeichnet

Ehrliches Schweden
Ehrlich, nahbar und sehr gegenwärtig.
„Beste Zeiten“ hat mich überrascht: nicht mit großen Wendungen oder Action, sondern mit einer fein beobachteten, ehrlichen Erzählweise. Sickan ist 21, zieht nach Stockholm und steht an dieser besonderen Schwelle zwischen Jugend und Erwachsensein – unsicher, hoffnungsvoll, suchend. Jenny Mustard beschreibt diesen Neuanfang so direkt und glaubwürdig, dass man sofort in Sickans Gedankenwelt hineingleitet. Besonders gefallen hat mir, wie leise, aber eindringlich Themen wie Einsamkeit, Selbstsuche und das Bedürfnis nach Zugehörigkeit erzählt werden. Keine klischeehafte Liebesgeschichte, sondern ein ehrlicher Blick darauf, wie schwer es manchmal ist, seinen Platz zu finden.
Wer ein temporeiches Buch erwartet, wird hier vielleicht nicht glücklich – wer aber feinfühlige Coming-of-Age-Geschichten mag, wird Sickan gern ein Stück ihres Weges begleiten. Ein stilles, modernes Buch, das lange nachhallt.

Bewertung vom 20.10.2025
Dread Wood. Tödliches Nachsitzen
Killick, Jennifer

Dread Wood. Tödliches Nachsitzen


ausgezeichnet

Jugendthriller
Spannend, witzig und richtig gruselig – ein rasanter Jugendthriller „Dread Wood – Tödliches Nachsitzen“ ist ein temporeicher Gruselroman, der von der ersten Seite an fesselt. Vier Schüler, die sich eigentlich nicht ausstehen können, landen gemeinsam beim Nachsitzen – und plötzlich wird aus einem langweiligen Samstag ein echter Albtraum. Das Schulgebäude ist von einer düsteren Macht besetzt, der Lehrer verschwindet und die Jugendlichen müssen lernen, zusammenzuhalten, wenn sie überleben wollen. Die Geschichte ist spannend aufgebaut, mit clever gesetzten Cliffhangern, viel Action und einer guten Portion schwarzem Humor. Besonders die unterschiedlichen Charaktere – Hallie, Angelo, Gustav und Naira – machen das Buch lebendig. Aus Feinden werden unfreiwillige Verbündete, und genau das verleiht der Handlung Tiefe. Der Gruselfaktor ist perfekt für Jugendliche: schaurig, aber nicht zu brutal, mit genau dem richtigen Maß an Nervenkitzel. Auch der Humor lockert die Spannung immer wieder auf – das macht das Buch sehr unterhaltsam. Fazit: Ein packender Jugendthriller für alle ab ca. 12 Jahren, die Spannung, Grusel und starke Figuren lieben. Ideal für Fans von temporeichen Schul-Abenteuer-Geschichten mit dunkler Note.

Bewertung vom 20.10.2025
Eine Insel im Meer
Thor, Annika

Eine Insel im Meer


ausgezeichnet

Stil und stark
Bewegend, still und kraftvoll – ein Jugendroman, der unter die Haut geht „Eine Insel im Meer“ erzählt die Geschichte von Steffi und Nelli, zwei jüdischen Mädchen, die 1939 aus Wien nach Schweden geschickt werden, um dem Terror der Nazis zu entkommen. Was folgt, ist keine einfache Fluchtgeschichte, sondern ein ehrliches und tief berührendes Porträt zweier Schwestern, die versuchen, in einer neuen Welt zu überleben. Besonders eindrücklich ist die Perspektive der älteren Schwester Steffi: ihre Einsamkeit, die Sprachlosigkeit in einem fremden Land, das Heimweh – und gleichzeitig die leise Hoffnung, dass alles gut wird. Die Autorin schildert diese Gefühle einfühlsam, klar und ohne Pathos, was das Buch umso stärker macht. Auch das historische Setting ist fein recherchiert und sehr greifbar. Leser:innen spüren die Kälte des schwedischen Winters, die Fremdheit, aber auch die kleinen Momente von Wärme, die Mut machen. Die Beziehung zwischen den Schwestern steht im Mittelpunkt und verleiht der Geschichte eine große emotionale Tiefe. Fazit: Ein stilles, starkes Buch über Flucht, Verlust, Hoffnung und Zusammenhalt. Ideal für Jugendliche ab 12 Jahren – aber auch für Erwachsene sehr lesenswert. Eine Geschichte, die lange nachhallt.