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Benutzername: 
buecherwurm_01
Wohnort: 
Heinsberg

Bewertungen

Insgesamt 267 Bewertungen
Bewertung vom 08.01.2023
Der Mordclub von Shaftesbury - Eine Tote bleibt selten allein / Penelope St. James ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)
Winston, Emily

Der Mordclub von Shaftesbury - Eine Tote bleibt selten allein / Penelope St. James ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


weniger gut

Amüsant, mit einem großen Aber

Als cosy crime angekündigt, läuft dieser Part nur am Rande mit. Im Mittelpunkt steht eher eine Liebesgeschichte. Schade.

Ein kleiner Ort, eine eingeschworene Gemeinschaft. Das findet Großstadtpflanze Penelope vor und muss sich damit arrangieren. Sie fällt auf und wird mit den unterschiedlichsten Aufgaben betraut. Auch findet sich in Person des örtlichen Tiefarztes ein Seelenverwandter. Es gibt eine Tote, aber dieser Strang läuft nur am Rande mit und die Auflösung kommt quasi aus dem Nichts. Das Ganze fand ich ziemlich enttäuschend. Auch die Charaktere bleiben eher blass. Zudem fehlt mir an einigen Stellen die logische Entwicklung der Geschichte.

Leider hält die Geschichte so gar nicht, was der Klappentext verspricht. Weit und breit sind keine Krimi-Elementen zu sehen, lediglich eine mittelmäßige Liebesgeschichte findet man vor. Der Buchtitel ist auch total irreführend. Da ein gewisser Unterhaltungswert durch die amüsante, wenn auch nicht immer logische Geschichte gegeben ist, vergebe ich noch 2.5 Sterne.

Bewertung vom 26.12.2022
Inspector Swanson und die Hexe von Bray (eBook, ePUB)
Marley, Robert C.

Inspector Swanson und die Hexe von Bray (eBook, ePUB)


sehr gut

Historischer Kriminalfall, der in Irland spielt

Atmosphärisch geschriebener, leicht zu lesender Krimi, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts spielt.

Inspector Swanson von Scotland Yard hat zum Ende des 19. Jahrhunderts seinen Fall in London, wird aber von Kollegen in Irland um Amtshilfe gebeten, der er gerne folgt und einen jüngeren Kollegen mitnimmt. Schnell ist ein Zusammenhang der beiden Fälle zu erkennen. Auch die Legende rund um eine Hexe scheint für den Fall nicht unwichtig zu sein.

Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen, man fühlt sich in die damalige Zeit versetzt. Sowohl die Charaktere als auch die seinerzeit herrschenden Lebensumstände finde ich authentisch eingefangen. Überraschende Wendungen mit einem bis kurz vor Ende unerwartetem Ausgang. Der Epilog lässt einen weiteren Band erwarten.

Die Reihe war mir bis zur Entdeckung dieses Buch nicht gekannt. Die Auftritte von Oscar Wilde im Gefängnis lassen mich vermuten, dass er bereits in vorhergehenden Bänden einbezogen war. Auch ohne diese Bücher zu kennen, war es kein Problem, dem Plot ohne die entsprechenden Vorkenntnisse zu folgen. Gerne empfehle ich diesen Band auch eingefleischten Krimifans, aber auch Lesern historischer Romane, da die viktorianische Zeit gut eingefangen wird.

Bewertung vom 14.12.2022
Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum (eBook, ePUB)
Stehn, Malin

Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum (eBook, ePUB)


sehr gut

Ins neue Jahr mit einem Albtraum

Silvesterfeier mit traumatischem Ausgang und vielen Familiengeheimnissen

Befreundete schwedische Familien treffen sich zur gemeinsamen Silvesterfeier, zwei fast volljährige Töchter feiern getrennt mit Freunden. Am nächsten Morgen ist eines der Mädchen verschwunden. In allen beteiligten Familien fahren die Gedanken Karussell und geben tiefe Einblicke in das Seelenheil der einzelnen Protagonisten. Die Kapitel werden jeweils aus Sicht eines von drei Protagonisten erzählt. Peu à peu werden Lügen, verschwiegene Erlebnisse und verborgene Wahrheiten aufgedeckt.

Das Buch wechselt zwischen voraussehbaren und dann auch wieder überraschenden Wendungen. Der Spannungsbogen ist konsequent aufgebaut. Die Themen Freundschaft in unterschiedlichen Phasen, Familienverhältnisse und Geheimniskrämerei stehen im Mittelpunkt, die Polizeiermittlungen werden nur am Rande erwähnt. Leider gibt es zwischenzeitlich Längen in der Entwicklung der Geschichte, was dazu führt, dass die Spannung nachlässt. Dennoch handelt es sich um einen psychologischen Skandinavienkrimi, den ich lesenswert finde; wenn auch vielleicht eher als Familiendrama denn als Krimi. Wobei das Ende durchaus spannend gestaltet ist.

Bewertung vom 03.12.2022
Die Familien der anderen (eBook, ePUB)
Westermann, Christine

Die Familien der anderen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Blick in das Familienleben anderer Leute

Die Autorin blickt zurück auf ihre Kindheit und vergleicht ihr Leben mit dem der Protagonisten in Büchern.

Christine Westermann ist eine Journalistin mit Leib und Seele, man kennt sie als Moderatorin, Literaturkritikerin und Autorin. Ich mag ihre Art, zu erzählen und ihre sympathische Erscheinung. In diesem Buch blickt sie auf Persönliches zurück und gibt einen ehrlichen Einblick in ihr Leben von der Kindheit bis zur Gegenwart. Ihre Familie, ihr beruflicher Werdegang und von ihr gelesene Bücher stehen im Mittelpunkt. Anlass für dieses Buch ist ihre Lektüre von Manns Zauberberg.

Zitate aus den Büchern runden ihre Eindrücke hervorragend ab. Besonders gefallen mir die als Überschriften ausgewählte Zitate interessanter Persönlichkeiten. Christine Westermann nimmt uns mit auf eine kurzweilige Zeitreise, sie verbiegt sich nicht, sondern bleibt authentisch. Die am Ende aufgelistete Lektüre aus diesem Buch liest sich wie eine Empfehlungsübersicht. Der Untertitel „Mein Leben in Büchern“ erinnert mich an Elke Heidenreich, die mit ihrem Buch „Hier geht’s lang – Mit Büchern von Frauen durchs Leben“ einen ähnlichen Einblick in ihr Leben mit Büchern gegeben hat. Mir gefällt die Thematik, Christine Westermann hat sie aus meiner Sicht gut getroffen, daher empfehle ich dieses Buch gerne denjenigen, die sich für die Autorin oder Literatur im Allgemeinen interessieren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2022
1799 - Die Schatten von Oldenburg
Kohn, Jörg

1799 - Die Schatten von Oldenburg


sehr gut

1799 – ein Jahr im Oldenburger Land

Die Suche nach dem Mörder der Eltern ist in die historischen Begebenheiten bestens eingebunden.

Johannes von Marburg wird zum Ende seines Studiums in Hamburg vom plötzlichen, gewaltsamen Tod seiner Eltern überrascht. Zusammen mit einem Doktoranden der Medizin begibt er sich auf die Suche nach dem Mörder. Seine Reise führt ihn durch das Herzogtum Oldenburg und die angrenzenden Regionen. Fast beiläufig wird der Leser mit den geschichtlichen Ereignissen des Jahres 1799 in dieser Gegend vertraut gemacht.

Die Details zu Geschichte und Politik, den Lebensumständen, den Unterschieden zwischen Stadt und Land fließen authentisch in die Erzählung ein. Auch Mode wird thematisiert. Der Erzählstil lässt sich fließend lesen, der Spannungsbogen ist gut gesponnen und der Kriminalfall logisch aufgebaut. Die komplexe, gut recherchierte Handlung gefällt mir gut.

Ob Krimi oder historischer Roman, so ganz einfach lässt sich dieses Buch nicht kategorisieren. Für mich persönlich ist es eher ein historischer Roman. Das Glossar zur Erklärung von Ausdrücken der damaligen Zeit ist hilfreich. Aufgrund des Cliffhangers gehe ich davon aus, dass es eine Fortsetzung geben wird.

Bewertung vom 29.11.2022
Der eiserne Herzog
Schiewe, Ulf

Der eiserne Herzog


ausgezeichnet

Hervorragend erzählter Roman um Wilhelm den Eroberer

Der Kampf um die Herrschaft in England findet im Jahr 1066 ihren Höhepunkt. Das Ergebnis ist bekannt, denn Wilhelm der Eroberer übernimmt nach der erfolgreichen Schlacht von Hastings die Regentschaft über das Königreich. Als Herzog der Normandie war er bereits erfolgreich. Neben dem Herrschaftskampf thematisiert dieser historische Roman auch die Ehen der beiden, die Gegenden, die Bevölkerung und die Lebensweisen. Die Beschreibungen zu allen Themen sind sehr bildhaft und lassen das Beschriebene vor dem inneren Auge entstehen.

Die Informationen zu den Personen sind sehr hilfreich für das Verständnis, gerade weil es auch so viele aus unterschiedlichen Familien sind. Gut gefällt mir auch, dass die Ortsnamen der damaligen Schreibweise entsprechen und alles an den Beginn des Buches gestellt wird. Die Charaktere sind authentisch beschrieben, man kann sich gut in sie hineinversetzen. Die Landschaften und Wege sind gut verfolgbar. Das liegt meines Erachtens am tollen Erzählstil, der sowohl Bilder als auch Gefühle bestens wiedergibt. Auch die Grausamkeiten der damaligen Zeit sind realitätsnah beschrieben.

Mit gefallen die Verbindungen von Fiktion und fundierter Historie, die Verknüpfungen sind gelungen. Die Recherche ist sehr fundiert. Gerne empfehle ich diese mitreißende Geschichtsstunde Fans historischer Romane und Geschichtsinteressierten.

Bewertung vom 30.10.2022
CATAN Bd.1
Teuber, Klaus

CATAN Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch zum Spiel

Die Vorgeschichte zur Entstehung der Siedlung in Catan und deren Entwicklung.

Startend im Jahr 860 werden drei Halbbrüder aus ihrer Heimat verbannt; Grund hierfür war die Unterstützung der Flucht der Tochter eines Wikingerfürsten. Gemeinsam mit ihr und auswanderungswilligen Nachbarn starten die Drei ihre Seereise in unbekannte Gefilde. Ein Sturm lässt sie auf einer unbewohnten Insel stranden, der sie den Namen Catan geben. Hier gibt es viele Herausforderungen, die nicht immer im Einvernehmen bestritten werden. Eine spannende Entwicklung der Siedlung und ihrer Bewohner nimmt den Leser mit auf eine interessante Reise.

Mir gefällt die Idee, den Weg der Siedler nach Catan und deren Leben dort in ein Buch zu fassen. Die an die Zeit angepasste Sprache ist gelungen. Der Erzählstil führt den Leser mitten ins Geschehen. Es gibt viele Charaktere, die aufgrund ihrer Authentizität gut zu verfolgen und verstehen sind. Hilfreich ist hier auch das Personenregister, der Stammbaum der Hauptprotagonisten sowie zum Verständnis der Umgebung die Landkarte zu Beginn des Buches.

Der Start in diese Trilogie hat mir sehr gut gefallen, gespannt warte ich schon auf den nächsten Teil. Gerne empfehle ich sie Freunden des Spiels sowie Fans historischer Romane.

Bewertung vom 19.10.2022
Galatea (eBook, ePUB)
Miller, Madeline

Galatea (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein Mythos – neu erzählt

Von Wünschen, deren Umsetzung und dem eigenen Willen einer Frau.

Es fällt mir nicht leicht, dieses Buch zu rezensieren, denn es ist so ganz anders als das, was ich sonst so lese. Das Streben nach einem eigenständigen Leben ist in der heutigen Zeit für Frauen selbstverständlich, aber noch immer wird es Männer geben, die sich in dieser Geschichte wiederfinden können. Die Statue aus der griechischen Mythologie erhält durch die Worte der Autorin neben einer Stimme vor allem einen Namen und eine Persönlichkeit.

Die Illustrationen sind sehr treffend, durch sie wird das Buch etwas verlängert, denn der eigentliche Text ist schon ziemlich kurz. Dennoch hat mir nichts gefehlt, denn das Wesentliche wurde erzählt. Zudem sind die anderen Teile: das Vorwort der Autorin, eine Übersetzung der Pygmalion-Geschichte von Ovid und ein Nachwort des Philologen Andreas Knabl informativ und tragen zum besseren Verständnis bei; sie runden das Ganze ab. Ich finde es sehr interessant, die Sagenwelt modern zu gestalten und eine Verbindung zur Neuzeit zu schaffen. Das ist der Autorin wirklich gut gelungen.

Bewertung vom 06.10.2022
Die Wolkenstürmerin
Zimmermann, Birgit

Die Wolkenstürmerin


gut

Seichte Lektüre

Im Vordergrund steht die Liebesgeschichte, leider zu wenig Tiefgang hinsichtlich der Fliegerei und den historischen Aspekten.

Nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern gehören Marlene 50% des Familienunternehmens, das vor dem Krieg Wasserflugzeuge baute; sehr zum Leidwesen ihres Cousins, der deutlich weniger Anteile hält. Das Ferienhaus an der Ostsee bei Lübeck bietet ihr Rückzugsmöglichkeiten. Dem Unternehmen geht es in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg schlecht und Marlenes Idee zur Rettung der Firma stellt sie vor einige Herausforderungen. Zudem lernt sie einen mysteriösen Schwimmer kennen, der ihr Herz erobert. In allen Belangen stehen Probleme ins Haus.

Aufgrund des Klappentextes hatte ich etwas anderes als eine oberflächliche Liebesgeschichte erwartet. Deutlich mehr Details zum Flugzeugbau und dem Dasein einer Pilotin zur Zeit des Wirtschaftswunders hätten für den Tiefgang gesorgt, den ich doch sehr vermisst habe. Die Geschichte vereint viele Problematiken der damaligen Zeit, mir war das leider etwas zu viel. Der Schreibstil lässt sich flüssig und schnell lesen. Wer einen Liebesroman in der Welt des Wirtschaftswunders sucht, der für kurzweilige Stunden am Kamin sorgt, ist hier richtig.

Bewertung vom 03.10.2022
Die Farben der Welt
Wild, Johanna von

Die Farben der Welt


sehr gut

Einblick in ein Künstlerleben

Die Bedeutung der Kunst für eine Frau, die sich in der von Männern dominierten Welt durchzusetzen weiß.

Schon sehr früh verwaist, nimmt ihr Onkel sie auf und ermöglicht Ida eine gute Schulbildung. Schnell kommt sie mit Neid und Missgunst in Kontakt; diese Charakterzüge von Mitmenschen einschließlich unschöner Konsequenzen begleiten sie durchs Leben. Sie schließt aber auch eine Freundschaft, die durch Höhen und Tiefen Bestand hat. Ihre große Liebe wird die Malerei. Um ihr Talent zu verfeinern, führt ihr Weg sie nach Florenz; eine Stadt, die im 16. Jahrhundert schon die Künste zu schätzen und zu fördern wusste. Zurück in ihrer Heimatstadt, erhält sie die Chance, sich malerisch zu betätigen und Vorarbeiten für das Buch "Hortus Eystettensis" zu leisten. Aber auch alte Wunden werden aufgerissen.

Der Roman glänzt durch seine tollen Beschreibungen. Seien es die Städte Nürnberg und Florenz, die vor dem inneren Auge auftauchen oder auch die Protagonisten in ihren jeweiligen Lebensumständen, denen man nahe ist; die lebendige Sprache ist beeindruckend. Insbesondere rund um die Malerei, ihre Entstehung und fertig gestellten Bildern entstehen förmlich vor den Augen des Lesers. Die Geschichte ist in sich schlüssig und detailreich aufgebaut. In Anbetracht des Titels und, wie ich dachte, Hauptthemas des Buches, kam mir die Malerei leider etwas zu kurz. Ich kann aber natürlich eine Leseempfehlung aussprechen, denn ich habe das Buch gerne gelesen.