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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 537 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2023
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Wahnsinnig spannend!

Inhalt:
Kriminalkommissarin Leonore Asker ermittelt im Fall eines verschwundenen jungen Pärchens, Smilla Holst und Malik Masur. Noch bevor der Fall richtig anläuft, wird sie strafversetzt in die „Abteilung für hoffnungslose Fälle und verlorene Seelen“, wohin unliebsame Mitarbeiter abgeschoben werden. Doch wie es der Zufall so will, stößt Leo ausgerechnet hier auf Hinweise, die sie mit dem Fall Smilla Holst zusammenbringen kann, sodass sie gegen den Willen der Oberen doch in dem Fall ermittelt, wenn auch mehr oder weniger im Geheimen.

Meine Meinung:
Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, das mich so in Atem gehalten hat. Anders de la Motte erschafft von Anfang an eine düstere, geheimnisvolle Atmosphäre, die einen tief in die Geschichte eintauchen und gebannt von Kapitel zu Kapitel huschen lässt.

Die Handlung ist vor einem Urban Exploration-Hintergrund angesiedelt, was ich sehr interessant fand.

Leonore Asker ist eine eigenwillige Kriminalkommissarin mit Ecken und Kanten. Aber beruflich hat sie einiges auf dem Kasten. Ihre akribische Ermittlungsarbeit gepaart mit logischen Schlussfolgerungen müssen unweigerlich zum Ziel führen - denkt man. Dass es am Schluss doch ein wenig anders kommt als erwartet, fand ich klasse.

Dank einer stählernen Erziehung hat Leo auch bestentwickelte Überlebensinstinkte, die sie in diesem Fall auch dringend braucht. Denn nicht nur sie, sondern auch ihr Jugendfreund Martin kommen dem Täter sehr nahe.

Auch die anderen Personen in Leos neuer Abteilung sind besonders. Jede*r hat seine Kompetenzen, man muss sie nur finden und für sich zu nutzen wissen, und genau das tut Leo. Ich freue mich auf jeden Fall, die Truppe im nächsten Band wiederzusehen, und bin gespannt, welchen hoffnungslosen Fall Leo dann zu knacken bekommt.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2023
Easy Indien
Wahi, Alex

Easy Indien


sehr gut

Für jeden Geschmack etwas dabei

Alex Wahi serviert mit diesem Kochbuch eine bunte Auswahl verschiedener Gerichte, die nicht unbedingt hundertprozentig indisch sind. Teilweise hat er auch anderen Gerichten einen indischen Touch verliehen, z.B. „Crème brulée von Masala Chai“.

Gegliedert ist das Buch in sechs Kapitel:
1. Grundrezepte
2. Snacks & Streetfood
3. Beilagen
4. Fleisch & Fisch
5. Vegetarisch & Vegan
6. Drinks & Sweets

Jedes Rezept hat eine Doppelseite erhalten, wobei auf einer Seite der Text ist, auf der anderen ein ansprechendes und appetitanregendes Foto. Die Zutaten sind übersichtlich aufgeführt und die Zubereitungsanleitung ist verständlich und auch für Kochanfänger in der Regel gut zu bewerkstelligen. Meist kommt man auch mit den in den meisten Küchen vorhandenen Geräten aus.

Kleine Kritikpunkte:
Leider sind viele Gerichte aufgeführt, die stundenlanges Einweichen, Marinieren oder sehr langes Garen erfordern.

Manche Zutaten sind leider trotz Beteuerung des Autors schwer zu beschaffen und bei uns im Ort nirgends aufzutreiben. Hier müsste der Onlinehandel bzw. der Asia-Laden in der nächsten Großstadt herhalten, was ich aber vermeiden will.

Teilweise ist das Buch unnötig aufgebläht. Z. B. enthält es vier Rezepte für Naan-Brot-Variationen, wobei die Zubereitung bei allen komplett identisch ist bis auf das Topping. Anstatt vier Doppelseiten zu verschwenden und das Grundrezept jeweils zu wiederholen, hätte man alle Variationen auf eine Doppelseite bringen können.

Fazit:
„Die“ indische Küche gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind die verschiedenen Kochstile und Religionen, die sich im Essen niederschlagen. Im Islam ist Schweinefleisch verpönt, im Hinduismus Rindfleisch. Und für ein Currygericht hat jede Familie ihr eigenes Rezept. So empfiehlt Alex Wahi, seine Rezepte in diesem Kochbuch als Vorschläge anzusehen und sie nach eigenem Geschmack abzuwandeln. Inspiration dafür erhält man hier durchaus.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2023
Das strömende Grab / Cormoran Strike Bd.7
Galbraith, Robert

Das strömende Grab / Cormoran Strike Bd.7


sehr gut

Nach einem mühsamen Anfang wird es extrem spannend

Inhalt:
Im Auftrag eines reichen Mandaten sollen die Londoner Privatdetektive Cormoran Strike und Robin Ellacott dessen Sohn Will aus einer Sekte herausholen. Vordergründig scheint die Universal Humanitarian Church viel Gutes zu tun, doch die Bedenken des Mandanten sind durchaus berechtigt, wie Robin bald am eigenen Leib erfahren muss, als sie undercover ermittelt.

Meine Meinung:
Wie schon der letzte Band der Reihe ist auch dieser übermäßig dick. Dabei hätte man gut und gerne ein paar Hundert Seiten einsparen können, ohne dass es der Story geschadet hätte. Im Gegenteil, die vielen Nebenhandlungen wie Beschattungen fremdgehender Ehemänner, Ärger mit der Konkurrenz-Detektei, familiäre Verpflichtungen und Liebesleben der Detektive, lassen die Spannung immer wieder absacken. Besonders die ersten 300 Seiten ziehen sich in die Länge und sind ein bisschen mühsam zu lesen. Doch dann legt Frau Rowling alias Robert Galbraith richtig los und die Spannung steigt.

Man bekommt einen authentischen Einblick in die Sekte, erlebt die Mechanismen, mit denen neue Mitglieder rekrutiert und gehirngewaschen werden und kann so gut nachvollziehen, warum immer wieder arglose Menschen auf solche Scharlatane hereinfallen und sich manipulieren und instrumentalisieren lassen.

Die Ermittlungen, sowohl Robins Bemühungen im Zentrum der Sekte als auch Cormorans Arbeit außerhalb, sind sehr mühsam und kommen nur langsam voran, was aber absolut realistisch wirkt. In fast jeder neuen Erkenntnis steckt eine Überraschung - und am Ende ist dann alles doch ganz anders. Mir hat die Entwicklung gut gefallen und auch mit dem Schluss kann ich gut leben.

Die Reihe:
1. Der Ruf des Kuckucks
2. Der Seidenspinner
3. Die Ernte des Bösen
4. Weißer Tod
5. Böses Blut
6. Das tiefschwarze Herz
7. Das strömende Grab

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.11.2023
Hope's End
Sager, Riley

Hope's End


sehr gut

Fesselnde Story mit kleinem Manko

Inhalt:
Vor 54 Jahren, im Jahr 1929, soll die damals siebzehnjährige Lenora Hope ihren Vater, ihre Mutter und ihre Schwester Virginia ermordet haben, was sie vehement bestritt. Sie selbst war zu einem sehr beschränkten Leben verdammt: Fast vollständig gelähmt und stumm ist sie auf 24-Stunden-Pflege angewiesen. Als die letzte Pflegerin, Mary, ohne ein Wort verschwindet, wird Kit McDeere eingestellt. Ihr gelingt es, Zugang zu Lenora zu bekommen, die mit Hilfe einer Schreibmaschine erzählt, was damals wirklich geschah.

Meine Meinung:
Mich konnte Riley Sager mit seinem neuesten Werk von Anfang bis Ende fesseln. Es gibt sehr spannende Szenen und viel Verwirrspiel, was ich sehr gerne mag. Nicht umsonst heißt der Untertitel des Buches „Du kannst niemandem trauen“. Ich hatte davor zwar nur ein einziges Buch des Autors gelesen, aber da war es ähnlich. In der zweiten Buchhälfte schwirrte mir der Kopf, weil sich die Vermutungen so schnell um 180 Grad drehten, dass ich kaum hinterherkam, und dann wieder zurück und hin und her.

Dies alles geschieht vor dem Hintergrund einer herrschaftlichen Villa auf einer Klippe hoch über dem Ozean. Sehr atmosphärisch wird beschrieben, wie sich das Haus immer mehr dem Meer zuneigt und abzustürzen droht. Doch das ist nicht die einzige Gefahr für Kit, der es gelingt, immer mehr Geheimnisse der früheren und gegenwärtigen Bewohner von Hope’s End aufzudecken.

Dabei stößt sie auch auf einen Umstand, auf dem das ganze Verwirrspiel fusst und von dem eine Figur sagt: „Verblüffender Weise erkannte das nie jemand.“ Und genau das ist der Knackpunkt: Es ist total unwahrscheinlich, dass das nie jemand bemerkt haben soll.

Das Hörbuch wird gesprochen von Lisa Rauen und Astrid Schulz. Die eine spricht die gegenwärtige Story, die andere Lenoras maschinengeschriebene Erzählung über die Ereignisse im Jahr 1929. So lassen sich die beiden Zeitebenen auch im Hörbuch gut unterscheiden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.11.2023
Askendor - Spiel mit der Wirklichkeit
Schellhammer, Silke

Askendor - Spiel mit der Wirklichkeit


sehr gut

Witzig und spannend

Inhalt:
Die fünfzehnjährige Florentine ist eigentlich ein ganz normaler Teenager, bis sie eines schönen Tages durch ein Portal in das Online-Spiel Askendor gezogen wird, wo es für sie sehr gefährlich wird - und für ihre Gefühle …

Meine Meinung:
„Askendor - Spiel mit der Wirklichkeit“ ist herrlich erfrischend geschrieben. Es wird aus der Sicht von Florentine in der 1. Person erzählt. So ist man ganz nah an dieser Figur dran und meistert die Abenteuer Seite an Seite mit ihr. Das ist ein sehr spannendes Erlebnis. Sehr witzig sind die Gedankenkommentare von Florentine, die sie zu allem und jedem macht. Ich kam aus dem Schmunzeln gar nicht mehr raus.

Florentine ist ein toller Charakter, ebenso ihre beste Freundin Paula samt Familie. Die beiden sind ein eingespieltes Team und halten immer zusammen.

Die Verknüpfung von virtueller und realer Welt ist Silke Schellhammer gut gelungen. Manches hat mich hier überrascht, aber es war immer alles nachvollziehbar.

Zwar lässt sich vielleicht nicht besonders viel Mehrwert aus dieser Story ziehen, aber ein paar spannende und entspannende Lesestunden mit viel Humor sind garantiert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2023
Die Göttin und der Prinz. Beyond the End of the World [Band 2 (Ungekürzt)] (MP3-Download)
Kaufman, Amie; Spooner, Meagan

Die Göttin und der Prinz. Beyond the End of the World [Band 2 (Ungekürzt)] (MP3-Download)


sehr gut

Tolle Fortsetzung

Inhalt:
Göttin Nimh und Prinz North sind jeweils in der Welt des anderen gelandet. Nun versuchen sie, wieder in ihre eigene Welt zu gelangen und dabei noch alle Welten vor dem Untergang zu retten. Doch auch Nimhs Widersacherin Insha ist im Oben und versucht, die Macht an sich zu reißen. Wird es Nimh und North gelingen, mit Hilfe von Verbündeten ihre Ziele zu erreichen und dabei auch noch zueinander zu finden?

Meine Meinung:
Eine kurze Zusammenfassung des ersten Teils dieser Dilogie zu Beginn des Hörbuchs sorgt dafür, dass man ohne Schwierigkeit wieder in der Geschichte ankommt. Trotzdem sollte man den 1. Band kennen, sonst könnte es mit dem Verständnis doch schwer werden.

Da die zwei verschiedenen Welten bereits in Band 1 ausführlich beschrieben wurden, kann es hier gleich mit der Handlung losgehen. Das hat mir gut gefallen. Die beiden Protas waren mir auch gleich wieder super sympathisch und ich habe sie gerne durch diese Geschichte begleitet und mit ihnen mit gefiebert.

Spannende Szenen gibt es viele, auch zum Teil witzige Dialoge. Natürlich ist auch der Findelkater wieder mit dabei, der mein Herz im Sturm erobern konnte. Die Handlung nimmt immer mehr Fahrt auf und die Spannung steigt und steigt. Am Ende ist alles geklärt und zu meiner Zufriedenheit aufgelöst.

Gleich vier Sprecher*innen lesen dieses Hörbuch. Das ist sicher gut gemeint, aber mir war es zu viel. Ich hatte Probleme, die beiden weiblichen und die beiden männlichen Stimmen auseinanderzuhalten. Außerdem wurde für meinen Geschmack zu theatralisch gelesen. Das wirkt irgendwie kitschig.

Aktuell ist das Buch nur als digitaler Download erhältlich. Die Print-Ausgabe soll im dtv erscheinen, der Termin scheint noch offen zu sein.

Die Dilogie:
1. The Other Side of the Sky
2. Beyond the End of the World

Bewertung vom 01.11.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


gut

Sehr komplex, aber auch etwas langatmig

Inhalt:
1 Selbstmord, 3 Morde und jede Menge kaputte Menschen und Familien.

Meine Meinung:
„Glutspur“ ist der 1. Band einer Reihe um die Ex-Polizistin Liv Jensen, die nach dem eher unfreiwilligen Ausscheiden aus dem Polizeidienst in Aalborg nun in Kopenhagen als Privatdetektivin arbeitet. Dass sie für einen befreundeten Polizeikollegen, der einen ungeklärten Mordfall nach über drei Jahren zu den Akten legen muss, unbezahlte Ermittlungsarbeit übernimmt, zeigt, wie sehr sie für ihren Beruf als Polizistin brennt.

Von Katrine Engberg habe ich schon viel Gutes gehört, bislang aber nichts von ihr gelesen bis auf die Leseprobe von „Glutspur“, die mich begeistern konnte. Entsprechend hoch war meine Motivation am Anfang dieses Buchs. Sehr schnell musste ich jedoch feststellen, dass es mich auf Dauer nicht uneingeschränkt fesseln konnte. Zwar weist die Story einige spannende Elemente auf und die Komplexität mit vielen verschiedenen Figuren und Handlungsfäden fordert aufmerksames Lesen, was mich normalerweise tief in eine Geschichte hineinzieht, doch hier war das leider nicht so. Ich hatte keine Probleme damit, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen; ich musste nicht dringend wissen, wie es weitergeht. Aber ich musste mich auch nicht zum Weiterlesen zwingen, sondern habe das trotz allem gerne gemacht.

Neben den spannenden Szenen gibt es doch etliche ruhige Passagen, die ich als ziemlich langatmig empfand. Hier hätte man einiges kürzen bzw. ganz weglassen können, da es sowieso nichts zur Handlung beiträgt.

Dass so gut wie alle vorkommenden Charaktere ihr Päckchen aus Trauer, Wut, PTBS oder sonstigem zu tragen haben, war mir zu viel. Das ist schon fast unglaubwürdig.

Hinzu kommt die Übersetzung, die manchmal etwas holprig wirkt.

Fazit:
Die Handlung ist gut durchdacht und sehr komplex, aber in der Ausführung gibt es durchaus Luft nach oben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.10.2023
Bandscheiben-Akut-Training
Froböse, Ingo

Bandscheiben-Akut-Training


ausgezeichnet

Informatives Werk mit vielen praktischen Übungen

Nach ein wenig Theorie in für Laien angenehmer Sprache findet man in diesem Buch vor allem praktische Übungen, die verständlich beschrieben und mit Bildern veranschaulicht werden.

Im theoretischen Teil geht es hauptsächlich um Funktion und Zusammenspiel von Wirbelsäule, Muskeln und Bändern, die Entstehung von Schmerz und was Ernährung und Bewegung(smangel) damit zu haben.

Im praktischen Teil werden Übungen für die einzelnen Abschnitte der Wirbelsäule sowie für den ganzen Rücken gezeigt. Hier wird jeweils erläutert, was sie bewirken und für wen sie besonders geeignet sind.

Am Schluss sind noch vier kurze Übungsprogramme zusammengestellt, die man per QR-Code auch als Video ansehen kann.

Alles in allem fand ich dieses Buch sehr lohnenswert. Einige Übungen daraus haben mir im Akutfall sehr geholfen. Ich werde manche der Übungen auf jeden Fall auch weiter in meinen Alltag einbauen, um meinen Rücken zu stärken, und bin guter Dinge, dass er mir das danken wird. ;-)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2023
Unfollow Stella
Dunne, Ellen

Unfollow Stella


ausgezeichnet

Erfrischend anders

Inhalt:
Die Deutsch-Irin Patsy Logan hat sich bei der Kripo München beurlauben lassen und ist für eine längere Auszeit in Dublin. Als die junge Wienerin Stella Schatz verschwindet, bittet der Polizeiattaché der Österreichischen Botschaft, Sam Feurstein, Patsy um inoffizielle Hilfe. Gemeinsam tauchen sie in die Social Media-Sümpfe ein, wo Stella als Content-Moderatorin arbeitete.

Meine Meinung:
„Unfollow Stella“ ist der 4. Band der Patsy Logan-Reihe. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen, das Drumherum nicht. Man braucht nicht unbedingt Vorkenntnisse, diese erhöhen aber das Lesevergnügen noch, weil man sich mit dem Beziehungsgeflecht und Patsys Charakter etwas leichter tut.

Es geht hier um ein sehr aktuelles Thema, nämlich um Social Media und die unangemessenen Inhalte, die dort gerne veröffentlicht werden. Zum Glück gibt es die Content-Moderatoren, die die schlimmsten Hassreden, Gewaltfilme und Ähnliches löschen. Was sie dabei alles zu sehen bekommen und psychisch verarbeiten müssen, möchte ich gar nicht wissen. Ellen Dunne verschafft uns mit ihrem neuen Kriminalroman einen guten Einblick in die Branche.

Dabei erzählt sie unheimlich fesselnd und atmosphärisch in einer oft flapsigen Sprache, die Patsys innere Zerrissenheit widerspiegelt. Aufgelockert wird der Text durch Chat-Verläufe, Sprachnachrichten und Ähnliches sowie durch fein dosierte Ironie und Sarkasmus.

Nach einer schockierenden Anfangsszene dürfen die Lesenden erst mal wieder durchschnaufen. Nun wird die Spannung nach und nach aufgebaut. Zum Schluss will man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil man endlich die Zusammenhänge verstehen will.

Mich konnte Ellen Dunne mit diesem 4. Band um Patsy Logan total begeistern. Es ist meiner Meinung nach der beste Band bisher, und ich bin schon ganz gespannt, wie es mit Patsy nun beruflich und privat weitergeht.

Die Patsy Logan-Reihe:
1. Harte Landung
2. Schwarze Seele
3. Boom Town Blues
4. Unfollow Stella

Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
HCUARBSSIMSEDNIK TLAWEG ELLEUXES

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


sehr gut

Spannende Horrorgeschichte

Inhalt:
Nach dem Tod seiner Eltern wird der Teenager Richard von Frank und Jenny adoptiert. In der kleinen Stadt Ballantyne fällt es ihm schwer, Fuß zu fassen und Freunde zu finden. Als dann ein Mitschüler spurlos verschwindet, glaubt keiner Richard die haarsträubende Geschichte, die er erzählt …

Meine Meinung:
Jo Nesbø kennt man vor allem durch seine Harry-Hole- und andere Krimis. So ist es kein Wunder, dass man auch hier einen Krimi erwartet, zumal der Klappentext dies meiner Meinung nach suggeriert. Doch weit gefehlt!

Ich empfand den Roman als Horrorgeschichte mit leichtem Gruselfaktor. Allerdings war er durchaus spannend erzählt und so hatte ich trotz falscher Erwartungen kein negatives Leseerlebnis. Ein bisschen zu abstrus fand ich es allerdings schon.

Der erste Teil des Buchs wird aus der Sicht des jugendlichen Richard wiedergegeben. Mit den Gedanken des Jungen und einem entsprechenden Schreibstil wirkt es dann eher wie ein Jugendbuch. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Teil II spielt dann fünfzehn Jahre später und rückt die vorherigen Ereignisse in ein neues Licht, bis Teil III dann alles auflöst - oder doch nicht?

Der Roman lebt von seiner schaurigen Atmosphäre, von der Ungewissheit über das Geschehen, auf die die Lesenden sich einlassen müssen und von vielen gruseligen und auch irgendwie witzigen Ideen des Autors.

Fazit:
Ganz anders als Harry Hole und auch kein Krimi, trotzdem unterhaltsam und spannend.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.